AniMUC 2013 – Teil 3

Samstag
Es ist immer noch nasskalt in Fürstenfeldbruck. Nichtsdestotrotz tummeln sich im Inneren des Veranstaltungsgeländes bereits die ersten Besucher.

Bevor dem gemeinen Fußvolk Einlass in den Saal gewährt wurde, hatte ich Gelegenheit ein paar nette Worte mit einer überaus überzeugenden Cosplayerin zu führen. Sie, unübersehbar Cosplay-Profi durch und durch, plauderte ein wenig aus ihrem Con-Leben, welches bereits 2001 begonnen hatte. In diesem Gespräch wurde sehr deutlich, dass sich die Szene stets im Wandel befindet. Heute seien wir auf einem hohen qualitativen Level was Kostüme und Show angehen. Sie ließ keinen Zweifel daran, was sie von zu 100% von der Stange gekauften Cosplays hält. So etwas habe mehr mit Fasching zu tun als mit gelebtem Cosplay. Generell freut sie sich über die allgemeine Entwicklung und darüber, dass es auf jeder Con immer wieder neue Dinge und neue Leute zu entdecken gibt. Kritisch sah sie die fragwürdige Entwicklung auf animexx und anderen Communities, in denen es Gestalten gibt, die offenbar nur noch in der Anime- und Mangawelt leben und sich mittels Fake-Accounts selbst loben, womit sie letztlich sich und alle anderen belügen.
Wir hätten dieses sehr anregende Gespräch sicher noch lange fortsetzen können, doch da kam uns die Öffnung des Saales dazwischen! 😉

Hime no tsubasa
Etwas nach 10 Uhr startete das Programm im Stadtsaal mit der Gruppe Hime no tsubasa. Vor nur recht knapp bemessenem Publikum führte die Gruppe ihr Stück „Das wandelnde Schloss“ auf. Sehr gekonnt setzten sie einen Wechsel zwischen Bühnenauftritt und Videosequenzen ein. Es bedarf auch einiger Souveränität, mit technischen Ausfällen umgehen zu können. Stumme Mikros, fehlendes Licht und Off-Stimmen konnten die Gruppe nicht aus der Ruhe bringen.
Eine sehr unterhaltsame Show mit wohldurchdachtem Spielablauf und der dazu passenden Story. Leider war der Auftritt auf der Animuc der Einzige in diesem Con-Jahr. Aber: Kein Grund entmutigt zu sein! Das neue Stück steht bereits fest!

Mitsuki
Die schweizerische Sängerin überzeugte wieder durch einen grandiosen Auftritt – auch wenn man sich zwangsläufig fragen musste: Friert das Vögelchen nicht? Und ja, definitiv war’s ihr nicht gerade behaglich warm auf der Bühne. Umso mehr heizte sie ihrem, leider recht dünn besetzten, Publikum ein. Neben einigen recht aktuellen (und leider weniger bekannten) Songs interpretierte sie auch Stücke aus „Fushigi Yuugi“ und sang eine selbst angefertigte deutsche Übersetzung eines Anime-Titels von „Detektiv Conan“. Der Sound der Playback-Musik war durchweg gut, nur leider plärrten die Lautsprecher bei der Wiedergabe des Gesangs ein wenig. Mitsuki schaffte es sogar, zwei Spontantänzer aus dem Publikum zu rekrutieren.

Pleiten, Pech und Project AT
Dieses Mal war die Gruppe einfach nicht mit dem nötigen Technikglück gesegnet. Tote Mikros, „Blacks“ die auf sich warten lassen und dann der Super-Gau: Der PC, welcher am Projektor angeschlossen ist, muss während des Programms neu gestartet werden.

Der Hauptsaal wollte auch bei Project AT nicht richtig voll werden. Eigentlich echt schade, denn abgesehen von den technischen Patzern war es ein sehr stimmungsvoller Auftritt. Die „Fire Emblem“-Story um Micaiah, die in ihrer Phantasiewelt lebt und plötzlich ungewollt ihre ungeliebte Adoptivschwester Lucia in die Hände des Koboldkönigs treibt, wurde von der Gruppe interessant erzählt. Wir hoffen, dass Project AT das nächste Mal mehr Glück mit der Technik hat.

Monogatari
Bedingt durch die technischen Probleme bei Project AT startete Monogatari zwanzig Minuten später als geplant. Nun aber wurde der Saal endlich mal so gut besucht, dass man schon von „voll“ sprechen konnte.

