Kaiser Akihito hat abgedankt

Kaiser Akihito, 85 Jahre, hat nach 30 Jahren auf dem japanischen Kaiserthron heute abgedankt. Um 10 Uhr deutscher Zeit begann die Abdankungszeremonie die ganze 10 Minuten dauerte. An der Zeremonie nahmen etwa 300 Personen teil, darunter Politiker, Richter und Mitglieder des Kaiserfamilie.

Morgen, am 01. Mai, wird der älteste Sohn von Kaiser Akihito, Kronprinz Naruhito, neuer Kaiser. Japan ist eine der wenigen Monarchien, in der Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen sind. Nach Kaiser Naruhito wird also vermutlich sein jüngerer Bruder den Thron erben, da Naruhito mit seiner Frau Masako „nur“ eine Tochter hat. Die künftige Kaiser Masako studierte übrigens in Deutschland.

Die große Thronwechselfeierlichkeiten werden im Herbst stattfinden mit 2.500 Gästen.

Kaiser Akihito wird nun zum „Joko“, dem ehemaligen Kaiser. Er wird den Palast verlassen und auf einem Landsitz der kaiserlichen Familie leben.

Japan an der Schwelle zur „Reiwa“-Ära

In Japan hat ein Kabinettssprecher die Regierungsdevise des zukünftigen Kaisers Naruhito bekanntgegeben, die gleichzeitig in Japan die Bezeichnung einer neuen Ära ist: „Reiwa

Der Begriff  ist nicht einfach übersetzbar und über seine Interpretation wird aktuell diskutiert. Für sich genommen bedeuten die Schriftzeichen „Gesetz“ oder „Befehl“ und „Harmonie“ oder auch „Friede“. Tatsächlich stammt das Motto aus einem japanischen Klassiker, dem Man’yôshu, und könnte aus dem Zusammenhang als „sanfte, friedliche Zeit“ gelesen werden.

Die bisherige Ära „Heiwa“ bedeutete „Frieden erreichen“. Sie endet im 31. Jahr am 30. April mit dem Rücktritt des Kaisers Akihito.

Hintergrund:
In Japan gibt es nach wie vor eine eigene Zeitrechnung, die sich nach den Regierungszeiten der Kaiser richtet. Mit jedem neuen Tennô beginnt eine neue Ära, die sich nach der Regierungsdevise (Nengô) des jeweiligen Staatsoberhaupts richtet. Mit einer neuen Thronbesteigung beginnt die Rechnung neu. Das Jahr 2019 wird also „Reiwa 1“ in Japan sein.

Quelle: Süddeutsche