Gezielte Verwirrung

Name: Gezielte Verwirrung
Englischer Name: You Will Be Thrown into Chaos by Love
Originaltitel: Kimi ga Koi ni Midareru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Gezielte Verwirrung Band 1Story
Vom ersten Moment an ist Kijima, der für seine Firma immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Kimonos und Stoffen ist, von der Arbeit des jungen Künstlers Ichikawa fasziniert. Für ihn steht fest, dass er dieses Talent nicht nur fördern, sondern die hochwertigen Entwürfe für Muster für eine eigenständige Kollektion erwerben will. Allerdings weigert sich Ichikawa mit Händen und Füßen gegen Kijimas großzügiges Angebot, wenngleich der junge Künstler irgendwann Ichikawas Drängen nachgibt und ihm seine Skizzen und Bilder zeigt.

Danach steht für Kijima fest, dass er Ichikawa unbedingt an Bord seiner Firma holen will und verbringt immer mehr Zeit bei Ichikawa, um diesen von seinen Plänen zu überzeugen. Dabei kommen sich beide näher, wenngleich Kijima noch immer in seinen Freund und Kollegen Jinnai verliebt ist und Ichikawas seltsame Blicke und Andeutungen nicht erwidern kann. Das ändert sich schlagartig, als Jinnai Kijima zurückweist und urplötzlich Makita auftaucht, der mit brisanten Informationen zu Ichikawas Vergangenheit aufwartet und alles daran setzt dessen Karriere zu beenden, noch bevor diese begonnen hat …

Eigene Meinung:
„Gezielte Verwirrung“ ist ein weiterer Spin-Off einer Reihe, zu der auch „Gezielte Verführung“ und „Gezieltes Verlangen“ gehören. Dieses Mal widmet sich Hinako Takanaga dem jungen Angestellten Kijima, der bereits in „Gezieltes Verlangen“ eine wichtige Rolle gespielt hat und den die Leser bereits aus der dreibändigen Reihe um Reiichiro und Jinnai kennen.

Dementsprechend ist es von Vorteil, wenn man die anderen Bände der „Gezielte“-Reihe kennt, da es durchaus einige Szenen gibt, die wesentlich logischer erscheinen, wenn man alle Prequels gelesen hat. So kürzt Hinako Takanaga einige Sequenzen, um mit der Handlung schneller voranzuschreiten, was durchaus positiv zu bewerten ist, wenn man die anderen Bände bereits kennt. Aber auch Neueinsteiger können der Geschichte problemlos folgen.

Gezielte Verwirrung Band 2Die Geschichte selbst ist sehr romantisch, an einigen Stellen sogar kitschig und ganz im Stil von Hinako Takanaga. Dem Leser bietet sich nicht viel Neues, wenngleich sowohl Ichikawa, als auch Kijima von der Liebe enttäuscht wurden und eigentlich jemand anderen lieben. Ausgehend von diesem Punkt hätte man durchaus einiges herausholen können, doch leider verschenkt Hinako Takanaga viele interessante Ansätze zugunsten der dramatischen Liebesgeschichte und der Romantik. So weiß man bereits nach wenigen Seiten, wie der Manga weitergeht und mit welchen Problemen die beiden Hauptfiguren zu kämpfen haben.

Dafür sorgt das Einflechten von Ichikawas Bekannten Makita für Spannung und ein wenig mehr inhaltliche Tief. Hier ist viel Spielraum für die zukünftigen Bände vorhanden, wenn sich die Künstlerin nicht rein auf den dramatischen Effekt konzentriert, sondern Makitas Einmischungen als Spannungselement verwendet.

