Welcome to the N.H.K.

Name: Welcome to the N.H.K.
Englischer Name: Welcome to the N.H.K.
Originaltitel: Welcome to the N.H.K.
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Story: Tatsuhiko Takimoto
Zeichnungen: Kendi Oiwa
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Welcome to the N.H.K. Band 1Story
Sato Tatsuhiro ist 22 Jahre alt. Er hat sein Studium abgebrochen und lebt seit ungefähr vier Jahren ohne soziale Kontakte. Seine Eltern haben bereits den Geldhahn abgedrückt und Sato versteckt sich die ganze Zeit in seiner Wohnung. Um die Zeit totzuschlagen pumpt er sich mit legalen Medikamenten voll. Das führt dann dazu, dass er sich mit seinen Haushaltsgeräten unterhält. Man kann also sagen, dass er ein menschliches Wrack und ein totaler Freak ist. In Japan nennt man solche Leute Hikikomori. Es ist eine Art Krankheit, der mehrere junge Leute zum Opfer fallen. Sato spekuliert sogar schon über eine Verschwörung, bei der er das Opfer ist. Dazu kommt noch, dass sein Nachbar, den er noch nie gesehen hat, den ganzen Tag Anime Musik hört. Sato ist deswegen noch mehr am Durchdrehen. Aber er hat sich ein Ziel gesetzt. Er wird sich einen Job suchen. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn dazu müsste er mit Menschen reden.

Eines Tages klingelt es an seiner Tür. Eine ältere Frau steht vor ihm und möchte ihm eine Zeitschrift andrehen. Sato sieht sich das genau an und stellt fest, dass die Alte ein Zeuge Jehovas ist. Die Zeitschrift, die die Frau verteilt, hat den Titel “Erwachet“ und enthält derzeit eine große Reportage mit der Überschrift: “Das Hikikomori-Syndrom befällt Japans Jugend!“ Sato fühlt sich leicht ertappt. Fängt an nur noch verwirrendes Zeug zu reden, wodurch die Frau leicht nervös und verängstigt wirkt. Sato allerdings versucht nur verzweifelt, nicht als Hikikomori entlarvt zu werden. Dann fällt ihm ein junges Mädchen hinter der Frau auf. Sie ist echt süß. Sato fragt sich, wie so ein süßes Mädchen bei den Zeugen Jehovas landen konnte. Und schon bekommt er schlüpfrige Gedanken. Schließlich können ja auch religiöse Mädchen extrem erotisch sein. Die ältere Frau bekommt es nun wirklich mit der Angst zu tun und läuft weg. Sie ruft dem Mädchen zu, dass sie auch schnell kommen soll. Doch diese bleibt vor Sato stehen und starrt ihn fasziniert an.

Später wagt Sato sich aus seiner Wohnung in die Stadt, um sich einen Job zu suchen. Er geht mit seinem Lebenslauf in ein Manga-Cafe. An der Kasse sitzt ein Mädchen, das ihm den Rücken zugewendet hat. Er begrüßt sie nervös und möchte gerade mit seiner Vorstellung anfangen, als sie sich umdreht. Es ist das Mädchen von den Zeugen Jehovas. Schon wird Sato wieder nervös. Er redet wieder nur wirres Zeug, merkt es sogar selber, hört aber auch nicht auf. Letztendlich verlässt er deprimiert das Manga-Cafe. Er geht so deprimiert nach Hause, dass er sogar schon an Selbstmord denkt. Er sagt sich immer wieder, dass er sich umbringen wird. Er überlegt sogar schon auf welche Weise er es durchziehen wird. Aber dann muss er feststellen, dass er dazu viel zu feige ist. Verzweifelt legt er sich nun auf seinen Futon, um zu schlafen. Dabei wird ihm allerdings ein Strich durch die Rechnung gemacht. Denn sein Nachbar hat mal wieder die Anime Musik aufgerissen und Sato leidet unter der Melodie von “Doremi“

Welcome to the N.H.K. Band 2Wutentbrannt stürmt er zur Haustür seines Nachbarn, tritt die Tür ein und fängt an zu brüllen. Nachdem er seinem Frust freien Lauf gelassen hat, nennt ihn der Bewohner fassungslos beim Namen. Nun ist Sato irritiert. Woher kennt er ihn? Er schaut sich den Typen genauer an und erkennt auch ihn. Es ist Yamazaki, ein Mitschüler aus seiner High School Zeit. Yamazakis Wohnung ist voll mit diversen Hentai Videos, Dojinshis und kleinen weiblichen Puppen. Sato weiß nicht so recht wie er damit umgehen soll. Die beiden reden über alte Zeiten und ihre Entwicklungen nach der High School.

