Ultimo

Name: Ultimo
Englischer Name: Ultimo
Originaltitel: Karakuri Dôji Ultimo
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2009
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Inker: Daigo
Painter: Bob
Story: Stan Lee
Zeichnungen: Hiroyuki Takei
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Ultimo Band 1Story
Einst erschuf der seltsame Europäer Dr. Dunstan zwei „Karakuri-Doji“ genannte mechanisierte Puppen, um herauszufinden, wer eines Tages den ultimativen Kampf zwischen Gut und Böse gewinnen wird. Diesen lernfähigen Robotern programmierte er jeweils nur eine Charaktereigenschaft ein: einerseits durchweg rein und gut oder anderseits abgrundtief böse und stattete sie mit übermenschlichen Fähigkeiten aus. Doch obwohl sie über so große Kräfte verfügten und darüber hinaus beinah unsterblich sind, waren die Karakui-Doji unvollkommen. Um ihren Kampf fortsetzen zu können, müssen sie sich weiterentwickeln, von Menschen lernen. Nur aus diesem Grund war es Dr. Dunstan möglich, die beiden Puppen – den guten Ultimo und den bösen Vice – in Schlaf zu versetzen. Sollten sie geweckt werden, würde der Kampf zwischen den beiden aufs Neue ausbrechen und die Umwelt in Mitleidenschaft ziehen…

Im zwölften Jahrhundert machen zahlreiche Wegelagerer das westliche Japan um die Hauptstadt Kyoto unsicher. Der junge Yamato, Anführer er bunt zusammengewürfelten Bande von Banditen und Räubern, hat keine Ahnung, welche Geister er ruft, als er und seine Leute von einem seltsamen Ausländer zwei prächtige Puppen erbeuten. Unversehens erwachen beide Karakuri-Doji zum Leben. Vice, der Böse, ist alles andere als begeistert, von den Räubern, die mit ihren Waffen auf ihn zielen und richtet gleich ein Blutbad an. Einzig Ultimo, sein gutes Gegenstück, ist in der Lage ihm Paroli zu bieten. Ultimo hat Gefallen an dem Räuberhauptmann Yamato mit seinem aufrichtigen Herzen gefunden und will ihn beschützen. Ein heißer Kampf entbrennt…

Beinahe 900 Jahre später…
Der 16-jährige Heißsporn Yamato Agari besucht in einer Stadt in Westjapan die Oberschule. Abgesehen von gelegentlichen Schlägereien und den Überlegungen, wie er seine Angebeteten Makoto Sayama seine Gefühle gestehen kann, verläuft sein Leben erschreckend normal. Bis er eines Tages in einem Antiquitätenladen über eine ungewöhnliche Puppe stolpert, die auch noch prompt zum Leben erwacht. Ultimo, so der Name des seltsamen Wesens, behauptet steif und fest, seinen „Herrn“ Yamato aus einem früheren Leben zu kennen. Während Yamato noch überlegt, was er von all dem halten soll, gerät sein Leben mit dem Auftauchen von Ultimos Widerpart Vice vollends aus den Fugen. Denn da Ultimo seine Kräfte von seinem Herrn Yamato bezieht – was würde näher liegen, als diese Kraftquelle auszuschalten, um endlich „das Gute“ vernichten zu können?

Ultimo Band 2Eigene Meinung
„Ultimo“ ist eine amerikanisch-japanische Co-Produktion. Während die Zeichnungen im Mangastil von „Shaman King“-Mangaka Hiroyuki Takei angefertigt wurden, stammt die Story aus der Feder von keinem Geringeren als dem international bekannten Comic-Artist Stan Lee, der an der Entwicklung einiger Größen der Marvel-Superhelden (u.a. Spiderman, Hulk) beteiligt war. Diese Herkunft scheint auch bei „Ultimo“ durch, trotz des Settings in Japan und der Zeichnungen im Manga-Stil. Actiontechnisch geht es gleich zur Sache, Superheld und Superschurke sind stark überpowert und die Hintergründe werden nur am Rande beleuchtet.

Ungewöhnlich für Comics ist dagegen, dass nicht der menschliche Protagonist der Handlung – Yamato – die Superkräfte besitzt, sondern sein Sidekick Ultimo. Da hat sich dann doch der japanische Einfluss durchgesetzt, vermutlich, da die Serie letztlich vorrangig für den japanischen bzw. asiatischen Markt produziert wurde.

Hiroyuki Takei illustriert die Story im üblichen dynamischen Stil mit bescheidenen Hintergrundzeichnungen und Charakteren mit kantigen Gesichtern und strähnigen Frisuren.
Was soll man zusammenfassend zu dieser Serie sagen? Beide Autoren – Lee wie Takei – haben für sich genommen schon Besseres produziert. Man fragt sich als Leser, um die Zusammenarbeit nicht mehr Werbezwecken diente. Denn diese Serie ist im durchschnittlichen Bereich anzusiedeln – nicht schlecht, aber auch keine, an die man sich erinnert.

© Rockita

Ultimo: © 2008 Stan Lee, Hiroyuki Takei, Shueisha / EMA

Scissor Sisters

Name: Scissor Sisters
Englischer Name:
Originaltitel: Scissor Sisters
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Story: Daigo, Eiki Eiki
Zeichnungen: MARICO
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Scissor Sisters - Mit Liebe, Schere und Magie Band 1Story
Momoko Kannos größter Traum ist es, Friseurin zu werden. Jemanden die Haare zu schneiden und einen neuen Look zu verpassen, ist für Momoko das größte Glück auf Erden. Doch so sehr sie sich auch bemüht, leider hat Gott sie ganz und gar nicht mit Talent gesegnet. Für das Handwerk einer Friseurin hat Momoko einfach nicht das ruhige Händchen. Sobald sie ihr Können mit der Schere beweisen soll, verfällt Momoko in Nervosität und macht einen Fehler nach dem anderen. Aus diesem Grund hagelte es 15 Jobabsagen hintereinander.

