Brandoll

Name: Brandoll
Englischer Name: Brandoll
Originaltitel: Brandoll
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

BrandollStory
Fen Ditory hat keine normale Kindheit erlebt. Sein Leben lang hat er gelernt, weil seine Eltern ihm dies abverlangten. Es sollte ihm seine Zukunft sichern. Als Kind war er immer neidisch auf die anderen Kinder die nicht lernen mussten und draußen herumtollen und mit einander spielen konnten. Wie gerne hätte er auch mitgespielt und wäre einfach ein ganz normales Kind gewesen. Doch solch eine Kindheit wurde ihm leider nicht gegönnt.

Jedoch ist er heute ein gestandener gut aussehender Mann. Er hat die oberste Staatsprüfung auf Anhieb bestanden. Nun ist er derjenige der von allen beneidet wird. Sein Name hat sich sehr schnell herumgesprochen, die Frauen schwärmen für ihn und die Männer wären gerne wie er. Es wird davon ausgegangen, dass er wohl einmal ein angesehener wichtiger Staatsmann wird.

Jedoch wurde er vorerst in die Eliteeinheit des Königs aufgenommen. Der SDF was die Abkürzung für „Special Dispatch Force“ (Spezieller Entsendetrupp) ist. Das war sein größter Wunsch auf den er jahrelang hingearbeitet hat und nun ist es soweit. Jedoch hat er sich vor lauter Aufregung doch glatt im Schloss verlaufen. Das darf er natürlich keinem erzählen, denn das wäre doch etwas peinlich.

Endlich scheint er den richtigen Raum gefunden zu haben. Über der Tür befindet sich das Kürzel der SDF. Fen öffnet die Tür und betritt den Raum. Hmm….scheint keiner da zu sein. Er will gerade wieder gehen, als er stimmen aus dem Nebenraum wahr nimmt. Vorsichtig öffnet er die Tür und möchte sich gerade vorstellen, als im die Worte im Halse stecken bleiben und ihm die Kinnlade auf den Boden fällt. Er ist sprachlos, denn was er vor sich sieht kann unmöglich wahr sein. Panisch dreht er sich um und schließt die Tür hinter sich. Schnell will er den Raum verlassen. Er tut einfach so als hätte er gar nichts gesehen.

Doch bevor er verschwinden kann, hält ihn jemand an der Schulter fest. Er macht ein gruseliges Gesicht und sagt mit einer ebenso gruseligen Stimme, dass er sie gesehen hätte. Fen weiß nicht was er sagen soll, aber dieses Trara versteht er nun auch wieder nicht. Denn was er in diesem Raum zu sehen bekommen hat, waren drei gestandene Männer, die vor sich hin gekichert und mit Plüschtieren gespielt haben. Sowas ist Fens Ansicht nach eher peinlich als so wichtig, dass man jetzt so ein Fass aufmachen muss. Fen möchte einfach nur weg und zur SDF und genau das sagt er den Männern auch.

Doch diese lassen sich nicht beirren. Sie erklären ihm, dass er sich im Raum geirrt hat. Denn hier sei zwar die SDF, jedoch nicht die die er sucht. Er befindet sich jetzt bei der geheimen Eliteeinheit, der „Special Doll Force“. Und weil er ihr Geheimnis entdeckt hat, lassen sie ihn nicht mehr gehen. Fen ist entsetzt. Das wäre der Absturz seiner Karriere. Wenn das jemand erfahren würde, würde er in Schmach und Schande leben müssen. Fen beschwert sich bei den drei Männern und meint, dass er bereits einer Einheit angehören würde und zwar der echten SDF. Er würde auch direkt zum König gehen und sich dort beschweren.

Nach dieser Aussage schiebt sich einer der drei Männer in den Vordergrund und meint nur, dass normal sterbliche ihn eigentlich nicht zu Gesicht bekommen, Fen aber eigentlich schon mal ein Porträt von ihm gesehen haben müsste. Fen traut seinen Augen nicht. Da steht doch tatsächlich der König höchstpersönlich vor ihm. Und ausgerechnet der König zwingt ihn bei der Special Doll Force zu bleiben. Sollte er sich weigern wird dies mit dem Tode bestraft. Nun besteht seine wichtigste Aufgabe darin, bestimmte Puppen zu finden und zu sammeln. Und diese sollen sogar ziemlich wertvoll sein und eigene Seriennummern haben….Die drei Männer schwärmen richtig und sind überzeugt von dem was sie tun. Fen glaubt nicht was er da hört. Die spinnen doch!!!

Aber Fen scheint keine andere Wahl zu haben. Da muss er wohl durch. Was wird da nur auf ihn zu kommen? Was ist so besonders an diesen komischen Puppen? Welchen Sinn macht das ganze?

Eigene Meinung
„Brandoll“ ist ein weiterer Manga von Ryo Takagi. Die Charaktere zeichnen sich wieder mal durch gutes Aussehen und breite Schultern aus. Die Story ist denke ich gewöhnungsbedürftig. Es fällt schwer die Charaktere ernst zu nehmen, da diese sich eher wie kleine Mädchen benehmen. Der einzige der sich noch wie ein Mann benimmt ist Fen. Aber auch bei ihm weiß man unter diesen Umständen wahrscheinlich nicht wie lange noch. Leser die auf absoluten Kitsch stehen sind mit diesem Manga wahrscheinlich gut bedient.

© AyaSan

Brandoll: © 2010 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten/EMA

Boys Love

Name: Boys Love
Englischer Name: Boys Love
Originaltitel: Boys Love
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2007
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Kaim Tachibana
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Boys LoveStory:
Der junge Redakteur Taishin Mamiya hat endlich seinen ersten großen Auftrag. Er soll einen Bericht über das Model Noeru Kisaragi schreiben, genauer gesagt über die Zeichnungen des jungen Mannes. Aufgeregt und nervös findet sich Mamiya bei Noeru ein und lernt einen sehr jungen Mann kennen, der noch zur Schule geht, ebenso die Bilder Noerus, die Mamiya von Anfang an faszinieren. Besonders das Bild eines Jungen am Strand hat es Mamiya angetan und Noerus geheimnisvolle Worte, es sei ein Teil aus seiner Vergangenheit, versprechen ein interessantes Gespräch.

