Tell me your Secrets!

Name: Tell me your Secrets!
Englischer Name: Aoba-kun’s Confessions
Originaltitel: Aoba-kun ni Kikitai Koto
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: EMA 2018
Mangaka: Ema Toyama
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Die Oberschülerin Mayo ist unscheinbar, leise und wird gerade deswegen oft übersehen. Auch ihre großen Liebe, der Basketball-Star der Schule, Aoba, hat bisher keine Kenntnis von Mayo genommen. So kann Mayo nichts weiter tun, als Aoba heimlich bei seinen Basketballspielen zu bewundern, bei denen er so leidenschaftlich und voller Energie auftritt.

Doch dass sie Aoba direkt am ersten Tag an ihrem neuen Arbeitsplatz wiedersehen würde, hätte sie sich nicht mal zu träumen gewagt. Seit heute arbeitet Mayo nach der Schule im „Zuhör-Haus“ ihrer Tante. Ihre Wortkargheit wird hier als Talent gesehen, denn ihre Aufgabe ist es, den Leuten zuzuhören, wie sie ihre Sorgen und Ängste mitteilen. Doch was könnte gerade der beliebte Aoba für ein Problem auf dem Herzen haben? Zum Glück trägt Mayo eine dicke Brille und ein biederes Kleid als Arbeitsuniform, sodass Aoba sie nicht erkennt. Als sie sich gegenübersitzen beichtet Aoba, dass er nichts mehr hasst, als Basketball. Für Mayo ist das ein Schlag ins Gesicht! Wie kann Aoba, der beim Basketball so talentiert ist und glücklich aussieht, diesen Sport hassen?

Doch mehr bekommt Mayo zunächst nicht aus ihm heraus. Natürlich lässt ihr dieses Geständnis keine Ruhe, sodass sie sich im Basketball-Club als Handlanger einschreibt, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Doch dann macht Aoba beim nächsten Wiedersehen im Zuhör-Haus eine Ansage: Wenn es Mayo nicht schafft, bis zum nächsten Basketballturnier der Schule herauszufinden, was Aoba belastet, dann steigt er mit sofortiger Wirkung aus der Mannschaft aus. Das kann Mayo auf keinen Fall zulassen! Doch wird sie es bei dem Zeitdruck schaffen?

Eigene Meinung
„Tell me your Secrets“ ist nun die achte Serie von Ema Toyama, die in Deutschland erscheint. Und wieder einmal zeigt Ema Toyama eine ganz neue Seite.

Die Geschichte von „Tell me your Secrets“ spielt im normalen Schulalltag. Dennoch ist die Grundidee von einem „Zuhör-Haus“ ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Im Vergleich zu den bisherigen Werken von Ema Toyama, wirkt „Tell me your Secrets“ etwas stiefmütterlich behandelt. Die Charakterprofile von Mayo und Aoba wirken nicht so ausgereift und tiefgründig, wie es in anderen Werken bisher der Fall war. Auch das Aussehen der Protagonisten ist eher unspektakulär, ohne Wiedererkennungsmerkmale. Zudem zieht sich die Geschichte im ersten Band unnötig in die Länge, ohne dass etwas Relevantes passiert. Die Aktionen der Protagonisten sind vorhersehbar und teilweise abgedroschen. Bisher ist auch nicht ganz klar, in welche Richtung „Tell me your Secrets“ gehen wird. Liegt der Fokus auf der Romantik der beiden Hauptakteure oder soll „Tell me your Sercrets“ doch eher eine Komödie sein?

All das ist natürlich mehr als schade, vor allem, wenn man ein großer Ema Toyama Fan ist, wie ich es bin.

Trotz all der Kritik bleibt Grund zur Hoffnung. Mayo ist eine niedliche Hauptperson und die Neugierde wächst stetig, sodass man den wahren Grund erfahren möchte, wieso Aoba Basketball so verabscheut. Shojo-Fans hoffen natürlich auf eine knisternde Romanze zwischen den beiden. Und zu guter Letzt endet Band 1 mit einem Cliffhanger, sodass man auch wissen möchte, wie es weitergeht.

