Welt ohne Freiheit

Name: Welt ohne Freiheit
Englischer Name:  –
Originaltitel: Fujiyuu Sekai
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Naoko Kodama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Welt ohne FreiheitStory
Die niedliche Meiko ist an ihrer Schule ein Jungenmagnet, wird aber aus diesem Grund von ihren Mitschülerinnen drangsaliert. Erst als ihr die ein Jahr ältere, burschikose Leo ihre Freundschaft und damit ihren Schutz anbietet, wird das Leben für Meiko leichter und sie beginnt für die selbstbewusste Freundin zu schwärmen. Eines Tages aber passiert das Unfassbare: Meiiko wird auf dem Heimweg von der Schule Opfer einer Vergewaltigung! Seither meidet sie Männer und hat Angst von ihnen berührt zu werden.

Leo fühlt sich schuldig, weil sie ausgerechnet an diesem Abend ihre Freundin nicht wie üblich nach Hause begleitet hat. Diese Schuldgefühle ausnutzend, fordert Meiko von Leo mit ihr zusammen zu sein und dafür den Antrag eines Jungen abzulehnen. Leo sieht sich in der Verantwortung und willigt ein, ohne dass sie sich dadurch in einer Liebesbeziehung sieht. Doch das genügt Meiko nicht. Da sie die Liebe ihrer Freundin nicht gewinnen kann, fordert sie von Leo, ihre Sklavin zu werden und fortan alle ihre Wünsche zu erfüllen.Einige Jahre gehen so uns Land. Erst als Leo an der Universität eine Kommilitonin kennenlernt, die ihr mehr oder minder offen Avancen macht, beginnt sie sich gegen Meikos Regime aufzulehnen und deren Ansprüche nicht mehr zwangsläufig zu erfüllen. Takase, die Studienkollegin, würde sich über eine ernsthafte Beziehung mit Leo freuen. Doch kann und will Leo diese Gefühle erwidern? Oder hängt ihr Herz doch eher an einer anderen Person?

Eigene Meinung
Es ist ein seltsamer Auswuchs von Liebe, der in „Welt ohne Freiheit“ vermittelt wird. Beziehungen auf mehr oder minder freiwilliger „Herr-Sklave“-Basis scheinen in Japan offenbar anzukommen. Spätestens seit „Kimi wa Pet“ ist dieses Motiv auch im deutschsprachigen Raum angekommen. „Welt ohne Freiheit“ kombiniert das Muster mit einer Yuri-Beziehung zwischen zwei standartmäßig vollkommen unterschiedlichen Frauen. Die Außenwahrnehmung dieses Paars wird durch eine dritte Frau gewährleistet, eine Dreiecksbeziehung, die unter Umständen etwas Schwung in die Handlung gebracht hätte, streift aber nur sanft den Bereich des Möglichen.

Das ist vielleicht sogar das überraschendste Handlungselement. So plätschert die Story gemächlich und unspektakulär dahin. In Versatzstücken wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart der Handlung ab, um die Hintergründe zu erklären. Auch ohne diese Informationen bleiben die Entwicklungen vorhersehbar.

Die Zeichnungen – Shojo-Stil mit sehr spärlichen Hintergründen und vielen „Gesichterlosen“ – sparen auch Sexualdarstellungen nicht aus, weswegen der Band einem älterem Publikum vorbehalten bleiben sollte.

© Rockita

Welt ohne Freiheit: © 2013  Naoko Kodama  Ichijinsha / Tokyopop

Geliebte Mangaka

Name: Geliebte Mangaka
Englischer Name:  –
Originaltitel: Renai Manga
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Naoko Kodama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Geliebte MangakaStory:
Für Haruka, Redakteurin des Mangaverlags SWEETS, geht ein Traum in Erfüllung, als ihr Wunsch die Mangaka Ritsu Kuroi zu betreuen in Erfüllung geht. Deren größter Hit „With you“ ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Haruka den Mut fasste sich während ihrer Schulzeit zu verändern und zu der Person wurde, die sie jetzt ist. Allerdings entspricht Kuroi überhaupt nicht dem Bild, das sich Haruka von der Zeichnerin gemacht hat, denn die junge Frau ist extrem verschlossen, schwach und alles andere als selbstbewusst. Dennoch nimmt Haruka ihre neue Aufgabe mit Elan und Euphorie in Angriff, um gemeinsam mit Kuroi einen neuen Hit zu schaffen. Doch die Zusammenarbeit gestaltet sich nicht nur als unerwartet schwierig, Kuroi hat das Problem, dass sie in Haruka ihre frühere Redakteurin Ito sieht, in die sie sich einst verliebt hatte …

Eigene Meinung:
Mit „Geliebte Mangaka“ gibt die Mangaka Naoko Kodama ihr deutsches Debüt, die in Japan bereits mehrere Shojo-Ai und Yuri Mangas auf den Markt gebracht hat. Auch in Deutschland plant Tokyopop weitere Veröffentlichung der Künstlerin, u.a. „Cocytus“.

Die Geschichte ist bei weitem nicht so stereotyp, wie die der meisten Shojo-Ai Mangas. So erwartet den Leser einmal kein Highschool-Setting, in dem sich zwei Schülerinnen ineinander verlieben. Stattdessen stehen die beiden Hauptcharaktere fest im Berufsleben und müssen mit den Problemen und Sorgen, die das Leben mit sich bringt, zurechtkommen. Schön ist auf jeden Fall, dass es nicht nur um die Beziehung zwischen Haruka und Kuroi geht, sondern auch die Arbeit der Mangaka im Vordergrund steht, gekoppelt mit den üblichen Problemen: Zeit- und Erfolgsdruck, Kreativtiefs und Angst vor dem Versagen. In erster Linie dreht sich die Geschichte nämlich um Kurois neustes Werk, das zu Beginn nicht einmal ansatzweise an ihren alten Hit heranreicht. Die Gefühle zwischen Haruka und ihrem Schützling entwickeln sich eher nebenbei und kommen unterschwellig daher, da sie nie direkt zur Sprache gebracht werden. Es ist offensichtlich, dass die beiden Frauen einander näherkommen, doch es kommt nicht wirklich zu mehr als einem intensiven Blick. Fans von expliziteren Girls Love Werken könnten daher enttäuscht sein, denn im Grunde kommt es nicht einmal zu einem Kuss zwischen Haruka und Kuroi. Man könnte die Beziehung zwischen den beiden Frauen daher auch als tiefgehende Freundschaft bezeichnen.