Die beiden gehen in ein Restaurant, um dort ein angenehmeres Klima zu haben und Mamiya lernt einen äußerst ungewöhnlichen Mann kennen, der sich lieber treiben lässt und nichts ernst zu nehmen scheint. So ist es kein Wunder, dass der Abend ganz anders endet, als es sich der junge Redakteur vorgestellt hat. Nachdem Noeru teuren Champagner bestellt und Mamiya ihn notgedrungen allein getrunken hat (Noeru ist minderjährig), kommt es auf der Herrentoilette zu einem Intermezzo zwischen beiden.

Noerus direkte Art und seine Annäherungsversuche entsetzen Mamiya auf der einen Seite, doch andererseits kann er nicht ganz vergessen, was Noeru gemacht hat. Als am nächsten Morgen der Agent Noerus bei Mamiyas Chef anruft und sich über Mamiyas Art beschwert ist dieser gezwungen sich erneut mit Noeru und seinem heftigen und widersprüchlichen Charakter zu beschäftigen. Die beiden lernen sich etwas besser kennen und der Journalist entdeckt, dass er Noeru nicht einmal ansatzweise einschätzen kann, besonders als er das Model mit einem anderen Mann in flagranti erwischt.

Zeitgleich beginnt Chidori, der Jugendfreund und Klassenkamerad Noerus, eine Veränderung in der Art seines Freundes wahrzunehmen und schnell entdeckt er, dass dahinter Mamiya steckt. Dem Redakteur gelingt es das Interesse am allgemeinen Leben in Noeru zu wecken und verantwortungsvoll zu handeln. Zudem verspricht Noeru ihm sich nicht mehr mit Männern einzulassen und legt damit den Grundstein einer neuen Beziehung zwischen den beiden. Doch ausgerechnet Chidori beobachtet diese Entwicklung ängstlich und skeptisch, ist er doch selbst seit einer Ewigkeit in Noeru verliebt. Als das Meeresbild verschwindet überschlagen sich die Ereignisse und Chidoris Eifersucht beginnt immer zerstörerischer zu werden…

Eigene Meinung:
Der Manga „Boys Love“ von Kaim Tachibana beruht im Großen und Ganzen auf dem sehr erfolgreichen Film „Boys Love“, der ein Jahr zuvor in Japan lief. Dementsprechend genau hält sich der Manga an die Story der Vorlage und weicht nur in einigen Punkten davon ab, vertieft die Vergangenheit Noerus ein wenig und wandelt einige kleinere Handlungsstränge leicht ab. Auf diesem Weg wird das Ende des Manga realistischer und nachvollziehbarer als im Film, da dieser besonders am Ende schwächelt.

Die Zeichnungen sind hübsch anzusehen, sehr schön ausgearbeitet und passen gut zu der Geschichte. Kaim Tachibana hat einen schönen Strich, setzt die Rasterfolie passend ein und es gelingt ihr die Charaktere des Films erkennbar und passend umzusetzen. Besonders Mamiya sieht seinem Vorbild sehr ähnlich, lediglich Chidori erkennt man erst auf den zweiten Blick.

Wer den Film kennt und liebt, dem sei der Manga zu empfehlen, doch auch ohne dieses Wissen, sollten Shonen-Ai Fans einen Blick in diesen Einzelband werfen. Die Story ist zwar sehr auf Drama ausgelegt und wird auch im Comic am Ende ein wenig zu tragisch aufgebaut, doch insgesamt ist „Boys Love“ ein solides Werk, das sich trotz seiner Schwächen angenehm liest. Fans von dramatischen und ernsten Stories zu empfehlen.

© Koriko

Boys Love: © 2007 Kaim Tachibana, SHINSHOKAN CO., Ltd 2007 / EMA

Boy’s next door

Name: Boy’s next door
Englischer Name: Boy’s next door
Originaltitel: Boy’s next door
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1998
Deutschland: Carlsen 2003
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Boy's next DoorDer Manga „Boys Next Door“ von Kaori Yuki ist ein Einzelband der aus 3 Kurzgeschichten besteht:

Boys Next Door
Der 27-jährige Grundschullehrer Adrian Clay ist der lang gesuchte Jungen-Mörder von Los Angeles und wurde, nach langer Suche, festgenommen, nachdem er den jungen Lawrence Hill getötet hatte. Er hatte insgesamt mit 6 Jungen geschlafen und hat sie hinterher umgebracht. Als er anfing Jungen zu ermorden, beobachtete Lawrence ihn dabei. Am nächsten Tag besuchte er Adrian das erste Mal und sprach ihn mit Bruderherz an. Dieser wollte, dass Adrian in eine Bar kommt und dieser macht sich wirklich auf den Weg dorthin. Was wird ihn dort erwarten und ist Lawrence wirklich sein Bruder oder war das ein dummer Witz?

Devil Inside
Rick ist Basketballspieler und angeblich Schuld daran, dass seine Mannschaft mal wieder ein Spiel verloren hat. Nachts hat er einen seltsamen Traum, in dem er sich als Werwolf sieht. Als er mit seinem 2 Monate älteren Freund Ralf vom Sport kommt, sieht er Rusty, ein hübsches Mädchen aus seiner Schule, die ihn sehr mag und ein Kreuz als Kettenanhänger trägt. Daraufhin fällt er um. Ein paar Minuten bekommt er kaum noch Luft und droht in der Sonne zu verbrennen. Von seiner Mutter erfährt er, dass er ab diesem Tag kein Mensch mehr ist und im Keller leben muss. Sie erzählt ihm von seinem Großvater und was damals geschah. Ist Rick wirklich ein Werwolf oder Vampir, wenn ja was wird er machen?

When a Heart Beats
Doris wollte von klein auf einen reichen Mann heiraten und nun ist sie fast am Ziel. Als ihr Zukünftiger auf Geschäftsreise fahren muss, macht sie eine Art Junggesellin Feier. Doch in diesem Moment klingelt und die Exfrau von ihrem zukünftigen Mann Ray steht vor der Tür. Die beiden beginnen zu streiten und später wird es zu einem Handgemenge, in dem Doris ihr einen Schubs gibt. Daraufhin ist die Exfrau tot. Doch ein Mord ohne Zeugen ist langweilig und so steht Ted, der die ganze Zeit auf dem Bett in jenem Raum lag auf und macht mit Doris einen Deal: Sie in ganz kurzer Zeit 20.000 Dollar besorgen. Wird sie es schaffen und wird sie auch nicht geschnappt?

