The Kiss of Blood

Name: The Kiss of Blood
Englischer Name: A Bloody Kiss Tonight
Originaltitel: Koyoi ha kimito chino kisu wo
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

The Kiss of BloodStory:
Seitdem Riku in einem Blumenladen arbeitet und fortan jeden Tag Blumen zu einem verlassenen Haus bringen soll, passieren die merkwürdigsten Dinge. Dort leben drei sehr düstere, gutaussehende Männer und obgleich Riku versucht den Lieferdienst so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, trifft er regelmäßig auf den mysteriösen Keito, der gesteigertes Interesse an Riku zeigt. Zudem suchen den jungen Schüler Alpträume heim, in dem Keito nachts ins ein Zimmer einsteigt, ihn küsst und sich ihm auf sehr eindeutige Art und Weise nähert. Die Träume verschlimmern sich und schließlich bricht Riku in der Schule zusammen. Just in diesem Moment taucht Keito auf und nimmt den Schüler mit sich. Riku muss erkennen, dass Keito nicht nur in der Lage ist die Menschen mit seiner Stimme zu kontrollieren, sondern darüber hinaus kein normaler Mensch ist. Ein Vampir ist auf Riku aufmerksam geworden und er hält Riku fortan für seine persönliche Befriedigung gefangen. Wie nicht anders zu erwarten wird Riku weder von seinen Freunden, noch von seinen Eltern vermisst und täglich schläft Keito mit dem wehrlosen Riku. Zudem verschlimmern sich die Alpträume. Riku hört Stimmen und Keito klärt ihn irgendwann darüber auf, dass Riku die Wiedergeburt eines Menschen ist, der immer mit Keito zusammen war. Keito sucht diese Seele jedoch nicht um wieder mit Riku vereint zu sein, sondern um sich an ihm zu rächen. Denn immer waren es diese Menschen, die Keito ins Unglück stürzten. Nun soll Riku für das büßen, was seine vorherigen Inkarnationen falsch gemacht haben und für Riku beginnt eine schwere Zeit, in der er sich selbst neu kennen lernen muss…

In der zweiten Geschichte lernt der Leser den Vampir Saisei kennen, der neben Keito und Natsuhi in dem verfallenen Haus lebt. Saisei wird eines Abends auf frischer Tat ertappt. Gerade als er sich das Blut einer jungen Frau einverleibt, wird er von einem jungen Mann entdeckt und zur Rede gestellt. Saisei versucht ihn mit seiner Stimme zu beeinflussen, doch zu seiner großen Überraschung hat diese Fähigkeit keine Wirkung. Saiseis Interesse ist geweckt und er stöbert den jungen Mann auf. Yasuhara arbeitet als Bibliothekar und fortan besucht Saisei ihn täglich, um sich an ihm gütlich zu tun. Dabei setzt er Yasuhara damit unter Druck ein Blutbad anzurichten, sollte dieser ihm nicht zu Diensten sein. Widerstrebend gibt Yasuhara nach, ohne zu wissen, dass er Saisei mehr schadet, als er glaubt…

Die letzte Geschichte „Weiße Lilien“ ist Natsuhi gewidmet und ist relativ kurz gehalten. Hier trifft der Vampir auf einen kleinen Jungen, der schwer krank ist und sich damit abmüht für seine Mutter ein Präsent zum Geburtstag zu kaufen. Natsuhi entscheidet sich, dem Jungen ein ganz besonderes Geschenk zu machen…

Eigene Meinung:
„The Kiss of Blood“ ist eindeutig ein schwächerer Manga von Makoto Tateno. Die erotischen Szenen dominieren, so dass es hier weitaus mehr explizite Sequenzen gibt, als in Mangas wie „Steal Moon“ oder „Yellow“. Die Geschichte ist dementsprechend simpel gehalten, wirklichen Tiefgang kann man nicht erwarten. Man kann sich schon zu Beginn jeder Geschichte denken, wie das Ende aussehen wird. Auch die Charaktere wirken oberflächlich und nicht gänzlich nachvollziehbar. Besonders Riku ist eigenwillig, da es dem Leser schwer fällt zu verstehen, wie er sich in jemanden verlieben kann, der ihn mehrere Tage lang vergewaltigt und gefangen hält. Auch Yasuhara ist in diesem Sinne nicht gänzlich logisch aufgebaut.

Die Zeichnungen sind wie üblich schön, besonders die Haare sind sehr detailliert. Gesichter und Haarpracht dominieren die Panele und machen sie daher recht simpel, fast schon ein wenig langweilig. Riku ist mit seinen großen Augen arg jung geraten und erinnert an etliche andere Charaktere von Tateno. Wie immer fällt diese Ähnlichkeit zu Charakteren anderer Mangas am meisten als Störfaktor ins Auge.

Insgesamt ist „The Kiss of Blood“ nur bedingt zu empfehlen. Wer ein Fan von Makoto Tateno ist, wird um diesem Manga nicht herum kommen, ebenso kann jeder Fan von Vampiren und expliziten Yaoimangas beherzt zugreifen. Wer Wert auf eine tiefgründige Story und interessante Charaktere legt, sollte vielleicht eine andere Serie von Makoto Tateno kaufen…

© Koriko

The Kiss of Blood: © 2009 Makoto Tateno, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Teatime Lovin‘