Die Charaktere sind durchaus sympathisch, wenngleich sie zu Beginn recht stereotyp und ein wenig negativ daher kommen: Haruka ist die Karrierefrau, die zu Beginn ein festes Bild der Mangaka im Kopf hat und sich aufgrund Kurois Aussehen und Charakter sehr schnell eine negative Meinung von ihr bildet. Erst im Laufe des Mangas lernt sie dazu und entwickelt sich weiter. Kuroi wiederrum ist der klassische Nerd, der schüchtern daheim am Zeichentisch sitzt, kaum vor die Tür geht und eine soziale Katastrophe ist. Auch das gibt sich im Laufe der Zeit, doch es ist schade, dass gerade bei ihr sämtliche Mangaka-Klischees bedient werden.
Die übrigen Charaktere sind solide und recht sympathisch – allen voran Ito, Kurois ehemalige Redakteurin. Ansonsten bleiben die restlichen Figuren ein wenig Platz, da sich Naoko Kodama auf ihre Hauptcharaktere konzentriert.

Zeichnerisch liefert Naoko Kodama ein solides, ansprechendes Werk, das durch feine Zeichnungen und niedlicher Charaktere punkten kann. Gesichter, Anatomie und Bewegungen stimmen größtenteils, Hintergründe werden zwar spärlich eingesetzt, doch sie wirken immer passend und stimmig. Naoko Kodama nutzt sehr viel Rasterfolie, sowohl für Haar und Figuren, als auch als Effekte für die Hintergründe, sprich man sollte sich auf einen sehr shojo-haften Stil einstellen. Einziger Kritikpunkt ist die Darstellung der Charaktere – sowohl Haruka, als auch Kuroi sind zwar sehr niedlich, wirken jedoch zu jung, um schon als Erwachsene im Leben zu stehen. Wen das nicht stört oder wer niedliche Figuren mag, dem wird Naoko Kodama Zeichenstil zusagen.

Naoko Kodama „Geliebte Mangaka“ ist ein schöner Girls Love Manga, der durch niedliche Zeichnungen, liebenswerte Charaktere und eine Geschichte besticht, die einmal nicht in einer Mädchenschule angesiedelt ist. Obwohl das Thema Liebe und Beziehung nur am Rande beleuchtet wird, ist der Manga Fans des Yuri-Genres zu empfehlen. Zwar mag dem ein oder anderen die tiefergehende Liebesgeschichte fehlen, in dem es zwischen den Charakteren richtig knistert, doch das stört hier nur bedingt. Wer niedliche Shojo-Werke und lockerleichte Girls Love-Mangas mag, sollte einen Blick riskieren.

Geliebte Mangaka: © 2014 Naoko Kodama, Ichijinsha / Tokyopop

Wir beide!

Name: Wir beide!
Englischer Name: Girlsfriends
Originaltitel: Girlsfriends
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2006
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Milk Morinaga
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Wir beide! Band 1Story:
Die junge Mariko (Mari) ist zurückhaltend und schüchtern. Sie verbringt ihre Zeit zumeist mit dem lernen und hat nicht viele Freunde, da sie nur schwer Kontakte knüpfen kann. Das ändert sich schlagartig, als sie von ihrer Klassenkameradin Akiko, kurz Akko, angesprochen wird. Das offene, fröhliche Mädchen will schon seit einer Weile mehr von Mari wissen und überredet sie sogar sich die Haare schneiden zu lassen. Die beiden ungleichen Mädchen freunden sich an und Mari lernt Akkos Freundinnen kennen und wird in die Clique aufgenommen.

Von da an ändert sich Maris Leben schlagartig. Sie geht mit ihren neuen Freundinnen shoppen, entdeckt Kleider, Make-Up und Schmuck für sich und öffnet sich gegenüber anderen. Doch ihre beste Freundin ist und bleibt Akko, mit der sie am liebsten zusammen ist. Als Gerüchte aufkommen, dass Akko einen festen Freund hat, spürt Mari zum ersten Mal wie viel ihr ihre Freundin bedeutet und erkennt, dass sie unterdessen mehr für Akko empfindet, als ihr lieb ist…

Eigene Meinung:
„Wir beide!“, der im Original „Girlfriends“ heißt, stammt von der bekannten und beliebten Girls Love-Künstlerin Milk Morinaga. Die fünfbändige Reihe zählt zu ihren bekanntesten Werken und erzählt die Liebesgeschichte der Highschool Mädchen Mari und Akko. Die Geschichte ist im ersten Band weder romantisch, noch kitschig, da sich die Künstlerin zunächst auf die Freundschaft der Mädchen konzentriert. Erst beim zweiten band beginnt die eigentliche Handlung und die Liebesbeziehung zwischen Mari und Akko, die einige Probleme mit sich bringt.

Wir beide! Band 2Damit ist die Handlung zu Beginn ein wenig langweilig und öde, da der Leser mit den alltäglichen Problemen junger Teenager konfrontiert wird – Shoppen, Kleider, Make-Up, Diäten und Jungs. Um „Wir beide!“ beurteilen zu können, benötigt man daher mindestens einen weiteren Band, da erst der eigentlichen Liebesgeschichte erst in den späteren Kapiteln Platz eingeräumt wird.

Die Charaktere sind die typischen, niedlichen Mädchen, was sie leider auch sehr stereotyp macht. Akko ist burschikos, offen und lebensfroh, Mari schüchtern, weiblich und stiller. Es ist schon im Vorfeld klar, welche Richtung der Manga einschlägt und mit welchen Problemen sich die beiden Mädchen auseinander setzen müssen.

Zeichnerisch ist „Wir beide!“ gelungen und sehr hübsch anzusehen. Milk Morinaga hat einen sehr niedlichen, shojohaften Stil. Es ist nicht verwunderlich, dass ihr Mädchen leicht von der Hand gehen und sie ihre weiblichen Figuren passend in Szene setzen kann. Männliche Charaktere, ältere Menschen und detaillierte Hintergründe findet man hingegen eher selten, da sich die Künstlerin voll und ganz auf die hübschen Mädchen konzentriert.

