Das Feld des Regenbogens

Name: Das Feld des Regenbogens
Englischer Name:
Originaltitel: Nijighara Holograph
Herausgebracht: Japan: Ohta 2006
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Das Feld des RegenbogensInhalt
Das sogenannte Regenbogenfeld hinter der Grundschule ist der Ursprung verschiedener Geschichten und Legenden der Kinder, Ort von gewalttätigen und grausamen Ereignissen und in gewisser Hinsicht Treffpunkt von Gegenwart und Vergangenheit. Suzuki ist eines dieser Grundschulkinder – von den Eltern vernachlässigt, ohne Interesse an seinen Mitschülern und zumeist in sich gekehrt. Im Gegenzug dazu ist Komatsuzaki ein zwiegespaltener Schlägertyp und die junge Arakawa in ihn verliebt. Und dann ist da noch Arie, die von einem Ungeheuer und dem Ende der Welt berichtet und nach einem Unfall im Koma liegt.
Doch erst 11 Jahre später, als die Kinder junge Erwachsene sind und sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlagen, werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und erneut stellt das Regenbogenfeld eines der wichtigsten Bindeglieder dar …

Eigene Meinung
Inio Asano ist unterdessen neben Jiro Taneguchi einer der großen Vertreter der japanischen, realistischen Graphic Novels und wurde bereits mit etlichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Nach „Solanin“ und „Gute Nacht, Punpun!“ legt Tokyopop ein weiteres beeindruckendes Werk des jungen Künstlers vor, das gerade erwachsene und anspruchsvolle Leser zufrieden stellen dürfte.

Wer bereits „Solanin“ anstrengend fand, der wird mit „Das Feld des Regenbogens“ seine Schwierigkeiten haben. Inio Asano wählt dieses Mal nämlich keine kontinuierliche Erzählweise, sondern würfelt die Geschichte um seine Protagonisten scheinbar wahllos durcheinander. Vergangenheit wechselt sich mit der Gegenwart ab, ebenso häufig springt er zwischen den einzelnen Perspektiven seiner Handlungsträger. Dem Leser wird alle Konzentration abverlangt, dafür erhält man jedoch eine äußerst vielschichtige und komplexe Erzählung, die sich nur schwer zusammenfassen lässt. Es geht um Trauer, Wut, dunkle Geheimnisse und um das Leben mehrere junger Menschen, deren Schicksal eng miteinander verbunden ist. Im Grunde ist es notwendig „Das Feld des Regenbogens“ mehrmals zu lesen, um alle Nuancen und Einschübe zu erkennen und zu verstehen. Inio Asano bietet keine leichte Kost und es liegt auch nicht in seinem Sinn, dass man das Buch einmal liest und alle Zusammenhänge begreift. Stattdessen fordert er seine Lese geradezu auf, „Das Feld des Regenbogens“ mehrfach zu lesen, um all die Untertöne, die zwischen den Seiten mitschwingen, nachvollziehen zu können.

Gleichzeitig gibt er seinen handelnden Figuren eine ungewohnte Tiefe. Suzuki, Komatsuzaki und Arakawa wirken sehr lebendig und realistisch. Sie sind nicht nur starre Protagonisten, die eine Geschichte erzählen, sie sind greifbar und nachvollziehbar. Das gilt auch für die Nebenfiguren – die Grundschullehrerin, die Eltern der Kinder, die Außenstehenden, die die Handlung nur kurz streifen. Sie alle passen zu „Das Feld des Regenbogens“, sind nie übertrieben oder unlogisch dargestellt.

Um die Handlung und die Gefühlswelten der Charaktere zu transportieren, eignet sich Inio Asanos Stil perfekt. Er ist sehr realistisch, sowohl detailliert, als auch relativ einfach, was die Strichführung anbelangt. Er erschafft reale Figuren, keine Kunstgeschöpfe, die optisch zu gefallen wissen. Keiner der Protagonisten ist als schön zu bezeichnen, stattdessen sind sie alle unterschiedlich, ebenso wie Menschen nun einmal verschieden sind. Es ist angenehm, dass sich die Gesichter der Figuren durch ihren Aufbau und der Mimik voneinander unterscheiden und nicht durch die Frisuren. Auf diesem Weg ist es kein Problem die Charaktere auch nach 10 Jahren wiederzuerkennen, bleiben die Grundzüge doch dieselben.

„Das Feld des Regenbogens“ ist eine wundervolle, tiefgründige und sehr komplexe Graphic Novel, die man mehrfach lesen muss, um Inio Asanos Kernaussage wirklich zu erfassen. Mit sehr realistischen und stimmungsvollen Zeichnungen erzählt er die düstere, unheimliche und erschreckende Geschichte einiger Menschen, deren Schicksale miteinander über Jahre hinweg miteinander verbunden sind und entführt den Leser in die Tiefen der menschlichen Psyche. Wer Asanos Werke mag, wird an „Das Feld des Regenbogens“ nicht vorbei kommen, doch auch Fans anspruchsvoller Comickunst und realistischer Werke, sollten sich „Das Feld des Regenbogens“ nicht entgehen lassen. Sehr zu empfehlen!

© Koriko

Das Feld des Regenbogens: © 2006 Inio Asano, Ohta Publishing Co. / Tokyopop

@Large

Name: @Large
Englischer Name: @Large
Originaltitel: @Large
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2003
Deutschland: Tokyopop 2005
Autor: Ahmed Hoke
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

@Large Band 1Story
„@Large“ spielt im Jahr 2003 in Los Angeles. Dort treffen sich alle „angesagten Typen“ im @Large, dem größten Mix aus Internetcafé, Videospielhalle, Plattenhalle und Rapbattlezone. Die, die dort ankommen, sind alle Mitglieder einer Gang. Das Image der Gang entscheidet über das Ansehen des Einzelnen.

