Dr. STONE

Name: Dr. STONE
Englischer Name: Dr. STONE
Originaltitel: Dr. STONE
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2017
Deutschland: Carlsen 2019
Mangaka: Story: Riichiro Inagaki
Zeichnungen: Boichi
Bände: 12 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 €

Story:
Seit 5 Jahren ist der Highschool-Schüler Taiju nun schon heimlich in Yuzuriha verliebt. Ausgerechnet an dem Tag, an dem er ihr endlich seine Liebe gestehen will, verwandelt eine mysteriöse Naturkatastrophe alle Lebewesen zu Stein. Während die meisten Menschen in einen tiefen Schlaf fallen, verhindert der Gedanke an Yuzuriha, dass Taiju das Bewusstsein verliert. Auch sein bester Freund, der Wissenschafts-Nerd Senku, bleibt bei vollem Bewusstsein und zählt bis zur Entsteinerung unaufhörlich die Sekunden. Dadurch wissen die beiden, dass ungefähr 3700 Jahre vergangen sind, als eines Tages endlich die Steinschicht von ihren Körpern abbröckelt – bei Senku sogar schon ein halbes Jahr früher als bei Taiju. Viele Steinstatuen, die einmal Menschen waren, sind leider inzwischen zerbrochen und wohl nicht mehr zu retten. Doch zum Glück ist Yuzuriha noch völlig intakt. Aus den Fledermausexkrementen in einer Höhle können sie Salpetersäure gewinnen und aus wilden Trauben stellen sie Alkohol her, den sie wiederum destillieren. Die Salpetersäure und das Ethanol vermischt Senku schließlich zu Nital, einem Ätzmittel. Und tatsächlich gelingt es ihm mit dem Nital einen Vogel zu entsteinern! Damit ist der erste große Schritt getan, die Zivilisation wiederherzustellen und für seine Mithilfe darf Taiju entscheiden, welcher Mensch zuerst wiederbelebt werden soll. Natürlich fällt seine Wahl auf Yuzuriha, doch bevor sie das Nital anwenden können, werden sie von Löwen angefallen! Kurzerhand erwecken sie also stattdessen Tsukasa Shishio, den stärksten Highschool-Schüler Japans, der sie daraufhin vor den Löwen rettet und sogar einen davon mit bloßen Händen erlegen kann!

Mit Tsukasa, der es selbst mit Löwen und Haien spielend aufnehmen kann, haben die beiden zwar nun einen mächtigen Beschützer an ihrer Seite, allerdings ergibt sich daraus ein noch viel größeres Problem: Der versierte Kämpfer fängt an, Steinstatuen von Erwachsenen zu zerstören, da die neue Welt seiner Meinung nach nur den jungen Leuten gehören soll. Er träumt von einer Utopie, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben, statt diese zu zerstören und für sich selbst zu beanspruchen. Allerdings hat sich Senku zum Ziel gesetzt, die gesamte Menschheit zu retten und sieht in Tsukasa einen Mörder, der gestoppt werden muss. Dazu baut er eine Armbrust, doch Tsukasa kann den Pfeil auffangen, obwohl er 200 km/h schnell auf ihn zugeflogen kommt! Senku und Taiju machen die Petrifikation Yuzurihas heimlich rückgängig, damit Tsukasa nicht hinter das Geheimnis des Nitals kommt. Als sich Taiju Tsukasa in den Weg stellt, droht dieser sogar damit, die frisch reanimierte Yuzuriha zu töten! Senku, Taiju und Yuzuriha bleibt nun nichts anderes mehr übrig, als sich auf die Suche nach Schießpulver zu begeben, um eine Schusswaffe herstellen zu können. Doch die Zeit rennt, denn Tsukasa ist ihnen dicht auf den Fersen…

Eigene Meinung:
„Death Note“, „The Promised Neverland“ und nun auch „Dr. STONE“ läuten eine ganz neue Ära für das weltweit bekannteste aller Manga-Magazine ein: Legte „Shonen Jump“ den Fokus bislang auf Battle-Mangas mit physischen Kämpfen, so ist nun die Stunde der Mind-Games angebrochen. In den drei oben genannten Titeln müssen sich die Protagonisten nämlich auf intellektueller Ebene mit ihren Widersachern messen und die bloße Körperkraft spielt für den Ausgang eines Duells längst keine tragende Rolle mehr. Der enorme Erfolg aller drei Titel beweist, dass das Konzept funktioniert und sogar genau das ist, was sich Manga-Fans schon lange herbeisehnen. In „Dr. STONE“ liegt der Themen-Schwerpunkt hierbei auf der Chemie und schon im ersten Band fließen ethische Konflikte mit ein, woraus eine chemische Reaktion entsteht, die beste Unterhaltung verspricht. Hinzu kommen Boichis überragende Zeichnungen, die an den Stil von Mangaka-Urgestein Masakazu Katsura angelehnt sind.

Nichtsdestotrotz bleibt dieser Manga dem „Shonen Jump“ treu und enthält typische Shonen-Elemente wie Freundschaft, Rivalität, Catch Phrases und nutzlose weibliche Protagonisten, die lediglich für etwas Fanservice zuständig sind. Wem das nicht allzu sauer aufstößt, der sollte unbedingt einen Blick riskieren. Chemie-Nerds und -Interessenten sowieso!

