Can you hear me?

Name: Can you hear me?
Englischer Name:
Originaltitel: Kimi ni shika kikoenai
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2007
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Story: Otsuichi
Zeichnungen: Hiro Kiyohara
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Can you hear me?Story
Ryou Aihara ist eine Oberschülerin im ersten Jahr (entspricht der 10. Klasse). Da sie sehr schüchtern und still ist, findet sie keinen wirklichen Anschluss in ihrer Klasse und hat keine Freunde. Hinzu kommt, dass sie auch kein Handy besitzt, mit dem sie sich per Telefongespräch unterhalten könnte. Mit der Zeit wird es Ryous größter Wunsch, ein eigenes Handy zu besitzen. Sie verbringt viel Zeit damit, sich in ihrer Fantasie ihr Traum-Handy auszumalen und beginnt sogar, das Gerät im Geiste zu benutzen.

Eines Tages passiert dann das Unfassbare: Jemand ruft sie auf ihr Fantasie-Handy an! Shin’ya Nozaki, ein Junge aus Hokkaido, ist am anderen Ende der Leitung. Genau wie Ryou hat auch er sich ein Handy in seinem Kopf kreiert. Eines Tages wählte er wahllos eine Nummer und wurde tatsächlich mit Ryous Handy verbunden. Und nicht nur das: Niemand außer den beiden kann die Gespräche oder auch nur das Klingeln der Telefone hören.

Auf der Suche nach Antworten wählt auch Ryou aufs Geratewohl eine Nummer und landet tatsächlich bei einer Frau namens Harada. Diese erklärt der verwirrten Schülerin alles, was sie über die „Kopf-Handys“ weiß. Offenbar existieren die Telefone wirklich, die miteinander verbundenen Personen sind real, jedoch besteht eine zeitliche Verschiebung zwischen den Personen in der Leitung.

Nachdem Ryou und Shin’ya sich vergewissert haben, dass ihr Gesprächspartner wirklich existiert, beginnen die beiden, sich täglich anzurufen. Bald werden ihre Gespräche persönlicher und beschränken sich nicht nur auf z.B. Hilfe bei den Hausaufgaben. Langsam aber sicher erblüht eine zarte Pflanze der Liebe. Zudem gewinnt Ryou durch Frau Harada eine mütterliche Vertraute, die ihr immer gut zuredet. Durch die Unterstützung ihrer beiden neuen Freunde gewinnt Ryou immer mehr Selbstvertrauen, was sich auch in der Schule bemerkbar macht.

Nach einiger Zeit hat Shin’ya die Möglichkeit, für einen Tag nach Yokohama, Ryous Heimat, zu kommen. Die beiden verabreden sich für ein erstes Date in der Realität. Doch dieses Treffen soll ganz anders ablaufen, als geplant. Nichts soll danach noch so sein wie vorher…

Eigene Meinung
„Can you hear me?“ ist eine Manga-Umsetzung des Romans „Kimi ni shika kikoenai“ von Otsuichi. Der dramatisch-emotionale Stoff wird vom Mangaka Hiro Kiyohara mit bedrückend realistischen Bildern und ansprechendem Charakterdesign wunderschön in Szene gesetzt.
Bereits bei der ersten Zusammenarbeit im Zuge der Umsetzung von „KIZU“ konnte man die gelungene Kombination aus brickelnder Story und lebendigen Zeichnungen bewundern. Dies wird nun in diesem Band fortgesetzt.

Die Story könnte direkt aus „X-Faktor“ entnommen sein, so gekonnt vereint sie realistische Elemente, wie beispielsweise die Probleme der Protagonisten in der Schule Anschluss zu finden, mit der fantastischen Vorstellung einer Telefonleitung, die nur in den Köpfen zweier Menschen, die einander brauchen, existiert. Vielleicht hätte sogar ein offener Schluss die Botschaft noch besser zur Geltung gebracht.

„Can you hear me?“ ist eine absolut gelungene Umsetzung der Roman-Vorlage und an sich schon lesenswert. Aber auch die Lust auf den eigentlichen Roman wird durch diesen Band geweckt.Der Manga kann uneingeschränkt empfohlen werden. Auf weitere gemeinsame Projekte von Otsuichi und Hiro Kiyohara darf man gespannt sein.

© Rockita

Can you hear me: © 2007 Otsuichi & Hiro Kiyohara, Kadokawa Shoten / EMA

Byakuya Zoushi – Weiße Nacht

Name: Byakuya Zoushi – Weiße Nacht
Englischer Name: Tales of a Midnight Sun
Originaltitel: Byakuyazoushi
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2006
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Tooko Miyagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Byakuya Zoushi - Weiße NachtStory
„Byakuya Zôshi“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die alle etwas mit übernatürlichen Phänomenen zu tun haben.

In der Geschichte „Opfer“ geht es um den jungen Sho. Nachdem er die Oberschule abgebrochen hat, weiß er nichts mit seinem Leben anzufangen und flüchtet erst einmal zu seiner Großmutter in die Berge, wo er ziellos mit dem Fahrrad durch die Gegend fährt. Eines Tages begegnet ihm dabei ein etwa gleichaltriges Mädchen mit langen, hellen Haaren. Laut seiner Großmutter soll es aber in der ganzen Gegend keine jungen Leute mehr geben.
Das Mädchen soll nach dem Aberglauben der alten Leute eine Teufelin sein, eins der Mädchen, das nach seinem Tod von einem Dämon geraubt wurde und durch dessen dunkle Magie wieder zum Leben erweckt wurde. Sho jedoch schenkt den Geschichten und den Warnungen der alten Leute keinen Glauben. Bei einem seiner Ausflüge kommt er aus heiterem Himmel vom Weg ab und fällt einen Abhang hinunter, wobei er sich verletzt. Während sich der junge Mann noch überlegt, was jetzt zu tun ist, taucht das geheimnisvolle Mädchen wieder auf und nimmt ihn mit zu sich nach Hause, einem einsamen Haus inmitten der Berge, wo sie ihm helfen möchte.