Rust ist ein ziemlich durchgeknallter Graffiti-Freak. Er gehört zur Gruppe DNA und hängt die meiste Zeit im @Large ab. Doch seine magische Anziehungskraft für Unglücke und die anderen Mitglieder seiner Gang bringen ihn immer wieder in Schwierigkeiten. So z.B. der Rapper True Epic, der sich für den MC Star hält und somit automatisch Broke Rogers, dem besten Rapper der Stadt, zum Feind wird. Zudem gräbt er jede halbwegs manierlich aussehende Frau an die er sieht. Das bringt ihn schon mal in dumme Situationen. Zudem taucht dann auch noch eine mysteriöse junge Frau, die sich Skye nennt, auf. Wie sich herausstellt, ist sie Agentin beim Federal Bureau of Investigation, kurz gesagt beim FBI. Sie ist in streng geheimer Undercovermission im @Large und in der Rapper-Szene unterwegs. Wer sind außerdem die merkwürdigen Männer, die die Fäden zu vielen seltsamen Vorkommnissen in den Händen halten?

@Large Band 2Eigene Meinung
Ahmed Hoke wurde in Chicago/Illinois geboren. Bereits als Jugendlicher zog es ihn in den frühen Achtzigern nach Kalifornien. Er ist ein Multi-Talent: Ein außergewöhnlicher Illustrator mit Wurzeln in der L. A. Grafitti- und Sprayer-Szene und zugleich einer Ausbildung zum Zeichner an der Kunsthochschule. Ahmed hört und produziert Hip-Hop Musik. Die Musik ist auch schon seit Jahren seine Quelle und dient ihm als Werkzeug und Inspiration für seine Projekte. Sein aktuelles Projekt „@Large“, ist das Spiegelbild seiner Leidenschaft für Kunst und Musik. Ein Hip-Hop-Manga der nicht nur authentisch aussieht, sondern durch Ahmed glaubwürdig die tragische wie auch die komische Seite des Streetlife in L.A. packend erzählt. „@Large“ ist der erste Manga in den USA der über die Musik, die Macher und vor allem die Menschen einer der größten Jugendbewegungen unserer Zeit erzählt.

Der ständige Kampf um die Spitze, der Kleinkrieg zwischen Schwarzen und Weißen, Probleme mit Drogen und Alkohol, all das wird in diese Serie mit hinein gepackt. Die Story ist authentisch erzählt, die Sprechweise ebenso. Der Zeichenstil ist absolut mies, aber wer sich davon nicht abschrecken lässt und Rap Fan ist, wird hiermit etwas anfangen können.

© Rockita

@Large: © 2003 Ahmed Hoke, Tokyopop

Gute Nacht, Punpun

Name: Gute Nacht, Punpun
Englischer Name:
Originaltitel: Oyasumi Punpun
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2007
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
94,95 € (Sammelbox mit 13 Bänden)

Gute Nacht, Punpun Band 1Story
Der schweigsame Grundschüler Punpun befindet sich in einer schwierigen Phase. Er beginnt, die Welt mit den Augen eines heranwachsenden Jungen zu sehen und sich Gedanken über seine Mitmenschen zu machen. So muss sich Punpun mit Themen, wie der Sexualität und dem eigenen Körper auseinandersetzten. Auch seine Gefühle verwirren Punpun zur Zeit. Seitdem Miyo die Schule verlassen hat, bedrückt ihn ein Gefühl von Leere. Es fällt ihm schwer, sich auf die Schule zu freuen.

Als jedoch die neue Mitschülerin Aiko Tanaka in Punpuns Klasse kommt, ist es um ihn geschehen. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals und in seinem Bauch drehen die Schmetterlinge Dauerrunden. Das muss Liebe auf den ersten Blick sein. Punpun muss unbedingt mehr über dieses Mädchen erfahren, sodass er beschließt, ihr auf den Nachhauseweg zu folgen. Auch wenn er sich größte Mühe gibt, nicht aufzufallen, wird er schon nach kurzer Zeit von Aiko entdeckt.

Das lebensfrohe und offene Mädchen zeigt jedoch keine Scheu und kommt schnell mit Punpun ins Gespräch. Noch viel eher redet sie ungebremst drauf los, was dem schüchternen Punpun sehr entgegenkommt. Sie erzählt Punpun, dass sie fest dran glaubt, dass in naher Zukunft die ganze Menschheit aussterben wird. In den Nachrichten sprechen die Erwachsenen jetzt schon von Umweltzerstörung und knappen Ressourcen. Daher will Aiko bis sie 20 Jahre ist, ein erfolgreiches Model oder eine berühmte Schauspielerin sein und all das Geld auf den Kopf hauen. Die einzige Möglichkeit für das Überleben der Menschen sei es, ins All auf fremde Planeten auszuwandern. Punpun ist von Aikos erwachsenen Einstellungen beeindruckt.

Zu Hause angekommen, macht er sich selber Gedanken über seine Zukunft. Was möchte er eigentlich mal aus sich machen? Jedes Mal wenn er seinen Vater beobachtet, wie er ein Baseballspiel im Fernsehen verfolgt und dabei euphorische Begeisterung zeigt, träumt Punpun davon, ein berühmter Baseballspieler zu sein.

Gute Nacht, Punpun Band 2Am heutigen Abend ist er sich diesbezüglich aber nicht mehr so sicher. Erneut haben sich seine Mutter und sein Vater gestritten und wieder musste seine Mutter die Gewaltausbrüche seines Vaters erdulden. Ein bekanntes Szenario für Punpun. Als es bereits tief dunkel ist und die Schlafenzeit näher rückt, kommt Punpuns Vater in sein Zimmer und macht ihn ein interessantes Geschenk – ein Teleskop. Als Punpun einen Blick hindurch wagt, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen! Er wird später mal Astronom und Aiko sowie die ganze Menschheit retten!