Eigene Meinung
„Boys Next Door“ ist ein älterer Manga von Kaori Yuki, die besonders durch ihre Serie „Angel Sanctuary“ hierzulande bekannt ist. Bei „Boy’s Next Door“ handelt es sich um einen düsteren Shonen-Ai-Manga. Der Zeichenstil ist bei Kaori Yuki immer genial. Den Manga empfehle ich für ältere Leser, die etwas für düstere Manga übrig haben.

Boy’s next door: © 1998 Kaori Yuki, Hakusensha / Carlsen

Border

Name: Border
Englischer Name: Border
Originaltitel: Border
Herausgebracht: Japan: ARTVIVANT 2008
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Kazuma Kodaka
Bände: 7 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Border Band 1Story
Gemeinsam mit seinen Freunden Sohgo, Kippei und Tamaki bildet Yamato ein perfekt aufeinander eingespieltes Team, das in vielerlei Hinsicht der Polizei unter die Arme greift. Ob nun als Privatdetektive, als Sondereinsatzkommando oder als verdeckter Ermittle – Yamato und sein Team erledigen die Aufträge stets effizient, schnell, ohne Beweise zu hinterlassen und geht zumeist sehr kreativ vor. Die Aufträge selbst erhalten sie über eine gesicherte Leitung, direkt von der JAT. Bei ihren Missionen ist der wichtigste Grundsatz, nicht erkannt und auf keinen Fall von der Polizei geschnappt zu werden, was im schlimmsten Fall zur Auflösung des Teams führt. Denn obgleich Yamato und seine Freunde durchaus auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen, sind sie der Polizei teilweise ein Dorn im Auge, lösen sie doch die Fälle schneller und wesentlich sauberer. Gerade Polizeiinspektor Makita, der bei einem der Aufträge des Teams über Yamato stolpert und diesen für einen kurzen Moment sehen kann, ist auf die Arbeit der Gruppe aufmerksam geworden. Er will Yamato unbedingt fangen und herausfinden, was sich hinter dem mysteriösen Mann verbirgt.

Dass er mit seiner Suche den Fortbestand des Teams gefährdet, ahnt Makita nicht. Yamato selbst hat währenddessen andere Sorgen. Er hat beschlossen, sich für einige Tage Urlaub zu nehmen, um nach Amerika zu fliegen und dort ein Grab zu besuchen. Für ihn bedeutet das, endgültig mit seiner Vergangenheit abzuschließen, denn Yamato hat als junger Kadett einige Zeit in den USA gelebt und war dort Teil einer Sondereinheit. Dort hat er nicht nur Freunde gefunden und war ein gutes Mitglied im Team, sondern auch den Leiter der Einheit für sich gewonnen – William Lafete, bis dieser bei einem Einsatz ums Leben kam. Er ahnt nicht, dass er unversehens über seine alten Freunde stolpert, die nur auf ihn gewartet haben…

Doch nicht nur Yamato hat einiges in seiner Vergangenheit durchmachen müssen und hat Narben davon getragen, auch Tamaki, Sohgo und Kippei haben allesamt einige düstere Geheimnisse, die sie immer wieder einholen. Jedoch verbindet sie eines – ihre Freundschaft und ihr Zusammenhalt, immerhin sind sie alle in dem selben Waisenhaus großgeworden. Doch auch sonst gibt es einige interessante Beziehungen und Verwicklungen aufzuklären, nicht zu vergessen die Jobs und Aufträge, die das Team regelmäßig bekommt…

Border Band 2Eigene Meinung:
„Border“ ist die neue, heiß ersehnte Mangareihe von Kazuma Kodaka, die bereits mit „Kizuna“ und „Kiss me, Teacher“ in Deutschland Erfolge verbuchen konnte. Mit „Border“ bleibt sie ihren bevorzugten Genres treu – Action, Crime und einer Spur Comedy, eine Mischung die bereits bei „Kizuna“ gut funktionierte, auch wenn die Grundhandlung anders ist. Die Story ist interessant und spannend. Sicherlich ist die Idee mit der Detektei und den geheimen Aufträgen nichts Neues mehr, dennoch macht es Spaß „Border“ zu lesen und die Abenteuer der Charaktere zu verfolgen. Dabei kommen die einzelnen Protagonisten nicht zu kurz und nach und nach erfährt der Leser sowohl von der Vergangenheit der Charaktere, als auch von den Beziehungen untereinander. Wird im ersten Band noch besonderes Augenmerk auf Yamato gelegt, so ist Band zwei Tamaki und seinem Leben gewidmet. So sind die Aufträge und die Suche von Makita eher Randgeschehnisse, die den Rahmen der Geschichtenbilden. Das ist durchaus interessant, da es dem Manga mehr Tiefe verleiht und auch die Charaktere interessanter macht. Dementsprechend ist „Border“ auch eher für ein erwachsenes Publikum geeignet, zumal auch mehr Wert auf Handlung und Action gelegt wird, als auf die für Boys Love Mangas typischen romantischen Lovestories. Die rücken deutlich in den Hintergrund. Yamato ist zwar offen schwul, hat jedoch keinen festen Partner und scheint auch kein Interesse daran zu haben.

Zeichnerisch hat sich Kazuma Kodaka deutlich weiterentwickelt. Ihr Stil ist dynamisch und schwungvoll. Alte Fehler in Anatomie sind nahezu gänzlich ausgemerzt worden und es gelingt ihr mit einer guten Panelaufteilung und vielen Actionszenen zu fesseln. Es ist auch schön, einen Manga zu lesen, in dem sich die Charaktere nicht nur anhand von Frisuren unterscheiden, sondern auch anhand von Gesichtern und Körpern. Kazuma Kodaka schafft es sowohl zarte, feminine Männer zu zeichnen, als auch breite, muskulöse Kerle oder Kinder. Es ist erfrischend, dahingehend endlich wieder Varianz in den Zeichnungen zu sehen.

