P.B.B. – Play Boys Blues

Name: P.B.B. – Play Boys Blues
Englischer Name:
Originaltitel: Play Boys Blues
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Shiuko Kano
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Play Boys BluesStory:
Das Leben als Host ist nicht leicht – selbst dann nicht, wenn man, wie Junsuke Nummer eins des Clubs ist und sich vor weiblichen Avancen kaum retten kann. Grund hierfür ist Junsukes Mitbewohner Shinobu Hishiya, ehemalige Nummer eins und Frauenschwarm, der unterdessen als Bauarbeiter arbeitet. Zwischen den beiden kracht es immer wieder, da Junsuke schon seit einer Weile in Shinobu verliebt ist, dieser jedoch niemanden an sich heranlässt. Dennoch gibt sich Junsuke nicht so leicht geschlagen und setzt alles daran Shinobu für sich zu gewinnen. Doch selbst als die beiden miteinander schlafen und sich endlich näher kommen, sind sie weit weg von einer richtigen Beziehung, kann Shinobu doch selten treu sein und ist Junsuke nach wie vor ein Host, der teilweise auch die Nächte mit seinen Kundinnen verbringt.

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Play Boys Blues“ stammt aus der Feder des bekannten und beliebten Yaoi-Mangaka Shiuko Kano, von der in Deutschland bereits der Manga „Punch up“ erschienen ist, der ein Spin-Off der vorliegenden Mangareihe darstellt. So ist es nicht verwunderlich, dass Motoharu und Kota, Protagonisten aus „Punch up“ auch in „Play Boys Blues“ den ein oder anderen Kurzauftritt haben und umgekehrt. Zudem veröffentliche Tokyopop den Einzelband „Punch up + Yaizo Brothers“ der Zeichnerin. „Play Boys Blues“, kurz „P.B.B.“ erschien erstmals 2003 bei Biblos, und wurde 2007 von Libre Publishing übernommen.

P. B. B. – Play Boy Blues Band 2Inhaltlich bietet sich dem Leser die übliche Boys Love Kost, wobei es dieses Mal deutlich expliziter zur Sache geht. Shiuko Kano nimmt kein Blatt vor den Mund bzw. lässt kein Kapitel ohne seitenlange Sexszene davonkommen – „Play Boys Blues“ ist zu Recht FSK 18, immerhin geht es zwischen Junsuke und Shinobu recht hart zur Sache. Die Beziehung der beiden wirkt ein wenig verwirrend, im Grunde ist es ein ewiges Hin und Her, das zumeist im Bett endet. Dadurch ist „PBB“ etwas flach geraten und bieten inhaltlich nichts wirklich Neues. Darüber hinaus ist der Seitenaufbau, ebenso wie die Szenerien und Dialoge manchmal etwas irreführend und chaotisch, so dass man der ohnehin dürftigen Geschichte nur teilweise folgen kann. Man hat seine Probleme, dem Geschehen zu folgen und den Ablauf nachzuvollziehen.

Die Charaktere sind durchaus sympathisch, aber sehr mangahaft und übertrieben. Gerade Shinobu ist manchmal übertrieben fröhlich und aufgedreht, so dass man ihn nur schwer nachvollziehen kann. Auch Junsuke handelt nicht immer logisch, so dass man auch bei ihm hin und wieder Probleme hat, seine Aktionen und Beweggründe zu verstehen. Im Laufe des Mangas gibt sich das, insbesondere als sich die Zeichnerin mehr auf die Beziehung und das Zusammenleben der Beiden konzentriert. Bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Bänden diese Punkte vertieft werden und beide Charaktere ein wenig mehr Dreidimensionalität bekommen.

Die Zeichnungen von Shiuko Kano sind gewöhnungsbedürftig und definitiv Geschmackssache. Man merkt ihnen deutlich das Alter an, immerhin erschienen die ersten Kapitel 2003 bei Biblos. Dementsprechend sind die ersten Seiten recht fehleranfällig – gerade die Anatomie, die Gesichter und die Perspektiven stimmen nicht immer. Erst im Laufe der Zeit bessert sich die Künstlerin spürbar und wird sicherer. Das erkennt man gut in „Punch up“, das wesentlich später auf den japanischen Markt kam.

„Play Boys Blues“ ist ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der am ehesten Fans härterer Kost ansprechen dürfte. Shiuko Kano liebt Sexszenen und erotische Sequenzen, dementsprechend häufig kommen diese in ihren Mangas vor. Eine wirklich spannende, eigehende Handlung gibt es noch nicht (vielleicht kommt das ja in den kommenden Bänden), und auch die Charakterentwicklung lässt zu wünschen übrig. Wer Hardcore Yaoi mag und wem bereits „Punch up“ gefallen hat, sollte zugreifen. Shiuko Kanos Werke sind nicht umsonst vom Verlag ab 18 empfohlen.

Play Boys Blues: ©2007 Shiuko Kano, Libre Publishing / Tokyopop

Cocktail Control

Name: Cocktail Control
Englischer Name: How To Control a Sidecar
Originaltitel: Side Car Seigyohou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2008
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,99 €

Cocktail ControlStory
Der heterosexuelle Barkeeper Kosaka arbeitet im Maria Elena, einer der bekanntesten Schwulbars der Stadt. Kosaka selbst ahnt nichts davon und übersieht sowohl die Turteleien der Gäste, als auch die der Angestellten geflissentlich, bis er irgendwann seine Kollegen beim Küssen beobachtet. Schlagartig wird ihm bewusst, dass die beiden Männer Fumi und Kanashiro, die zumeist als Pärchen in der Bar auftauchen, gesteigertes Interesse an ihm haben. Bei ihren Besuchen bestellen sie beide stets einen Side Car, obgleich Kosaka schnell mitbekommt, dass weder Fumi noch Kanashiro den Geschmack dieses Cocktails mag. Da Kosaka es nicht ausstehen kann, wenn seine Cocktails zurückgehen und weil er glaubt, dass die beiden ihn nur veralbern wollen, mixt er ihnen das nächste Mal andere Cocktails. Doch dies hat ungeahnte Folgen. Fumi verlässt enttäuscht die Bar und verschwindet, um nach „ihm“ zu suchen. Für Kanashiro steht fest, dass Kosaka die Schuld an Fumis Verschwinden trägt. In seinem Zorn vergewaltigt er den Barkeeper.

