MMC 2013 – Teil 4

Sonntag

Ikimasho
Gleich zu Beginn zeigte die Gruppe ein besonderes Qualitätsmerkmal: Sehr gutes Videomaterial. Das man dieses nicht nur für Einleitungen benutzen kann stellte Ikimasho während ihres Stückes noch unter Beweis. Umbauphasen auf der Bühne können einwandfrei mit guten Videosequenzen überbrückt werden. Eine sehr geschickte Lösung.
Die Story an sich, naja, die ist natürlich Geschmackssache. Ein Kriminalfall, eine Entführung, ein Mafiagericht. Verschwörungen und Intrigen, Lügen und Beweise. Im Prinzip das übliche Spiel zwischen Gut und Böse, gekonnt gewürzt mit rasanten Prügelszenen.
Auch Ikimasho durften nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen.

Kira Kira Hikaru
Auch wenn es am Sonntag schon deutlich ruhiger und gesitteter auf der MMC zuging, so schafften es Kira Kira Hikaru wieder, den Saal voll zu bekommen. Wen wundert das auch? Immerhin „KKH“ mittlerweile als Garant für gutes Entertainment entwickelt.
Das Stück zu One Piece traf genau den Geschmack der anwesenden Gäste. Manchmal kann also auch Mainstream richtig gut sein 😉

Die Technik von KKH hatte ordentlich zu kämpfen mit ihrem Mediaplayer und im Ablauf des Stückes kam es immer mal wieder zu kurzen Hängepartien. Hier zeigte sich dann aber, dass Profis auf der Bühne stehen. Einfach weiterspielen und schon klappt das.
One Piece ist ja von Natur aus mehr auf Komik ausgelegt, doch KKH verpassten, neben vielen Attacken auf die Lachmuskeln, dem Stück auch eine gewisse Tragik.
Zugabe! Musste natürlich sein!
Zum Schluss kam dann eine Ankündigung, vor der sich Fans von Showgruppen immer fürchten. Schlimm aber wahr: Es wird noch ein Projekt von KKH geben und danach soll Schluss sein. Ob es wirklich so kommt?

Gruppencosplay
Tja, das war eine komische Sache.
Offiziell hatte sich zum Gruppencosplay genau… EINE Gruppe angemeldet. Diese eine Gruppe wurde außerhalb der Bühne abgefertigt. Denn wenn nur einer teilnimmt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Wettbewerb findet nicht statt, oder der Gewinner steht fest. Auf der MMC wurde die zweite Möglichkeit gewählt.
Damit das wartende Publikum aber etwas zu sehen bekommen konnte, versuchte es Luigi mit einem Spontancosplay, welches sogar funktionierte. Im Handumdrehen stand die Bühne voll mit kurzentschlossenen Cosplayern, die in einem ganz kurzen Auftritt ihr Kostüm und ihren Charakter präsentierten.
Am Ende gab es dann eine demokratische Prämierung, gemessen nach der Lautstärke des Beifalls. Absolut unverständlich bleibt jedoch, dass die einzige angemeldete Gruppe nicht auftreten durfte. Hier war die Enttäuschung über solch ein Missmanagement verständlicherweise sehr groß.

Para Para Connection
Noch einmal Hetalia! TnS hatten sich mit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung beschäftigt. Jetzt kam die nächste Geschichtsunterrichtstunde mit Para Para Connection. Sie drehten die Zeit noch etwas weiter zurück in die Zeit des „alten Fritz“ und Maria Theresia, Herrscherin über Österreich-Ungarn.
In dieser Zeit war Preußen mächtig auf Expansion gebürstet und legte sich mit so ziemlich jedem an, der ihm vor die Flinte kam. Als er sich dann aber Sachsen und Schlesien unter den Nagel reißt, bringt er das Faß zum Überlaufen.
Maria-Theresia schmiedet, unter anderem, einen Pakt mit Frankreich und Russland, um Sachsen und Schlesien zurück zubekommen.