Eigene Meinung
„Gute Nacht, Punpun“ ist ein Manga der etwas anderen Art. Nicht nur die tiefgründige Storyline und die sozialkritischen Handlungsstränge fallen auf, sondern auch die Darstellung der Charaktere. Inio Asano kombiniert mehrere Stilarten gleichzeitig und erschafft dadurch ein ganz eigenes Werk.

Die Darstellung von Personen und Hintergrundkulissen, wie Städte und Umgebungen, kann als detailverliebt und beinahe perfektionistisch beschrieben werden. Dabei bleibt Inio Asano realitätstreu, ohne zu beschönigen, sondern stattdessen die Schönheit in der Natürlichkeit darzustellen. Gelegentlich gibt es jedoch einige Ausreißer, in denen Protagonisten entstellt und übertrieben in Szene gesetzt werden. Vor allem der Grundschullehrer und der Direktor sind hier entsprechende Beispiele, dessen Hässlichkeit teilweise grotesk veranschaulicht wird.
Manche Charaktere, die hin und wieder eingeblendet werden, wie Gott, der von Punpun immer wieder um Rat ersucht wird, wirken beinahe wie eine Fotografie, die in das Bild eingesetzt wurde. Diese unterscheiden sich deutlich vom angewandten Zeichenstil und erscheinen wir ein Fremdkörper im Bild.

Aber am meisten ragt immer noch Punpun selbst heraus. Nicht nur, dass er kaum ein Wort spricht und der Leser vor allem durch Punpuns Gedankengänge Informationen erhält, er und seine Familie werden zudem als ovales Wesen mit schnabelförmigen Mund dargestellt, dessen Erscheinung entfernt die Karikatur eines Vogels erahnen lässt. Die Einfachheit, mit der Punpun gezeichnet ist, fällt in Hinblick auf die detaillierte Umgebung deutlich auf. Oftmals sind Punpuns Mutter und Vater dadurch schwer zu unterscheiden. Warum Inio Asano sich für diese Art und Weise, Punpun zu zeichnen, entschieden hat, lässt Spielraum für Interpretationen. Vielleicht wollte er Punpun als eine Art Sinnbild für den typischen heranwachsenden Jungen darstellen, der mit etlichen Problemen konfrontiert wird, oder er wollte der Hauptperson Anonymität verschaffen. Vielleicht sollte der lustig und niedlich dargstellte Punpun auch die ernste Handlung etwas auflockern. Dazu hüllt sich der Autor aber in Schweigen. Und tatsächlich gewinnt „Gute Nacht, Punpun“ durch den Hauptprotagonisten und seine Darstellungsweise an Komik. Nicht selten fällt Punpun wie versteinert um, wenn er vor Scharm im Boden versinken möchte. Ein amüsantes Bild entsteht.

„Gute Nacht, Punpun“ dreht sich in erster Linie vor allem um häusliche Gewalt, Liebe und die ersten Erfahrungen mit Sexualität. Leser, die gegenüber anspruchsvoller Kost nicht abgeneigt aber gleichzeitig offen für Neues sind, sollten einen Blick in das für Inio Asano typische Werk wagen. Es ist jedenfalls eine willkommene Abwechslung auf dem Manga-Markt und hält interessante Wendungen für die Leser bereit.

© Izumi Mikage
Gute Nacht, Punpun: © 2007 Inio Asano, Shogakukan/ Tokyopop

Gunsmith Cats

Name: Gunsmith Cats
Englischer Name: Gunsmith Cats
Originaltitel: Gunsmith Cats
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1992
Deutschland: Feest Comics 1995 / EMA 2007
Mangaka: Kenichi Sonoda
Bände: 19 Bände / 4 Bände (Revised Edition)
Bände: 9,95 DM / 4,99 € (Feest Comics-Ausgabe)
12,00 € (Revised Edition)

Gunsmith Cats Band 1Story
Rally Vincent ist Betreiberin des Waffenladens „Gun Smith Cat“. Jedoch tut sie dies eher nebenberuflich. „Hauptberuflich“ ist sie Prämienjägerin und arbeitet mit der Polizei in Chicago zusammen. Sie hat noch eine kleine Partnerin, die 18-jährige May Hopkins. Von Rally wird sie immer Minniemay genannt, aber sie ist eine Expertin im Umgang mit Sprengstoff. Dies hatte May von ihrem Freund gelernt hatte. Zudem besitzt sie noch weitere Fähigkeiten die Männerherzen gefallen dürften.

Rally und May machen sich mal wieder auf den Weg zu einem Klienten, dem Anwalt Philip Jones. Er berichtet ihnen von seinem Klienten der aus dem Gefängnis geholt wurde, um als Kronzeuge bei dem Prozess um John Harper auszusagen. Aber seit dem legte er zwei Polizisten um und flüchtete. Mit einem kleinen Kniff findet Rally sofort die Waffen die der Flüchtige unter anderem benutzt hatte. Daraufhin nimmt Rally den Fall an und fährt guter Dinge zurück zu ihrem Waffengeschäft um sich vorzubereiten.

ySÄFDaLAm Geschäft angekommen werden sie schon erwartet. Zwei Leute steigen schnell aus dem Auto. Beide richten die Waffe auf Rally, doch sie haben May vergessen. Sie nutzt die Zeit eine Rauchgranate zu werfen und befreit Rally so aus ihrer misslichen Lage. Als ihr einer der Männer hinterher Jagd und sie an der Hose fest hält, bleibt Rally nichts anderes übrig, als diese auszuziehen. Doch der Feind kann May als Geisel nehmen und Rally bleibt nichts anderes übrig als sich zu ergeben.