Beim Gespräch kommt das Thema der verschwundenen weiblichen Leichname auf. Das Mädchen erklärt mit unerschütterlicher Sicherheit, dass der Dämon die Leichen wegen ihrer Schönheit raubte, um aus den Körperteilen eine Puppe zu formen… Es kommt heraus, dass aber nicht nur weibliche, sondern auch männliche Leichen auf seltsame Art und Weise aus dem selben Grund verschwanden. Auch der Bruder des Mädchens war davon betroffen. Sein Leichnam wurde geschändet, indem ihm beide Beine genommen wurden. Um die Gliedmaßen ihres Bruder zurück zu holen, legte seine Schwester ihr Mensch-sein ab. Auf der Suche nach dem Dämon und den Beinen ihres Bruders verbrachte sie Jahre in Abgeschiedenheit, während die vom Teufel geschaffene Puppe unter den Menschen lebte und aufwuchs. Mit Sho glaubt sie nun ebendiese Person endlich gefunden zu haben. Er soll seine Beine für ihren Bruder opfern, der bereits ungeduldig darauf wartet…

Stunden später erwacht Sho wieder am Fuß des Abhangs, von dem er mit dem Fahrrad abstürzte. Im Glauben, alles nur geträumt zu haben, aber auch mit merkwürdig starken Erinnerungen an seine Erlebnisse, kehrt er zum Haus seiner Großmutter zurück.
Doch woher kommt dieses eine besonders lange Haar?

Eigene Meinung
„Byakuya Zôshi“ umfasst mehrere mysteriöse Geschichten, die stets etwas mit Geistern und Erscheinungen zu tun haben. Der Gruselfaktor und bei der ein oder anderen Geschichte auch der Plot dürfte in etwa an die beliebte Fernseh-Serie „X-Faktor – Das Unfassbare“ heran kommen. Gerade bei den Kurzgeschichten „Opfer“ und „Beisetzung“ fehlt eigentlich nur noch Jonathan Frakes, der am Ende seine berühmte Frage „Wahr oder gelogen?“ stellt. Richtig schaurig sind die Stories allerdings nicht, weswegen sie auch ruhigen Gewissens von Shojo-Fans gelesen werden können. Anhänger dieses Genres kommen ohnehin gleich doppelt auf ihre Kosten: durch den Shojo-ähnlichen Zeichenstil und eine etwas längere Bonus-Story. Da es sich um Kurzgeschichten handelt, sind die Handlungen nicht tiefer gehend und haben häufig einen offenen Schluss, was aber nicht weiter stört.

Etwas auffällig ist dagegen die deutsche Übersetzung. Mehrere ziemlich umgangssprachliche Wörter und Wendungen wie „aufgeratscht“ oder ähnliche fallen ins Auge und passen nicht immer in den Kontext. Dafür wurden die japanischen Höflichkeitssuffixe an den sinnvollen Stellen beibehalten, wie zum Beispiel unter Gleichaltrigen. In diesen Fällen ist eine gleichwertige Übersetzung nicht möglich. Schade ist, dass die hübschen Farbbilder aus dem Original nicht übernommen wurden, sodass sich der deutsche Leser mit dem Cover begnügen muss. Trotzdem ist der Band lesenswert.

© Rockita

Byakuya Zôshi: © 2006 Tooko Miyagi, Enterbrain/EMA

Butler’s Game

Name: Butler’s Game
Englischer Name:
Originaltitel: Shitsuji * Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Butler's Game Band 1Story:
Als Lau, ältester Spross einer wohlhabenden Familie, von seinem Vater vor die Wahl gestellt zu heiraten oder enterbt zu werden, entschließt sich der junge Mann zum ersten Mal in seinem Leben seinem Vater zu trotzen. Wütend verlässt er das Haus, um seinem eigenen Lebenstraum zu folgen. Er will Designer werden und erst dann wieder zurückkehren. Nur Gai, sein Butler begleitet Lau in seine neue Bleibe- ein altes, halb verfallenes Haus. Dass Lau tiefere Gefühle für Gai hegt und deswegen nicht verheiratet werden will, möchte der junge Mann in diesem Zusammenhang endlich klar stellen. Er will Gai seine Liebe gestehen, doch der Butler lässt ihn in dieser Beziehung nicht zu Wort kommen und biegt jedes Mal das Gespräch ab. Zudem ist Gai immer noch Laus Vater Angestellter und im Grunde dient Gai nur diesem. Besonders deutlich wird das, nachdem Lau, auf Gais Drängen hin, der Einladung zu einem Ball folgt. Denn dort steht der junge Adelige erneut seinem Vater gegenüber. Zudem ist auch seine zukünftige Frau anwesend und Lau muss erkennen, dass Gai ihn erneut verraten hat. Wütend weist er seine Verlobte von sich und verlässt aufgebracht die Feier. Lau stellt Gai verletzt zur Rede und muss erkennen, dass dies alles ein Plan seines Butlers war – doch nicht um Lau zu verheiraten, sondern um sich selbst von seinem Vater loszusagen. Doch so ganz kann Lau nicht glauben, dass Gai ebenfalls Gefühle für ihn hegt, besonders als Shion, der jüngere Bruder Laus auftaucht und für Chaos und Verwirrung sorgt. Die Beziehung von Lau und Gai wird auf eine harte Probe gestellt.

Auch Shion wird eine eigene Episode gewidmet. Als jüngerer Bruder stand er Zeit seines Lebens im Schatten seiner großen Bruders. Dennoch liebt Shion Lau und lastet ihm nie an, wenn er ungerecht behandelt wird. Als Shion den Butler Kaede zugewiesen bekommt, ist sich Shion sicher, dass dieser ihn nicht leiden kann. Immerhin vermeidet es der junge Butler tunlichst seinen Herren zu berühren. Zudem entdeckt Shion schon bald, wie offen und gelöst Kaede mit Lau umgeht und ist zum ersten Mal massiv eifersüchtig auf seinen Bruder. Dass sein neuer Butler tiefe Gefühle für Shion hegt, kann sich der junge Mann nicht vorstellen und so kommt es zu mehreren Missverständnissen…

Butler's Game Band 2Eigene Meinung:
Die „Games“- Reihe von Ryo Takagi ist nicht unbekannt unter den Yaoi Fans. Und wieder enttäuscht die Mangaka ihre Fans nicht, insofern man die üblichen Einzelbände der „Games“-Reihe mag. Die Story ist sehr einfach gehalten und bietet seichte Boys Love Kost gespickt mit den üblichen expliziten Szenen. Wie schon in den Vorgängermangas (in diesem Fall kann man durchaus davon sprechen) handelt es sich um Episodenstories, deren Ende schon von vornherein offensichtlich ist. Natürlich gibt es das übliche Happy End und das mit der passenden erotischen Szene am Ende der Geschichten. Die Figuren sind dementsprechend flach und eine wirkliche Charakterentwicklung gibt es nicht. Zudem wirken sie, wie die gesamte Geschichte aufgesetzt und handeln unrealistisch.

