Whispering Blue

Name: Whispering Blue
Englischer Name:
Originaltitel: Whispering Blue
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2018
Mangaka: Chasm
Story: Michel Decomain
Zeichnungen: Marika Herzog
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Aufgrund einer jugendlichen Verfehlung muss Adrian seine Sozialstunden in einer Seehundstation ableisten: nichts, was ihn gerade freut! Zum einen, weil ihm dadurch immer wieder aufgezeigt wird was er verbrochen hat und zum anderen, weil er dort Marc trifft. Dieser ist offen schwul und weckt sein Interesse, dabei möchte Adrian mehr als alles andere nicht selbst schwul sein! Daher ist er ziemlich schroff gegenüber anderen, um seine eigenen Ängste zu verdrängen.

Allerdings lässt sich das eigene „Ich“ nicht ewig verdrängen und so kommt es zu einem folgenreichen Vorfall mit seinen schwulenfeindlichen Freunden, der ihn in Lebensgefahr bringt!

Kann Marc ihn retten? Können sie zueinander finden?

Eigene Meinung
„Whispering Blue“ ist ein deutscher Manga, was man dem Zeichenstil auch ein wenig ansieht. Dennoch ist der von der Zeichnerin Marika Herzog mit Liebe zum Detail gemacht worden, gerade wenn es um die Seehunde geht. Sexuell passiert nichts, da das Thema mehr in Richtung Selbsterkenntnis und -bewusstsein geht.

Die Handlung ist daher auch wirklich sehr interessant und man fiebert mit wie sich Adrian wohl entwickeln wird.

Zu sehen, wie Adrian sich dann mit seiner sexuellen Identität quält ist hart. Noch härter ist zu sehen, was er tut, um dazu zu gehören und nicht mehr gemobbt zu werden. Nur kann man dies nicht ewig tun, irgendwann wird es zu viel und man muss sich seiner selbst stellen; gerade dann, wenn man auch jemanden findet, den man mehr als mag! Daher stellt er sich seiner Vergangenheit auch, auch wenn er dadurch in Gefahr gerät.

Gerade dieser Zwiespalt zwischen dem, was man ist und dem, was man in den Augen anderer sein sollte, wird sehr nachvollziehbar dargestellt und macht den Manga zu einem der ernsteren Boys Love Geschichten der letzten Zeit. Allerdings bleibt eine Prise Humor enthalten.

Aufgrund der dramatischen, aber auch spannenden Handlung, hat man den Manga recht schnell durch.

Eine Altersempfehlung gibt es nicht, allerdings sollte man meiner Meinung nach schon um die 12 Jahre alt sein, um die Handlung auch wirklich nachvollziehen zu können.

Fans von wirklich guten Boys Love Geschichten mit einem ernsten Hintergrund sollten bei „Whispering Blue“ unbedingt zugreifen!

Whispering Blue: © 2018 Chasm, EMA

Demon Lord Camio

Name: Demon Lord Camio
Englischer Name:
Originaltitel: Demon Lord Camio
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2014
Mangaka: CHASM
Story: Michel Decomain
Zeichnungen: Marika Herzog
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Demon Lord CamioStory:
Als Dämonenherrscher Belial in das Verlies von Antenora geworfen wird, steht für seinen Bruder Camio fest, ihn schnellstmöglich zu befreien. Leider ist dies nicht so einfach, doch Camio hat bereits einen Plan ausgearbeitet. Zusammen mit Belials Leibwächterin Avaria macht er sich auf den Weg zur Chaos-Ebene, von wo aus Dämonen von Menschen beschworen werden können. Und obwohl es kaum noch menschliche Beschwörer gibt, haben die beiden Glück im Unglück – der junge. unsichere Nerd Terry ruft sie zu sich auf die Erde. Nun soll Terry auch Belial zu sich beschwören, doch leider ist der Junge nicht in der Lage eine solch mächtige Anrufung zu wirken. In seiner Not bittet er die selbsternannte Dämonenexpertin Luna um Hilfe, und zusammen stolpert die seltsame Gruppe von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Um all dem die Krone aufzusetzen, sind auch Himmel und Hölle auf Camios Pläne aufmerksam geworden und schicken ihrerseits jeweils einen Abgesandten, um die Beschwörung von Belial zu verhindern. Denn dieser sitzt aus gutem Grund im Gefängnis von Antenora …

