2. Sammelband von „Kodoku no Gourmet“

Kodoku no Gourmet Band 1Autor Masayuku Kusumi gab am Montag in einen Interview bekannt, dass er den zweiten Sammelband seiner Serie „Kodoku no Gourmet“ nach über 18 Jahren Pause nun endlich veröffentlichen wird. 1997 erschien das erste Sammelband auf dem japanischen Markt.

Mangaka Jiro Taniguchi veröffentlichte die einzelnen Kapitel über 18 Jahre im Wochenmagazin „Fusashas Weekly Spa!“.

Der Grund für diese lange Entstehungszeit liegt nach Angaben des Duos daran, dass Jiro Taniguchi einen gesamten Tag zum Zeichnen eines einzigen Panels verwendet.

“Kodoku no Gourmet” handelt von dem einsamen Geschäftsmann Goro Inagashira, der Japan bereist, um als Gourmet die lokalen Speisen zu probieren. Hierzulande erschien der erste Band im letzten Jahr bei Carlsen unter dem Titel „Der Gourmet„.

“Kodoku no Gourmet” inspirierte nicht nur zu einer Live-Action Fernsehserie, sondern wurde in acht verschieden Sprachen übersetzt.

Quelle: ANN

Der Gourmet

Name: Der Gourmet
Englischer Name:
Originaltitel: Kodoku no Gourmet
Herausgebracht: Japan: Fusosha 1997
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Story: Masayuki Kusumi
Zeichnungen: Jiro Taniguchi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 14,90 € (Band 1) bzw. 12,90 € (Band 2)

Story & Eigene Meinung
„Der Gourmet“ folgt dem Lebensweg eines  Klein-Unternehmers durch dessen Mittagspausen. In 18 Episoden streift der Protagonist durch Japan (meist durch wechselnde Stadtviertel Tokyos) auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit. Gerne lernt er neue Lokalitäten kennen, immer wieder führen ihn seine Füße aber auch zu bekannten Gaststätten. Ob Sushi-Bar, Bio-Restaurant, Oden-Bude oder Schnitzelsandwich-Kaufhaus, überall lässt er sich nieder, wo ihm das Äußere Gaumenfreunden verspricht. Notfalls muss auch mal ein 24-Stunden-Mart herhalten.

Ein genauer Beobachter ist er, Inagashira, der lange namenlos bleibt. Und wieder nehmen Jiro Taniguchis weiche Zeichnungen die Eile aus jeder Geschichte. Die Optik strahlt eine Ruhe aus, die in „Der spazierende Mann“, einem anderen Werk Taniguchis, der Tongeber par excellence war. Nicht ganz so gemächlich geht es nun hier zu. Immerhin hat der Mann Hunger und dann muss es schnell gehen. Aber so einfach die erstbeste Fressbude soll es dann auch nicht sein. Schnell nimmt der Mann verschiedenste Informationen zu den Lokalen in seiner Nähe auf, wägt sie ab und entscheidet sich. Nicht immer soll sich diese Entscheidung als gut herausstellen. Aber immer wieder passiert es auch, dass selbst der notorisch auswärts essende Junggeselle überraschend Neues entdeckt.

Sushi, Tofu, vielleicht noch Ramen, Soba und Okonomiyaki: Für Europäer sind dies die Stichworte, die genannt werden, wenn es um japanische Gerichte geht. Für den Großteil der Menschen hierzulande ist die japanische Küche ein Böhmisches Dorf. Wenigen ist es bewusst, dass es neben den (in Japan nicht anders als in Europa) teuren Delikatessen wie Sushi auch noch eine große Palette an japanischer Hausmannkost gibt. Fernab von Ladenstraßen mit Fastfood-Schuppen bilden kleine, meist inhabergeführte Lokale ein Herzstück der japanischen Kochlandschaft. Führt man sich diesen Hintergrund vor Augen, ist „Der Gourmet“ nicht einfach nur als Graphic Novel, sondern auch als Aufklärungsbuch zu verstehen. Und aufgeklärt wird man wirklich, denn der junge Mann, der sich durch Japans Metrople(n) futtert, tut dies nicht einfach nur so. Er lässt den Leser durch seine Gedanken teilhaben am Essen.