Zeichnerisch muss man den Stil von Ryo Takagi einfach mögen, da gerade die Figuren verzeichnet sind. Die Oberkörper sind wie immer extrem lang, Arme und Beine ebenso und die Anatomie haut öfters nicht hin. Lediglich die Gesichter und die Haare sind wie immer sehr schön ausgearbeitet und dementsprechend häufig kann man die Figuren in Frontansicht oder im Profil auf den Seiten entdecken. Das macht den Manga ein wenig langweilig, da es kaum Dynamik oder detaillierte Hintergründe gibt.

Insgesamt ist „Butler’s Game“ eher etwas für Fans von Ryo Takagi und für solche, die bereits die anderen Mangas der „Games“-Reihe mochten. Wer Yaoi mag und Wert auf etwas tiefgründigere Geschichten legt, sollte sich eher nach anderen Mangas umschauen- es gibt wesentlich bessere Vertreter dieses Genres.

© Koriko

Butler’s Game: © 2009 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / EMA

Brother x Brother

Name: Brother x Brother
Englischer Name:
Originaltitel: Brother x Brother
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2005
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Hirotaka Kisaragi
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Brother x Brother Band 1Story
Ein Haus zu erben ist sicherlich etwas, was sich Soichiro einfacher vorgestellt hat, doch sein Vater schien Wert darauf zu legen auch nach seinem Tod einen bleibenden Eindruck bei seinem Filius zu hinterlassen. So ist das Erbe an eine Regel gebunden: Er soll mit seinen zwei Brüdern, von denen er bis dahin nichts wusste, in eben jenem Haus einen Monat lang zusammenleben. Derjenige, der bis zum Ende durchhält, soll das Haus erben.

Soichiro hat als Neuzugang einen schlechten Stand und seine beiden älteren Brüder machen ihm das Leben zur Hölle. Er muss nicht nur den halben Haushalt schmeißen und sich herumkommandieren lassen, sondern nebenbei für die Hauptrolle in einem Film vorsprechen. Sein größter Wunsch ist es Schauspieler zu werden, denn auch sein Vater, den er kaum kannte, war im Filmgeschäft tätig. Als Art Director wurde er berühmt und im Gegensatz zu seinen zwei Brüdern verbindet ihn gar nichts mit seinem Vater. Während Kaname seinem verstorbenen Vater sehr ähnlich sieht, ist Masato in die Fußstapfen des Art Directors getreten.

Zu allem Überfluss erwischt er seine Brüder auch noch in einer ziemlich prekären Situation, als Masato Kaname in der Küche verführt. Verwirrt und schockiert will Soichiro herausfinden, was sich wirklich hinter seinen Brüdern verbirgt und wie ihre Beziehung zueinander ist. Dabei unterstützt ihn der Anwalt seines verstorbenen Vaters, doch auch ein Teil der Filmcrew beginnen Soichiro mit einigen Hinweisen zu versorgen. Besonders als er eine Nebenrolle in dem Film „Die Leidenschaft in Licht und Schatten“ erhält, lernt er mehr über seinen Vater, aber auch über seine vermeintlichen Geschwister kennen. Tatsächlich deckt er auf, wer Kaname wirklich ist, doch das scheint nur die Spitze des Eisberges zu sein. Und zu allem Überfluss muss er sich eingestehen selbst ein gewisses Interesse an Kaname zu hegen…

Welche Geheimnisse umgeben die Familie und die ungleichen Brüder wirklich? Was hat es mit der seltsamen Beziehung zwischen Kaname und Masato auf sich und was hatte sein Vater damit bezweckt diese Regel in seinem Testament festzulegen.

Brother x Brother Band 2Eigene Meinung
„Brother x Brother“ ist ein Manga, der besonders Shonen-Ai Fans begeistern dürfte. Die Zeichnungen sind wundervoll, dynamisch und in diesem Manga zeigt sich das Talent, das Hirotaka Kisaragi besitzt. Besonders deutlich wird das bei den verschiedenen Perspektiven und den Bewegungen der Charaktere, verzichtet der Zeichner doch auf Standartbilder, die schon sooft in Mangas zu finden waren (Frontalansichten). Auch sind endlich mal erwachsene Männer zu bewundern, was nicht unbedingt immer der Fall ist. Hier wird schon mehr geboten und auch wenn die Story zu Beginn verwirrend erscheint, so gelingt dem Leser dennoch schnell der Einstieg. Fragen werden im Laufe des ersten Bandes teilweise beantwortet, aber noch lange nicht alle geklärt, was die Vorfreude auf Band zwei erhöht.

Dieser Manga ist Jedem zu empfehlen, der einen erwachsen Stil mag und sich gerne mit Charakteren befasst, die nicht unbedingt dem gängigen „Shonen-Ai“- Standard entsprechen.

© Koriko

Brother x Brohter: © 2005 Hirotaka Kisaragi, Kadokawa Shoten Publishing / EMA

Brandoll

Name: Brandoll
Englischer Name: Brandoll
Originaltitel: Brandoll
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

BrandollStory
Fen Ditory hat keine normale Kindheit erlebt. Sein Leben lang hat er gelernt, weil seine Eltern ihm dies abverlangten. Es sollte ihm seine Zukunft sichern. Als Kind war er immer neidisch auf die anderen Kinder die nicht lernen mussten und draußen herumtollen und mit einander spielen konnten. Wie gerne hätte er auch mitgespielt und wäre einfach ein ganz normales Kind gewesen. Doch solch eine Kindheit wurde ihm leider nicht gegönnt.

Jedoch ist er heute ein gestandener gut aussehender Mann. Er hat die oberste Staatsprüfung auf Anhieb bestanden. Nun ist er derjenige der von allen beneidet wird. Sein Name hat sich sehr schnell herumgesprochen, die Frauen schwärmen für ihn und die Männer wären gerne wie er. Es wird davon ausgegangen, dass er wohl einmal ein angesehener wichtiger Staatsmann wird.

Jedoch wurde er vorerst in die Eliteeinheit des Königs aufgenommen. Der SDF was die Abkürzung für „Special Dispatch Force“ (Spezieller Entsendetrupp) ist. Das war sein größter Wunsch auf den er jahrelang hingearbeitet hat und nun ist es soweit. Jedoch hat er sich vor lauter Aufregung doch glatt im Schloss verlaufen. Das darf er natürlich keinem erzählen, denn das wäre doch etwas peinlich.