Name: Teatime Lovin‘
Englischer Name: Tea for Two
Originaltitel: Koi cha no Osahou
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Yaya Sakuragi
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Teatime Lovin' Band 1Story:
Madoka hat zum letzten Mal durch seine Ungeschicklichkeit etwas zerbrochen und seine Schwester Nagomi hat endgültig genug von Madokas fehlender Selbstbeherrschung. Sie schleift ihren Bruder in den Teezeremonie Club, in dem sie selbst Mitglied ist und der quirlige Madoka fühlt sich so richtig fehl am Platz. Schon bei seiner ersten Begegnung mit dem kühlen, ruhigen Präsidenten des Teeclubs Hasune tritt Madoka von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Hasune ist dennoch einverstanden Madoka in der Kunst der Teezeremonie zu unterrichten und nach und nach lernen sich die beiden ungleichen jungen Männer besser kennen. Und während Madoka langsam die Teezeremonie schätzen lernt und sich tatsächlich etwas Beherrschung antrainiert, bricht Hasunes kühle Maske mit jedem Treffen immer weiter und schließlich gesteht er Madoka seine Liebe. Dieser fühlt sich nicht nur überrumpelt, er kann auch nicht genau einschätzen, wie er gegenüber Hasunes fühlt. Das Auftauchen Keigos, eines alten bekannten Hasunes und Lieferant von traditionellen Süßigkeiten, sorgt noch mehr für Chaos und Madoka muss sich eingestehen, dass er eifersüchtig ist, gehen die Hasune und Keigo doch sehr vertraut miteinander um. Als auch noch das Baseballteam an Madoka herantritt und diesem ihr Leid klagen, dass ihnen für ein wichtiges Spiel ein Teammitglied fehlt, muss sich Madoka entscheiden. Er kann schwerlich in beiden Clubs bleiben, da die Aktivitäten zumeist parallel zueinander stattfinden, doch er kann sich nicht ohne Schuldgefühle von Hasune und dem Teezeremonie Club abwenden, egal wie gerne er dem Baseball Club beitreten will…

Der Manga enthält noch die Kurzgeschichte „Das süße Leben“, das von Keigo und seiner Liebe zu einem Illustrator handelt. Seit der Schulzeit kümmert er sich um Mizuki und versorgt ihn regelmäßig mit Süßigkeiten. Als sich Mizukis Freundin von ihm trennt, sieht Keigo zwar seine Chance, jedoch kann er nicht so einfach den ersten Schritt gehen. Immerhin weiß Mizuki schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit, was Keigo für ihn empfindet.

Teatime Lovin' Band 2Eigene Meinung:
Die vierbändige Mangareihe „Teatime Lovin’“ besticht durch eine sehr lustige, chaotische Geschichte, die den üblichen Bahnen einer BL-Story folgt. Die Charaktere sind ähnlich wie die Geschichte relativ stereotyp gehalten, so dass man als Uke den typischen aufgedrehten Part in Form von Madoka vorgesetzt bekommt und als Seme den unterkühlten, coolen und schwer durchschaubaren Hasune. Dieses altbekannte Schema wirkt ein wenig langweilig, so dass dem Leser schon von Anfang an klar ist, was am Ende geschehen wird. Da der Manga jedoch mit dem ersten band nicht beendet ist, kann man davon ausgehen, dass er noch die ein oder andere Überraschung bereithalten könnte.

Die Zeichnungen von Yaya Sakuragi sind wie gewohnt hübsch anzusehen, wirken jedoch stellenweise sehr kantig und sind manchmal auch anatomisch weniger korrekt. Zumeist wird Wert auf die Gesichter und die Emotionen der Charaktere gelegt und zumindest dahingehend gelingt es ihr problemfrei die verschiedenen Gefühle in den Mimiken widerspiegeln zu lassen. Dem Fan von härterer Kost bietet die Zeichnerin zumindest zwei erotischere Szenen, der Rest wird eher angedeutet.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es Yurifans freuen dürfte, dass man zumindest angedeutet ein weiteres Pärchen hat. In der zweiten Extrastory „Schlechte Gene“ treffen Madokas Schwester Nagomi und Kotoko, Hasunes große Schwester, in einem Karateübungskampf aufeinander und Kotoko ist von Anfang an begeistert von der niedlichen Negomi. Vielleicht wird auch dieser Handlungsbogen in den weiteren Bänden fortgeführt.

Insgesamt bietet „Teatime Lovin’“ einen soliden, durchschnittlichen BL-Manga, der jedoch storytechnisch nichts Neues bietet. Wer Yaya Sakurais Werke mag, der wird nicht um diese Reihe herumkommen, ebenso Comedyfans und Freunde von chaotischen Beziehungskrisen…

© Koriko

Teatime Lovin‘: © 2003 Yaya Sakuragi, Kadokawa Shoten Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Take Over Zone

Name: Take Over Zone
Englischer Name:
Originaltitel: Take Over Zone
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2009
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Masara Minase
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Take Over Zone Band 1Story:
Mizuki Hashimoto hat das Laufen endgültig aufgegeben. Nachdem es während seiner Zeit an der Mittelschule zu einigen unschönen Vorfällen im Leichtathletikclub kam, hat er sein Hobby endgültig an den Nagel gehängt. An seiner neuen Schule fällt Hashimoto aufgrund seiner guten Leistungen im Sprint auf und wird prompt von Ogasawara eingeladen dem Leichtathletikclub beizutreten. Hashimoto hat eigentlich gar keine Lust, doch da der Club dringend gute Sprinter sucht, lassen die Teammitglieder nicht locker. Konno, der vorwiegend Hochsprung macht, fordert ihn schließlich mit einer ungewöhnlichen Bedingung zu einem Kräftemessen im Sprint heraus: Sollte er gewinnen, muss er dem Club beitreten, sollte er verlieren, wäre er nutzlos für den Club und müsse sich nicht einmal um eine Aufnahme bemühen.

Hashimoto, der Konno von früher kennt, akzeptiert die seltsamen Bedingungen und verliert den Wettlauf. Da er sich an seinem Ehrgeiz gepackt fühlt und eine Revange verlangt, beschließt er den Bitten der Teammitglieder nachzugeben und tritt in den Leitathletikclub ein. In einem Monat will er erneut gegen Konno antreten, um zu beweisen, dass er ihn schlagen kann. Hashimoto beginnt zu trainieren und lernt in dieser Zeit die Mitglieder des Clubs immer besser kennen. Schon bald fühlt er sich wohl, da er erkennen muss, wie sehr er das Laufen vermisst hat. Auch mit Konno, den er am Anfang nicht leiden kann, versteht er sich immer besser, zumal dieser ihm beim Laufen unterstützt und sie beginnen immer mehr miteinander zu unternehmen. Mit der Zeit verhält sich Konno jedoch immer seltsamer zu werden. Er verdächtigt Hashimoto in den Captain und Yamauchi verliebt zu sein, weil sich Hashimoto sehr gut mit ihnen versteht.

