Basilisk – Chronik der Koga-Ninja

Name: Basilisk – Chronik der Koga-Ninja
Englischer Name: Basilisk – The Kouga Ninja Scrolls
Originaltitel: Basilisk – Kouga Ninpou Chou
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2003
Deutschland: Heyne 2005, Manga Cult 2017
Mangaka: Story: Futaro Yamada
Zeichnungen: Masaki Segawa
Bände: 5 Bände
Master Edition: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
28,00 € (Master Edition)

Basilisk Band 1Story
„Basilisk“ spielt im Japan des frühen 17. Jahrhunderts während der Keichi-Ära. Das Land ist unter der Herrschaft des Shogun Ieyasu Tokugawa. Dieser ist schon sehr alt und sieht sein Ende kommen, hat allerdings noch keinen Nachfolger bestimmt und vermag es nicht, sich zu entscheiden.

Also beauftragt er seinen Weisen und Sternendeuter Tenkai Nankobo damit, eine Entscheidung zu fällen. Dieser rät ihm, das Problem auf eine alte Art zu lösen: Ein Kampf mit zehn Kämpfern auf jeder Seite, wobei jedes Team für einen seiner Erben steht. Der letzte Überlebende entscheidet den Sieg, bzw. es gewinnt die Gruppe mit den meisten Überlebenden nach einem gewissen Zeitraum. Der Prinz, , dessen Team gewonnen hat, ist würdig, der nächste Shogun zu werden.

Normalerweise wäre dies ein Kampf unter Samurai, doch es wäre nicht im Sinne des Shoguns, gute Samurai für so etwas sterben lassen zu müssen. Daher empfiehlt ihm sein Berater  Ninja als Kämpfer zu nehmen. Praktischerweise leben in der Nähe von Burg Sunpu, dem Sitz des Shoguns, auch gerade zwei Ninja-Clans, von denen Hanzo Hattori, der Chef der Ninja des Shoguns, keine Leute bezieht und die zudem auch noch seit 400 Jahren im Dauerstreit liegen.

Das einzige Hindernis wäre der Friedensvertrag zwischen den beiden Clans, der noch von Hanzo Hattoris Vater ausgehandelt wurde. Doch kein  für den Fürsten. Kurzerhand veranlasst er seinen Ninja-Chef ein Treffen mit den Oberhäuptern der beiden Clans – den Koga und den Iga – unter dem Vorwand einer Ninjutsuvorführung zu vereinbaren, der Rest ist nur noch Formsache.

Basilisk Band 2Schnell wird der Friedenspakt aufgehoben, Verträge unterzeichnet und die Teams zusammengestellt. Die Koga vertreten fortan  den jüngeren Prinzen Kunichiyo,  während die Igas für den älteren Takechiyo stehen. Als kleine Aufmunterung am Rande verspricht der Shogun den glücklichen Gewinnern 1000 Jahre Ruhm und Ehre. O-Gen, das Oberhaupt der Iga und Danjo, das Oberhaupt der Koga schicken Boten mit den Schriftrollen, die das Szenario erklären an ihre Clans. Einst waren sie selbst ein Liebespaar wie jetzt ihre beiden Enkel Oboro und Gennosuke. Aufgrund der Streitigkeiten der Clans wurde ihnen die Liebe jedoch verwehrt.

Heute waren alle soweit, das Kriegsbeil mehr oder weniger freiwillig zu begraben, da Gennosuke und Oboro, die zukünftigen Oberhäupter der Clans, bald ihre Hochzeit feiern wollten. Die neusten Wendungen fassen die beiden Oberhäupter als Wink des Schicksals auf, der auch die Liebe ihrer Enkel unterbinden wird. Daher schrieben sie auch die Namen des verliebten Paares auf die Liste der auserwählten Ninja im Kampf ums Überleben. Doch weder Oboro noch Gennosuke haben den Hauch einer Ahnung, was auf sie zukommen wird, während sie ihre Hochzeitspläne schmieden…

Eigene Meinung
Der vorliegende Manga basiert auf den Ninja-Chroniken Futaro Yamadas, die von Masaki Segawa zu einem Manga verarbeitet wurden. „Basilisk“ entführt in eine authentische Darstellung Japans in der Keichi-Ära. Tatsächliche historische Ereignisse werden mit Fiktion verknüpft. Die Ninja-Fähigkeiten der einzelnen Charaktere sind abwechslungsreich und außergewöhnlich, aber auch teilweise äußerst unglaubwürdig. Das junge Glück zweier Liebenden wird rücksichtslos zerstört, es beginnt ein unbarmherziger Kampf nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip, das noch durch die viel sagenden Kapitelüberschriften, die den aktuellen Stand ansagen, noch verstärkt wird. Der Zeichenstil der Charaktere ist gut gelungen. Zu bemängeln ist allerdings die Tatsache, dass sämtliche Hintergründe nicht gezeichnet sind, sondern aus Fotos bestehen, auf die die Charaktere gesetzt wurden. Abschließend kann man sagen, dass Basilisk für Fans des Genres oder allgemein Geschichtsinteressierte sehr lesenswert ist.

