Fumiko Fumi startet „Ai to Noroi“

© 2017 Fumiko Fumi, Shinchosha

Die 44. Ausgabe des yom yom Magazins von Shinchosha gibt bekannt, dass Fumiko Fumi einen neuen Manga mit dem Titel „Ai to Noroi“ startet. Die Serie läuft in der nächsten Ausgabe im Juli an. Autor der Geschichte ist Sayawaka.

Fumiko Fumi ist hierzulande durch die Manga „Memento Mori“ und „Drei Blütezeiten“ bekannt.

Quelle: ANN

Memento Mori

Name: Memento Mori
Englischer Name:
Originaltitel: Memento Mori
Herausgebracht: Japan: Shodensha Publishing 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Fumiko Fumi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Memento MoriStory
Die verträumte und tollpatschige Meno hat mit Ach und Krach die Uni abgeschlossen. Seitdem im Kindesalter ihr einziger Bruder verschwand und für tot erklärt wurde, hat Meno ihren Lebensmut verloren.
Der Alltag zieht nun an ihr vorbei, ohne dass Sie ein Ziel vor Augen hat. Kein Wunder also, dass sie von ihrer Mutter gedrängt wird, einen Job zu finden.
Aus diesem Grund fängt Meno einen Nebenjob im Bestattungsinstitut an und assistiert bei Trauerfeiern. Gleich am ersten Arbeitstag fällt sie ihrem Betreuer, dem mürrischen und disziplinierten Herrn Kurokawa, jedoch negativ auf, indem sie ihren eigenen Namen falsch schreibt. Seit diesem Tag wird sie am Arbeitsplatz von jedem Meme genannt.

Jeden von Memes Fehlern straft Kurokawa mit einer Todesdrohung. Dennoch ist sie von Herrn Kurokawa fasziniert. Er weiß es nicht, doch er geht Meme schon lange nicht aus dem Kopf. Bei der Beerdigung von Memes Großtante, spende ihr Herr Kurwokawa mit einer sanften und einfühlsamen Seite Trost. Seitdem schlägt ihr Herz in seiner Gegenwart höher. Aber auch seine strafenden Worte, wenn Meme mal wieder etwas falsch gemacht hat, genießt Meme auf absurde Weise. Der Tot scheint für sie keine beängstigende Erfahrung zu sein, sondern eher eine Art Erlösung.

Doch auch Herr Kurokawa hat eine dunkle Vergangenheit und eine schwere Last zu tragen.

Eigene Meinung
„Memento Mori“ von Fumiko Fumi ist bereits das zweite Werk aus ihrer Feder, das es nach Deutschland geschafft hat. Auch „Memento Mori“ erscheint wie sein Vorgänger im Großformat.

Mit ihren einfühlsamen und dramatischen Geschichten fesselt Fumiko Fumi die Leser. Zudem lässt „Memento Mori“ auch Spielraum für Interpretationen.
Immer wieder erhält der Leser kurze Einblicke in Memes Vergangenheit. Das umfassende und ganze Bild erschließt sich dem Leser jedoch erst spät. Das plötzliche Verschwinden ihres Bruders hat Meme schwer zu schaffen gemacht. Seitdem macht sie sich Gedanken über den Tot und hat die Befremdlichkeit gegenüber dem Thema abgelegt. Seien es Würgepraktiken beim Liebesspiel oder nur die etwas überspitzt gemeinten Todesdrohungen von Herrn Kurokawa – beides verschafft Meme eine innerliche Befriedigung.

Meme ist eine sympathische Hauptfigur, die jedoch immer etwas undurchsichtig wirkt. Oftmals verliert sich ihr Blick und sie schwelgt in Gedanken, die dem Leser aber nicht offenbart werden. Daher wird es oft dem Leser überlassen, ihre Gefühlswelt zu interpretieren.

Herr Kurokawa hingehen wirkt zunächst befremdlich und sonderbar. Die doch sehr extreme Maßnahme, der kleinen Meme zu drohen, sie umzubringen, ist bis zum Schluss nicht ganz nachvollziehbar.

Zeichnerisch ist „Memento Mori“ sehr einfach gehalten. Fumiko Furi konzentriert sich auf das Wesentliche. Sie verliert sich nicht in Hintergrundbildern oder Nebenschauplätzen. Auch die Darstellung von Licht- und Schatteneffekten findet man eher selten. Daher könnte man die Zeichnungen auch skizzenhaft beschreiben.

Letztendlich ist die Geschichte sehr einfühlsam. Vor allem junge Erwachsene wird die Geschichte, die ausgiebig den Zusammenhang von Leben und Tod thematisiert, ansprechen und zum Nachdenken anregen.

© Izumi Mikage

Memento Mori: © 2013 Fumiko Fumi, Shodensha Publishing/Tokyopop

Restliche Titel Tokyopop-Programm

VerlagslogoEigentlich sollten am kommenden Dienstag die restlichen Titel vom neuen Tokyopop-Programm für den Zeitraum August bis November 2015 bekannt gegeben werden. Leider, oder auch für neugierige Fans zum Vorteil, wurde das komplette Programm schon auf Amazon eingestellt.