Auch heute ist Momoko nach einem katastrophalen Bewerbungsgespräch mehr als entmutigt. Verzweifelt und hoffnungslos schleift sie sich durch die Straßen.

Als Momoko aus ihrer tiefen Depression erwacht, muss sie feststellen, total die Orientierung verloren zu haben. Ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein, ist sie auf das Gelände eines Schreines spaziert. Doch der erste Eindruck trügt, den im inneren befindet sich ein Friseursalon, der von den fünf Geschwistern Kamimori betrieben wird. Völlig fasziniert lässt sich Momoko auf eine neue Frisur ein. Dabei bemerkt sie, dass die fünf Schwestern Miko, Futaba, Ichiko, Shie und Satsuki ihr Handwerk verstehen. Als das Werk fertig ist, platzt es daher aus Momoko heraus. Sie bittet um eine Anstellung. Doch da der Salon sehr klein ist und zurzeit schlecht wirtschaftet, gibt es auch dieses Mal eine Absage.

Etwas geknickt aber dennoch froh über die neue Frisur macht sich Momoko auf den Heimweg, als sich ihr ein gigantischer Plüschteddy in den Weg stellt. Doch der süße Bär ist leider gar nicht so nett und freundlich, wie er aussieht. Wie wild zieht er an Momokos Haaren, bis er einen Büschel in den Pfoten hält und diesen, als wären es Spagetti, verschlingt. Plötzlich mutiert der Teddy zu einer rasenden Bestie. Als er Momoko angreift, erscheint die Friseurin Miko, die eben noch im Friseursalon gearbeitet hat. Vor Momokos Augen verwandelt sie sich in ein Magical Girl und besiegt den tollwütigen Bären.  Momoko ist verwirrt und ratlos. Sie kann sich nicht erklären, was gerade passiert ist. Wie sie erfahren muss, droht der Erde eine Invasion der „Haarausfall-Aliens“. Sie verschlingen die Haare der Menschen und rauben ihnen ihre Erinnerungen. Die Kamimori-Schwestern sind eine Geheimorganisation der Regierung. Sie sollen als „Scissor Sisters“ die Erde beschützen und die Aliens vertreiben.

Momoko nutzt die Situation schamlos aus und verlangt, als Preis für ihr Schweigen, im Kamimori-Salon eingestellt zu werden. Für die Geschwister kein leichtes Unterfangen, da sie neben Miko nun einen zweiten Tollpatsch beherbergen müssen. Nur gut, dass Momokos Haare eine Delikatesse für die Aliens sind und diese fleißig anlocken.

Scissor Sisters - Mit Liebe, Schere und Magie Band 2Eigene Meinung
Wenn man den Begriff „Scissor sister“ hört, muss man automatisch an die schrille und verrückte Band mit ihren quietschigen Stimmen denken. So verkehrt ist der Titel für diese Mangaserie daher nicht gewählt. „Scissor sister“ ist ein kunterbunter Mix aus Magical Girls, kitschigen rosa Kostümen und flauschigen Kuschelmonstern.

Wer allerdings eine ernstzunehmende Magical-Girls-Serie, wie „Puella Magi Madoka Magica“ oder „Card Captor Sakura“ erwartet hat, der wird leider enttäuscht sein. „Scissor sister“ strotz nur so vor ironischen Einlagen. Eigentlich ist die gesamte Serie eine Parodie auf das Genres. Dem Leser werden besonders viele Anspielungen und Parallelen zu „Sailor Moon“ auffallen. So gleichen der Spruch zur Verwandlung oder der Name der Attacken doch sehr den selbigen aus „Sailor Moon“. Und auch Miko könnte mit ihrer kindlichen und tollpatschigen Art und ihren Zwei Zöpfen fast eine Schwester von Bunny/Usagi aus „Sailor Moon“ sein.

Auf lustige Weise übt „Scissor sister“ auch Kritik an den alten Serien. Warum wunden sich die Bösewichte beispielsweise über ihre Niederlagen, wenn sie immer nur ein einziges Monster, das nicht intelligenter als eine Banane zu sein scheint, gegen fünf Magical Girls in den Kampf schicken?

Zeichnerisch ist „Scissor sister“ durchaus gelungen. Dafür haben sich Eiki Eikiund Daigo die Zeichnerin Magico an Bord geholt. Eiki Eiki ist bei uns in Deutschland eher für ihre Shonen-Ai- und Yaoi-Manga bekannt.  Die Story von „Scissor sister“ wurde zusammen mit ihrem Bruder DAIGO entwickelt, der Sänger in der berühmten japanischen Band „Breakerz“ ist – also eine durchaus interessante und vielversprechende Kombination.

Wer „Scissor Sister“ also nicht zu ernst nimmt und es nicht für bare Münze nimmt, wenn sich auf Kosten von Klassikern, wie „Sailor Moon“ amüsiert wird, der wird sicher gut unterhalten werden.

Sicssor Sisters – Mit Liebe, Schere und Magie: © 2012 Daigo/ Eiki Eiki/ MARICO, Kodokawa Shoten/ Tokyopop