Insgesamt ist „Wir beide!“ ein schöner, wenngleich ein wenig seichter Manga, bei dem es zunächst um Mode, Make-Up und die typischen Teenagerprobleme geht. Erst als die Liebe Einzug hält, bekommt die Serie mehr Tiefgang und schlägt ernstere Töne an. Die Charaktere sind sehr stereotyp und im typischen Shojostil gehalten, doch man kann sich gut in sie hineinversetzen. Milk Morinagas Zeichnungen passen perfekt zur Geschichte und runden das Gesamtbild positiv ab. Da es nur wenige längere Girls Love Serien auf dem deutschen Markt gibt, sollten Fans dieses Genre unbedingt zuschlagen, doch auch andere sollten einen Blick riskieren. Wer nicht schon nach ersten Band aufsteckt, den erwartet eine schöne Liebesgeschichte und viele niedliche Mädchen. Zu empfehlen.

© Koriko

Wir beide!: © 2006 Milk Morinaga, Futabasha Publishers Ltd. / Carlsen

Citrus

Name: Citrus
Englischer Name: Citrus
Originaltitel: Citrus
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Saburouta
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Citrus 1 Story:
Nachdem Yuzus Mutter neu geheiratet hat, ändert sich das Leben der Highschool Schülerin dramatisch – ihre neue Schule ist eine reine Mädchenschule und in ihrem neuen Zuhause erwartet sie ihre neue Stiefschwester Mei, mit der sich bereits an ihrem ersten Schultag zusammenrasselt. Denn während Mei das Sinnbild einer perfekten, braven und ordentlichen Schülerin ist, bevorzugt Yuzu auffällige Klamotten, lackierte Fingernägel und ist nie um einen Kommentar verlegen. Dennoch versucht Yuzu alles, um sie mit Mei anzufreunden und das Beste aus ihrer momentanen Situation zu machen. Dabei erwischt sie ein Fettnäpfchen nach dem nächsten – so erwischt sie Mei und ihren Klassenlehrer beim Knutschen hinter der Schule und entdeckt, dass die stoische Mei durchaus gegen ihre eigenen Dämonen kämpft. Richtig problematisch wird es aber erst, als Mei Yuzu küsst und damit Letztere in ein wahres Gefühlschaos stürzt.

Eigene Meinung:
Mit „Citrus“ von Saburouta wagt sich Tokyopop nach einiger Zeit wieder an einen Yuri-Manga, der jedoch unter der Romance-Schiene „I love Shojo“ des Verlags erschein und daher auch mit einer hübschen Shojo-Card als Gimmick daherkommt. Der Manga erschien ab 2012 im Magazin Yuri Hime des Verlags Ichijinsha.

Die Geschichte ist recht locker und unterhaltsam gestaltet und wartet im ersten Band mit keinerlei großen Überraschungen auf. Die Handlung plätschert ein wenig unmotiviert vor sich hin: Yuzu und Mei lernen sich kennen und versuchen beide das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Dabei kommt es immer wieder zu Reibereien, da die Mädchen vollkommen unterschiedlich sind oder es zu Missverständnissen kommt. Darunter fallen auch Küsse, die zumeist von Mei ausgehen, jedoch nie auf Gefühlen beruhen, sondern eher dazu dienen, Yuzu zum Schweigen zu bringen oder sie zu verunsichern. Dies überträgt sich auf den Leser, denn man weiß nicht so Recht, wohin Saburouta mit der Geschichte eigentlich will. Es ist am Anfang keine wirkliche Liebesgeschichte vorhanden, so dass Meis Aktionen eher Unverständnis hervorrufen und viele Szenen, in denen die beiden Protagonisten auf Tuchfühlung gehen irgendwie unglaubwürdig sind. Zum Ende hin gesteht sich Yuzu zumindest ein, sich verliebt zu haben, so dass man darauf hoffen kann, dass die Fortsetzung ein wenig mehr Romance und Shojo-Ai enthält.

„Citrus besticht durch typische Manga-Figuren. Yuzu ist das wilde, naive und chaotische Mädchen, das sich nur schwer an die strengen Gebräuche ihrer neuen Schule gewöhnt, Mei ist Citrus 2das komplette Gegenteil von ihr: still, introvertiert, schwer durchschaubar. Da die Geschichte aus Yuzus Sicht erzählt wird, identifiziert man sich jedoch schnell mit der Heldin und kann problemfrei in die Handlung eintauchen.
Die übrigen Charaktere bleiben zumeist außen vor – Yuzus‘ Mutter kommt kaum um Tragen, Meis Großvater spielt ebenfalls eher eine untergeordnete Rolle. Ihren neuen Stiefvater lernt Yuzu erst gar nicht kennen (wie auch immer Yuzus Mutter geheiratet hat oder warum Yuzu ihre Schwester nicht schon auf der Hochzeit kennengelernt hat – es wird nicht erklärt), so dass die gesamte Rahmenhandlung unrealistisch wirkt und man zumindest ein wenig Logik vermisst.

Einzig bei den Zeichnungen kann Saburouta punkten – „Citrus“ besticht durch schöne Illustrationen, sowohl was die Farbseiten anbelangt, als auch bei den normalen Mangaseiten. Saburouta hat einen angenehmen, niedlichen Zeichenstil, der besonders bei den hübschen Mädchen zum Tragen kommt. Sie hat eine Vorliebe für Details, wie Kleidung, Schmuck und Frisuren, ebenso konzentriert sie sich vorwiegend auf die Gesichter der Mädchen. Männer und ältere Menschen gelingen ihr dementsprechend eher weniger. Dennoch stimmt die Optik – „Citrus“ macht allein von den Zeichnungen einiges her.

