Battle Royale

Name: Battle Royale
Englischer Name: Battle Royale
Originaltitel: Battle Royale
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2000
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Koushun Takami / Masayuki Taguchi
Bände: 5 Bände (alte Ausgabe)
9 Bände (neue Ausgabe)
Preis pro Band: 19,90 € (alte Ausgabe)
14,00 € (neue Ausgabe)

Battle Royale Band 1Story
In einer Parallelwelt befindet sich die Welt noch immer im „Kalten Krieg“. Statt unserem Japan existiert die „Ostasiatische Republik“, ein Militärstaat, der sich fast vollständig von der Außenwelt isoliert hat. Westliche Einflüsse, besonders aus dem „imperialistischen“ Amerika werden soweit, wie möglich, eingedämmt. In diesem Land existiert das sogenannte „Programm“, eine Kaiserliche Studie mit Schülern der dritten Mittelstufe…

Shuya Nanahara und Yoshitoki Kuninobu sind beste Freunde. Gemeinsam besuchen sie die Klasse 3B der Shiroiwa-Gesamtschule in der Provinz Kanagawa. Seit ihrer Kindheit leben sie zusammen im Kinderheim „Nachsicht“. Abgesehen davon ist ihr Alltag fast völlig normal und unterscheidet sich kaum von dem der anderen Jugendlichen. Shuya schwärmt für Rockmusik und Yoshitoki von seiner ersten großen Liebe Noriko.

Ein Tag soll ihr ganzes Leben verändern…
Auf dem Weg zu einer Klassenfahrt werden alle 42 Schüler der 3B betäubt und auf eine einsame Insel transportiert. Dort sollen sie am „Programm“ teilnehmen – einer Studie des Kaiserlichen Institutes zur Verhaltensforschung in Extrembedingungen. Yomeni Kamon, der zuständige Leiter des Programms vor Ort, ein skrupelloser Mann, erklärt den perplexen Schülern die einfachen Regeln: Die jeweils 21 Jungen und Mädchen müssen sich gegenseitig umbringen, bis nur noch ein Einziger übrig ist. Nur dieser eine Überlebende darf die Insel verlassen. Ausgestattet mit dem Notwendigsten sowie verschiedener Waffen werden die Schüler sich selbst überlassen. Ein Fluchtversuch wird mit dem Tod bestraft. Zudem wurden allen Teilnehmern Halsringe mit Bomben umgelegt, die bei bestimmten Anlässen gezündet werden. Niemand wird den Unglücklichen beistehen. Der Klassenlehrer der 3B wurde bereits getötet, Eltern oder Erziehungsberechtigte wurden entsprechend instruiert. Den Schülern wird klar gemacht, dass ihr Leben fortan nichts mehr wert ist. Als Kamon schließlich auch noch ungerührt erzählt, er habe die Heimleiterin Ryoko, die die Hiobsbotschaft nicht schweigend hinnehmen wollte, vergewaltigt, rastet Yoshitoki aus und greift Regierungsbeauftragten an. Ungerührt greift der Beamte zur Waffe und erschießt den Jungen als Exempel.

Battle Royale Band 2Wenig später überlässt Kamon die Jugendlichen ihrem Schicksal. Shuya schwört sich, bei diesem „Spiel“ niemals mitzumachen und glaubt das auch von seinen Klassenkameraden. Schnell muss er jedoch feststellen, dass er sich verrechnet an: Aus verschiedenen Gründen heraus steigen gleich zu Beginn mehrere seiner Mitschüler in das Spiel ein und ermorden hinterrücks ihre Altersgenossen, die noch am Vortag ihre Freunde waren. Shuya will sich nicht damit zufrieden geben. Zusammen mit Noriko, die er um Yoshitokis Willen beschützen will, nimmt er die Suche nach Gleichgesinnten auf, mit denen er gemeinsam dem Wahnsinn lebend entfliehen möchte. Doch das Grauen hat gerade erst angefangen…

Eigene Meinung
Mit der in Japan hochgerühmten Reihe „Battle Royale“ steigt Tokyopop hierzulande mit beiden Beinen in das für den Verlag neue Genre der Seinen-Serien für Erwachsene ein. Die vorliegende Serie, die an Gewalt- und Erotikdarstellungen in Verbindung mit einer durchaus realistischen Story kaum zu übertreffen ist, wurde nicht zu unrecht mit einer Altersempfehlung ab 18 Jahren ausgestattet. Nicht nur die Darstellungen an sich, auch die zügellose Gewalt, der menschliche Zerfall und die bedrückenden Schicksale der Charaktere dürften für selbst für ältere Teenager nicht einfach wegzustecken sein. Dazu trägt auch der sehr realistische Zeichenstil mit genauen technischen und anatomischen Bildern erheblich bei. Auf der anderen Seite werden auch Menschen porträtiert, die selbst in Extremsituationen ihren Idealen treu bleiben und an das Gute im Menschen glauben. Die Charaktere sind vielfältig angelegt und auch vom Design her völlig unterschiedlich. Gerade bei über 40 namentlich erwähnten Charakteren muss man das einmal heraus heben.

Die 15 in Japan erschienen Bände wurden in Deutschland in fünf Bände inklusive Farbseiten und Bonus-Kapiteln zusammengefasst. Ein Band enthält deshalb über 600 Seiten. Hierbei muss ganz klar die Kostenersparnis hochgehalten werden. Im Vergleich zu den Einzel-Bänden spart man so viel, dass man sich dafür einen weiteren – normalen – Band leisten kann. Allerdings schleppt man dafür auch einen einzelnen Manga-Band vom Format und Gewicht eines OTTO-Katalogs mit sich herum.

Auch wenn diese Serie definitiv nichts für schwache Gemüter und Jugendliche unter 16 Jahren ist, so kann ich sie nur empfehlen, sie gehört mit zu dem besten Serien des Genres. Wenn also nicht jetzt, dann erinnert euch vielleicht in ein paar Jahren noch einmal an diese Serie.

© Rockita

Battle Royale: © 2000 Kôshun Takami & Masayuki Taguchi Akita Publishing / Tokyopop

Neuausgabe (2018):

Bastard!!

Name: Bastard!!
Englischer Name: Bastard
Originaltitel: Bastard!!
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1988
Deutschland: Carlsen 2000
Mangaka: Kazushi Hagiwara
Bände: 27 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,00 € (Bände 1-24)
6,95 € (ab Band 25)

Bastard!! Band 1Story
Die Handlung spielt in einem Zeitalter und in einer Welt der Magie. Kriege, Schlachten, Kämpfe gegen böse Mächte und Zerstörung stehen an der Tagesordnung. Nach 15 Jahren relativer Ruhe, greifen erneut Feinde das Königreich Metallicana an.