© Ban_Mido

Dr. STONE: © 2017 Riichiro Inagaki, Boichi, Shueisha / Carlsen

Sword Art Online – Mother’s Rosario

Name: Sword Art Online – Mother’s Rosario
Englischer Name: Sword Art Online – Mother’s Rosary
Originaltitel: Sword Art Online – Mother’s Rosario
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2014
Deutschland: Tokyopop 2019
Mangaka: Charakterdesign: abec
Original-Story: Reki Kawahara
Zeichnungen: Tsubasa Haduki
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story:
Nachdem Neu-Aincrad in Alfheim Online implementiert wurde, hat Asuna nur ein Ziel: Vor allen anderen die 22. Ebene zu erreichen und dort das tief im Wald versteckte Blockhaus zu kaufen, in dem sie und Kirito einst ihre virtuellen Flitterwochen verbracht haben. Dieser Feuereifer bringt ihr zwar den unschönen Spitznamen „Berserker-Heilerin“ ein, da sie als Undine eigentlich auf Heilung spezialisiert ist, jedoch immer an vorderster Front mitkämpft, aber das Resultat zählt. In der Waldhütte findet sie mit Kirito, Yui und ihren Freunden endlich die Geborgenheit und Wärme, nach der sie sich so sehr gesehnt hat. Dort machen sie in den Winterferien gemeinsam Hausaufgaben, als Silica Asuna aus heiterem Himmel von Zekken erzählt, einem unfassbar starken Schwertkämpfer, der selbst Kirito besiegen konnte. Er wartet jeden Tag an derselben Stelle auf Herausforderer und wer ihn besiegt, erhält einen Original Sword Skill, mit dem man sogar eine 11-Hit-Kombo landen können soll.

Im realen Leben verlangt Asunas Mutter von ihr, die Aufnahmeprüfung für eine Oberschule mit einem Punktesystem zu bestehen, welches ihr ermöglicht, in nur einem Trimester den Schulabschluss zu erlangen und somit früher an der Universität studieren zu können. So könnte sie die 2 Jahre wieder aufholen, die sie durch ihre Gefangenschaft in diversen VRMMORPGs verloren hat und zu ihren einstigen Klassenkameradinnen aufschließen. Allerdings möchte die sonst so pflichtbewusste 18-jährige lieber an der Schule für Opfer des SAO-Vorfalls bleiben und auch von den von ihren Eltern arrangierten Dates hat sie die Schnauze gestrichen voll, da sie nur mit Kazuto zusammen sein möchte, der für ihre Mutter jedoch als Schwiegersohn überhaupt nicht in Frage kommt. In ihrer Verzweiflung wirft Asuna ihrer Mutter an den Kopf, dass sie sich wohl für ihre Eltern schäme, die bloß einfache Bauern waren und flüchtet in die virtuelle Welt. Dort muss sie mit Verblüffen feststellen, dass Zekken ein Mädchen mit dem Nickname „Yuuki“ ist und auch Asuna kann sie nicht besiegen, obgleich sie bei Yuuki zumindest genug Eindruck schindet, um von dieser kurzerhand verschleppt zu werden. Yuuki stellt Asuna die anderen Mitglieder ihrer Gilde „Sleeping Knights“ vor und lädt sie dazu ein, bei ihrem wahnwitzigen Vorhaben mitzumachen, mit nur 7 Mann den nächsten Bossgegner zu erlegen…

Eigene Meinung:
Der Manga zu „Phantom Bullet“ ist zwar noch nicht abgeschlossen und „Mother’s Rosario“ spielt zeitlich danach, aber dennoch reicht es vollkommen, wenn man den Aincrad- und den Fairy Dance-Arc gelesen oder gesehen hat, um der Handlung dieses 3-teiligen Mangas problemlos folgen zu können. Vorkenntnisse aus „Progressive“ sind zwar nicht zwingend erforderlich, aber schon hilfreich, um Asunas familiären Hintergrund besser zu verstehen. Die Zeichnungen stammen wie auch schon beim „Fairy Dance“-Manga aus der Feder von Tsubasa Haduki, weshalb man überhaupt keine Probleme hat, sich an den Zeichenstil zu gewöhnen.

Es ist ganz erfrischend, dass in „Mother’s Rosario“ endlich mal wieder Asuna im Vordergrund steht und man erfährt, wie sie nach ihren Erfahrungen in SAO mit ihrem strengen Elternhaus umgeht. Wird sie es schaffen, den Mut zu finden, sich gegen ihre kontrollsüchtige Mutter durchzusetzen und auch in der Realität ein selbstbestimmtes Leben führen zu können? Und warum will Yuuki den Boss unbedingt mit nur 7 Mann besiegen? Es wird sicher noch interessant, all das in den Folgebänden herauszufinden und Asuna auf diesem Selbstfindungstrip der etwas anderen Art zu begleiten.