Romeo x Juliet, die wohl bekannte Geschichte in der abgewandelten Anime-Form, wurde von Monogatari mit viel Liebe zum Detail nacherzählt. Tolle Kostüme, brillante Videosequenzen und ein ausgewogenes Tempo sorgten dafür, dass es am Ende sogar Standing Ovations gab. Ein paar Mal hatten auch bei Monogatari vereinzelte Mikros keine Lust.
Allerdings kam dadurch die Show nicht ins Stocken. Einfach ein toller Auftritt.

Aus dem Conheft der AniMUC: Doch die neue Liebe von Romeo und Juliet lässt sie den gegenseitigen Hass der beiden Häuser vergessen. Sie möchten ein Leben zu zweit führen. Ein Schicksalsschlag droht ihren Traum zu zerstören, als Neo Verona zerbricht und der Baum Escalus, der das Leben ermöglicht, die Opferung von Juliet benötigt.

Ongaku no Kara
Bühne frei für ein neues Showprogramm mit einer angeschlagenen Yaten. Doch die ließ sich durch einen Treppenabsturz nicht aufhalten. Kurzerhand blieb sie einfach zwischen einzelnen Szenen auf der Bühne sitzen – was soll’s?

Ongaku no Kara starteten ihr neues Programm, welches wie gehabt in zwei separaten Auftritten stattfindet. Am Samstag gab es zu tollen neuen Begleitvideos ordentlich was auf die Ohren. Songs wie ”Gravitation”, “No, thanks!” und ”Magia” sorgten für wahrlich begeisterte Stimmung.

Yukiyas Solo-Musical – er war der einzige Darsteller – behandelte, mal wieder, ein viel zu wenig thematisiertes Problem: Warum gewinnen die Sailor-Senshis eigentlich immer? Auch das kulturkritische Thema des klassischen Unterschieds zwischen US-Heroes und japanischen Magical Girls wurde stimmgewaltig behandelt. Auch Ongaku no Kara hatten mit Mikroproblemen zu kämpfen. Na ja, bei Remmel ist dieses Ding ja ohnehin nur ein nettes Accessoire! 😉 Sie kann auch ohne!

Neben neuen Darbietungen, wie beispielsweise einem Stück zu „Die Schöne und das Biest“ wurden auch wieder bekannte Publikumslieblinge wie „Ich will zurück nach Disneyland“ dargeboten. Da versteht sich von selbst, dass es nicht ohne Zugabe ging. Obendrauf gab’s am Schluss das heißbegehrte, selbstgestrickte Meisterstück zur erzählerischen Sinnlosigkeit von „Kingdom Hearts“.

Tsuki no Senshi
15 Jahre! In diesem Jahr gibt es TnS jetzt schon seit stolzen eineinhalb Dekaden. Den Titel der „Ältesten Anime-/Manga-Showgruppe Europas“ nimmt ihnen wohl keiner mehr weg. Am Start waren die Tsukis mit ihrem Stück zu „Trinity Blood“.

Aus dem Conheft der AniMUC: Der junge Pater Abel Nightroad agiert im vatikanischen Untergrund-Orden AX, der unter der Leitung der Schwester des Papstes versucht, Frieden herzustellen. Doch Abel trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Als Geheimwaffe der Kirche kämpft er selbst als Vampir gegen den Rosenkreuz-Orden der Vampire, an dessen Spitze sein Bruder Cain steht.

Da die MUC 2013 leider auch die „Con mit den toten Mikros“ genannt werden könnte, hatten auch die Tsukis nicht so richtig Glück damit. Allerdings hat man es bei ihnen durchweg mit Profis zu tun, so dass solche Situationen nicht in peinlichen Schlappen enden. Wundervolle Kostüme, eine gute Choreographie und ein stimmiger Ablauf sorgten wieder für Kurzweiligkeit. Ein kleiner Kritikpunkt bleibt aber: Das Timing zwischen „Szenen-Ende“ und „Musik-Ende“ wurde nicht immer ganz einwandfrei getroffen. Na, so blieb immerhin mehr Zeit die tollen Kostüme zu bewundern! 😉

Dann plötzlich: Crossover zwischen den Showgruppen! Auf einmal stand Kim von Ongaku no Kara auf der Bühne und übernahm eine Nebenrolle. Überraschung gelungen, das Publikum hat es gefreut!