Endlich scheint er den richtigen Raum gefunden zu haben. Über der Tür befindet sich das Kürzel der SDF. Fen öffnet die Tür und betritt den Raum. Hmm….scheint keiner da zu sein. Er will gerade wieder gehen, als er stimmen aus dem Nebenraum wahr nimmt. Vorsichtig öffnet er die Tür und möchte sich gerade vorstellen, als im die Worte im Halse stecken bleiben und ihm die Kinnlade auf den Boden fällt. Er ist sprachlos, denn was er vor sich sieht kann unmöglich wahr sein. Panisch dreht er sich um und schließt die Tür hinter sich. Schnell will er den Raum verlassen. Er tut einfach so als hätte er gar nichts gesehen.

Doch bevor er verschwinden kann, hält ihn jemand an der Schulter fest. Er macht ein gruseliges Gesicht und sagt mit einer ebenso gruseligen Stimme, dass er sie gesehen hätte. Fen weiß nicht was er sagen soll, aber dieses Trara versteht er nun auch wieder nicht. Denn was er in diesem Raum zu sehen bekommen hat, waren drei gestandene Männer, die vor sich hin gekichert und mit Plüschtieren gespielt haben. Sowas ist Fens Ansicht nach eher peinlich als so wichtig, dass man jetzt so ein Fass aufmachen muss. Fen möchte einfach nur weg und zur SDF und genau das sagt er den Männern auch.

Doch diese lassen sich nicht beirren. Sie erklären ihm, dass er sich im Raum geirrt hat. Denn hier sei zwar die SDF, jedoch nicht die die er sucht. Er befindet sich jetzt bei der geheimen Eliteeinheit, der „Special Doll Force“. Und weil er ihr Geheimnis entdeckt hat, lassen sie ihn nicht mehr gehen. Fen ist entsetzt. Das wäre der Absturz seiner Karriere. Wenn das jemand erfahren würde, würde er in Schmach und Schande leben müssen. Fen beschwert sich bei den drei Männern und meint, dass er bereits einer Einheit angehören würde und zwar der echten SDF. Er würde auch direkt zum König gehen und sich dort beschweren.

Nach dieser Aussage schiebt sich einer der drei Männer in den Vordergrund und meint nur, dass normal sterbliche ihn eigentlich nicht zu Gesicht bekommen, Fen aber eigentlich schon mal ein Porträt von ihm gesehen haben müsste. Fen traut seinen Augen nicht. Da steht doch tatsächlich der König höchstpersönlich vor ihm. Und ausgerechnet der König zwingt ihn bei der Special Doll Force zu bleiben. Sollte er sich weigern wird dies mit dem Tode bestraft. Nun besteht seine wichtigste Aufgabe darin, bestimmte Puppen zu finden und zu sammeln. Und diese sollen sogar ziemlich wertvoll sein und eigene Seriennummern haben….Die drei Männer schwärmen richtig und sind überzeugt von dem was sie tun. Fen glaubt nicht was er da hört. Die spinnen doch!!!

Aber Fen scheint keine andere Wahl zu haben. Da muss er wohl durch. Was wird da nur auf ihn zu kommen? Was ist so besonders an diesen komischen Puppen? Welchen Sinn macht das ganze?

Eigene Meinung
„Brandoll“ ist ein weiterer Manga von Ryo Takagi. Die Charaktere zeichnen sich wieder mal durch gutes Aussehen und breite Schultern aus. Die Story ist denke ich gewöhnungsbedürftig. Es fällt schwer die Charaktere ernst zu nehmen, da diese sich eher wie kleine Mädchen benehmen. Der einzige der sich noch wie ein Mann benimmt ist Fen. Aber auch bei ihm weiß man unter diesen Umständen wahrscheinlich nicht wie lange noch. Leser die auf absoluten Kitsch stehen sind mit diesem Manga wahrscheinlich gut bedient.

© AyaSan

Brandoll: © 2010 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten/EMA

Boys Love

Name: Boys Love
Englischer Name: Boys Love
Originaltitel: Boys Love
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2007
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Kaim Tachibana
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Boys LoveStory:
Der junge Redakteur Taishin Mamiya hat endlich seinen ersten großen Auftrag. Er soll einen Bericht über das Model Noeru Kisaragi schreiben, genauer gesagt über die Zeichnungen des jungen Mannes. Aufgeregt und nervös findet sich Mamiya bei Noeru ein und lernt einen sehr jungen Mann kennen, der noch zur Schule geht, ebenso die Bilder Noerus, die Mamiya von Anfang an faszinieren. Besonders das Bild eines Jungen am Strand hat es Mamiya angetan und Noerus geheimnisvolle Worte, es sei ein Teil aus seiner Vergangenheit, versprechen ein interessantes Gespräch.

Die beiden gehen in ein Restaurant, um dort ein angenehmeres Klima zu haben und Mamiya lernt einen äußerst ungewöhnlichen Mann kennen, der sich lieber treiben lässt und nichts ernst zu nehmen scheint. So ist es kein Wunder, dass der Abend ganz anders endet, als es sich der junge Redakteur vorgestellt hat. Nachdem Noeru teuren Champagner bestellt und Mamiya ihn notgedrungen allein getrunken hat (Noeru ist minderjährig), kommt es auf der Herrentoilette zu einem Intermezzo zwischen beiden.

Noerus direkte Art und seine Annäherungsversuche entsetzen Mamiya auf der einen Seite, doch andererseits kann er nicht ganz vergessen, was Noeru gemacht hat. Als am nächsten Morgen der Agent Noerus bei Mamiyas Chef anruft und sich über Mamiyas Art beschwert ist dieser gezwungen sich erneut mit Noeru und seinem heftigen und widersprüchlichen Charakter zu beschäftigen. Die beiden lernen sich etwas besser kennen und der Journalist entdeckt, dass er Noeru nicht einmal ansatzweise einschätzen kann, besonders als er das Model mit einem anderen Mann in flagranti erwischt.

Zeitgleich beginnt Chidori, der Jugendfreund und Klassenkamerad Noerus, eine Veränderung in der Art seines Freundes wahrzunehmen und schnell entdeckt er, dass dahinter Mamiya steckt. Dem Redakteur gelingt es das Interesse am allgemeinen Leben in Noeru zu wecken und verantwortungsvoll zu handeln. Zudem verspricht Noeru ihm sich nicht mehr mit Männern einzulassen und legt damit den Grundstein einer neuen Beziehung zwischen den beiden. Doch ausgerechnet Chidori beobachtet diese Entwicklung ängstlich und skeptisch, ist er doch selbst seit einer Ewigkeit in Noeru verliebt. Als das Meeresbild verschwindet überschlagen sich die Ereignisse und Chidoris Eifersucht beginnt immer zerstörerischer zu werden…

Eigene Meinung:
Der Manga „Boys Love“ von Kaim Tachibana beruht im Großen und Ganzen auf dem sehr erfolgreichen Film „Boys Love“, der ein Jahr zuvor in Japan lief. Dementsprechend genau hält sich der Manga an die Story der Vorlage und weicht nur in einigen Punkten davon ab, vertieft die Vergangenheit Noerus ein wenig und wandelt einige kleinere Handlungsstränge leicht ab. Auf diesem Weg wird das Ende des Manga realistischer und nachvollziehbarer als im Film, da dieser besonders am Ende schwächelt.