In dieser Zeit lebt die 14-jährige Yoko, die Tochter des Hohenpriesters und nächste Priesterin des Landes. Zusammen mit ihrem Ziehbruder Luzie, den ihr Vater nach dem letzten Krieg mitbrachte und mit dem sie zusammen aufwuchs, versucht sie, den angreifenden Truppen von Osborn zu entkommen. Dies gestaltet sich als gar nicht so einfach, da Luzie zwar ein unglaublich braver Junge, aber auch überaus ängstlich ist und sich lieber einem Soldaten ans Bein hängt, als weg zu laufen.

Obwohl Luzie bereits 15 Jahre alt ist, muss Yoko ihn immer beschützen, was diese allerdings gerne tut. Denn Luzie verbirgt ein Geheimnis, von dem er selbst aber nichts weiß. In seinem Körper versiegelte einst Yokos Vater den Magier Dark Schneider. Nur der Kuss einer Jungfrau und eine Zauberformel, die Yoko von ihrem Vater anvertraut wurde, können das Siegel brechen. Auf das Bitten der Prinzessin Sheela und das Drängen der Minister hin soll sie nun das Siegel lösen. Doch Yoko ist das zunächst zu peinlich.

Erst als die Feinde das Schloss stürmen und sich die Hälfte der Minister als Verräter entpuppt, entschließt sie sich dazu und bricht den Bann. Dadurch wird aus Luzie wieder Dark Schneider. Doch der denkt nicht im Traum daran, dem Königreich zu helfen, zumal es das Königreich des Mannes ist, der ihn einst verbannte. Einzig und allein Yoko, die sich, während seiner Zeit im Kinderkörper Luzies um ihn kümmerte und ihn beschütze, will er retten. Damit ist allerdings Yoko nicht einverstanden. Ihr Luzie ist schließlich kein solcher Egoist. Die Drohung, dass sie ab jetzt nicht mehr seine Freundin ist, wirkt tatsächlich bei Dark Schneider. Er zaubert nicht nur ein paar Klamotten in seiner Größe aus dem Nichts hervor, sondern benutzt auch seine Macht, um die Osborns zu besiegen.

Bastard!! Band 2Bei der Siegesfeier staunt Yoko ein ums andere Mal über die Größe und Stärke, aber auch das Selbstbewusstsein, das Dark Schneider ausstrahlt. Doch ein Wermutstropfen bleibt ihr: Schließlich muss sie auf ihren Luzie verzichten, den sie wie einen Bruder geliebt hat. Als Dark Schneider sie küsst, verwandelt er sich allerdings zu Yokos Glück wieder zurück. Doch schon lauern neue Feinde, in Gestalt der Apokalyptischen Reiter und Gala, einem ehemaligen Verbündeten Dark Schneiders und dessen Ninja-Armee. Was wird passieren, wenn Dark Schneider wieder gebraucht wird?

Eigene Meinung
Mit „Bastard“ hat der Autor Hagiwara nicht gerade eine Glanzleistung vollbracht. Der Zeichenstil ist schwer gewöhnungsbedürftig, das was zu sehen ist, wenig prickelnd. Beispielsweise ist Dark Schneider, wenn er erscheint, sowie bei den Kämpfen, danach und meist auch in Yokos Erinnerungen, nackt… Auf Korrektheit wurde ebenfalls nicht besonders viel Wert gelegt, die Genauigkeit ist eher frei. Woher Dark Schneider seine Klamotten bekommt ist ebenso ein Rätsel, wie er sie danach verliert. Nicht-Genre-Fans dürften mit dieser Serie kaum auf ihre Kosten kommen.

© Rockita

Bastard!!: © 1988 Kazushi Hagiwara, Shueisha / Carlsen

Basilisk – Chronik der Koga-Ninja

Name: Basilisk – Chronik der Koga-Ninja
Englischer Name: Basilisk – The Kouga Ninja Scrolls
Originaltitel: Basilisk – Kouga Ninpou Chou
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2003
Deutschland: Heyne 2005, Manga Cult 2017
Mangaka: Story: Futaro Yamada
Zeichnungen: Masaki Segawa
Bände: 5 Bände
Master Edition: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
28,00 € (Master Edition)

Basilisk Band 1Story
„Basilisk“ spielt im Japan des frühen 17. Jahrhunderts während der Keichi-Ära. Das Land ist unter der Herrschaft des Shogun Ieyasu Tokugawa. Dieser ist schon sehr alt und sieht sein Ende kommen, hat allerdings noch keinen Nachfolger bestimmt und vermag es nicht, sich zu entscheiden.

Also beauftragt er seinen Weisen und Sternendeuter Tenkai Nankobo damit, eine Entscheidung zu fällen. Dieser rät ihm, das Problem auf eine alte Art zu lösen: Ein Kampf mit zehn Kämpfern auf jeder Seite, wobei jedes Team für einen seiner Erben steht. Der letzte Überlebende entscheidet den Sieg, bzw. es gewinnt die Gruppe mit den meisten Überlebenden nach einem gewissen Zeitraum. Der Prinz, , dessen Team gewonnen hat, ist würdig, der nächste Shogun zu werden.

Normalerweise wäre dies ein Kampf unter Samurai, doch es wäre nicht im Sinne des Shoguns, gute Samurai für so etwas sterben lassen zu müssen. Daher empfiehlt ihm sein Berater  Ninja als Kämpfer zu nehmen. Praktischerweise leben in der Nähe von Burg Sunpu, dem Sitz des Shoguns, auch gerade zwei Ninja-Clans, von denen Hanzo Hattori, der Chef der Ninja des Shoguns, keine Leute bezieht und die zudem auch noch seit 400 Jahren im Dauerstreit liegen.

Das einzige Hindernis wäre der Friedensvertrag zwischen den beiden Clans, der noch von Hanzo Hattoris Vater ausgehandelt wurde. Doch kein  für den Fürsten. Kurzerhand veranlasst er seinen Ninja-Chef ein Treffen mit den Oberhäuptern der beiden Clans – den Koga und den Iga – unter dem Vorwand einer Ninjutsuvorführung zu vereinbaren, der Rest ist nur noch Formsache.