Zum letzten Mal wird „Trinity Blood“ auf der Animagic in Bonn zu sehen sein. Dann beginnt für TnS die neue Saison mit „Axis Powers, Hetalia!“

Weiter geht’s mit dem Programm von Sonntag

Cosday² 2013 – Teil 2

Stardream Entertainment
Wow, was für eine Show! Die Mädels der Gruppe, welche seit November 2011 unter dem Namen Stardream Entertainment bekannt ist, gaben richtig Gas auf der Bühne und legten eine Dance Nummer nach der anderen aufs Parkett. Ihr erklärtes Ziel ist es, den „Hallyu“ – die so genannte Koreanische Welle (Musik, Computerspiele, Film & Fernsehen) – zu unterstützen. Brandaktuelle K-Pop-Hits sind ihre Spezialität.
Wenn es ihnen nun noch gelingt, ein wenig mehr Show neben ihren ausgezeichneten Tanznummern zu platzieren, dürfte dem dauerhaften Erfolg auf Anime- und Manga-Conventions nichts mehr im Wege stehen.

Danach fand die Siegerehrung des vierten Vorentscheids der Deutschen Cosplay Meisterschaft statt. Im Finale in Frankfurt können wir uns auf ein Wiedersehen mit folgenden Teilnehmern freuen:

1. Platz: Dorothea K. als Sebastian Michaelis aus „Black Butler“
2. Platz: Natalie B. als Utena Tenjou aus dem „Utena Movie“
3. Platz: Anna S. als Juliet Capulet aus „Romeo x Juliet“
4. Platz: Tim W. als Zapp Brannigan aus „Futurama“
5. Platz: Gabi J. als Anzu Aeoda aus „Golden Tales“
6. Platz: Jana S. Will of the Abyss aus „Pandora Hearts“

Sonntag
Die Sonne scheint über Frankfurt-Heddernheim und heißt die Cosplayer herzlich willkommen zum letzten Tag des CosDay². Die Gesamtsituation lässt sich sonntags insgesamt einfacher angehen als samstags. Denn: Die meisten Geschäfte des NordWestZentrums haben geschlossen. So bleibt von allem mehr für die Cosplayer: Mehr Parkplätze, mehr Raum im Areal und mehr Sonne pro Kopf 😉

NewStage
Den Sonntag leiteten auf der kleineren Zweitbühne im Untergeschoss Ongaku no Kara musikalisch ein. Trotz ungewohnt überschaubarem Publikum und dem Fehlen von Yaten, die leider ausgefallen war, verbreitete die Truppe reichlich gute Laune: Interpretationen von deutschen Anime-Songs aus „Monster Rancher“ oder „Digimon“ wechselten sich mit „westlicheren“ Liedern aus dem „Sissi“-Cartoon oder dem Disney-Film „Merida“ ab; dazu gab es natürlich auch reichlich japanische Tracks, so z.B. aus „Bubblegum Crisis“. Humoristische Eigenkreationen wie die Hymne auf Prinzessin Peach (aus den Super-Mario-Spielen) oder ein Song über komplizierte Anime-Stories am Beispiel von „Lain“ strapazierten obendrein die Lachmuskel. Einer der Höhepunkte war zudem wieder ein Medley diverser Anime-Songs, die auf die schon legendäre Akkordfolge von Johann Pachelbels „Kanon in D-Dur“ zurückgeht – ein wahres „Lieblingskochrezept“ der modernen Pop-Musik. So war das ganze Konzert, trotz oder gerade wegen der „privaten“ Atmosphäre im kleineren Saal eine durch und durch unterhaltsame Geschichte: Kim, die als Frankfurterin ein wahres Heimspiel hatte, moderierte beschwingt und teils zum Schreien komisch von Stück zu Stück. Dabei bekamen neben unentschlossenen Zuschauern, die am Saaleingang mitten im Konzert zögerten hineinzukommen, auch Offenbacher ihr Fett weg – ein kleiner Insidergag für alle Hessen – und es gab einen kleinen Schlagabtausch mit der Technik. Die hatte nämlich mehrfach durch bemüht komische Soundeffekte aus dem Off den Ablauf ins Stocken gebracht. Unterm Strich war das Konzert also eine runde Sache – zu steigern nur noch, wenn Kim im Dienste der Verständlichkeit beim nächsten Mal das Ende des Applauses abwartet, bevor sie weiter moderiert. 😉 Das Konzert war in jedem Fall wieder mal ein echtes Highlight und die gute Laune, mit der die Band teils aus dem Nähkästchen plauderte und natürlich die Bühne bespielte, übertrug sich prächtig auf das Publikum! Ein Glück, dass es in letzter Minute dann trotz Zeitdruck auch noch zur Zugabe reichte!

Nicht leicht hatte es im Anschluss Mitsuki, die mit den thermischen Bedingungen im Saal zu kämpfen hatte und außerdem geknickt gestand, dass es von ihren aktuellen Auftritten aufgrund diverser Pannen noch gar keine Videomitschnitte gäbe. Zumindest teilweise sollte sich das an diesem Tag jedoch ändern, als die talentierte Schweizerin vor überschaubarem, aber enthusiastischem Publikum die Nachfolge von „Ongaku no Kara“ antrat. Schon ihre Eröffnungssongs aus „Guilty Crown“ und „Final Fantasy XII“ machten richtig Laune und wurden von der wie immer niedlich kostümierten Sängerin mit vollem Körpereinsatz bei Ausnutzung der gesamten Bühne präsentiert. Ein sehr schwungvoller Auftritt auch im weiteren Verlauf!

MainStage

POW!
Planmäßiger Start für die Gruppe POW! war um 10:30 Uhr. Sie eröffneten damit das Showprogramm auf der Mainstage. Aus dem ConHeft des CosDay² konnte man sich zuvor, außer einem Foto der Gruppe, kaum Infos zum Auftritt holen. Die Gruppe startete unerwartet stark und souverän in ihr Stück zu One Piece. Vor allem die geschickt eingesetzten, schönen Videosequenzen, welche die Umbauzeiten auf der Bühne überbrückten, waren durchaus bemerkenswert. Doch dann ging es leider etwas bergab. Die spannend begonnene Geschichte um Ruffy und seine Crew begann langatmig zu werden und man wurde als Zuschauer den Eindruck nicht los, dass viel improvisiert werden musste. Aber okay, so was kommt vor. Jedenfalls zogen sie die Show bis zu ihrem Nicht-Ende durch. Denn: Es wird eine Fortsetzung geben! Ruffy ist auf der Suche nach seinem Bruder Ace. Wird es ihm gelingen ihn aus der Gefangenschaft zu befreien? Tolle Tanzeinlagen mit stellenweise atemberaubenden Akrobatiknummern sind die Merkmale, die uns von POW! in Erinnerung bleiben werden… und vielleicht auch der Gedanke, dass der gute alte VLC Player manchmal doch nicht das Allheilmittel in Sachen Videoplayer zu sein scheint. 😉

Hier geht’s weiter zur dritten Seite!

Hanami 2015 – Seite 2

Nach der Eröffnung, trat ab 11:00 Uhr die Schweizer Sängerin Mitsuki auf. Sie begann ihren Auftritt mit dem passenden Song „Hello“ von Yui aus dem Anime „Paradise Kiss“. Danach folgten Songs aus „Neon Genesis Evangelion“, „Cinderella“ uvm. Später sang sie dann ein Song, der wohl nie fehlen wird: das deutsche Opening von „Sailor Moon“. Ein besonderes Special war ihre Interpretation in schweizer-deutsch von „Leb deinen Traum“ aus „Digimon“. Rund um war es ein sehr souveräner Auftritt.

Danach folgte ab 11:30 Uhr bereits die Showgruppe Imitari. Die Gruppe wurde bereits 2009 gegründet. 2013 zeigten sie jedoch erst ihr erstes Stück „Hexen, hexen“ von „Chihoros Reise ins Zauberland“. Seit 2014 zeigen sie ihr neustes Stück zu „Soul Eater“: „Gespaltene Seelen“. Als Zuschauer merkt man deutlich, dass diese Gruppe noch am Anfang ihrer „Shorgruppen“-Karriere stehen. Es gibt noch viel Potenzial.

Im Stück geht es um „Soul Eater“. Die Hauptcharaktere wurden besessen und bekämpfen sich am Ende gegenseitig. Anfangs gibt es etliche Szenen, die leider die Geschichte inhaltlich überhaupt nicht weiterbringen und das Stück unnötig in die Länge ziehen. Das Ende kam sehr abrupt und war für mich recht unbefriedigend. Die Hauptcharaktere wurden besiegt, jedoch war für mich völlig unklar, wie ihre Seelen von der Besessenheit gereinigt wurden. Das Stück war für zwei Stunden geplant, doch die Gruppe überzog, wodurch es im kompletten Programm zu Verschiebungen kam.

Im Anschluss fand der Cosplay-Wettbewerb dar Moderiert wurde der Wettbewerb von Marcel und Diana. Marcel war als Sanji aus „One Piece“ auf der Bühne und ging in dieser Rolle richtig auf. Kein weiblicher Teilnehmer war vor ihm sicher und die Zuschauer hatten jede Menge Spaß! Der Cosplay-Wettbewerb war in diesem Jahr mal etwas anders als gewöhnlich. Es gab keinen ersten, zweiten und dritten Platz, sondern einen Publikumsliebling, einen Gewinner für das beste Kostüm und einen Gewinner für die beste Performance. Und das waren die Teilnehmer:

Startnummer 1 Lukas P. als Obito Uchiha aus „Naruto“
Startnummer 2 Andrea Sch. als Elsa aus „Frozen“
Startnummer 3 Joshua, Ryou, Klavier als Yami no Yuki, Yugi Muto und Schwarzes Magiermädchen aus „Yu-Gi-Oh!
Startnummer 4 Lena Sch. und Vanessa F. als Noiz und Aoba aus „Dramatical Murder“
Startnummer 5 Jennifer K. als Tsukiyama Shuu aus „Tokyo Ghoul“
Startnummer 6 Monique P. und Verena K. als Rika und Renamon aus „Digimon Tamers“
Startnummer 8 Diana E. als Hydropi aus „Pokémon“
Startnummer 9 Charlotte M. als Saber aus „Fate Zero“
Startnummer 10 Alexandra L. als Marielle aus „Log Horizon“
Startnummer 11 Gabriel als Roxas aus „Kingdom Hearts“

Während die Jury die Stimmen ausgewerteten haben, begann der Auftritt von Suika um 15 Uhr. Suika ist eine Youtuberin, die deutsche Cover von Anime- und J-Pop-Songs zum besten gab. Ihr Auftritt begann mit dem Song „Cutie Panther“ aus „Love Live!“. Danach folgte unter anderem „Moon Pride“ aus „Sailor Moon Crystal“ und „Shocking Party“ aus „Love Live!“.

Nach dem Auftritt wurden endlich die Gewinner des Cosplay-Wettbewerb bekannt gegeben.

Publikumsliebling: Andrea Sch. als Elsa aus „Frozen“
Bestes Kostüm: Joshua, Ryou, Klavier als Yami no Yuki, Yugi Muto und Schwarzes Magiermädchen aus „Yu-Gi-Oh!
Beste Performance: Monique P. und Verena K. als Rika und Renamon aus „Digimon Tamers“

Um 16 Uhr betrat dann Shinji Schneider die Bühne. Der diesjährigen Titel des Auftritts „The Show must go on!“. Shinji erzählte von den Geschehnissen von seiner Hochzeit und den Nachwirkungen des Festes. Nicht was ihr jetzt denkt…. Er hatte einen Autounfall gehabt und ein Schädelhirntrauma erlitten. Dies zwang ihn dazu das letzte Jahr in mehreren Krankenhäusern zu verbringen. Ein Shinji Schneider lässt sich natürlich nicht unterkriegen und ist ab diesem Jahr wieder mit etlichen Auftritten auf den Cons unterwegs. Nur das Headbanging muss er in Zukunft unterlassen 😉

Im Anschluss folgte dann der Cosplay Dance Off, die Showgruppe D.A.N.G.O und die Auftritte der japanischen Gäste.

Fazit
Damit endet leider schon unser Bericht von der diesjährigen Hanami; wir konnten aus familiären Gründen leider nur am Samstag in Ludwigshafen sein. Festzustellen bleibt: Die Hanami ist auf einem sehr guten Kurs! Organisatorisch gab es in diesem Jahr keine Probleme. Wobei geplante Pausen im Programm des Konzertsaals geholfen hätten, die Verzögerungen aufzufangen. Außerdem hätte man das Programm im Konzertsaal abwechslungsreicher gestalten können. Alle japanischen Ehrengäste waren ab 20 Uhr am Samstag auf der Bühne. Der letzte Auftritt war für 23:30 Uhr geplant… Jedoch überwiegen die vielen positiven Eindrücke, die diese Con hinterlassen hat. Die Hanami wird auch weiterhin ein fester Termin im PDex-Con-Kalender bleiben!

Kurzinfo zur Con
Was? Hanami
Wo? Pfalzbau, Ludwigshafen am Rhein
2-Tages-Karte 29 Euro, Samstagskarte 22 Euro, Sonntagskarte 15 Euro (Tageskasse)

AniMUC 2014 – Seite 2

Was wäre eine Convention ohne das oppulente Bühnenprogramm, bei dem die unterschiedlichsten Solokünstler und Showgruppen dem versammelten Publikum mit liebevollen Gesangs-, Tanz- und Schauspieleinlagen die Zeit vertreiben? Eine ganze Ecke langweiliger auf jeden Fall! So gab auch auf der diesjährigen Animuc wieder einen dicht gepackten Programmplan für die unterschiedlichsten Darbietungen im Stadtsaal. An Publikum mangelte es nicht, schließlich mussten die Veranstalter am Samstag gegen 13 Uhr sogar den Ticket-Verkauf einstellen und ein beeindruckendes Schild über der Preistabelle aushängen: AUSVERKAUFT!

Den Anfang machte nach der Eröffnungsveranstaltung am Freitag gegen 18 Uhr der schon erwähnte japanische Ehrengast und J-Rock-Gitarrist SANA, dessen sicherlich mitreißendes Konzert wir leider nicht persönlich miterleben konnten. Auch genauere Berichte zur Aufführung der Berliner Musical-Showgruppe Serenata, die mit ihrem Stück zu Professor Layton eine überaus beliebte Videospielreihe aufgriffen, sowie zu Isas Musik- und Tanzshow müssen wir euch leider schuldig bleiben. Gut unterhalten haben sie gewiss alle, wie auch Max Improving am Samstag Abend und das Flying Sushi Theatre am Sonntag Mittag mit ihrer Comedy-Nummer ‚Spoiler: Das Schiff geht unter!‘. Was soll beim Comedy-Talent dieser Truppe und einer Kreuzung aus „Super Smash Bros.“ mit dem Klassiker „Titanic“ auch schief gehen?! Dennoch: Wir entschuldigen uns bei allen genannten Künstlern und Showgruppen, deren Programme wir diesmal aus personellen und zeitlichen Gründen nicht in unserer Berichterstattung abdecken konnten.

Showprogramm am Samstag:

Mit am Start waren wir bei Mitsuki, die sich Samstag Mittag um 12 Uhr für eine halbe Stunde des Publikums annahm. Seit 2006 schmettert die Schweizerin mit den niedlichen Kostümen inzwischen schon Anime-Openings und andere populäre Songs aus der Szene. Dass sie keine Landsmänner im Saal ausmachen konnte, bremste die junge Sängerin kein bisschen: Mit dem zweiten Opening aus „Kill la Kill“ begann sie ihre Show und sah sich gleich mit einem Frühstart beim Applaus konfrontiert, weil das Lied „Ambigious“ wohl noch nicht ganz so bekannt ist, wie es sein sollte. Am aktuellen Megahit „Shingeki no Kyojin“ bzw. „Attack on Titan“ kam Mitsuki danach nicht vorbei und stimmte das wunderschöne Ending „Utsukushiki Zankoku na Sekai“ an. Ein ähnlicher Trend, der Disney-Streifen „Die Eiskönigin“ (Frozen), war natürlich auch Pflicht und so interpretierte Mitsuki die deutsche Version des oscarprämierten Songs „Let it Go“. Leider hoffte sie vergeblich darauf, dass das Publikum textsicher aus voller Kehle mitsingen könnte. 😉