„Citrus“ ist ein Yuri-Manga, der durch solide, hübsche Zeichnungen und liebenswerte Charaktere besticht. Inhaltlich ist Saburoutas Mangareihe steigerungsfähig, insbesondere da es eine Menge Logiklücken gibt, die störend ins Gewicht fallen und die Liebesgeschichte zwischen Yuzu und Mei sehr künstlich wirkt und nur schwer nachvollziehbar ist. Vielleicht gibt sich das in den kommenden Bänden – bisher kann „Citrus“ nur bedingt überzeugen. Yurifans sollten dennoch einen Blick riskieren, gibt es doch auf dem deutschen Markt nur wenige Mangas dieses Genres.

Citrus: © 2012 Saburouta, Ichijinsha  / Tokyopop

Cherry Lips

Name: Cherry Lips
Englischer Name:
Originaltitel: Kuchibiru Tameiki Sakurairo
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2003
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Milk Morinaga
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Cherry Lips 01Story:
Seit der Kindergartenzeit sind Nana du Hitomi beste Freundinnen – sie sind zumeist in derselben Klasse und sind bis zur Mittelstufe unzertrennlich. Doch Nanas Traum gemeinsam auf dieselbe Hochschule zu wechseln, endet, als Hitomi ihr plötzlich eröffnet, sich für eine andere Schule entschieden zu haben. Ohne eine Erklärung sucht Nana nach Antworten und entdeckt dabei, dass sie mehr für ihre Freundin empfindet, als sie gedacht hat. Und Hitomi scheint es ähnlich zu gehen, denn schon bald zeigt sich, dass sie deswegen auf eine andere Schule gewechselt ist. Als die beiden schließlich ein Paar werden, liegen weitere Probleme vor ihnen …

Neben dem Hauptplot um die beiden Mädchen gibt es noch mehrere Kurzgeschichten, die Nanas Klassenkameradinnen und Freunde beleuchten, die sich ebenfalls in Mitschüler oder Lehrer verlieben.

Eigene Meinung:
Die 2-bändige Kurzgeschichtensammlung „Cherry Lips“ stammt von Milk Morinaga, die bereits mit der Yuri-Reihe „Wir beide!“ in Deutschland bekannt geworden ist. Die sieben in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten des ersten Bandes erschienen im Magazin Yuri Shimai und bauen lose aufeinander auf. Zumeist tauchen Charaktere der vorherigen Kapitel in einer Nebenrolle auf, so dass man im Laufe der Zeit mehrere Mädchen kennenlernt, die jede für mich mit kleineren Alltagsproblemen zu kämpfen haben. Erst später konzentriert sich die Autorin verstärkt auf Nana und Hitomi und auf ihre wachsende Beziehung.

Nichtsdestotrotz bleibt „Cherry Lips“ inhaltlich sehr seicht, die Geschichten sind flach und nichtssagend. Wirklich reale Probleme werden (wenn überhaupt) lediglich angeschnitten, jedoch nicht näher beleuchtet, ebenso bleiben die Liebesgeschichten im Grunde eher stimmungsarm und schwer nachvollziehbar. Das liegt nicht nur daran, dass die Zeichnerin auf Erotik verzichtet und sich zumeist auf subtile Andeutungen zwischen den Mädchen beschränkt, sondern auch, dass der Funke nur schwer auf den Leser überspringt. Dabei wiegt am schwersten der Umstand, dass es in „Cherry Lips“ nur Mädchen gibt und diese sich natürlich nur in andere Frauen verlieben am meisten. Dass dies ebenso unrealistisch ist, wie ein Yaoi-Mangas, in denen nur Männer auftauchen, wird nicht näher betrachtet. Dadurch wirkt der „Cherry Lips“ einfach unlogisch, nicht greifbar und unverständlich.

Auch die Charaktere können nur schwer punkten – die typischen Schulmädchen, die sich zum Cherry Lips 02ersten Mal verlieben. Bei den Pärchen erwartet den Lese das übliche Schema: schüchternes, unsicheres Mädchen verliebt sich in burschikosen, starken Wildfang (oder umgekehrt). Varianz gibt es kaum, ebenso wenig eine tiefergehende Vorstellung der Figuren. Das langweilt schnell, da sich nicht nur die Geschichten ähneln, sondern auch die Charaktere. Vielleicht gibt sich das in Band 2 und Milk Morinaga konzentriert sich mehr auf die Beziehung zwischen Nana und Hitomi, anstatt die vielen Nebenfiguren zu beleuchten.

Zeichnerisch legt Milk Morinaga einen soliden Manga vor. Ihr Stil ist nicht spektakulär, weiß jedoch durch seine Weichheit und die vielen hübschen Schulmädchen zu gefallen. Hin und wieder wirkt alles ein wenig zu gleichförmig, so dass man die Charaktere leicht verwechseln könnte, doch alles in allem sind ihre Zeichnungen auf einem konstant hohen Niveau.

„Cherry Lips“ ist eine nette Kurzgeschichtensammlung von Milk Morinaga, die vor allem mit hübschen Zeichnungen und lockerleichten Alltagsgeschichten punkten kann. Tiefgang und wirkliche Charakterentwicklung sollte man nicht erwarten – dafür sind die Geschichten einfach zu kurz und zu inhaltsfrei. Wer leichte Unterhaltung sucht und mit leicht lesbischen Inhalten keine Probleme hat, kann bedenkenlos zugreifen, wer auf mehr baut, sollte sich eher nach „Wir beide!“ umsehen.

Cherry Lips: © 2003 Milk Morinaga, Futabasha Publishing / Carlsen

Schulmädchen-Report

Name: Schulmädchen-Report
Englischer Name:
Originaltitel: Otome no Teikoku
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Planet Manga 2012
Mangaka: Kishi Torajiro
Bände: 12 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band:: 7,95 € (Band 1-3)
8,99 € (ab Band 4)