Kosaka, der dem Maria Elena keine Probleme bereiten will, arbeitete auch nach der Sache dort, weigert sich aber Kanashiros Entschuldigungen und Bestellungen anzunehmen. Als Fumi wieder auftaucht, will Kosaka endlich wissen, was mit diesem seltsamen Pärchen los ist, und zwingt beide dazu ihm die Wahrheit zu sagen. Er erfährt, dass Fumi und Kanashiro Liebhaber derselben Person waren. Sakumi, der Kosaka sehr ähnlich sieht, verschwand jedoch von jetzt auf gleich und ließ die beiden Männer sitzen. Seitdem sucht Fumi einen neuen Liebhaber, während Kanashiro immer noch nicht so recht weiß, was er tun soll. Schließlich entscheiden sich beide dafür, nicht länger zu warten und diese Liebe endlich hinter sich zu lassen. Auch Kosaka verzeiht Kanashiro, da er der Meinung ist, dass dieser schon genug durchmacht.

Allerdings rechnet er nicht damit, dass sich Kanashiro schon längst in ihn verliebt hat. Und da Fumi seinem Freund in nichts nachstehen will, beginnt er ebenfalls Kosaka zu umschwärmen und anzugraben. Für Kosaka, der eigentlich nur an Frauen interessiert ist, wird es immer schwieriger, die beiden auf Abstand zu halten, insbesondere als er sich mit Kanashiro anfreundet…

Eigene Meinung:
„Cocktail Control“ ist ein Spin-Off des Einzelbandes „Martini for two“ von Makoto Tateno. Dieses Mal ist, der in der Bar arbeitende, Kosaka die Hauptfigur. Die Handlung ist recht simpel, wenngleich die Dreiecksbeziehung, die sich im Laufe der Handlung anbahnt, für ein wenig Spannung und Würze sorgt. Ansonsten sind die Charaktere die typischen Makoto Tateno Figuren, die man bereits aus ihren bisherigen Mangas kennt. Kosaka ist dabei jedoch ein wenig unausgegoren, da man seinen plötzlichen Sinneswandel nicht nachvollziehen kann. Er betont mehrfach, kein Interesse an Männern zu haben, doch irgendwann hat er damit von jetzt auf gleich keinerlei Probleme mehr. Fumi und Kanashiro bleiben beide recht blass, so dass man ihre Beweggründe kaum verstehen kann.

Die Zeichnungen sind wie gewohnt solide und hübsch anzusehen. Leider haben die Charaktere die Angewohnheit sich wahnsinnig zu ähneln, so dass man einen anderen Manga von Makoto Tateno zur Hand nehmen könnte, und dieselben Figuren dort finden würde. Das macht ihre Werke auf Dauer langweilig, da es weder von den Zeichnungen, noch von der Handlung her, etwas Neues zu entdecken gibt.

Insgesamt ist „Cocktail Control“ ein typischer Einzelband Makoto Tatenos. Wer ihre Mangas mag, wird auch an diesem nicht vorbeikommen, wer sich nur ausgewählte Serien zulegen möchte, dem empfehle ich „Yellow“, „Blue Sheep Dream“ und „Hero Heel“, da dieser komplexer und spannender sind. „Cocktail Control“ ist leider zu einfach und „Tateno-typisch“ geraten, als dass er aus der Masse an deutschen Boys Love Mangas heraus stechen würde…

© Koriko

Cocktail Control: © 2008 Tateno Makoto, Shinshokan / EMA

Close your last Door

Name: Close your last Door
Englischer Name: Close the last Door
Originaltitel: Saigo no Door wo Shimero!
Herausgebracht: Japan: Libre 2002
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Yugi Yamada
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Close your last Door Band 1Story:
Bei der Hochzeit seines besten Freundes Saito bricht für den gutaussehenden Nagai endgültig die Welt zusammen. Seit Jahren ist er in den tollpatschigen, anhänglichen und niedlichen Saito verliebt, doch wirklich offen gestehen konnte er diesem seine Gefühle nicht. So sieht sich Nagai gezwungen, statt zur Nachfeier in eine Bar zu gehen um sich richtig zu betrinken. Dort trifft er auch Honda, einen weiteren Hochzeitsgast und Arbeitskollegen der Braut Remi und während eines Gespräches mit dem gutaussehenden Mann platzt all der Frust aus Nagai heraus. Als sich Nagai kurz darauf in einem Hotelzimmer wiederfindet, in das Honda den Betrunkenen geschleppt hat, kommen sich die beiden näher und unerwartet küsst Honda Nagai. Erst am nächsten Morgen wird sich Nagai seines Fehlers bewusst und schleicht sich heimlich aus dem Zimmer, um nicht in Erklärungsnotstand zu geraten.

Er nimmt sich vor Saito zu vergessen und ihm sein Glück zu gönnen, doch bereits wenige Stunden später wird Nagai gezwungen all seine guten Vorsätze über Bord zu werfen. Saito wartet vor seiner Wohnung auf seinen Freund und berichtet ihm weinend, dass Remi noch in der Hochzeitsnacht mit einem anderen Kerl durchgebrannt ist. Sofort verdächtigt Nagai Honda, da er diesem gegenüber eine ähnliche Bemerkung hat fallen lassen und sich gewünscht hat, irgendjemand würde mit der Braut durchbrennen.

Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Honda nichts damit zu tun hat und in all dem Chaos lernen sich nicht nur Nagai und Honda besser kennen, auch Saito taucht in regelmäßigem Abstand bei Nagai auf und bringt diesen mit seiner Anhänglichkeit in ziemliche Schwierigkeiten. Und auch Honda macht immer wieder Annäherungsversuche und Nagai steht plötzlich zwischen den Stühlen. Er mag zwar Honda, kann jedoch Saito nicht gänzlich aus seinem Gedächtnis streichen und obgleich sich zwischen Honda und Nagai eine Beziehung entwickelt tauchen immer wieder neue Probleme auf. Besonders als Saito und Honda damit beginnen auf ihre Art um Nagais Gefühle zu kämpfen…

Close your last Door Band 2Eigene Meinung:
„Close your last Door“ stammt von Yugi Yamada und ist in Japan so populär geworden, dass eine 30-minütige OVA produziert wurde, die grob die ersten drei Kapitel umfasst. Die Geschichte um die Dreiecksbeziehung zwischen Nagai, Honda und Saito wird mit viel Witz und Charme erzählt. Die Geschichte lebt von den Charakteren und den Missverständnissen, die immer wieder auftreten. Es handelt sich um eine alltägliche, realitätsnahe Geschichte, die jedoch mit einer ordentlichen Brise Erotik gewürzt ist. Trotz allem ist es nicht so, dass die Protagonisten sofort miteinander ins Bett steigen. Yugi Yamada gibt ihnen genug Zeit, um sich zu entwickeln und kennen zulernen. Die gespaltenen Gefühle Nagais, der eigentlich nicht schwul ist, stehen im Vordergrund; nur ab und zu kann man erahnen, was in Honda vor sich geht.

Die Zeichnungen sind zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch das ändert sich recht schnell, da man sich dem Charme der Geschichte und der Charaktere nur schwer entziehen kann. Sicherlich hat man sehr viel Gag- Situationen und entsprechende SD-Sequenzen, doch sobald sie ernstere Themen anschneidet oder erotische Szenen zeichnet, bekommt der Leser einen soliden und hübsch anzusehenden Zeichenstil präsentiert.

Wer Comedy, realistische Geschichten und eine ordentliche Brise Erotik, der kann mit „Close your last Door“ nichts falsch machen. Der Manga bietet eine schöne, chaotische Story, charmante Männer und eine prickelnde Dreiecksbeziehung. Für Zwischendurch zu empfehlen…

© Koriko

Close your last Door: © 2001 Yugi Yamada, Libre Publishing Co.,Ltd. / EMA

Chouchin

Name: Chouchin
Englischer Name:
Originaltitel: Chouchin
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Zeichnungen: Tina Lindhorst
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

ChouchinStory:
Lange hat man auf „Chouchin“ warten müssen, mit fast einjähriger Verspätung erschien nun der Kurzgeschichtenband. Die einzelnen Episoden gehören lose zueinander, sind die Hauptcharaktere doch immer dieselben- die Schüler Toki und Kouji. Im Grunde können sich die beiden auch nicht ausstehen, doch manch wundersame Ereignisse und Abenteuer schweißen doch zusammen.

In der ersten Geschichte „Die Villa“ sind die beiden ungleichen Jungs auf Klassenfahrt und müssen sich zu allem Überfluss auch noch ein Zimmer teilen. Bei einer Nachtwanderung verlieren sie dank eines Streites den Anschluss an ihre Klasse und irren nur mit einer Taschenlampe bewaffnet durch den Wald. Sie finden eine düstere, verlassene Villa und da es keinerlei Sinn hat durch den dunklen Wald zu laufen und sich richtig zu verirren, beschließen sie die Nacht dort zu verbringen. Doch die Villa ist nicht nur unheimlich, sondern auch alles andere als verlassen. Ein seltsamer Mann haust dort und versucht seinen toten Bruder ins Leben zurückzuholen. Als er Toki entdeckt und unter seine Gewalt bringt, kann nur noch Kouji seinem Schulfreund helfen…

Nachdem Kouji und Toki heil aus der Sache mit der Villa heraus gekommen sind und sogar zueinander gefunden haben, reißen die seltsamen Geschehnisse nicht ab. Während einer Bahnfahrt, fällt das Licht aus und im nächsten Moment befinden sie sich nicht mehr in einem normalen Zug und auch nicht in ihrer Stadt. Bei der nächsten Haltestelle werden sie vom Schaffner aus dem Zug geworfen und da ihnen nichts anderes übrig bleibt, gehen sie den einzigen Weg entlang, der vor ihnen liegt um zu einer Stadt zu gelangen, die wahrhaft ausgestorben ist…

In der dritten Geschichte „Sweet Clouds“ verbringen die beiden das wohl ungewöhnlichste Halloween, das man sich vorstellen kann. Nicht nur hat Toki einen neuen Freund gefunden, Masa macht dem Jungen sehr zum Verdruss von Kouji auch noch schöne Augen. Nach einem Streit zwischen den Beiden begibt sich Toki mit Masa in den angrenzenden Wald. Masa zeigt Toki einen Anhänger, der im Dunkeln leuchtet. Kouji folgt ihnen und zu dritt gelangen sie in die Stadt der Hexen und Magier- Salander. Dort kommen sie genau zu dem Zeitpunkt, als sich ein Fluch jährt und zwei Brüder gegeneinander kämpfen…

Die letzte Geschichte „Mori“ schließt direkt an die vorherige an und bringt die drei Freunde in ein fremdes Land, in dem nicht nur Hexen und Zauberer existieren, sondern auch mächtige Königreiche und Drachen…

