Ganz verschieden gleich

Name: Ganz verschieden gleich
Englischer Name:
Originaltitel: Docchi mo Docchi
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2011
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Nozomu Hiiragi
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Ganz verschieden gleich Band 1Story:
Die beiden Angestellten Tsuburuya und Ozaki arbeiten in derselben Firma und gelten in ihren jeweiligen Bereichen als absolute Profis. Auch bei den Frauen stehen die beiden Männer hoch im Kurs – Ozaki gilt als jemand, der allein mit seinen Blicken Frauen schwanger werden lässt, Tsuburuya wird wie ein Prinz behandelt. Als sich die beiden immer wieder beim Rauchen begegnen, versucht Ozaki seinen Kollegen zu verführen – und wird abgewiesen. In seinem Ehrgeiz gepackt, nimmt er sich vor Tsuburuya einmal ins Bett zu kriegen. Was als Spiel zwischen den beiden Männern beginnt, wird bald wesentlich ernster, als beide füreinander Gefühle entwickeln …

Der Manga enthält neben der Hauptgeschichte auch den Oneshot „Verliebt in einen frostigen Brillenträger“, in dem es um Uta geht, der an seiner Schule die Zwillinge Kai und Nao kennenlernt. Während er sich mit Kai gut versteht, geht Nao ihm zumeist aus dem Weg oder verhält sich kühl und abweisend. Dennoch entwickelt Uta immer stärkere Gefühle für Nao, was Kai skeptisch und eifersüchtig beobachtet …

Eigene Meinung:
Mit der Manga Reihe „Ganz verschieden gleich“ legt Tokyopop den ersten Manga von Nozumu Hiiragi in Deutschland vor. Bei dem Manga handelt es sich nicht um das erste Werk der Künstlerin, zeichnete sie doch bereits schon mehrere Boys Love Mangas. Nichtsdestotrotz zählt die Geschichte um Tsuburuya und Ozaki zu ihren bekanntesten Werken.

Inhaltlich bietet die Zeichnerin solide Kost, weicht sie doch ein wenig von den üblichen Bahnen ab, die im Boys Love Genre so oft zu finden sind. So ist das Spiel zwischen den beiden Figuren durchaus witzig und interessant. Nozumu Hiiragi legt Wert auf den Comedy-Aspekt und der IGanz verschieden gleich Band 2nteraktion zwischen den Charakteren, anstatt sie schon im zweiten Kapitel miteinander ins Bett zu jagen. Dadurch entwickelt sich die Geschichte langsam, wirkt fast ein wenig chaotisch und durcheinander. So ist es mitunter schwer den Gedankengängen der Protagonisten zu folgen und man verpasst ein wenig den Punkt, an dem sich Ozaki wirklich Tsuburuya verliebt.
Dennoch macht die Geschichte Spaß und als Leser ist man durchaus gespannt, was die folgenden Bände mit sich bringen und wie sich die beiden weiterentwickeln.

Die Charaktere sind, wie schon erwähnt, sehr aktive und erwachsene Persönlichkeiten, wenngleich gerade Ozaki hin und wieder eine recht kindische Seite offenbart. Sowohl Tsuburuya, als auch Ozaki sind definitiv Seme, sprich aktive Parts wenn es um Sex zwischen zwei Männern geht. Dadurch entwickelt sich eine besondere Atmosphäre zwischen den beiden, die für einen Großteil der Comedy sorgt und die Geschichte vorantreibt. Dennoch wird man gerade mit Tsuburuya nicht wirklich warm – er bleibt dem Leser fremd, da man das meiste aus Ozakis Sicht mitbekommt und diesen besser kennenlernt.

Stilistisch ist „Ganz verschieden gleich“ Geschmackssache. Nozumu Hiiragi hat einen recht harten Stil, der sich in hageren Gesichtern und schmalen Augen niederschlägt. Das ist durchaus angenehm, da sich die Künstlerin damit aus der breiten Masse abhebt. Dennoch ist der Manga zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, doch spätestens wenn man sich an die kantigen, schroffen Figuren gewöhnt hat, kann man „Ganz verschieden gleich“ genießen. Ansonsten beherrscht die Mangaka ihr Handwerk – Anatomie, Perspektive und Bewegung sind kein Problem, ebenso wenig Hintergründe.

„Ganz verschieden gleich“ ist eine gelungene Mischung aus Romantik, Erotik und Comedy, die dank der schroffen Charaktere und der ungewöhnlichen Aufbereitung des Themas gut zu unterhalten weiß. Nozumu Hiiragis Zeichnungen sind zu Beginn gewöhnungsbedürftig, doch wenn man erstmal die ersten Seiten gelesen hat, macht es Spaß Tsuburuya und Ozaki zu begleiten und ihre kleineren und größeren Probleme mitzuerleben. Wer Comedy und Boys Love mag, wird gut unterhalten.

Ganz verschieden gleich © 2011 Nozumu Hiiragi, Kaiohsha / Tokyopop