Als Hashimoto die Vermutungen Konnos abstreitet, offenbart ihm dieser, sich in Hashimoto verliebt zu haben, was diesen in ein absolutes Chaos der Gefühle wirft. Zu allem Überfluss finden die ersten Vorentscheidungen statt und Konno und Hashimoto sind beide für den Staffellauf aufgestellt worden…

Take Over Zone Band 2Eigene Meinung:
Mit „Take Over Zone“ wagt sich Masara Minase erstmalig an einen Sportmanga, der überraschenderweise keine einzige erotische Szene enthält, was bei ihren Mangas recht ungewöhnlich ist. Die Mangaka konzentriert sich gänzlich auf die Geschichte und die Charaktere, jedoch gelingt es ihr nicht mit der Handlung aus dem Rahmen zu fallen. Man weiß schon von Anfang an, in welche Richtung „Take Over Zone“ gehen wird und auch die Charaktere sind recht stereotyp. Die sportlichen Elemente sind ganz okay, jedoch wird darauf nicht sonderlich viel Wert gelegt; vielmehr geht es um Hashimotos Vergangenheit und die Beziehungen der Figuren untereinander. Viel Spannung und Action darf man also nicht erwarten, der Manga bleibt nach wie vor ein Boys Love Werk.

Die Zeichnungen sind fein und hübsch anzusehen. Masara Minase hat einen routinierten Stil, auch wenn die Proportionen manchmal immer noch nicht stimmen und ihr Perspektiven und Verkürzungen nicht liegen. Dadurch wirken gerade die Laufszenen ein wenig plump, da sie keinerlei Bewegung und Dynamik in die Panele bannen kann.

Ein großes Manko an ihrem Zeichenstil ist die Ähnlichkeit der Charaktere. Nahezu alle Figuren sehen gleich aus. Lediglich an der Haarfarbe und der Körpergröße kann man sie voneinander unterscheiden. Dennoch wirken sie in mehr als einer Hinsicht wie Abziehbilder bereits bekannter Charaktere, die man schon in anderen deutschen Mangas von ihr gesehen hat. Ihr Stil ist zu gleichförmig, weswegen die Charaktere immer gleich aussehen. In Kombination mit ihren Geschichten, die ebenfalls immer in dieselbe Richtung gehen, wirken ihre Mangas leider stets wie Kopien ihrer vorherigen Werke.

Insgesamt ist „Take Over Zone“ ein netter Manga, den sich Fans der Mangaka nicht entgehen lassen sollten. Wer Wert auf mehr legt oder einen reinen Sportmanga sucht, ist an der falschen Stellen. „Take Over Zone” ist eher etwas für Boys Love Fans und Leser, die Romantik und Dramatik mögen. Wer bereits andere Mangas von Masara Minase besitzt, sollte vielleicht im Vorfeld einen Blick riskieren – es könnte sein, dass einem das ein oder andere bekannt vorkommt.

© Koriko

Take Over Zone: © 2009 Masara Minase, Tokuma Shoten Publishing / Carlsen

Taisho Era Chronicles

Name: Taisho Era Chronicles
Englischer Name:
Originaltitel: Taisho Mugen Kitan
Herausgebracht: Japan: GAKKEN 2005
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: You Higuri
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Taisho Era ChroniclesStory
Der Manga „Taisho Era Chronicles” enthält Kurzgeschichten, die sich um das Thema „Onmyouji” drehen, traditionell tief verwurzelten Legenden und Sagen okkulter Natur und die sich durch Magie und Tanz ausdrückt.

In der ersten Geschichte „Wie Licht und Schatten“ wird die junge Frau Sakuya von schlimmen Alpträumen gequält, die sie jeden Tag immer weiter schwächen. Ihre Dienstmagd Yoko ist besorgt und beschließt den begabten Akira Hanawaka um Hilfe zu bitten, der mit seinem traditionellen Tanz den Blick der Zuschauer in eine andere Welt eröffnet. Zudem ist er durchaus in der Lage die Onmyou- Magie anzuwenden und Yoko hat diese Macht durchaus schon gespürt. Immerhin ist Akira derjenige, der nicht nur ihre wahre Gestalt als Fuchsgeist erkannt, sondern ihr auch einen Großteil ihrer Kräfte genommen hat. Akira sagt der jungen Frau seine Hilfe zu und entdeckt, dass Sakuya in ihren Träumen von dem Geist Teika verfolgt wird, der laut einer Legende zur Efeuranke wurde, um seine Geliebte für immer bei sich zu halten. Das Ergebnis wäre irgendwann Sakuyas Tod und Yoko beschließt alles zu tun, um ihrer Herrin zu helfen. Immerhin hat Sakuya ihr vor etlichen Jahren einst unwissentlich geholfen, als sie sich um einen verletzten Fuchs gekümmert hat. Yoko beschließt mit Akiras Hilfe in die Träume Sakuyas einzudringen und Teika auf sich aufmerksam zu machen und so von ihrer Herrin abzulenken. Doch ganz ungefährlich ist dieses Ritual nicht…

Die zweite Geschichte „Der Stein der Leben nimmt“ dreht sich erneut um die Füchsin Yoko, die nach dem Ritual das Problem hat, dass ihre Fuchsohren nicht verschwinden und somit gezwungen ist sich bei Akira einzunisten. Wohl oder übel lässt Akira sie gewähren, doch schon bald machen die ersten Gerüchte die Runde. Zu allem Überfluss taucht auch noch Kagura auf, der Bruder Akiras, der sich zu allen sich bietenden Gelegenheiten mit ihm messen möchte. Yoko gerät dabei schnell in Kaguras Visier und er durchschaut ihre Tarnung. Und bevor Akira eingreifen kann, bannt Kagura Yoko in einen Stein und beschwört damit unabsichtlich die eigentliche Macht der Füchsin herauf…