Ich gebe die Hoffnung also noch nicht auf und werde die nächsten Bände abwarten, bis ich mir ein abschließendes Urteil über „Tell me your Secrets“ erlaube.

© Izumi Mikage

Tell me your Secrets!: © 2016 Ema Toyama, Kodansha/EMA

Das Herz einer Hexe

Name: Das Herz einer Hexe
Englischer Name:
Originaltitel: Majo no Shinzou
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2012
Deutschland: Altraverse 2018
Mangaka: Matoba
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Mika gehört zu einer in Vergessenheit geratenen Spezies der Menschen – sie ist eine Hexe. In einer unheilvollen Nacht stahl ihre Schwester durch einen Zauber ihr Herz und verfluchte Mika damit zur ewigen Unsterblichkeit. Erst wenn Mika ihre Schwester und somit ihr Herz wiederfindet, kann sie endlich Frieden finden.

Aus diesem Grund reist Mika seit Jahrzehnte durchs Land. Über die Jahre hinweg ist ihre Geschichte sogar zu einer Legende geworden. Kleine Kinder erzählen sich Gruselgeschichten über eine Hexe, die ihr eigenes Herz, als Preis für das ewige Leben, an den Teufel verkauft hat und nun Menschen tötet, um in Besitz eines neuen Herzens zu kommen.

Mikas einziger Mitstreiter ist ihr treuer Diener Lumiére, der sie zumeist in Gestalt einer redseligen Lampe begleitet.

Als Mika eines Abends durch einen verschneiten Wald reist und in einen Schneesturm kommt, findet sie Unterschlupf in einer Kirche. Doch die Nonne, die sie beherbergt, ist nicht so nett, wie sie erscheint. In Wahrheit ist sie eine hinterlistige Diebin, die hilflose Wanderer abfängt, tötet und ausraubt. Doch damit kommt sie bei Mika nicht weit. Als die Nonne ein Messer durch Mikas Brust bohrt, tropft kein Blut. Die Nonne traut ihren Augen nicht, als sie Zeuge von Mikas Unsterblichkeit wird.
Solch grausame Taten kann Mika nicht ungestraft lassen. Mithilfe ihrer Zauberkräfte verbannt sie die Nonne und lässt sie von der Dunkelheit verschlingen.

Auf ihrer weiteren Reise und Suche nach ihrem Herzen erlebt Mika allerlei Abenteuer. So trifft Sie auf ihrer Wanderschaft eine bürgerliche Familie, die sie vor den habgierigen Machenschaften des Königshauses beschützen muss.

Zudem gibt es ein Wiedersehen mit alten Freunden, die sie über 60 Jahre nicht gesehen hat. Und in einem kleinen Städtchen muss Mika das Verschwinden von Kindern aufklären, die angeblich in die Fänge menschenfressender Meerjungfrauen geraten sind.

Eigene Meinung
Der Aufbau der Geschichte von „Das Herz einer Hexe“ ähnelt eher einem Spiel, wie man es von Square Enix fast schon gewohnt ist. Die einzelnen Geschichten sind episodisch aufgebaut und in sich abgeschlossen. Jedes Kapitel ist daher mit einer Mission oder einer Quest zu vergleichen. Dabei sind die Handlungen der einzelnen Kapitel sehr abwechslungsreich und schwanken von unterhaltsam und lustig bis hin zu tiefgründig und emotional.

Der Charakteraufbau von Mayo ist in Band 1 noch etwas undurchsichtig. Sie lässt wenig Emotionen zu, was für eine Person ohne Herz aber natürlich eine logische Reaktion ist.

Der Einstieg in die Welt von „Das Herz einer Hexe“ geschieht sehr direkt und ohne Umwege. Ähnlich wie in einem Spiel erfährt der Leser zu Beginn wenig über die Hintergründe der Protagonisten und bekommt nur die nötigsten Informationen. Daher sind über Mayo und ihre Schwester sowie über Lumiére nur wenig Informationen bekannt. Lediglich die Auffälligkeit, dass Lumiére den Namen einer bekannten Disney-Figur trägt, dürfte den meisten Lesern direkt auffallen.