Die Zeichnungen sind hübsch anzusehen, sehr schön ausgearbeitet und passen gut zu der Geschichte. Kaim Tachibana hat einen schönen Strich, setzt die Rasterfolie passend ein und es gelingt ihr die Charaktere des Films erkennbar und passend umzusetzen. Besonders Mamiya sieht seinem Vorbild sehr ähnlich, lediglich Chidori erkennt man erst auf den zweiten Blick.

Wer den Film kennt und liebt, dem sei der Manga zu empfehlen, doch auch ohne dieses Wissen, sollten Shonen-Ai Fans einen Blick in diesen Einzelband werfen. Die Story ist zwar sehr auf Drama ausgelegt und wird auch im Comic am Ende ein wenig zu tragisch aufgebaut, doch insgesamt ist „Boys Love“ ein solides Werk, das sich trotz seiner Schwächen angenehm liest. Fans von dramatischen und ernsten Stories zu empfehlen.

© Koriko

Boys Love: © 2007 Kaim Tachibana, SHINSHOKAN CO., Ltd 2007 / EMA

Boyfriend

Name: Boyfriend
Englischer Name: Boyfriend
Originaltitel: Boyfriend
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2009
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Daisy Yamada
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Boyfriend Band 1Story
Hijiki hat heute ihren ersten Tag an ihrer neuen Schule. Sie ist sehr aufgeregt aber auch ungemein motiviert. Als sie vor der Schule steht wird sie von einer Siebtklässlerin angesprochen und gefragt, ob sie nicht gemeinsam in die Schule gehen wollen. Hijiki bekommt Panik, weil sie ja eigentlich schon in der achten Klasse ist, entschuldigt sich daher freundlich und läuft weg. Naja….das Mädchen dachte wahrscheinlich das sie die siebte Klasse besucht, weil Hijikis Uniform neu ist. Hijiki ist ein ganzes Stück gelaufen und weiß plötzlich gar nicht mehr wo sie ist. Sie schaut sich um und sucht die Schule. Mit einem Blick nach oben, einen hohen Hügel hinauf, erfasst sie die Schule dann auch. Hmmmm…..es scheint nicht anders zu gehen, da muss sie wohl klettern.

Aber das ist für Hijiki kein Problem. Nach wenigen Minuten hat sie die Spitze des Hügels erreicht. Die Aussicht ist einfach himmlisch. Sie freut sich so sehr darauf neue Freunde zu finden und beschließt hier an dieser Schule ihr Bestes zu geben was sie auch laut ausspricht. Auf einmal weht ein starker Wind und Hijiki ist umgeben von Kirschblüten. Es ist wunderschön und sie versucht eine Blüte zu fangen, doch der Wind trägt diese zu weit in die Höhe, so dass Hijiki sie trotz springen nicht erreichen kann. Ein Junge der vor ihr aufgetaucht ist, fängt die Blüte und reicht sie ihr. Überwältigt bedankt sie sich bei dem Jungen, der zwar lächelt aber kein Wort sagt.

Mit den Gedanken wieder bei der Schule stellt Hijiki fest, dass sie gar nicht weiß wo der Eingang ist. Sie möchte den Jungen fragen, doch der ist genauso leise und schnell verschwunden wie er aufgetaucht ist. Doch Hijiki ist ja nicht auf den Kopf gefallen und findet ihre Klasse auch zeitig. Freudestrahlend betritt sie die Klasse und stellt sich vor. Der Lehrer zeigt ihr ihren Sitzplatz, welcher genau neben dem Jungen von vorhin ist. Hijiki freut sich darüber, so kann sie sich gleich für die nette Geste mit der Kirschblüte bedanken. Doch der Junge starrt nur ins Leere und reagiert überhaupt nicht auf sie. Dafür aber alle anderen Schüler. Sie nehmen sie freundlich auf vor allem ein Junge namens Yu ist sehr nett zu ihr. Er erzählt ihr, dass sie sich wegen dem anderen Jungen namens Horai keine Gedanken machen soll. Der ist immer so.

Was die Schüler natürlich brennend interessiert, ist der Grund für den Schulwechsel. Hijiki erzählt, dass ihr Vater versetzt wurde. Anschließend zeigt Yu ihr die Schule und währenddessen fragt Hijiki ihn über Horai aus. Horai ist wohl sowas wie ein Genie vor dem selbst die Lehrer schiss haben. Trotzdem ist er immer sehr wortkarg anderen Schülern gegenüber. Hijiki findet, dass Horai bei ihrer ersten Begegnung gar nicht so auf sie gewirkt hat.

In der nächsten Unterrichtsstunde bekommen die Schüler vom Lehrer eine Aufgabe. Sie sollen zur nächsten Stunde zu zweit ein Referat darüber halten, welche Ziele und Träume sie dieses Jahr haben. Er verkündet auch gleich die Pärchen für diese Aufgabe. Hijiki soll das Referat zusammen mit Horai halten, worüber sie sich auch freut. Doch dieser blockt sofort ab. Er will über sowas nicht mit jemandem reden, der ihm wildfremd ist. Hijiki soll halt irgendwas schreiben bzw. sich irgendwas aus den Finger saugen. Aber das geht doch nicht denkt sich Hijiki, doch Horai wird sich nicht umstimmen lassen.

Am nächsten Tag ist es soweit. Sie müssen das Referat halten. Hijiki geht nach vorne und ist total nervös, weil sie nichts vorbereiten konnte. Daher erzählt sie nervös etwas über sich und bekommt dabei total Panik. Nur noch ein bisschen…sie muss nur noch ein bisschen durchhalten. Als die Stunde vorbei ist, möchte sie schnell das Klassenzimmer verlassen. Sie erzählt den anderen das sie noch schnell aus Klo muss aber eigentlich muss sie einen Moment alleine sein. Sie läuft zum Sportplatz zu den Wasserspendern und nimmt eine Tablette ein. Sie hat eine richtige Panikattacke. Es läutet bereits zu nächsten Stunde, sie kann doch nicht einfach zu spät kommen! Wieder kehrt die Panik zurück und sie beschließt nach Hause zu gehen. Doch bevor sie diesen Plan umsetzen kann, steht Horai vor ihr und versperrt ihr den Weg.