Die Charaktere sind ebenfalls recht stereotyp und entsprechen dem gängigen BL Schema. Gerade Ichikawa ist ein wenig unselbstständig, blass und relativ inaktiv. Er macht fast gar nichts, braucht immer Kijimas Hilfe und Unterstützung und wirkt in seiner Rolle als Protagonist sehr schwach. Dafür ist Kijima wesentlich interessanter, da er aktiv handelt und wesentlich gefestigter ist, was auch daran liegt, dass man ihn bereits aus den Prequels kennt. Er steht mit beiden Beinen im Leben und handelt logischer und nachvollziehbarer als Ichikawa, der sich lieber vor Problemen verkriecht als sich ihnen entgegen zu stellen.

Stilistisch gibt es bei „Gezielte Verwirrung“ nichts zu bemängeln. Hinako Takanagas Zeichnungen sind fein und routiniert, gerade die Figuren sind sehr schön anzusehen und gut gelungen. Hintergründe und dynamische Szenen werden nur angedeutet, da sich die Künstlerin mehr auf die Charaktere und ihre Beziehung zueinander konzentriert. Dementsprechend oft zeichnet sie Gesichter und legt viel Wert auf Emotionen und das Darstellen von Gefühlen, wenngleich ihr das nur teilweise gelingt. So wirkt Ichikawa immer ein wenig emotionslos, was dem Leser eine Bindung zu dieser Figur erschwert. Erotische Szenen werden nur angedeutet, was gut zur Atmosphäre des Mangas und Hinako Takanagas Zeichnungen passt.

Alles in allem ist „Gezielte Verwirrung“ ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der es jedoch nicht schafft aus der breiten Masse hervorzustechen. Wer die anderen Werke von Hinako Takanaga kennt, findet auch hier nichts Neues – die Mangaka kombiniert Altbekanntes in gewohnter, zeichnerisch gelungener Qualität. Wer romantisches Boys Love mag, Werke von Hinako Takanaga oder Kijima bereits aus der Prequel „Gezieltes Verlangen“ kennt und wissen will, wie es mit ihm weitergeht, kann einen Blick riskieren. Wer erwachsene, realistische Mangas im homoerotischen Bereich sucht, ist mit Hinako Takanaga definitiv an der falschen Adresse. „Gezielte Verwirrung“ ist eine solider Spin-Off für Fans, aber definitiv kein Must-Have.

© Koriko

Gezielte Verwirrung: © 2012 Hinako Takanaga, Kadokawa Shoten Publishing/Tokyopop

Gezielte Verführung

Name: Gezielte Verführung
Englischer Name: You will fall in Love
Originaltitel: Kimi Ga Koi Ni Ochiru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2006
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Gezielte VerführungStory
Haru Mochizuki kommt als Lehrer an eine neue Schule. Als er sich umsieht entdeckt der den Übungsplatz fürs Kyudo, japanisches Bogenschießen. Während er einem Schüler beim schießen zusieht erinnert er sich an frühere Zeiten, in denen er selbst diesem Sport nachging.

Kurz nachdem sich Haru in seiner neuen Klasser vorgestellt hat, wird er von einem seiner Schüler angesprochen, von Tsukasa Shudo. Als Haru vor vier Jahren intensiv Kyudo gemacht hat, wetteiferte er bei den Landesschulmeisterschaften immer mit Reiichiro Shudo, Tsukasas älterem Bruder um den ersten Platz. Doch vor vier Jahren beschloss Haru mit diesem Sport aufzuhören und ohne ein Wort der Erklärung ging er an eine weit entfernte Uni. Aber was war der Grund dafür? Als der Trainer des Kyudo-Clubs ihn fragt, ob er Co-Trainer werden möchte, erklärt er, er habe sich vor vier Jahren am Ellenbogen verletzt und könne seit dem nicht mehr schießen. Doch Tsukasa glaubt ihm dies nicht.