Basilisk Band 2Schnell wird der Friedenspakt aufgehoben, Verträge unterzeichnet und die Teams zusammengestellt. Die Koga vertreten fortan  den jüngeren Prinzen Kunichiyo,  während die Igas für den älteren Takechiyo stehen. Als kleine Aufmunterung am Rande verspricht der Shogun den glücklichen Gewinnern 1000 Jahre Ruhm und Ehre. O-Gen, das Oberhaupt der Iga und Danjo, das Oberhaupt der Koga schicken Boten mit den Schriftrollen, die das Szenario erklären an ihre Clans. Einst waren sie selbst ein Liebespaar wie jetzt ihre beiden Enkel Oboro und Gennosuke. Aufgrund der Streitigkeiten der Clans wurde ihnen die Liebe jedoch verwehrt.

Heute waren alle soweit, das Kriegsbeil mehr oder weniger freiwillig zu begraben, da Gennosuke und Oboro, die zukünftigen Oberhäupter der Clans, bald ihre Hochzeit feiern wollten. Die neusten Wendungen fassen die beiden Oberhäupter als Wink des Schicksals auf, der auch die Liebe ihrer Enkel unterbinden wird. Daher schrieben sie auch die Namen des verliebten Paares auf die Liste der auserwählten Ninja im Kampf ums Überleben. Doch weder Oboro noch Gennosuke haben den Hauch einer Ahnung, was auf sie zukommen wird, während sie ihre Hochzeitspläne schmieden…

Eigene Meinung
Der vorliegende Manga basiert auf den Ninja-Chroniken Futaro Yamadas, die von Masaki Segawa zu einem Manga verarbeitet wurden. „Basilisk“ entführt in eine authentische Darstellung Japans in der Keichi-Ära. Tatsächliche historische Ereignisse werden mit Fiktion verknüpft. Die Ninja-Fähigkeiten der einzelnen Charaktere sind abwechslungsreich und außergewöhnlich, aber auch teilweise äußerst unglaubwürdig. Das junge Glück zweier Liebenden wird rücksichtslos zerstört, es beginnt ein unbarmherziger Kampf nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip, das noch durch die viel sagenden Kapitelüberschriften, die den aktuellen Stand ansagen, noch verstärkt wird. Der Zeichenstil der Charaktere ist gut gelungen. Zu bemängeln ist allerdings die Tatsache, dass sämtliche Hintergründe nicht gezeichnet sind, sondern aus Fotos bestehen, auf die die Charaktere gesetzt wurden. Abschließend kann man sagen, dass Basilisk für Fans des Genres oder allgemein Geschichtsinteressierte sehr lesenswert ist.

Zur Neuedition (Master Edition)
Im Jahr 2017 erwarb das Label „Manga Cult“ die Rechte an „Basilisk“ und bringt die Serie als „Master Edition“ neu heraus. Die fünf Originalbände wurden dazu in zwei Sammelbänden im großformatigen Hardcover zusammengefasst. Die Farbseiten wurden dafür alle übernommen, zudem gibt es eine Sammelkarte als Extra. Optisch wirkt das alles schon durch den Umfang von fast 500 Seiten imposant, auch wenn das Cover im Vergleich zur Heyne-Ausgabe einfacher gestaltet ist. Der Schriftzug mit dem Titel der Serie ist angelehnt an die Schriftart, die auch bei den Anime-DVDs genutzt wurde.
Für die Neuedition wurde zudem eine neue Übersetzung sämtlicher Texte angefertigt. Die Heyne-Übersetzung hätte bereits eine redaktionelle Überarbeitung verdient gehabt. Die neue Übersetzung korrigiert die meisten Flüchtigkeitsfehler (der Name „Yashamaru“, der bei Heyne noch falsch transkribiert war“) und nutzt durchgängig das Hepburn-System zur Umschrift, inklusive der Dehnungsapostrophen über langen Vokalen. Zudem war man um eine Übersetzung bemüht, die so nahe wie möglich am Originaltext bleibt und auch versucht, die Hierarchie-Verhältnisse möglichst klar abzubilden. Leider leistet sie sich andere Schnitzer, ist sich beispielsweise nicht einig, ob die Namen nun in europäischer oder japanischer Reihenfolge (Nachname-Vorname) angegeben werden sollen. Ebenso wird manchmal etwas archaische Spache verwendet und dann wiederum ganz moderne Begrifflichkeiten. Auch Kenntnisse (bzw. Recherchen) der japanischen Geografie sind nicht immer vorhanden, sonst wäre klar, dass es sich beim „Tokaido“ um eine Straße und mitnichten um einen Ort handelt. Solche kleineren Mankos finden sich immer wieder. Auf dem neusten Stand ist die Übersetzung auch nicht. Etwa die Übersetzung des Höflichkeitssuffixes „-sama“ im Deutschen mit „Lord“ ist bereits seit über zehn Jahren verpönt. Man stellt sich beim Lesen mehrmals die Frage, warum man nicht die Heyne-Übersetzung genommen und an den nötigen Stellen überarbeit hat. So kommt eine Textfassung heraus, die zwar anders ist als in der deutschen Erstveröffentlichung, aber insgesamt nicht unbedingt besser.

Auch optisch ist die Performance der Texte eher pragmatisch. Während man sich bei Heyne noch Mühe gab, etwa den „handgeschriebenen“ Text auf der Schriftrolle durch eine an Handschrift angelehnte Schriftart hervorzuheben, wird hier eine normale Drucktype (Arial Narrow?) verwendet.

Preislich liegt die „Master Edition“ mit stolzen 28 Euro pro Band deutlich im oberen Preissegment (zum Vergleich: Die fünf Bände der Erstveröffentlichung waren für insgesamt 32,50 € zu haben.) Dafür bekommt man allerdings eine edle Harcover-Ausgabe mit hochwertigem Papier. Dazu gibt es eine Sammelkarte, die allerdings höchstens als nettes Extra zu verstehen ist, denn bei nur zwei Bänden und demzufolge zwei Karten ist der Nutzen begrenzt.

© Rockita

Basilisk: © 2003 Futaro Yamada/Masaki Segawa, Kodansha / Heyne / Manga Cult

Neuedition Manga Cult:

Basara

Name: Basara
Englischer Name: Basara
Originaltitel: Basara
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1991
Deutschland: EMA 2003
Mangaka: Yumi Tamura
Bände: 27 Bände
Preis pro Band: 5,00 € (Bände 1-18)
6,50 € (Bände 19-27)

Basara Band 1Story
Japan zu Beginn des 21. Jahrhunderts…
Die Zivilisation ist nahezu zerstört, die Menschheit fast ausgelöscht…
Zerstörung und Chaos stehen auf der Tagesordnung.

Eines Tages werden in einem kleinen Dorf die Zwillinge Tatara und Sarasa geboren. Nach dem Propheten Nagi soll deren Geburt die Erde verändern. Tatara, der Junge, soll ein Schicksalskind sein, dem vorherbestimmt wurde, der Retter der Welt zu werden und den lang ersehnten Frieden zu bringen. Leider bleibt dies den ärgsten Gegnern des Friedens, den Königen des Nordens, des Ostens, des Westens und des Südens nicht verborgen. Von diesem Moment an streben sie nach nichts mehr, als Tatara zu finden und zu töten.