Hier nun also die noch fehlenden vier Titel:

  • Die Braut des Magiers (OT: „Mahou Tsukai no Yome“) von Kore Yamazaki – 3+ Bände ab November für je 9,95 €
  • Crimson Five (OT: „Guren 5“) von Kazutaka Kodaka / Riku Shinoda / Yuuki Kodama – 2+ Bände ab August für je 6,95 €
  • Memento Mori von Fumiko Fumi – Einzelband im November für 12,00 €
  • Sword Art Online: Progressive von Reki Kawahara/Kiseki Homura – 3+ Bände ab November für je 6,95 €

Quelle: Amazon

Drei Blütezeiten

Name: Drei Blütezeiten
Englischer Name:
Originaltitel: Sakikusa no Saku Koro
Herausgebracht: Japan: Ohta Publishing 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Fumiko Fumi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Drei BlütezeitenStory
Als Sumikas Vater stirbt, lernt sie auf der Beerdigung die Zwillinge Chinatso und Akio kennen. Die drei werden Freunde und mit jedem Jahr rücken sie enger zusammen. Als Sumika sich in Akio verliebt, gerät ihre kleine Welt schnell aus den Fugen, denn Akio hat ein Geheimnis, dass er niemandem anvertraut – er ist in Wirklichkeit in seinen Mitschüler verliebt und nur deswegen mit Sumika zusammen, weil sie ihn an seinen Freunden erinnert. Aus diesem rund beobachtet Chinatso die Beziehung zwischen ihrem Bruder und Sumika mit Skepsis – insbesondere weil auch sie sich zu Sumika hingezogen fühlt …

Eigene Meinung
Die Zeichnerin Fumiko Fumi bewegt sich in allen möglichen Genres – von Yaoi über Gender Bender und Yuri ist alles dabei. Zumeist arbeitet sie jedoch im Bereich Josei, wie der Manga „Drei Blütezeiten“ beweist, in dem es um das Erwachsenwerden und die Selbstfindung dreier Jugendlicher geht – ein Thema, dass in vielen ihrer teils preisgekrönten Mangas zu finden ist.

Die Geschichte um Sumika, Akio und Chinatso ist sehr ruhig in Szene gesetzt und widmet sich vorwiegend den Problemen und der Selbstfindung der drei. Zumeist wird aus Sumikas Sicht erzählt, doch die Perspektive wandert auch zu Akio und Chinatso, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Leser begleitet die drei Protagonisten sinnbildlich durch die vier Jahreszeiten, in denen sich ihr Leben teils gravierend verändert – Sumika muss erkennen, wie ich-bezogen sie die meiste Zeit ist, Akio lernt, zu sich und seiner Sexualität zu stehen, Chinatso muss akzeptieren, dass ihre Gefühle nicht erwidert werden. An diesen Dingen reifen die drei Charaktere, leben sich jedoch teilweise auch auseinander, wenngleich es sich Fumiko Fumi nicht nehmen lässt, ihnen am Ende wieder Hoffnung auf ein Wiedersehen und eine neue Freundschaft zu geben.
Dafür nutzt sie eine sehr klare, direkte Sprache – die Sprechblasen sind zumeist klein, enthalten manchmal nur wenige Worte, die die jeweiligen Dialoge jedoch auf den Punkt bringen. Die Mangaka setzt kein Wort zu viel ein, sondern hält sich an eine klare, sehr direkte Sprache, die die Handlung umso eindringlicher transportiert.

Dementsprechend realistisch und glaubhaft sind die Figuren – sie sind alle für sich unterschiedlich, haben ihren eigenen Stil, teilweise sogar ihre eigene Sprache. Alle drei spiegeln die heutige Jugend wider – mal als verunsicherte Schülerin, die nicht weiß was sie mit ihrem Leben anfangen will, mal als der coole Jugendliche, der nicht zu sich selbst steht. Sie werden im Laufe des Jahres, das Fumiko Fumi als Zeitspanne wählt, erwachsen, lernen sich selbst kennen und treffen erstmals wirkliche Entscheidungen, die sie ihr Leben entscheidend beeinflussen.

Stilistisch legt Fumiko Fumi einen sehr feinen, aber auch einfachen Manga vor. Dies passt hervorragend zur Geschichte, da die klaren, schlichten Bilder die Botschaft wesentlich besser transportieren, als ein detaillierter, überschwänglicher Stil. Die filigranen Zeichnungen wirken hin und wieder etwas leer, da Hintergründe zumeist nur angedeutet werden, doch das unterstreicht die Figuren, die im Zentrum stehen – „Drei Blütezeiten“ ist ein Charakterwerk, in dem es um die Figuren und deren Innenleben geht, nicht um eine actionreiche Handlung oder eine romantische Liebesgeschichte.

„Drei Blütezeiten“ ist ein gelungener, sehr atmosphärischer Manga über die Jugend, die Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Wer tiefgründige Mangas schätzt und kein Problem mit Themen wie Homosexualität hat, sollte sich diese kleine Perle nicht entgehen lassen. Fumiko Fumi legt ein beeindruckendes, sensibles Werk vor, das trotz der teils heikle Themen ohne erhobenen Zeigefinger auskommt und zum Nachdenken anregt. Zu empfehlen.

Drei Blütezeiten: © 2012 Fumiko Fumi, Ohta Publishing/Tokyopop