Der Zeichenstil von „Das Herz einer Hexe“ gleicht eher einem Anime. Vor allem die Farbbilder sind eindrucksvoll und wirken, wie aus dem Fernseher gesprungen. Die Szenen, in denen Mayo ihre Zauberkräfte einsetzt wirken sehr düster und geheimnisvoll, als würde ein unbarmherziges Ungeheuer aus der Dunkelheit erscheinen.

„Das Herz einer Hexe“ ist eine fantasievolle und spannende Reise, der man als Leser beiwohnen möchte, um noch mehr über die geheimnisvolle Mayo zu erfahren.

© Izumi Mikage

Das Herz einer Hexe: © 2012 Matoba, Square Enix/ Altraverse

Begegnung mit Toki

Name: Begegnung mit Toki
Englischer Name:
Originaltitel: Sentaku no Toki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2017
Deutschland: Altraverse 2018
Mangaka: Kiri Gunchi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Mitsuhara hat Sommerferien und dennoch ist er mal wieder total in Eile. Wie ein Verrückter tritt er in die Pedale seines Fahrrads, um zu seiner Verabredung mit seinen Freunden zu kommen. Doch plötzlich blockiert etwas seine Reifen und er stürzt brutal über seinen Fahrradlenker auf die asphaltierte Straße. Irgendetwas muss mitten auf der Straße gelegen haben. Doch eher er die Person, die aus dem Nichts zu kommen scheint, erkennen kann, wird ihm schwarz vor Augen und er verliert das Bewusstsein.

Als Mitsuhara wieder zu sich kommt, befindet er sich in seinem eigenen Zimmer. Seine Verletzungen scheinen wie von Geisterhand verheilt zu sein. Dabei war er sich so sicher, dass sein Bein gebrochen war.

Und die Person, die für all diese seltsamen Zwischenfälle verantwortlich ist, sitzt mit ihm in seinem Zimmer. Mitsuhara ist mit seinem Fahrrad auf das Raumschiff des Aliens Toki gestoßen, dass getarnt und dadurch unsichtbar war. Auch er ist der Grund für Mitsuharas plötzliche Genesung.
Toki stammt vom Planet Carmine und ist aus einem ganz bestimmten Grund auf der Erde: Toki soll die Geschlechterrollen von Männern und Frauen analysieren. Denn alle Lebewesen von Camine besitzen zunächst keine Geschlechtsmerkmale, sondern müssen sich mit Vollendung des 15. Lebensjahres fürs eins von beiden entscheiden.

Doch Toki ist nicht so der Analytiker. Ihm scheint beides recht zu sein. Und als er erkennt, dass Mitsuharas Freunde kein Interesse an ihm haben und ihn eher als fünftes Rad am Wagen sehen, macht Toki einen unerwarteten Vorschlag: Mitsuhara soll entscheiden, ob Toki zum Mann oder zu einer Frau werden soll. Braucht Mitsuhara um seine Einsamkeit zu überwinden eher einen Kumpel oder doch eher eine Partnerin für die Liebe?

Eigene Meinung
„Begegnung mit Toki“ besitzt eine ungewöhnliche und dadurch interessante Ausgangssituation. Dabei fragt man sich zwangsläufig selbst, was man selbst wählen würde: Einen Freund, der immer zu einem steht oder einen Partner fürs Leben?

Toki ähnelt optisch eher einer Frau, sodass man schnell auf eine Liebesbeziehung zwischen Toki und Mitsuhara spekuliert. Doch von Romantik ist bisher nicht viel zu spüren.

Grundsätzlich bietet diese innovative Geschichte viele spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Doch leider driftet „Begegnung mit Toki“ ungefähr zur Hälfte des ersten Bandes etwas ab. Plötzlich erscheint ein etwas verschrobener Lehrer, der wiederum keinen großen Mehrwert für das Vorankommen der Handlung bringt. Die Story um den Lehrer wirkt in „Begegnung mit Toki“ eher wie ein Fremdkörper und hätte allein schon für eine eigenständige Geschichte gereicht.