Sicherlich: Der Durchschnittsleser wird mit den Kommentaren des Protagonisten hinsichtlich Besonderheiten dieser oder jener Zubereitung wenig anfangen können, womöglich noch nicht einmal eine Idee haben, wie bestimmte Gerichte überhaupt schmecken oder schmecken sollen. Und natürlich ist es klar, dass hiesige Leser im Gegensatz zum japanischen Publikum nicht mal eben die vorgestellten Locations aufsuchen könnten – falls diese heute noch existieren, der erste Band entstand immerhin bereits in den 1990er-Jahren. Nichtsdestotrotz machen die Erlebnisse des Mannes im wahrsten Sinne des Wortes Appetit auf japanische Küche in allen ihren Facetten. Das ist das Verdienst des Bandes und sicherlich auch der Hintergrund des Verlags ihn hierzulande zu publizieren. Als Vorgeschmack auf die eigentlichen Episoden gibt es im ersten Band noch einen Artikel „So schmeckt Japan“ von Tagesspiegel-Redakteur Lars von Töne, in beiden Bänden jeweils ein Glossar mit den auftauchenden Nahrungsmitteln sowie ein Nachwort des Autors Masayuki Kusumi.
In diesem Sinne: Wohl bekomm’s!

© Rockita

Der Gourmet: © 1997 Masayuki Kusumi, Jiro Taniguchi Fusosha / Carlsen

Der geheime Garten vom Nakano Broadway

Name: Der geheime Garten vom Nakano Broadway
Englischer Name:
Originaltitel: Sanpomono
Herausgebracht: Japan: 2006
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Story: Masayuki Kusumi
Zeichnungen: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Der geheime Garten vom Nakano BroadwayStory:
Uenohara lebt und arbeitet in Tokyo und hat oftmals genug vom hektischen Alltag, der für ihn aus Produktentwicklung und Geschäftsterminen besteht. Als sein Fahrrad gestohlen wird, macht er sich auf gut Glück auf den Weg in eine städtische Sammelstelle, in der man herrenlose Fahrräder aufnimmt. Leider wird er hier nicht fündig und er beschließt den Rückweg zu Fuß anzutreten. Dabei entdeckt er erstmals Gassen und Straßenzüge, die überhaupt nicht dem Bild der stetig wachsenden Stadt entsprechen. Fortan beschließt er regelmäßig spazieren zu gehen und entdeckt dabei nicht nur alte Läden und Restaurants, kleine Parkanlagen und Tempel und Orte an denen die Zeit stehen geblieben ist. Nach und nach weckt er alte Erinnerung an seine Kindheit und Jugend, findet alte Freunde wieder und durchlebt einige Erlebnisse noch einmal. Es ist eine Reise zu sich selbst, an deren Ende er jedoch immer in sein normales Leben zurückkehrt …

Eigene Meinung:
„Der geheime Garten vom Nakano Broadway“ ist eine Graphic Novel von Masayuki Kusumi, der für die Texte verantwortlich war und dem bekannten und mehrfach ausgezeichneten Zeichner Jiro Taniguchi. In acht Einzelepisoden, die nur lose miteinander verbunden sind und jeweils gerade mal 10 Seiten umfassen, begleitet man den Protagonisten durch die verwunschenen Ecken und Gassen Tokyos, entdeckt mit ihm verborgene Geschäfte, unbekannte Traditionsrestaurantes und alte Häuser, die aus einer vergangenen Epoche entsprungen sind. Ein roter Handlungsfaden existiert ebenso wenig, wie gut ausgearbeitete Charaktere, da der Schwerpunkt auf den Spaziergängen des Hauptcharakters liegt und Masayuki Kusumi auch gar keine wirkliche Geschichte erzählen will. Sein Ziel ist es vielmehr den Leser in eine fast vergessene Welt zu entführen, ihm in kurzen Episoden an all die Dinge zu erinnern, die man Dank der Hektik des Alltags allzu oft übersieht – winzige Antiquariate und Buchläden, Märkte und Festivals, alte Geschäfte und Restaurants. Er zeigt ein Tokyo, das man nicht mit einem Reiseführer entdecken kann, sondern auf eigene Faust finden muss, indem man sich einfach treiben lässt und sich die Zeit nimmt auf die kleinen Dinge im Leben zu achten.

