Lilientod: Rosenkönig

Name: Lilientod: Rosenkönig
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod: Rosenkönig
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Lilientod RosenkönigStory:
Zwei Jahre sind nach den Geschehnissen in „Lilientod“ vergangen und Arin Hohenreigen ist unterdessen König des Landes Bellilior geworden. Valthior steht ihm als Berater treu zur Seite und auch im privaten sind die beiden unzertrennlich. Doch obwohl die damaligen Affären abgeschlossen sind und sich Arins Vater hinter Schloss und Riegel befindet, haben sie eine Menge neuer Probleme zu bewältigen. Allen voran die Revolution im Nachbarland Roswingen, die in einen Bürgerkrieg ausartete, mit dem Ergebnis, dass das Volk Roswingens den König vertrieb und mit ihm alle Adeligen des Landes. Nun fürchtet die Aristokratie Belliliors und mit ihnen der Rat, dass die revolutionären Gedanken ebenfalls in ihrem Land Fuß fassen und sie sich bald ebenfalls dem Volk gegenüber sehen.

Doch Arin vertraut seinem Volk, dass dank einiger neuer Gesetze wesentlich freier ist. Sie lieben ihren König lieben und unterstützen ihn. Doch leider ist der Rat nicht gänzlich auf seiner Seite und gerade die jüngeren Mitglieder des Rates plädieren darauf, nicht nur in das Kriegsgeschehen einzugreifen, sondern dem Adel wieder mehr Rechte zuzusichern. Arins erbittertster Gegner ist hierbei Edrond von Denlingen, der gute Aussichten darauf hat Hoak Vreudfeldens Stelle als neuer Vorsitzender des Rates zu erhalten, denn ausgerechnet in dieser Zeit des Wandels steht eine neue Abstimmung des Rates bevor. Vreudfelden darf von Rechtswegen her nicht mehr gewählt werden und Arin weiß, wie schwierig es sein wird, wenn Denlingens Einfluss und Macht wächst.

Ausgerechnet in dieser Zeit taucht ein Flüchtling aus Roswingen auf und bittet um Asyl. Es handelt sich hierbei um König Haim, den gestürzten und verfolgten König und Arin, der den charismatischen Mann noch aus seiner Kinderzeit kennt, gewährt ihm Schutz. Auch der Rat stimmt dafür, dass Haim Zuflucht erhält, nachdem dieser versichert hat keinerlei Absichten zu hegen sein Land zurück zuerobern. Lediglich Valthior ist nicht glücklich mit der Entscheidung Arins, wittert er doch Gefahr, die von Haim ausgeht. Doch ausgerechnet jetzt droht das Band zwischen ihm und Arin zu zerreißen, denn urplötzlich ist dieser fast nur noch in Haims Nähe und Valthior beginnt schließlich nachzuforschen, was der verstoßene König wirklich plant. Er spioniert ihm nach und entdeckt schon bald, dass dieser sich mit Denlingen trifft. Entschlossen will er mit Arin reden und diesen vor Haim warnen, doch ihr Gespräch entwickelt sich schnell zum Streit, da Arin seinem Freund nicht glauben will. Enttäuscht und verletzt beschließt Valthior auf eigene Faust nach Beweisen zu suchen und verlässt heimlich das Schloss.

Als Denlingen wie erwartet zum neuen Vorsitzenden des Rates gewählt wird, zeigt sich dass Valthior Recht gehabt hat und Haim sich wirklich gegen Arin verschworen hat. Der junge König wird zunehmend in die Ecke gedrängt und schließlich bringt ein Gespräch mit Arins Vater eine erschreckende Wahrheit ans Licht…

Eigene Meinung
„Lilientod- Rosenkönig“ ist der zweite Band der Trilogie und bietet damit auch keine abgeschlossene Handlung. Der Manga endet mit einem Cliffhanger, der neugierig macht. Die Geschichte ist dieses Mal sehr komplex und tiefgründig geworden. War im ersten Band die Handlung noch recht vorhersehbar und einfach gestrickt, beweist Anne Delseit als Autorin nun was in ihr steckt. Dabei verflicht sie geschickt Grundzüge der Handlung des ersten Bandes und schafft dabei teilweise ganz neue Perspektiven und Offenbarungen. Der Manga kann zwar durchaus ohne Kenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, doch um die komplette Welt zu verstehen, in der „Lilientod“ spielt, sollte man den Vorgängermanga kennen.

Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt, der Leser kann jedes Motiv und die Beweggründe nachvollziehen und das zeigt sich auch in den Dialogen, die nicht aufgesetzt oder künstlich wirken. Das umfassende Intrigen- und Politspiel, dem zumindest Arin fast ohnmächtig gegenüber steht, zeugt von sehr viel Arbeit, die in die Geschichte gesteckt wurde. Allerdings ist gerade Arin manchmal zu schwach, gibt zu leicht nach und wirkt als einziger ein wenig seltsam, da er zu leicht in die Fallen tappt, die ihm gestellt werden (er ist immerhin König!).

Die Zeichnungen sind leider der Schwachpunkt des Mangas. Martina Peters hat sich zeichnerisch zwar gesteigert, doch passen sie in ihrer Einfachheit fast gar nicht mehr zu dieser komplexen Geschichte. Die Bilder sind nach wie vor eher schlicht gehalten, gleich wenn es mehr Details gibt, was die Haare und die Kleidung betrifft. Besonders Hintergründe sind eher Mangelware und manchmal fehlt die nötige Stimmung und die Atmosphäre, die die Story unterstützen sollte. Schön ist es, dass sich Martina Peters um Dynamik bemüht, die sich daran zeigt, dass sie verschiedene Blickwinkel nutzt, um das Auge nicht zu langweilen. Leider schwächelt die Zeichnerin hier bei der Anatomie und den Proportionen; gerade die Profile sind manchmal sehr verzeichnet.

