Baby an Bord

Name: Baby an Bord
Englischer Name:
Originaltitel: Seishun Catharsis
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2010
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Katsuragi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Baby an BordStory
Das Leben des jungen Anwalts Masami wird gehörig auf den Kopf gestellt, als seine Schwester ihre fünfjährige Tochter Akira bei ihm unterbringt, da sie beruflich nach Kyoko muss. Fortan muss Masami die Rolle des Vaters übernehmen und Akira in den Kindergarten bringen. Dort trifft er zu seiner Überraschung seinen Exfreund Kei wieder, von dem er sich im letzten Jahr der Highschool trennte. Dieser hat sich gar nicht verändert und scheint Masamis altes Versprechen nicht vergessen zu haben. Masami ist überhaupt nicht begeistert davon Kei wiederzusehen, kann sich jedoch nicht dagegen wehren, dass nach und nach fast erloschene Gefühle wieder aufflammen. Als Akira im Kindergarten plötzlich hohes Fieber bekommt und Kei sie ins Krankenhaus bringt, kommen sich die beiden jungen Männer wieder näher …

In der Geschichte „Dreifarbige Holografie“ geht es um Non, der an der Universität Film und Theater studiert. Gemeinsam mit der begabten Riko und dem immer fröhlichen Issei arbeitet er an einem Filmprojekt, das jedoch Dank Rikos strengen Vorgaben fast zum Scheitern verurteilt ist. Zudem ist Issei seit einer Weile in Non verliebt und hat diesem bereits seine Liebe gestanden, während Riko ein Auge auf Issei geworfen hat. Somit steht Non zwischen den Stühlen, da er einerseits gern mit Issei zusammen ist, andererseits Riko nicht verletzen und damit ihre Freundschaft einbüßen will …

In „Summer Memories“ wird das Pärchen Yuki und Eiji auf die Hochzeit von Yukis Exfreund Enomoto eingeladen. Da Eiji noch immer eifersüchtig auf Enomoto ist, fährt er mit seinem Freund kurzerhand auf eine winzige Insel im Süden Japans, wo sie als Haussitter arbeiten. Während Eiji die ruhige Gegend und die stillen Tage mit Yuki gefallen, ist sein Freund überhaupt nicht begeistert, da ihm die Teilnahme an der Hochzeit lieber gewesen wäre. Zudem verhält sich Yuki im Laufe der Zeit immer merkwürdiger. Als er in einem der Zimmer des alten Hauses eine seltsame, schwarze Tür findet, die sich nicht öffnen lässt, erkennt Eiji, dass er einige wichtige Dinge vergessen hat. Unter anderem weiß er gar nicht mehr, wie sie überhaupt auf die Insel gekommen sind …

Eigene Meinung:
„Baby an Bord – Seishun Catharsis“ ist der Debüt-Manga von Katsuragi. Er umfasst drei Kurzgeschichten, die sich vorwiegend alltäglichen Themen zuwenden und den Schwerpunkt auf die Liebe und die Beziehung zwischen den Charakteren legen. Lediglich die letzte Geschichte „Summer Memories“ fällt angenehm aus dem Rahmen, da ein Hauch Übernatürliches mit eingewoben wurde, ohne dass diese Komponente zu stark ins Gewicht fällt. Somit bieten die Geschichten wenig Neues, sind sie doch leicht vorhersehbar und wenig spektakulär. Nichtsdestotrotz sind die einzelnen Episoden unterhaltsam und wissen durch ihre ruhige Handlung zu gefallen. Die Charaktere sind sehr sympathisch, wenngleich sie recht stereotyp und eintönig daherkommen. Wirklich interessant sind daher eher Nebenfiguren wie Akira und Riko, da sie die Handlung vorantreiben.

Zeichnerisch ist „Baby an Bord“ gelungen. Die Mangaka Katsuragi hat einen sehr leichten, einfachen und semirealistischen Stil. Hin und wieder schleichen sich einige Anatomiefehler hinein und manchmal mangelt es den Kurzmangas an Hintergründen, doch darüber kann man hinwegsehen. Erfreulicherweise verzichtet die Künstlerin auf die typischen Bishonen, was gut zu den alltäglichen und einfachen Geschichten passt.

Insgesamt ist „Baby an Bord“ ein netter Manga für zwischendurch, der weder storytechnisch, noch zeichnerisch sonderlich aus dem Rahmen fällt. Katusragi bietet kurzweilige, manchmal auch ein wenig eintönige Unterhaltung, die am ehsten Leuten gefallen wird, die ruhige und realistische Geschichten mögen.

© Koriko

Baby an Bord: © 2010 Katsuragi, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Awesome Darling

Name: Awesome Darling
Englischer Name:
Originaltitel: An Overwhelming Darling
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Nase Yamato
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Awesome DarlingStory:
Nach außen hin wirkt Miura sicher und versiert wenn er als Zahnarzt Menschen behandelt, doch in Wirklichkeit ist er zumeist verunsichert, da er Angst hat während einer Behandlung zu versagen. Das geht soweit, dass er sich vor Notfällen fürchtet, sich die Abende um die Ohren schlägt um sich auf die Behandlungen am Folgetag vorzubereiten und sein Leben so exakt wie möglich plant, um nicht in Verlegenheit zu kommen. Das bedingt auch, dass er seine wahren Gedanken und Gefühle vor seinen Kollegen versteckt, aus Angst sie mit seiner Nervosität abzuschrecken.

Der junge Watabe, der in der Kneipe gegenüber der Arztpraxis arbeitet ist das genaue Gegenteil von Miura. Er trägt das Herz auf der Zunge, ist immer fröhlich und behandelt jeden Gast offen und freundlich. So erkennt er recht schnell, dass Miura bei den gemeinsamen Trinktouren mit seinen Kollegen alles andere als gelöst ist und versucht den unsicheren Mann aus der Reserve zu locken. Doch die einzigen Gefühle, die ihm der junge Arzt entgegenbringt, sind Abneigung und Hass. All das ändert sich, als Miura sich betrinkt und urplötzlich auf Watabes Hilfe angewiesen ist. Nach diesem Zwischenfall freunden sich die beiden an und bald wird sich Miura bewusst, dass Watabe mehr von ihm möchte, als bloße Freundschaft. Und Miuras beständige Unsicherheit und sein Wunsch nach Perfektionismus ist nicht unbedingt hilfreich, um mit Watabes Annäherungen fertig zu werden …

