Japan

Name: Japan
Englischer Name:
Originaltitel: Japan
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1992
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: Story: Buronson
Zeichnungen: Kentaro Miura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

JapanStory
Spanien im Jahre 1992. Die japanische Star Reporterin Yuka Katsuragi hält sich in Barcelona auf, um von den Olympischen Spielen zu berichten. Gerade dreht sie mit dem Kamerateam, vor dem Dom von Barcelona, als ein Verehrer von ihr auftaucht. Katsuji Yashima, ein Mitarbeiter der Yakuza Organisation, ist extra wegen Yuka, zusammen mit seinem Assistenten Akira, nach Barcelona gereist. Am Set macht Katsuji Yuka eine Liebeserklärung und schenkt ihr Blumen. Doch Yuka weist ihn wie immer ab und ist mit ihren Nerven am Ende.

Yuka interviewt vier japanische Studenten, die ihren Urlaub in Barcelona verbringen, um zu schauen, wie sich Japan bei den Olympischen Spielen geben wird. Die vier Studenten, Mitsuo, Hiroshi, Naoto und Yoko, werden als erstes gefragt, wie sie darüber denken, dass Japan seine Konzerne nicht nur im Inland, sondern überall auf der Welt hat. Mitsuo ist das ziemlich egal. Hiroshi spricht sofort den Kapitalismus an, während Naoto ihm nur zustimmt. Während arme Kinder angerannt kommen und um Geld betteln, das ihnen Mitsuo, Naoto und Hiroshi zuwerfen, erklärt Yoko nur, dass ihr das alles ziemlich egal ist. Yuka ist erschrocken und traurig zugleich.

Am nächsten Drehort angelangt, erzählt Yuka den vier Studenten eine Geschichte. Vor gut 2200 Jahren, im Dritten Jahrhundert vor Christus, gab es in Nordafrika eine Stadt namens Karthago. Die Karthager wurden von der Militärischen Supermacht Rom vernichtend geschlagen. Karthago verschwand daraufhin spurlos vom Erdboden. Doch wie konnte das alles passieren? Die vier Studenten interessiert das nicht doch Yuka erzählt trotzdem weiter. Karthago hatte die beste und die am weitesten entwickelte Wirtschaft des Mittelmeerraumes besessen. Die Karthager waren sehr begabte Kaufleute, die aus dem Handel mit anderen Nationen großen Profit schlugen. Dadurch wurden die Karthager zum reichsten Volk der Welt. Auf die Frage, ob den vier diese Geschichte bekannt vorkommt, entdecken sie die Parallelen. So wie Karthago früher war ist Japan heute.

Sehr ernst erzählt Yuka weiter. In Karthago kam es zu wirtschaftlichen Streitigkeiten mit anderen Nationen und Mächten der Region. Die Karthager waren dafür bekannt äußerlich unterwürfig zu lächeln, aber in Wirklichkeit gaben sie niemals nach. Sie waren nur auf den Profit ihres eigenen Landes aus und das missfiel den Römern und Griechen. Zweimal griff Rom Karthago an und siegte, aber jedes mal erholte sich Karthago auf wundersame Weise. Ungefähr so, wie sich Japan von den Folgen des Zweiten Weltkrieg erholte. Karthago war nie ein wirklicher Gegner für Rom. Es war nur ein unverständliches und verachtenswürdiges Land, welches sich darum bemühte die Welt wirtschaftlich zu regieren. Aus dem kleinen Gefühl der Bedrohung wurde Angst die schließlich in Hass umschlug. Rom griff zum letzten Mittel und setzte die militärische Streitmacht gegen Karthago ein.

Die vier Studenten tun diese Erzählung als geschichtlichen Unsinn ab. So etwas wie damals könne Japan heute nicht mehr passieren. Es ist ihnen sogar egal, wenn die Welt Japan hassen würde. Yuka kann diese allgemeine Gleichgültigkeit nicht verstehen. Plötzlich und völlig unerwartet bebt die Erde und die Felsküste, auf der das Interview statt fand, bricht in sich zusammen. Der Boden unter ihnen bricht weg und sie fallen in eine riesige, unterirdische Höhle.

Sie sehen sich umgeben von tausenden toten Soldaten. Entsetzt und erstaunt stellt sich heraus, dass es die Armee von Karthago ist. Plötzlich tritt aus dem Schatten eine sehr alte, verrunzelte Frau. Sie spricht die Japaner an und erzählt ihnen, dass Japan irgendwann so untergehen wird wie Karthago. Damit die sieben Japaner ihr auch glauben schickt sie sie auf eine Zeitreise in die Zukunft. Unerwartet finden sich die sieben inmitten einer Art Wüste wieder. Um sie herum Grabsteine und Ruinen. Wo sind die sieben gelandet? Ist das die Zukunft? Was ist aus Japan geworden und wo sind alle Menschen? Auf der Suche nach der Antwort werden die sieben noch jede Menge Überraschungen erleben.

Eigene Meinung
“Japan“ ist ein sehr unterhaltsamer und interessanter Manga. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und kommt „gut rüber“. Die Story spricht eher ältere Leser an. Die Botschaft der Story will uns darauf hinweisen, wie es mit der Welt ausgehen könnte, wenn wir weiter machen wie bisher. Atomare Kriege beherrschen die Welt. Epidemien, Armut etc. Die sieben Japaner sind in die Zukunft gereist und dort erwartet sie nichts Gutes. Der Schock folgt und sie werden sich bewusst, dass das Japan der Vergangenheit auf dem besten Wege ist so zu enden. Ein sehr anspruchsvoller Manga den ich an ältere Leser ab 16+ empfehle.

© Chiara

Japan: © 1992 Kentaro Miura, Hakusensha / Planet Manga