„Geliebte Prinzessin“ ist eine Kurzgeschichte um den bekannten Onmyouji Abe no Seimei. Die Geliebte eines Ministers ist durch ihre tiefe Liebe und Leidenschaft zu einem Dämon geworden, der andere Frauen des Mannes jagt. Als Seimei den Geist zwar aufhält aber nicht gänzlich vertreibt, wird kurz darauf die Kopflose Leiche eines Mannes im Wald gefunden. Für Seimei steht fest, dass es sich um den Minister handelt und er macht sich auf den Weg zu einem einsamen Haus, in dem der Minister für kurze Zeit mit einer jungen Frau gelebt haben soll. Begleitet wird er von Minamoto no Raiko, einem Dämonenjäger und tatsächlich finden sie den gesuchten Dämon. Doch anstatt diesen zu töten, versucht Seimei den Dämon an seinen richtigen Namen zu erinnern und stößt damit auf das Geheimnis des Dämons…

Neben die Geschichten, die sich dem Thema „Onmyouji” widmen, enthält der Band noch die Shortstory „Evil One“, ein Doujinshi der bereits 2003 erschien. Erzählt wird die Geschichte des Jungen Agata Rin, der von dem geheimnisvollen Fremden Suo gerettet wird. Agata ist der Sohn eines Wissenschaftlers, der angeblich den „Evil One“ erschaffen hat und die Menschheit auslöschen wollte. Daraufhin beging Agatas Vater Selbstmord und Rin will herausfinden, was wirklich dahinter steckt. Doch auch Suo, der für eine geheime Organisation arbeitet, hat Interesse an dem Jungen und diese beschränken sich nicht nur auf seinen Auftrag…

Eigene Meinung
„Taisho Era Chronicles“ ist eine nette Kurzgeschichtensammlung, die jeder Fan von You Higuri besitzen sollte. Die Geschichten sind interessant, besonders da die Thematik „Onmyouji” ein Stück japanische Kultur ist und für Japaninteressierte jede Menge Infos und Hintergrundwissen bereit hält. Das Thema insgesamt ist sehr komplex und tiefgründig, so dass die Kurzgeschichten Higuris nur an der Oberfläche kratzen. Das ist sehr schade, man hätte mehr daraus machen können, wenn man sich den mythischen Hintergründen tiefer gewidmet hätte. Besonders die erste Handlung um Yoko und Akira lässt etliche Enden offen, die man mit einer Fortsetzung hätte klären können. Besonders da die Boys Love Story „Evil One“ so überhaupt nicht zum Rest der Geschichten passen will und wirklich ein einziger Lückenfüller geworden ist, um den Band zu vervollständigen.

Die Zeichnungen sind, wie nicht anders zu erwarten sehr schön geworden- elegant und dynamisch. Besonders Yoko ist einfach nur niedlich, ebenso Sakuya. Akira und Kagura sind die typischen Bishonen, die in nahezu jedem Manga Higuris vorkommen.

Wer You Higuri mag, wird um „Taisho Era Chronicles“ nicht herum kommen und auch wer ein wenig mehr über die japanische Kultur und die Tradition erfahren möchte, sollte sich den Manga zu legen. Er bietet zumindest einen oberflächlichen Einblick in die Thematik „Onmyouji” und damit einen guten Einstieg. Wer Boys Love nichts abgewinnen kann, der kann trotz der Shortstory „Evil One“ zugreifen. Zu empfehlen.

© Koriko

Taisho Era Chronicles: © 2005 You Higuri, GAKKEN Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Süßes Gift

Name: Süßes Gift
Englischer Name:
Originaltitel: Koi no yamai ni tsukeru kusuri
Kuchibiru ni Amai Doku
Netemo Sametemo
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2003
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Mieko Koide
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Süßes Gift Band 1Story:
Das Wiedersehen mit Naoki kommt für Takehiko plötzlich und unverhofft. Der Bürotechniker trifft ausgerechnet an seinem neuen Arbeitsplatz, einer Mädchenschule, seine alte Flamme wieder- den süßen und naiven Naoki, der Lehrer geworden ist. Obgleich sie sich in der Schulzeit nicht kannten und kaum ein Wort miteinander gewechselt haben, glaubt Takehiko, dass das Schicksal sei. Die beiden werden Freunde und schon bald verbringen die ungleichen Männer oftmals ihre Abende miteinander. Takehiko behält seine Gefühle für sich, denn egal wie stark seine Liebe wieder aufblüht, er nimmt sich vor Naoki nur als Freund zu sehen.

Besonders als der junge Lehrer Takehiko von seiner heimlichen Leidenschaft berichtet, die sowohl ungewöhnlich als auch beängstigend ist. Naoki ist ein großer Fan des Boy-Duetts CROSS, dem normalerweise die Mädchen in Scharen folgen. Zu allem Überfluss muss Takehiko feststellen, dass Naoki in den Sänger Yu verliebt ist und der Boyband sogar durch das halbe Land nachfährt, um dem Teenageridol nahe zu sein. Takehiko wird für diese Ausflüge kurzerhand mit eingespannt und fortan erlebt der junge Techniker hautnah, wie sehr Naoki an Yu hängt.

Als der Sänger auf der Flucht vor Groupies ausgerechnet bei Neoki ins Hotelzimmer stolpert und sich die beiden kennenlernen, gerät selbst Takehiko in Panik. Denn trotz aller Unterschiede beginnt Yu Kontakt mit Naoki aufzunehmen und dieser akzeptiert nur zu bereitwillig das plötzliche Interesse des Sängers an seiner Person.

Süßes Gift Band 2Da hilft selbst Jin, Yus Bandkollege nicht und Takehiko versucht alles, um die beiden Männer auseinander zu bringen und Naoki für sich zu gewinnen. Doch das gestaltet sich als schwieriger, da Takehiko Naoki immer noch nicht seine Gefühle gestehen will…

Eigene Meinung:
Schafft Takehiko es irgendwann seinen Schwarm für sich zu gewinnen? Warum zeigt Yu so ein tiefes Interesse an Naoki und was sind Jins Beweggründe, der sogar soweit geht und mit der Auflösung CROSS’ droht, um Yu von Naoki fernzuhalten?

Etliche Jahre hat es gedauert, bis endlich ein Manga von Mieko Koide seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, selbst wenn es sich hierbei nicht um das vielfach gewünschte „Yatteraneeze!“ handelt. „Süßes Gift“ ist in vielen Punkten anders als die gängigen Shonen-Ai Manga und überrascht durch eine ungewöhnliche und niedliche Story, die sogar mit einem etwas anderen Ende aufwartet, als die meisten Manga dieses Genres. Die Charaktere sind liebenswert gestaltet und wirklich negativ ist keiner aufgefallen, gleich wenn sich Yu zwischen die beiden Protagonisten drängt. Man mag sowohl Naokis Naivität, als auch Takehikos Hilflosigkeit, gleich wenn man sich manchmal eine Portion Vernunft für alle Charaktere wünscht.