Insgesamt ist „Border“ ein Muss für jeden Boys Love Fan, der weg von dem typischen, romantischen Einheitsbrei will und endlich mal wieder einen BL Manga mit Story und Charakterentwicklung lesen möchte. „Border“ bietet zwar auch die ein oder andere erotische Szene, doch das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der realistischen Geschichte und den interessanten, actionreichen Episoden. Die Zeichnungen von Kazuma Kodaka tun ihr Übriges dazu und machen „Border“ zu einer wahren Perle auf dem deutschen Boys Love Markt. Zugreifen und unbedingt lesen!

© Koriko

Border: © 2008 Kazuma Kodaka, ARTVIVANT / Carlsen

Wir! Jetzt! Hier!

Name: Wir! Jetzt! Hier!
Englischer Name:
Originaltitel: Mata, Koko kara!!
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2012
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Akira Nakata
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Wir! Jetzt! Hier! Story:
Nachdem Okada einmal mehr von seiner Freundin verlassen wurde, trifft er zufällig auf Kitazawa, einen alten Schulfreund und lädt diesen zu einer Tour durch die nächsten Kneipen ein. Dabei schüttet er Kitazawa nicht nur sein Herz aus, er betrinkt sich so sehr, dass dieser ihn nach Hause bringen muss. Als Kitazawa ihn auch noch küsst, muss Okada feststellen, dass er seinem Schulfreund gar nicht so abgeneigt ist. Gemeinsam stürzen sie sich in das Abenteuer Beziehung und kommen sich in vielerlei Hinsicht näher …

Die andere Geschichte handelt von dem Restaurantbesitzer Tooru und dem jungen Musiker Minato, der in einer aufstrebende Band spielt und nebenher in Toorus Ramenladen jobbt. Der junge Musiker verliebt sich schnell in Tooru und versucht diesem seine Gefühle mittels eines Liedes zu gestehen, das er geschrieben hat. Er bittet Tooru zu einem Auftritt der Band zu kommen, doch als die Gruppe das Lied anspielt, ist Tooru verschwunden …

Eigene Meinung:
Mit „Wir! Jetzt! Hier!“ legt Carlsen den ersten Manga von Akira Nakata vor, der in Deutschland erscheint, von der in Japan bereits einige Einzelbände und Yaoi Doujinshis vorliegen.

Inhaltlich erwartet den Leser nichts Neues – „Wir! Jetzt! Hier!“ ist ein typisches Slice-of-Life Werk, in dem es um die Beziehungen und das Leben der Protagonisten geht. So stehen die Gefühle der Charaktere im Vorderrund, ebenso die Liebesgeschichten. Wer Action und Spannung sucht, ist hier an der falschen Adresse, Akira Nakatas Werk ist eher ruhig und daher vielmehr leichte Kost für Zwischendurch. Daraus ergibt sich, dass die Erotikszenen lediglich angedeutet sind, sprich wer harter Kost nichts abgewinnen kann und es lieber „durch die Blume“ mag, macht bei „Wir! Jetzt! Hier!“ garantiert nichts falsch.

Die Figuren sind sympathisch und in sich stimmig. Okada ist ein wenig chaotisch und naiv, aber durchaus liebenswert; die schroffe, sehr stille Art von Kitazawa bildet einen guten Gegenpol, so dass sich die beiden Figuren gut ergänzen. Sicherlich – sie kommen recht schnell zusammen, insbesondere wenn man bedenkt, dass Okada davor nur Freundinnen hatte, doch dieser Punkt ist im Boys Love ja nicht neu, da viele Mangas auf diesem Schema aufbauen. Trotzdem sind die Charaktere ein wenig blass geraten, seien es nun Okada und Kitazawa oder Tooru und Minato. Es fehlt ein bisschen der Tiefgang, um mit den Figuren mitfühlen zu können, denn leider kann man sich nur bedingt mit ihnen identifizieren.

Zeichnerisch ist „Wir! Jetzt! Hier!“ gut gelungen. Akira Nakata hat einen sehr schönen, soliden Stil, der zu Gefallen weiß. Gerade die Figuren wirken sehr lebendig und dynamisch, was an dem lockeren, mitunter skizzenhaften Stil liegt, der weniger Wert auf Detailreichtum legt, sondern eher auf Natürlichkeit und Dynamik. Auch die Hintergründe sind stimmig, so dass Akira Nakatas Manga optisch auf jeden Fall überzeugen kann.

Alles in allem ist „Wir! Jetzt! Hier!“ ein schöner Slice-of-Life Manga, der durch sympathische Charaktere und einem sehr lebendigen Zeichenstil besticht. Inhaltlich hätte man mehr herausholen können – die einzelnen Geschichten bleiben leider recht flach. Dennoch lohn es sich einen Blick in Akira Nakatas Manga zu werfen, insbesondere wenn man romantische und realistische Werke mag, in denen es nicht so sehr um die Erotik, sondern um die Gefühle und die Beziehung der Charaktere geht.

Wir! Jetzt! Hier!: ©2012 Akira Nakata, Gentosha Comics / Carlsen

 

Dreizehn

Name: Dreizehn
Englischer Name:
Originaltitel: Dreizehn
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2014
Mangaka: de.zibel
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

DreizehnStory:
Als der Fabrikarbeiter Adrian eines Abends durch Zufall dem seltsamen Schornsteinfeger Kian begegnet, ahnt er nicht, dass sich sein Leben grundlegend verändern wird. Kian ist kein normaler Mann, wie Adrian bald feststellen muss. Er wurde einst verflucht und fristet nun sein Leben auf den Dächern der Stadt, wo er Rußgeister und andere magische Geschöpfe jagt. Unterstützt wird er dabei hin und wieder von Balthazar, der ebenso wenig menschlich ist, wie einige andere Kreaturen der Nacht.

Als Adrian Kian bei seiner Jagd nach Rußgeistern unterstützen will, kommen sich die beiden nicht nur näher, schon bald gerät Adrian in Lebensgefahr …

Eigene Meinung:
Der deutsche Manga „Dreizehn“ stammt aus der Feder der Mangaka de.zibel und ist das Debütwerk der jungen Künstlerin, die einige vielleicht noch von diversen Onlineblogs kennen.