Für mein Empfinden hätte „Begegnung mit Toki“ noch intensiver die typischen Merkmale sowie die Vor- und Nachteile der Geschlechterrollen behandeln können. Das spielen mit Stereotypen scheint für diese Serie eigentlich wie geschaffen zu sein. Hoffentlich wird auch noch das „Für-und-Wider“ der Entscheidung zwischen einem besten Freund und einer innigen Liebe behandelt. Das Fazit von Band 1 von „Begegnung mit Toki“ ist also eine erfrischende Handlung mit Luft nach oben.

© Izumi Mikage

Begegnung mit Toki: © 2017 Kiri Gunchi, Shueisha/ Altraverse

 

Manga News Nr. 769

Diese Woche gibt es folgende neue Reviews:
Atelier of Witch Hat – Das Geheimnis der Hexen
Father Figure (Roman)  

 

EMA hat die Neuheiten ausgeliefert:

Armed Girl’s Machiavellism 6
Bad Boy Yagami 5
Bungo Stray Dogs 9
Color of Happiness 3
Graineliers 2
High Rise Invasion 14
Horimiya 12
Noragami 19
Pakt der Yokai 18
Say „I love you“! 10
Taboo Tattoo 12
Teezimmerspiele
Tell me your Secrets! 3
To Your Eternity 6
Waiting for Spring 10

KAZE_Logo

KAZÉs neue Bände sind nun erhältlich:
Blue Exorcist 21
Der Wüstenharem 3
Die magische Konditorin Kosaki 3
Dimension W 14
Haikyu!! 10
Kinder des Fegefeuers 3
Küss ihn, nicht mich! 14
Love & Lies 3
One-Punch Man 16
Scum’s Wish 6
Seraph of the End – Vampire Reign 14
Yunas Geisterhaus 6
Zwischen dir und mir 3

Japanische Manga-Charts vom 28. Januar bis 3. Februar 2019 von Oricon
01. Kingdom #53
02. Uramichi onii-san #3
03. Seven Deadly Sins #35
04. Hibiki – Shôtetsuka ni naru hôhô #11
05. Giant Killing #50
06. The Promised Neverland #12
07. Daiya no A Act II #15
08. Kaguya-sama wa kokurasetai – Tensai-tachi no ren’ai zunôsen #13
09. Skip Beat! #43
10. Tanya the Evil #12

Quelle: www.oricon.co.jp

Weitere Manga bei Altraverse

Altraverse haben nun die letzten zwei Manga für das Frühjahrsprogramm angekündigt:

  • Killing Stalking von Koogi – 8+ Bände ab 18.04.19 für je 14,00 €
  • Monster Files – Kemono Jihen von Sho Aimoto – 6+ Bände ab 14.06.19 für je 7,00 €

Quelle: Altraverse Facebook

 

Anime-Programm vom 11. bis 17. Februar auf ProSieben MAXX

ProSieben MAXX haben ihr Programm für die kommende Woche angekündigt:

Anime Action Mo-Fr: 16:00 – 19:25 Uhr
16:00 Uhr – Yu-Gi-Oh! Arc-V, Staffel 3 Folge 145-148; Staffel 1 Folge 1
16:25 Uhr – Naruto, Folge 204-208
16:50 Uhr – Eureka Seven, Folge 2-6
17:15 Uhr – Fairy Tail, Folgen 36-40
17:30 Uhr – Naruto Shippuden, Folgen 209-218 Doppelfolgen
18:20 Uhr – Detektiv Conan, Folgen 411-415, Deutsche Erstausstrahlung
18:55 Uhr – One Piece, Folgen 404-408