Unsere Rally ergibt sich nicht freiwillig und so entsteht erneut eine Schießerei und sie kann den Angreifer erledigen. Sie versucht alles um aus ihrer Geisel Informationen zu bekommen und erfährt, dass sich Dodge, den sie suchen soll, auf dem Jachthafen aufhält. Sie macht sich sofort auf den Weg, aber May möchte unbedingt mit. Nach kurzem hin und her entscheidet Rally allein zufahren. Doch bei der Diskussion findet May eine Wanze. Ist nun der „Feind“ vorgewarnt?

Gunsmith Cats Band 2Rally fährt so schnell es geht zum Hafen und sieht als sie angekommen auch seltsame Gestalten. Als sie sich gerade noch Gedanken macht, wer ihr die Wanze ins Auto gesteckt hat reißt jemand die Tür auf und richtet die Waffe auf sie. Es ist niemand anders als der von ihr gesuchte Dodge.

Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt und Rally hat große Probleme die Verfolger loszuwerden. Bonnie, eine Verbrecherin, zwingt die beiden zum anhalten und setzt Dodge unter Druck. Als Rally so tut Bonnie ihre Waffe zu geben nutzt sie die Gelegenheit und schießt Bonnie den Daumen weg und fährt sofort los. Bonnie fährt natürlich hinterher. In diesem Moment ruft May Rally an und machen schnell einen Treffpunkt aus. Wird May pünktlich am Treffpunkt sein und werden sie ihre Verfolgerin Bonnie los? Und was wird aus dem Prozess?

Eigene Meinung
Anfangs kannte ich nur „das letzte fehlende Kapitel“ von „Gunsmith Cats“ aus der Manga Power. Dies hat mich aber dazu verleitet mir die komplette Serie zu kaufen. Ich finde, es gehört mit zu den Klassikern im Bereich Manga und jeder sollte wenigstens mal etwas davon gehört haben oder besser gelesen. Der Zeichenstil ist sehr gut gelungen. Die Story ist sehr spannend und wird auch nach 19 Bänden noch nicht langweilig. Jeder der Waffen mag und auf Action und heiße Verfolgungsjagden steht, sollte sich diesen Manga schnellst möglich zulegen. Die Neuauflage umfasst die komplette Mangaserie, zwar in einem kleineren Formt, aber zu einem weit günstigeren Preis.

Gunsmith Cats: © 1992 Kenichi Sonoda, Kodansha / EMA

Gon

Name: Gon
Englischer Name: Gon
Originaltitel: Gon
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1992
Deutschland: Edition Kunst der Comics 1994 / Carlsen 2010
Mangaka: Masashi Tanaka
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Gon Band 1Story
Gon ist ein kleiner etwas verschlafener Tyrannosaurus Rex. Eines Tages wird er nach einem längeren Schläfchen in Nordamerika wach. Sogleich meldet sich sein Magen zu Wort: Futtersuche ist angesagt.

An einem Bach in der Nähe hat gerade ein monströser Schwarzbär einen Rivalen aus seinem Jagdquartier vertrieben. Kurz davor, sich an den eigenhändig erlegten Lachsen gütlich zu tun, wird er vom kleinen Gon überrascht. Höchst verärgert über die Störung will der Bär den nervigen Saurier vertreiben. Die Begegnung erfolgt für den Größeren jedoch anders als gedacht. Mühelos wird er von dem kaum 30 Zentimeter großen Dino ausgeknockt.
Erledigt muss der Bär zusehen, wie sich Gon an den frischen Lachsen gütlich tut und danach auf dem pelzigen Bärenbauch ein Verdauungsschläfchen einlegt.

Eine andere Episode führt Gon nach Afrika. Um mit seinen Beinchen der Gnu-Jagd nicht zu kur zu kommen, zähmt er kurzerhand einen Löwen und erlegt auf diesem reitend seine Beute. Und selbst für den Leben fällt eine Hälfte ab. Kein schlechtes Geschäft, dafür, dass der „König der Tiere“ an diesem Tag alleine noch kein Jagdglück hatte. Ein weiterer harter Tag mit dem ewigen Kampf ums Überleben geht zu Ende. Weitere werden folgen…

Eigene Meinung
Mit „Gon“ legte der Carlsen-Verlag ein Unikum unter den Manga neu auf: Ein Manga ohne Worte. In kurzen abgeschlossenen Kapitel reist der kleine Tyrannosaurus Gon durch die Welt und lernt dort allerhand Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen kennen – fernab von Menschenhand.

Gon Band 2Wer jetzt aber ein Idyll ohnegleichen erwartet und denkt, dass der Protagonist nun mit allen Tieren Freundschaft schließt, der ist auf dem Holzweg. Der Kleine versteht es auf nachdrückliche Weise, sich Respekt zu verschaffen, Angst und Schrecken zu verbreiten und eine Renommiersucht auszuleben, wie sie es sich für einen T-Rex gehört. Nein Freunde macht er sich wahrlich keine, indem er anderen Jägern die Beute abnimmt oder mit dem Biber wetteifert, wer den höchsten Damm bauen kann – wobei er den Waldtieren dafür ihre Heimat nimmt.

Auch der Zeichenstil fördert diese „Survival of the Fittest“-Stimmung. Die zügellosen Darstellungen von Gewalt im Tierreich und blutrünstigen Jagdtieren wird durch die überdurchschnittliche Verwendung von Tusche und die darauf resultierende düstere Stimmung noch verschärft. Es geht um das Überleben. Tiere werden zum Teil naturalistisch abgebildet, zum Teil aber auch comicmäßig in Szene gesetzt (zum Beispiel hinsichtlich der Gesichter), immer dann, wenn sie näher mit Gon in Berührung kommen und/oder zur Handlung beitragen. Der Hauptcharakter selbst erinnert mit seinen fast durchgängig gleichen Gesichtszügen an Russell Crowe, lediglich im Schlaf kommt er klein und putzig herüber.