Eigene Meinung:
Mit „Awesome Darling“ erschien bei EMA ein weiterer Einzelband der bekannten Mangaka Nase Yamato, die hierzulande für die Reihen „Ein Lehrer zum Verlieben“ und „Ohne viele Worte“ (beide bei Planet Manga erscheinen) bekannt ist. Mit der üblichen Mischung aus Romantik, Comedy und einem Hauch Erotik legt die Künstlerin einen interessanten Einzelband vor, der vielleicht ein wenig klischeebeladen ist, jedoch bei den Charakteren und ihren Eigenarten zu punkten weiß. Miuras Perfektionismus ist zwar ein wenig übertrieben, aber nicht uninteressant und sein verzweifeltes Streben danach für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist zumeist komisch und sorgt für einige witzige Szenen. Watabe im Gegenzug dazu ist eher stereotyp gehalten, passt jedoch gut zu dem jungen Zahnarzt. Auch Miuras jüngerer Bruder, der später auftaucht, belebt die Geschichte ein wenig, wenngleich auch hier die üblichen Klischees bedient werden.

Die Handlung an sich ist vorhersehbar und bietet wenig Neues. Lediglich die Figuren lockern die Geschichte ein wenig auf und geben dem geradlinigen Handlungsbogen ein wenig Schwung. Wie von Nase Yamato nicht anders zu erwarten, enthält „Awesome Darling“ einige erotische Szenen, ist daher eher an ein älteres Publikum gerichtet. Glücklicherweise werden diese nie zu explizit, dass sie Dutzende Seiten einnehmen, sondern bleiben in einem erträglichen Maß.

Zeichnerisch ist „Awesome Darling“ wie gewohnt sehr gut gelungen. Nase Yamato hat einen wunderschönen, feinen und sehr detailverliebten Stil. Gerade die Gesichter der Charaktere sind sehr sauber und stilsicher ausgearbeitet, aber auch die Körper, dynamische Szenen oder Hintergründe sind gut ausgearbeitet und geben der Geschichte einen passenden Rahmen. Einzig die Tatsache, dass in ihren Mangas die Männer, die den passiven Part einnehmen, immer recht jung aussehen, fällt mit der Zeit ein wenig störend auf. Man weiß anhand der Zeichnungen immer sofort, wer in ihren Mangas, welche Rolle spielt.

Alles in allem ist „Awesome Darling“ ein schöner Einzelband, der kurzweilige und witzige Unterhaltung bietet. Die Handlung des Mangas ist zwar klischeehaft und bewegt sich in altbekannten Bahnen, doch die Charaktere sind interessant und bieten einige neue Facetten. Sie sind neben den wundervollen, detailverliebten Zeichnungen ein Pluspunkt und werten den Manga definitiv auf. Damit ist „Awesome Darling“ den Fans der Mangaka ebenso zu empfehlen, wie Lesern, die Comedy und Romance mögen. Reinschauen.

© Koriko

Awesome Darling: © 2010 Nase Yamato, Kadokawa Shoten Co., Ltd./EMA

Attack on Titan

Name: Attack on Titan
Englischer Name: Attack on Titan
Originaltitel: Shingeki no Kyojin
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2010
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Hajime Isayama
Bände: 30 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 € (Taschenbuch)
36,00 € (Schuber mit 5 Bänden + Extra)
9,95 € (Schuber inkl. einem Band + Extra)

Attack on Titan Band 1Story:
Als die Titanen auftauchten stand es um das Überleben der Menschheit schlecht. Riesig, nahezu unbesiegbar und vor allem an Menschenfleisch interessiert, war es den Titanen möglich, nahezu die gesamte Erde an sich zu reißen. Lediglich ein kleines Fleckchen ist der menschlichen Rasse geblieben – abgetrennt durch riesige Mauern, zu hoch, um von normalen Titanen überwunden zu werden. In diese Welt werden der hitzköpfige Eren, die starke und introvertierte Mikasa und der schüchterne, aber intelligente Armin geboren. Die Zeiten sind friedlich, mehr als 100 Jahre ist es den Titanen nicht gelungen in die kleine Stadt einzufallen, die durch die Mauer Maria geschützt wird.

All das ändert sich, als eines Tages aus dem Nichts ein riesiger Titan auftaucht und ein Loch in die Stadtmauern reißt, das es normalen Titanen ermöglicht, in die Stadt einzufallen. An diesem Tag büßen die Menschen einen Großteil ihres Territoriums ein und sind gezwungen, sich hinter die zweite Mauer (Rose) zurückzuziehen, Hunderte verlieren bei dem Angriff ihr Leben. Unter den Opfern dieses Angriffs befindet sich auch Erens Mutter, deren Tod er mit eigenen Augen ansehen musste.

Für Eren steht fest, dass er einen Weg finden will, die Titanen aufzuhalten. Zusammen mit Armin und Mikasa lässt er sich zum Soldaten ausbilden und wird sogar einer der besten des Abschlussjahrgangs. Doch sein Ziel ist es nicht, sich bis in die Distrikte des Königs versetzen zu lassen, sondern dem Aufklärungstrupp beizutreten, der noch immer versucht, mehr über die Titanen herauszufinden und daher direkt gegen die Ungetüme in die Schlacht zieht. Doch als endlich der Tag seines Abschlusses gekommen ist, taucht erneut der riesenhafte Titan auf und schlägt einmal mehr ein Loch in die Außenmauer. Der blutige Tag droht sich zu wiederholen, doch dieses Mal sind die Menschen besser gerüstet – zudem schlummert mehr in Eren, als es auf den ersten Blick den Anschein hat …

Attack on Titan Band 2Eigene Meinung:
Die auf knapp 20 Mangas angelehnte Reihe erscheint seit 2009 beim Kondasha Verlag und stammt aus der Feder von Hajime Isayama. Aufgrund seiner immensen Popularität wurde „Attack on Titan“ 2013 als 26-teilige Animeserie umgesetzt, was dem Bestseller einen weiteren Schub einbrachte und die Auflagenstärke verdoppelte. Zudem existieren bereits drei Spin-Offs, eine davon basiert auf einer Lightnovel, die jedoch nicht von Hajime Isayama umgesetzt werden, sondern von anderen Zeichnern, u.a. Satoshi Shiki („Kamikaze). Der Manga ist sowohl in Japan, als auch in den USA sehr erfolgreich, und einer der aktuellen Top-Titel von Carlsen.