Jiro Taniguchi gibt diesen Kurzepisoden einen würdigen Rahmen. Mit gewohnt sicherem Stil, viel Realismus und atemberaubenden Details erweckt er die Stadt mit all ihren Facetten auf jeder Seite zum Leben. Obwohl die Zeichnungen rein schwarz/weiß gehalten sind, hat man das Gefühl durch Tokyos Straßen zu wandern. Jedes einzelne Panel ist ein Meisterwerk, egal ob es einfach und schlicht gehalten ist oder mit unendlich viel Detailverliebtheit gestaltet wurde. Der Zeichner versteht es wie kein anderer die Grundgedanken des Autors und die Grundaussage des Comics zu vermitteln.

Neben den Kurzepisoden enthält die Graphic Novel noch zwei Anhänge, in denen Masayuki Kusumi über die Textarbeit im allgemeinen und den einzelnen Geschichten im Besonderen spricht. Hierbei erfährt der Leser nicht nur, was den Autoren dazu gebracht hat, Geschichten zum Thema „Spazieren“ zu verfassen und wie genau er bei der Recherche vorgegangen ist, sondern auch, wie es zu den einzelnen Episoden gekommen ist.

Insgesamt ist „Der geheime Garten vom Nakano Broadway“ ein sehr poetisches Werk, das durch eine ruhige Atmosphäre, ungewöhnliche Geschichten und wundervoll lebendige Zeichnungen besticht. Wer Tokyo kennt und vielleicht schon einmal durch die abgeschiedenen Gassen gewandert ist, wird sich bei den einzelnen Episoden daran zurückerinnern, wer noch nicht dort war, erhält einen intensiven und nachdenklich stimmenden Einblick in eine fremde Welt, die man kaum mit den Bildern aus den gängigen Reiseführern in Einklang bringen kann. Masayuki Kusumi und Jiro Taniguchi bilden ein perfektes Team und machen „Der geheime Garten vom Nakano Broadway“ zu einem Muss für Fans des Zeichners. Ein kleines, ungewöhnliches Werk, das man sich nicht entgehen lassen sollte …

© Koriko

Der geheime Garten vom Nakano Broadway: © 2006 Jiro Taniguchi / Masayuki Kusumi, Carlsen

Ein Zoo im Winter

Name: Ein Zoo im Winter
Englischer Name:
Originaltitel: Fuyu no Dobutsuen
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 16,00 €

Ein Zoo im WinterStory
Kyoto im Dezember 1966… Der 21-jährige Hamaguchi arbeitet bei einem Großhändler für Textilwaren Er ist aber beruflich enttäuscht, hatte er doch den Job angenommen, weil er sich auf Produktdesign spezialisieren wollte. Leider lässt man ihn genau diese Arbeit nicht ausführen. Unentschlossen und ziellos angesichts seiner ungewissen Zukunft, führen ihn seine Schritte an freien Tagen wieder und wieder in den Zoo, wo er sich häufig zum Zeichnen niederlässt.

Hamaguchi teilt sich eine Wohnung mit ein paar Kollegen. Zwangsläufig bekommt er die neuesten Klatschgeschichten mit und erfährt so auch von Ayako, der Tochter seines Chef. Die war von ihren Eltern mit einem wohlhabenden Firmenchef verkuppelt worden, doch die Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Schließlich betrog sie ihrem Ehemann, den sie nie wirklich liebte, mit einem anderen und wurde daraufhin aus dem Haus geworfen. Auch nach ihrer darauf folgenden Scheidung und der Heimkehr in ihr Elternhaus, haftet ihr dieser Makel an. Fortan ist es ihr nicht gestattet, das Haus ohne Begleitung zu verlassen.