Am Ende jedes Kapitels gibt es kurze Steckbriefe der im Kapitel auftauchenden Tiere mit Daten wie Vorkommen, Größe und Lebensraum. Zusätzlich bietet der Anhang einen Einblick in die Gedanken Gons, die während des Kapitels lediglich durch Gestiken zum Ausdruck kommen.

Eine Manga ohne Worte ist schwierig – schwer zu zeichnen, aber auch anstrengend zu lesen. Das ist nicht jedermanns Geschmack. Man sollte daher wissen, worauf man sich einlässt.

© Rockita

Gon: © 1992 Masashi Tanaka Kodansha / Carlsen

Golden Boy

Name: Golden Boy
Englischer Name: Golden Boy
Originaltitel: Golden Boy: Sasurai no obenkyô yarô
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1993
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Tatsuya Egawa
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 10,00 €

Golden Boy Band 1Story
Was ist das für ein Mann, der ein kleines Notizbuch wie ein Heiligtum verteidigt, die Kloschüsseln seiner angebeteten Frauen umarmt und regelmäßig Schläge und Tritte einkassiert? Er heißt Kintaro Oe!

Kintaro ist 25 Jahre alt und sein Ziel ist es einfach alles zu lernen! Dafür hat er sein erfolgreiches Jurastudium an der Universität abgebrochen, um mit Fahrrad, Rucksack und Walkman bewaffnet von einer Stadt in die nächste zu tingeln. Sein erstes Abenteuer beginnt damit, dass er beinahe von einem gelben Ferrari überfahren und mit seinem Fahrrad in einen Berg von Müll geschleudert wird. Als er sich wieder aufrappelt, kommt ihm eine große, schlanke Frau mit welligem, blondem Haar, einem verboten kurzen, knallroten Hosenanzug und Sonnenbrille entgegen. Als Entschädigung drückt sie Kintaro 1 Mio. Yen in die Hand. Doch als er ihr das Geld wiedergeben will, weil es seiner Meinung nach zu viel des Guten ist, berührt er sie zufällig: Und hier kassiert er seine erste Ohrfeige. Die Blondine entpuppt sich als ziemlich arrogant und beschimpft ihn, dass er seine dreckigen Hände von ihr nehmen soll.

Nachdem er sein Fahrrad schließlich in einer kleinen Werkstatt hat reparieren lassen, macht er sich auf den Weg zu seinem ersten Job, einer Software-Firma. Ausgerechnet dort trifft er die aggressive Blondine wieder: sie ist seine neue Chefin, Madame President! Erst behandelt sie ihn mit Geringschätzung (er betet sie an), dann will sie ihn rauswerfen (er bettelt um sein Leben). Schließlich erntet Kintaro das Gelächter der durchweg weiblichen Belegschaft, weil ein Profi-Unternehmen natürlich kein Anfänger-Informatikprogramm wie er verwendet und die Tastaturen auch nicht auf Papier gezeichnet sind (darauf hatte er zur Vorbereitung geübt). Die jungen Damen nehmen sich dennoch seiner an, obwohl sie sich zurzeit unter enormen Termindruck stehen. Das letzte was sie da gebrauchen können ist jedoch Kintaro, der am Feierabend aus Übereifer sämtliche PCs am Hauptschalter ausschaltet und somit die harte Arbeit von drei Monaten zunichte macht…

Golden Boy Band 2Oft stellt sich Kintaro einfach nur wie ein Riesentrottel an und tritt in jedes mögliche Fettnäpfchen. Er wirkt jedoch nur oberflächlich wie ein Loser, tatsächlich erkennen die Frauen seinen wahren Wert erst dann, wenn er längst wieder verschwunden ist. Er hat viele versteckte Talente und einen sehr scharfen Blick für den wahren Charakter eines Menschens. Er notiert deshalb alles in sein Notizbüchlein – auch die Maße seiner Chefinnen, Kolleginnen und anderer Frauen, die in diesem Manga massenhaft vorkommen. Grund genug für viele schlüpfrige Situationen…

Eigene Meinung
Dieser Manga lebt von reichlich Situationskomik und viel nackter Haut. Mit Kintaro können sich junge Männer identifizieren. Trotz des etwas älteren Zeichenstils (90er-Jahre, vergleichbar mit „Oh! My Goddess“) ist der Manga optisch ansprechend: klare Linienführung, detailreich und expressive Gesichter. Die Frauen wirken manchmal zu groß und knochig.

Die leicht verständlichen Episoden, in denen Kintaro je einen neuen Beruf ergreift, sind in sich abgeschlossen und bieten unterhaltsame Lektüre. Die Erotik, die eher Männer ansprechen dürfte, gibt es in Hülle und Fülle und wird meist sehr amüsant verpackt. Der Manga könnte auch für Frauen interessant sein, da Kintaro ein sehr liebenswerter Charakter ist und die vielen, recht verschiedenen Frauen nicht etwa (wie in anderen Erotik-Manga) erniedrigt werden, sondern eigenständige Persönlichkeiten darstellen. Ich halte „Golden Boy“ insgesamt für einen zwar durchschnittlichen, aber guten Manga. Abgerundet wird das Ganze durch die gelegentlich eingestreuten Assistenten-Comics, die zum Beispiel einen kleinen Einblick in die Produktion des Manga geben.