Für einen Shonen-Manga ist die Grundidee nicht unbedingt neu, doch der Autor geht mit seinem Werk durchaus eigene Wege. Natürlich steht, wie bei den meisten Shonen-Mangas, der Kampf im Vordergrund – in diesem Fall treten die Menschen gegen die übermächtigen Titanen an; doch im Gegensatz zu anderen Werken dieses Genres, wo die Gegner parallel zu den Helden stärker werden, sind die Titanen von Anfang an nahezu unbesiegbar. Zudem geht es sehr blutig zur Sache, was dafür sorgt, dass in „Attack on Titan“ im Laufe der Zeit viele Charaktere ihr Leben lassen müssen. Gleichzeitig führt er eine Menge wichtiger Figuren ein, so dass man als Leser fast schon den Überblick verliert. Hajime Isayama fordert mehr von seinen Lesern, denn obwohl es sich um einen Shonen-Manga handelt, muss man voll bei der Sache sein, um gerade bei den Kämpfen nicht den Überblick zu verlieren. Auch schneidet „Attack on Titan“ andere Genre an: Horror, Mystery, Splatter, teilweise auch Comedy. Er ist somit relativ experimentell und hebt sich stark von den üblichen Shonen-Werken ab, was womöglich ein Grund des Erfolgs der Reihe ist.

Auch die Charaktere sind in einigen Punkten anders dargestellt und aufgebaut, als man es von gängigen Shonen-Werken gewohnt ist. Natürlich behält Hajime Isayama die üblichen Stereotypen bei: Eren ist hitzköpfig und eine Kämpfernatur – der typische Held einer solchen Serie, Mikasa nimmt die Stelle der ruhigen und introvertierten Beschützerin ein und Armin ist eher Stratege, denn Kämpfer. Dennoch wirken sie realistischer und nachvollziehbarer, was vielleicht daran liegt, dass (wie erwähnt) viele Figuren vorkommen und man die Hauptcharaktere auf diesem Weg noch besser kennenlernt. Dabei gelingt dem Zeichner einmal mehr der Spagat zwischen typischen Shonen-Helden und etwas eigenem, was „Attack on Titan“ in vielen Punkten aus der breiten Masse hervorhebt.

Zeichnerisch ist Hajime Isayamas Stil gewöhnungsbedürftig. Der Mangaka hat einen teilweise steifen, teilweise skizzenhaften Stil, bei dem man manchmal die Panele nicht mehr richtig erkennen kann und auch die Proportionen der Figuren nicht immer stimmen. Bei Actionszenen wirken die Seiten manchmal ein wenig durcheinander und sind für den Leser mitunter schwer nachvollziehbar. Somit ist die optische Qualität eher durchschnittlich und hebt den Manga eher negativ aus der breiten Masse anderer Shonen-Mangas.

Insgesamt ist „Attack on Titan“ ein ungewöhnlicher, actionreicher und spannender Shonen-Manga, der in vielerlei Hinsicht anders ist als die üblichen Vertreter des Genres, aber dennoch einige stereotype Inhalte aufgreift und einbaut. Dadurch ist Hajime Isayama ein interessanter Genremix gelungen, der trotz der durchschnittlichen Zeichnungen lesenswert und unterhaltsam ist. Shonen-Fans werden voll auf ihre Kosten kommen und auch Manga-Fans, die auf der Suche nach etwas Neuem sind, sollten einen Blick riskieren. „Attack on Titan“ ist anders und vielleicht gerade deswegen so immens populär.

© Koriko

Attack on Titan: © 2010 Hajime Isayama, Kodansha / Carlsen

Sammeleditionen:

Deluxe Edition

As you wish!

Name: As you wish!
Englischer Name: As you wish!
Originaltitel: Onozominomamani
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2007
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Kae Maruya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

As you wish!Story:
Der Manga besteht im Grunde aus verschiedenen Kurzgeschichten. „As you wish“ und „As much as you wish!“ gehören zusammen und erzählen die Geschichte des Schülers Kaname und seines Butler Kensei. „Zu dritt“ und „Ein besonderer Mensch“ gehören ebenfalls zusammen, während „Imitation Lovers“ für sich alleine steht.

Als Kaname erfährt, dass er einen Großvater hat, verbringt er die letzen Monate mit dem alten Mann. Als dieser stirbt veerbt er dem Jungen eine Luxuswohnung, samt Hausangestellten. Kensei hat schon für den alten Mann gesorgt und bleibt auch nach dem Tod seines ehemaligen Herren. Kaname scheint ausgesorgt zu haben, doch mit dem Erbe wird er auch Teil eines reichen Freundeskreises, dem sein Großvater, ein erfolgreicher Geschäftsmann, angehörte. Bei seinem ersten Treffen lernt er den Geschäftsführer und Künstler Yanagihara und dessen Ehefrau Kyoko kennen. Doch Kyoko hat ein gesteigertes Interesse an Kensei und an dem Luxusappartement hat…

Reiichi Kagami ist anerkannter Songwriter und in seinem Job einer der Besten. Er gilt als abweisend und streng, nur gegenüber seines Jugendfreundes Yukihito taut er auf und ist offen und ehrlich. Yukihito selbst verbringt zumeist die Wochenenden bei ihm und als er eines Tages zu früh ankommt und sich alleine bis zur Wohnung Reiichis durchschlägt, findet er dort Tetsuya Ono, einen Sänger mit dem Reiichi oft zusammen arbeitet. Der Mann schläft nackt in Reiichis Bett und sofort ist für Yukihito klar, dass die beiden ein Paar sind. Als auch noch Reiichi ins Zimmer platzt und die beiden küssend vorfindet (Tetsuya ist noch im Halbschlaf), beginnt eine amüsante Dreiecksbeziehung, die immer wieder zu neuen Missverständnissen führt…

„Imitation Lovers“ erzählt die Geschichte der Schulfreunde Yusuke und Hiroaki. Letzterer ist seit einiger Zeit mit der hübschen Ichikawa zusammen, jedoch will keine rechte Stimmung zwischen den Beiden aufkommen, so dass Hiroaki die Idee hat seine Freundin ein wenig mehr aus der Reserve zu locken- indem Yusuke ihr vorspielen soll an Hiroaki interessiert zu sein. Dass dieser schon seit einer Ewigkeit in seinen Freund verliebt ist, ahnt Hiroaki nicht und obgleich Yusuke innerlich zu zerbrechen droht, spielt er dieses Spiel mit…

Eigene Meinung:
„As you wish“ ist eine nette Kurzgeschichtensammlung. Es bieten sich kaum neue, innovative Geschichten, obgleich die Story um Reiichi, Yukihito und Tetsuya durchaus interessant ist, da es sich um eine Dreiecksbeziehung handelt. Ansonsten hat man die durchschnittlichen Stories, die nicht unbedingt im Gedächtnis bleiben.