Aber dies gelingt ihnen zunächst nicht. Zwölf Jahre lang können Tatara und seine Schwester Sarasa behütet und versteckt in ihrem kleinen Dorf aufwachsen. Während Tatara ganz von seiner Rolle als „Retter Japans“ eingenommen ist, steht Sarasa stets im Schatten ihres Bruders, der sie allerdings nie vergisst. Er gibt ihr den Auftrag das Dorf zu beschützen, sollte er mal nicht da sein, was sie gewissenhaft zu erfüllen versucht.

Doch die Idylle endet schlagartig als der König des Südens, genannt der „Rote König“, das Heimatdorf der Zwillinge ausfindig macht. Sogleich schickt er seine Leute dorthin, um Tatara töten zu lassen. Doch sein Plan misslingt. Makoto, der beste Freund Sarasas, gibt sich in der Not für Tatara aus und wird statt seiner von den Kriegern des Roten Königs getötet.

Basara Band 2Der darauf einkehrende Frieden ist nur eine kurze Atempause. Der König erfährt von dem Fehler seiner Leute und beschließt, diesen persönlich zu korrigieren. Er reitet selbst in das Dorf und sieht bei der Hinrichtung Tataras sowie dessen Vaters zu. Im Glauben, dieses Problem aus der Welt geschafft zu haben, zieht er wieder ab. Er ahnt nicht, dass er damit das Schicksal des wahren Retters Japans in Gang gesetzt hat. Sarasa schlüpft in die Rolle ihres Bruders und kämpft an seiner Stelle für den Frieden…

Eigene Meinung
Diese Serie besticht zwar nicht durch einen überragenden Zeichenstil, hat aber durchaus was für sich. Dramatische Wendungen, Leid, Schmerz aber auch Romantik machen diese Endzeit-Story lesenswert. Rachegedanken werden hart auf die Probe gestellt.

© Rockita

Basara: © 1991 Yumi Tamura, Shogakukan / EMA

Barfuß durch Hiroshima

Name: Barfuß durch Hiroshima
Englischer Name: Barefoot Gen
Originaltitel: Hadashi no Gen
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1973
Deutschland: Carlsen 2004
Mangaka: Keiji Nakazawa
Bände: 10 Bände (nach Band 4 in Deutschland eingestellt)
Preis pro Band: 12,00 € (Band 1, 3 und 4 nachträgliche Erhöhung auf 14,00 €)

Barfuss durch Hiroshima Band 1Story
Japan im Sommer 1945…
Das Land ist schwer vom Krieg erschüttert. Obwohl keine Chance mehr auf den Sieg besteht, ist die Regierung weit von einer Kapitulation entfernt. In diesen schwierigen Zeiten versucht die Familie Nakaoka um die Runden zu kommen…

Die Familie Nakaoka besteht neben den Eltern aus fünf Kindern, das sechste ist gerade unterwegs. Keiner von ihnen hat es leicht, da der Vater im stark patriotischen Japan offener Kriegsgegner ist und sich als einer von wenigen Männern im mittleren Alter nicht freiwillig zur Front gemeldet hat. Selbst der älteste Sohn Keiji der Familie hält seinen Vater für einen Verräter und verlässt ihm Streit das Haus, um sich in der Armee einzuschreiben. Damit rettet er indirekt den Ruf der Familie. Die anderen Kinder erfahren nichts als Nachteile, werden in der Schule ausgelacht, geschlagen und gedemütigt. Auch haben sie hinten und vorne Probleme sich über Wasser zu halten, da sie weniger Rationalisierungsmarken als andere erhalten. Obwohl es Frau Nakaoka schwer fällt ihn ziehen zu lassen, kommt es allen zugute, dass der zweitälteste Sohn Akira mit seiner Schulklasse evakuiert wird, da er so versorgt ist und der Familie nicht zur Last fällt. In dieser Zeit entwickeln die beiden jüngsten Söhne Gen und Shinji allerhand Ideen, wie sie an Nahrungsmittel kommen können. Mehr schlecht als recht lebend hoffen sie auf ein baldiges Ende des Krieges. Trotz aller Widrigkeiten haben sie sich und ein Dach über dem Kopf. Doch ein Ereignis soll alles verändern…

Am sechsten August geht Gen wie jeden Morgen nichtsahnend in die Schule. An diesem Morgen soll sich seine Heimatstadt Hiroshima in die Hölle auf Erden verwandeln. Um 8.15 Uhr morgen werfen die Amerikaner ihre Atombombe „Little Boy“ auf die Stadt. Alles verwandelt sich in einen gigantischen Hexenkessel. Tausende Menschen sterben sofort, andere vegetieren dahin. Gen überlebt den Einschlag nahezu unverletzt. Angsterfüllt rennt er nach Hause und findet sein Heim in Trümmern vor. Seine schwangere Mutter war während des Einschlags glücklicherweise auf dem Balkon und fiel auf die Straße, doch Shinji, seine Schwester und Vater Nakaoka hatten nicht so viel Glück und wurden unter den Trümmern des Hauses begraben. Um sie wütet bereits ein riesiges Feuer. Vater Nakaoka erkennt schnell, dass für ihn und seine beiden Kinder keine Rettung möglicht ist. Entgegen ihren Willen müssen Gen und seine Mutter Kimie verschwinden, um ihr eigenes nacktes Leben zu retten. Kurz darauf setzen durch den Schock bei Kimie die Wehen ein und Gen muss seiner neuen kleinen Schwester Tomoko auf die Welt helfen. Erst langsam realisiert der Grundschüler die Geschehnisse. Seine stark dezimierte Familie und er müssen sich von nun an in einem noch schwieriger gewordenen Überlebenskampf behaupten. Man behauptet, dass 30 Jahre lang nichts mehr auf dem verstrahlten Boden wachsen wird, wodurch auch der Acker der Nakaokas, auf den Vater Nakaoka immer so stolz war, verdorben wurde. Auch die Kapitulation der japanischen Regierung verbessert ihr persönliches Schicksal kaum…

Barfuss durch Hiroshima Band 2Eigene Meinung
„Barfuß durch Hiroshima“ ist ein History-Manga, der vor Authentizität unter die Haut geht. Kaum ein schriftstellerisches Werk hat das Leben in Japan zum Ende des Zweiten Weltkriegs so schonungslos und eindringlich wiedergegeben. Dazu tragen natürlich auch die Zeichnungen bei. Auch muss man hoch bewerten, dass in der Serie beide Ansichten der Japaner zu jener Zeit eingebunden wurden – die vorherrschende patriotische und die nur vereinzelte pazifistische, wobei auch deutlich gemacht wird, welche Konsequenzen Kriegsgegner damals zu tragen hatten. Der Zeichenstil verdeutlicht das Alter der Serie, das jedoch der Spitzenposition des Manga heute wie damals keinen Abriss tut.

