Xcentric Culture – A Geek in Japan

Name: Xcentric Culture – A Geek in Japan
Englischer Name: Xcentric Culture – A Geek in Japan
Originaltitel: Xcentric Culture – Un geek en Japón
Herausgebracht: Spanien: Norma Editorial 2006
Deutschland: EMA 2009
Autor: Héctor García (Kirai)
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Xcentric Culture - A Geek in JapanInhalt & Eigene Meinung
„Xcentric Culture“ ist ein Kulturführer, der sich mit Japans Land und Leuten befasst. In zwölf Kapiteln vermittelt der Autor in einer Mischung aus (Schul)-Buchwissen, neuester Forschung und persönlichen Erfahrungen einen umfassenden Überblick über alles, was man als interessierter Europäer über Japan wissen sollte. Dabei schreckt „Kirai“ (Nickname des Autors) auch nicht vor Wissen zurück, das hierzulande an der Universität im Fach Japanologie gelehrt wird.

Die Kapitel zeugen von der Vielseitigkeit Japans und des Autors. Neben den obligatorischen Themen wie Kultur, Tradition und Künste werden auch moderne Bereiche wie „Manga und Anime“ (Kapitel 8), „Musik“ (Kapitel 9) und „Kino und Fernsehen“ (Kapitel 10) nicht außer Acht gelassen.

Jeweils ein ganzes Kapitel sind den Besonderheiten japanischer Unternehmen im Vergleich zu westlichen sowie dem hohen Stellenwert verschiedener Symbole und Mythen in Japan gewidmet. Ein weiteres Kapitel stellt sich der schwierigen Aufgabe, die für uns so typisch japanischen Verhaltensweisen und Moralvorstellungen zu entschlüsseln.

Zu guter Letzt beschäftigen sich zwei Kapitel mit „Reisen in Japan“, wobei speziell Tôkyô den Mittelpunkt einer ausgiebigen Rundreise bildet. Anhand eines Rundgangs durch die Stadt werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erläutert. Die Stadtviertel sind separat aufgeführt und inklusive Stadtplan, sodass man mit dem „Xcentric Culture“-Band sogar eine eigene Reise nach in Japans Hauptstadt planen kann.

Durchgängig lässt sich die Liebe zum Detail erkennen. Das fängt schon damit an, dass die Kapitel neben dem deutschen Titel auch noch Überschriften in Kanji, Hiragana bzw. Katakana, Rômaji (lateinische Buchstaben) und der einfachen Übersetzung dessen haben. In den Sätzen spiegeln sich die innere Verbundenheit mit dem uns Europäern so fremden Land wider. Nicht nur ein sehr umfangreiches Fachwissen, sondern auch viele persönliche Erfahrungen und Anekdoten kommen zu Tage. All das macht den Band interessant und angenehm zu lesen.

Die Erklärungen und Exkurse sind leicht verständlicher, die Darstellungen übersichtlich und bilderreich. In Form von bunten Boxen am Rand werden verschiedene wichtige Begriffe in knapper Form definiert. Immer wieder sorgen große Überblicksseiten mit vielen Beispielen und Bildern für eine bessere Vorstellung, wie z.B. eine Tabelle mit den wichtigsten japanischen Speisen oder eine Bilderanleitung zum richtigen Verbeugen. Leider wirkt die Drucktype gerade auf bilderreichen Seiten sehr unterproportioniert und ist kleiner als in einer Bibel…

Eins der wenigen Manko stellt die Übersetzung dar. Manche der im Text angesprochenen Bücher und Vergleiche wurden übersetzt, andere nicht, so dass man sich nicht überall sicher sein kann, ob der Bezug nun auf Deutschland oder auf Spanien zu beziehen ist. Hier hätte man seitens der Redaktion genau kennzeichnen müssen, was worin geändert wurde. Auch die bibliografische Liste im Anhang ist zwar ausführlich, aber die Angaben sind bibliografisch nicht vollständig. Es fehlen durchweg Erscheinungsjahr und Verlag. Gerade bei der ausländischen Literatur hätte das die Suche vereinfacht und den Band zudem auch studententauglich gemacht.

Ansonsten ist „Xcentric Culture“ ein absolut empfehlenswerter Band für alle Japan-Interessierten in kompakter Form, in verständlicher Sprache und zum fairen Preis, der einfach nur Spaß beim Lesen erzeugt – und natürlich die Lust, nun einmal die gerade gelernten Dinge in natura zu sehen. In diesem Sinne: Vamos al Japan! (dt. etwa: „Auf nach Japan!“)

© Rockita

Xcentric Culture: © 2008 Héctor García, Norma Editorial / EMA