Ausgerechnet Hamaguchi wird durch Zufall zu Ayakos „Aufpasser“. Das geht auch zu Anfang gut – bis Ayako den jungen Mann als Alibi benutzt, um heimlich mit ihrem Freund durchzubrennen. Ab diesem Moment ist für Hamaguchi in seiner Firma kein Auskommen mehr. Man unterstellt ihm, die Flucht Ayakos gedeckt oder sogar unterstützt zu haben. Da kommt ihm die Einladung eines Jugendfreundes nach Tokyo gerade recht, um abzuschalten.

Da Hamaguchi nicht wirklich in der Textilfirma bleiben will, vermittelt ihm sein Kumpel spontan einen Assistentenjob beim Manga-Zeichner Kondo-sensei. Dort wird er mehr oder minder ins kalte Wasser geworfen, findet aber letztlich Gefallen an dieser Tätigkeit und zieht nach Tokyo.
Es folgen Wochen und Monate neuer Bekanntschaften, interessanter Erlebnisse und vor allem viel Arbeit.

Auch wenn seine neue Arbeit anstrengend ist, fühlt sich Hamaguchi mit der Zeit immer wohler und denkt schließlich darüber nach, selbst auch mal einen eigenen Manga zu zeichnen, um möglicherweise selbst einmal Mangaka zu werden – entgegen der Vorbehalte seiner Familie bezüglich dieses Berufsfeldes. Als dann auch noch die süße Mariko in sein Leben tritt, scheint er endlich Ziele am Ende seines Weges zu sehen…

Eigene Meinung
„Ein Zoo im Winter“ ist ein neuer One-Shot im Graphic Novel Format vom Meister der nachdenklichen Manga-Dramen Jiro Taniguchi. Auch mit seinem neuen Werk schafft er wieder eine Geschichte um einen jungen Menschen am Scheideweg seines Lebens. Es braucht Zeit, bis man seinen eigenen Weg findet – und Mut diesen Weg zu gehen. Das ist eine der Botschaften, die dem Leser mit auf den Weg gegeben werden soll.

Der Protagonist der Handlung, Hamaguchi, gelangt in gewisser Hinsicht aus Zufall und Glück in eine Position, in der es ihm möglich ist, neue Wege zu beschreiten, als alle seine freien Tage gedankenversunken im verschneiten Kyotoer Zoo zu verbringen, um vor sich hin zu zeichnen. Mit etwas Unterstützung nimmt er diese Chance an und lernt eine neue Welt kennen.
Realistische Zeichnungen und „echte“ Hintergrundaufnahmen aus Kyoto und Tokyo verleihen der Story einen authentischen Charakter.

Und ein weiteres Mal wirft die Lektüre eines Werks von Taniguchi-sensei auch neben der eigentlichen Storyline viele Fragen auf, über die man sich Gedanken machen kann. Kurzum: Gerade ältere Leser werden sich auch an diesem Werk erfreuen.

Ein Zoo im Winter: © 2008 Jiro Taniguchi Shogakukan / Carlsen

Der spazierende Mann

Name: Der spazierende Mann
Englischer Name:
Originaltitel: Aruku Hito
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1995
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €
14,90 € (Neuauflage)

Der spazierende MannStory & Eigene Meinung
„Der spazierende Mann“ erzählt dem Leser einen Ausschnitt aus dem Leben eines namenlosen Mannes im mittleren Alter und seiner Familie, die aus seiner Ehefrau und dem Hund „Flocke“ besteht.

Eigentlich ist „erzählt“ gar nicht das richtige Wort. Vielmehr wird man als Leser Zeuge verschiedener Anekdoten. Man fungiert als ständiger unsichtbarer Begleiter, als Anhängsel des Mannes, der zu Beginn in eine japanische Vorstadt oder vielleicht auch Mittelstadt zieht.