Zu „Barfuß durch Hiroshima“ existieren zwei Anime-Filme in Spielfilmlänge, wobei sich jedoch nur der erste stark an der Handlung des Manga orientiert und der zweite sich auf die Geschehnisse drei Jahre später konzentriert. Ich kann dieses Werk nur weiterempfehlen.

© Rockita

Barfuß durch Hiroshima: © 1973 Keiji Nakazawa, Shueisha / Carlsen

Banya – ein höllisch guter Kurier

Name: Banya – ein höllisch guter Kurier
Englischer Name: Hell’s Angel Delivery Man, Banya
Originaltitel: Hell’s Angel Delivery Man, Banya
Herausgebracht: Korea: Haksan 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Young-Oh Kim
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Banya Band 1Story
Banya, Mei und Kong sind Kuriere bei der Post. Ihre Aufgabe ist es, gegen Bezahlung (streng nach dem Tarifplan inklusive) Nachrichten und Päckchen überall hin zu bringen. Dabei gilt das oberste Motto „Schnell, sicher und zuverlässig“, sodass sich Banya auch nicht von einer tobenden Schlacht abhalten lässt, in eine belagerte Festung zu kommen, um eine wichtige Nachricht an den kommandierenden Offizier vom Hauptquartier abzugeben.

Natürlich war Banya nicht immer Postbote. Wenige Jahre zuvor war er ein Einzelgänger, ohne Freunde, ohne Job und ohne Perspektive. Eines Tages tötete er einen jungen Wildhund, der ihm als Mittagessen dienen sollte. Dabei wurde er von Mei, die gerade bei der Post angefangen hatte, beobachtet. Sie hatte Mitleid um das arme Tier und schaffte es, Banya davon zu überzeugen, das Essen ausfallen zu lassen und das Junge zu beerdigen. Sie erfuhr, dass Banya einst sein Gedächtnis verloren hatte und seither allein umherzieht. Mei erzählte von ihrem Job bei der Post. Plötzlich tauchte die Mutter des toten Hundes auf. Banya schaffte es jedoch, sie zu töten. Danach brachte er Mei zur Post zurück und fing selbst dort an zu arbeiten.

Mittlerweile gehört er zu den besten Kurieren und arbeitet zusammen mit Mei und dem Anfänger Kong in einer Filiale in der Wüste Saya. Mit den Erinnerungen an ihre erste Begegnung mit Banya kehrt Mei an diesem Tag von ihrer Tour zurück. Eigentlich ist sie glücklich, da sie am Morgen einem Hasenfuchs helfen konnte, der in einer Falle steckte. Die Tasache, dass Banya ebendiesen Hasenfuchs mit Hilfe von Kong nun zur Suppe verarbeiten möchte, beweist ihr, dass sich ihr Kollege zwar verändert hat, aber immer noch die alten „Triebe“ in ihm schlummern, worauf sie äußerst ungehalten reagiert. Trotz allem ist das Verhältnis der Drei recht familiär.

Eines Tages soll sich alles ändern. Das Kurier-Trio rettet den schwer verletzten Yuma vor einer Horde Gargoyles. Er hatte den Auftrag, eine sehr wichtige Schriftrolle zu überbringen, von der das Wohl seines Volkes, der Gaya, abhängt. Doch an eine Weiterreise ist nicht mehr zu denken. Aus diesem Grund bittet er die Kuriere, seine Mission zu Ende zu führen. Und so macht sich Banya auf den Weg. Ungünstigerweise war auch eine seltsamen Gruppe Krieger Yuma auf der Spur, die hinter der Schriftrolle her sind. Diese tauchen schon bald in der Poststation auf und verlangen, den Aufenthaltsort des Verletzten zu erfahren. Trotz seiner Verletzungen stellt sich Yuma zum Kampf und wird brutal abgeschlachtet. Aus Angst Kongs Leben bietet Mei an, die Krieger auf einer Abkürzung zu Banya und der Schriftrolle zu bringen und zieht mit ihnen los. Kong, der ahnt, dass Mei die Gruppe in die Irre führen will, um Zeit zu gewinnen, beschließt, auf dem richtigen Weg Banya einzuholen, um Mei zu retten. Wie wird es weitergehen?

Banya Band 2Eigene Meinung
„Banya“ ist eine der neuen Manhwa-Serien bei Tokyopop. Dabei wird der Beruf des „Kuriers“ in eine mittelalterliche Dimension versetzt. Die eigentlich düstere Handlung wird durch allerlei Gags aufgeheitert. Trotzdem verdient die Serie die Altersempfehlung 15+. Leider kommt während des ganzen ersten Bandes die Story nicht so recht in Gang. Der ganze Inhalt (bzw. die grobe Storyline) des Bandes wurde bei anderen Serien auf einen halben Band komprimiert. So kommt eigentlich erst im vorletzten Kapitel richtige Spannung auf…

Der Zeichenstil ist manhwa-typisch, wobei auf einzelnen Panels die Proportionen etwas seltsam aussehen. Auffallend ist, dass die Hintergründe, abgesehen von zwei Waldszenen, recht einfach gehalten sind (wobei die Wüste als Handlungsort in diesem Fall natürlich sehr dankbar ist), ansonsten wurde bei den Charakteren ziemlich aufs Detail geachtet. Ich persönlich hatte von Banya mehr erwartet und hoffe jetzt auf den zweiten Band.