Zur Neuedition (Master Edition)
Im Jahr 2017 erwarb das Label „Manga Cult“ die Rechte an „Basilisk“ und bringt die Serie als „Master Edition“ neu heraus. Die fünf Originalbände wurden dazu in zwei Sammelbänden im großformatigen Hardcover zusammengefasst. Die Farbseiten wurden dafür alle übernommen, zudem gibt es eine Sammelkarte als Extra. Optisch wirkt das alles schon durch den Umfang von fast 500 Seiten imposant, auch wenn das Cover im Vergleich zur Heyne-Ausgabe einfacher gestaltet ist. Der Schriftzug mit dem Titel der Serie ist angelehnt an die Schriftart, die auch bei den Anime-DVDs genutzt wurde.
Für die Neuedition wurde zudem eine neue Übersetzung sämtlicher Texte angefertigt. Die Heyne-Übersetzung hätte bereits eine redaktionelle Überarbeitung verdient gehabt. Die neue Übersetzung korrigiert die meisten Flüchtigkeitsfehler (der Name „Yashamaru“, der bei Heyne noch falsch transkribiert war“) und nutzt durchgängig das Hepburn-System zur Umschrift, inklusive der Dehnungsapostrophen über langen Vokalen. Zudem war man um eine Übersetzung bemüht, die so nahe wie möglich am Originaltext bleibt und auch versucht, die Hierarchie-Verhältnisse möglichst klar abzubilden. Leider leistet sie sich andere Schnitzer, ist sich beispielsweise nicht einig, ob die Namen nun in europäischer oder japanischer Reihenfolge (Nachname-Vorname) angegeben werden sollen. Ebenso wird manchmal etwas archaische Spache verwendet und dann wiederum ganz moderne Begrifflichkeiten. Auch Kenntnisse (bzw. Recherchen) der japanischen Geografie sind nicht immer vorhanden, sonst wäre klar, dass es sich beim „Tokaido“ um eine Straße und mitnichten um einen Ort handelt. Solche kleineren Mankos finden sich immer wieder. Auf dem neusten Stand ist die Übersetzung auch nicht. Etwa die Übersetzung des Höflichkeitssuffixes „-sama“ im Deutschen mit „Lord“ ist bereits seit über zehn Jahren verpönt. Man stellt sich beim Lesen mehrmals die Frage, warum man nicht die Heyne-Übersetzung genommen und an den nötigen Stellen überarbeit hat. So kommt eine Textfassung heraus, die zwar anders ist als in der deutschen Erstveröffentlichung, aber insgesamt nicht unbedingt besser.

Auch optisch ist die Performance der Texte eher pragmatisch. Während man sich bei Heyne noch Mühe gab, etwa den „handgeschriebenen“ Text auf der Schriftrolle durch eine an Handschrift angelehnte Schriftart hervorzuheben, wird hier eine normale Drucktype (Arial Narrow?) verwendet.

Preislich liegt die „Master Edition“ mit stolzen 28 Euro pro Band deutlich im oberen Preissegment (zum Vergleich: Die fünf Bände der Erstveröffentlichung waren für insgesamt 32,50 € zu haben.) Dafür bekommt man allerdings eine edle Harcover-Ausgabe mit hochwertigem Papier. Dazu gibt es eine Sammelkarte, die allerdings höchstens als nettes Extra zu verstehen ist, denn bei nur zwei Bänden und demzufolge zwei Karten ist der Nutzen begrenzt.

© Rockita

Basilisk: © 2003 Futaro Yamada/Masaki Segawa, Kodansha / Heyne / Manga Cult

Neuedition Manga Cult:

Air Gear

Name: Air Gear
Englischer Name: Air Gear
Originaltitel: Air Gear
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2003
Deutschland: Heyne 2008
Mangaka: Oh! Great
Bände: 37 Bände (in Deutschland nach Band 8 eingestellt)
Preis pro Band: 6,95 €

Air Gear Band 1Story
Minami Itsuki ist der Anführer einer Straßenbande, der East Side Gang. Um sein Revier gegen die Jungs von der West Side zu verteidigen, kämpft er mit deren Anführer in einer Lagerhalle, in einem Kampf, bei dem ähnliche Attacken wie beim Wrestling benutzt werden.