Die Geschichte wirkt ein wenig abgedreht und auch Naokis Schwärmerei kann einem bisweilen auf die Nerven gehen, doch ansonsten macht es Spaß den Manga zu lesen. Erotische Szenen findet man hier überhaupt nicht, außer einer etwas heftigeren Kussszene ist nichts wirklich Erotisches zu finden, womit der Manga auch für Jüngere geeignet ist.

Die Zeichnungen sind wie von Mieko Koide gewohnt hübsch anzusehen, die Linienführung ist sehr sicher und fein. Ihren Charakteren und Zeichnungen wohnt immer ein Hauch von Zartheit bei, die man bei Shonen-Ai Manga selten findet. Sie arbeitet mit recht wenig Rasterfolie und wenn ist sie zumeist sehr passend eingesetzt. Die etwas zu breiten Münder und langen Hälse nimmt man gerne in Kauf, gehören sie doch einfach zu ihrem Stil.

„Süßes Gift“ ist ein schöner und stimmungsvoller Shonen-Ai Manga, bei dem man nicht viel falsch machen kann. Mieko Koide überzeugt sowohl durch elegante Zeichnungen, als auch durch eine interessante und ungewöhnliche Geschichte. Bleibt zu hoffen, dass bei EMA irgendwann „Yatteraneeze!“ folgen wird. Bis dahin sollte jeder BL- Fan einen Blick in „Süßes Gift“ werfen. Es lohnt sich!

© Koriko

Süßes Gift: © 2002 Mieko Koide, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Süße Falle

Name: Süße Falle
Englischer Name:
Originaltitel: Kawaii Anata ni Amai Wana
Herausgebracht: Japan: Libre 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €¦

Süße FalleStory:
„Süße Falle“ ist ein Kurzgeschichtenband, der vier Kurzmangas erhält, die teilweise etwas miteinander zu tun haben.

In der ersten Geschichte trifft der Leser auf den Buch- und Antiquitätenhändler Ikumi, der seit vielen Jahren in Jin verliebt ist, seinen ehemaligen Dozenten, der immer wieder bei Ikumi nach besonderen Büchern sucht. Im Laufe der Zeit hat sich Ikumi mit Jin sogar soweit angefreundet, dass dieser Jin regelmäßig daheim besucht und für ihn und Atsuki, Jjins Neffen, kocht. Atsuki selbst noch nicht lange bei seinem Onkel, da der Tod seiner Eltern noch nicht lange her ist. Für Ikumi ist das nicht einfach, hat er doch das Gefühl, dass Jin und Atsuki mehr verbindet, als das übliche familiäre Band…

In der zweiten Geschichte steht Atsuki im Mittelpunkt, der aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit immer wieder Gast bei, Schularzt Katagiri ist. Unweigerlich kommen sich die beiden näher. Als Atsuki dem Arzt seine Liebe gesteht, ist sich Katagiri unsicher, ob der Junge es ernst meint, oder einfach nur auf der Suche nach einem Ersatz für seine Eltern ist, die bei einem Unfall ums Leben kamen…

In „Mehr als jeden anderen auf dieser Erde“ findet der junge Takahiro eines Abends einen nackten Mann auf seiner Terrasse. Dieser stellt sich als Adonan vor, ein Außerirdischer, der nach dem Absturz seines Raumschiffes auf der Erde gestrandet ist. Da die Mission seines Volkes daraus besteht, sich mit Menschen zu paaren und Takahiro ist sein Auserwählter. Dieser ist überhaupt nicht begeistert, zumal Adonan sich einen männlichen Körper zugelegt hat. Dennoch bietet er ihm Obdacht, bis sein Volk ihn von der Erde abholen kann. In dieser kurzen Zeit kommen sich die beiden näher…

Die letzte Geschichte spielt in einem Gefängnis. Der Sträfling Otaka bekommt einen Zimmergenossen, obwohl er eigentlich in Einzelhaft sitzen sollte. Yanami wird ausnahmsweise vorübergehend bei Otaka einquartiert, da momentan freie Zellen Mangelware sind. Die beiden unterschiedlichen Männer freunden sich an und kommen sich auch anderweitig näher. Kurz bevor Yanami verlegt wird, offenbart dieser Otaka, das die beiden bereits ein engeres band verbindet, als dieser bisher vermutet hat und dass Otakas Taten eng mit Yanamis Vergangenheit zusammenhängen…

Eigene Meinung
„Süße Falle“ stammt aus der Feder Rie Honjohs, die bereits durch zahlreiche, härtere Boys Love Titel bekannt ist. Einmal mehr wird die Künstlerin ihrem Ruf gerecht – der Manga enthält etliche erotische Szenen, das die Geschichten alle nur darauf zusteuern, die Charaktere miteinander ins Bett zu bringen. Einzig bei der letzten Geschichte „Während man auf die Sterne wartet“ erwartet den Leser am Ende ein überraschender Switch. Damit ist dieser Manga der Beste des ganzen Bandes. Die restlichen Kurzepisoden sind stereotyp, langweilig und vorhersehbar. Insbesondere der Manga um Adonan und Takahiro wirkt arg an den Haaren herbeigezogen und vollkommen unlogisch. Auch die übrigen Charaktere bieten wenig Neues – es handelt sich um die typischen Figuren, die in jedem ihrer Werke vorkommen.

Zeichnerisch ist „Süße Falle“ wie immer sehr gut. Rie Honjoh hat einen sicheren Strich, versteht es Dynamik und Perspektive aufzubringen und kennt sich mit Anatomie aus. Lediglich ihre Charaktere wirken wie aus eine Gussform, was Gesichter und Mimiken anbelangt. Hier fehlt ein wenig Varianz, um die Personen optisch stärker voneinander zu trennen.