Nach dem Training, als alle anderen schon weg sind spricht er Haru darauf an. Haru besteht darauf, dass er sich verletzt hatte. Wütend stößt Tsukasa ihn zu Boden und plötzlich küsst er Haru. Der ist völlig überrumpelt und weiß sich schließlich nicht anders zu helfen, als Tsukasa eine Ohrfeige zu verpassen. Daraufhin entschuldigt der sich sofort und gesteht Haru, dass er schon die ganze Zeit in ihn verliebt war. Doch damals hatte Tsukasa nichts gesagt, denn er hatte als einziger bemerkt, dass Haru in Reiichiro verliebt war. Haru traut seinen Ohren kaum. Er hatte es gewusst?

Damals verliebte sich Haru in Reiichiro. Doch gleichzeitig wurden seine Schießübungen immer schlechter. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren. Er war überzeugt davon, dass daran seine schlechten Gedanken schuld waren. Also hörte er mit dem Kyudo auf und zog weg. Doch all die Zeit konnte er Reiichiro nicht vergessen. Tsukasa aber ist anderer Meinung. Er sagt Haru, dass er gerade durch seine Liebe zu Haru so gut in Kyudo wäre. Um seinen Standpunkt zu beweisen soll sich Haru die Landesmeisterschaft anschauen. Wenn Tsukasa gewinnt, ist bewiesen, dass diese Gefühle nichts Schlechtes sind. Haru kommt, wie vereinbart. Doch plötzlich taucht auch Reiichiro auf. Haru fühlt sich noch nicht bereit ihm gegenüber zu treten und so möchte er weg laufen. Doch Reiichiro hält ihn zurück. Als Tsukasa das sieht schießt er daneben. Doch noch hat er nicht verloren. Und tatsächlich, Tsukasa gewinnt die Landesmeisterschaft. Haru läuft vor Reiichiro davon und gratuliert Tsukasa. Erneut wird Haru von ihm geküsst, doch dieses Mal lässt er es geschehen. Wieso klopft sein Herz so?

Harus Gefühle scheinen sich zu wandeln, doch er ist sich selbst nicht mehr sicher wen er liebt? All die Jahre hat er nur an Reiichiro gedacht, doch plötzlich ist da überall nur noch Tsukasa.

Da taucht Reiichiro eines Tages in der Schule auf und lässt Haru ausrufen. Sie gehen zusammen etwas trinken und sprechen sich dabei endlich aus. Dieses Mal hatte Haru kein Problem damit ihm gegenüber zu treten. Aber wieso? Bis vor kurzem konnte er das noch nicht. Er erklärte Reiichiro, dass er vor vier Jahren immer schlechter wurde und deshalb mit dem Kyudo aufhörte. Als Tsukasa die beiden zusammen sieht und Haru auch noch mitten im Gespräch die Tränen kommen, rastet er aus. Er stürmt herein und schlägt auf den Tisch. Er schreit seinen Bruder an, dass er Haru in Ruhe lassen solle und zerrt diesen dann einfach mit sich mit.

Aber wie wird es weiter gehen? Hat sich Haru wirklich in Tsukasa verliebt? Kann er Reiichiro einfach so vergessen? Und wieso gibt Reiichiro nicht auf, was bedeutet ihm Haru wirklich?

Eigene Meinung:
„Gezielte Verführung“ ist ein typischer Shonen-Ai. Im Großen und Ganzen gibt es keine großen Überraschungen. Obwohl es natürlich schon kompliziert wird, durch die Dreiecks-Beziehung in der Haru selbst nicht mehr sicher weiß wen er liebt und wen nicht. Die Zeichnungen von Hinako Takanaga sind sehr schön und wer ihre Mangas mag, sollte diesen nicht aus lassen.
Außerdem verbirgt sich hinter der, im Prinzip seichten Story, noch große Spannung. Gerade zum Ende des Bandes wird es noch mal richtig dramatisch, wo der Leser dann auch richtig mit fiebern und hoffen kann.

© Nekolein

Gezielte Verführung: © 2006 Hinako Taganaga Kadokawa Shoten Publishing Co. / Tokyopop