Boyfriend Band 2Horai nimmt Hijiki bei der Hand und möchte sie zurück in die Klasse geleiten. Doch Hijiki wehrt sich und will ihm ihre Hand entziehen. Warum taucht ausgerechnet er hier auf?! Doch Horai lässt sich nicht abschütteln, er hebt sie hoch und trägt sie auf seiner Schulter zurück in die Klasse. Auf dem Weg dorthin, wehrt Hijiki sich immernoch. Doch Horai hält ihr nur vor, dass sie immer nur Lügen würde. Daraufhin verstummt Hijiki…wie meint er das?! Er scheint sie durchschaut zu haben, denn er hält ihr vor, dass der Grund für ihren Schulwechsel gelogen sei, ebenso wie ihr Lächeln. Nun fragt er, ob das was sie auf dem Hügel gesagt hat: “ Ich habe doch beschlossen hier mein Bestes zu geben!“ auch gelogen war. Hijiki ist erstaunt und fühlt sich ertappt, dass er das gehört hat, jedoch laufen ihr auch die Tränen über ihre Wangen und eine Erleichterung fließt durch ihren Körper. Warum ist sie nur so erleichtert?

Was ist der wahre Grund für Hijikis Schulwechsel? Und was für ein Typ ist Horai wirklich? Und wie reagieren die anderen Mädchen darauf, dass der Mädchenschwarm Yu so extrem freundlich zu Hijiki ist?

Eigene Meinung
Dieser Manga fängt zwar lustig an, läuft jedoch auf einen ziemlich dramatischen und vielleicht auch romantischen Inhalt hinaus. Hijikis Vorgeschichte ist alles andere als erfreulich für sie, weswegen sie dieses Vergangenheit auch für sich behalten möchte. Umso mehr schockt sie die Tatsache, dass Horai sie zu durchschauen scheint. Der Zeichenstil geht in Richtung Shojostil. Die Charaktere sind mit großen Augen und feinen Gesichtszügen dargestellt. Es macht Spaß die Story und den Zeichenstil zu verfolgen.

© AyaSan

Boyfriend: © 2009 Daisy Yamada, Kodansha/EMA

Bokura ga Ita

Name: Bokura ga Ita
Englischer Name: We were there
Originaltitel: Bokura ga Ita
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2002
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Yuuki Obata
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Bände 1-10)
6,50 € (Bände 11-14)
7,50 € (Bände 15-16)

Bokura ga Ita Band 1Story
Nanami Takahashis zweiter Tag an der High School steht an. Sie wünscht sich nicht nur viele Freundinnen zu finden, sondern auch ihrer ersten großen Liebe zu begegnen. Zuerst versucht sie mit ihrer Banknachbarin Yuri Yamamoto warm zu werden, doch diese ist so einsilbig, dass sie schnell die Hoffnung aufgibt. Doch auf dem Weg zum Hauswirtschaftsunterricht hat sie die Gelegenheit, die anderen Klassenkameradinnen kennen zu lernen. Leider unterhalten sie sich nur über Yano Motoharu, einen Jungen in den sich immer zwei Drittel der Mädchen verlieben. Wie sich herausstellt, war Yuri sogar in der gleichen Klasse wie Yano. Nanami glaubt, dass sie nun Gesprächsstoff mit Yuri hat und fragt sie, ob sie auch in ihn verliebt war. Die Antwort ist überraschend: Yuri hasst Yano. Ihre Klassenkameradin Mizuguchi spricht sie an und fragt sie, welchen Klassendienst sie machen wird. Mizuguchi würde gerne den gleichen Klassendienst wie Yano machen. Daraufhin schlägt Nanami vor, sie für den Fall der Fälle vorzuschlagen. Dummerweise hat sie ihren Namen vergessen und ist sich nicht sicher, ob das Mädchen nun Mizuguchi oder Mizuharu heißt. Deshalb fragt sie den Jungen, der neben ihr steht. Dabei handelt es sich ausgerechnet um den angebeteten Yano. Er gibt ihr absichtlich die falsche Antwort.

Als nun wenige Minuten später der Klassensprecher bestimmt wird und die Wahl auf Yano fällt, ist Nanami klar, was sie zu tun hat. Sie schlägt Mizuguchi als Protokollführerin vor, doch leider mit falschem Namen. Dadurch fällt sie auf und wird kurz entschlossen zur Klassensprecherin bestimmt und Yano zu ihrem Stellvertreter. In der Pause spricht sie Yano darauf an, warum er ihr den falschen Namen gesagt hat. Doch er kontert nur damit, dass es doch unhöflich sei, einen Namen zu vergessen. Nanami gibt sich geschlagen, aber von nun an findet sie ihn sehr unhöflich. Sie sagt ihm daraufhin aber direkt die Meinung. Die Gerüchteküche brodelt um Yano. Scheinbar interessiert es alle, wie viele Freundinnen Yano schon hatte und ob er Geschwister hat, etc. Nanami beschließt, dass sie zu dem Drittel der Mädchen gehört, die nicht in ihn verliebt sind, aber dies soll sich ändern.

Bokura ga Ita Band 2Die Klausuren stehen kurz bevor. Nanami ist mit lernen beschäftigt, doch sie hat Probleme. Als sie von der Berufsberatung kommt trifft sie auf Yano, der sie durchs Fenster eines Klassenzimmers anspricht. Da sie keinerlei Lust auf ihn hat, verabschiedet sie sich kurzerhand. Nanami ist sich aber nicht sicher, ob er sie gehört hat und ruft noch einmal ins Klassenzimmer hinein. Als er plötzlich neben dem Fenster sitzt, wird sie rot und bekommt Herzklopfen. Einige Zeit später sitzt sie neben Yuri und versucht Mathe zu verstehen. Daraufhin wird sie gefragt, auf welche Uni sie gehen möchte. Als sie erzählt, dass sie auf eine geisteswissenschaftliche Uni gehen möchte, bekommt sie von Yuri den Rat Mathe sein zu lassen und sich auf wichtigere Fächer zu konzentrieren. Gesagt getan. Eine Woche später soll der Wandertag stattfinden und davor ist noch eine Klausur in Mathe. Das Ergebnis der Klausur sind 0 Punkte für Nanami. Sie ist schon etwas deprimiert und hält ihre Arbeit versteckt, als Yano auf sie zukommt. Er bittet sie die Einkäufe für den Wandertag mit den anderen Mädchen zu machen. Doch dies ist nun wirklich nicht unbedingt ein Job, den sie machen will. Daher weigert sich Nanami. Durch Zufall sieht Yano Nanamis Note in der Arbeit und beginnt sie damit zu erpressen. Da ihr die Note so peinlich ist, gibt sie sich geschlagen und geht einkaufen.