Insgesamt ist „Süße Falle“ ein Muss für alle Fans Rie Honjohs und jeden der härtere Boys Love Mangas mag. Zuviel Handlung und Logik sollte man nicht erwarten, ebenso wenig individuelle Charaktere. Rie Honjohs Werke sind eher etwas für zwischendurch, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer abschalten will und dabei gerne hübsche Jungs vor Augen hat, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Süße Falle: © 2011 Rie Honjoh Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Suspicious Facts

Name: Suspicious Facts
Englischer Name:
Originaltitel: Uchi no Tantei shirimasen ka?
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Hirotaka Kisaragi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Suspicious FactsStory:
Ryunosuke und Shigure leiten gemeinsam eine kleinen Detektei, jedoch mangelt es ihnen immer wieder an Aufträgen. Aus diesem Grund arbeiten beide in der Gaybar Miyabi, Shigure selbst als einer der Hosts und Ryunosuke als Kellner und Aufpasser. Dass die beiden ein Paar sind ist nicht nur bekannt, es bringt sie auch immer wieder in Schwierigkeiten- besonders wenn Ryunosuke die Eifersucht packt und er einen Gast mit Fußtritt vor die Tür setzt. So kommt es auch, dass die beiden nahezu jeden Auftrag annehmen und sei es nur das Auffinden einer entlaufenen Katze. Dass gerade diese Katze von mehreren Leuten gesucht wird und noch einen Mikrochip um den Hals hängen hat, macht es nicht einfacher für die Beiden.

Doch nicht nur entlaufene Katzen gehören zu ihren Aufträgen, auch das übliche Beschatten fällt darunter und das Sammeln von Beweisen für Untreue. In dem Fall hilft ihnen die hübsche Shiho dabei, eine alte Freundin von Shigure.

Ihr übliches Leben wird gewaltig auf den Kopf gestellt als der gutaussehende Toratsuga samt Assistenten Sai im Miyabi auftaucht und mit Ryunosuke reden will. Es stellt sich nicht nur heraus, dass Ryunosuke und Toratsuga Brüder sind, sondern dass Ryunosuke der Nachfolger des Onizuka-Klans ist. Er soll den bekannten Yakuzaklan übernehmen und traditionsgemäß anführen. Doch Ryunosuke ist nicht gewillt Toratsugas Wunsch Folge zu leisten und weigert sich das neue Klanoberhaupt zu werden. Erst als Toratsugas damit droht Shigure zu töten, willigt Ryunosuke ein seinen Bruder zu begleiten.

Doch gerade als die Zeremonie beginnt und Ryunosuke die Nachfolge antreten will, tauchen die „Mädels“ vom Miyabi auf, angeführt und Shigure, der unter keinen Umständen möchte, dass Ryunosuke gegen seinen Willen neues Klanoberhaupt wird. In einem Handgemenge wird nicht nur Ryunosuke angeschossen, auch der Vater der beiden ungleichen Brüder schreitet ein, um Schlimmeres zu verhindern…

Eigene Meinung
Mit „Suspicious Facts“ liegt ein neuer Manga des Mangakas Hirotaka Kisaragi vor, der besonders durch die dreiteilige Mangareihe „Innocent Bird“ und „Brother x Brother“ in Deutschland bekannt wurde. „Suspicious Facts“ ist neueren Datums und erzählt eine solide, teilweise Comedy angehauchte Detektivgeschichte. Wirklich viele Fälle haben die beiden nicht zu lösen und auch die Hauptgeschichte um Ryunosuke ist recht schnell abgehandelt, dennoch macht es Spaß „Suspicious Facts“ zu lesen. Die Charaktere sind liebenswert, teilweise wünscht man sich sogar, dass es mehr Abenteuer für die beiden Detektive gäbe.

Die Zeichnungen sind, wie nicht anders gewohnt solide, detailverliebt und sehr schön anzusehen. Hirotaka Kisaragi hat einen dynamischen und lebendigen Stil, liebt ungewöhnliche Perspektiven und Bewegungen und zeigt zum ersten Mal eine erotischere Szene, die die Alterfreigabe ab 18 durchaus rechtfertigt. Damit werden BL-Fans, die etwas härtere Mangas mögen, voll auf ihre Kosten kommen. Dennoch überwiegt glücklicherweise die Handlung und die Action, so dass Hirotaka Kisaragi zeigen kann, was er als Zeichner alles draufhat.

Wer Action, Comedy und hübsche Bishonen mag, sollte unbedingt zugreifen. Fans des Zeichners werden um „Suspicious Facts“ definitiv nicht herumkommen, doch auch alle anderen sollten einen Blick riskieren. Meiner Meinung nach ist Hirotaka Kisaragi einer der besten BL-Zeichner auf dem deutschen Markt.

© Koriko

Suspicious Facts: © 2008 Hirotaka Kisaragi, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Sugar sweet Sugar

Name: Sugar sweet Sugar
Englischer Name:
Originaltitel: Kimi ha amai amai!
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Ichika Hanamura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Sugar sweet SugarStory:
Katase und Kohiwa sind die besten Freunde, schon seit sie Kinder waren. Doch alles ändert sich, als urplötzlich Katase seinen Freund küsst und damit Kohiwa in ein Chaos der Gefühle stürzt. Das Hauptproblem ist hierbei nicht, dass Kohiwa die Gefühle seines Freundes nicht erwidern kann, sondern vielmehr, dass er sich unsicher ist ob Katase es auch ernst meint. Selbst als dieser ihm seine Liebe gesteht und die beiden sich zum ersten Mal körperlich näher kommen, tauchen immer wieder Probleme auf. Denn obwohl die beiden ein Paar werden, hat Kohiwa urplötzlich das Gefühl, dass Katase sich von ihm entfernt…

In der zweiten Geschichte „Hurt by Thorns“ geht es um Seiji und Jun. Nachdem ihre Eltern geheiratet haben wurden sie zu Brüdern, doch Seiji ist schon von Anfang an in seinen neuen Bruder verliebt. Um sich nicht zu verraten und Jun nicht zu sehr zu begehren beginnt er eine Affäre mit seinem Senpai, der ihm daheim Nachhilfe gibt. Doch es wird für Seiji immer schwieriger seine Gefühle zu verheimlichen, insbesondere als er mitbekommt wie gut sich Jun mit der Klavierlehrerin versteht. Als ihm sein Senpai auch noch seine Liebe gesteht, weiß Seiji nicht mehr was er tun soll und ausgerechnet in dem Moment bemerkt Jun, dass etwas nicht in Ordnung ist…