Schulmädchen-Report Band 1Story:
Der Highschoolalltag in einer reinen Mädchenschule ist nicht immer leicht, insbesondere wenn die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aufeinander treffen. Seien es die beiden Freundinnen Ayano und Miyoshi, die sich extrem nahe stehen und keinerlei Geheimnisse voreinander haben; die Klassenbeste ONoda, die sich eigentlich aufs Lernen konzentrieren will, jedoch immer wieder von den leicht schlüpfrigen Aktionen ihrer Mitschülerinnen abgelenkt wird oder die vollbusige Chie, die zu Beginn die unnahbare Ai nicht ausstehen kann, bis sie ihre Klassenkameradin näher kennenlernt – die Kurzepisoden drehen sich um die unterschiedlichen Beziehungen zwischen Freundinnen. Dass es dabei durchaus auch erotischer zugehen kann, ist keinem der Mädchen unangenehm und so wird gemeinsam der weibliche Körper und die unterschiedlichen Reaktionen auf Berührungen erforscht. Dass sich die jeweiligen Pärchen näher kommen und es hin und wieder zu kleinen Eifersüchteleien kommt, ist vorprogrammiert und sorgt für die ein oder andere lustige Szene …

Eigene Meinung:
Mit „Schulmädchen Report“ legt Planet Manga einen weiteren Girls Love Manga des „Maka-Maka“ Erfinders Kishi Torajiro vor. Einmal mehr dreht sich alles um lesbische Liebe, dieses Mal jedoch nicht auf ein einzelnes Paar beschränkt, sondern auf viele unterschiedliche Charaktere und Pärchen. Die teilweise nur 3-4 Seiten umfassenden Einzelepisoden geben lediglich kurze Einblicke in die Welt der Highschool Schülerinnen und versorgen den Leser mit einigen schlüpfrigen Anblicken und Details, ohne zu die Grenze zur echten Erotik jemals zu überschreiten. So ist die Altersempfehlung „ab 16“ allemal gerechtfertigt, denn im Gegensatz zu „Maka-Maka“ geht Kishi Torajiro nie weiter als bis zur ersten Berührung oder bis zu einem leichten Kuss.

Schulmädchen-Report Band 2Wirkliche Handlung und Charakterentwicklung sucht man vergeblich, was an den lockeren und seichten Kurzepisoden liegt und vom Künstler auch nicht beabsichtigt sind. Kishi Torajiro will mit „Schulmädchen Report“ lediglich unterhalten und das Leben der weiblichen Teenager von heute zeigen und dabei vor allem den weiblichen Körper in allen erdenklichen Posen in den Mittelpunkt rücken. Hat er in „Maka-Maka“ ab einem gewissen Zeitpunkt auch einige dramatische Elemente eingebaut und die Charaktere an den Geschehnissen reifen lassen, ist diese Reihe leider nicht darauf ausgelegt mehr Tiefgang und Handlung zu entwickeln.

Kishi Torajiros Stil mutet eher frankobelgisch als japanisch an, was vorwiegend an den realistischen Zeichnungen liegt, obgleich er dieses Mal durchaus typische Mangaelemente (SDs etc.) verwendet. Zudem sind die Zeichnungen dieses Mal in schwarz/weiß gehalten und mit Rasterfolie versehen. Die Charaktere sind ebenfalls realistisch gehalten, so dass kein Mädchen dem anderen gleicht. Mal wirkt die eine ein wenig pummeliger, während die andere eine eher knabenhafte Statur hat, mal hat die andere eher wenig Oberweite, während ihre Freundin Probleme hat, sich vor anzüglichen Bemerkungen zu retten. Das macht das Lesen durchaus angenehm, da Kishi Torajiro die Charaktere nicht nach einer Gussform zeichnet, sondern für jede Figur andere körperliche Merkmale ausgewählt hat.

Da der Schwerpunkt des Mangas komplett auf den Mädchen und ihren Körpern liegt, sucht man Hintergründe vergeblich. Dafür bekommt der Leser ungewöhnliche Perspektiven und Einblicke auf die einzelnen Protagonisten.

Insgesamt ist „Schulmädchen Report“ ein Muss für Fans des Künstlers und diejenigen, die realistische Girls Love Mangas mögen, in denen es weder eine tiefgreifende Handlung noch ungewöhnliche Charaktere gibt. Der Schwerpunkt liegt rein auf alltäglichen Situationen und kurzen, teils erotischen Abenteuern, die allerdings niemals so explizit werden, dass Kishi Torajiros Werk den Stempel „ab 18“ bekäme. Da „Schulmädchen Report“ weder mit einer romantischen Shojo – Story, noch mit interessanten Charakteren punkten kann, sollten vor allem weibliche Girls Love Leser im Vorfeld einen Blick hinein werfen. Kishi Torajiro spricht vor allem erwachsene, männliche Leser an und in diesem Zusammenhang ist „Schulmädchen Report“ wahrscheinlich auch am ehesten dieser Zielgruppe zu empfehlen.

© Koriko

Schulmädchen-Report: © 2010 Kishi Torajiroato, Shueisha Inc./ Planet Manga

Maka-Maka

Name: Maka-Maka
Englischer Name: Maka-Maka
Originaltitel: Maka-Maka
Herausgebracht: Japan: JIVE 2003
Deutschland: Planet Manga 2010
Mangaka: Kishi Torajiro
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 14,95 €

Maka-Maka Band 1Story:
Nene und Jun sind beste Freundinnen, die alles miteinander teilen. Sie reden miteinander offen über ihre Beziehungen, über Männer und alles, was sie bewegt. Dazu gehören natürlich auch Details über ihr Sex- und Liebesleben, wobei sie nicht davor zurückschrecken auch untereinander einige Berührungen und Intimitäten auszutauschen. Für beide gilt, dass man durchaus auch mit der besten Freundin Spaß haben kann, ohne sich gleich in eine Beziehung zu stürzen, solange es sich für beide gut anfühlt und niemand dabei verletzt wird. So ist es für beide kein Problem einander näher zu kommen und schon bald entdecken sie, wie gut sie sich in der Nähe der jeweils anderen fühlen. Nene, die Modedesign studiert und zumeist wechselnde Beziehungen hat, vertraut alles ihrer besten Freundin an und auch Jun, ihres Zeichens ebenfalls Designerin und Künstlerin fühlt sich von Nene angezogen.