Eigene Meinung:
„Chouchin“ ist ein ungewöhnlicher Manga, der besonders durch die immensen phantasievollen Geschichten lebt. Diese machen einen ganz besonderen Zauber aus und es zeigt sich deutlich wie viel Potenzial eine jede einzelne dieser kurzen märchenhaft anmutenden Kurzgeschichten gehabt hätte. Die Autorin Franziska Steffen (die sich kurz vor der Veröffentlichung von dem Manga distanzierte) hat wirklich eine sehr umfangreiche Fantasie. Sie entführt den Leser in eine fantastische Welt aus Magie, Liebe und Abenteuer. Leider sei angemerkt, dass die wenigen Seiten, die für die Handlungsbögen zur Verfügung standen die Geschichten fast schon kaputt machen. Eine jede Episode hätte einen einzelnen Mangaband füllen können; Charakterentwicklungen wären wesentlich behutsamer von statten gegangen und somit hätten die beiden Künstler vieles nachvollziehbarer gestalten können. Der Flair, den die Geschichten innehaben wird aufgrund des Platzes oft zerstört, viel Potential merklich verschenkt und es ist einfach nur schade, dass vieles so schnell abgewickelt wird.

Die Zeichnungen von Tina Lindhorst sind sehr hübsch geworden. Sie bemüht sich um einen sehr detaillierten Stil und schafft es bemerkenswert viele Hintergründe und Details in die einzelnen Panele zu legen. Das erklärt wahrscheinlich auch die Verzögerung des Bandes um fast ein Jahr, doch das Warten hat sich gelohnt. Die Charaktere sind ihrem Stil entsprechend sehr kindlich geraten, besonders Toki und Masa wirken fast wie Kinder, dank der breiten Gesichter. Doch Tina Lindhorst beherrscht ihre Kunst, weiß geschickt Rasterfolien einzusetzen und hat einen sehr sicheren, federleichten Strich.

Insgesamt ist „Chochin“ ein kleines Meisterwerk in sich. Es lässt sich schwer in ein gängiges Genre quetschen, da es versucht von allem ein wenig zu sein- Shonen-Ai, Horror, Fantasy, Mystery. Das ist manchmal vielleicht ein wenig viel, doch wenn man die Episoden, als Einzelgeschichten betrachtet, dann hat man kleine Perlen vor sich liegen. Die Zeichnungen sind sehr schön, die Geschichten jedoch noch viel ansprechender und würden daher in einem Roman doch noch besser aufgehoben sein. Wer phantastische Geschichten und viel Fantasie und Mystik mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren…

© Koriko

Chouchin: © 2009 Tina Lindhorst, Carlsen

Capitel of Flowers

Name: Capitel of Flowers
Englischer Name:
Originaltitel: Hana no Miyako de
Herausgebracht: Japan: TAIYOH TOSHO 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Rihito Takarai
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Capitel of FlowersStory:
Die agrarwissenschaftlichen Studenten Akira und Motoharu könnten nicht unterschiedlicher sein – während Akira sein Studium ernst nimmt und feste Ziele in seinem Leben hat, lebt Motoharu in den Tag hinein, amüsiert sich lieber mit schönen Frauen und schert sich kaum um seine Zukunft. Dass Motoharu wesentlich mehr für Akira empfindet und diesem seine Gefühle bereits gestanden hat, sorgt dafür, dass sie sich auseinanderleben, obwohl sie von klein auf Freunde sind.

Als Akira auf Motoharu zugeht und diesen sogar küsst, ist der junge Student verwirrt. Doch die Chance, die er zu erkennen glaubt, entpuppt sich als Irrweg, denn Akira hat sich schon längst für einen Weg entschieden, der es Motoharu unmöglich macht, an der Seite seines Freundes zu bleiben …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Manga noch die Bonusstory „At the Heyday of Flowers“ in denen der Leser einen Einblick in das Zusammenleben von Misaki und Arikawa aus der Mangareihe „Only the Flower knows“ erhält, und Misaki zum ersten Treffen mit Arikawas Familie begleitet. Dabei lernt Misaki nicht nur Arikawas Eltern kennen, sondern auch seine jüngere Schwester, die als Modedesignerin ein äußerst seltsames Hobby hat.

Eigene Meinung:
Rihito Takarai ist den deutschen Fans seit langem ein Begriff. Mit ihren gefühlvollen Mangas „Seven Days“ und „Only the Flower knows“ eroberte sie die Herzen der deutschen Boys Love Fans im Sturm. Nun legt Tokyopop mit dem Einzelband „Capital of Flowers“ einen Spin-Off zu „Only the Flower knows“ vor, der jedoch nicht Misaki und Arikawa ins Zentrum rückt, sondern den Professor der beide: Motoharu.

Die Geschichte ist dabei nicht unbedingt neu – es geht um die Liebe zwischen zwei jungen Männern, der noch in einer Zeit leben, in der homosexuelle Beziehungen gesellschaftlich kaum anerkannt waren. Zudem befindet sich Akira nicht in der Lage eigenmächtig über sein Leben zu bestimmen, weswegen dem Leser schon recht früh klar ist, dass die Geschichte kein gutes Ende haben wird.

Romantik- und Happy End- Fans müssen aber nicht traurig sein: Rihito Takarai bietet zumindest in der Bonusgeschichte um Misaki und Arikawa gewohnt romantische und sehr gefühlvolle Kost, wobei auch die Comedy und der Alltag nicht zu kurz kommen. Hier ist es lediglich schade, dass der Konflikt, den Arikawa damit hat, Misaki als seinen Lebenspartner vorzustellen, umgangen wird und nur am Rande erwähnt wird. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man diesen Part genauer ausgearbeitet hätte, um die Reaktionen der Familie mitzuerleben.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Rihito Takarai hat ein Händchen für attraktive, liebenswerte Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann und die gut zu den Geschichten passen. Sowohl Motoharu, als auch Akira passen zur Geschichte, ebenso die Nebenfiguren. In der Kurzgeschichte „At the Heyday of Flowers“ läuft Arikawas Schwester den beiden männlichen Protagonisten fast den Rang ab.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln. Rihito Takarai hat einen wundervollen, sehr feinen und atmosphärischen Zeichenstil. Zwar ähneln sich die Charaktere vom Gesicht her stark und hin und wieder wirken die Oberkörper sehr lang, aber das stört nicht weiter, da ihre Figuren lebendig wirken und sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt sind. Es macht einfach Spaß die Zeichnungen zu betrachten und sich in den feinen Strichen oder hübschen Männern und Frauen zu verlieren.