Was den Manga aufwertet sind die wunderschönen, eleganten Zeichnungen Kae Maruyas, die mit diesem Einzelband ihren dritten Manga vorlegt. „Love Contract“ erschien ja bereits in deutsch, ein weiterer ist angekündigt. Die Mangaka beherrscht ihre Kunst, die Perspektiven versprechen eine eigene Dynamik, man findet relativ viele Hintergründe und die Rasterfolie ist passend eingesetzt. Insgesamt ein wunderschöner Stil, der jedem BL-Fan gefallen dürfte.

Wer schöne Männer, hübsche Zeichnungen und niedliche Charaktere mag, sollte sich „As you wish!“ unbedingt zulegen. Die Stories sind nett, nicht sonderlich tiefgründig, aber eine angenehme Lektüre für zwischendurch. Fans von BL und Bishonen zu empfehlen.

© Koriko

As you wish!: © 2007 Kae Maruya, Tokuma Shoten Publishing Co./Carlsen

Arty Square

Name: Arty Square
Englischer Name:
Originaltitel: Arty Square
Herausgebracht: Japan: Libre Publishing 1996
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Mamiya Oki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Arty SquareStory:
“Asgard”, eine Indieband, die sich bisher nicht dafür interessiert hat bei einer großen Plattenfirma einen Vertrag zu erringen, sondern bei kleineren Musiklabels ihre Platten produziert bekommt unverhofft das Angebot des Labels “Velalpha”. Die Band besteht aus Yujo dem Bandleader und Gitarristen, Rui dem Leadsänger, Hitoshi, dem Bassisten und Akira dem Drummer. Doch damit beginnt nicht ihre große Karriere, sondern die kleinen und großen Probleme treten ans Licht, Besonders die Vergangenheit des Bandleaders Yujo tritt immer deutlicher ans Licht und der Jungspund Rui beginnt sich mehr und mehr Sorgen um Yuji zu machen, bei dem er lebt. Er kommt sehr schwer an den langhaarigen Gitarristen heran und jedes seiner Gespräche biegt Yujo schon im Vorfeld ab. Dass Yujo in all den Jahren seinen Lehrmeister Keith, der zur Band „Midgard“ gehörte nicht vergessen kann, ahnen die wenigsten. Auch dass das Gewissen schwer auf dem jungen Mann lastet, ahnt niemand, denn immerhin ist er teilweise an Keiths Unfall vor einigen Jahren verantwortlich, der dafür sorgte, dass Keith nie wieder Gitarre spielen konnte. So ist Yujos Ziel vollkommen unbestimmt, was auch bedeutet, dass „Asgards“ Motto ist, dass es immer nur aus Spaß Musik macht und sich nie an ein großes Label binden will. Daher reißt Yujo besonders Rui in einen Strudel der Gefühle, als er das Angebot des Labels „Velalpha“ annehmen will.
Bei einem Auftritt der Band „Asgard“, bei dem auch die Vertreten „Velalphas“ anwesend sind, ist nicht nur Yujo verletzt, sondern sieht auch den Mann wieder, der vor Jahren verschwunden ist. Die Ereignisse überschlagen sich…

Der zweite Teil der Geschichte widmet sich Rui, der nur zufällig zur Band „Asgard“ stieß und von Yujo als Straßensänger aufgelesen wird. Dabei hat Rui zu Beginn eine schwere Zeit, da er nicht nur die Fans von sich überzeugen muss, sondern auch die Bandmitglieder, immerhin ist der vorherige Sänger Sakon dabei ein Profi zu werden. So hängt er die ersten Monate deutlich in der Schwebe und erst als er Yujo, der insgeheim am meisten daran zweifelt, das Richtige getan zu haben, überzeugt hat, wird er ein festes Mitglied von „Asgard“…

Eigene Meinung:
Der Manga ist laut Mamiya Oki der erste Band eine längeren Reihe, doch bisher ist noch kein Nachfolgeband erschienen. Da der Manga bereits 1996 in Japan erschien ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass jemals eine Fortsetzung erscheinen wird. Dementsprechend unfertig und unausgegoren ist „Arty Square“, der wie schon die anderen Werke von Mamiya Okis sehr textlastig ist. Die Seiten sind voll mit Informationen und Text, der an allen Ecken und Enden steht, so dass es schwer fällt den Manga in einem Zug zu lesen. Die Geschichte wirkt ein wenig durcheinander, ist zu Beginn Yujo gewidmet und zumeist aus seiner Sicht erzählt, die letzten Kapitel sind eher Rui gewidmet. Dadurch ist die Geschichte auch in sich durcheinander, da Ruis Part eigentlich vorher spielt und die Hauptgeschichte nicht abgeschlossen ist.

Die Zeichnungen sind hübsch, für Mamiya Oki typisch ein wenig durcheinander und eher skizzenhaft angehaucht, was durchaus seinen Reiz hat. Besonders die kleinen Panele sind oft schwer zu erkennen. Der Druck von Carlsen ist ganz in Ordnung, doch gerade die farbigen Bilder, die schwarz/weiß gedruckt wurden sind schwer zu erkennen.

„Arty Square“ ist nur eingefleischten Fans zu empfehlen, die die Manga von Mamiya Oki mögen und sich nicht an unfertigen Manga stören. Denn „Arty Square“ ist weder abgeschlossen, noch baut er eine durchgehende Handlung auf. Es werden viele interessante Punkte und Ideen angeschnitten, doch keiner wird richtig ausgebaut und abgehandelt, was schade ist. Man hätte einfach mehr aus der Geschichte holen können, so dass ich „Arty Square“ nur bedingt empfehlen kann. Auch Shonen-Ai sucht man vergeblich, lediglich leichte Andeutungen sind vorhanden, die man jedoch genauso ignorieren kann, wenn man will…

© Koriko

Arty Square: © 1996 Mamiya Oki, Libre Publishing Co.,Ltd. / Carlsen Manga

My Honey Express

Name: My Honey Express
Englischer Name:
Originaltitel: My Honey Express
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2013
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Mariko Nekono
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