Nanami wird nun klar, dass sie mit 0 Punkten in Mathe sitzen bleibt. Sie muss etwas tun. Deprimiert geht sie auf das Dach der Schule und sieht dort, wie Yano in den Himmel blickt. Eine nette Unterhaltung beginnt zwischen den beiden und eine zarte Liebe fängt an zu sprießen.

Eigene Meinung
„Bokura ga Ita“ ist ein Werk von Yuuki Obata. In Japan ist die Serie sehr beliebt und landet mit jedem neuen Band in den Top-Ten. 2005 erhielt der Manga den Shogakukan-Manga-Preis in der Kategorie Shōjo. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Der Zeichenstil ist sehr fein und zuckersüß. Die Story hat Tiefe und starke Gefühle. Eine Mischung, die den Leser mitreißt. Außerdem wurde 2006 ein Anime mit 26 Episoden in Japan produziert. So war es wohl nur eine Frage der Zeit, dass „Bokura ga Ita“ in Deutschland erscheint. Der Manga wird besonders für das weibliche Publikum empfohlen, ab ca. 12 Jahren.

Bokura ga Ita: © 2002 Yuuki Obata, Shogakukan / EMA

Dreizehn

Name: Dreizehn
Englischer Name:
Originaltitel: Dreizehn
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2014
Mangaka: de.zibel
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

DreizehnStory:
Als der Fabrikarbeiter Adrian eines Abends durch Zufall dem seltsamen Schornsteinfeger Kian begegnet, ahnt er nicht, dass sich sein Leben grundlegend verändern wird. Kian ist kein normaler Mann, wie Adrian bald feststellen muss. Er wurde einst verflucht und fristet nun sein Leben auf den Dächern der Stadt, wo er Rußgeister und andere magische Geschöpfe jagt. Unterstützt wird er dabei hin und wieder von Balthazar, der ebenso wenig menschlich ist, wie einige andere Kreaturen der Nacht.

Als Adrian Kian bei seiner Jagd nach Rußgeistern unterstützen will, kommen sich die beiden nicht nur näher, schon bald gerät Adrian in Lebensgefahr …

Eigene Meinung:
Der deutsche Manga „Dreizehn“ stammt aus der Feder der Mangaka de.zibel und ist das Debütwerk der jungen Künstlerin, die einige vielleicht noch von diversen Onlineblogs kennen.

„Dreizehn“ ist im 19. Jahrhundert angesiedelt und spielt in einer deutschen Stadt, die nicht genauer benannt wird. Inhaltlich hat der Manga durchaus Potenzial, da sowohl die Idee der Rußgeister, als auch die Hintergründe zu Kians Fluch durchaus interessant und ungewöhnlich sind. Leider geht einiges aufgrund der Länge des Einzelbandes verloren. Viele Dinge werden nur angeschnitten, aber nicht vertieft, was wirklich schade ist. „Dreizehn“ hätte um einiges gewonnen, wenn er auf zwei oder drei Bände angelegt gewesen wäre.
Auch ist die Erzählweise manchmal ein wenig verwirrend, so dass es schwer fällt, der Handlung zu folgen. Gerade bei den Dialogen hat man das Gefühl, den Figuren nicht mehr folgen zu können, ebenso bei Actionszenen. Der Manga wirkt einfach nicht flüssig und liest sich daher ein etwas schwergängig. Hier merkt man, dass es de.zibels erstes Werk ist – bleibt zu hoffen, dass zukünftige Werke etwas flüssiger und logischer aufgebaut sind, denn die Grundideen und Hintergründe von „Dreizehn“ sind wirklich schön und machen Lust auf mehr.

Die Charaktere sind teils gelungen, teils aufgrund der holprigen Erzählweise mitunter schwer nachvollziehbar. Gerade Adrian kommt zu Beginn ein wenig seltsam daher, da er „einfach so“ auf ein Dach klettert und einem vollkommen Fremden Medizin anbietet (die im 19. Jahrhundert nicht so preiswert ist). Da fehlen ein wenig die Zusammenhänge und Beweggründe, was es schwer macht sich in Adrian hineinzuversetzen. Auch Kian und Balthazar wirken künstlich und sind mitunter schwer greifbar. Dadurch versteht man auch nicht so genau, ab welchem Punkt sich Adrian und Kian zueinander hingezogen fühlen. Es passiert einfach irgendwo mittendrin, ohne das er Leser es nachvollziehen kann. Im Grunde hätte man die Boys Love Thematik auch weglassen können, ohne dass der Manga inhaltlich etwas eingebüßt hätte.

Stilistisch ist „Dreizehn“ Geschmackssache. de.zibel hat einen recht steifen, flachen Stil, der nur bedingt überzeugen kann. Gerade bei den Actionszenen fehlt die Dynamik und die Leichtigkeit, was auch an den recht wuchtigen Outlines liegt. Zudem ist der Manga recht düster gehalten – nahezu alle Seiten sind schwarz, ebenso die Hintergründe und Kleidung der Figuren – was daran liegt, dass die Geschichte zu 95% bei Nacht spielt. Dadurch wirkt „Dreizehn“ recht düster und erdrückend. Dennoch sind die Farbillus sehr schön und wenn man sich an den Stil gewöhnt hat, gibt es einige Punkte, die durchaus gefallen.

Insgesamt ist „Dreizehn“ ein netter deutscher Fantasy-Manga, der jedoch ausbaufähig ist und aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. de.zibel hat einige schöne, spannende Grundideen und Hintergründe in petto, die jedoch kaum ausgearbeitet werden und dadurch einiges an Potenzial verschenken. Aufgrund der holprigen Erzählweise, des steifen Stils und der etwas flachen Figuren, sollte man im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, gerade Boys Love Fans werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen.