„Tranquilize“ handelt von der zerstörerischen Liebe von Aki und Keito. Schon seit sie Kinder sind hat Aki Keito immer unterdrückt, ihn für sich beansprucht und nicht zugelassen, dass Keito irgendwelche Freunde findet oder mit jemandem redet. Später haben die beide eine sehr ruppige und eroticche Beziehung miteinander, doch obwohl Keito immer unterdrückt und teilweise misshandelt wird kann er sich von Aki nicht lossagen und erträgt stumm all das, was ihm sein Freund antut. Als sich jedoch ein Mädchen für Keito interessiert, sprudelt endlich aus Aki die Wahrheit heraus…

Eigene Meinung:
„Sugar Sweet Sugar“ ist das erste Werk der Mangaka Ichika Hanamura, das in Deutschland erscheint. Das romantische, fast schon kitschige Cover hält was es verspricht – der Leser bekommt bittersüße Liebesgeschichten präsentiert, die wesentlich erotischer sind, als man vermutet. Teilweise sind die erotischen Szenen fast ein wenig unpassend, da sie durchaus einen Großteil der Handlung bestimmen und sich nicht ganz mit den seichten Shojoelementen vereinbaren lassen. Die Charaktere sind ganz okay, jedoch allesamt ein wenig stereotyp, way jedoch nicht so sehr ins Gewicht fällt, da es sich um Kurzgeschichten handelt.

Was besonders schön ist, ist der wundervoll detaillierte und elegante Zeichenstil. Ichika Hanamura gelingt es weiche, androgyne Gesichter und schön ausgearbeitete Haare zu zeichnen. Teilweise sind die Haarsträhnen einzeln ausgearbeitet, was zusammen mit den riesigen Augen und den zarten Rasterungen einen routinierten und sehr schönen Shojostil ergibt, der zu begeistern weiß. Das ist einer der Gründe, weswegen die vielen erotischen Szenen, auch wenn sie gekonnt umgesetzt sind, fast nicht zum Gesamtbild des Mangas passen und „Sugar Sweet Sugar“ zu einer recht seltsamen Mischung machen.

Auch die Hintergründe sind, wenn vorhanden, gut ausgearbeitet und man merkt dem Manga an mit wie viel Liebe zum Detail er entstanden ist. Alles in allem ist der Zeichenstil das große Plus des Mangas, da er über einige Schwächen in der Story und der Charakterentwicklung hinwegtröstet.

Insgesamt ist „Sugar Sweet Sugar“ dennoch zu empfehlen. Wer schöne und elegante Zeichnungen, hübsche, mädchenhafte Bishonen und niedliche Lovestories mit einer ordentlichen Prise Erotik mag, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Es lohnt sich…

© Koriko

Sugar sweet Sugar: © 2009 Ichika Hanamura, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Stolen Heart

Name: Stolen Heart
Englischer Name: Stolen Heart
Originaltitel: Sonotoki Heart wa Nusumareta
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2002
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Story: Maki Kanemaru
Zeichnungen: Yukine Honami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Stolen HeartStory
Der Sohn eines jungen Adeligen verbringt die meiste Zeit auf Bällen und Festen, um sich abends mit einem gut aussehenden Liebhaber zurück zu ziehen. Zumeist hat er für diese Männer anschließend keine Verwendung mehr und hält nach dem nächsten potentiellen Kandidaten Ausschau. Als von seinem Ruf ein geheimnisvoller Dieb angezogen wird und eine Nacht mit dem jungen Mann verbringt, ändert sich alles. Denn am nächsten Morgen hat der rüpelhafte Dieb nichts besseres zu sagen, als dass ihn der Sex mit dem jungen Adeligen anödet. In seiner Ehre gekränkt und wütend macht sich der Adelige auf die Suche nach dem Dieb, der immer wieder etwas stiehlt, nur um es Tage später zurück zu bringen. Doch jedes Mal endet es damit, dass sie zwar miteinander schlafen, doch nie lässt der geheimnisvolle Mann ein gutes Wort an dem Körper und der Art des Adeligen.

Als auch noch gutaussehende junge Männer verschwinden und hinter den Entführungen der Dieb stecken soll, erhält der junge Adelige die Einladung, das Haus des Diebes zu besuchen. Dort soll er zudem bleiben, bis sich die Aufregung gelegt hat, denn hinter den Entführungen verbirgt sich eine geheime Suchaktion, die den Thronfolger des Landes betrifft und politisch hoch brisant ist. Der junge Adelige muss erkennen, dass sich hinter dem Dieb weit mehr verbirgt, als es den Anschein hat…

Der Manga enthält zudem noch zwei Kurzmangas mit dem Titel „Der Schein trügt nicht“ und „Kiss Scandal“. Die erste Geschichte handelt von dem jungen Naruse, der zum wiederholten Male die Termine für die Nachprüfung vergessen hat und als Strafe zwei Wochen bei der Schülervertretung aushelfen soll. Hier soll er die Kassenbücher durcharbeiten und den Kassenbericht erstellen. Doch die Schülervertretung hat einen seltsamen Ruf, denn Naruses Sempai und sein jüngerer Bruder Ken sind in vielerlei Hinsicht schräg. Zudem ist Naruses Sempai in vielen Punkten einfach zu offen, baggert ihn an und scheint aus seiner Vorliebe zu Männern keinen Hehl zu machen, was für Naruse die Arbeit in der Schülervertretung zur Hölle macht.

In „Kiss Scandal“ geht es um den Abgeordneten Colin Rudd, der bei seinen Wählern ungemein beliebt ist. Doch Colin hat ein Geheimnis – er hat eine Affäre mit seinem Sekretär Paul, der Colin von ganzem Herzen liebt. Als es immer deutlicher wird, dass Colin sich bald eine Ehefrau suchen muss, hält es Paul nicht mehr aus und verlangt von seinem Freund klare Verhältnisse. Doch überraschend entscheidet sich Colin für Paul, was von der Presse nicht unbeobachtet bleibt und für jede Menge Trubel sorgt.