Dennoch kann man dank der Geschichte den Manga durchaus empfehlen, da er sich fernab der üblichen BL-Stories bewegt. Sicherlich kommen erotische Szenen vor, mehr als im ersten Band, doch auch diese sind nicht so explizit. Somit können auch Leute, die Boys Love nichts abgewinnen können, den Manga lesen. „Lilientod- Rosenkönig“ ist wundervoll dicht und komplex und ich kann es kaum erwarten, bis der dritte Band „Vergissmeinnicht“ erscheint. Zu empfehlen.

© Koriko

Lilientod- Rosenkönig: © 2010 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen

Lilientod

Name: Lilientod
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

LilientodStory:
Eine Mordserie erschüttert seit nunmehr sechs Jahren das Land Bellilior und immer häufiger fallen Adelige dem geheimnisvollen Attentäter zum Opfer. Arin, seines Zeichens Kronprinz ist dem Verbrecher schon länger auf der Spur, doch niemand etwas hat gesehen oder mitbekommen. Die Zeugenaussagen und Berichte sind dürftig und obgleich Arin viel Zeit mit dem Wälzen diverser Dokumente verbringt, findet er kaum einen Hinweis.

Als er eines Tages einen Ball früher verlässt, bemerkt er einen Schatten, der sich über die Dächer des Palastes Zugang zu einem der Zimmer verschafft. Überrascht und voller Tatendrang stürmt er in den Raum und damit dem Attentäter direkt in die Arme, der gerade erst seine blutige Tat begangen hat. Der Mann trägt eine Maske und flieht sofort, als Arin nach den Wachen ruft. Die Verfolgungsjagd Arins endet schnell in einem kleinen Handgemenge und der Attentäter entkommt, verletzt Arin jedoch nur leicht.

Damit ist Arin nicht nur der einzige Zeuge, sondern wird auch angestachelt endlich tiefergehende Nachforschungen anzustellen. Dass dabei ausgerechnet sein eigener Vater, König des Landes in sein Visier gerät erschüttert den jungen Prinzen zwar, hält ihn jedoch nicht davon ab, weitere Beweise zu sammeln. So fällt Arin irgendwann auf, dass alle Opfer eigentlich politische Gegner seines Vaters waren und als der Attentäter namens Amaryll erneut auftaucht, ist Arin wild entschlossen einen weiteren Mord zu verhindern. Doch er kommt zu spät und es bleibt ihm nur die Verfolgung des Mannes. Als er dabei fast vom Dach stürzt und von Amaryll gerettet werden muss, gelingt es Arin nicht nur dem Mann die Maske vom Gesicht zu reißen, er findet sich auch in einem stürmischen Kuss wieder, der zu mehr führt.

Als Arin am nächsten Tag in Amarylls Bett aufwacht, fällt der Prinz in einen Strudel der Gefühle, denn unweigerlich beginnt er immer mehr Interesse für den schönen Attentäter zu hegen. Doch damit werden Arins Probleme nur größer, denn noch immer weiß er nicht, warum Amaryll überhaupt tötet und für wen er arbeitet, zumal sich dieser weigert das Morden aufzugeben. Zudem scheint Amaryll nicht zu wissen, wer er überhaupt ist und es gibt nur einen, der ihm diese Frage beantworten kann – der Auftraggeber im Hintergrund, der alle Fäden in der Hand hat…

Eigene Meinung:
„Lilientod“ ist nicht die erste Zusammenarbeit von Anne Delseit und Martina Peters. Der Manga weist in den Grundzügen eine recht interessante Story auf, die jedoch relativ schnell durchschaut werden kann, da viele Hinweise einfach zu offenherzig und offensichtlich platziert werden. Bereits nach wenigen Seiten ist man sich sicher, wie es ausgehen wird und wer Urheber des ganzen Komplotts ist. Besser wäre es gewesen, die Spannung noch weiter zu steigern und erst am Ende zu offenbaren, wer überhaupt Amaryll kontrolliert.

Damit verschenkt „Lilientod“ leider einiges an Potential, was sich aus der Beziehung Prinz- Attentäter hätte ergeben können. Die Handlung plätschert recht eintönig vor sich hin und somit haben auch die Charaktere wenig Spielraum um sich wirklich zu entwickeln. Arin und Amaryll bleiben recht farblos, die Hintergrundcharaktere werden kaum beleuchtet oder ausgebaut.
Die Zeichnungen sind klar, schlicht und nett anzusehen, jedoch im Vergleich zu Martina Peters früheren Werken steifer und bewegungsloser. Dem Manga fehlt es an Dynamik und Ausdruckskraft, etwas, was die Künstlerin bei „K-A-E“ eigentlich schon unter Beweis gestellt hatte. Zum einen liegt das daran, dass kaum Hintergründe und Perspektiven vorhanden sind, zum anderen, dass die Strichstärke immer gleich bleibt und selten variiert, was allein schon Dynamik rauben kann. Auch stimmen öfters Anatomie und Perspektive nicht, so dass die Zeichnungen manchmal etwas seltsam erscheinen.

Insgesamt ist „Lilientod“ Geschmackssache. Es gibt vieles, was man hätte besser machen können, dennoch erwartet den Leser ein sicherer, konstanter Stil und eine durchschnittliche Geschichte. Da es keine erotischen Szenen gibt, werden auch jüngere BL-Fans Gefallen daran finden oder solche, die einfach nur die Mangas von Martina Peters und ihren klaren, schlichten Stil mögen.

© Koriko

Lilientod: © 2009 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen