Mein König

Name: Mein König
Englischer Name:
Originaltitel: Ore sama no osama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Naka Misawa
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Mein KönigStory
Rei Suruga hätte es niemals für möglich gehalten. Doch dieses Mal ist es nicht seine Zwillingsschwester Mio, die sich über einen Grabscher in der Bahn beschweren muss, sondern er. Da er beide Hände voll hat und es ihm zu peinlich ist die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, lässt er es geschehen. Wieso muss ausgerechnet ihm das passieren? Weil er ein so weibliches Gesicht hat? Das Gesicht seiner Schwester? Nein, dieser Mann konnte ihn nicht mit einem Mädchen verwechseln, denn seine Hand wanderte an eine Stelle, an der es bemerkt haben musste. Rei weiß nicht was er tun soll. Sollte er es einfach über sich ergehen lassen. Doch da kommt die Rettung, zumindest vorerst.

Masamune Tokairin, ein Klassenkamerad von Rei und sein ewiger Rivale. Allerdings nennen nur die anderen Mitschüler sie Rivalen, Rei selbst mochte diesen Vergleich eigentlich gar nicht. Tokairin war einfach nur sehr intelligent und Rei selbst lernte eben genug um ebenfalls gute Noten zu schreiben. Doch Tokairin ist gar nicht die Rettung die sich Rei erhofft hatte. Denn kaum hat er den fremden Mann vertrieben, wandert seine eigene Hand in Reis Hose. Das kann doch nicht wahr sein? Ist das sein Ernst? Rei ist machtlos. Und kaum hält die Bahn, zerrt Tokairin ihn einfach mit in die Bahnhofstoilette. Was hat er vor? Rei kommt nicht gegen diesen eisigen, angsteinflössenden und zugleich wunderschönen Blick an. Und so bringt Tokairin ihn schließlich sogar dazu zu kommen. Rei schämt sich ungemein.

Ab da ist es um Rei geschehen. Tokairin, der an der Schule auch „Der König“ genannt wird, schüchtert ihn so ein, dass er sich nicht gegen ihn wehrt. Und dann ist da noch Tokairins faszinierendes, wunderschönes, weder männliches noch weibliches Gesicht. Was sind das für Gefühle? Gefühle?! Ach Quatsch, er schämt sich einfach nur, das ist alles. In Reis Kopf entspringt ein Konflikt in dem all seine bisherigen Überzeugungen über den Haufen geworfen werden. Rei hat sich einen Alltag zu Recht gelegt durch den er gut in die Gesellschaft passt. Er fällt nicht zu sehr auf, ist zu allen freundlich und egal wen er sieht, er hat ein Lächeln auf den Lippen. Doch nun fängt Tokairin an ihm diesen Alltag kaputt zu machen. So taucht er zum Beispiel einfach in der Kunst-AG auf. Rei ist zwar kein Mitglied, kommt jedoch trotzdem häufig dort hin. Besonders Ölbilder sind sein Spezialgebiet und er kann sich richtig in das Malen vertiefen.

Tokairin ist offenbar egal was die anderen denken, er setzt sich einfach hinter Rei und sieht ihm beim malen zu. Wie kann er nur? Anfangs fühlt sich Rei unwohl, er spürt Tokairins Blicke auf seinem Rücken, doch mit der Zeit vertieft er sich so in das Bild, dass er nichts mehr um sich herum wahrnimmt. Auch nicht, dass die Zeit vergeht und alle anderen bereits aufräumen. Da er der letzte ist, wird ihm der Schlüssel anvertraut und die beiden blieben alleine zurück. Rei wäscht gerade seine Pinsel aus, als Tokairin unvermittelt meint: „Mal mich!“ Rei traut seinen Ohren kaum. Doch als er genauer über diesen Vorschlag nachdenkt, juckt es ihn in den Fingern. Dieses makellose Gesicht, diesen Blick, das würde er schon gerne malen. Doch das sagt er nicht laut. Und dann küssen sie sich plötzlich. Nicht einer den anderen, sie beide küssen sich. Ohne, dass Rei es wirklich wahrnimmt wandert seine Hand über Tokairins Gesicht und spielt mit seinem Ohr und seinen Haaren. Tokairin wandert mit seinen Fingern über den Körper der ihm hilflos ausgeliefert ist. Rei kann es selbst kaum fassen, doch ihm wird heiß und aus seinem Mund entspringt lustvolles Gestöhne. Wie kann das nur sein? Bei einem Mann? Dieser Perverse, oder ist er der Perverse, da es seinem Körper gefällt? Doch dieses Mal war Tokairin nicht so gnädig wie am Vortag, dieses Mal wollte auch er etwas davon haben und so befahl er Rei regelrecht auch ihm etwas Gutes zu tun. Und dieser ist so eingeschüchtert, dass er tut was von ihm verlangt wird. Auch wenn seine Gedanken dabei im Dreieck springen und er nicht mehr weiß was er da eigentlich tut und weshalb. Er bereut es so sehr und zu seiner größten Verzweiflung genießt er es auch zugleich. Gefällt ihm das etwa? Nein! Das konnte doch nicht sein.

Tokairin bringt ihn bis vor die Haustüre und lässt ihn dort dann stehen. Noch vor der Türe bricht Rei heulend zusammen und spürt nur noch einen Schmerz in der Brust. Aber was das ist, kann er sich nicht erklären Wie soll er denn morgen wieder in die Schule gehen? Nachdem, was zwischen ihm und Tokairin geschehen war? Er schämte sich so sehr, sowohl für das was passiert war, als auch dafür, dass es seinem Körper gefallen hatte.

Aber Tokairin hat noch nicht genug. Auch am nächsten Tag bedrängt er Rei. Dieses Mal holt er ihn morgens sogar von zu Hause ab. Als die Mitschüler dann fragen, weshalb sie denn zusammen zur Schule kamen versucht Rei sich damit raus zu reden, dass es Zufall gewesen wäre. Doch Tokairin zerstört ihm aber weiterhin alles und so ruft er durch die ganze Klasse, dass er nach dem Unterricht wieder kommen würde. Er wollte also wieder zur Kunst-AG kommen? Was hat er vor? Möchte er wirklich Reis komplettes Leben zerstören? Und so gehen sie tatsächlich nach dem Unterricht zusammen zur Kunst-AG.

Da aber in zwei Wochen die Prüfungen anfangen kommt außer Rei keiner. Darum hat er für diese Zeit auch den Schlüssel behalten. Da sie alleine sind setzte sich Tokairin in Pose und Rei beginnt seine Skizzen für das versprochene Bild von ihm. Doch der Kunstlehrer Herr Bando unterbricht sie. Sie unterhalten sich eine Weile und er scheint von der Idee Tokairin zu malen begeistert zu sein. Er gibt Rei einige Tipps und schickt die beiden dann nach Hause, da es bald anfangen soll zu schneien. Sie hören auf seinen Rat. Doch Tokairin lässt nicht locker und so zerrt er Rei einfach zu sich nach Hause. Dort sind die beiden ganz alleine. Rei weiß was Tokairin möchte, doch da er sich vornimmt dieses Mal nicht mehr das Opfer zu sein das alles tut was man ihm sagt weiß er sich nur zu helfen, indem er die Initiative ergreift und seinen Oberkörper von selbst auszieht. Tokairin zögert nicht und nimmt dieses Angebot an. Hat Rei das richtige getan? Zumal Tokairin vor hat dieses Mal noch weiter zu gehen. Heute möchte er ganz in Rei eindringen.

Doch richtig kompliziert wird das ganze er anschließend. Denn nun hat Tokairin es geschafft, dass Rei nicht mehr von ihm los kommt. Er muss sich eingestehen, dass er in diesen wunderschönen Mann verliebt ist. Aber ein Gerücht zerstört sein Glück. Denn plötzlich wird in der Schule erzählt Tokairin wäre mit Mio, Reis Schwester, zusammen. Rei kann es nicht fassen. Ist nun der Zeitpunkt gekommen an dem ihn Tokairin gebraucht wegwirft? Er kann und will es nicht glauben, gerade jetzt, wo er sich verliebt hat. Ist es nur ein schreckliches Missverständnis? Oder ist da etwas dran? Und wenn ja, wie soll Rei je wieder in sein normales Leben zurück können?

Eigene Meinung:
Mich hat dieser Roman nicht ganz überzeugt. Als Manga hätte ich ihn mir sehr gut vorstellen können, da es an sich eine schöne Geschichte ist, doch ausgeschrieben hat er mich nicht so überzeugt. Naka Misawa hat einen Schreibstil, der mich stört, denn sie schreibt so, als würde sie einen Manga aufschlagen und die einzelnen Bilder beschreiben, die sie sieht. In einem ausformulierten Text, sollte weniger beschrieben werden, die Bilder entstehen von ganz alleine im Kopf des Lesers. Außerdem hat sie einzelne Logikfehler in ihrer Geschichte. Zum Beispiel setzt sich ein Charakter und im nächsten Absatz setzt er sich schon wieder. Wo war er aufgestanden? Das stört zwischen durch ein wenig beim lesen.

Leider ist auch die Übersetzung sehr schlampig. Es sind einige Fehler drin, Schreibfehler und auch Zeitfehler. Teilweise fehlen Buchstaben. Und sogar der falsche Name wurde einmal benutzt. Eindeutig eine Übersetzung die nicht mehr kontrolliert wurde. Das ist sehr schade.

Was ich aber loben kann sind die schönen Zeichnungen von Hinako Takanaga, die vereinzelt auftauchen. Und wie schon erwähnt, die Story an sich ist gut, nur leider nicht so gut umgesetzt. Ich denke wenn dies als Manga rauskommen würde, würde ich mir diesen trotzdem kaufen.

© Nekolein

Mein König: © 2004 Naka Misawa, Kadokawa Shoten Pubkishing / Tokyopop