© Syricith

Golden Boy: © 1993 Tatsuya Egawa, Shueisha / Carlsen

Ghostface

Name: Ghostface
Englischer Name: Ghostface
Originaltitel: Ghostface
Herausgebracht: Korea: Kenaz und SKT 2009
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Min-Woo Hyung / Zack Sun
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 12,95 €

Ghostface Band 1Story
In ferner Zukunft existiert in asiatischen Gewässern eine Insel, die unter dem Namen „Sodo“ bekannt wurde. Auf ihr herrscht eine Art Generalamnestie. Verbrecher, die sich bereit erklären, dorthin auszuwandern, erhalten Straffreiheit, falls sie gleichzeitig schwören, die Insel nie mehr zu verlassen. So wurde die abgeschottete Insel schnell zum Rückzugsgebiet vieler Gangster. Es bildeten sich Clans mit starken Anführern, die das Territorium von Sodo unter sich aufgeteilt haben. Innerhalb ihrer Zonen regieren sie wie Könige. Unabhängig davon gibt es nur ein Gesetz, das für ganz Sodo gilt und absolut unabänderlich ist: Damit die Insel ihren Status beibehält, darf niemand die Insel verlassen, unter keinen Umständen. Wer es trotzdem tut oder auch nur versucht, wird zum „Ghostface“, quasi zum Vogelfreien, dessen Leben nirgendwo mehr sicher ist. Nur so kann das Gleichgewicht der Insel aufrecht erhalten werden…

Eines Tages bricht ein Unbekannter in ein Labor des Pharma-Konzerns Kuriger Haim ein und stiehlt eine Probe des Medikaments „Terex-50“. Damit kommt der Konzern in eine schwierige Lage. Denn eigentlich diente das Labor der Forschung am sogenannten „Sirius Projekt“, im Zuge dessen Medikamente für militärische Zwecke entwickelt wurden. Nach weltweiten Protesten hatte man die Forschung zwar offiziell eingestellt, führte aber die Entwicklung unter dem Codenamen „Terex-50“ weiter. Sollte nun diese Verschleierungstaktik ans Licht der Weltöffentlichkeit kommen, könnte das schwerwiegende Konsequenzen für den Konzern haben. Doch das ist nicht das einzige Problem: Im Alleingang vernichtete der Dieb die schwerbewaffnete Security des Laborkomplexes. Man hat es offenbar mit einem übermenschlich starken Schlächter zu tun.

Ghostface Band 2Um die Sache schnell und gründlich zu bereinigen schickt die Firmenleitung ihr bestes Pferd im Stall, die Agentin Naomi, zusammen mit einer Spezialeinheit Elite-Söldner nach Sodo, um dort das Präparat sicher zu stellen – und das schnell und unauffällig. Naomi ist sich von Anfang an der Risiken dieser Aktion bewusst. Hinzu kommt, dass mittlerweile auch die Herrscher Sodos von dem „Ghostface“ Wind bekommen haben und deren Leute sich an die Fersen des mysteriösen Mannes heften.

Schon bei der ersten Konfrontation zeigt sich, dass sich die Auswärtigen deutlich verrechnet haben, was die Kampfstärke von Naomis Truppe anbelangt. Wird sie trotzdem ihren Auftrag erfüllen können? Oder fordert Sodos „Frieden“ weitere Opfer?

Eigene Meinung
„Ghostface“ ist die neue Serie von „Priest“-Autor Min-Woo Hyung und Zack Suh, der sich bereits für einige Veröffentlichungen in den Vereinigten Staaten verantwortlich zeigt. Mit „Ghostface“ präsentieren die beiden einen Horror-Action-Manhwa, der sich lesen lassen kann. Komplett in Farbe kommt die düstere Story um die Verbrecher-Insel Sodo und dem ominösen Kuriger Haim Konzern erst richtig zur Geltung. Da die Handlung komplett im Dunkeln spielt, können Lichter und Blut richtig gut in Szene gesetzt werden. Als Kontrast gibt es auch immer wieder düstere Seiten, teils mit stiller Gewalt und Zerstörung, die als Atempause und Überleitung dienen. Die Kolorierung wurde komplett am Computer erstellt. Gerade die Ansichten der Hauptstadt wirken dadurch sehr gelungen.

Die deutsche Ausgabe kommt im hochwertigen Hardcover inklusive Produktionsskizzen im Anhang daher. Daher ist der etwas hohe Preis von 12,95 € nachzuvollziehen. Die Story beinhaltet viel Blut und Gewalt, weswegen die Reihe eine Altersempfehlung 15+ erhalten hat.

© Rockita

Ghostface: © 2009 Min-Woo Hyung & Zack Suh Kenaz, SKT / Tokyopop

Gantz

Name: Gantz
Englischer Name: Gantz
Originaltitel: Gantz
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2000
Deutschland: Planet Manga 2003, Manga Cult 2018
Mangaka: Hiroya Oku
Bände: 37 Bände (in Deutschland nach Band 5 eingestellt)
12 Sammelbände (Manga Cult)
Preis pro Band: 10,25 € (Planet Manga)
20,00 € (Manga Cult)

Gantz Band 1Story
Gantz, das ist der Name einer mysteriösen, schwarzen Kugel, die in der Mitte eines durchschnittlichen Apartments steht und Kei Kurono, nach seinem Ableben, stückweise zu sich beamt.

Dabei schwelgte Kei, bis vor ein paar Minuten noch, mitten in Gedanken über schöne Frauen und war ganz mit sich selbst beschäftigt, als plötzlich sein alter Kumpel Masaru Kato auftaucht. Dieser versucht einen Obdachlosen, der auf den Schienen liegt, vor einem herannahenden Zug zu retten. Als keiner der Passanten sich dazu bereit erklärt Masaru zu helfen, erblickt dieser seinen alten Freund Kei. Er kann Kei dazu überreden ihm zu helfen und die Beiden schaffen es auch, den Obdachlosen zu retten. Allerdings kommt ihnen der Zug immer näher und sie versuchen weg zu laufen.