© Rockita

Banya: © 2004 Young-Oh Kim Haksan/Tokyopop

Banana Fish

Name: Banana Fish
Englischer Name: Banana Fish
Originaltitel: Enjeru Aizu Yoshida Akio Irasutobukku Banana Fishu
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1987
Deutschland: Planet Manga 2003
Mangaka: Akimi Yoshida
Bände: 19 Bände
Deutschland: 7 Bände (eingestellt)
Preis pro Band: 6,95 €

Banana Fish Band 1Story
Das Mekong-Delta im Jahre 1973…
Der Vietnam-Krieg neigt sich dem Ende entgegen. In dieser Zeit träumt eine Gruppe amerikanischer Soldaten bereits von der Heimat und dem Leben nach dem Krieg. Plötzlich dreht einer der Männer durch und feuert mit einem Maschinengewehr auf seine Kameraden. Er kann mit knapper Not außer Gefecht gesetzt werden. Noch in Trance murmelt er die Worte „Banana Fish“…

Zwölf Jahre später in New York…
Die Polizei befasst sich mit einer seltsamen Mord-Serie an Secret Service-Mitarbeitern. Am selben Abend findet Ash Lynx, ein 17-jähriger Gang-Leader in einer Seitengasse einen sterbenden Mann, der ihm mit letzter Kraft eine Phiole in die Hand drückt. Seine letzten Worte sind eine Adresse in Los Angeles und die Worte „Banana Fish“. Ash findet heraus, dass der Mann von zwei Leuten aus seiner Gang getötet werden sollte – im Auftrag des Mafia-Paten Papa Dino, dessen Liebling Ash ist. Gleich am nächsten Morgen taucht der junge Mann vor dem Haus des Paten auf und verlangt ruppig Einlass. Er ist sauer, da sich Dino einfach seine Leute ausgeliehen hat. Doch die Informationen und Erklärungen, die er bekommt, sind mehr als dürftig und alles andere als zufriedenstellend. Ash beschließt eigene Nachforschungen anzustellen. Er lässt das Gemisch aus der Phiole bei einem Arzt seines Vertrauens untersuchen und rechnet mit dem beiden Typen ab, die sich von Dino haben anheuern lassen.

Gleichzeitig treffen der Reporter Junichi Ibe und sein Assistent Eiji Okamura in New York ein. Wegen einer Reportage wollen sie mit Ash sprechen. Über dessen rechte Hand, den jungen Skip und mit Vermittlung der örtlichen Polizei, kommt es tatsächlich zu einem Treffen zwischen den Japanern und dem Gang-Leader. Von Anfang an scheint Ash Gefallen an dem nur zwei Jahre älteren Eiji zu finden. Das zeigt sich auch deutlich an seinem Verhalten, als Dinos Leute die Räumlichkeiten der Lynx-Bande stürmen und Skip und Eiji entführen. Sofort nimmt Ash die Verfolgung auf und setzt alles aufs Spiel, um die beiden zu befreien. Es zeigt sich, dass auch Dino hinter dem ominösen „Banana Fish“ her ist. Aber was steckt überhaupt hinter dem Begriff und was hat er mit den Vorfällen in Vietnam zu tun?

Banana Fish Band 2Eigene Meinung
„Banana Fish“ ist eine Action-Shonen-Ai-Serie von Akimi Yoshida. Während man zu Anfang noch von einer reinen Action- bis Verschwörungsstory ausgeht, offenbart sich erst im letzten Viertel des ersten Bandes das wahre Gesicht der Handlung. Zunächst ist die Story gar nicht schlecht, geht jedoch immer mehr in den Shonen-Ai-Bereich, was der Geschichte einiges an Action und noch mehr an Spannung nimmt. Der Zeichenstil entspricht dem Genre, allerdings fällt auch die vorherrschende Linien-Schraffur auf, die ein wenig so wirkt, als wollte man die Schraffur schnell hinter sich bringen.

Die deutsche Ausgabe ist leider nicht so gut gelungen. Bereits im Vorwort wird auf die sich anbahnende Beziehung zwischen Eiji und Ash hingewiesen sowie auf einige Sachverhalte schon im Vorhinein eingegangen. Das ist leider sehr ungünstig gemacht. Das ganze Papier ist leicht gelblich gefärbt, was zwar zum Cover passt, aber auch auf die Nerven geht. In Deutschland wurde die Serie zudem auf Grund schlechter Verkaufszahlen bei Band sieben eingestellt.

© Rockita

Banana Fish: © 1985 Akimi Yoshida Shogakukan / Planet Manga

Bakuman.

Name: Bakuman.
Englischer Name: Bakuman.
Originaltitel: Bakuman.
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: Tokyopop 2009, 2015
Mangaka: Story: Tsugumi Ohba
Zeichnungen: Takeshi Obata
Bände: 20 Bände / 4 Boxen
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
24,95 € (Box)

Bakuman. Band 1Story
Moritaka Mashiro ist ein 14-jähriger Mittelschüler. Abgesehen von einem gewissen künstlerischen Talent ist er in der Schule eher mittelmäßig, seiner Zukunft sieht er ohne große Erwartungen entgegen. Sein großer Schwarm ist seine Klassenkameradin Miho Azuki. Aber obwohl er sonst nicht gerade auf den Mund gefallen ist, traut er sich nicht einmal sie anzusprechen.

Eines Tages lässt Moritaka sein Heft in der Schule liegen. Ein folgenschweres Missgeschick, denn in dieses Heft hat er während des Unterrichts Zeichnungen von Miho gemalt, was auch noch prompt dem Klassenstreber Akito Takagi aufgefallen ist. Dieser stellt Moritaka vor eine Entscheidung: Er bekommt sein Heft nur zurück, wenn die beiden zusammen ein Mangaka-Duo bilden. Tatsächlich verfügt Akito über ziemliches Erzähltalent. Trotzdem ist Moritaka zunächst alles andere als begeistert und lehnt ab…

Dabei könnte sich der junge Zeichner gut mit einer Karriere als Mangaka anfreunden. Schon sein Onkel und großes Vorbild war ein recht beliebter Mangazeichner. Leider bekam Moritaka durch ihn auch die Schattenseiten des Freiberuflerlebens mit und bleibt deswegen auf dem Boden der Tatsachen: Ein Mangaka bleibt ein Glücksspieler – so lange, bis er mehrere Erfolge hintereinander landen konnte. Der Weg bis dahin ist ebenso langwierig wie steinig und erfordert viel Fleiß und Ausdauer.

Doch Akito bleibt hartnäckig. Er schleppt seinen neuen Freund zum Haus von Miho und verkündet dem Mädchen lauthals, er werde Mangaka. Miho, die selbst gerne Synchronsprecherin werden möchte, ist sofort Feuer und Flamme. Dem überrumpelten Moritaka bleibt nichts Anderes übrig, als sich als Akitos Zeichner zu bekennen und seiner Angebeteten die weibliche Hauptrolle bei einer etwaigen Animeverfilmung einer zukünftigen Serie anzubieten. Dann gehen die Gefühle mit ihm durch: Im Eifer des Gefechts bittet er Miho ihn zu heiraten, sollten sich ihrer beider Träume erfüllen. Zu seiner Überraschung stimmt sie zu! Damit beginnt der Weg von Akito und Moritaka an die Spitze des japanischen Manga-Himmels…

Bakuman. Band 2Eigene Meinung
„Bakuman.“ erzählt die Geschichte zweier Mittelschüler, die es sich in den Kopf gesetzt haben, Japans beste Mangaka zu werden. Ein hartes Brot, dass sie sich verdienen wollen. Aber schließlich tun sie es nicht nur im Hinblick auf Ruhm und Profit, sondern in erster Linie wegen einer Herzensangelegenheit! Wer spätestens jetzt aber meint, er bekäme es mit einer gewöhnlichen Love-Comedy-Serie zu tun, der täuscht sich gewaltig.