Dreizehn: ©2014 de.zibel, EMA

 

Blüten im Sand

Name: Blüten im Sand
Englischer Name:
Originaltitel: Sajou wo yuka hana
Herausgebracht: Japan: Nihonbungeisha 2009
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Moka Azumi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

U_7347_EMA_BLUETEN_IM_SAND.Q8:PPPStory:
Auf dem Schlachtfeld gibt es für Byakuren nur ein Ziel – den Feind besiegen. Sein Hauptgegner ist dabei der Anführer und General des gegnerischen Osai-Clans: Samon, der Mann in der schwarzen Rüstung. Als er bei einer Schlacht von seinem Herr getrennt wird, weil er Samon verfolgt, ist er für eine Nacht auf sich gestellt. Nur mit Mühe kann er sich den Angriffen gegnerischer Soldaten erwehren und findet Unterschlupf in einer verlassenen Hütte. Erschöpft will er dort warten, bis der Regen nachgelassen hat. Als ein schwarzer Ritter ebenfalls dort auftaucht und sich als Samon entpuppt, ist Byakuren entsetzt, kann jedoch nicht einfach zum Schwert greifen, um den verletzten Feind zu töten, zumal Samon ihn nicht zu erkennen scheint. Die beiden kommen ins Gespräch und Byakuren muss erkennen, dass ihm Samon ähnlicher ist, als er dachte. Doch Samon hat mehr im Sinn, als nur zu reden und macht Byakuren eindeutige Avancen, auf die der Krieger schließlich einsteigt. Sie verbringen eine Nacht miteinander und es wird deutlich, dass auch Samon genau weiß, wen er vor sich hat.

Am nächsten Tag verlässt Samon die Hütte im Morgengrauen, doch schon bald begegnen sich Baykuren und sein Erzfeind in einer freien Handelsstadt wieder. Beide fühlen sich von ihrem Feind angezogen und entbrennen in einer tiefen Liebe füreinander.

Diese Beziehung bleibt dem besten Freund Byakurens, dem Prinzen Soen nicht verborgen, zumal dieser selbst Gefühle für Byakuren hat. Er versucht seinem Freund zuzureden und ihn von diesem Wahnsinn abzuhalten, doch Byakuren gelingt es nicht, einfach so von Samon zu lassen. Er weiß genau, dass die Liebe zu Samon unter einem denkbar schlechten Stern steht, doch er spürt, dass er an Samons Seite gehört. Soen verabreicht Byakuren daraufhin ein starkes Schlafmittel, um ihn davon abzuhalten in der nächsten Schlacht gegen den Osai-Clan teilzunehmen. Er will dafür sorgen, dass Byakuren nicht Samon gegenüber stehen muss und zu einem Kampf gegen seiner Liebe gezwungen wird.

Doch die Schlacht endet in einer Katastrophe. Entsetzt muss Byakuren erfahren, dass Soen gefallen ist und dass Samon selbst seinen besten Freund auf dem Schlachtfeld getötet hat. Verletzt und von seiner Trauer überwältigt, gibt es für ihn nur einen Weg, um seine Ehre wiederherzustellen, immerhin oblag es ihm den Prinzen mit seinem Leben zu beschützen – er soll Samon töten und seinen Freund rächen. Byakuren ist verzweifelt und er muss zwischen der Loyalität zu seinem eigenen Land und seiner Liebe zu Samon wählen…

Der Manga „Blüten im Sand“ enthält zusätzlich die Kurzgeschichte „Nur noch wenige Sekunden bis zum Ende des Traumes“ in dem Hazukis Klasse beschließt zum Schulfest ein traditionelles Café zu veranstalten. Zu diesem Zwack überlasst Hazukis Onkel der Klasse einige Sachen und Gegenstände aus seinem Antiquitätenladen, darunter auch ein alter Spiegel. Als Hazuki einen Blick in diesen wirft ist er nicht nur plötzlich in der Zeit der Samurai mitten in einem Bordell, sondern trifft dort auch auf Yuya, einen Klassenkameraden und Sandkastenfreund, der ebenfalls Teil seines Traumes ist. Hazuki muss erkennen, dass er Yuya mehr mag, als er dachte und beschließt ihm zumindest während seines merkwürdigen Traumes seiner Gefühle zu gestehen…

Eigene Meinung:
„Blüten im Sand“ stammt von der Mangaka Moka Azumi, die bereits die drei „Romance“-Mangas gezeichnet hat, die bei Carlsen erschienen sind. Mit „Blüten im Sand“ erschien ein aktuellerer Manga und auch dieses Mal bleibt die Künstlerin ihrer Vorliebe für historische Mangas treu und entführt den Leser in eine fiktive japanische Vergangenheit, zu einer Zeit, als es noch Samurai und Schlachten verfeindeter Clans gab. Die Geschichte ist interessant und fällt angenehm aus der Reihe, da sie zwar die typischen Boys Love Elemente und viel romantische Liebesgeschichte aufweist, jedoch eine recht interessante Rahmenhandlung besitzt. Wie realistisch und historisch korrekt die Geschichte wirklich ist, sei dahingestellt, doch dank der verfeindeten Clans und der Liebe zwischen zwei Feinden bietet sich Moka Azumi genug Spannungspotenzial, um eine interessante Geschichte zu erzählen. Teilweise verschenkt sie dieses Potenzial, da sie die Handlung zu schnell erzählt und viele Szenen und Geschehnisse zu kurz anreißt. Somit wirkt die Handlung recht oberflächlich, was schade ist. Hier hätte man viel mehr rausholen können, wenn man sich mehr Zeit gelassen hätte!

Die Charaktere sind leider recht stereotyp und lassen die Problematik des Feindbildes und der unmöglichen Liebe einfach zu schnell hinter sich. Da man von Samon zu wenig erfährt, wirkt sein Charakter ein wenig unausgegoren, da er sich recht schnell zu Byakuren bekennt, was ihn recht oberflächlich wirken lässt. Insgesamt wirkt „Blüten im Sand“ eher wie eine japanische „Romeo und Julia“- Version, ohne jedoch die dramatischen und interessanten Aspekte einer solchen Geschichte auszubauen.

Zeichnerisch ist „Blüten im Sand“ durchaus gut gelungen. Hin und wieder stimmt die Anatomie nicht und die Personen wirken seltsam. Dafür scheut sich Moka Azumi nicht auch Kampfszenen zu zeichnen, einen Kampf zu Pferde und bemüht sich um Dynamik und Action, was ihr durchaus gelingt.

Insgesamt ist „Blüten im Sand“ ein interessanter Boys Love Einzelband, der mit einer recht interessanten Geschichte aufwartet, die nicht dem normalen Klischee der High School Liebesgeschichten entspricht, Wer Moka Azumi, ihre Zeichnungen und ihre historischen Werke mag, sollte zugreifen…

© Koriko

Blüten im Sand: © 2009 Moka Azumi, Nihonbungeisha Co.,Ltd. / EMA

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