Itsuki geht als eindeutiger Sieger aus dem Kampf hervor und die Verlierer müssen sich zurückziehen. Allerdings hat deren Anführer noch genug Zeit, um eine Drohung auszusprechen.

Er droht Ikki (Itsukis Spitzname) und seinen Freunden damit, die Skull Saders auf sie zu hetzen. Die Skull Saders sind ein Team von brutalen Schlägern, die Air Trecks benutzen. Unter Air Treck versteht man eine Art von Inline Skates, nur dass die Inliner so modifiziert sind, dass man mit ihnen durch die Luft fliegen kann. Man kann mit ihnen unheimlich schnell skaten und sehr hoch springen. Außerdem können gute Fahrer, auf „Straßen im Himmel“ fahren, die nur ihnen zugänglich sind.

Ikki kehrt nach diesem Kampf nach Hause zurück, wo er zusammen mit den vier Schwestern aus dem Nachbarhaus wohnt. Obwohl er Anführer der East Side Gang ist, wird er zu Hause von den vier Schwestern dominiert und es passiert nicht selten, dass Mikan, die älteste der Schwestern, ihn mittels Wrestling Attacken außer Gefecht setzt.

Auch heute muss er sich wieder Einiges anhören und bezieht Schläge, da er bei den ganzen Kämpfen ganz vergessen hat, dass er Salz kaufen sollte. Zur Strafe bekommt er nur einen Bruchteil von dem zu essen, was er eigentlich bekommen sollte.

Als er plötzlich versucht sich etwas zu essen zu schnappen, fasst er aus versehen Ringo unsittlich an und landet prompt über dem Gaskocher. Kurz darauf gehen die Schwestern Duschen und Ikki schafft es endlich sich zu befreien.

Air Gear Band 2Er stürmt ins Bad und provoziert die Vier. Fluchtartig kann er sich gerade noch aus dem Fenster retten, während hinter ihm die halbe Einrichtung zum Fenster rausfliegt und die aufgebrachten Schwestern ihm Rache schwören. Ikki geht nun an seinen Lieblingsplatz und wartet hier auf Ringo, die ebenfalls eine der Schwestern ist. Ikki und Ringo unterhalten sich und plötzlich kommt ein Mädchen aus einer Gasse angeflogen und schießt an ihnen vorbei. Sie trägt Air Trecks und übt hier jeden Tag. Da Ikki sich sehr begeistert zeigt, schlägt Ringo ihm vor doch auch Air Treck zu fahren. Während er noch darüber nachdenkt, macht er sich mit seinem Fahrrad auf den Weg zurück zum Treffpunkt seiner Gang, zum alten Lagerhaus. Dort angekommen muss er aber feststellen, dass alle seine Freunde von den Skull Saders zusammengeschlagen wurden. Prompt wird auch er angegriffen. Mittels eines Wrestling Wurfs versucht er sich seinem Gegner zu entledigen. Allerdings hat er keine Chance, da sein Widersacher Air Trecks trägt, ihn ergreift und mit ihm hoch in die Luft springt. Aber anstatt ihn von hier fallen zu lassen, landet er wieder mit Ikki und überlässt den Rest den Jungs von der West Side. Als Ikki wieder aufstehen kann, muss er feststellen, dass nicht nur sein Fahrrad zerstört ist, sondern auch sein Ruhm und seine Gang.

Nachdem er sich nach Hause gequält hat, legt er sich ins Bett. Doch er wird überraschend von seinen vier Mitbewohnerinnen aufgeweckt und stellt fest, dass die vier Air Trecks tragen. Ringo hat die drei anderen zusammengetrommelt, um die Skull Saders für ihren Missbrauch der Air Trecks zu bestrafen.

Der Leser kann nun gespannt sein, ob es den fünf gelingt sich zu rächen und ob Ikki später noch zu einem Air Treck Fahrer wird. Außerdem muss ja noch die Frage geklärt werden, warum Ikkis Freundinnen auf einmal Air Trecks haben.

Eigene Meinung
„Air Gear“ ist vom gleichen Zeichner, wie „Tenjo Tenge“, nämlich dem großartigen Oh!Great. Wie schon bei seinen vorherigen Werken, sind die Zeichnungen wunderschön und die Geschichte lustig und actiongeladen. Ein super Manga, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Serie wurde bei Heyne nach dem achten Band eingestellt.

© BrainBug

Air Gear: © 2003 Oh! Great, Kodansha/Heyne

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