Preußen ist außer sich, als er hört, was da im Gange ist. Ganz Europa scheint sich gegen ihn zu verschwören. Da kommt unerwartet Schützenhilfe von England. Dieser betont aber, dass er das nur mache, um Frankreich in den Hintern treten zu können. Charming!
Mitten im Schlachtengetümmel, auf den historisch korrekten Schlachtfeldern, dann der plötzliche Herrschaftswechsel in Russland. Der neue Zar und Fritz sind alte Homies und so wechselt Russland die Seiten.

Am Ende jedoch steht ein übermächtiger, siegreicher Preußen neben seinem Friedrich und muss erkennen, dass der Preis für die Erfüllung all seiner Träume, offensichtlich zu hoch war. Der glorreiche Sieger findet sich selbst als der größte Verlierer wieder.
Geschichte perfektioniert! So kann man es wohl sagen. Mit schillernd-schönen Kostümen, perfekten Tanzeinlagen, guten Videos und einer insgesamt sehr stimmigen Performance war dies eines der besten Werke von Para Para Connection. Als Erzähler war Shinji Schneider angeworben worden, wie passend, als ewig neutraler Schweizer ^^
Auch hier musste natürlich noch eine Zugabe sein. Das Publikum forderte sogar eine zweite Zugabe, welche aber aus organisatorischen Gründen nicht mehr durchführbar war.

Fazit
Programmtechnisch war die MMC 2013 ein richtiger Hit. Das sehr knapp kalkulierte zeitliche Programm der Hauptbühne ist tatsächlich ohne größere Verzögerungen durchgehalten worden. Dies ist ein riesiger Verbesserungsschritt. In der Vergangenheit war die MMC ja leider berüchtigt für ihre massiven Programmverspätungen.

Auch sei an dieser Stelle noch einmal Luigi lobend erwähnt. Als Moderator ist es ihm gelungen, das Publikum stets unter Kontrolle zu halten und entsprechend zu motivieren. Kein leichter Job, vor ihm haben es schon viele andere versucht und nur sehr wenige hatten tatsächlich Erfolg dabei. Wir hoffen sehr, dass Luigi auch bei künftigen Veranstaltungen als Moderator parat stehen wird.

Etwas Kritik muss aber auch angebracht werden, damit es nächstes Mal noch besser werden kann. Thema Conheft. Sicher, die Dinger kosten in der Herstellung Geld, aber es gehört dringend zu jeder Convention dazu. Das verteilte Programmblatt war einfach zu wenig. Alleine zum Thema Conregeln, Waffenregeln und Hausordnung waren kaum Informationen zu bekommen. Thema Drei-Tage-Bändchen. Manch einer fühlte sich wie ein gekennzeichneter Gefangener. Natürlich sind diese Dauerklebebändchen günstig in der Anschaffung, aber sie wirken einfach billig und sind schlichtweg unangenehm. Positiv: Die MMC findet wieder „am Stück“ statt und nicht mehr an in zwei getrennten Locations.
Die MMC macht sich immer mehr und mit über 12.000 Besuchern ist sie definitiv keine Provinzveranstaltung mehr!

Con Kurzinfos
Die MMC findet alle 2 Jahre, im Wechsel mit der AniMaCo, statt.
Wo: Fontane-Haus, Märkisches Viertel, Berlin.
Veranstalter: MMC-Berlin e.V.

Eintritt an der Tageskasse: 20,00 Euro Einzelkarte, 40,00 Euro für das ganze Wochenende und 190,00 Euro für das Gruppenticket (gültig für 5 Personen).

Vorverkauf gestaffelt in 3 Vorverkaufszeiträume:
Einzelkarte: 12,00 €, 15,00 € und 18,00 €.
3-Tages-Karte: 25,00 €, 30,00 € und 35,00 €.
Gruppentickets: 115,00 €, 140,00 € und 165,00 €