Animenacht Fr, 15. Februar ab 20:15 Uhr
20:15 Uhr – Detektiv Conan: Das verlorene Schiff im Himmel
22:30 Uhr – K-Project: Return of Kings, Staffel 2, Folge 9
23:00 Uhr – UQ Holder!, Folge 2
23:25 Uhr – Rosario + Vampire, Staffel 2, Folge 5
23:55 Uhr – Drifters, Folge 8
00:25 Uhr – Blue Exorcist, Folge 6
00:50 Uhr – Erased – Die Stadt, in der es mich nicht gibt, Folge 8

Quelle: ProSieben MAXX

Father Figure

Name: Father Figure
Englischer Name:
Originaltitel: Father Figure
Herausgebracht: Japan: Guilt|Pleasure 2011
Deutschland: Altraverse 2018
Autor: Kichiku Neko
Illustrator: TogaQ
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Story
Der junge Polizist Gabriel hat seinen Vater nie kennengelernt. Das ändert sich, als er eines Tages in den Unterlagen seiner verstorbenen Mutter einen Brief findet und endlich den Namen seines Vaters erfährt: Uriel Blackstone. Der Mann ist schnell gefunden, immerhin stehen Gabriel als Polizist ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung, eine fremde Person zu finden. Als er Uriel schließlich findet, lässt er sich versetzen, bezieht eine Wohnung im selben Appartmentkomplex und beobachtet seinen Vater. Schon bald wird aus Stalking eine handfeste Obsession und bei Gabriel bricht eine physische Erkrankung aus, die tief in ihm geschlummert hat. Sie gipfelt schließlich in der Entführung seines Vaters und dem Wegsperren in einem kleinen Häuschen – mit dem Ziel Uriel endgültig ganz für sich zu haben…

Eigene Meinung:
Mit „Father Figure“ erschien die nächste Novel des „In these Words“-Universum bei altraverse. Die Geschichte um Gabriel und seine physische Erkranken wurde bereits in „New York Minute“ angesprochen, da es sich bei hierbei um Katsuyas ersten Fall handelt. In der vorliegenden Novel erfährt man, welche Hintergründe es zum Fall gibt und wie es überhaupt zu den tragischen Ereignissen gekommen ist.

Die Geschichte ist recht kurz, wenn man bedenkt, welch schwieriges Thema die Autorin behandelt. Es geht um zwanghafte Obsessionen und psychische Störungen, die in Inzest und Vergewaltigung münden – kein leichtes Thema, das viel Fingerspitzengefühl erfordert und bei dem man sich viel Zeit für die Figuren lassen muss. Kichiku Neko wird den hohen Anforderungen nur teilweise gerecht, was vor allem daran liegt, dass sie sich zu sehr auf die Erotikszenen zwischen Gabriel und Uriel konzentriert und die übrigen Szenen zu kurz kommen. Natürlich werden auch das Umfeld und die Hintergründe beleuchtet und man bekommt einen groben Einblick, welche Ereignisse zu der Entführung geführt haben, aber den Punkt, an dem Gabriels Wunsch seinen Vater zu finden, in eine krankhafte Obsession umschlägt, sucht man vergeblich. Allgemein geht alles sehr schnell – man kann Gabriel nicht nachvollziehen, da er „zu normal“ daherkommt. Sicherlich kann man einem solchen Menschen nicht in den Kopf schauen, aber da die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird, hätten versteckte Hinweise oder mehr Einblicke in seine Gedanken mehr vom eigentlichen Thema transportiert. So hat man leider das Gefühl, die Autorin kratzt nur an der Oberfläche, was Gabriels Psyche anbelangt und verpasst Möglichkeiten, der Geschichte mehr Tiefe zu geben.

Nichtsdestotrotz sind die Figuren gut gezeichnet und handeln in sich logisch – wenn man davon absieht, dass man Gabriels Erkrankung nur schwer greifen kann und der Charakter dadurch nur schwer verständlich ist. Er hat eine Menge Probleme, die man nur schwer greifen kann, weil es dem Leser schwer fällt, sich in diese Situation hineinzudenken. Sein Vater Uriel bleibt leider recht blass, denn man lernt ihn nur durch Gabriels Augen kennen. Weder erfährt man, was in ihm vorgeht, noch welche Gefühle die Ereignisse in ihm auslösen. Das ist schade, denn Uriels Sicht hätte der Geschichte mehr Raum und Tiefgang gegeben.