Genaue Angaben bezüglich der Person kann man daher kaum machen. Wenige Dinge kommen zu Tage. Aber das ist auch überhaupt nicht nötig. Man erlebt das Leben eines Durchschnitts-Menschen mit. Eine „richtige Story“ gibt es nicht. Stattdessen erleben wir Umzug, Feierabend, Wochenende, Ausflüge, tägliche Spaziergänge mit dem Hund und vielerlei Begegnungen, wie viele von uns sie schon einmal gemacht haben, es aber kaum für wert befunden haben, uns diese auch im Gedächtnis zu behalten.

Das mag in den Ohren junger Leute zunächst einmal langweilig klingen, aber wenn man aufpasst und genau hinschaut, kann man dadurch ungeheuer viel lernen. Die „Lektionen“, die man sich selbst aneignen kann, beginnen bei Kenntnissen über japanische Lebensverhältnisse, die Kultur und die Gesellschaft im Land der aufgehenden Sonne. Deutet man einzelne Begebenheiten oder auch nur Panels richtig, kann man gründlich auf Spurensuche gehen.

Der spazierende Mann NeuauflageTatsächlich soll uns der Band aber etwas anderes vermitteln: Innehalten. Die meisten Menschen gehen durch ihr Leben mit Scheuklappen vor den Augen und in einer Geschwindigkeit, die man fast unter „rennen“ einordnen könnte. Wann nimmt man sich einmal Zeit, sich mit seiner Umwelt zu beschäftigen? Dabei ist mit „Umwelt“ alles von der ökologischen Umwelt, über das Umfeld (im sozialen Sinne) bis zur Umgebung gemeint. Durch diesen Mann, den Jiro Taniguchi als absolut unscheinbaren und unauffälligen Menschen erschaffen hat, wird uns klar, wie wenig wir eigentlich um uns herum aufnehmen – starr auf das in unserem Sinne „Wesentliche“ konzentriert.

Nicht so der Namenlose, der sich beispielsweise nach der Sichtung eines Vogels im Wald ein Buch über Vögel besorgt, um mehr über sie zu lernen und die Arten beim nächsten Mal wieder zu erkennen. Jemand, der sich so viel Zeit nimmt, an einem schönen Ort einfach mal kurz sitzen oder stehen zu bleiben oder sich „Wettgehen“ mit älteren Herren auf Wanderwegen liefert. Jemand, der älteren Frauen den Weg zeigt und Kindern die Modellflieger aus Bäumen pflückt.
Kurz: Jemand, der seine Umgebung bewusst wahrnimmt.

Es dürfte jedem klar geworden sein, dass es sich bei „Der spazierende Mann“ um ein anspruchsvolles Werk mit viel Tiefgang handelt, das man nicht einfach so „herunter lesen“ kann. Hierfür muss man sich Zeit nehmen. Allein schon deshalb wird diese Graphic Novel für viele Jugendliche nichts sein. Hinzu kommt, dass dieser Band kaum Unterhaltungswert im jugendlichen Sinne Unterhaltungswert hat. Allenfalls das Kapitel, in dem der Mann nach Einbruch der Dunkelheit ins Schwimmbad einbricht, um nachts noch seine Runden im kühlen Nass drehen zu können, dürften ein kleines Schmunzeln hervor rufen. Für ältere Leser aber ist der Band wirklich ansprechend und nicht ohne Grund der Meilenstein für Taniguchis Durchbruch als Mangaka.

Carlsen vertreibt den Band als Klappenbroschur mit Großformat zum Preis von 14,00 €, was angesichts von nur zwei Farbseiten etwas hoch gegriffen wirkt. Zudem beinhaltet die deutsche Ausgabe noch ein lesenswertes Nachwort vom „Comic & Manga-Beauftragten“ der „FAZ“.

© Rockita

Der spazierende Mann: © 1995 Jiro Taniguchi Kodansha / Carlsen

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