© Ban_Mido

Sword Art Online – Mother’s Rosario: © 2014 abec, Reki Kawahara, Tsubasa Haduki, Kadokawa / Tokyopop

Our Lonely War

Name: Our Lonely War
Englischer Name:
Originaltitel: Futari bocchi sensô
Herausgebracht: USA: Japan 2017
Deutschland: Tokyopop 2019
Mangaka: Erubo Hijiwara
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story
Seit zehn Jahren wird die Erde von einer außerirdischen Rasse, den Idola heimgesucht. Um sie zu bekämpfen, entwickelten die Menschen die humanoide Waffe „Arcana“. Ein Pilot, der sogenannte „Player“, steuert die „Unit“ aus der Ferne per Headset. Player zu werden ist der Traum von vielen, aber nur wenige schaffen es das rigorose Auswahlverfahren zu überstehen.

Einer von ihnen ist der 14-jährige Ilya Kravicz. Im Alter von fünf Jahren wurde er in einen Autounfall verwickelt und sitzt seither im Rollstuhl. Dennoch denkt er nicht ans Aufgaben. Unterstützung erfährt er von seiner erwachsenen Schwester Anna, die nach dem Tod ihrer Eltern das Sorgerecht für Ilya übernommen hat. Tatsächlich ist Ilya begabt als Player und so erreicht er schließlich sein Ziel. Doch der Tag seines größten Triumphs geht mit einem Schock einher. Denn die Units, die die Piloten steuern sind in Wirklichkeit keine reinen Hüllen, es handelt es sich um die operativ überarbeiteten Körper echter Menschen. Diese bilden die Rüstung der Player bei ihren Kämpfen. Da aber eine gewisse Synchronität zwischen Pilot und Einheit bestehen muss, kommen dafür nur Verwandte in Frage – wie Ilyas Schwester Anna, die seine einzige Verwandte ist.

Ohne es ihrem Bruder zu sagen, hat sich Anna, die bei den Verteidigungsstreitkräften dient,  bereits freiwillig als „Unit“ gemeldet und ihr Körper wurde entsprechend angepasst. Ilya ist entsetzt und verstört, dass seine Schwester sich derart in Gefahr begibt und ihre eigene hoffnungsvolle Karriere beim Militär aufgibt, um ihm seinen Traum zu verwirklichen. Nach langen Gesprächen mit Mendel, einem anderen Piloten, und seiner Schwester entscheidet sich Ilya, nach vorne zu schauen und gemeinsam mit Anna für die Zukunft der Menschheit zu kämpfen. Aber dann stellt ein tragisches Ereignis alles infrage…

Eigene Meinung
Sehr viele Ideen hat Erubo Hijihara in ihr Erstlingswerk „Our Lonely War“ hineingepackt. Fast muss man konstatieren: zu viele. Denn so wie weniger manchmal mehr ist, bietet eine dreibändige Mini-Serie gar nicht den Rahmen, um so viele spannende Ansätze adäquat auszufüllen. Da ist zu Einen der Protagonist, der trotz seiner Behinderung seinen Traum verbissen verfolgt. Natürlich steht die Beziehung zwischen Bruder und Schwester im Vordergrund. Aber nach und nach kommen mit weiteren Charakteren auch noch andere Themen dazu: Aus welchen Gründen kämpfen wir, was sind wir bereit zu opfern? Und schließlich stellen sich die Fragen, ab wann jemand noch ein Mensch ist und ab wann eine Kampfausrüstung. Nahezu bei allen diesen Ansätzen hätte man schon im ersten Band mehr machen können. Etwa die Tatsache, dass Ilya im Rollstuhl sitzt, wird zwar kurz thematisiert, bringt aber ansonsten nichts mit sich – Inklusion perfekt?! Man fühlt sich an Camerons „Avatar“ erinnert… Auch die Alien-Invasion dient mehr als Steigbügelhalter für die Drama-Handlung. Denn natürlich hadert Anna mit ihrer Entscheidung, auch wenn sie es nicht zugibt. Daher ist der Originaltitel „Futari bocchi sensô“ (dt. in etwa „Zwei-Personen-Krieg“) auch passender als der hiesige.

Das ist schon alles schade. Aber: Es bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Bänden die Handlung noch weiter ausgefüllt werden kann. Zu wünschen wäre es, denn optisch ist die Serie ein absoluter Hingucker und bietet so viel Potenzial. Die Mangaka sollte im Auge behalten werden.

© Rockita

Our Lonely War: © 2017 Erubo Hijihara  Shueisha / Tokyopop

 

The Isolator – Realization of Absolute Solitude

Name: The Isolator – Realization of Absolute Solitude
Englischer Name: The Isolator – Realization of Absolute Solitude
Originaltitel: Zettainaru kodokusha
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2016
Deutschland: Tokyopop 2019
Mangaka: Charakterdesign: Shimeji
Original-Story: Reki Kawahara
Zeichnungen: Naoki Koshimizu
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,99 €