Stilistisch gibt es wenig auszusetzen – Kichiku Neko hat einen tollen Stil, der gut zur Geschichte passt. Sie weiß, wie man mit Worten umgeht und Szenen und Dialoge schreibt. Trotz des harten, fast schon kranken Themas kommt man als Leser gut mit der Novel zurecht – allerdings sollte man sich im Vorfeld bewusst machen, dass es in „Father Figure“ um Vergewaltigung und Inzest geht und die Geschichte alles andere als gut ausgeht. Ebenso ist die Novel nichts für Romantikfans (keine Rape-to-Love – Beziehung), stattdessen geht es hart zur Sache, die die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt.
Wie bei den anderen Novels ist auch diese von TogaQ illustriert worden – fast 20 Illustrationen findet man in „Father Figure“ – zwei wurden als spezielle Postkarten als Gimmicks beigelegt. Die Illustrationen passen gut zur Geschichten, sind sehr realistisch gehalten und wie gewohnt dynamisch und stilsicher. Einziges Manko – bei doppelseitigen Illustrationen geht der ein oder andere Knick direkt durch die Gesichter, was weniger schön ist.

„Father Figure“ ist eine schöne Ergänzung und Erweiterung des „In these Words“-Universum und beleuchtet eine ganz andere Geschichte. Die Novel ist härter, bis zu einem gewissen Grad kranker, schöpft das Potenzial aber nicht komplett aus – dazu bleiben die Figuren zu blass und die Geschichte aufrgrund des Schwerpunktes auf Erotik zu einseitig. Nichtsdestotrotz ist „Father Figure“ von Guilt Pleasure ein Muss für Fans des Duos. Man sollte aufgrund der Thematik vorher einen Blick riskieren, denn die Novel ist keine leichte Kost und man muss das Genre und die angesprochenen Themen schon mögen. Daher reinlesen, wenn möglich und dann entscheiden …

© Koriko

Father Figure: © 2011 GUILT|PLEASURE (TogaQ / Kichiku Neko) / Altraverse

 

„Origin“ endet in Japan

Die 10. Ausgabe des Weekly Young Magazine von Kodansha kündigte am Montag an, dass „Origin“ von Boichi in der nächsten Ausgabe am Samstag enden wird.

Im September 2016 startete Boichi den Manga im Young Magazine. Bei Kodansha wird den neunten Band am Mittwoch veröffentlicht. Seit November 2018 erscheint die Serie hierzulande bei EMA.

Quelle: ANN

Weitere Manga bei Altraverse

Altraverse haben weitere Titel für das Frühjahrsprogramm angekündigt:

  • 2ZKB, Feder & Wecker (OT: „2DK, G Pen, Mezamashidokei.“) von Yayoi Ogawa – 8+ Bände ab 11.07.19 für je 10,00 €
  • Undertow (Light Novel) von GUILT|PLEASURE – Einzelband am 16.05.19 für 10,00 €

Quelle: Altraverse Facebook

Atelier of Witch Hat – Das Geheimnis der Hexen

Name: Atelier of Witch Hat – Das Geheimnis der Hexen
Englischer Name: Witch Hat Atelier
Originaltitel: Tongari boushi no atelier
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: EMA 2018
Mangaka: Kamome Shirahama
Bände: 5 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 €
12,00 € (Special-Edition & limited Edition)

Story
Das kleine Mädchen Coco ist von allem fasziniert, was mit Magie zu tun hat. In Cocos Heimat sorgt die Zauberei für Licht auf den Gehwegen und für reines Trinkwasser in den umliegenden Gewässern.

Doch auch wenn es ihr größter Traum ist, selbst einmal eine Hexe zu werden, scheint ihr dieser Weg nicht gegönnt zu sein. Denn nur, wer von Geburt an über Zauberkräfte verfügt, darf die Lehre zum Hexenmeister antreten. Coco muss sich daher zufriedengeben, im Stoffladen ihrer Mutter auszuhelfen.