So dauert es nicht lange, bis sich ihre Beziehung immer weiter vertieft, und obwohl ihr erotischen Spielchen nie dafür sorgen, dass sie ihren festen Freunden den Laufpass geben, kommen sie sich doch unweigerlich näher. Nene muss erkennen, wie viel besser es sich anfühlt, wenn sie mit Jun schläft und wie sehr sie die Nähe ihrer Freundin genießt. Und auch Jun, die zumeist mit mehreren Männer parallel ausgeht, verbringt viel lieber ihre Zeit mit Nene, obgleich sie überhaupt kein Problem damit hat, dass Nene bereits in festen Händen ist…

Eigene Meinung:
Die Handlung von „Maka-Maka“ zusammenzufassen ist nahezu unmöglich, da der Manga im Grunde gar keine besitzt. Der Künstler Kishi Torajiro konzentriert sich bei den 5-6 Seiten umfassenden, sehr kurzen Kapiteln zumeist auf eine – die erotischen Spielereien und das Näherkommen der beiden Mädchen Nene und Jun.

Dementsprechend deutlich und explizit ist der vollfarbige Comicband auch – in fast nahezu jedem Kapitel geht es um Sex – sei es nun zu Hause, in der Schule, am Meer, in der U-Bahn… die Protagonisten können nirgendwo die Finger voneinander lassen, was natürlich auch dafür sorgt, dass es keinen wirklichen roten Faden in der Handlung gibt. Kishi Torajiro konzentriert sich vollkommen auf die erotischen Aspekte ihrer Beziehung und entwirft daher nur kurze Szenen aus dem gemeinsamen Leben von Nene und Jun. Nur selten kommen andere Charaktere oder Männer zum tragen – es werden nur die Probleme der Mädchen thematisiert. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die Gespräche und Szenen teilweise arg aufgesetzt wirken. Zum Teil verhalten sich die Mädchen so auffällig, dass sowohl ihre Gespräche, als auch die Reaktionen der Gesellschaft unrealistisch wirken.

Maka-Maka Band 2Da man jedoch davon ausgehen kann, dass Kishi Torajiro lediglich seine eigene erotischen Fantasien zu Papier bringen wollte, hat er sich insgesamt auch weniger um die Rahmenhandlung oder gar um Charakterentwicklung gekümmert. Denn ein wirkliche Veränderung oder Weiterentwicklung findet nicht statt, mit Ausnahme, dass sich Jun und Nene, aufgrund ihrer sexuellen Erfahrungen miteinander, näher kommen.

Die Zeichnungen des Künstlers muten eher frankobelgisch an, als japanisch. „Maka-Maka“ ist vollfarbig, das Album großformatig und die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Die Coloration wirkt an einigen Stellen etwas platt und die Hintergründe sind minimalistisch gehalten, jedoch bemüht sich der Künstler keine leeren Panele zu zeichnen, sondern überall für einen passenden Rahmen in Form von mal angedeuteten, mal detaillierten Hintergründen zu sorgen.

Kishi Torajiro verzichtet bei „Maka-Maka“ auf die typischen Mangafiguren- und elemente. Nene und Jun sind realistisch gehalten, haben dementsprechend auch sehr weibliche Proportionen und besitzen nicht die perfekten Modelmaße. Sie sind nicht die klassischen Schönheiten und Kishi Torajiro versteht es sie in jeder Situation passend in Szene zu setzen. Der Erotikfaktor bei seinen Zeichnungen ist natürlich sehr hoch, doch nie wirken die erotischen Szenen wirklich plump oder sexistisch. Das mag zum einen daran liegen, dass er trotz aller Erotik nie zu explizit wird und zum anderen alles recht natürlich wirkt.

Insgesamt ist „Maka-Maka“ zwar einer der wenigen Yuri-Mangas, die bisher ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, richtet sich jedoch ganz deutlich an erwachsene Männer. Sowohl was die Zeichnungen, die Handlung und die Charaktere betrifft ist „Maka-Maka“ nur etwas für, diejenigen, die erotische Mangas suchen und genug von den typischen japanischen Mangas haben. Kishi Torajiro legt einen Yuri- Comic vor, der wohl die meisten männlichen Fantasien beflügeln wird und meiner Meinung nach eher ein FSK 18 verdient…

© Koriko

Maka-Maka: © 2003 Kishi Torajiroato, JIVE Ltd./ Planet Manga

Ipomoea

Name: Ipomoea
Englischer Name:
Originaltitel: Asagao to Kase-san
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Hiromi Takashima
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

IpomoeaStory:
Die etwas einfältige, aber gutherzige Yamada kümmert sich mit Freuden um die Pflanzen der Schule. Als sie eines Tages beim Gießen ihrer Prunkwinden („Ipomoeas“) die jungenhafte Kase kennenlernt, wird ihre Gefühlswelt gewaltig auf den Kopf gestellt. Kase, die in ihre Parallelklasse geht und zur Leichtathletik-AG gehört, ist das genaue Gegenteil von ihr und als sich die beiden anfreunden, wird sich Yamada mehr und mehr ihrer Gefühle für Kase bewusst. Da sie jedoch beide Mädchen sind, setzt Yamada alles daran ihre Gedanken zu verheimlichen und eine normale Freundschaft aufzubauen.

Als der alljährliche Schulmarathon ansteht und Kase ihrer neuen Freundin beim Training helfen möchte, kommen sich die beiden unweigerlich näher. Als sie einander ein Versprechen geben, setzt Yamada alles daran ihren Teil zu erfüllen: den Marathon durchzustehen, um Kase anschließend einen Wunsch zu erfüllen …

Eigene Meinung:
„Ipomoea“ ist ein sehr niedlicher, leichter Girls Love Manga von Hiromi Takashima, der in Japan in der Yuri-Anthologie „Hirari“ fortgesetzt wird. Die Zeichnerin ist in verschiedenen Genres aktiv, darunter Shojo, Seinen und Shonen-Ai, wobei in ihren Mangas zumeist die Comedyelemente überwiegen.

Ursprünglich war das erste Kapitel von „Ipomoea“ als abgeschlossener Episodenmanga geplant, allerdings entwickelte sich die Geschichte zwischen Yamada und Kase im Laufe der Zeit weiter und wurde nach und nach zu einer kompletten Geschichte. Aus diesem Grund folgt die Handlung am Anfang keinem wirklich roten Faden. Sicherlich läuft alles darauf hinaus die beiden Mädchen einander näher und schließlich zusammen zu bringen, doch es mangelt an einer wirklichen kontinuierlichen Handlung. Als Leser bekommt man einfach nur Kurzgeschichten mit denselben Figuren und unterschiedlichen Thematiken präsentiert, was man allein schon an den Titeln der Kapitel bemerkt („Das Fahrrad und Kase-san“, „Die Sneakers und Kase-san“ etc.).

