Hot Dog

Name: Hot Dog
Englischer Name: Men’s best friend
Originaltitel: Inu mo Arukeba: Fall in Love
Herausgebracht: Japan: Libre Publishing 2007
Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Kazusa Takashima
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Hot DogStory:
Als Ukyo eines Tages einen schwarzen, streunenden Hund vor einer Gruppe Kinder rettet, ahnt er nicht, dass das Tier auf abstrakte Art und Weise sein Leben verändert. Denn Kuro, wie er ihn kurzerhand tauft, ist nicht nur in der Lage zu sprechen, er kann sich bei Erregung auch in einen Menschen verwandeln. Diese Fähigkeit sorgt nicht nur für Chaos und Probleme, sondern auch dafür, dass Ukyo seinem neuen Haustier wesentlich näher kommt, als er jemals gedacht hat …

Neben „Hot Dog“ enthält der Manga noch die Kurzgeschichten „Der Sommer ist zurück“, in dem sich die beiden Kindheitsfreunde Kasumi und Ken nach mehrere Jahren wiedersehen und an ein altes Versprechen erinnern, und „Pinpoint Lovers“, in dem die Beziehung der beiden fortgeführt wird und beide ihre erste handfaste Krise überstehen müssen. Der Oneshot „Die Goldfisch-Prinzessin“, sowie ein umfassendes Special zu Kazusa Takashima runden den Einzelband ab.

Eigene Meinung:
„Hot Dog“ stammt aus der Feder Kazusa Takashimas, die hierzulande vor allem für ihren One Shot „Wild Rock“ und die Reihe „Mad Love Chase“ bekannt geworden ist. Die ersten Kapitel erschienen bereits 2000 in einem japanischen BL-Magazin, erst 2007 wurden die Kapitel zu einem Sammelband zusammengefasst, kurz nachdem die Mangaka nach dem Plagiatsskandal (2004) gegen Kayono, zum Mangazeichnen zurückkehrte. Bis heute hat Kazusa Takashima aufgrund des verlorenen Prozesses ihre alten Reihen nicht beendet und kaum neue Serien begonnen.

Inhaltlich legt Kazusa Takashima eine durchgeknallte, teils befremdliche Hauptstory vor, die allein durch den Gestaltwandler und dessen hündische Angewohnheiten mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Man muss schon die Art von Humor mögen, um mit „Hot Dog“ etwas anfangen zu können, denn die meiste Zeit kann man über so viel Absurdität nur den Kopf schütteln. Dabei hätte man vielleicht sogar etwas aus der Grundidee machen können, wenn man es nicht in die Comedy-Ecke gezehrt und mit kruden Story-Elementen ausgeschmückt hätte.
Wesentlich angenehmer, wenngleich nicht spannender, ist da der Manga um Kasumi und Ken – eine typische Coming-Out/Erste Liebe-Geschichte, die zwar wenig Neues bietet, dafür aber in halbwegs normalen Bahnen verläuft. Es ist eine Alltagssituation mit der die beiden Charaktere fertig werden müssen. Aufgrund des geringen Seitenumfangs ist leider keine tiefgründige Handlung möglich, obwohl durchaus Potenzial vorhanden ist.

Die Charaktere sind die üblichen Mangafiguren. Ukyo und Kuro sind einfach nur durchgeknallt und dementsprechend schwer fällt es, sich mit ihnen zu identifizieren. Fans durchgedrehter Comedy-Mangas werden mit den Figuren wenig Probleme haben, Leser, die es realistischer bevorzugen, sollten die ersten Kapitel überspringen und sich lieber gleich mit Kasumi und Ken auseinandersetzen, die wesentlich realistischer und glaubhafter dargestellt sind. Zwar sind auch die beiden sehr mangahaft in ihrer Art, aber bei weitem nicht so abgehoben, wie die übrigen Figuren aus „Hot Dog“.

Stilistisch hat Kazusa Takashima einen recht flüchtigen, fast skizzenhaften Stil, dem man das Alter ansieht. Sowohl „Hot Dog“, als auch „Der Sommer ist zurück“ erschien vor „Wild Rock“, und man kann durchaus erkennen, dass die Mangaka ihren Stil noch nicht ganz gefunden hat. So wirken die Oberkörper manchmal ein wenig unförmig und die Gliedmaßen zu lang, was dafür sorgt, dass die Panele und Illustrationen ein wenig seltsam erscheinen. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit, insbesondere in den späteren Kapiteln, wo Kazusa Takashima einen spürbaren Sprung nach vorn gemacht hat.

„Hot Dog“ ist ein skurriler, durchgedrehter Comedy-Manga, der durch eine absurde Geschichte und sehr mangahafte Charaktere besticht. Fans von Kazusa Takashima werden um diesen One Shot nicht herum kommen, Leser, die auf ernste, realistische Geschichten Wert legen, sollten lieber einen Bogen um „Hot Dog“ machen. Der Humor ist Geschmackssache, ebenso die durchgedrehten Charaktere und die noch unausgegorenen Zeichnungen der Mangaka. Im Zweifelsfall einen Blick in die Leseprobe werfen.

Hot Dot: © 2007 Kazusa Takashima, Libre Publishing / Carlsen