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Stolen Heart“ stammt storytechnisch von Maki Kanemaru und wurde zeichnerisch von der bekannten Künstlerin Yukine Honami umgesetzt. Lediglich „Kiss Scandal“ stammt komplett von der Zeichnerin. Die Hauptgeschichten ist recht interessant, jedoch an einigen Stellen recht verwirrend. Ungemein hinderlich finde ich die Tatsache, dass die Charaktere alle keine Namen haben. Dadurch fällt es schwer der intrigenbehafteten Story im zweiten Teil der Handlung zu folgen und nachzuvollziehen, was es mit dem geheimnisvollen Thronfolger auf sich hat und wie die Zusammenhänge sind. Hier geht die Geschichte auch nicht tief genug, interessante Ansätze werden nicht weiterverfolgt und „Stolen Heart“ wirkt damit sehr unausgegoren. Auch die historischen Aspekte werden weitestgehend nicht korrekt umgesetzt, was es schwer macht sich wirklich auf die Geschichte einzulassen.

Die Charaktere bleiben dem Leser recht fremd, da man zu ihnen keine Beziehung aufbauen kann. Sie entwickeln sich auch nicht wirklich weiter. Das ist leider auch bei dem Kurzmanga „Der Schein trügt nicht“ so. Die Handlung wirkt durcheinander, man weiß nicht genau, wohin die Autorin eigentlich möchte. Die Charaktere haben kaum eine Entwicklung und die Geschichte selbst stagniert, auch wenn viel passiert. Einzig und allein „Kiss Scandal“ kann mit seinen erwachsenen Protagonisten und der realistischen Handlung überzeugen.

Die Zeichnungen sind wie immer sehr schön. Yukine Honami hat einen sehr feinen, zarten Stil, der sehr gut zum Setting passt. Besonders ihre erwachsenen Charaktere sind in sich stimmig. Auch ihre Farbillustrationen wirken sehr zart, fasst schon durchscheinend.

Insgesamt ist „Stolen Heart“ ein verwirrender und unausgegorener Manga, in dem zu wenig Recherche und Arbeit steckt. Das ist schade, man hätte viel mehr aus der Grundgeschichte machen können. Wer Yukine Honamis Zeichnungen oder historisch angehauchte Settings mag kann gerne einen Blick hinein werfen, andere sollten sich nach anderen Boys Love Mangas umsehen…

© Koriko

Rin: © 2002 Yukine Honami / Maki Kanemaru, Houbunsha Co., Ltd. / Carlsen

Sternbilder der Liebe

Name: Sternbilder der Liebe
Englischer Name: Constallation in my palm
Originaltitel: Tenoheira no Seiza
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2005
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Story: Chisako Sakuragi
Zeichnungen: Yukine Honami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Sternbilder der LiebeStory:
Mizuho und Enji waren als Kinder eng befreundet und haben nahezu alle Ferien miteinander verbracht. Mizuho war damals noch der Stärkere und Größere, doch nachdem er nach einem kleinen Unfall seiner Meinung nach Enjis Hochachtung und Bewunderung verloren hatte, zog er sich beschämt zurück und ging Enji aus dem Weg. Erst nach sieben Jahren und als beide schon Studenten sind, treffen sie sich wieder.

Enji will in Mizuhos Heimatstadt Astronomie studieren und schließlich zieht er in das Haus von Mizuhos Familie ein. Somit ist es dem jungen Mann unmöglich Enji weiterhin aus dem Weg zu gehen. Doch Enji hat sich im Laufe der Zeit verändert. Er verhält sich abweisend und brüsk Mizuho gegenüber und alle vorsichtigen Annäherungsversuche Mizuhos scheitern an der unsichtbaren Mauer die zwischen ihnen steht.

Als Enji schließlich den ersten Schritt geht und Mizuho damit konfrontiert in ihn verliebt zu sein, stürzt er Mizuho in einen Strudel der Gefühle. Am nächsten Morgen schiebt Enji es zwar darauf, dass er betrunken war, doch Mizuho kann die Gedanken nicht mehr abschütteln und beginnt zunehmend über Enji nachzudenken. Sein Freund Yoshimura ist dabei eine unerlässliche Hilfe als Gesprächspartner und als der Arzt Yoshimi auftaucht und Mizuho gegenüber äußert, dass er selbst Interesse an Enji hat, ist Mizuho erst Recht aus dem Konzept gebracht. Dass Yoshimi ihn sogar bittet Enji davon zu überzeugen zu ihm zu ziehen, nimmt Mizuho noch mehr mit und erst als dieser erkennt, dass er Gefühle für Enji hegt, ist er dabei sich zu verändern und endlich mit Enji zu reden…

Eigene Meinung:
„Sternbilder der Liebe“ ist ein sehr ruhiger und gefühlvoller Manga. Die Geschichte wird komplett aus Mizuhos Sicht erzählt, so dass viele Informationen erst dann ersichtlich werden, wenn der Junge selbst sie erfährt. Die Autorin lässt sich viel Zeit, die Geschichte aufzubauen und die Charaktere zu entwickeln. Dennoch wirkt die Geschichte nicht langweilig, da an den passenden Stellen die wichtigen Gespräche oder Rückblenden erfolgen, ohne jedoch gehetzt zu wirken. Die ganze Story strahlt eine Ruhe und Sicherheit aus, die durch die zarten und realistischen Zeichnungen Yukine Honamis zusätzlich unterstützt wird. Die Panele sind einfach gehalten, teilweise fast schon skizzenhaft leicht, doch dieser Stil passt hervorragend zu der ruhigen Handlung.

Insgesamt ein sehr schöner Manga, der von den Charakteren und Gesprächen der Protagonisten lebt. Wer ruhige und realistische Comics mag und die Zeichnungen von Honami zu schätzen weiß, sollte zugreifen, für Fans von Comedy und Action ist der Manga nur bedingt etwas…

© Koriko

Sternbilder der Liebe: © 2005 Chisako Sakuragi / Yukine Honami, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd./Carlsen

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