„Capital of Flowers“ ist ein empfehlenswerter, sehr gefühlvoller Boys Love Manga der Künstlerin Rihito Takarai. Mit ihren sympathischen Charakteren, der romantischen Handlung und ihren wundervollen Zeichnungen legt die Mangaka einen lohnenswerten Einzelband vor, für den es sich jedoch empfiehlt die 3-bändige Reihe „Only the Flower knows“ zu kennen, die bereits bei Tokyopop erschienen ist. Fans der Künstlerin und von romantischer BL-Kost werden an diesem Manga nicht vorbei kommen, allen anderen empfehle ich zumindest einen Blick. Es lohnt sich.

© Koriko

Capital of Flowers: © 2013 Rihito Takarai, TAIYOHTOSHO Co.,Ltd. / Tokyopop

Calling

Name: Calling
Englischer Name:
Originaltitel: Calling
Herausgebracht: Japan: Takeshobo 2009
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Calling Band 1Story:
Der schüchterne und unsichere Keigo verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Shiki, den er in einer Kneipe an der Bar entdeckt. Trotz seiner Scheu spricht er Shiki an, muss jedoch feststellen, dass dieser nicht schwul ist und keinerlei Interesse an Keigo hat. Dennoch kommen sich die beide näher, als Keigo den betrunkenen Shiki nach Hause bringt. Doch ihre aufkeimende Freundschaft steht unter einem schlechten Stern, scheint Shiki doch einer geheimen Polizeieinheit anzugehören, die gegen Terroristen und gefährliche Kriminelle ermittelt.

„Night Call“, die zweite Geschichte des Mangas, dreht sich um den jungen Asaoka, der sich freiwillig bei der Polizei meldet und als einer von Shikis Freunden ebenfalls Mitglied der Anti-Terror-Sonderabteilung werden möchte. Allerdings muss er dafür eine ungewöhnliche Aufnahmeprüfung absolvieren, die beinhaltet, mit einem der Ausbilder zu schlafen. Als sich dieser als männlich entpuppt, gerät Asaoka in einen Gewissenskonflikt.

In der letzten Kurzgeschichte „Golden Rain“ steht der junge Kaoru im Zentrum, der eine Videothek eröffnet und sich mit Inoue, dem Inhaber des benachbarten Takoyakishops anfreundet. Außerdem ist da noch der stille Junge von der anderen Straßenseite, der selten sein Zimmer verlässt und Kaoru beobachtet. Nach und nach lernt Kaoru den Jungen kennen und stolpert über ein unschönes Geheimnis …

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Calling“ ist der erste Band einer dreibändigen Reihe, die mit den Mangas „Nowhere“ und „Eden“ fortgesetzt wird. Inhaltlich dreht sich Miyamoto Kanos Werk um die Mitglieder der Anti-Terroreinheit, insbesondere um Shiki und Asaoka. Letzterer steht in Band zwei und drei im Zentrum der Handlung, da sich die Mangaka auf seine Beziehung zu dem Ausbilder TJ konzentriert und Asaoka mit einer kriminellen und gefährlichen Gang in Kontakt kommt.

Calling Band 2Inhaltlich ist „Calling“ ein gelungenes Werk, das Lust auf mehr macht. Der erste Band kratzt zwar bei der eigentlichen Geschichte rund um die Anti-Terror-Einheit Mlediglich an der Oberfläche, doch man wird dennoch gut unterhalten und lernt die wichtigen Figuren kennen. Im zweiten Band „Nowhere“ geht Miyamoto Kano schließlich in die Tiefe und baut eine spannende, interessante Geschichte auf, bei der auf der einen Seite die Polizeieinheit, auf der anderen die Beziehung zwischen Asaoka und TJ beleuchtet wird. Shiki tritt ab hier nur noch am Rande auf, doch das fällt nicht stärker ins Gewicht, da ein großer Teil seiner Geschichte bereits in „Calling“ erzählt wird.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Shiki kommt zu Beginn sehr geheimnisvoll daher, seine wahre Persönlichkeit lernt der Leser erst später kennen. Asaoka ist manchmal ein bisschen zu unsicher und schwächlich, doch das ändert sich glücklicherweise im Laufe der Zeit. Auch die übrigen Figuren können überzeugen, insbesondere TJ, der im ersten Band nur einen kurzen Auftritt hat, später immer wichtiger wird.

Zeichnerisch ist „Calling“ auf hohem Niveau. Miyamoto Kano hat einen realistischen Zeichenstil, der relativ schlicht und einfach daherkommt. Die Mangaka verliert sich selten in überbordende Details, sondern konzentriert sich auf ihre Figuren und deren Emotionen. Diese fängt sie sehr gut ein und kann sowohl Shiki, als auch Keigo, Asaoka und TJ gut in Szene setzen. Zudem bereiten ihr ältere Menschen und eine gewisse Eigendynamik der Personen keine Probleme. Miyamoto Kano ist routiniert und weiß, was sie tu, und diese Sicherheit spürt man als Leser, auch wenn die Zeichnerin nicht mit Details und aufwendigen Designs beeindrucken kann.

Nach der zweibändigen Reihe „Sleeping Moon“ legt Carlsen eine sehr schöne, atmosphärische und gut umgesetzte neue Kurzserie von Miyamoto Kano vor. „Calling“ ist ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und Fans stillerer und realistischer Boys Love Mangas begeistern dürfte. Dank der gut nachvollziehbaren Charaktere und der schnörkellosen Zeichnung ist „Calling“ auf jeden Fall einen Blick wert. Zu empfehlen.