StoryMy Honey Express
Der berufliche Aufsteiger Aikawa ist auf dem Höhepunkt seines Lebens angekommen: in seinem Job läuft alles wie am Schnürchen und er hat seinen Angebeteten – den Kurierfahrer Yoji – für sich gewinnen können. Ihre Beziehung steht gerade erst am Anfang, als Aikawa eine Schreckensnachricht erhält – aufgrund seiner Leistungen wird er in die Zentrale nach Tokyo versetzt. Für die Beiden bedeutet das eine Fernbeziehung, die jedoch Aikawa nicht auf Dauer gutheißen will, da er sich sorgt, dass Yoji in seiner Abwesenheit jemand anderen findet. Doch mit dieser Sorge ist er nicht allein …

Neben der Hauptgeschichte, erhält der Manga noch die Kurzgeschichte „Ein ertrinkender Fisch liebt das Wasser“ in der es um Fujita, der seinem Kollegen Toyoshima in einer Gaybar trifft und sich ihm als Keigo vorstellt. Zwischen den beiden entflammt eine heftige Affäre, bei der Fujita es nicht über sich bringt Toyoshima die Wahrheit zu sagen – insbesondere da er sich mit der Zeit in ihn verliebt.

„Flying Love“ handelt von der Beziehung zwischen dem Piloten Yuki und der Aiba, der sich auf den ersten Blick in Yuki verliebt – ohne zu wissen, dass Yuki zu einer vollkommen anderen Person wird, sobald er seine Pilotenuniform auszieht …

Eigene Meinung
„My Honey Express” enthält die ersten Boys Love Mangas von Mariko Nekono, die unter anderem Namen bis dahin nur im Shojo Genre unterwegs war. Unterdessen gibt es weitere Boys Love Mangas, die zumeist in die Comedy Richtung gehen.

Auch „My Honey Express” ist am im Comedy-Genre angesiedelt, auch wenn natürlich eine ordentliche Portion Romantik und Erotik nicht fehlen darf. So gibt es für Fans erotischer BL Mangas durchaus die ein oder andere heftigere Szene, bei der es ordentlich zur Sache geht. Dennoch macht es Spaß den Manga zu lesen – er ist unterhaltsam und durchaus lustig, was an den unterschiedlichen Figuren und deren Reaktionen liegt. Natürlich sind die einzelnen Szenen ein wenig übertrieben, was bei einem Manga aber nicht unbedingt verwunderlich ist, ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Geschichte nicht unbedingt viel Neues bietet. Allerdings ist das Thema Fernbeziehung nicht unbedingt oft im Boys Love Bereich anzutreffen, so dass Mariko Nekono sich zumindest an etwas Ungewöhnlichem versucht, wenngleich die Thematik aufgrund der Comedyelemente nicht vertieft wird.

Die Charaktere sind entsprechend der Geschichte sehr mangahaft und damit auch recht stereotyp. Gerade der überdrehte Aikawa ist etwas gewöhnungsbedürftig, da er manchmal von einem Extrem ins andere fällt. Yoji ist da doch ein wenig gemäßigter, da er zurückhaltender und stiller ist und sich zumeist von Aikawa mitreißen lässt. Dennoch sind die Figuren recht sympathisch und es macht durchaus Spaß ihre Irrungen und Wirrungen zu verfolgen und das Chaos mitzuerleben.

Zeichnerisch ist „My Honey Express” solide und gut gelungen. Mariko Nekono hat einen sehr schönen, detailreichen Stil, der zu überzeugen weiß. Gerade die Gesichter sind sehr schön ausgearbeitet, ebenso die Körper und die Hintergründe. Aufgrund der Comedy-Komponente sind eine Menge SD-Zeichnungen vorhanden, die recht niedlich geraten sind, hin und wieder allerdings zu oft vorkommen. Dennoch ist „My Honey Express” ein schön gezeichneter Manga, der mit einer Menge Bishonen aufwarten kann.

Insgesamt ist „My Honey Express” ein netter Comedy Boys Love Manga, der mit schönen Zeichnungen und witzigen Charakteren punkten kann. Mariko Nekono hat einen schönen Manga für zwischendurch erschaffen, der die Thematik Fernbeziehung nur bedingt gut umsetzt, jedoch mit einigen amüsanten Einlagen zu unterhalten weiß. Wer Comedy, Boys Love und Erotik mag, sollte einen Blick riskieren.

© Koriko

My Honey Express: ©2014 Mariko Nekono, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

 

Martillo’s Mysterious Books

Name: Martillo’s Mysterious Books
Englischer Name:
Originaltitel: Martillo’s Mysterious Books
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Luisa Velontrova
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

StoryMartillo’s Mysterious Books
Die chaotische Shai ist Dämonenjägerin und Tochter des Buchhändlers Fabio Martillo, der eines Tages nach Italien reist, um seine Frau zu besuchen. Seinen Buchladen überlasst er während seiner Abwesenheit ihr und seinem Lehrling Vivyan, der ebenfalls leicht magische Fähigkeiten besitzt. Als durch Shais Unaufmerksamkeit das Tagebuch von Vivyans Großvater gestohlen wird, ist Shai fest entschlossen das Buch zurückzubringen. Immerhin bedeutet es nicht nur Vivyan eine Menge, es enthält auch das Wissen über Magie, das der alte Mann auf seinen Reisen gesammelt hat. Unterstützt wird sie dabei von Vivyan und ihrem Freund und Dämonenjäger Servas. Schon bald stoßen die drei auf die heiße Spur eines Magierzirkels, dem Vivs Großvater einst angehört hat …

Eigene Meinung
“Martillo’s Mysterious Books“ stammt von der deutschen Zeichnerin Luisa Velontrova die bereits mit Kurzgeschichten in den Anthologien „Blütenträume“ und „Kappa Maki“ vertreten war, ebenso mit „Frau Holle“ im „Grimms Manga Sonderband“, der bei Tokyopop erschienen ist. Der vorliegende Manga ist ihr erstes längeres Werk und gehört wie auch ihre Kurzgeschichten dem Shojo-Genre an.

Die Geschichte bietet einige interessante Grundideen, allerdings werden die meisten davon nicht weiterverfolgt und ausgebaut. Gerade die Hintergründe um den Buchladen und die magischen Bücher, die laut Titel und Klappentext vorkommen sollten, sind im Grunde nur am Rande existent und werden kaum beleuchtet. Insgesamt ist es überraschend wie wenig der Inhalt mit dem Klappentext zu tun hat, denn die Geschichte um Shai, Vivyan und Servas geht in eine vollkommen andere Richtung, was ein wenig enttäuscht, wenn man das Manga aufgrund des Klappentextes gekauft hat.

