Gezieltes Verlangen

Name: Gezieltes Verlangen
Englischer Name: You drown in love
Originaltitel: Kimi ga Koi ni Oboreru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2007
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1)
6,95 € (Band 2-3)

Gezieltes Verlangen Band 1Story
Jinnai ist ein äußerst gut aussehender Mann mittleren Alters. Er arbeitet in einem Fachgeschäft für Stoffe und Kimonos. Sein Boss teilt ihm mit, dass er vor hat, seinen Ruhestand anzutreten und sich auf Jinnai, als stellvertretenden Geschäftsführer, verlässt. Jinnai freut sich ein Loch in den Bauch. Endlich wird er Geschäftsführer! Doch das war wohl nur Wunschdenken, denn plötzlich steht ein junger gut aussehender Mann in der Tür. Dieser stellt sich als Reiichiro Shudo und als neuen Geschäftsführer vor. Er ist der älteste Sohn des Chefs. Jinnai ist am Boden zerstört. Das gibt es doch nicht! Der Bengel ist doch gerade frisch von der Uni gekommen und hat keine Ahnung von dem Geschäft! Er ist doch nur durch Vitamin B an diesen Posten gekommen. So jemanden kann Jinnai nicht als Geschäftsführer akzeptieren.

Seine zwei Kolleginnen versuchen ihn zu beruhigen, zumal sie völlig hin und weg von Reiichiro sind. Sie versuchen Jinnai zu erklären, dass es seine Aufgabe ist, Reiichiro einzuarbeiten. Das motiviert Jinnai allerdings überhaupt nicht. Im Verkaufsbereich beobachtet Jinnai, wie Reiichiro eine Stammkundin berät. Leider geht diese Beratung total in die Hose. Fachlich hat Reiichiro zwar alles richtig gesagt, aber strategisch war diese Beratung totaler Selbstmord. Er hat sich komplett falsch ausgedrückt und der Kundin vor den Kopf gestoßen, weshalb sie empört den Laden verlässt.

Jinnai steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er staucht Reiichiro zusammen und erklärt ihm, wie man sich richtig ausdrückt. Er verspricht Jinnais Rat zu beherzigen. Im Verlauf der folgenden Tage, schafft Reiichiro es immer wieder, die Kunden zu vergraulen. Jinnai ruft Reiichiro in die Personalräume und schreit ihn an. Er sagt Reiichiro klipp und klar, dass er sich bessere Umgangsformen zulegen muss, sonst treibt er das Geschäft noch in den Ruin. Bis dahin will er Reiichiro nicht mehr im Verkaufsbereich sehen.

Anschließend wird Jinnai von seinen beiden Kolleginnen zurechtgewiesen. Er soll sich gefälligst bei Reiichiro entschuldigen, schließlich hat er das ja nicht mit Absicht gemacht. Jinnai macht sich also, völlig genervt, auf den Weg zu Reiichiros Haus. Die Haushälterin führt ihn zu einem Dojo auf dem Gelände. Jinnai betritt das Dojo und beobachtet wie Reiichiro gerade den Bogen spannt. Er ist überrascht, wie fasziniert er auf einmal von Reiichiro ist. Er sieht wirklich überwältigend in seinem Hakama, mit seinem konzentrierten Gesicht und dem gespannten Bogen vor sich aus. Jinnai entschuldigt sich bei Reiichiro. Dieser bestätigt allerdings, dass Jinnai Recht mit dem hatte, was er ihm an den Kopf geworfen hat. Er gesteht, dass es das zweite Mal ist, das er nicht mehr weiter weiß.

Gezieltes Verlangen Band 2Beim ersten Mal ist ein Mann, den er für seinen besten Freund gehalten hat, einfach spurlos aus seinem Leben verschwunden. Das ist jetzt vier Jahre her. Jinnai hört sich die Geschichte an. Anschließend hat Jinnai eine Idee, wie er das Problemchen mit Reiichiros Umgangsformen auf der Arbeit, geregelt bekommen kann. Er möchte das Reiichiro am nächsten Tag im Kimono zur Arbeit erscheint. Er wird als Jinnais Assistent agieren, mehr lächeln und höchstens in den richtigen Momenten, mit einem Lächeln im Gesicht, sagen:“ Das steht Ihnen ausgezeichnet.“
Genau das tut Reiichiro auch und beide freuen sich am Ende des Tages über den guten Umsatz.

Ein paar Tage später kommt ein junger Mann, Tsukasa Shudo, in das Geschäft und fragt nach seinem Bruder Reiichiro. Jinnai bittet ihn einen Moment Platz zu nehmen, er wird den Geschäftsführer sofort rufen. Tsukasa ist über diese Aussage sehr erstaunt. Er scheint zum ersten Mal zu hören, dass Reiichiro in dem Laden der Geschäftsführer ist. Er gibt an, nur gewusst zu haben, dass er hier arbeitet. Er drückt Jinnai einen Umschlag in die Hand und bittet ihn, diesen an Reiichiro weiterzugeben. Und schon ist er auch wieder verschwunden. Kurz darauf kommt Reiichiro in den Verkaufsbereich. Jinnai gibt ihm den Umschlag und erzählt ihm, dass sein Bruder diesen hier abgegeben hat. Er fragt auch wie sein Verhältnis zu seiner Familie ist, da Tsukasa nichts von dem Geschäftsführerposten wusste.