Story:
Highschool-Schüler Minoru Utsugi will einfach nur von allen ignoriert werden und ein einsames Dasein fristen, um keine weiteren schmerzhaften Erfahrungen mehr machen zu müssen. Denn seine Eltern und seine große Schwester wurden vor acht Jahren von einem Unbekannten umgebracht, der nie gefasst werden konnte. Vor drei Monaten ist schließlich, auf seinen Wunsch nach absoluter Einsamkeit hin, eine schwarze Sphäre in seine Brust gefahren, die seine Sinne schärft und seine körperlichen Fähigkeiten steigert. Außerdem kann er sich seither mit einer Schutzschicht umgeben, die jeglichen Schaden von ihm abwendet. Um seinen qualvollen Erinnerungen zu entkommen, joggt er jeden Morgen vor der Schule eine Strecke von 10 km. Nicht einmal Tomomi Minowa aus dem Leichtathletikclub kann ihn einholen. Als sie ihn fragt, ob er nicht künftig zusammen mit ihr zur Schule joggen will, werden die Jungs aus der Leichtathletik-AG eifersüchtig und versuchen, Minoru zu vermöbeln. Dank der schützenden Membran, mit der Minoru seinen gesamten Körper umhüllen kann, geht dieses Vorhaben jedoch natürlich gründlich in die Hose. Schockiert vom Verhalten ihrer Clubmitglieder entschuldigt sich Tomomi vielmals bei Minoru, dessen eisernes Schweigen dazu führt, dass sie weinend davonrennt. Im Wald läuft sie dem sogenannten „Beißer“ in die Arme und wird von ihm gefesselt und verschleppt. Auch er hat vor drei Monaten eine Kugel in sich aufgenommen, nur dass seine rot war und er seither alles durchbeißen kann – bevorzugt lebendige Menschen!

Minoru folgt dem seltsamen Geruch, den der Beißer verströmt und wird dabei selbst von ihm angegriffen. Allerdings schafft es die Werwolf-artige Bestie nicht Minorus Schutzmembran zu durchbeißen. Plötzlich mischt sich auch noch Yumiko in den Kampf ein, ein Mädchen mit einem riesigen Elektroschocker, das sich teleportieren kann. Der Beißer entkommt und Minoru erfährt, dass es offensichtlich zwei verschiedene Arten von Sphären gibt: rote und schwarze. Menschen, die durch eine rote Kugel besondere Fähigkeiten erlangt haben, nennt man Rubine und die, die wie Minoru mit einer schwarzen Kugel verschmolzen sind, werden Raben genannt. Die Rubine sind äußerst aggressiv und bösartig, weshalb es sich Yumiko und einige andere Raben zur Aufgabe gemacht haben, die Rubine auszurotten. Die Raben sind also Kämpfer für das Gute und nehmen die schlafende Tomomi in ihre Obhut. Schließlich ist es gut möglich, dass der Beißer sie wieder angreift. Yumiko würde Minoru gerne rekrutieren, doch der will von der ganzen Sache nichts wissen, nichtsahnend dass der Beißer es in erster Linie auf ihn abgesehen hat…

Eigene Meinung:
„The Isolator“ ist die Manga-Adaption der mittlerweile dritten Light-Novel-Reihe des Schriftstellers Reki Kawahara, der sich mit „Accel World“ und „Sword Art Online“ bereits weltweit einen Namen gemacht hat. Band 1 beinhaltet in der ersten Auflage einen Minoru-Pappaufsteller als Extra. Ziemlich schade finde ich allerdings, dass nur die allererste Seite in Vollfarbe ist. Da hätte man doch auch gleich noch die ersten 4 Seiten des ersten Kapitels in Farbe abdrucken können, da insbesondere das eigentlich großartige Kapitel-Titelbild in schwarz-weiß nicht zur Geltung kommt. Manga-Adaptionen von Romanen stehen unter den Fans immer in der Kritik, nicht die komplette Romanreihe umzusetzen, sondern einfach mitten in der Geschichte aufzuhören, oft sogar mit einem total offenen Ende. Da dieser Manga in 4 Bänden abgeschlossen ist, obwohl die Light-Novel-Reihe immer noch fortgesetzt wird, ist dieser Vorwurf im Fall von „The Isolator“ durchaus berechtigt.

Naoki Koshimizus Zeichnungen sind sehr schön anzusehen, doch storytechnisch weiß Kawaharas neustes Werk nicht zu überzeugen. Irgendwie kommt die Handlung nur sehr schleppend voran und bisher hat dieser Manga absolut nichts, was ihn von der breiten Masse abhebt. Wie es scheint, läuft alles auf einen klassischen Kampf zwischen Gut und Böse hinaus, wobei die Raben die Guten und die Rubine die Bösen sind und auch die Charaktere kommen einem doch sehr bekannt vor. So ist Minoru, genau wie Shinji Ikari aus „Neon Genesis Evangelion“ und Shu Ouma aus „Guilty Crown“, der typische passive Held, der sich der Realität entziehen möchte und Yumiko die mysteriöse Kämpferin für Gerechtigkeit, die selbst vor Mord nicht zurückschreckt, wobei sie Charakteren wie Akame aus „Akame ga KILL!“ sogar optisch ähnelt. Wer auf Originalität eher nicht so viel Wert legt und einfach nur Lust auf einen typischen Shonen-Manga hat, der in wenigen Bänden abgeschlossen ist, kann hier ruhig zugreifen, sofern er sich darauf gefasst macht, dass Band 4 möglicherweise keinen befriedigenden Abschluss der Geschichte bietet.   