„Dreizehn“ ist im 19. Jahrhundert angesiedelt und spielt in einer deutschen Stadt, die nicht genauer benannt wird. Inhaltlich hat der Manga durchaus Potenzial, da sowohl die Idee der Rußgeister, als auch die Hintergründe zu Kians Fluch durchaus interessant und ungewöhnlich sind. Leider geht einiges aufgrund der Länge des Einzelbandes verloren. Viele Dinge werden nur angeschnitten, aber nicht vertieft, was wirklich schade ist. „Dreizehn“ hätte um einiges gewonnen, wenn er auf zwei oder drei Bände angelegt gewesen wäre.
Auch ist die Erzählweise manchmal ein wenig verwirrend, so dass es schwer fällt, der Handlung zu folgen. Gerade bei den Dialogen hat man das Gefühl, den Figuren nicht mehr folgen zu können, ebenso bei Actionszenen. Der Manga wirkt einfach nicht flüssig und liest sich daher ein etwas schwergängig. Hier merkt man, dass es de.zibels erstes Werk ist – bleibt zu hoffen, dass zukünftige Werke etwas flüssiger und logischer aufgebaut sind, denn die Grundideen und Hintergründe von „Dreizehn“ sind wirklich schön und machen Lust auf mehr.

Die Charaktere sind teils gelungen, teils aufgrund der holprigen Erzählweise mitunter schwer nachvollziehbar. Gerade Adrian kommt zu Beginn ein wenig seltsam daher, da er „einfach so“ auf ein Dach klettert und einem vollkommen Fremden Medizin anbietet (die im 19. Jahrhundert nicht so preiswert ist). Da fehlen ein wenig die Zusammenhänge und Beweggründe, was es schwer macht sich in Adrian hineinzuversetzen. Auch Kian und Balthazar wirken künstlich und sind mitunter schwer greifbar. Dadurch versteht man auch nicht so genau, ab welchem Punkt sich Adrian und Kian zueinander hingezogen fühlen. Es passiert einfach irgendwo mittendrin, ohne das er Leser es nachvollziehen kann. Im Grunde hätte man die Boys Love Thematik auch weglassen können, ohne dass der Manga inhaltlich etwas eingebüßt hätte.

Stilistisch ist „Dreizehn“ Geschmackssache. de.zibel hat einen recht steifen, flachen Stil, der nur bedingt überzeugen kann. Gerade bei den Actionszenen fehlt die Dynamik und die Leichtigkeit, was auch an den recht wuchtigen Outlines liegt. Zudem ist der Manga recht düster gehalten – nahezu alle Seiten sind schwarz, ebenso die Hintergründe und Kleidung der Figuren – was daran liegt, dass die Geschichte zu 95% bei Nacht spielt. Dadurch wirkt „Dreizehn“ recht düster und erdrückend. Dennoch sind die Farbillus sehr schön und wenn man sich an den Stil gewöhnt hat, gibt es einige Punkte, die durchaus gefallen.

Insgesamt ist „Dreizehn“ ein netter deutscher Fantasy-Manga, der jedoch ausbaufähig ist und aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. de.zibel hat einige schöne, spannende Grundideen und Hintergründe in petto, die jedoch kaum ausgearbeitet werden und dadurch einiges an Potenzial verschenken. Aufgrund der holprigen Erzählweise, des steifen Stils und der etwas flachen Figuren, sollte man im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, gerade Boys Love Fans werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen.

Dreizehn: ©2014 de.zibel, EMA

 

Blüten im Sand

Name: Blüten im Sand
Englischer Name:
Originaltitel: Sajou wo yuka hana
Herausgebracht: Japan: Nihonbungeisha 2009
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Moka Azumi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

U_7347_EMA_BLUETEN_IM_SAND.Q8:PPPStory:
Auf dem Schlachtfeld gibt es für Byakuren nur ein Ziel – den Feind besiegen. Sein Hauptgegner ist dabei der Anführer und General des gegnerischen Osai-Clans: Samon, der Mann in der schwarzen Rüstung. Als er bei einer Schlacht von seinem Herr getrennt wird, weil er Samon verfolgt, ist er für eine Nacht auf sich gestellt. Nur mit Mühe kann er sich den Angriffen gegnerischer Soldaten erwehren und findet Unterschlupf in einer verlassenen Hütte. Erschöpft will er dort warten, bis der Regen nachgelassen hat. Als ein schwarzer Ritter ebenfalls dort auftaucht und sich als Samon entpuppt, ist Byakuren entsetzt, kann jedoch nicht einfach zum Schwert greifen, um den verletzten Feind zu töten, zumal Samon ihn nicht zu erkennen scheint. Die beiden kommen ins Gespräch und Byakuren muss erkennen, dass ihm Samon ähnlicher ist, als er dachte. Doch Samon hat mehr im Sinn, als nur zu reden und macht Byakuren eindeutige Avancen, auf die der Krieger schließlich einsteigt. Sie verbringen eine Nacht miteinander und es wird deutlich, dass auch Samon genau weiß, wen er vor sich hat.

Am nächsten Tag verlässt Samon die Hütte im Morgengrauen, doch schon bald begegnen sich Baykuren und sein Erzfeind in einer freien Handelsstadt wieder. Beide fühlen sich von ihrem Feind angezogen und entbrennen in einer tiefen Liebe füreinander.

Diese Beziehung bleibt dem besten Freund Byakurens, dem Prinzen Soen nicht verborgen, zumal dieser selbst Gefühle für Byakuren hat. Er versucht seinem Freund zuzureden und ihn von diesem Wahnsinn abzuhalten, doch Byakuren gelingt es nicht, einfach so von Samon zu lassen. Er weiß genau, dass die Liebe zu Samon unter einem denkbar schlechten Stern steht, doch er spürt, dass er an Samons Seite gehört. Soen verabreicht Byakuren daraufhin ein starkes Schlafmittel, um ihn davon abzuhalten in der nächsten Schlacht gegen den Osai-Clan teilzunehmen. Er will dafür sorgen, dass Byakuren nicht Samon gegenüber stehen muss und zu einem Kampf gegen seiner Liebe gezwungen wird.