Dennoch bietet “Martillo’s Mysterious Books“ einen interessante, wenngleich etwas verworrene Handlung, in der es um Magie, Dämonenjäger und Bücher geht. Luisa Velontrova hat eine Menge Ideen und Figuren eingebaut, die durchaus spannend und außergewöhnlich sein könnten, wenn man ihnen ein wenig mehr Platz eingeräumt hätte. Es bleibt einfach zu vieles zu vage, als dass man den Manga wirklich hätte genießen können. Entweder hätte man weniger einbauen sollen, oder die Geschichte auf mehrere Bände anlegen müssen, um die Figuren und Hintergründe ordentlich zu beleuchten. So geht vieles verloren, was wirklich schade ist, da man aus den Grundideen wirklich viel hätte machen können.

Wie erwähnt sind die Figuren wirklich interessant und wissen zu überzeugen. Während die Hauptfiguren ein wenig stereotyp geraten sind – Shai ist die typische chaotische Heldin, die nicht auf den Mund gefallen ist, Vivyan und Servas die beiden Jungs, die durchaus an Shai interessiert sind und um sie kämpfen – sind die Nebenfiguren wirklich ungewöhnlich und machen Lust auf mehr. Sei es der Postbote Lleu, der Magie Lian oder Shais Vater, man möchte gerne mehr über sie erfahren. Vielleicht ergibt sich ja für die Zeichnerin irgendwann die Gelegenheit mehr über die drei und die Welt zu erzählen, in der “Martillo’s Mysterious Books“ spielt.

Zeichnerisch ist Luisa Velontrovas Stil Geschmackssache. Sie hat einen sehr feinen und luftigen Stil, allerdings ist er auch sehr fehleranfällig. Das merkt man ganz besonders an den Profilen, die sehr flach geraten sind und der Anatomie, die durch sehr lange Oberkörper und dünne Gliedmaßen besticht. Auch die Tatsache, dass Luisa Velontrova keinerlei Nasen zeichnet ist nicht jedermanns Geschmack – gerade bei älteren Figuren wirkt das eher lächerlich als hübsch. Auch bei den Actionszenen und dynamischen Kampfsequenzen stößt die Zeichnerin an ihre Grenzen.

Insgesamt ist “Martillo’s Mysterious Books“ ein Manga, der nur wenig mit dem gemein hat, was man erwartet – die Geschichte ist ganz nett, reizt jedoch das Potenzial nicht aus, was die Welt und die Figuren bieten und wirkt dadurch irgendwie unfertig. Luisa Velontrovas feiner, skizzenhafter Stil ist Geschmackssache, für die Actionszenen ist er eher nicht geeignet, so dass “Martillo’s Mysterious Books“ eher etwas für Fans der Zeichnerin ist.

© Koriko

Martillo’s Mysterious Books: ©2014 Luisa Velontrova, Tokyopop

 

Crash’n’Burn

Name: Crash’n’Burn
Englischer Name:
Originaltitel: Crash’n’Burn
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Mikiko Ponczeck
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story
Crash'n'Burn Band 1Nach einem heftigen Streit zwischen Leadsänger Tyler und Bassist Kyle löst sich die Band endgültig auf und jeder geht seiner eigenen Wege. Während ein Teil der Gruppe schon bald neue Wege geht und neue Bands finden, weiß Kyle noch nicht so recht, was er machen möchte. Sein bester Freund und Drummer Scott ist sich sicher, dass Kyle nicht lange ohne Musik kann und schon kurz darauf, sucht der Bassist nach einer neuen Band. Am Aushang stößt er auf eine Anzeige und stolpert dabei unerwartet auf Tyler, der eine neue Band aufstellen will.

Obwohl Kyle keine Lust hat wieder mit ihm zu spielen, muss er zugeben, dass er von Tylers Musik fasziniert ist und willigt schließlich einem weiteren Versuch ein, insbesondere als er erfährt, dass auch Scott als Drummer mit von der Partie ist – die Band „Crash’n’Burn“ ist gegründet und gemeinsam planen sie groß rauszukommen …

Eigene Meinung
„Crash’n’Burn“ ist ein zweibändiger deutscher Manga von Mikiko Ponczeck, die den Fans bereits durch ihr Debütwerk „Lost and Found“ und das zugehörige Artbook „Blue“ bekannt sein dürfte. Dieses Mal geht die Künstlerin neue Wege, die nichts mit ihrem Debütmanga gemein haben. Dennoch bietet „Crash’n’Burn“ eine schöne, interessante Grundidee, die Lust auf mehr macht.

Inhaltlich geht es dieses Mal eher rau und hart zur Sache – was man sowohl an den Szenen, als auch an den Charakteren merkt. Die Geschichte dreht sich um Kyle, Tyler und die Band Crash’n’Burn, die sich neu zusammenschließt und ihre ersten Schritte hinsichtlich Durchbruch plant. Dass sich zwischen Tyler und Kyle ein wenig mehr entwickelt bzw. eine etwas rabiate Crash'n'Burn Band 2Beziehung abzeichnet, passt durchaus zu den Figuren, da die beiden einander ebenbürtig sind. Sowohl Tyler, als auch Kyle sind sehr starke und komplexe Persönlichkeiten, die ein gutes Duo abgeben, auch wenn sie sich öfters in den Haaren liegen. Der fröhliche, offene Scott und die liebenswerte, etwas schüchterne Kimi, die die Band komplettiert, wird die Gruppe vervollständigt. Zusammen bilden die vier eine tolle Gruppe, die man gerne begleitet.

Auch zur Vergangenheit einiger Charaktere erfährt man ein bisschen war – Tyler und Kimi stehen dabei an erster Stelle, bei Kyle ergibt sich während der Geschichte ein bisschen mehr. Lediglich über Scott erfährt man nicht sonderlich viel – er ist einfach nur der beste Freund von Kyle. Aber vielleicht gibt es ja im zweiten Band mehr.

Angenehm ist der Umstand, dass die Zeichnerin auf die typisch romantische Liebesgeschichte zwischen Kyle und Tyler verzichtet, wenngleich die beiden miteinander im Bett landen. Das ist für einen Boys Love sehr ungewöhnlich, aber auch angenehm, da man nicht nach zwanzig Seiten die ersten kitschigen Liebesschwüre und erotischen Sexszenen hat. Mikiko Ponczeck legt mehr Wert auf die Entwicklung der Figuren und die Handlung und als Leser weiß man nicht, ob Kyle und Tyler nun zusammenkommen oder nicht.