Und schon findet sich Jinnai zusammen mit Reiichiro beim Abendessen, in einem Restaurant wieder. Reiichiro erzählt ihm, dass sein Bruder sich in letzter Zeit merkwürdig ihm gegenüber verhält. Tsukasa übt auch Kyudo aus. Er ist auch gar nicht so schlecht und kann sogar die nächste Meisterschaft gewinnen. Trotzdem ist er sehr unsicher, wenn er einen Bogen in der Hand hat und schießt auch des öfteren daneben. Reiichiro fällt es schwer bei so einem Wettkampf zuzusehen, denn er wird dann jedes Mal nervös. Jinnai fragt vorsichtig, ob Reiichiro das auch so zu seinem Bruder gesagt hat. Reiichiro bejaht es. Er erklärt Reiichiro, dass es für jüngere Brüder nicht gerade einfach den Leistungen des älteren Bruder nach zu eifern. Jinnai drängt Reiichiro, sich Tsukasas nächsten Wettkampf anzusehen, um ihm beizustehen.

Seit diesem Gespräch ist das Verhältnis zwischen Jinnai und Reiichiro sehr viel enger geworden.
Sie treffen sich sehr oft und unterhalten sich. Reiichiro redet über seine Probleme und Jinnai hört zu. Anfangs war es für Jinnai eher lästig aber nach und nach bemerkt er, dass er diese Treffen als sehr angenehm empfindet.

Als Reiichiro zu dem Wettkampf seines Bruders geht, bekommt er einen riesen Schreck. Neben ihm auf der Tribüne steht Haru, sein bester Freund von damals, der wortlos verschwunden ist. Er ruft nach ihm. Als Haru ihn bemerkt, läuft dieser weg. Reichiro verfolgt ihn. Als er Haru eingeholt hat, gehen sie in ein Cafe und unterhalten sich. Plötzlich taucht Tsukasa auf und brüllt Reiichiro an, dass er Haru nicht bedrängen soll. Tsukasa zieht Haru mit sich nach draußen. Reiichiro läuft hinterher und beobachtet wie sie sich küssen.

Bei einem anschließenden Gespräch mit Jinnai, erzählt er ihm alles. Jinnai fragt, ob Reiichiro in Haru verliebt ist. Dieser überlegt und meint, dass er diese Möglichkeit noch gar nicht in Betracht gezogen hat. Jinnai hofft innerlich, dass Reiichiro nicht in Haru verliebt ist. Denn er merkt immer mehr, wie seine Gefühle für Reiichiro wachsen. Schließlich gesteht er Reiichiro seine Liebe. Dieser ist im ersten Moment sehr schockiert, vor allem auch nachdem Jinnai regelrecht über ihn hergefallen ist.

Für wen wird sich Reiichiro entscheiden? Für Jinnai oder für seinen alten Freund Haru? Und warum hatte Haru in den letzten vier Jahren Kontakt zu Tsukasa und nicht zu Reiichiro? Sind Tsukasa und Haru wirklich ein Paar?

Eigene Meinung
Also für mich war dieser Manga aus dem Yaoi Genre, eine absolute Premiere. Denn eigentlich bin ich ein eingefleischter Shojoleser. Allerdings finde ich die Zeichnungen in diesem Manga sehr beeindruckend. Sie sind sehr fein und detailliert. Auch die Story ist sehr interessant. Man kann es nicht unbedingt romantisch nennen, aber die Story beinhaltet sehr viel Gefühl und Sensibilität. Yaoi Fans wird dieser Manga auf jeden Fall gefallen. Empfehlen würde ich diesen Manga ab 16 Jahren, da man doch intime Szenen zu sehen bekommt.

© AyaSan

Gezieltes Verlangen: © 2007 Hinako Takanaga, Kadokawa Shoten Publishing/Tokyopop

Gezielte Verwirrung

Name: Gezielte Verwirrung
Englischer Name: You Will Be Thrown into Chaos by Love
Originaltitel: Kimi ga Koi ni Midareru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Gezielte Verwirrung Band 1Story
Vom ersten Moment an ist Kijima, der für seine Firma immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Kimonos und Stoffen ist, von der Arbeit des jungen Künstlers Ichikawa fasziniert. Für ihn steht fest, dass er dieses Talent nicht nur fördern, sondern die hochwertigen Entwürfe für Muster für eine eigenständige Kollektion erwerben will. Allerdings weigert sich Ichikawa mit Händen und Füßen gegen Kijimas großzügiges Angebot, wenngleich der junge Künstler irgendwann Ichikawas Drängen nachgibt und ihm seine Skizzen und Bilder zeigt.