Nicht nur, dass der Leser selbstverständlich an die Höhen und Tiefen des Mangaka-Berufs herangeführt und sämtliches nötiges Know-how für angehende Zeichner geschildert wird. Wer aufmerksam liest kann tatsächlich auch einiges über die japanische Gesellschaft und Mentalität erfahren. Nebenbei werden zahlreiche wichtige charakterisierende Begriffe thematisiert und zum Teil erläutert – häufig im Text, ab und an durch Fußnoten von Tokyopop. Letztere bleiben allerdings etwas fragwürdig. Zum einen tauchen im Glossar Begriffe wie „Mangaka“, „Anime“ oder „Gag-Manga“ auf, die der zu erwartenden Leserschaft zur Genüge bekannt sein dürften und überdies in der Serie selbst zur Genüge thematisiert werden. Auf der anderen Seite wird z.B. der Begriff „freeter“ aus dem Japanischen (dt. etwa „Freischaffender“ oder „Jobber“) einfach ins die deutsche Sprache übersetzt, der Begriff „NEET“ (jap. Bezeichnung für einen Arbeitslosen) dagegen in einer Fußnote erklärt. Das Auswahlsystem, nach dem hier vorgegangen wurde, bleibt ungewiss.

Nicht nur für den Kopf, auch für die Augen bietet „Bakuman.“ einiges. Gewohnt hochwertige, detaillierte Bilder mit häufig großflächigen Panels zeugen ein weiteres Mal von der Klasse eines Takeshi Obata (u.a. „Hikaru no Go“). Zudem gibt es am Ende jedes Kapitels – passend zum Thema – die Produktion des Manga vom Storyboard von Tsugumi Ohba bis hin zur fertigen Seite, wie sie in der Serie zu sehen ist.

„Bakuman.“ ist gleichermaßen eine interessante und lehrreiche Serie, die nicht nur Wissen für zukünftige Mangaka vermittelt. Liebenswerte Charaktere und eine ansprechende Handlung versprechen vergnügliche Lesestunden.
Absolute Kaufempfehlung!

© Rockita

Bakuman.: © 2008 Tsugumi Ohba & Takeshi Obata Shueisha / Tokyopop

Azumanga-Daioh

Name: Azumanga-Daioh
Englischer Name: Azumanga-Daioh
Originaltitel: Azumanga-Daioh
Herausgebracht: Japan: Media Works 2000
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Kiyohiko Azuma
Bände: 4 Bände
2 Doppelbände (2 in 1)
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
9,95 € (Doppelband)

Azumanga-Daioh Band 1Story
Azumanga-Daioh“ beschreibt den nicht gerade gewöhnlichen Schulalltag der Klasse 10c einer eigentlich recht normalen High School. Durch die dagegen mehr als ungewöhnlichen Schüler und Lehrer passieren häufig komische Situationen.

Bereits am ersten Schultag kommt es zu kleineren Verwechselungen. Die noch sehr junge und neue Klassenlehrerin der 10c, Yukari Tanizaki, verirrt sich in die falsche Klasse. Trotz dieses Zwischenfalls, der sie gleich zu Anfang als von sich selbst eingenommen, aber auch etwas naiv entlarvt, versucht sie von da an, ihr bestes zu geben – was oft über das Ziel hinaus schießt und immer zur Erheiterung der Schüler führt. So möchte sie gleich zu Anfang den Wissensstand der Klasse durch einen kleinen Test überprüfen, der von einem Kollegen aufgesetzt wurde. Um ihren Schülern zu beweisen, dass dieser Test bei richtiger Vorbereitung ein Klacks ist, schreibt sie ihn probeweise selbst mit – und kommt so in Verlegenheit, dass sie sogar bei den Schülern abgucken muss.

Diese Probleme hat die 10-jährige Chiyo nun wirklich nicht. Die kleine ist überdurchschnittlich begabt, ein richtiges kleines Genie, das deswegen fünf Klassen überspringen und gleich an der High School anfangen durfte. Auch dort hat sie keinerlei Probleme. Tatsächlich kommt sie sogar mit dem Stoff so gut zurecht, dass sie anderen Nachhilfe gibt. Doch trotz ihrer hohen Intelligenz ist sie noch ein Kind, was man häufig merkt. Beispielsweise liebt sie es, mit ihren Freundinnen in Tierfilme ins Kino zu gehen.

Die gleiche Tierliebe legt auch die ruhige und etwas distanzierte Sakaki an den Tag. Während sie nach außen hin das harte kühle Image der selbstbewussten Sportlerin hat, würde sie in Wirklichkeit viel lieber so sein wie alle anderen. Und auch ihre Tierliebe wird nicht erwidert, da seltsamerweise alle Katzen und andere Tiere, die sie trifft, eine Abneigung gegen sie haben. Einzig und allein Chiyos Hund lässt sie an sich heran.

Bewundert wird Sakaki von Kaori, die zwar über keine besonderen Fähigkeiten verfügt, aber auch nie negativ auffällt. Kaori versucht immer wieder, Sakakis Aufmerksamkeit zu erhaschen, sei es durch Einladungen oder durch Gespräche.

Im krassen Kontrast zu Sakaki steht die extrovertierte Tomo. Ihr Wunsch, permanent Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, lässt sie des Öfteren zuerst handeln und danach erst denken, was ihr selten zum Vorteil gereicht. Durch die Sucht, Hahn im Korb zu sein, liefert sie sich ein ums andere Mal ein Wettrennen mit Chiyo um die bessere Note, die Chiyo jedes Mal, mit Ausnahme von Sport, trotz Tomos Bemühungen, erhält.

Azumanga-Daioh Band 2Quasi der Gegenpol zu Tomo ist allerdings Yomi, die ihre langjährige Freundin ständig wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen muss. Die bebrillte „Stimme der Vernunft“ sieht zwar eher wie eine Streberin aus und sie ist auch eine solche, wird von der jüngeren aber trotzdem in den Noten ständig übertrumpft, was sie nicht selten in Rage versetzt. Trotzdem versucht sie auch immer fair zu bleiben und Chiyo zu helfen.