Die Zeichnungen sind einfach, aber auch solide und in sich stimmig. Mikiko Ponczeck hat einen sehr schönen, schlichten Stil, der gut zu den Figuren und zur Handlung passt. Insbesondere die Farbseiten und Skizzen am Ende sind gut gelungen und zeigen, wie sicher die Künstlerin im Umgang mit Stift und Farbe ist. Lediglich an einigen Stellen innerhalb des Mangas wirken die Figuren anatomisch nicht ganz korrekt oder ein wenig skizzenhaft. Dennoch ist „Crash’n’Burn“ gut gelungen, gerade wenn man etwas härtere, punkigere Mangas mag.

„Crash’n’Burn“ ist ein solider, gut gezeichneter Manga, der durchaus unterhält und gerade mit den interessanten, gut ausgearbeiteten Figuren punkten kann. Die Handlung bietet nur bedingt etwas Neues, da der erste Band lediglich den Anfang markiert, bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte im zweiten Band weiterentwickelt. Insgesamt ist Mikiko Ponczecks Werk „Crash’n’Burn“ ein gelungener Manga, den man durchaus mal zur Hand nehmen und sich zu Gemüte führen kann.

© Koriko

Crash’n’Burn: ©2014 Mikiko Ponczeck, Tokyopop

 

Are you Alice?

Name: Are you Alice?
Englischer Name: Are you Alice?
Originaltitel: Are you Alice?
Herausgebracht: Japan: ICHIJINSHA 2010
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Story: Ai Minomiya
Zeichnungen: Ikumi Katagiri
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Taschenbuch)
9,95 € (Starter Pack inkl. Band 1-2)

Are you Alice? Band 1Story:
Ein junger Mann kommt ins Wunderland. Er hat weder eine Erinnerung daran, wie sein früheres Leben war, noch wie er eigentlich heißt. Ziellos irrt er durch die seltsame Welt, bis er von einer seltsamen Person aufgabelt wird, die sich ihm als Grinsekatze vorstellt und ihm einen Namen gibt – Alice. Fortan ist er Alice und obgleich er genau weiß, dass das nicht sein richtiger Name ist, akzeptiert er die Entscheidung der Grinsekatze. Zudem weiht ihn der streunende Kater in einige Regeln Wunderlands ein, unter dem Verbot der Herzkönigin sich umzudrehen, um die Schatten der Vergangenheit nicht herauf zu beschwören. Schon bald nehmen diese Schatten auch Gestalt an – die „neue“ Alice wird von einer „alten“ Alice angegriffen. Gerade als einer dieser Schatten richtig gefährlich wird, taucht der Hutmacher auf und rettet Alice vor der Angreiferin.

Die Grinsekatze ist nach diesem kurzen Intermezzo verschwunden und Alice beschließt den Hutmacher zu begleiten, da er ihn vor den vielen Schatten beschützen kann, die ihn verfolgen. Der wortkarge Mann bringt ihn zu Palast der Herzkönigin, da er auf ihren Befehl hin nach Alice gesucht hat. Alice ist zwar verwirrt, versucht jedoch das beste aus der Situation zu machen und tritt der Herrscherin des Wunderlandes gegenüber. Nachdem er sich als Alice vorgestellt hat, erklärt ihm die Herzkönigin, dass er nun Teil eines Spieles ist und bestimmten Regeln unterworfen ist. Zudem erfährt Alice, dass er bereits die 89. Alice ist, die das Wunderland betreten hat und dass es seine Aufgabe ist, das weiße Kaninchen zu töten. Denn nur Alice ist in der Lage, das weiße Kaninchen zu töten. Außer diesem kann er niemanden töten.

Zunächst ist Alice nicht sehr angetan von seiner neuen Aufgabe, dann beschließt er die Herzkönigin von einem gegenseitigen Geschäft zu überzeugen. Im Gegenzug für seine Hilfe, das weiße Kaninchen zu töten, will er für immer im Wunderland bleiben und dort ein Leben beginnen, wie es ihm gefällt. Die Herzkönigin akzeptiert die Bedingungen und stellt ihm den Hutmacher zur Seite, der die Fähigkeit hat jede Person zu töten, denen Alice feindlich gesinnt ist. Doch Alice muss schnell erkennen, dass sein neuer Name und seine besondere Position in dem Spiel allerhand Gefahren mit sich bringt. Nahezu alle Bewohner des Wunderlandes scheinen nicht nur verrückt zu sein, sie widersprechen sich in ihren Ratschlägen. Nach und nach lernt er weitere Bewohner kennen und jeder scheint Alice zu lieben und zu hassen. Doch nicht nur die lebenden Wesen, machen Ärger, auch die ehemaligen Alices in Form der Schatten der Vergangenheit machen der neuen Alice zu schaffen…

Are you Alice? Band 2Eigene Meinung:
„Are you Alice?“ ist der erste Manga der Zeichnerin Ikumi Katagiri, der auf einer bekannten Hörbuchreihe Ai Minomiyas basiert. Die Geschichte ist krude, verrückt und herrlich durchgeknallt, genauso wie der Originalroman von Lewis Carroll. Natürlich hat die Handlung des Mangas wenig mit dem Buch des britischen Schriftstellers gemein, doch sie ist durchaus spannend und sehr packend erzählt. Die Autorin bemüht sich um eine eigenständige Geschichte, in denen die bekanntesten Charakter aus „Alice im Wunderland“ eine wichtige Rolle spielen und in der Alice einmal kein niedliches Mädchen, sondern ein junger Mann ist, der sich auf der Suche nach einer neuen Heimat ins Wunderland verirrt. Teilweise wirken die einzelnen Kapitel sehr durcheinander und verworren, wirkliche Auflösungen und Antworten gibt es nicht, aber das macht durchaus Lust auf mehr.

Die Charaktere sind sehr spannend und interessant. Die bereits bekannten Charaktere entsprechen im groben und ganzen ihren Originalen aus den Romanen. Die “neue“ Alice passt wunderbar zu dem verrückten Haufen und kommt auf ganz eigene Art mit der Situation zurecht. Zudem gibt es einige Andeutungen aus seiner Vergangenheit, die neugierig macht und aus Alice mehr macht, als einen einfachen jungen Mann.