© Ban_Mido

The Isolator – Realization of Absolute Solitude: © 2016 Shimeji, Reki Kawahara, Naoki Koshimizu, Kadokawa / Tokyopop

Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt

Name: Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt
Englischer Name:
Originaltitel: Atrail – Nisekaiteki nichijo to senmetsu element
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2016
Deutschland: Altraverse 2018
Mangaka: Story: Goro Taniguchi
Zeichnungen: Akihiko Higuchi
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Story:
Iori Shijima geht zwar noch zur Schule, hat jedoch bereits aufs Genauste geplant, wie sein gesamtes Leben verlaufen soll. Zu dumm nur, dass sich eines Tages der Himmel rot färbt und Atrail, ein seltsamer schwarzer Kasten über der Stadt erscheint. Einfach jeder außer ihm selbst scheint zu wissen, was hier gerade vor sich geht und eine Armee aus Raumschiffen fordert Ioris Auslieferung! Zwei Parteien – das Regime und Innovation – streiten sich um den völlig perplexen Iori und erklären ihm, dass sein bisheriges Leben bloß ein „Szenario“ war. Das Regime hat einen „Sealing-Prozess“ an ihm durchgeführt, damit er u. a. seinen kleinen Bruder Ruri, der Innovation angehört, vergisst. Seine Mutter ist noch nicht einmal seine richtige Mutter, sondern hat ihm im Auftrag des Regimes nur etwas vorgespielt! Was Iori so besonders macht? Er hat die einzigartige Gabe, Atrails Stimme zu hören und diesem sogar Befehle zu erteilen. Atrail ist vor 103 Jahren das erste Mal aufgetaucht und hat ein Drittel der Gesamtmasse der Erde einfach so ausgelöscht, nachdem die Menschen versucht hatten, mit ihm zu kommunizieren. Abgesehen davon ist nichts über Atrail bekannt, weder wo es herkommt, noch was es will.

Sehr zum Entsetzen beider Parteien will Iori nachdem er all das erfahren hat, einfach das Szenario, also sein gefaktes Leben, fortführen, als wäre nichts gewesen. Er bittet die Frau, die sich als seine Mutter ausgegeben hat, auch weiterhin ihre Rolle zu spielen, doch was er nun von seiner Kindheitsfreundin Minato halten soll, ist ihm völlig unklar. Von seinem kleinen Bruder erfährt Iori, dass sich der von Atrail angerichtete Schaden langsam aber stetig vergrößert, sodass es die Erde in 1000 Jahren nicht mehr geben wird. Innovation hat Iori erschaffen, um mit Atrail zu verhandeln und so die Erde zu retten. Das Regime hat ihn jedoch im Alter von drei Jahren entführt, um zu gewährleisten, dass er keine gefährliche Persönlichkeit entwickelt und das Ende der Welt womöglich noch herbeiführt, statt es zu verhindern. Obwohl Minato die Wahrheit über Iori gegen Ende der Mittelstufe erfahren hat und ihm diese seither verheimlichen musste, versichert sie ihm, dass ihre Freundschaft dennoch echt ist. Von nun an wird Iori rund um die Uhr von Phy vom Regime, Ruri und seinem Untergebenen von Innovation und Minato überwacht, selbst während er schläft. Trotz all dieser Widrigkeiten ist er fest entschlossen sein normales Leben in dieser abnormalen Welt weiterzuleben…

Eigene Meinung:
Die Story von „Atrail“ stammt aus der Feder von Goro Taniguchi, dem „Code Geass“-Regisseur und ist ziemlich ausgefallen und originell. Für meinen Geschmack hätte man sich sicher den ein oder anderen Fachbegriff schenken können, um den Leser nicht schon gleich zu Beginn so mit Begrifflichkeiten zu erschlagen: „Atrail Domain“, „Szenario“, „Great Vanishing“, „Regime“, „Innovation“, „Sealing-Prozess“, „Nias Fluch“ – ich kann mir gut vorstellen, dass da der ein oder andere Leser resigniert das Handtuch wirft und den Band gleich wieder weglegt. Aber keine Sorge. Sämtliche Termina werden ausreichend erklärt, sodass man am Ende des ersten Bandes eine vage Vorstellung davon hat, was eigentlich vor sich geht und wie es dazu gekommen ist.

„Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt“ spielt mit der Absurdität dessen, dass Ioris Leben durch Atrails Erscheinen völlig aus der Bahn geworfen wird, dieser jedoch krampfhaft seinen bisherigen Alltag weiterleben möchte, als wäre nichts geschehen. Sicher wird das noch zu vielen aberwitzigen Situationen führen und man darf gespannt sein, wie sich die Handlung noch entwickeln wird. Die Charaktere sind leider sehr überzeichnet. Sei es Ioris vermeintliche Mutter, die viel zu sorglos ist oder Iori, der wiederum übertrieben akkurat ist. Schwer vorstellbar, dass sich jemand mit solchen Extremen identifizieren kann. Lediglich Minato macht da noch einen vernünftigen Eindruck und es ist gut möglich, dass sich zwischen ihr und Iori noch eine kleine Romanze anbahnt. Wer vom Mainstream die Schnauze voll hat und auf abgedrehte Geschichten steht, sollte unbedingt zugreifen!