Eigene Meinung:
„Demon Lord Camio“ ist ein unterhaltsamer und witziger Actionmanga von Chasm, hinter denen sich der Autor Michel Decomain und die Zeichnerin Marika Herzog verbergen. Letztere ist in der Mangaszene längst keine unbekannte Größe mehr: Mit „Grimoires“ erschien ihr vierbändiges Debüt vor einiger Zeit beim Comic Culture Verlag, Carlsen brachte 2008 den Chibi „Legacy of the Ocean“ heraus.

Die Geschichte ist spannend und weiß durchaus zu unterhalten. Da es sich um eine Mischung aus Action und Comedy handelt, sollte man sich schon mal auf die ein oder andere chaotische oder Kampfszene einstellen. Es geht zudem rasant zur Sache – die Figuren haben ebenso wenig Zeit, um Luft zu holen, wie die Leser. Lediglich am Ende ist irgendwie die Luft raus, denn der Höhepunkt wird auf wenigen Seiten abgehandelt und enttäuscht mit seiner zusammenfassenden Art und der knappen Erzählweise. Es geht einfach zu schnell, man merkt deutlich, dass sich Michel Decomain mit den Seiten verschätzt hat und seine Geschichte nicht passend zu Ende bringen kann. Hier wäre es besser gewesen, aus dem Einzelband eine zweibändige Kurzserie zu machen, damit man den hohen Spannungsbogen beibehalten kann. So wirkt „Demon Lord Camio“ leider unfertig, fast schon mitten in der Handlung abgebrochen. Das ist schade, da das Finale auf diese Art einfach nicht funktioniert und dem Manga keinen würdigen Abschluss verleiht.

Die Figuren sind witzig, chaotisch und jeder für sich sehr individuell. Die Hauptfigur Camio ist jedoch einen Teil der Zeit ziemlich nervend, und es fällt dem Leser schwer sich auf ihn einzulassen und sein Abenteuer zu genießen. Auch Avaria ist nicht unbedingt sympathisch, aber man kann es bei beiden akzeptieren – sie und Camio sind nun mal Dämonen, daher müssen sie nicht nett und freundlich daher kommen. Dafür sind die Menschen Luna und Terry gut gelungen, insbesondere der rundliche Stubenhocker und Nerd Terry. Man findet selten etwas beleibtere Helden und obwohl er die meiste Zeit etwas ängstlich daher kommt, weiß er doch zu gefallen.

Neben den Hauptfiguren bilden die vielen Nebencharaktere einen schönen Rahmen, wenngleich auch sie sehr chaotisch und überdreht sind. Es mag am Comedy-Genre liegen, doch manchmal ist weniger mehr: Gerade die vielen schillernden Persönlichkeiten sorgen dafür, dass „Demon Lord Camio“ an einigen Stellen etwas zu überboostet daher komm.

Zeichnerisch bietet Marika Herzog einen soliden Shonen-Manga der durchweg angenehm zu lesen ist. Ihr Stil passt sehr gut zu der Mischung aus Comedy und Action, die „Demon Lord Camio“ ausmacht. So gelingen ihr sowohl Kampfsequenzen, als auch witzigen Szenen. Hin und wieder stimmen die Proportionen nicht, doch darüber kann man schnell hinwegsehen. Wer frühere Werke der Zeichnerin kennt, wird auf jeden Fall positiv überrascht sein, hat sie sich doch einmal mehr gesteigert und legt einen sehr guten Manga vor.

Alles in allem ist „Demon Lord Camio“ ein unterhaltsamer Manga für alle Shonen- und Comedyfans. Die Geschichte ist trotz einiger Schwäche und des überhasteten Endes gut gelungen und macht Spaß, die Figuren können trotz ihrer extremen Charakterzüge überzeugen und Marika Herzogs Zeichnungen sind passend und qualitativ hochwertig. Wer Lust auf einen rasanten, witzigen Shonen-Manga hat, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

© Koriko

Demon Lord Camio: © 2014 CHASM / EMA