Einer der Passanten ruft ihnen noch zu, dass das der Non-Stopp-Express sei und schon sind die Beiden tot. Doch anstatt eines abrupten Endes holt Gantz sie zu sich und nach und nach werden weitere Leute in den Raum gebeamt. Sie alle dachten, sie wären vor kurzer Zeit gestorben und schon bald erscheint auch die vollkommen nackte Kei Kishimoto (hat verwirrender Weise den gleichen Namen wie Kei Kurono ist aber eine andere Person) in dem Raum. Sie wird direkt in die Arme von Kei transportiert und ist bei ihrer Ankunft, wie gesagt, splitterfasernackt.

Da niemand das Apartment verlassen kann, fängt die Gruppe damit an sich gegenseitig vorzustellen. Doch schon bald ertönt eine Melodie und die Kugel namens Gantz verkündet, dass alle Anwesenden gestorben seien und dass ihre Leben nun in ihrer Hand liegen. Schon öffnen sich die Seiten der Kugel und es erscheinen Waffen. Für jeden gibt es einen maßgeschneiderten Anzug.

Gantz Band 2Sie erhalten den Auftrag ein Lauchalien zu töten und werden wieder zurück in die Stadt gebeamt. Alle nacheinander verschwinden sie und Kei, der als Letzter übrig bleibt, entscheidet sich schnell seine Klamotten abzulegen und in den Anzug zu schlüpfen. Doch dabei hat er Kei Kishimoto übersehen, die ihn nun vollkommen nackt erblickt. Peinlich berührt versucht dieser sich zu rechtfertigen, doch er wird bereits von Gantz gebeamt. Da er teilweise gebeamt wird, schafft er es gerade noch so sich seinen Anzug zu schnappen.

Angekommen erzählt ihnen ein Junge, der anscheinend schon einmal mit Gantz zu tun hatte, dass das ganze eine TV-Show sei und dass sie das Alien töten sollen.

Die Gruppe macht sich auf, da sie das Alien vor Ablauf eines, von Gantz gestellten, Countdowns finden müssen. Doch einige entschließen sich nach Hause zurück zu kehren, was sich als Fehler erweißt, da sie bei Verlassen eines, von Gantz festgelegten, Radius Wort wörtlich den Kopf verlieren. Bald haben sie das Alien gefunden und erschießen es, doch dann taucht ein weiteres, viel stärkeres Alien auf und ein Gemetzel beginnt.

Eigene Meinung
Bei „Gantz“ wird der Leser immer wieder vor die Frage gestellt, was denn nun mit Kei und den anderen passiert ist. Sind sie nun tot oder leben sie noch? Ist das Ganze eventuell nur eine Fernsehshow? Oder kann es sogar sein, dass sie all das nur träumen? Wer oder was ist „Gantz“?

Eine Antwort auf diese Fragen erhält man aber erst einmal nicht, so dass man sich selbst überlegen muss, was denn nun passiert ist.

„Gantz“ ist eine außergewöhnliche Mischung aus Erotik und Splatter-Action. Leute, die kein Blut sehen können, sind hier gänzlich falsch, da hier nicht nur Blut in rauen Mengen spritzt, sondern auch Gedärme regelmäßig durch die Gegend fliegen. Der Manga ist von daher erst für Leute ab 16 Jahren zu empfehlen. Der Manga wurde allerdings nach nur fünf Bänden eingestellt.

© BrainBug

Gantz: © 2000 Hiroya Oku, Shueisha / Planet Manga

Perfect Edition (Manga Cult)

Tokyo Ghoul

Name: Tokyo Ghoul
Englischer Name:
Originaltitel: Tokyo Ghoul
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Sui Ishida
Bände: 14 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Tokyo Ghoul Band 1Story:
Für den schüchternen, introvertierten Oberschüler Ken geht ein Traum in Erfüllung, als sein heimlicher Schwarm Liz tatsächlich einem Date mit ihm zustimmt. Alles läuft perfekt, bis sich die wahre Natur des Mädchens offenbart: Sie ist ein Ghoul und hat Ken als Opfer auserkoren. Mit viel Glück überlebt er die Attacke, da Liz von Stahlträgern erschlagen wird, bekommt in einer Notoperation jedoch ihre Niere eingepflanzt.

In den kommenden Tagen ändert sich Kens Essverhalten rapide – menschliches Essen kann er nicht mehr zu sich nehmen, dafür wächst sein Appetit auf Menschenfleisch. Zudem stößt er auf weitere Ghoule, die unerkannt unter den Menschen leben und ihren eigenen Regeln und Gesetzen folgen. Für Ken bedeutet das sowohl Gefahr als auch Rettung, wenngleich sein ärgster Feind der unstillbare Hunger ist, der ihn immer mehr in den Wahnsinn treibt …

Eigene Meinung:
Der Horror-Manga „Tokyo Ghoul“ stammt von Sui Ishida und umfasst 14 Bände, die in Deutschland bei Kazé erscheinen. Neben dem Hauptmanga erscheint seit Oktober 2014 das Sequel “Tokyo Ghoul:re”, ein Prequel läuft unter dem Titel „Tokyo Ghoul: JACK“ online bei „Jump Live“. Aufgrund der Popularität wurde „Tokyo Ghoul“ 2014 als 12-teilige Animeserie von Studio Pierrot adaptiert, eine zweite Staffel ist ebenfalls in Arbeit.

