Die Fuchshochzeit

Name: Die Fuchshochzeit
Englischer Name:
Originaltitel: Kitsune no Yomeiri
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Chiyori
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

die fuchshochzeitStory
In den Schulferien reist das Mädchen Tsukiko immer zu ihrer Großmutter in ein kleines Dorf am Meer. Dabei erhält sie jedes Mal einen selbstgefertigten Kimono von ihrer Großmutter. Diesen Sommer ist er allerdings erst spät fertig geworden und die Ferien neigen sich dem Ende. Als sie einen befreundeten Nachbarn eine Flasche Sake vorbeibringen und ihren Kimono präsentieren möchte, wird Tsukiko von einem hübschen jungen Mann am örtlichen Schrein angesprochen. Er kommt ihr sofort vertraut vor und sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Als er sie zur Hochzeit seiner Schwester einlädt, die in diesem Augenblick gefeiert wird, ergreift Tsukiko seine sanfte Hand und geht mit ihm mit. Tsukiko feiert mit der Familie, von denen jeder eine Fuchsmaske trägt, bis spät in die Nacht. Die Verabschiedung fällt ihr daher entsprechend schwer.

Als Tsukiko im nächsten Moment die Augen wieder öffnet, befindet sie sich in ihrem Bett. Ihre Familie berichtet, dass man sie schlafend am Schrein gefunden hatte und nach Hause gebracht hat. Die Flasche Sake war allerdings komplett geleert, wodurch Tsukikos Familie von einem kleinen Trinkgelage ausgeht und sie belächelt. Tsukiko jedoch glaubt fest daran, nichts davon geträumt zu haben. Zumal es an diesem Morgen in Strömen regnet obwohl die Sonne scheint. Bei diesem Phänomen spricht man davon, dass eine Fuchshochzeit stattgefunden hat.

Im Winter ist Tsukiko erneut bei Ihrer Oma. Eines Morgens klopft es an ihr Fenster und ein kleiner Fuchs bittet um Handschuhe für seine Pfoten, die im Schnee ganz kalt geworden sind. Tsukiko schenkt dem süßen Fuchs ihre alten Fäustlinge, worauf er seine Dankbarkeit zeigt, indem er Tsukiko zum Fest der Schneelichter einlädt. Tsukikos Herz klopft höher. Sie weiß, dass sie dort den unbekannten Jungen von der Hochzeit wiedersehen wird. Und tatsächlich wartet er am Abend dort auf sie. Sie kennt seinen Namen jedoch immer noch nicht. Als sie ihn danach fragt, bittet er Tsukiko, sich einen auszudenken. Sie nennt ihn ab sofort Gin. Doch damit hat Tsukiko auch eine folgenschwere Entscheidung für Gin getroffen, von dessen Schicksal sie schon bald erfahren soll.

Eigene Meinung
„Die Fuchshochzeit“ sollte eigentlich als eine kleine Kurzgeschichte erscheinen. Das merkt man auch bereits am ersten Kapitel, welches am Ende doch sehr abgeschlossen erscheint. Wenn die Geschichte an dieser Stelle beendet wäre, hätte das den Leser nicht verwundert. Doch letztendlich wurde aus „Die Fuchshochzeit“ sogar eine ganze Kurzserie mit elf Kapiteln.

In „Die Fuchshochzeit“ werden allerlei Elemente der japanischen Kultur aufgegriffen. Feiertage, japanische Shinto-Schreine und Rituale werden thematisiert, was jeden Leser freuen sollte, der sich für die japanische Kultur interessiert.

Der Zeichenstil von Mangaka Chiyori ist skizzenhaft. Es dominieren feine Linien. Da wenig Schwarz verwendet wird und es auch selten kräftige Schattendarstellungen gibt, wirkt das ganze Manga ser hell, lichtdurchflutet und freundlich. Etwas mehr Kontrast hätte den Zeichnungen jedoch nicht geschadet, um mehr Abwechslungsreichtum und Tiefe darzustellen.

Oft werden die Hintergründe nicht explizit dargestellt, sondern lediglich angedeutet oder sogar gänzlich der Fantasie des Lesers überlassen. Wenn aber einmal die schönen Schreine, Torii-Bögen oder japanischen Lampen im Hintergrund erscheinen, strahlen die Bilder Sanftmut und Schönheit aus.

Etwas störend sind die ruppigen Übergangen zwischen den einzelnen Kapiteln. Oft ist nicht klar, wie viel Zeit vergangen ist – handelt es sich noch um denselben Tag oder ist bereits ein Jahr vergangen?

Dennoch ist „Die Fuchshochzeit“ eine romantische Geschichte, die den Leser auf eine fantasievolle und einfühlsame, wenn auch leider auf eine etwas kurze Reise mitnimmt.

© Izumi Mikage

Die Fuchshochzeit: © 2015 Chiyori, Shogakukan/ Tokyopop