„Ipomoea“ ist einfach gestrickt, sprich Tiefgang, Dramatik und Ernsthaftigkeit darf man nicht erwarten. Hiromi Takashima will einfach nur unterhalten und setzt dabei auf die altbekannte Mischung aus Romantik, Comedy und Situationskomik. Dementsprechend sucht man erotische Szenen vergeblich. „Ipomoea“ ist ein romantischer Girls Love Manga, in dem es über ein zartes Küsschen am Ende nicht hinausgeht.

Die Charaktere entsprechen ebenfalls dem typischen Girls Love Schema – ein schüchternes, unsicheres Mauerblümchen und eine jungenhafte, etwas burschikose Sportlerin. Dahingehend bietet Hiromi Takashima wenig Neues – sie hält am bekannten Schema fest, schafft jedoch damit sehr sympathische und liebenswerte Figuren. Sowohl Yamada, als auch Kase wissen zu gefallen und es macht Spaß ihre Annäherungen mitzuerleben. Sie passen gut zur lockerleichten Handlung und der angenehmen Atmosphäre des Mangas.

Hiromi Takashimas Zeichnungen passen ebenfalls gut zum Inhalt und dem lustig-romantischen Inhalt. Die Mangaka hat einen sehr schönen, leichten Shojostil, der mit niedlichem Charakterdesign, süßen Zeichnungen und stimmigen, sehr hellen Panelen punkten kann. Auch ihre Farbillustrationen und die gelungenen Hintergründe werten den Manga auf und ergeben ein stimmiges Gesamtbild.

Alles in allem ist „Ipomoea“ ein schöner, romantischer Girls Love Manga, der durchaus lesenswert ist, insofern man einfache, seichte Handlungsstränge und ein wenig stereotype Figuren mag. Wirklich Tiefgang und ungewöhnliche Handlungsbögen darf man nicht erwarten, da Hiromi Takashima lediglich eine lockerleichte Liebesgeschichte erzählen will, die man so sicherlich nicht das erste Mal liest. Dennoch sollten Girls Love Fans einen Blick riskieren- „Ipomoea“ ist sehr niedlich umgesetzt und punktet mit schönen Shojo-Zeichnungen, die hervorragend zum Inhalt passen. Wer seichte, romantische Girls Love Kost mag, sollte einen Blick riskieren.

© Koriko

Ipomoea: © 2012 Hiromi Takashima, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Highschool Girls

Name: Highschool Girls
Englischer Name:
Originaltitel: Hanjuku-Joshi
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2008
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Akiko Morishima
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Highschool Girls Band 1Story:
Die mädchenhafte Yae kann ihren eigenen Körper nicht leider. Weder ihr niedliches, rundliches Gesicht, noch ihr voller Busen gefallen ihr, da sie immer wieder darauf angesprochen wird. Um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, besucht sie eine reine Mädchenschule und lernt dort die sportliche, offenherzige Chitose kennen, die das genaue Gegenteil von ihr ist. Die beiden kommen sich näher und bald bemerken sie, dass sie mehr als Freundschaft verbindet. Nur wie soll es weitergehen? Eine Antwort erhalten sie, als sie eines Abends in der Schulbibliothek die Lehrerin Edogawa mit der berüchtigten Oberklässlerin Kashima beim Sex erwischen. Dass Kashima und Edogawa beide behaupten, nicht ineinander verliebt zu sein, erschwert die Situation, insbesondere für Yae, die von allem sehr eingeschüchtert ist.

So dauert es noch eine Weile, bis sich die Beiden körperlich näher kommen. In dieser Zeit vertieft sich auch die Beziehung zwischen Edogawa und Kashima, da letztere erst nach und nach herausfindet, warum ihre Lehrerin normalerweise jegliche Annäherungen zurückweist …

Eigene Meinung:
Mit „Highschool Girls“ von Akiko Morishima ist eine weitere populäre Girls Love Serie auf dem deutschen Merkt erschienen. Die Künstlerin zählt in Japan zu den bekanntesten Zeichnern des Genre, so ist es nicht verwunderlich, dass „Highschool Girls“ nicht ihre erste Girls Love Serie ist.

Highschool Girls Band 2Die Geschichte ist unspektakulär und bietet kaum etwas Neues. Sie ist recht flach und klischeebeladen, was man auch an den Protagonisten sieht. Yae ist das typische Mädchen (auch wenn sie es hasst) – süß, schüchtern und schnell verunsichert, Chitose ist ihr genaues Gegenteil – sportlich, jungenhaft und offenherzig. Auch Edogawa, als unsicherer Lehrerin und Kashima, die die Rolle eines schulbekannten Flittchens einnimmt, sind nicht unbedingt neu. Das macht „Highschool Girls“ zu einem mittelmäßigen Manga, bei dem die Handlung nur vor sich hinplätschert, ohne den Leser wirklich zu fesseln. Es fehlt einfach das Besondere, das nachhaltig in Erinnerung bleibt.

Akiko Morishimas Zeichnungen sind sehr shojohaft und kindlich. Sie hat einen sehr niedlichen Stil, der sich optisch eigentlich an ein jüngeres Publikum richtet, inhaltlich jedoch aufgrund der erotischen Szenen nicht für Kinder geeignet ist. Dieser Umstand hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, da man nicht das Gefühl hat, Grundschüler anstelle von Highschoolschülern bei ihren erotischen Spielereien zu sehen. Der Stil ist fraglos niedlich, routiniert und angenehm, doch die Tatsache, dass Yae und Chitose optisch wie 12 aussehen, passt einfach nicht zur Geschichte bzw. zu den erotischen Sequenzen, die zum Ende hin immer häufiger vorkommen.