Doch eines Tages bietet sich Coco ein seltener Anblick. Auch wenn es verboten ist, beobachtet sie den Zauberer Quiffrey heimlich bei der Ausübung eines Zaubers. Dabei lüftet sie ein streng gehütetes Geheimnis: Ein Zauber wird entfesselt, indem man ihn mit Feder und magischer Tinte auf ein Blatt Papier zeichnet.

Als sich Coco nach dieser Erkenntnis sofort selbst daran macht, ein magisches Bild zu malen, gerät alles außer Kontrolle. Ohne es zu wissen löst Coco einen dunklen Zauber aus, der alles in ihrer Umgebung versteinert. Im letzten Moment gelingt es Quiffrey, mit Coco aus dem Haus zu fliehen. Doch Cocos Mutter wird mitsamt dem Stoffladen zu Stein.

Nach kurzer Überlegung beschließt Quiffrey, die wissbegierige Coco aufzunehmen und sie dabei zu unterstützen, den Gegenzauber und den Ursprung des bösartigen Zaubers herauszufinden. In seiner Obhut soll Coco zu einer richtigen Hexe ausgebildet werden. Doch Coco ist nicht Quiffreys einzige Schülerin und die übrigen Lehrlinge sind vom unerfahrenen Neuling nicht so begeistert.

Eigene Meinung
„Atelier of Witch Hat“ ist eine erfrischende und fantasievolle Geschichte, die den Leser sofort in seinen Bann zieht. Allein die Grundidee der magischen Malerei ist faszinierend. Mangaka Kamome Shirahama hat dabei viel Energie in die Ausgestaltung dieser Idee gesteckt. So werden durch unterschiedliche Symbole unterschiedliche Zauber ausgelöst. Diese Vielfältigkeit an Zeichnungen reicht schon allein für ein ganzes Lehrbuch über Zauberei. Auch die Welt, in der die Handlung von „Atelier of Witch Hat“ spielt, wurde mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet.

Die verschiedenen Charaktere sind abwechslungsreich und sorgen entlang der Story für eine gute Mischung. Coco als Hauptperson ist sehr sympathisch. Sie ist zwar noch unerfahren aber sie hat das Herz am rechten Fleck und überzeugt durch ihre Willensstärke. Ein wenig erinnerte ihr Charakterdesign daher an Usagi Tsukino aus „Sailor Moon“. Quiffrey ist wiederum der kluge, geheimnisvolle und gut aussehende Lehrer. Zunächst wirkt er noch etwas unscheinbar und zurückhaltend, doch man kann bereits erahnen, dass er noch einiges zu bieten hat.
Für Auflockerung sorgen Cocos Mitschülerinnen, die mal mehr, mal weniger, mit Coco sympathisieren und sie auch mal in die ein oder andere Falle locken.

Optisch fällt „Atelier of Witch Hat“ ebenfalls auf. Auch hier zieht sich die Detailverliebtheit wie ein roter Faden durch die Serie. Hintergründe, Umgebungen und Gegenstände sind liebevoll ausgestaltet. Fürs Auge wird richtig was geboten. Haare, Kleidungen und Bewegungen wirken dynamisch. Die einzelnen Szenen laufen fast flüssig wie ein Film, sodass man in einen schönen Lesefluss gerät. Zeichnerisch gelingt es „Atelier of Witch Hat“, sich von den übrigen Manga abzugeben.

Als kleines Extra gibt es „Atelier of Witch Hat“ oftmals in zwei verschiedenen Editionen. Für einen kleinen Aufpreis liegt dem zweiten Band ein Artbook bei und Band 3 kommt mit einem authentischen Notizblock.

Wer schon Harry Potter mochte, wird „Atelier of Witch Hat“ lieben. Es ist ein fantasievolles Meisterwerk, welches den Leser auf eine magische Reise mitnimmt.

© Izumi Mikage

Atelier of The Witch Hat – Das Geheimnis der Hexen: © 2016 Kamome Shirahama, Kodansha/ EMA

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