110 – Keine Nummer unter diesem Anschluss

Name: 110 – Keine Nummer unter diesem Anschluss
Englischer Name:
Originaltitel: 110 Ban Wa Uketsukemasen!
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2012
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Kyo Kitazawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

StoryU_9173_1A_EMA_110_KEINE_NUMMER_UNTER_DIESEM_ANSCHLUSS.IND75
In „110 – Keine Nummer unter diesem Anschluss“ geht es um den jungen Polizisten Kaito.

Dieser arbeitet zusammen mit dem strengen, gutaussehenden Himuro in einem kleinen Polizeiposten. Allerdings ist Kaito nicht mit Herzblut dabei, da er lieber so schnell es geht zu einem Kommissar befördert werden will. Deswegen gibt es auch immer wieder Streit mit Himuro, der seinen Beruf sehr ernst nimmt und Kaito schon aus der ein oder anderen brenzligen Situation retten musste.

Leider setzten sich die Streitereien der Beiden auch nach Feierabend noch fort. Dies ist dadurch bedingt, dass die beiden auch noch notgedrungen ein Zimmer im Polizeiwohnheim teilen müssen. Allerdings scheint da doch mehr zwischen den Beiden zu sein und nach einem eher impulsiven Kuss von Himuro ist Kaito verwirrter denn je. Als ihm dann auch noch ein weiterer Kollege zu verstehen gibt, dass er in ihn verliebt ist, nimmt das Gefühlschaos seinen Lauf.

Für wen wird sich Kaito entscheiden?

Eigene Meinung
Für zwischendurch ist der Manga ganz nett. Die Geschichte ist jetzt nicht herausragend, man kennt Ähnliche, teils auch Bessere.

Die Zeichnungen sind wirklich schön. Besonders Himuro ist ein Blickfang, wenn er mal wieder einen halbnackten Auftritt hat. Kaito dagegen ist eher der etwas femininere, emotionale Typ. Beide gefielen mir echt gut, besonders in Uniform. Die Nebencharaktere hatten nicht viel Raum sich zu entwickeln, sind einem aber dennoch sympathisch geworden.

Der Lesefluss ist gut, die Panels nicht zu überladen, was ich immer begrüße. Manche Mangaka haben leider die Angewohnheit noch in die kleinste Lücke Text zu quetschen.

Die Altersempfehlung ist im Grunde nur wegen zweier Szenen auf 16 gesetzt. Eine geht dabei eher in die Richtung sexueller Gewalt, daher sollte man abwägen in wie weit man damit umgehen kann.

Für Fans des Boys Love Genre lohnt sich ein Blick aber allemal. Besonders wenn man hübsche Kerle in Uniform mag.

110 – Keine Nummer unter diesem Anschluss: © 2012 Kyo Kitazawa, Tokuma Shoten/ EMA

Two Together

Name: Two Together
Englischer Name:
Originaltitel: Zutto issho ni kurashimashou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Kyo Kitazawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

StoryTwo Together
Es trifft die Mikiya Takasuga wie ein Blitz, als sein kleiner Bruder You durch Zufall herausfindet, dass ihr älterer Bruder Manato als Kind adoptiert wurde. Lediglich Futa, der als zweitältester Sohn nach dem Tod der Eltern für die Takasuga verantwortlich ist, wusste dass Manato lediglich der Sohn eines engen Freundes ihres Vaters war. Während sich You schnell mit der Sache abfindet, ändert sich für Mikiya einiges. Zum einen kann er Manato nicht mehr als Bruder sehen, zum anderen erwachen gänzlich ungewollte Gefühle in ihm, die er recht schnell als Liebe identifiziert. Allerdings ist es nicht so einfach Manato diese zu gestehen, ganz gleich ob sie blutsverwandt sind oder nicht.

Auch in den übrigen Kurzgeschichten des Mangas begleitet der Leser die Familie. Man lernt Shiina kennen, der sich fest dazu entschlossen hat an Yous Seite zu bleiben und diesen zu heiraten, ebenso Sakisaka, Futas Arbeitskollege, der schon seit einer Weile ein Auge auf den jungen Mann geworfen hat. Auch der älteste Sohn der Takasugas taucht in einem Kapitel kurz auf – und ist (wie sollte es anders sein) ebenfalls mit einem Mann liiert.

Eigene Meinung:
„Two Together“ stammt aus der Feder der bekannten Mangaka Kyo Kitazawa, die mit diesem Manga ihr deutsches Debüt gibt.

Inhaltlich wirkt „Two Together“ sehr konstruiert und künstlich aufgebaut. Allein die Tatsache, dass wirklich alle Brüder schwul sind, ist einfach nur unglaubwürdig und nur schwer greifbar. Dennoch können die kurzen Einblicke in das Familienleben der Takasugas unterhalten, wenngleich sich dem Boys Love Fan wenig Neues bietet. Das Meiste läuft recht stereotyp ab, so dass man keine überraschenden Wendungen und tolle Plottwists erwarten sollte. Es geht um die Liebe zwischen den Charakteren, den Problemen, die eine Beziehung mit sich bringt und (zumindest bei den älteren Figuren) die erotischen Aktivitäten. Letztere sind sehr detailliert, aber auch ansprechend in Szene gesetzt, so dass Fans härterer Lektüre durchaus ihren Spaß haben dürften.

Die Figuren sind liebevoll umgesetzt und durchaus sympathisch. Obwohl man mit einer Vielzahl Protagonisten konfrontiert wird, hat man nie das Gefühl durcheinander zu kommen oder die Personen zu verwechseln. Alle Brüder sind einzigartig, sowohl optisch, als auch von ihrem Charakter her, was definitiv ein Pluspunkt ist. Immerhin besteht in einem Kurgeschichtenband immer die Gefahr, dass man irgendwann den Überblick verliert. Dieses Problem hat man bei „Two Together“ nicht, was die mangelnde Logik und die einfachen Storylines ein wenig ausgleicht.

Neben den Figuren ist die stilistische Umsetzung das Beste an dem Manga. Kyo Kitazawa hat einen sehr feinen, detailverliebten und soliden Stil, der gerade Fans hübscher Bishonen zufrieden stellen dürfte. Nahezu alle männlichen Figuren sin ausnehmend hübsch anzusehen, doch die Zeichnerin ist auch routiniert wenn es um Bewegungen, Erotik und Hintergründe geht. Kyo Kitazawa bietet wundervolle Zeichnungen, die einen Kauf fast schon rechtfertigen.

Alles in allem ist „Two Together“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der durch sympathische Figuren und einen schönen, sehr stimmungsvollen Zeichenstil besticht. Tiefgründige Handlungsbögen und raffinierte Wendungen sollte man nicht erwarten – die Story ist seicht, mitunter unlogisch und leicht vorhersehbar. Dennoch weiß Kyo Kitazawa zu unterhalten, so dass sich ein Blick durchaus lohnt.

Two Together: ©2012 Kyo Kitazawa, Shinshokan / EMA