Auch weniger bekannte Songs japanischer Idol-Gruppen in Kurzfassungen waren im Programm vertreten sowie ein Song der Interpretin des berühmten „Neon Genesis Evangelion“-Openings. Für Nostalgie sorgte der deutschsprachige Sailor Moon-Song „In einem wunderschönen Traum“ – ein Risiko in der Playlist, wie die Sängerin mit Blick auf die umstrittene Figur der Chibiusa scherzte! Mitsuki, die wie immer sehr hübsch – aber vielleicht ein bisschen zu kalt?! – angezogen war, entschuldigte sich schon zu Beginn, dass ihre Bewegungsfreiheit kostüm- und perrückenbedingt eingeschränkt sei und man auf großes Showtanzen verzichten müsse. Dass sie die meiste Zeit am Mikrofonständer verweilte, kaschierte sie dafür mit ausladenden Tanzbewegungen ihrer Arme zur Musik und viel Interaktion mit dem Publikum. Das forderte dann am Ende folgerichtig eine Zugabe – und erwischte die Sängerin auf dem falschen Fuß, die kleinlaut zugab, diese Aufforderung nicht gewohnt zu sein! Spätestens nach Mitsukis daraufhin a cappella improvisierter Schwizerdütsch-Fassung der „Sailor Moon“- und „Eiskönigin“-Songs wird sich das in Zukunft definitiv ändern. Klasse!

Weiter ging es um 13 Uhr mit Vapid Superior, die eine Premiere feierten: In ihrem von selbstgedrehten Videosequenzen unterstützten Bühnenstück führten sie verschiedene Charaktere der beliebten Studio Ghibli-Filme im sogenannten „Cirque de la Défaillance Pompeuse“ zusammen. Gekonnt kombiniert die Gruppe dabei eine interessante Story mit Tanz, (moderner) Musik und vereinzelten Kunststücken. Sogar für eine Prise Metahumor ist in Gestalt der selbst mitspielenden und in die Handlung eingreifenden „Autorin“ des Stücks gesorgt – Shizuku aus „Stimme des Herzens“! Auch einige überraschende Gastauftritte bekam das Publikum in dem kurzweiligen Stück zu sehen. Da verzeiht man doch gerne den ein oder anderen kurzen Texthänger bei Nebenrollen.

Hintergrund: Haku aus „Chihiros Reise ins Zauberland“ ist auf der Flucht vor der Hexenmeisterin Yubaba. Er ahnt nicht, dass sein Entkommen ihn die Erinnerung an seine Retterin Chihiro gekostet hat. So treibt ihn ein unerklärliches Gefühl der Sehnsucht in den Zirkus, wo u.a. der Zirkusdirektor Hauro – stets in Sorge um seinen Schönheitsschlaf – und die talentlose Wahrsagerin Kiki auf ihn warten. Hinzu gesellen sich die magisch vergrößerte Arrietty und die gefürchtete Bestie des Zirkus – das Wolfsmädchen San aus „Prinzessin Mononoke“. Ob sie ihrem neuen Freund wohl im Kampf gegen Yubabas Schergen und bei der Wiedererlangung seiner Erinnerung helfen können…?

Um 16:30 Uhr dann waren die Showgruppen-Veteranen von Tsuki no Senshi an der Reihe – so war es zumindest geplant. Leider streikte die Technik und es dauerte eine ganze Weile, bis das Programm über Hetalia letztmalig an den Start gehen konnte. Die Gruppe füllte die Wartezeit letztlich aber gut, indem sie das Publikum schon mal ans Mitmachen bei „We will rock you“ heranführte und einen Crashkurs im Schuhplattlern gab!

aäwprewaäkelfWas sich anschloss war ganz große Bühnenkunst in Spiel und Tanz. Nur TnS schafft es wohl, ein so komplexes und empfindliches Thema wie die Nachwehen des zweiten Weltkriegs, den Kalten Krieg samt Kuba-Krise und die Spaltung Deutschlands inklusive Mauerbau bis zum Ende der DDR so spannend, dramatisch, berührend und stellenweise brüllend komisch darzustellen. All das ohne jemals den Respekt vor der Thematik zu verlieren und sogar mit wichtiger Aufklärungsarbeit und nachdenklichen Botschaften für die jüngere Generation. Mit diesem Stück war TnS wirklich voll am Puls der Zeit, wie die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und die Rolle Russlands und der USA dabei leider eindrucksvoll demonstrieren.

Ab der nächsten Con wird TnS ein Stück zum Dauerbrenner Neon Genesis Evangelion präsentieren und sucht zu diesem Zweck noch motivierte Verstärkung in der Darsteller-Riege. Ob sie sich dann wohl weiterhin Kim von Ongaku no Kara ausleihen, die diesmal als Kuba auf der Bühne stand? Man darf gespannt sein!

