Hausarrest ab 19:00!

Name: Hausarrest ab 19:00!
Englischer Name:
Originaltitel: Kyo kara mongen 7:00 desu
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2016
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Kozue Chiba
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Story
Tokas Leben hat sich vor einer Woche schlagartig geändert – ihre Mutter ist gestorben. Ohne Vater war ihre Mutter die einzige Bezugsperson und Familie. Doch ab sofort muss Toka ihr Leben allein bestreiten und auf eigenen Beinen stehen. Selbst ihr Freund Keisuke scheint momentan kaum Zeit für tröstende Worte zu haben, da er mit seiner AG beschäftigt sei. Nicht mal auf SMS antwortet er.

Aber als Toka die Wohnungstür aufschließt, ist sie widererwarten nicht allein. Es steht plötzlich ein fremder Mann in ihrer Küche. Natürlich ist sie erschrocken und reagiert panisch auf die Anwesenheit eines Fremden. Der Mann stellt sich als Ryu vor – einen Arbeitskollegen und Freund ihrer verstorbenen Mutter. Ihr letzter Wunsch vor ihrem Tod war es, dass sich Ryu um Toka kümmern sollte. Dieser Bitte kommt Ryu nun nach, indem er sich kurzerhand als Haushaltshilfe in Tokas Heim eingenistet hat. Auch wenn Toka bei dem rüpelhaften und rätselhaften Ryu ihre Bedenken hat, lässt er sich einfach nicht abwimmeln, sodass sie seine Hilfe letztendlich akzeptiert.

Seitdem herrschen andere Regeln. Auch wenn sich Ryu das Haus putzt und kocht, muss Toka nun Ordnung halten und um 19 Uhr zu Haus sein. Auch wenn seine schroffe Art streng erscheint, stellt Toka fest, dass er sie auch dazu bringt, sich jemanden anzuvertrauen. Sie fühlt sich sicher und geborgen, obwohl Toka sonst versucht hat, ihre Gefühle eher zu unterdrücken. Dabei bemerkt sie plötzlich, dass Ryu ein fürsorglicher und attraktiver Mann ist. Jedoch scheint Ryu in Toka mit ihrer noch kindlichen Erscheinung eher eine kleine Schwester zu sehen. Wieso sonst sollte er ihr den Namen „Steichhölzchen“ verpasst haben? Kann Toka diese Emotionen einfangen und mit Ryu weiterhin zusammenleben?

Eigene Meinung
Mal wieder erscheint ein weiteres Werk von Shojo-Meister Kozue Chiba in Deutschland. Auch dieses Mal schafft es Kozue Chiba ein niedliches, einfühlsames Werk mit Wiedererkennungswert zu produzieren. Dabei sind vor allem die zarten Zeichnungen herausragend. Die Darstellung von Emotionen ist eindeutig eine Stärke von Kozue Chiba. Die Schwäche hingegen ist die Zeichnung von Hintergründen – die Darstellung von Umgebungen oder Räumen werden oft nur angedeutet oder gänzlich ausgelassen.

Die Geschichte kann durchaus überzeugen. Lediglich Tokas sehr kühle und gefasste Haltung, obwohl ihre Mutter erst eine Woche tot ist, scheinen für mich nicht wirklich realistisch. Alle Gegenstände und Kleidung, die ihrer Mutter gehörten, hat Toka bereits in den ersten Tagen nach dem Todesfall entsorgt. Selbst bei einer sehr erwachsenen Einstellung kann man sich das nur sehr schwer vorstellen.

Die Romantik entwickelt sich im ersten Band nur langsam. Wer aber an der Serie dran bleibt, dürfte sicher noch eine schöne Liebesgeschichte erleben.

Wer die süßen Alltagsgeschichten von Kozue Chiba bisher mochte, wird auch „Hausarrest ab 19:00!“ mögen.

© Izumi Mikage

Hausarrest ab 19:00!: © 2016 Kozue Chiba, Shogakukan/ Tokyopop