Doch die Schlacht endet in einer Katastrophe. Entsetzt muss Byakuren erfahren, dass Soen gefallen ist und dass Samon selbst seinen besten Freund auf dem Schlachtfeld getötet hat. Verletzt und von seiner Trauer überwältigt, gibt es für ihn nur einen Weg, um seine Ehre wiederherzustellen, immerhin oblag es ihm den Prinzen mit seinem Leben zu beschützen – er soll Samon töten und seinen Freund rächen. Byakuren ist verzweifelt und er muss zwischen der Loyalität zu seinem eigenen Land und seiner Liebe zu Samon wählen…

Der Manga „Blüten im Sand“ enthält zusätzlich die Kurzgeschichte „Nur noch wenige Sekunden bis zum Ende des Traumes“ in dem Hazukis Klasse beschließt zum Schulfest ein traditionelles Café zu veranstalten. Zu diesem Zwack überlasst Hazukis Onkel der Klasse einige Sachen und Gegenstände aus seinem Antiquitätenladen, darunter auch ein alter Spiegel. Als Hazuki einen Blick in diesen wirft ist er nicht nur plötzlich in der Zeit der Samurai mitten in einem Bordell, sondern trifft dort auch auf Yuya, einen Klassenkameraden und Sandkastenfreund, der ebenfalls Teil seines Traumes ist. Hazuki muss erkennen, dass er Yuya mehr mag, als er dachte und beschließt ihm zumindest während seines merkwürdigen Traumes seiner Gefühle zu gestehen…

Eigene Meinung:
„Blüten im Sand“ stammt von der Mangaka Moka Azumi, die bereits die drei „Romance“-Mangas gezeichnet hat, die bei Carlsen erschienen sind. Mit „Blüten im Sand“ erschien ein aktuellerer Manga und auch dieses Mal bleibt die Künstlerin ihrer Vorliebe für historische Mangas treu und entführt den Leser in eine fiktive japanische Vergangenheit, zu einer Zeit, als es noch Samurai und Schlachten verfeindeter Clans gab. Die Geschichte ist interessant und fällt angenehm aus der Reihe, da sie zwar die typischen Boys Love Elemente und viel romantische Liebesgeschichte aufweist, jedoch eine recht interessante Rahmenhandlung besitzt. Wie realistisch und historisch korrekt die Geschichte wirklich ist, sei dahingestellt, doch dank der verfeindeten Clans und der Liebe zwischen zwei Feinden bietet sich Moka Azumi genug Spannungspotenzial, um eine interessante Geschichte zu erzählen. Teilweise verschenkt sie dieses Potenzial, da sie die Handlung zu schnell erzählt und viele Szenen und Geschehnisse zu kurz anreißt. Somit wirkt die Handlung recht oberflächlich, was schade ist. Hier hätte man viel mehr rausholen können, wenn man sich mehr Zeit gelassen hätte!

Die Charaktere sind leider recht stereotyp und lassen die Problematik des Feindbildes und der unmöglichen Liebe einfach zu schnell hinter sich. Da man von Samon zu wenig erfährt, wirkt sein Charakter ein wenig unausgegoren, da er sich recht schnell zu Byakuren bekennt, was ihn recht oberflächlich wirken lässt. Insgesamt wirkt „Blüten im Sand“ eher wie eine japanische „Romeo und Julia“- Version, ohne jedoch die dramatischen und interessanten Aspekte einer solchen Geschichte auszubauen.

Zeichnerisch ist „Blüten im Sand“ durchaus gut gelungen. Hin und wieder stimmt die Anatomie nicht und die Personen wirken seltsam. Dafür scheut sich Moka Azumi nicht auch Kampfszenen zu zeichnen, einen Kampf zu Pferde und bemüht sich um Dynamik und Action, was ihr durchaus gelingt.

Insgesamt ist „Blüten im Sand“ ein interessanter Boys Love Einzelband, der mit einer recht interessanten Geschichte aufwartet, die nicht dem normalen Klischee der High School Liebesgeschichten entspricht, Wer Moka Azumi, ihre Zeichnungen und ihre historischen Werke mag, sollte zugreifen…

© Koriko

Blüten im Sand: © 2009 Moka Azumi, Nihonbungeisha Co.,Ltd. / EMA

Blue Sheep Dream

Name: Blue Sheep Dream
Englischer Name: Blue Sheep Reverie
Originaltitel: Aoi Hitsuji no yume
Herausgebracht: Japan: Nihonbungeisha 2006
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Blue Sheep Dream Band 1Story:
Kai Koda hat seinen Weg in die Stadt des „Morgens“ gefunden und will dort als Bodyguard bei einem der großen Konzerne anheuern. Sein Augenmerk liegt hierbei auf Ratri Vara, einem der Chefs des Saruto Konzerns und als er diesen in einem Atemzug auf offenerer Straße angreift und gleichzeitig seine Dienste anbietet, gelangt er in die Kreise des Konzerns. Er besteht die „Aufnahmeprüfung“ und sein Ziel scheint zum Greifen nah. Er wird einer der Bodyguards von Ratri, fängt jedoch sehr weit unten in der Rangfolge an. Als er eines Tages Ratri das Leben rettet, steigt er rasch auf und wird einer der persönlichen Leibwächter des Konzernchefs. Dass ihm dabei sein siebter Sinn immer wieder zu Hilfe kommt, stört ihn nicht, verdankt er ihm doch eine fast freundschaftliche Stellung zu Ratri und ein persönliches Training seitens Ratri, der Kai unterrichtet und seine Kampftechniken verbessern will.

Doch Kais wahre Ziele sind nicht so simpel und als er schließlich den Hinweis von einem Freund erhält, dass Ratri schwul ist, setzt Kai alles auf eine Karte. Er verführt Ratri, um sich endlich den Ring genauer anzusehen, den Ratri stets an seinem Finger trägt. Der seltene blaue Stein, der an das Auge eines Schafs erinnert, hat für Kai eine besondere Bedeutung- seine allererste Liebe, die wunderschöne Maria, trug eben diesen Ring. Sie wurde getötet und Kai ist nun auf der Suche nach ihrem Mörder.