Die letzte im Bunde ist die Neue in der 10c: Ayumu Kasuga. Da sie aus Osaka nach Tokyo zog, wird ihr schon bald von Tomo der Spitzname „Osaka“ verpasst. Dieser prägt sich so ein, dass sie schon nach kurzer Zeit niemand mehr bei ihrem richtigen Namen ruft. Von manchen wurde ihr richtiger Name sogar schon wieder vergessen. Osaka ist ein sehr verträumtes und langsames Mädchen, dass immer mal wieder im Unterricht einschläft und im Sport sogar von Chiyo geschlagen wird. In der Schule ist sie keine große Leuchte, dafür ist sie aber liebenswert und hilfsbereit. Alle diese Personen in einem Topf erleben in diesem ersten Schuljahr alle möglichen Situationen…

Eigene Meinung
Diese Serie ist kein normaler Manga, wie auch schon der Titel „Azumanga“ aussagt. Der komplette Band besteht, mit nur zwei Ausnahmen, ausschließlich aus vier-bildrigen Kurzstrips mit einem Humor, der zwischen derb, nicht lustig, annehmbar, witzig und originell schwankt. Über das Jahr verteilt erleben die Schülerin der 10c, gemeinsam mit ihrem Lehrerinnen-Dou Tanizaki und Kurosawa (wobei letzte mitunter die einzig normale Person der Handlung ist), sämtliche Höhen und Tiefen des Schulalltags. Dabei wird keine mögliche (und unmögliche) Situation ausgelassen wird. Für meinen Geschmack ist diese Serie teilweise schon zu derbe Comedy, was aber nicht bedeutet, dass die Serie für Fans des Genre nicht besonders gut ist. Ich denke, gerade das ist ein Element, welches den Fans gefallen wird.

© Rockita

Azumanga-Daioh: ©2000 Kiyohiko Azuma, Media Works/Tokyopop

Aria

Name: Aria
Englischer Name: Aria
Originaltitel: ARIA
Herausgebracht: Japan: Mag Garden 2003
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Kozue Amano
Bände: 6 Doppelbände
Preis pro Band: 9,95 €

Aria Band 1Story
„Aria“ ist die unmittelbare Fortsetzung der zweibändigen Mini-Serie „Aqua“.

Akari, das Mädchen von der Erde, hat sich mittlerweile an das Leben auf dem Planeten Aqua (früher der Planet Mars) gewohnt. Nach einem halben Jahr hartem Training konnte sie ihre Lehrlingsprüfung ablegen und in der Hierarchie der Undinen, der weiblichen Gondoliere Neo Venezias, zur Gesellin aufsteigen. Inzwischen sind seit Akaris Ankunft auf dem Wasserplaneten elf Monate vergangen…

Neben ihren Trainingseinheiten bietet sich für die angehende Undine Akari nun immer häufiger die Gelegenheit, einmal selbst Passagiere zu befördern. Mit der Zeit gewöhnt sich das Mädchen an den Alltag einer traditionellen Gondoliere. Dabei macht sie allerhand interessante Bekanntschaften. Jeder neue Tag bringt neue wertvolle Erfahrungen und spannende Herausforderungen. Akari erlebt ihr erstes „Ausschiffen“, bei dem die Gondeln aus dem Wasser gehoben werden, damit man sie reinigen kann. Im Spätherbst veranstaltet die Stadt ein allseits beliebtes Gondel-Wettfahren, das angeblich einen Test für alle angehenden Undinen darstellen soll. Wird Akari auch diese Prüfung meistern?

Nach und nach lernt sie Orte auf Aqua kennen, die sie sich vorher im Traum nicht vorstellen konnte. Heiße Quellen in einer verfallenen Ruine mitten auf dem Meer, mittelalterliche Schreine in fast verlassenen Gefilden, schwebende Inseln und unterirdische Städte locken zu Entdeckungsreisen in eine immer wieder aufs Neue interessante Stadt.

Nebenbei kommt es zu fantastischen Begegnungen mit mysteriösen Geschöpfen wie dem „König der Katzen“, dem Fuchsgeist und den Zwergen Aquas, die unter dem Wasser leben und mit ihren Maschinen dazu beitragen, dass die Gravitation des Planeten in normalen Verhältnissen bleibt. Aber auch menschliche Bekanntschaften wie zum Beispiel mit dem „Salamander“ Akatsuki, einem Wettertechniker, der auf der schwebenden Insel lebt, bringen neue Erkenntnisse und neue Freunde mit sich. Schließlich gesellt sich auch noch eine dritte im Bunde zu Akari und Aika: der Undinen-Lehrling Alice. Ob sich die Drei vertragen werden?

Aria Band 2Eigene Meinung
Nachdem Tokyopop vor ein paar Jahren bereits „Aqua“ veröffentlichte, folgt nun der Nachfolger „Aria“, deren Handlung nahtlos an die „erste Staffel“ anknüpft.

Gemeinsam mit ihrer Ausbilderin Alicia und ihren besten Freundinnen Aika und Alice erlernt die junge Akari nicht nur ungewöhnliches Handwerk, sondern taucht auch ein in eine Welt voller Wunder und Geheimnisse. Die Bandbreite der Erlebnisse auf Aqua reicht vom „normalen“ Alltag einer Undinen-Gesellin über Ausflüge zu geheimnisvollen Plätzen bis zum Besuch von Volksfesten. Die Geschichte der Mädchen handelt von fantastischen Begegnungen und Erlebnissen in einer Welt, die zugleich futuristisch wie traditionell ist, sie dreht sich aber auch ums Erwachsenwerden und um die Freuden des Augenblicks, für die man sich ab und an Zeit nehmen sollte. Es lehrt uns, trotz allen Strebens, einfach mal inne zu halten und seine Umgebung zu genießen.

Der Zeichenstil, allen voran die Hintergründe, unterstreichen diese Emotionen noch. Häufig dienen große Wasser- oder Landschaftsansichten als Hintergründe, oft auch einfach der Himmel oder die – Venedig nachempfundene – Architektur Neo Venezias. All das weckt eine gewisse Sehnsucht im Leser, einmal an der Seite der Protagonistinnen zu stehen, um einmal die Abenteuer mit ihnen zu teilen.

Kurzum: „Aria“ ist eine Manga-Serie, an der man nur schwer vorbeikommt. Es lohnt sich, trotz oder gerade wegen ihrer Vielfalt, sie einmal gelesen zu haben. Sicherlich wird nicht allen Lesern jedes Kapitel gefallen, dennoch ist es allein schon erfrischend, einmal eine schlichtweg andere Serie zu lesen.

© Rockita

Aria: © 2003 Kozue Amano, Mag Garden / Tokyopop

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