© Ban_Mido

Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt: © 2016 Goro Taniguchi, Akihiko Higuchi, Kadokawa / Altraverse

Origin

Name: Origin
Englischer Name: Origin
Originaltitel: Origin
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2017
Deutschland: EMA 2018
Mangaka: Boichi
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Mitte des 21. Jahrhunderts hat sich vieles gewandelt in Japan. Seit der Inbetriebnahme der „Eurasia Railway“ hat sich deren Endstation Tokyo zu einer Hochburg krimineller Machenschaften entwickelt. Zahlreiche Schmuggler, Gangs und selbsternannte Yakuza kämpfen um die Vorherrschaft. Meist geht es bei den illegalen Geschäften um technische Errungenschaften. Denn Tokyo ist außerdem der Sitz der Robotikabteilung der AEE Group und damit Speerspitze und Keimzelle der Entwicklungen auf diesem Gebiet. Nahezu jeder Jugend-Wissenschaftler sehnt sich daher nach einem Job bei AEE.

Jin Tanaka hat es geschafft. Er fängt neu im Entwicklungsteam der AEE an. Doch er hat ein Geheimnis. In Wahrheit heißt Tanaka Origin und ist eigentlich gar kein Mensch, sondern selbst ein Roboter. Obgleich ein Prototyp, ist er äußerlich fast nicht von einem Menschen zu unterscheiden. Sein Schöpfer, ein Wissenschaftler aus Hokkaido, trug ihm vor seinem Tod auf, ein anständiges Leben zu führen. Diesem Versprechen fühlt sich Origin verpflichtet. Er will als „Mensch“ unter Menschen leben und diese vor Gefahren durch andere Roboter beschützen. Potenzielle Gefährder warten jedoch schon, in Gestalt von Origins acht Roboter-„Geschwistern“ vom selben Schöpfer. Die sind nicht nur mit modernster Waffentechnik ausgestattet, sondern auch noch völlig uninteressiert an Menschenleben. Und sie haben die Jagdsaison auf Origin eröffnet!

Eigene Meinung
Nach diversen Veröffentlichungen bei Tokyopop kommt erstmals eine Serie von Boichi bei EMA in deutscher Sprache auf den Markt – und eine bemerkenswerte noch dazu. „Origin“ ist Boichis bisher ernsthaftestes, sein reifstes Werk. Zwar greift er darin stellenweise auf altbewährte Muster und Motive aus früheren Serien zurück (Mafia, Sweeper etc.), doch der Fokus liegt diesmal auf dem hochaktuellen und vielschichtigen Gebiet der Robotik, bzw. auf technischen Möglichkeiten und ethischen Fragestellungen in diesem Zusammenhang. Das erscheint erstmal naturgemäß ein trockenes Thema, aber wer Boichi kennt, kann sich vorstellen, dass actionreiche Kämpfe mit kreativen Choreografien nicht lange auf sich warten lassen. Angereichert wird der Reigen mit köstlichem ernstem Humor und Situationskomik, die vor allen aus Origins fortwährenden Bemühungen menschlich sein zu wollen, entspringt. Der Roboter analysiert aufgrund von Beobachtungen genau, wertet Statistiken aus und entscheidet sich für eine ihm passend erscheinende Reaktion. Was fehlt, ist – o Wunder – der menschliche Instinkt. Trotz allem bleibt der Hauptcharakter letztlich stets Maschine. Gerade dieser Umstand, bzw. die Konsequenz dessen wurde in der Vergangenheit in diversen Filmen und Serien über künstliche Intelligenzen gerne vernachlässigt.

Auch sehr positiv: Fanservice dient hier dezent als gelegentliches schmückendes Beiwerk, nicht zum Selbstzweck.

© Rockita

Origin: © 2017  Boichi  Kodansha / EMA

 

Atom the Beginning Vol. 3

Inhaltsangabe (Covertext)
Nach einem großen Unglück im Raum Japan gibt es zwei Genies, die von einer neuen Zukunft träumen: die Forscher Umataro Tenma und Hiroshi Ochanomizu. Tag und Nacht verbringen sie im Labor und arbeiten an der Entwicklung eines Super-Roboters. Um ihre Forschung am Laufen zu halten, müssen sie nicht nur Nebenjobs annehmen, sondern auch mit eifersüchtigen Rivalen und unheimlichen Organisationen kämpfen, die ihre Geheimnisse haben wollen. Glücklicherweise haben unsere Helden aber ein Ass im Ärmel: ihr neuester Prototyp, A106, der vielleicht der intelligenteste und leistungsstärkste Roboter aller Zeiten ist und vielleicht sogar ATOM – THE BEGINNING !