© Koriko

Calling: © 2009 Kano Miyamoto, Takeshobo Co., Ltd. / Carlsen

Café Latte Rhapsody

Name: Café Latte Rhapsody
Englischer Name: Café Latte Rhapsody
Originaltitel: Café Latte Rhapsody
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Toko Kawai
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Café Latte RhapsodyStory:
Der junge Serizawa liebt seine Arbeit als Buchhändler über alles. An seinem Arbeitsplatz stolpert er nicht nur über interessante Bücher, sondern auch über interessante Kunden. Darunter ist auch ein Junge, der mit seinen hellen Haaren und Augen nicht nur optisch sehr auffällig ist, sondern mit seinen knapp zwei Metern auch jeden anderen Kunden im Geschäft überragt. Zudem hat er schmale Augen, so dass nahezu jeder furchtbar erschrickt, wenn er dem Riesen gegenüber steht.

Auch Serizawa ergeht es so. Fast schon panisch schreckt er vor Keito zurück, hat jedoch nach und nach die Möglichkeit ihn durch Beobachtungen kennenzulernen. Er muss erkennen, dass seine Furcht vollkommen unbegründet ist und der Schüler ein sehr sympathischer Mensch ist. Während seiner Betrachtungen auf Arbeit erkennt der Buchhändler sehr schnell, dass Keito ganz anders ist, als er auf andere wirkt und sich in den Riesen ein sehr sensibler, schüchterner und verunsicherter Mann verbirgt, der sich überhaupt nicht wohl fühlt, wenn andere Angst vor ihm haben.

Als Serizawa eines Abends Keito auf dem Nachhauseweg dabei beobachtet, wie er sich ausgesetzten Kätzchen annimmt, kommen die beiden ins Gespräch. Serizawa bietet Keito an, sich vorübergehend um die beiden Tiere zu kümmern, bis sie einen neuen Besitzer gefunden haben. Außerdem schlägt er Keito vor, ihn in seiner Wohnung zu besuchen, wenn er die Katzen sehen möchte. Keito ist begeistert und die beiden lernen sich in dieser Zeit besser kennen. Als Serizawas Ex-Freund Shiraishi unangemeldet bei diesem auftaucht, bekommt er unerwartet Hilfe von Keito, der damit auch Serizawas Geheimnis herausfindet: seine Homosexualität.

Doch anstatt sich von Serizawa abzuwenden, kommen sich die beiden näher und entdecken viele Gemeinsamkeiten. Die beiden werden ein Paar und Serizawa muss sich eingestehen zum ersten Mal richtig glücklich zu sein – immerhin ist sein Partner dieses Mal liebevoll, ruhig und sehr anhänglich. Doch so leicht ist eine Beziehung nicht, da nicht nur immer mehr weibliche Mitarbeiterinnen Serizawas erkennen, dass Keito nicht so gefährlich ist wie er scheint, sondern auch Shiraishi immer wieder auftaucht und für einigen Ärger sorgt…

Eigene Meinung:
„Café Latte Rhapsody“ ist der erste Manga von Toko Kawai, der in Deutschland erschienen ist. Der Einzelband ist sehr süß und kitschig, ein typischer, romantischer Boys Love Manga, in der es rein um die Beziehung zwischen Serizawa und Keito geht. Damit ist die Geschichte im Grunde nichts Neues, da es sich um alltägliche Probleme handelt, die in dieser Form auch in einem typischen Shojo-Manga vorkommen könnten. Lediglich die Charakterkonstellation ist recht interessant, da der Seme der Schüchterne und Zurückhaltende ist und der Uke derjenige ist, der in der Beziehung das Ruder in der Hand hat. Zudem ist Keito trotz seiner Größe sehr niedlich dargestellt. Er wirkt zumeist unbeholfen, fast wie ein Mädchen und wenn man sich seine Darstellungen in den einzelnen Panelen genauer ansieht, wird auch deutlich, dass die Zeichnerin diesen Punkt unterstreichen wollte. Ansonsten wird man mit den üblichen Boys Love Charakteren konfrontiert, auch wenn gerade die Hauptfiguren ein wenig aus dem Rahmen fallen.

Gut ist auch, dass „Café Latte Rhapsody“ komplett auf explizite erotische Szenen verzichtet. Es gibt nur Andeutungen, zumeist beschränkt sich Toko Kawai auf Kussszenen, was für diese Geschichte vollkommen ausreichend ist.

Zeichnerisch ist „Café Latte Rhapsody“ nichts besonderes. Toko Kawai hat einen sehr leichten, skizzenhaften Stil, verwendet wenig Rasterfolie und nutzt einen leichte Aquarellcolorierung für ihre farbigen Illustrationen, was gut zu der romantischen Handlung und den Charakteren passt. Teilweise ist Toko Kawai jedoch ein wenig unsicher. So liegen ihr Perspektiven nicht, auch die Anatomie ist hin und wieder nicht ganz stimmig. Auch an Hintergründen mangelt es, da Toko Kawai eher Wert auf die Charaktere liegt, was man auch an den vielen Portraits und Nahaufnahmen erkennen kann. Ganzkörperdarstellungen umgeht sie zumeist.
Dennoch ist der Stil nett anzuschauen, nichts besonderes, aber durchaus stimmig in Zusammenhang mit der Geschichte.