Nach einer gewissen Zeit läuft Sato dem Mädchen der Zeugen Jehovas, immer wieder über den Weg. Sie möchte ihn unbedingt in ihrem Projekt haben. Dieses soll eine Heilung vom Hikikomori Dasein beinhalten. Sato ist davon allerdings nicht so wirklich überzeugt und versucht sie eigentlich immer nur ab zu wimmeln. Yamazaki hingegen versucht Sato zur Produktion eines Erotik Computerspieles zu überreden. Das wiederum artet eigentlich mehr in ein Chaos aus, denn bei den Recherchen stellt sich heraus, dass Sato einen Lolitakomplex zu haben scheint. Dieser ist so schlimm, dass Sato sich mit einer Kamera, vor einer Schule hinter einem Busch versteckt und heimlich Fotos von den Mädchen macht. Und dann erfährt Sato auch noch, dass seine Eltern ihn in nächster Zeit besuchen wollen. Diese wissen noch nichts von seinem Leben als Hikikomori.

Welche Rolle spielt dieses mysteriöse Mädchen in Satos weiterer Zukunft? Kann sie ihn wirklich heilen? Werden Sato und Yamazaki wirklich ein Computerspiel entwickeln und es dementsprechend vermarkten?

Eigene Meinung
Also dieser Manga ist reine Geschmackssache würde ich sagen. Die Zeichnungen sind durchschnittlich und die Story ist sehr extrem. Der Charakter Sato ist mehr als durchgeknallt und scheint sein Leben nicht auf die Reihe zu bekommen. Dabei muss man im Verlauf der Geschichte immer wieder feststellen, dass er alles andere ist, als dumm oder untalentiert. Wenn er wollte und keine Sozialphobie hätte, bräuchte er sich im Leben wahrscheinlich nicht einmal anstrengen und würde einen guten Job bekommen. Zu diesem Manga gibt es auch eine 24-teilige Animeserie. Diese ist bereits in Japan und in den USA erschienen.

Die gesamte Story würde ich eher Lesern ab 18 Jahren empfehlen. Denn die Story ist zwischendurch doch ein wenig anspruchsvoll und schwer verständlich. Zudem kommen mehrere pornografische Anspielungen und Gelüste, wie zum Beispiel die Lolitasucht, mancher Leute, des Öfteren vor. Vielleicht einfach mal rein blättern und euch ein eigenes Urteil bilden. Ich bin gespannt ^^

© AyaSan

Welcome to the N.H.K.: © 2004 Kendi Oiwa, Kadokawa Shoten/Carlsen

Negative Happy Chainsaw Edge

Name: Negative Happy Chainsaw Edge
Englischer Name:
Originaltitel: Negative Happy Chainsaw Edge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Story: Tatsuhiko Takimoto
Zeichnungen: Junichi Saiki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Negative Happy Chainsaw EdgeStory
Der Oberschüler Yosuke Yamamoto ist 17 Jahre jung, frustriert und orientierungslos. Sein Leben dümpelt so vor sich hin. Seine nachhaltig mittelmäßigen Leistungen und der Unfalltod seines besten Freundes lassen ihn an der Zukunft zweifeln. Träume hat er keine. Da er nichts mit sich anzufangen weiß, lässt er sich sogar zu einem sinnlosen kleinen Ladendiebstahl hinreißen. Seine Zukunft erscheint eintönig und perspektivlos.