Zeichnerisch ist „Are you Alice?“ von hoher Qualität. Ikumi Katagiri versteht es wunderbar die Figuren in Szene zu setzen. Sie hat einen sehr klaren, dynamischen Stil, setzt mehr auf harte schwarz/weiß Flächen und verzichtet fast vollständig auf Rasterfolie. Perspektiven, Hintergründe und Bewegungen sind ebenfalls kein Problem, zumal die Charaktere allesamt sehr hübsch dargestellt sind. Alice ist der typische Bishonen, der verrückte Hutmacher erinnert ein wenig an eine Mischung aus Sebastian aus „Black Butler“ und Rayflo aus „Vassalord“, sowohl was sein Aussehen, als auch seinen Charakter betrifft. Auch die Mädchen sind niedlich dargestellt und Ikumi Katagiri zeigt bei einigen Zwischenbildern, die Szenen aus dem Originalroman darstellen, wie gut sie illustrieren kann.

Wer mysteriöse, leicht verrückte und fantasievolle Geschichten mag und wem „Alice im Wunderland“ gefällt, sollte sich auf jeden Fall „Are you Alice?“ zulegen. Die Zeichnungen sind toll und dynamisch, die Geschichte interessant und spannend. Auch Fans von hübschen Jungs und Mädchen kommen voll auf ihre Kosten. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Are you Alice?: © 2010 Ikumi Katagiri/ Ai Minomiya, ICHIJINSHA / Tokyopop

Another

 

Name: Another
Englischer Name: Another
Originaltitel: Another
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2012, 2016
Mangaka: Story: Yukito Ayatsuji
Zeichnungen: Hiro Kiyohara
Bände: 4 Bände
Einzelband (Luxury Edition)
Preis pro Band: 7,00 €
29,99 € (Luxury Edition)

Another Band 1Story
Da sein Vater beruflich nach Indien fährt, muss der 15-jährige Koichi für ein Schuljahr in die dörfliche Stadt Yomiyama zu seinen Großeltern und seiner Tante Reiko. Dort soll er die Yomiyama- Mittelschule besuchen, auf der bereits seine Mutter und seine Tante gingen. Allerdings verpasst er den Schulbeginn im April, da er aufgrund Risses in seinem linken Lungenflügel ins Krankenhaus eingeliefert wird. Erst im Mai lernt er die Klasse 3-3 und seine neuen Schulkameraden kennen. Schnell bemerkt Koichi, dass in der Klasse eine seltsame Atmosphäre herrscht, von der auch die Lehrer nicht ausgenommen sind. Seine Mitschüler verschweigen ihm etwas und ein junges Mädchen namens Mei Misaki, die Koichi bereits im Krankenhaus gesehen hat, scheint für die anderen nicht zu existieren. Als er mit ihr reden möchte, antwortet sie ihm zwar, gibt jedoch bizarre Antworten und warnt ihn, ohne genau zu erklären, wovor.

Koichi versucht mehr über Mei Misaki und die Hintergründe zu dem seltsamen Verhalten seiner Mitschüler herauszufinden, stößt jedoch auf eine Mauer des Schweigens. Auch seine Tante Reiko, die durchaus weiß, was mit der Klasse 3-3 los ist, gibt ihm kaum Antworten. Mit Hilfe einer jungen Krankenschwester, die Koichis Vorlieben für Horrorgeschichten teilt, erfährt er, dass an dem Tag, als er Mei im Krankenhaus gesehen hat, ein junges Mädchen gestorben ist, dass ebenfalls Misaki heißt. Von Neugierde getrieben sucht er Kontakt zu Mei und trifft in einem seltsamen Puppenladen auf sie. Dort erzählt Mei ihm von einem Vorfall der 26 Jahre zurückliegt und das Schicksal derjenigen, die die Klasse 3-3 besuchen für immer verändert. Damals kam ein beliebter Schüler ums Leben. Da weder dessen Klassenkameraden, noch die Lehrer den Tod des Jungen verkrafteten, beschlossen sie, dass ihr Freund niemals gestorben sei und handelten so, als existiere er noch. Damit öffneten sie allerdings dem Tod die Türen zur Klasse 3-3, der fortan jährlich unzählige Opfer fordert.

Another Band 2Obwohl Koichi dem Ganzen zu Beginn kaum Glauben schenkt, fordert der Fluch schon bald sein erstes Todesopfer. Und dies scheint nur der Anfang zu sein, heißt es doch, dass monatlich weitere Schüler und nähere Verwandte sterben werden, sobald die Katastrophe erst einmal begonnen hat …

Eigene Meinung:
Der Manga „Another“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Yukito Ayatsuji, der so populär wurde, dass er neben der 4-bändigen Mangaadaption auch einen 12-teiligen Anime, sowie einen Realfilm nach sich zog. Die Geschichte ist spannend und reißt den Leser schon auf den ersten Seiten mit sich. Auch die Charaktere sind interessant und bieten viel Raum für Spekulationen. Mei Misaki wirkt ein wenig stereotyp, da man diese Art von Figur öfters in Mystery- Mangas findet, insbesondere wegen ihrer Augenklappe und ihrer besonderen Fähigkeiten. Nichtsdestotrotz passt sie gut zu Koichi, der ein normaler, japanischer Teenager ist. Auch die Nebencharaktere, die im Laufe der zeit mehr Tiefe und Spielraum bekommen, fügen sich gut in die Handlung ein und sind problemfrei nachvollziehbar.

Zeichnerisch ist „Another“ sehr gut. Hiro Kiyohara, von der bereits Mangas wie „Kizu“ oder „Tsumitsuki“ bei EMA erschienen sind, hat einen sehr sicheren, schönen und detaillierten Stil. Sie versteht es sowohl die Figuren passend in Szene zu setzen, als auch Hintergründe, schwierige Perspektiven und Bewegungen. Da sie oft mit harten schwarz/weiß- Kontrasten und dunkler Rasterfolie arbeitet, gibt sie „Another“ eine sehr düstere, beklemmende Atmosphäre. Zusätzlich werden oft die Augen und in Schatten liegende Gesichter gezeigt, die ebenfalls zur unheimlichen Geschichte passen.

Insgesamt ist „Another“ ein Muss für alle Mystery-, Thriller- und Horrorfans. Wer Hiro Kiyohara von ihren anderen Werken kennt, weiß dass es zeichnerisch nichts auszusetzen gibt. Auch die Geschichte und die unterschiedlichen Charaktere von Yukito Ayatsuji sind sehr interessant und faszinierend. Somit lässt sich„Another“ nur schwer aus der Hand legen, wenn man mit dem Lesen angefangen hat. Sehr zu empfehlen …

© Koriko

Another: © 2010 Yukito Ayatsuji / Hiro Kiyohara , Kadokawa Shoten Co., Ltd. / EMA

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