Wo wir gerade schon von Ongaku no Kara sprachen, die beliebten Musiker hatten diesmal auch wieder ganze zwei Auftritte vorzuweisen. Schwer zu sagen, welchen man mehr bejubeln soll! Am Samstag Abend gegen halb sieben war dabei der „traditionellere“ Teil: Tanz und Live-Gesang zu Playback-Musik kamen gepaart mit Hintergrundvideos und eingeblendeten Lyrics zum Einsatz – Ergebnis des Ganzen: Teils originalgetreue Cover-Songs aus der Welt von Anime, Games und Popkultur, teils zum Schreien komische Parodien. All das natürlich wie immer kurzweilig und lustig moderiert vom Chef der Bande, Yukiya!

Den Anfang der Show mit dem Motto „Was wäre wenn?“ machte ein Song aus „Steins;Gate“, weiter ging es mit „Drive me nuts“. Schon kam die erste Parodie in Form einer herzzerreißenden Ballade mit dem Titel „Nur noch eine Nacht“: Darin besang die Gruppe den unmenschlichen Zeitdruck und Stress eines jeden Cosplayers in den Tagen vor einer Convention. Warum müssen die auch jedes Jahr so absolut überraschend und ohne Vorwarnung vor der Tür stehen?! Auf jeden Fall eine unvergessliche Hommage an brennende Nähmaschinen und krankhaften Koffeinmissbrauch! Ernster ging es im zuvor schon bei Mitsuki erklungenen Ending von „Shingeki no Kyojin“ zu. Danach spielte Ongaku mit den Erwartungen, dass sie sicher den obligatorischen Megahit „Let it Go“ aus „Frozen“ anstimmen würden. Denkste! Stattdessen gab es aus diesem – Zitat – „Soundtrack zu dem auch ein Film in die Kinos kam“ – das temporeiche Duett „Life is an open door“. Dem schloss sich ein besonderes Schmankerl an: Angenommen, Superhelden wären mangels Bösem in der Welt arbeitslos – würden Marvels Avengers nicht eine prima Boyband abgeben? Die irre komische Parodie zu „Everybody (Backstreet’s Back)“ von den Backstreet Boys lässt nur eine Antwort zu: JA!!

Danach wurde es wieder seriös und eine originalgetreue Interpretation des zweiten deutschen Ranma 1/2-Openings „Mit der Sonne“ versetzte die Zuhörer für einen kurzen Moment in die „gute alte Zeit“. Weniger romantisch, dafür umso blutrünstiger: Der Enka-Klassiker „Shura no Hana“, ein japanischer Schlager aus dem 40 Jahre alten Rachedrama „Lady Snowblood“. Anschließend gab es als eine Art Gegenentwurf zum beliebten Sword Art Online den Song „No virtual“ von Kinya Kotani, der wohl leider nie mehr das Image als Singstimme des Hauptcharakters Shuichi Shindô im Boys-Love-Anime „Gravitation“ los wird. Das Opening zu „Sword Art Online“ selbst kam prompt hinterher, ehe eine selbstironisch wegmoderierte Verwirrung über die Reihenfolge der Playlist zu einem Song aus „Final Fantasy“ überleitete. Im Anschluss wurde es noch mal bitterböse: Aus Falcos skandalumwittertem Song über sexuelle Gewaltverbrechen, „Jeanny“, wurde kurzerhand „Bunny“, ein Lied über das unmögliche Leben eines 14-jährigen Magical Girls und die Macht des Mondes! Nach dieser aufwühlenden Comedy-Nummer gab das Finale über die komplizierte Liebe zweier Zombies nach der Apokalypse dem Zwechfell des Publikums endgültig den Rest. Ein von vorne bis hinten gelungener Auftritt mal wieder – Ongaku no Kara ist einfach eine Bank in der deutschen Showgruppen-Landschaft!

Wer nach dem genialen Auftritt von Ongaku noch länger Sitzfleisch zeigte, konnte sich die Siegerehrung zum Animuc-eigenen Cosplaywettbewerb (siehe vorherige Seite) und – spät am Abend – einen AMV-Wettbewerb zu Gemüte führen, bei dem die aufwändig zusammengeschnittenen Musikvideos der Teilnehmer sowohl das Publikum als auch eine Fachjury überzeugen mussten. Die Ergebnisse sollte es erst am nächsten Tag im Zuge der Abschlussveranstaltung geben.

Weiter geht’s auf Seite 3 mit dem Showprogramm von Sonntag und dem Panel von Ehrengast Nao Yazawa