 

 

Allgemeine Infos zur DVD/Blu-Ray

Hersteller/Label Universum Anime
14.12.2018
EAN-Code 4061229056700 (DVD),  4061229056717(Blu-ray)
UVP € 22,99 (DVD),€ 27,99 (Blu-ray)
Genre Science Fiction, Action
Sprache Deutsch, Japanisch; DD 2.0, DD 5.1 (DVD), DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 5.1 (Blu-ray)
Untertitel Deutsch
Synchronstudio Neue Tonfilm München
Bildformat 1,78:1 (16:9 anamorph)
Laufzeit ca. 92 Min.
FSK ab 12 Jahren
Verpackung Softbox
Bonus Trailershow

Charaktere

Umataro Tenma – Patrick Roche


Umataro ist Doktorand im Labor 7 der Nerima Universität. Er ist ziemlich egoistisch und besitzt ein ziemlich überzogenes Selbstbewusstsein. Obwohl er sich bis zu einem gewissen Grad um seine Kreationen kümmert, sieht er sie nicht viel mehr als Testobjekte. Bei Misserfolgen wechselt er gerne schnell zu einem neuen Projekt.

 


Hiroshi Ochanomizu
– Daniel Schlauch


Hiroshi ist das zweite Mitglied des Labor 7 Teams und Umataros bester Freund. Er ist um einiges herzlicher als sein Partner und verfolgt einen individualistischeren Ansatz bei der Funktionsweise seiner Roboter. Deshalb empfindet er für diese mehr als Tenma und gibt ihnen sogar Namen. Obwohl er bei Mädchen unbeliebt ist, neigt er dazu, mit Nicht-Menschen genauso freundlich umzugehen wie mit Menschen.

 

Ran Ochanomizu – Jana Tausendfreund


Ran ist Hiroshis jüngere Schwester und häufige Besucherin von Labor 7. Im Gegensatz zu ihrem Bruder ist sie allerdings ziemlich wortkarg. Sie ist Mitglied im Robotikclub ihrer High School und hat eine große Wertschätzung für Roboter und deren Teile, welche sie heimlich sammelt.

 

 

Motoko Tsutsumi – Katharina Schwarzmaier


Motoko ist Studentin an der Nerima Universität. Sie stammt aus reichem Hause und liebt es junge Männer um den Finger zu wickeln. Nur bei Hiroshi scheint ihr das nicht zu gelingen. Ihr älterer Bruder Moriya gehört zur Elite der Universität.

 

 


Weitere Charaktere

A106 – Felix Mayer
Shunsaku – Maximillian Belle
Moriya Tsutsumi – Maximilian Laprell
Maruhige – Gerhard Jilka
Chototsu Takeshi – Karim El Kammouchi
Ganji Agoiwa – Mike Carl
Maria – Farina Brock
Linda Ooishi – Sabine Bohlmann
Saruka Nigassen – Benedikt Gutjan
Dr. Lolo – Shanti Chakraborty

Deutsche Bearbeitung
(Synchro & Untertitel)

„ATOM the Beginning“ wurde von der Neue Tonfilm GmbH in München, welche für Universum Anime schon „Death Parade“ und „The Eccentric Family“ bearbeitete, ins Deutsche umgesetzt.

Es ist deshalb keine Überraschung viele der Sprecher dieser Produktionen auch in diesem Anime zu finden, welche wieder eine gute Arbeit leisten. Der bekannteste Sprecher ist natürlich Daniel Schlauch, welcher seit vielen Jahren als deutsche Stimme von Monkey D. Ruffy in „One Piece“ agiert.

Die Untertitel präsentieren sich in weißer Farbe samt schwarzer Umrahmung und überzeugen mit guter Lesbarkeit und passendem Timing.

Verpackung & Bonusmaterial

Die Verpackung besteht aus einer Softbox. Auf der Vorderseite ist ein Bild der Hauptfiguren, auf der Rückseite eine Inhaltsangabe, sowie technische Details.

Als Bonusmaterial gibt es diesmal nur Trailer zu weiteren Universum Anime Titeln.

Menü

Nach einer Logoeinblendung von Universum Anime und den Verwertungsrechten gelangt man direkt ins Hauptmenü. Dieses ist sehr übersichtlich gestaltet und enthält in einem drehenden Zahnrad in der unteren Mitte die einzelnen Menüpunkte. Links oben davon laufen währenddessen ebenfalls in einem Zahnrad Szenen aus der Serie, während rechts ein Bild von Hiroshi und Six zu sehen ist. Die Untermenüs sind nicht animiert.

Technische Qualität
(Bild & Ton)

Das Bild liegt in anamorphen 16:9 vor und entspricht dem normalen Standard.
Der Ton ist auf beiden Spuren in Stereo und Surround abgemischt und tadellos.

Bewertung (kompakt)

Verpackung
80%
Menü
80%
Booklet / Goodies
Bonusmaterial
10%
Synchronisation
90%
Untertitel
90%
Bildqualität
90%
Tonqualität
90%

Fazit

Im dritten Volume von „ATOM – The Beginning“ geht es mit dem Turnier in der Robowrestling-Arena weiter.

Atom 6 sorgt unter den Teilnehmern und Zuschauer mit seinen Fähigkeiten für immer mehr aufsehen.