Insgesamt ist „Café Latte Rhapsody“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, ohne tiefgehende Geschichte und Charakterisierung. Die Zeichnungen sind nett und passen gut zu dem shojohaften Manga. Leider ist die Geschichte sehr kitschig geworden, doch wer damit keine Probleme hat und romantische Mangas mag, kann bedenkenlos zugreifen. Wer erwachsene Geschichten und realistischere Zeichnungen mag, sollte im Vorfeld einen Blick riskieren…

© Koriko

Café Latte Rhapsody: © 2008 Toko Kawai, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Butler’s Game

Name: Butler’s Game
Englischer Name:
Originaltitel: Shitsuji * Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Butler's Game Band 1Story:
Als Lau, ältester Spross einer wohlhabenden Familie, von seinem Vater vor die Wahl gestellt zu heiraten oder enterbt zu werden, entschließt sich der junge Mann zum ersten Mal in seinem Leben seinem Vater zu trotzen. Wütend verlässt er das Haus, um seinem eigenen Lebenstraum zu folgen. Er will Designer werden und erst dann wieder zurückkehren. Nur Gai, sein Butler begleitet Lau in seine neue Bleibe- ein altes, halb verfallenes Haus. Dass Lau tiefere Gefühle für Gai hegt und deswegen nicht verheiratet werden will, möchte der junge Mann in diesem Zusammenhang endlich klar stellen. Er will Gai seine Liebe gestehen, doch der Butler lässt ihn in dieser Beziehung nicht zu Wort kommen und biegt jedes Mal das Gespräch ab. Zudem ist Gai immer noch Laus Vater Angestellter und im Grunde dient Gai nur diesem. Besonders deutlich wird das, nachdem Lau, auf Gais Drängen hin, der Einladung zu einem Ball folgt. Denn dort steht der junge Adelige erneut seinem Vater gegenüber. Zudem ist auch seine zukünftige Frau anwesend und Lau muss erkennen, dass Gai ihn erneut verraten hat. Wütend weist er seine Verlobte von sich und verlässt aufgebracht die Feier. Lau stellt Gai verletzt zur Rede und muss erkennen, dass dies alles ein Plan seines Butlers war – doch nicht um Lau zu verheiraten, sondern um sich selbst von seinem Vater loszusagen. Doch so ganz kann Lau nicht glauben, dass Gai ebenfalls Gefühle für ihn hegt, besonders als Shion, der jüngere Bruder Laus auftaucht und für Chaos und Verwirrung sorgt. Die Beziehung von Lau und Gai wird auf eine harte Probe gestellt.

Auch Shion wird eine eigene Episode gewidmet. Als jüngerer Bruder stand er Zeit seines Lebens im Schatten seiner großen Bruders. Dennoch liebt Shion Lau und lastet ihm nie an, wenn er ungerecht behandelt wird. Als Shion den Butler Kaede zugewiesen bekommt, ist sich Shion sicher, dass dieser ihn nicht leiden kann. Immerhin vermeidet es der junge Butler tunlichst seinen Herren zu berühren. Zudem entdeckt Shion schon bald, wie offen und gelöst Kaede mit Lau umgeht und ist zum ersten Mal massiv eifersüchtig auf seinen Bruder. Dass sein neuer Butler tiefe Gefühle für Shion hegt, kann sich der junge Mann nicht vorstellen und so kommt es zu mehreren Missverständnissen…

Butler's Game Band 2Eigene Meinung:
Die „Games“- Reihe von Ryo Takagi ist nicht unbekannt unter den Yaoi Fans. Und wieder enttäuscht die Mangaka ihre Fans nicht, insofern man die üblichen Einzelbände der „Games“-Reihe mag. Die Story ist sehr einfach gehalten und bietet seichte Boys Love Kost gespickt mit den üblichen expliziten Szenen. Wie schon in den Vorgängermangas (in diesem Fall kann man durchaus davon sprechen) handelt es sich um Episodenstories, deren Ende schon von vornherein offensichtlich ist. Natürlich gibt es das übliche Happy End und das mit der passenden erotischen Szene am Ende der Geschichten. Die Figuren sind dementsprechend flach und eine wirkliche Charakterentwicklung gibt es nicht. Zudem wirken sie, wie die gesamte Geschichte aufgesetzt und handeln unrealistisch.

Zeichnerisch muss man den Stil von Ryo Takagi einfach mögen, da gerade die Figuren verzeichnet sind. Die Oberkörper sind wie immer extrem lang, Arme und Beine ebenso und die Anatomie haut öfters nicht hin. Lediglich die Gesichter und die Haare sind wie immer sehr schön ausgearbeitet und dementsprechend häufig kann man die Figuren in Frontansicht oder im Profil auf den Seiten entdecken. Das macht den Manga ein wenig langweilig, da es kaum Dynamik oder detaillierte Hintergründe gibt.

Insgesamt ist „Butler’s Game“ eher etwas für Fans von Ryo Takagi und für solche, die bereits die anderen Mangas der „Games“-Reihe mochten. Wer Yaoi mag und Wert auf etwas tiefgründigere Geschichten legt, sollte sich eher nach anderen Mangas umschauen- es gibt wesentlich bessere Vertreter dieses Genres.

© Koriko

Butler’s Game: © 2009 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / EMA

Brother x Brother

Name: Brother x Brother
Englischer Name:
Originaltitel: Brother x Brother
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2005
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Hirotaka Kisaragi
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Brother x Brother Band 1Story
Ein Haus zu erben ist sicherlich etwas, was sich Soichiro einfacher vorgestellt hat, doch sein Vater schien Wert darauf zu legen auch nach seinem Tod einen bleibenden Eindruck bei seinem Filius zu hinterlassen. So ist das Erbe an eine Regel gebunden: Er soll mit seinen zwei Brüdern, von denen er bis dahin nichts wusste, in eben jenem Haus einen Monat lang zusammenleben. Derjenige, der bis zum Ende durchhält, soll das Haus erben.