Insgesamt ist „Highschool Girls“ ein Muss für Girls Love Fans (insbesondere da es auf dem deutschen Markt nur wenige GL Mangas gibt), die niedliche Mädchen und das typische Rollenschema mögen. Wer keinen Wert auf eine tiefgängige Story legt und wem die vielen erotischen Szenen, trotz der kindlichen Zeichnungen, nicht stören, der sollte zugreifen. Alle anderen sollten im Vorfeld einen Blick in den Manga werfen …

© Koriko

Highschool Girls: © 2008 Akiko Morishima, Ichijinsha Inc. / EMA

Rosen unter Marias Obhut

Name: Rosen unter Marias Obhut
Englischer Name: Virgin Mary is Watching
Originaltitel: Maria-sama ga miteru
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1998
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Oyuki Konno
Illustrator: Reine Hibiki
Bände: 39 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 5 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Rosen unter Marias Obhut Band 1Story
Yumi Fukuzawa ist eine ganz normale High-School-Schülerin der Lilian-Akademi, einer traditionsreichen katholischen Mädchenschule für Töchter aus wohlhabendem Elternhaus. An dieser Schule achtet nicht nur die heilige Maria auf die Schülerinnen, sondern es gibt auch das Sœur-System. Ältere Schülerinnen suchen sich eine „petite Sœur“, eine kleine Schwester, um die sie sich kümmern. Das größte Ziel eines jeden Mädchens ist es, die Schwester einer „Rose“ zu werden. Die gelbe, weiße und rote Rose bilden die Schülervertretung und sind dadurch große Respektspersonen. Die petite Sœurs der Rosen sind die „Rosenknospen“, diese werden ein Jahr später zur „Rose“, wenn die ältere Schwester die High School verlässt. Die „Rosenknospen“ haben dann natürlich auch wieder eine kleine Schwester, die dann im nächsten Schuljahr zur „Knospe“ wird.

Es ist ein ganz normaler Morgen an dem Yumi auf dem Weg zur Schule ist. Sie läuft durch die Ginkgo-Allee und bleibt bei der Marien-Statue stehen, um zur heiligen Maria, wie jeden Morgen, zu beten. Just in diesem Moment wird sie gerufen. Zunächst glaubt sie, die heilige Maria würde zu ihr sprechen, aber eine so laute Stimme würde zu Maria nicht passen. Yumi dreht sich um und was sie sieht, verschlägt ihr die Sprache. Vor ihr steht die „rote Rosenknospe“, Sachiko Ogasawara. Sachiko ist Yumis größtes Vorbild. Nicht nur weil sie sehr hübsch und elegant ist, sondern ihr ganzes Erscheinungsbild hat Yumi in ihren Bann gezogen. Ohne das Yumi ihre Sprache wieder findet, bindet Sachiko ihr die Schleife der Schuluniform und unterweist sie, in Zukunft besser auf ihre Kleidung zu achten. In diesem Moment fotografiert Tsutako diese Szene.

Schon in der Mittagspause kommt sie auf Yumi zu und bittet sie, dass Foto beim Schulfest ausstellen zu dürfen. Yumi ist das natürlich nicht recht, denn das ganze war ihr sehr peinlich. Tsutako überredet sie letztendlich. Jedoch braucht sie noch die Genehmigung von Sachiko. Selbst traut sich Tsutako nicht sie zu fragen, deshalb schickt sie Yumi vor. Gemeinsam gehen sie nach dem Unterricht zur Rosenvilla um Sachiko dort um Erlaubnis zu bitten. Die beiden Mädchen stehen einige Minuten vor der Tür der Rosenvilla bis Yumi all ihren Mut zusammen nimmt und an die Tür klopfen will.

Rosen unter Marias Obhut Band 2Genau in diesem Moment steht Shimako Todo hinter ihnen und spricht sie an. Shimako ist die weiße Rosenknospe, aber so alt wie Yumi und Tsutako. Die beiden sind erleichtert und lassen sich von Shimako in die Villa führen. Sie gehen die Treppe hinauf zur oberen Etage und hören plötzlich, wie ein Streit in der entbrennt. Shimako öffnet langsam die Tür zum Raum. Im nächsten Moment kommt es zu einem Zusammenstoß. Sachiko, die durch den Streit den Raum verlassen will, rennt Yumi, die im Begriff war in das Zimmer einzutreten, um. Yumi stürzt und Sachiko fällt auf sie drauf.

Die anderen Mädchen kommen aus dem Zimmer, um sich um Yumi zu kümmern. Nachdem Sachiko Yumi gefragt hat, ob diese schon eine Sœur hat, nimmt sie Yumi an die Hand und zieht sie ins Zimmer. Dort verkündet sie den Rosen, dass Yumi ihre petit Sœur werden wird. Diese fällt aus allen Wolken. Doch wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, möchte Sachiko nur Yumi als Schwester, um die Rolle des Aschenputtels beim Theaterstück abzulehnen. Als Yumi das herausfindet ist ihr Stolz verletzt, wodurch sie es ablehnt, Sachikos petit Sœur zu werden. Ist so ein Zufall der richtige Weg seinem Idol näher zu kommen? Letztendlich machen die Rosen den Vorschlag, dass Sachiko die Rolle ablehnen kann, wenn Yumi ihren Rosenkranz annimmt und somit zu ihrer petite Sœur wird. Dadurch muss aber Yumi dann die Rolle übernehmen und das ist etwas, was Yumi nicht tun möchte. Wird Sachiko es schaffen Yumi zu überreden?

Eigene Meinung
„Rosen unter Marias Obhut“ ist der Roman zum gleichnamigen Manga von Tokyopop. Inhaltlich unterscheidet sich der Roman kaum von den Inhalten des Manga, sondern ist an einigen Stellen tiefgründiger. Der Roman liest sich sehr angenehm und fesselt den Leser an die Geschichte. Mit 39 bis jetzt erschienen Bänden ist für viel Nachschub aus Japan gesorgt. Der Schreibstil passt auch sehr gut zur Geschichte einer katholischen Mädchenschule, jedoch sind manchmal Fremdwörter verwendet worden, bei denen sich das Zielpublikum schwer tun wird. Empfohlen wird der Roman für Leserinnen zwischen 13 und 16 Jahren, wobei ältere natürlich auch auf ihre Kosten kommen 🙂

Rosen unter Marias Obhut: © 1998 Reine Hibiki Shueisha / Tokyopop

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