Doch ein technischer Defekt könnte das Ende für seine Siegesserie bedeuten und sorgt für einen gewaltigen Streit zwischen Umataro und Hiroshi. Doch plötzlich erhalten sie unerwartete Hilfe….

Die Animationsqualität der Serie ist weiterhin sehr gut und die Turnierhandlung ist sehr spannend. Leider ist es danach schon vorbei mit der Anime-Serie, welche nur knapp die Handlung der ersten beiden Manga Bände umfasst. Eine zweite Staffel wurde bislang noch nicht angekündigt.

Fans von „Astro Boy“ und Sci-Fi Fans sollten sich aber trotzdem auch dieses Volume besorgen.

 

Die Urheberrechte für alle hier veröffentlichten Texte, Grafiken, Ton- und Videodokumente liegen, soweit nicht anders angegeben, bei uns. Davon ausgenommen sind alle Originalmaterialien, wie Screenshots, Covertexte usw., deren Urheberrecht natürlich bei den offiziellen Lizenzinhabern der Serie liegt.

ATOM the Beginning: © 2017 Tezuka Productions, Masami Yuuki,Tetsuro Kasahara, HERO’S/ATOM THE BEGINNING Project
© 2018 Universum Film GmbH

Love & Lies

Name: Love & Lies
Englischer Name: Love & Lies
Originaltitel: Koi to Uso
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2015
Deutschland: KAZÉ 2018
Mangaka: Musawo
Bände: 9 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 €

Story
Neji ist seit über fünf Jahren unsterblich in seine Mitschülerin Misaki verliebt. Doch seine Liebe steht unter keinem guten Stern, denn sein 16. Geburtstag steht kurz bevor. Durch das sogenannte Yukari-Gesetzt wurde beschlossen, dass einen jeden Japaner mit Erreichen des 16. Lebensjahres ein geeigneter Ehepartner zugeteilt wird. Dadurch sollen die Geburtenraten erhöht und genetisch besser Kinder gezeugt werden.

Daher beschließt Neji am Tag seines Geburtstages, Misaki seine Liebe zu gestehen, bevor er seine zukünftige Partnerin in der Regierungsmitteilung erfahren wird. Als er Misaki im Park trifft und seine Gefühle beichtet, traut er seinen Ohren nicht, denn auch Misaki ist in Neji verliebt.
Sein Glück könnte nicht größer sein, als er in der Regierungsmitteilung auf seinem Handy liest, dass die ihm zugeteilte Partnerin Misaki ist! Doch ehe er sich versieht, wird das Display schwarz. Als er dann den Brief der Regierung erhält, steht darin ein ganz anderer Name – seine Partnerin ist Ririna Sanada. Für Neji und Misaki bricht eine Welt zusammen. Zudem geht Misaki seitdem auf Abstand zu Neji.

Als Neji dann Ririna kennen lernt, versteht er die Welt nicht mehr. Ririna ist bildhübsch, intelligent und aus gutem Hause. Zunächst hält Neji sie für eingebildet und zickig, doch als er ihr von seiner Liebe zu Misaki erzählt, fangen Ririnas Augen an zu funkeln. Sie ist nämlich ein totaler Fan romantischer Liebesgeschichten. Ririnas Entschluss steht fest: Sie will Neji helfen, seine Liebe zu Misaki zu verwirklichen.

Eigene Meinung
„Love & Lies“ hat mich gefesselt, mitgerissen, emotional gepackt und total überrascht. Selten habe ich ein Manga sofort in einem Atemzug durchgelesen.

Die Geschichte von „Love & Lies“ ist innovativ. Die Vorstellung, in einer futuristischen Gesellschaft zu leben, in der selbst die Liebe von der Regierung optimiert wird, ist makaber und surreal und genau deswegen so aufregend. Auch Deshalb fühlt der Leser sofort mit den Protagonisten mit. Dabei erinnert die Geschichte um Neji und Misaki ein wenig an „Romeo & Julia“, auch wenn man hofft, dass die beiden eine glücklichere Zukunft erwartet.

Am Anfang ist der Leser zunächst total begeistert von dem Pärchen Misaki und Neji, doch auch Ririna findet schnell einen Platz im Herzen der Leser. Die Vorstellung einer glücklichen Ehe zwischen Ririna und Neji scheint plötzlich nicht mehr so utopisch.

Die Zeichnungen sind sehr gut gelungen. Vor allem die Emotionen werden wunderbar herausgearbeitet. Gerade die Mimik von Ririna, die so natürlich und ehrlich wirkt, dringt tief ins Herz ein.

Bei all den tollen Elementen, die „Love & Lies“ so perfekt macht, vergisst man total, dass Nejis Handy am Anfang den Namen von Misaki angezeigt hat. Was es damit wohl auf sich hat? Bahnt sich hier etwa eine größere Verschwörung an?

„Love & Lies“ ist eine tolle und romantische Serie, voller unvorhersehbarer Wendungen. Vor allem das Ende des ersten Bandes haut den Leser noch mal vom Hocker, sodass man am liebsten sofort in die nächste Buchhandlung rennen und Band 2 kaufen möchte.

© Izumi Mikage

Love & Lies: © 2015 Musawo, Kodansha/ KAZÉ

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