Als er Ratri nach einer heißen Nacht darauf anspricht, muss er erkennen, dass sich der Ring an Ratris Finger doch von Marias Ring unterscheidet und Ratri demnach nicht der Mörder ist. Für Kai verlaufen urplötzlich alle Hinweise im Sande und zu allem Überfluss verliert er all das Vertrauen, dass ihm Ratri entgegen brachte. Der Konzernchef meidet nach diesem Verrat fortan den Kontakt zu Kai und will nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Als Ratri einen Unfall hat und sich in seinem verletzten Zustand dem Übeltäter der ganzen Unfälle stellen will, ist nur Kai in der Nähe und folgt Ratri. Kai will Ratri unbedingt beschützen und sein Vertrauen zurückgewinnen. Als der Gegner jedoch sein Gesicht offenbart, bricht für Kai eine Welt zusammen und er muss erkennen, dass ein großer Teil seiner Erinnerungen manipuliert wurde und nichts so ist, wie es scheint…

Blue Sheep Dream Band 2Eigene Meinung:
„Blue Sheep Dream“ ist ohne jeden Zweifel ein älteres Werk von Makoto Tateno, wobei das nicht unbedingt negativ gemeint ist. Der Manga wurde 2006 in Japan „neu aufgelegt“ und erschien mit frischem neuen Cover und etliche neu gezeichneten Szenen. Überraschenderweise schwanken die Zeichnungen qualitativ kaum und man kann kaum sagen, welche Seiten neu gezeichnet wurden und welche aus den 90er Jahren stammen. Zeichnerisch bekommt man als Leser die gewohnte Qualität Makoto Tatenos geliefert- hübsche Bishonen und Mädchen. Leider sind einige Szenen und die Actionsequenzen manchmal etwas zu steif und nicht dynamisch genug, ebenso wirken die Proportionen an einigen Stellen falsch. Doch wenn man Makoto Tateno mag, werden einem diese Fehler nicht zu sehr ins Auge fallen.

Die Geschichte auf der anderen Seite ist überraschend gut geworden. Die neueren Mangas der Künstlerin sind wegen ihres extremen BL- Bezuges nahezu inhaltslos gewesen, Kurzepisoden und Mangas ohne einen wirklichen roten Faden bestimmten die Handlung. „Blue Sheep Dream“ weist eine sehr ansprechende Geschichte auf. Es wird eindeutig mehr Wert auf die Handlung gelegt, BL- Szenen kommen fast gar nicht vor und bleiben nur angedeutet. Damit legt Makoto Tateno den Schwerpunkt auf die Geschichte, die eine Mischung aus Science-Fiction und Mystery ist. Es geht vielmehr um die Konzerne, das Spiel der Konzernbosse, die Geheimnisse, die die „Vier Heiligen“ umgeben und nicht zuletzt um die Stadt mit dem Namen „Morgen“. Doch auch die Charaktere und die Beziehung zwischen Ratri und Kai kommen nicht zu kurz.
Damit legt Makoto Tateno einen sehr schönen, dichten Manga vor, der sich nicht mit ihren aktuellen Werken vergleichen lässt. Es macht Spaß den Manga zu lesen und man fiebert mit Kai und seinen Entdeckungen mit.

Insgesamt ist „Blue Sheep Dream“ ein sehr schöner Manga, der allen Fans von Mystery- und Actionmangas zu empfehlen ist. Da BL nicht wirklich der Mittelpunkt der Handlung ist, können auch Leser zugreifen, die normalerweise mit diesem Genre nichts anfangen können.

© Koriko

Blue Sheep Dream: © 2006 Makoto Tateno, Nihonbungeisha Co.,Ltd. / EMA

Two Together

Name: Two Together
Englischer Name:
Originaltitel: Zutto issho ni kurashimashou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Kyo Kitazawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

StoryTwo Together
Es trifft die Mikiya Takasuga wie ein Blitz, als sein kleiner Bruder You durch Zufall herausfindet, dass ihr älterer Bruder Manato als Kind adoptiert wurde. Lediglich Futa, der als zweitältester Sohn nach dem Tod der Eltern für die Takasuga verantwortlich ist, wusste dass Manato lediglich der Sohn eines engen Freundes ihres Vaters war. Während sich You schnell mit der Sache abfindet, ändert sich für Mikiya einiges. Zum einen kann er Manato nicht mehr als Bruder sehen, zum anderen erwachen gänzlich ungewollte Gefühle in ihm, die er recht schnell als Liebe identifiziert. Allerdings ist es nicht so einfach Manato diese zu gestehen, ganz gleich ob sie blutsverwandt sind oder nicht.

Auch in den übrigen Kurzgeschichten des Mangas begleitet der Leser die Familie. Man lernt Shiina kennen, der sich fest dazu entschlossen hat an Yous Seite zu bleiben und diesen zu heiraten, ebenso Sakisaka, Futas Arbeitskollege, der schon seit einer Weile ein Auge auf den jungen Mann geworfen hat. Auch der älteste Sohn der Takasugas taucht in einem Kapitel kurz auf – und ist (wie sollte es anders sein) ebenfalls mit einem Mann liiert.

Eigene Meinung:
„Two Together“ stammt aus der Feder der bekannten Mangaka Kyo Kitazawa, die mit diesem Manga ihr deutsches Debüt gibt.

Inhaltlich wirkt „Two Together“ sehr konstruiert und künstlich aufgebaut. Allein die Tatsache, dass wirklich alle Brüder schwul sind, ist einfach nur unglaubwürdig und nur schwer greifbar. Dennoch können die kurzen Einblicke in das Familienleben der Takasugas unterhalten, wenngleich sich dem Boys Love Fan wenig Neues bietet. Das Meiste läuft recht stereotyp ab, so dass man keine überraschenden Wendungen und tolle Plottwists erwarten sollte. Es geht um die Liebe zwischen den Charakteren, den Problemen, die eine Beziehung mit sich bringt und (zumindest bei den älteren Figuren) die erotischen Aktivitäten. Letztere sind sehr detailliert, aber auch ansprechend in Szene gesetzt, so dass Fans härterer Lektüre durchaus ihren Spaß haben dürften.