Die Geschichte beginnt recht alltäglich – Ken verliebt sich in ein Mädchen, das er eigentlich eher aus der Ferne in einem Café beobachten kann. Die beiden lernen sich kennen, gehen zusammen zu einem Date, das für Ken sehr ungewöhnlich endet und ihn zu einem Leben als Halb-Ghoul verdammt. Für den Leser wird es ab diesem Punkt spannend und unterhaltsam, da Tokyo Ghoul Band 2Kens Kampf mit sich selbst, sein Aufeinandertreffen mit anderen Ghoulen und die Frage, ob er wirklich Menschenfleisch essen kann und will, gut aufbereitet und überzeugend dargelegt ist. Dabei ist „Tokyo Ghoul“ kein reiner Horrormanga, sondern bietet durchaus Action, Spannung und auch einige philosophische Hintergründe, die dem Manga ein wenig mehr Tiefgang verleihen. So findet man immer wieder Zitate aus Büchern und Filmen, die gut zu Kens Dilemma passen. Man darf gespannt sein, wie der Autor die Thematik in den kommenden Mangas aufbereiten wird – Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Charakterlich präsentiert „Tokyo Ghoul“ dem Leser einen sehr schüchternen, introvertierten Helden, der mit der Gesamtsituation schnell überfordert ist. Dennoch wächst Ken einem schnell ans Herz, da er trotz aller Schwächen nicht aufgibt und seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist. Die anderen Figuren kommen nur am Rande vor, doch sie sind stimmig in Szene gesetzt und durchaus nachvollziehbar.

Zeichnerisch bietet Sui Ishida solide, sehr dynamische Kost. Er hat einen sicheren Zeichenstil, der sowohl bei ruhigen Szenen, als auch beim Kampf der Ghoule überzeugen kann. Gerade bei den Actionszenen kommt sein Talent für Dynamik und Kämpfe zum Tragen, da er mit tollen Perspektiven und ungewöhnlichen Szenen aufwartet. „Tokyo Ghoul“ liest sich daher sehr flüssig und schnell – es gibt keinerlei Passagen die langweilen oder die Geschichte künstlich in die Länge ziehen.

„Tokyo Ghoul“ ist ein gelungener, sehr dynamischer Manga, der einen guten Einstieg in Sui Ishidas Welt gibt und mit sympathischen Charakteren und einer leicht philosophisch angehauchten Story aufwarten kann. Auch die Zeichnungen können überzeugen, so dass „Tokyo Ghoul“ kurzweiliges, spannendes Lesevergnügen bietet und zum Nachdenken anregt. Fans von Action, Mystery und Horror zu empfehlen.

Tokyo Ghoul: © 2011 Sui Ishida, Shueisha / Kazé

Forget-me-not

Name: Forget-me-not
Englischer Name:
Originaltitel: Forget-me-not
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2003
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Kenji Tsuruta
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 12,00 €

Forget-me-not Band 1Story
Imari Mariel stammt aus einer alten Detektivfamilie. Die Familie ist reich und als ihr Großvater stirbt, muss sie eine Bedingung erfüllen, um die Villa mit den vielen teuren Gemälden zu erben. Sie muss das gestohlene Gemälde „Fotget-me-not“ wiederfinden.

Eines Tages recherchiert sie verkleidet in der Nähe eines Tatortes und wird von der Polizei festgenommen. Die Polizisten erkennen sie nicht, aber der Inspektor sofort. Sie wird von ihm weggeschickt und läuft durch eine Gasse. Dort kommt ihr ein Mann entgegen, der genauso aussieht wie sie. Er begrüßt sie uns fasst ihr an den Hintern. Unbemerkt befestigt er einen Brief an ihrem Rücken. Im Cafe ließt sie Zeitung und wird vom Inhaber daraufhin gewiesen, dass ein Brief an ihrem Rücken klebt. Sie öffnet diesen und ließt.

Er stammt von dem Dieb Vecchio, der sie um ein Treffen um Mitternacht bittet. Als Enkelin seines Erbfeindes Pedro Benucchi überlegt sie, ob sie diese Einladung ausschlagen sollte. Letztendlich verkleidet sie sich als Gondoliere und macht sich mit einer Gondel los auf die Gewässer vor Venedig. Es ist 12 Uhr und eine zweite Gondel kommt auf Imari zu. Der Gondoliere sieht erneut genauso aus wie sie. Wenig später liegt sie in der Gondel. Neben ihr zwei Blumensträuße.

Als sie, wieder an Land, mit ihrem Laptop arbeitet, wird sie von einer jungen Frau angesprochen. Diese zeigt ihr ein Foto von einem Mann mittleren Alters. Imari schaut sich das Foto an und macht sich sogleich auf, um sich umzuhören. Sie geht zu Veppo, ihrem Assistenten und zeigt ihm das Foto. Dieser kennt ihn nicht, aber Veppos Chef erkennt den Mann auf dem Foto sofort: Vincenzo der Bilderrahmenmacher. Vincenzo ist schon seit 20 Jahren vermisst.

Imari hat jedoch keine Lust ihre Klientin weiter über den Mann zu befragen, da dies bedeuten würde, dass sie den Auftrag annimmt. Sie ruft Cornelius an, um weitere Informationen über Vincenzo zu erfahren. Er erzählt ihr, dass ihre Klientin ihren Vater sucht, der vor acht Jahren verschwunden ist. Sie folgen Veppos Chef, Leonardo. Dieser geht unter anderem zu einem Laden für Bilderrahmen. Die Rahmen im Fenster kommen Imari sehr bekannt vor. Sie hat verdacht geschöpft und geht zu Cornelius, um ihn nach dem Rahmenmacher ihrer vielen Gemälde zu fragen. Als Antwort erhält sie: Vincenzo. Wenn Vincenzo seit acht Jahren tot ist, wie kann es dann sein, dass der Bilderrahmenmacher Peruggia genau die gleichen Rahmen macht? Wird Imari das Rätsel lösen?

Eigene Meinung
„Forget-me-not“ ist vom gleichen Mangaka wie „The Spirit of Wonder“. Kenji Tsuratu erzählt die Geschichte der Detektivin sehr spannend und gefühlvoll. Der Zeichenstil ist sehr detailliert. Alles in Allem ein charmantes Kleinod japanischen Mangakunst. Das etwas größere Format und die vielen Farbseiten machen es zu einem Hingucker in jeder Sammlung.

Forget-me-not: © 2003 Kenji Tsuruta, Kodansha / EMA

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