Eines Tages soll sich alles ändern, denn an diesem Tag trifft er durch Zufall die hübsche Eri Yukisaki, die auf eine benachbarte Schule geht. Da das Mädchen nur mit einer Schuluniform bekleidet im Schnee sitzt, spricht Yosuke sie an. Bevor sich jedoch ein Gespräch entspinnen kann, taucht wie aus dem Nichts ein vermummter Mann in einem schwarzen Regenmantel auf, der sich mit einer Kettensäge bewaffnet drohend vor den Jugendlichen aufbaut. Zu Yosukes noch größerer Überraschung greift Eri auch noch ohne zu Zögern zum Schwert und stürzt sich in den Kampf mit dem mysteriösen Fremden. Nur mit knapper Not entkommen die beiden Oberschüler dem Kettensägen-Mann, der nicht nur scheinbar unverwundbar ist, sondern auch noch übermenschliche Fähigkeiten sein eigen nennt. Umso weniger versteht Yosuke, dass Eri stocksauer auf ihn ist. Tatsächlich hatte sie auf den Fremden gewartet, um ihn zu endgültig besiegen – für die Gerechtigkeit. Yosukes unerwartetes Auftauchen hat ihren ganzen Plan zunichte gemacht.

Yosuke versteht die Welt nicht mehr. Aber je mehr er darüber nachdenkt, desto klarer wird es ihm, dass er Eri in ihrem Kampf gegen den schwarz gekleideten Mann unterstützen möchte. Mehr noch, er sieht darin plötzlich einen Sinn in seinem Leben. Darum setzt er sich auch über Eris ablehnende Haltung hinweg – solange, bis sie ihn als ihren Helfer akzeptiert. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, hat die taffe Kriegerin tatsächlich Hilfe nötig, denn die Kämpfe sind lebensgefährlich. Doch nicht nur das: Bald schon merken Yosuke und Eri, dass es ihnen beiden nicht nur um den gemeinsamen Kampf für Gerechtigkeit geht. Sie beginnen, sich ineinander zu verlieben… Aber ist eine Beziehung möglich, solange ihnen jeden Abend ein Verrückter mit einer Kettensäge auflauert?

Eigene Meinung
„Negative Happy Chainsaw Edge“ ist die Manga-Adaption des gleichnamigen preisgekrönten Romans von Tatsuhiko Takimoto (u.a. „Welcome to the NHK“). Am Beispiel des Protagonisten Yosuke geht es um die Orientierungslosigkeit junger Menschen in der heutigen japanischen Gesellschaft, speziell bei denjenigen, die in der Schule keine Top-Leistungen erringen. Was sollen sie tun, wenn sie keine gute Universität besuchen können – die Voraussetzung für eine vernünftige Anstellung? Sie hängen freiberuflich, sich mühsam über Wasser haltend, ihren Träumen nach oder verfallen in Lethargie. Deutlich wird das in Yosukes Sehnen nach einer Lebensaufgabe, in seiner Bewunderung für die japanischen Kamikaze-Piloten im Zweiten Weltkrieg, die ihr Leben einer Aufgabe opferten. Stattdessen fristen er und Eri ihr Leben nach dem „The Show must gon on“-Prinzip – so sinnlos der tägliche Kampf im richtigen Leben wie auch gegen den übermenschlichen Kettensägen-Mann auch sein mag. Diese Allegorie auf die jugendliche Lebenswelt lässt die Grenzen von Realität und Fiktion verwischen. Der Kettensägen-Mann ist nicht nur eine Vision der Protagonisten. Sie können tatsächlich von ihm verletzt werden. Dennoch scheint niemand außer den beiden den Fremden zu bemerken. Eine interessant Konstellation.

Junichi Saiki setzt die Vorlage mit Zeichnungen im typisch naturalistischen Schul-Manga-Stil schnörkellos in Szene. Uniformröcke, die kaum den Hintern richtig bedecken, Panty-Shots und aufreizende Posen sind dabei natürlich inklusive. Damit wird natürlich v.a. die Hauptzielgruppe – ältere Oberschüler, Studenten und junge Erwachsene insbesondere männlichen Geschlechts bedient, sollen aber wohl auch ein wenig Abwechslung in den sich wiederholenden Sequenzen schaffen. Die gewisse Langatmigkeit können sie der Mitte der Handlung dennoch nicht nehmen.

Die zweibändige Mini-Serie erscheint in deutscher Sprache als kostengünstiger großformatiger Doppelband mit einigen hübschen Farbseiten. Bei dem Werk handelt es sich um die Adaption anspruchsvoller Literatur in ein Format der Populärkultur. Vor einem Kauf muss man sich überlegen, ob man das will. Wer bloße, einfache Unterhaltung sucht, sollte sich anderweitig orientieren.

© Rockita

Negative Happy Chainsaw Edge: © 2008 Tatsuhiko Takimoto / Junichi Saiki, Kadokawa Shoten / Tokyopop