Soichiro hat als Neuzugang einen schlechten Stand und seine beiden älteren Brüder machen ihm das Leben zur Hölle. Er muss nicht nur den halben Haushalt schmeißen und sich herumkommandieren lassen, sondern nebenbei für die Hauptrolle in einem Film vorsprechen. Sein größter Wunsch ist es Schauspieler zu werden, denn auch sein Vater, den er kaum kannte, war im Filmgeschäft tätig. Als Art Director wurde er berühmt und im Gegensatz zu seinen zwei Brüdern verbindet ihn gar nichts mit seinem Vater. Während Kaname seinem verstorbenen Vater sehr ähnlich sieht, ist Masato in die Fußstapfen des Art Directors getreten.

Zu allem Überfluss erwischt er seine Brüder auch noch in einer ziemlich prekären Situation, als Masato Kaname in der Küche verführt. Verwirrt und schockiert will Soichiro herausfinden, was sich wirklich hinter seinen Brüdern verbirgt und wie ihre Beziehung zueinander ist. Dabei unterstützt ihn der Anwalt seines verstorbenen Vaters, doch auch ein Teil der Filmcrew beginnen Soichiro mit einigen Hinweisen zu versorgen. Besonders als er eine Nebenrolle in dem Film „Die Leidenschaft in Licht und Schatten“ erhält, lernt er mehr über seinen Vater, aber auch über seine vermeintlichen Geschwister kennen. Tatsächlich deckt er auf, wer Kaname wirklich ist, doch das scheint nur die Spitze des Eisberges zu sein. Und zu allem Überfluss muss er sich eingestehen selbst ein gewisses Interesse an Kaname zu hegen…

Welche Geheimnisse umgeben die Familie und die ungleichen Brüder wirklich? Was hat es mit der seltsamen Beziehung zwischen Kaname und Masato auf sich und was hatte sein Vater damit bezweckt diese Regel in seinem Testament festzulegen.

Brother x Brother Band 2Eigene Meinung
„Brother x Brother“ ist ein Manga, der besonders Shonen-Ai Fans begeistern dürfte. Die Zeichnungen sind wundervoll, dynamisch und in diesem Manga zeigt sich das Talent, das Hirotaka Kisaragi besitzt. Besonders deutlich wird das bei den verschiedenen Perspektiven und den Bewegungen der Charaktere, verzichtet der Zeichner doch auf Standartbilder, die schon sooft in Mangas zu finden waren (Frontalansichten). Auch sind endlich mal erwachsene Männer zu bewundern, was nicht unbedingt immer der Fall ist. Hier wird schon mehr geboten und auch wenn die Story zu Beginn verwirrend erscheint, so gelingt dem Leser dennoch schnell der Einstieg. Fragen werden im Laufe des ersten Bandes teilweise beantwortet, aber noch lange nicht alle geklärt, was die Vorfreude auf Band zwei erhöht.

Dieser Manga ist Jedem zu empfehlen, der einen erwachsen Stil mag und sich gerne mit Charakteren befasst, die nicht unbedingt dem gängigen „Shonen-Ai“- Standard entsprechen.

© Koriko

Brother x Brohter: © 2005 Hirotaka Kisaragi, Kadokawa Shoten Publishing / EMA

Bronze – Zetsuai Since 1989

Name: Bronze – Zetsuai Since 1989
Englischer Name: Bronze Zetsuai Since 1989
Originaltitel: Bronze Zetsuai Since 1989
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1992
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Minami Ozaki
Bände: 14 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Bronze - Zetsuai Since 1989 Band 1Vom Licht der Sonne durchdrungen, zu Bronze gebrannt.
Ich liebe es zuzusehen, wie sie dich über das Spielfeld tragen.
Ich will nicht, dass mein finsteres Verlangen dich noch einmal verletzt.
Dich noch einmal traurig zu machen…
Ich könnte den Anblick nicht ertragen.
Gott… wenn jemand leiden muss, lass mich es sein.

Story
Koji Nanjo ist Sänger einer bekannten Band und hat noch eine weitere Leidenschaft neben dem Singen: Sex. Takuto Izumi ist dagegen völlig anders. Er ist Fußballer und es besteht die Chance, dass er es im nächsten Jahr schafft in ein Camp fahren zu können. Die beiden leben zusammen und haben eine Beziehung. Takuto bekommt plötzlich beim Training Fieber und Koji muss sich um ihn kümmern. Doch da stellen sich schon die ersten Probleme ein. Koji hat noch nie gekocht und verbrennt sich seine langen Haare am Gasherd – und das Essen… ach lassen wir das.

Takuto wird wieder gesund und kann weiter Fußball spielen. Beim nächsten Training wird ihm gesagt, dass der Fußballbund sich das nächste Spiel anschauen wird. Koji versucht verzweifelt sein Verlangen Takuto gegenüber zu verschweigen, weil er ihn nicht erneut verletzen will. Doch es fällt ihm immer schwerer und so benutzt er das weibliche Geschlecht um seine Gelüste auszutoben.

Bronze - Zetsuai Since 1989 Band 2Als Takuto am Abend mit dem Abendessen auf ihn wartet, muss Koji seine Gelüste befriedigen – mit einer Frau. Takuto ist am nächsten Morgen sehr sauer, da er die halbe Nacht gewartet hatte und Koji nicht mal ehrlich zu ihm ist. Die beiden beginnen sich zu streiten und werden handgreiflich. Was passiert mit ihrer Beziehung? Wird Takuto nach Italien ins Camp fahren um auf Abstand zu gehen?

Eigene Meinung
„Bronze“ ist ein typischer Shonen-Ai Manga. Der Zeichenstil ist sehr detailliert. Die Story ist auch gut gelungen. Wem Shonen-Ai-Manga gefallen, sollte „Bronze“ auf jeden Fall lesen. Mit 14 hatte ich mir den Manga gekauft, fand ihn nicht so besonders und brach ihn ab, derweilen finde ich ihn aber gar nicht mal schlecht. Der Manga ist also insgesamt eher für ältere Leser und meist weibliche 😉

Bronze – Zetsuai Since 1989: © 1992 Minami Ozaki, Shueisha / Carlsen

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