Die Figuren sind liebevoll umgesetzt und durchaus sympathisch. Obwohl man mit einer Vielzahl Protagonisten konfrontiert wird, hat man nie das Gefühl durcheinander zu kommen oder die Personen zu verwechseln. Alle Brüder sind einzigartig, sowohl optisch, als auch von ihrem Charakter her, was definitiv ein Pluspunkt ist. Immerhin besteht in einem Kurgeschichtenband immer die Gefahr, dass man irgendwann den Überblick verliert. Dieses Problem hat man bei „Two Together“ nicht, was die mangelnde Logik und die einfachen Storylines ein wenig ausgleicht.

Neben den Figuren ist die stilistische Umsetzung das Beste an dem Manga. Kyo Kitazawa hat einen sehr feinen, detailverliebten und soliden Stil, der gerade Fans hübscher Bishonen zufrieden stellen dürfte. Nahezu alle männlichen Figuren sin ausnehmend hübsch anzusehen, doch die Zeichnerin ist auch routiniert wenn es um Bewegungen, Erotik und Hintergründe geht. Kyo Kitazawa bietet wundervolle Zeichnungen, die einen Kauf fast schon rechtfertigen.

Alles in allem ist „Two Together“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der durch sympathische Figuren und einen schönen, sehr stimmungsvollen Zeichenstil besticht. Tiefgründige Handlungsbögen und raffinierte Wendungen sollte man nicht erwarten – die Story ist seicht, mitunter unlogisch und leicht vorhersehbar. Dennoch weiß Kyo Kitazawa zu unterhalten, so dass sich ein Blick durchaus lohnt.

Two Together: ©2012 Kyo Kitazawa, Shinshokan / EMA

 

Blue – A Lost and Found Artbook

Name: Blue – A Lost and Found Artbook
Englischer Name:
Originaltitel: Blue – A Lost and Found Artbook
Herausgebracht: Deutschland: The Wild Side Verlag 2007, Tokyopop 2011
Mangaka: Mikiko Ponczeck
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Blue - A Lost and Found Artbook„Blue“ ist das erste Artbook des „The Wild Side Verlages“ und erschien zur Connichi 2009. Es enthält etliche teilweise vollkommen neue Illustrationen der Künstlerin Zombiesmile, die zu ihrem Debutmanga „Lost and Found“ gehören. Passend zu Neuauflage des Mangas „Lost and Found“ hat Tokyopop nun den Vertrieb des Artbooks „Blue“ übernommen.

Inhalt
Die ersten knapp 60 Seiten enthalten wundervolle großformatige Illustrationen zu dem populären Yaoi Manga „Lost and Found“, wobei bei nahezu allen Bildern, dem Titel des Artbooks entsrechend, die Blautöne überwiegen. Hat Zombiesmile schon bei ihrem Manga eine sicheren Strich und einen dynamischen Stil bewiesen, kann das Artbook vollends von ihrem Talent überzeugen. Ihr Stil variiert dabei von mangahaft bis hin zu realistisch und Zombiesmile versteht es dabei jede ihrer Illustrationen mit wenig Details in Szene zu setzen. Hintergründe sind selten vorhanden, es wird mehr auf Dynamik und die Personen selbst gesetzt. Dennoch sind einfach zu viele Portraits und zu wenig unterschiedliche Bildmotive dabei, so dass die Zeichnungen ein wenig langweilig wirken. Man hat nur ein paar wenige BL-Bilder und noch weniger Gruppenbilder, was schade ist.

Dafür gibt es eine SD Galerie, eine Schritt-für-Schritt Erklärung, in der man nachvollziehen kann, wie Zombiesmile an ihre Bilder herangeht und Charaktersheets. Besonders gut gelungen sind auch die Gesichtsausdrücke von Shun und Tatsuya. Dem „Illustrationsteil“ schließt sich ein Interview mit Zombiesmile an, zur Freude aller englischsprachigen Fans in deutsch und in englisch. In ihr stellt sich die Künstlerin einigen Fragen und offenbart sogar einige Kindheitsphotos. Ein wenig länger hätte es durchaus sein können, beantwortet es doch lediglich die grundlegenden Fragen.

Den Abschluss des Artbooks bilden wundervolle Illustrationen von „Lost and Found“- Fans, die zu einem Wettbewerb eingereicht worden. Darunter finden sich etliche bekannte, ausländische Künstler u.a. Slipped Dee und Laura Zel.

Eigene Meinung
Insgesamt ist „Blue“ ein sehr schönes Artbook, was sich kein „Lost and Found“-Fan entgehen lassen sollte. Das knapp 100-seitige Artbook ist vollfarbig und dank der zweisprachigen Texte auch für Leute geeignet, die nicht der deutschen Sprache mächtig sind. Sehr positiv ist auch die Tatsache, dass Zombiesmile viele neue Bilder gezeichnet hat, die exklusiv für dieses Artbook verwendet wurden. Zudem bietet das Buch einige neue Informationen zu Shun und Tatsuya und dank des Interviews erfährt man mehr über Zombismile, wenngleich hier ein paar weitere Fragen nicht geschadet hätten.

Die Qualität von „Blue“ ist sehr gut, das Papier und der Druck sind gut gelungen und auch das Layout ist sehr ansprechend. Das Artbook verzichtet zwar auf Seitenzahlen, doch das stört überhaupt nicht, da man so die Zeichnungen ohne störende Zeichen genießen kann.

Wer „Lost and Found“ schon mochte, wird „Blue“ lieben. Es ist ein wundervolles Artbook, bietet viele neue Illustrationen und wartet auch mit einigen leicht erotischen BL- Bildern auf. Somit sollten auch BL-Fans einen Blick riskieren, die den Manga noch nicht kennen. Womöglich ist „Blue“ die richtige Möglichkeit, um die Charaktere kennen zu lernen und „Lost and Found“ eine Chance zu geben. Sehr zu empfehlen…

© Koriko

Blue – A Lost and Found Artbook: © 2009 Mikiko Ponczeck, The Wild Side Verlag/ Tokyopop

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