Danach steht für Kijima fest, dass er Ichikawa unbedingt an Bord seiner Firma holen will und verbringt immer mehr Zeit bei Ichikawa, um diesen von seinen Plänen zu überzeugen. Dabei kommen sich beide näher, wenngleich Kijima noch immer in seinen Freund und Kollegen Jinnai verliebt ist und Ichikawas seltsame Blicke und Andeutungen nicht erwidern kann. Das ändert sich schlagartig, als Jinnai Kijima zurückweist und urplötzlich Makita auftaucht, der mit brisanten Informationen zu Ichikawas Vergangenheit aufwartet und alles daran setzt dessen Karriere zu beenden, noch bevor diese begonnen hat …

Eigene Meinung:
„Gezielte Verwirrung“ ist ein weiterer Spin-Off einer Reihe, zu der auch „Gezielte Verführung“ und „Gezieltes Verlangen“ gehören. Dieses Mal widmet sich Hinako Takanaga dem jungen Angestellten Kijima, der bereits in „Gezieltes Verlangen“ eine wichtige Rolle gespielt hat und den die Leser bereits aus der dreibändigen Reihe um Reiichiro und Jinnai kennen.

Dementsprechend ist es von Vorteil, wenn man die anderen Bände der „Gezielte“-Reihe kennt, da es durchaus einige Szenen gibt, die wesentlich logischer erscheinen, wenn man alle Prequels gelesen hat. So kürzt Hinako Takanaga einige Sequenzen, um mit der Handlung schneller voranzuschreiten, was durchaus positiv zu bewerten ist, wenn man die anderen Bände bereits kennt. Aber auch Neueinsteiger können der Geschichte problemlos folgen.

Gezielte Verwirrung Band 2Die Geschichte selbst ist sehr romantisch, an einigen Stellen sogar kitschig und ganz im Stil von Hinako Takanaga. Dem Leser bietet sich nicht viel Neues, wenngleich sowohl Ichikawa, als auch Kijima von der Liebe enttäuscht wurden und eigentlich jemand anderen lieben. Ausgehend von diesem Punkt hätte man durchaus einiges herausholen können, doch leider verschenkt Hinako Takanaga viele interessante Ansätze zugunsten der dramatischen Liebesgeschichte und der Romantik. So weiß man bereits nach wenigen Seiten, wie der Manga weitergeht und mit welchen Problemen die beiden Hauptfiguren zu kämpfen haben.

Dafür sorgt das Einflechten von Ichikawas Bekannten Makita für Spannung und ein wenig mehr inhaltliche Tief. Hier ist viel Spielraum für die zukünftigen Bände vorhanden, wenn sich die Künstlerin nicht rein auf den dramatischen Effekt konzentriert, sondern Makitas Einmischungen als Spannungselement verwendet.

Die Charaktere sind ebenfalls recht stereotyp und entsprechen dem gängigen BL Schema. Gerade Ichikawa ist ein wenig unselbstständig, blass und relativ inaktiv. Er macht fast gar nichts, braucht immer Kijimas Hilfe und Unterstützung und wirkt in seiner Rolle als Protagonist sehr schwach. Dafür ist Kijima wesentlich interessanter, da er aktiv handelt und wesentlich gefestigter ist, was auch daran liegt, dass man ihn bereits aus den Prequels kennt. Er steht mit beiden Beinen im Leben und handelt logischer und nachvollziehbarer als Ichikawa, der sich lieber vor Problemen verkriecht als sich ihnen entgegen zu stellen.

Stilistisch gibt es bei „Gezielte Verwirrung“ nichts zu bemängeln. Hinako Takanagas Zeichnungen sind fein und routiniert, gerade die Figuren sind sehr schön anzusehen und gut gelungen. Hintergründe und dynamische Szenen werden nur angedeutet, da sich die Künstlerin mehr auf die Charaktere und ihre Beziehung zueinander konzentriert. Dementsprechend oft zeichnet sie Gesichter und legt viel Wert auf Emotionen und das Darstellen von Gefühlen, wenngleich ihr das nur teilweise gelingt. So wirkt Ichikawa immer ein wenig emotionslos, was dem Leser eine Bindung zu dieser Figur erschwert. Erotische Szenen werden nur angedeutet, was gut zur Atmosphäre des Mangas und Hinako Takanagas Zeichnungen passt.

Alles in allem ist „Gezielte Verwirrung“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der es jedoch nicht schafft aus der breiten Masse hervorzustechen. Wer die anderen Werke von Hinako Takanaga kennt, findet auch hier nichts Neues – die Mangaka kombiniert Altbekanntes in gewohnter, zeichnerisch gelungener Qualität. Wer romantisches Boys Love mag, Werke von Hinako Takanaga oder Kijima bereits aus der Prequel „Gezieltes Verlangen“ kennt und wissen will, wie es mit ihm weitergeht, kann einen Blick riskieren. Wer erwachsene, realistische Mangas im homoerotischen Bereich sucht, ist mit Hinako Takanaga definitiv an der falschen Adresse. „Gezielte Verwirrung“ ist eine solider Spin-Off für Fans, aber definitiv kein Must-Have.

© Koriko

Gezielte Verwirrung: © 2012 Hinako Takanaga, Kadokawa Shoten Publishing/Tokyopop