Killing Bites

Name: Killing Bites
Englischer Name:
Originaltitel: Killing Bites
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Story: Shinya Murata
Zeichnungen: Kazasa Sumita
Bände: 13 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,95 €

Story
Der Student Yuya Nomoto weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Eigentlich hatten ihn flüchtige Bekannte von der Universität lediglich als Fahrer für einen nächtlichen Streifzug um die Häuser angeheuert. Als die Männer dann aber ein Schulmädchen ins Auto zerren und vergewaltigen wollen, hängt Nomoto plötzlich mit drin in einem Verbrechen. Gerade als er von diesem Zug wieder abspringen will, dreht sich die Situation völlig. Das Mädchen im Rückraum des Wagens – eigentlich das „Opfer“ – tötet ihre Entführer und zwingt nun ihrerseits Nomoto, sie an einen bestimmten Ort zu fahren.

An einem seltsamen Müllplatz angekommen erwarten den unbedarften Studenten gleich noch mehr Leichen. Und auch ein merkwürdiger Mann taucht auf. Als sich Nomoto unbeabsichtigt den Zorn dieses Mannes zuzieht, verwandelt sich dieser in ein löwenähnliches Wesen. In dieser verfahrenen Situation ist es ausgerechnet Hitomi, das vermeintliche Schulmädchen, die ihn rettet. Auch sie kann sich teilweise in ein Tier verwandeln. Mit der DNA wurden ihr auch die Fähigkeiten eines Honigdachses eingepflanzt.

Zur Überraschung aller gewinnt Hitomi das ungleiche Duell gegen den Löwen-Hybriden. Zum Dank nimmt Nomoto sie mit nach Hause und verarztet sie – seine wahren Probleme fangen damit jedoch erst an. Es stellt sich heraus, dass der Kampf, dessen Zeuge Nomoto wurde, nur ein einziger im Rahmen eines groß angelegten Turniers war, das die mächtigsten Wirtschaftsmogule Japans, die Zaibatsu, in regelmäßigen Abständen ausfechten, um die Vorherrschaft untereinander abzustecken. Und niemand anderes als Nomoto soll als Strohmann für die neue Kämpferin Hitomi fungieren, da ihr Vormund Herr Shido als Organisator des Turniers dafür nicht zur Verfügung steht.

Zu dem Job gehört es, dass Hitomi zu Nomoto in die Junggesellenbude zieht und dessen Alltag gehörig über den Haufen wirft. Dazu gehört es auch, dass der Student auf das Mädchen und den Wetteinsatz – immerhin 100 Millionen Yen – achtgibt. Gar nicht so einfach, denn Hitomi mag sehr stark sein, doch sie ist auch extrem launig und überheblich. Und die nächsten Kämpfe stehen schon bevor…

Eigene Meinung
Endlich wieder mal ein Manga, der für positive Überraschungen gut ist. Entgegen des Anscheins, den das Cover erweckt, hat „Killing Bites“ nämlich mehr zu bieten als knapp bekleidete, dralle Mädchen und Blut. Was zunächst wie ein klassischer Action-Ecchi-Manga daherkommt, offenbart nämlich schnell einen gewissen Charme. Das liegt einerseits an der Grundkonstellation, dass die Kämpfe zwar einen Bestandteil bilden, aber gleichzeitig die Strategien und Planungen um sie herum mindestens genauso wichtig sind.

Vor allem aber ist es der Verdienst der Charaktere, dass die Story nicht in alle Klischees abdriftet. So ist die kampfstarke Protagonistin Hitomi zwar eiskalt im Kampf, kann aber auch ein ganz normales Mädchen sein, das keine übertriebenen soziopahischen Anwandlungen aufweist. Ihr männliches Gegenüber Nomoto wiederum dient zwar als Sehhilfe des unbedarften Lesenden, verharrt aber nicht in dieser Rolle, sondern lernt rasch, wie etwa Hitomi zu nehmen ist.

Selbst ein gewisser Bildungsanspruch tritt zutage, denn dem Leser werden immer mal wieder in Exkursen besondere Fähigkeiten einzelner Tiere mitgeteilt. Und auch die Zaibatsu sind keine Erfindung, sondern realer Bestandteil des japanischen Wirtschaftslebens.
All das kommt in klassischer Optik daher, mit gut bestückten Mädchen, Höscheneinblicken und allem, was das Genre noch zu bieten hat.

© Rockita

Killing Bites: © 2014  Shinya Murata / Kazasa Sumita  Hero’s Ink / Carlsen

 

Witchblade

Name: Witchblade
Englischer Name: Witchblade
Originaltitel: Witchblade Takeru
Herausgebracht: Japan: Top Cow Productions 2006
Deutschland: Planet Manga 2007
Mangaka: Story: Yasuko Kobayashi
Zeichnungen: Kazasa Sumita
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Witchblade Band 1Story
Takeru Ibaraki ist eine High School-Schülerin, die bei ihrer Großmutter in einem Mönchstempel lebt. Sie ist folgsam und brav, aber auch sehr neugierig. Vor allem interessiert sie die Frage brennend, warum sie als Einzige nicht in das Lagerhaus gehen darf. Doch ihre Großmutter möchte es ihr nicht verraten. Doch das ist nicht das einzige Geheimnis, das Takerus Leben umgibt. Vor langer Zeit ist ihr Vater unter mysteriösen Umständen verschwunden, ihre Mutter starb, als sie noch ein kleines Mädchen war. Doch vor ihrem Tod erzählte sie Takeru immer wieder seltsame Dinge, zum Beispiel, dass sie einen Jungennamen trage, damit man sie für einen Jungen hält, da Mädchen zu Dämonen werden. Umso mehr fragt sich Takeru nach dem Inhalt des Lagerhauses, der angeblich kurz vor dem Verschwinden ihres Vaters von ihren Eltern selbst zum Tempel gebracht wurde. Außerdem quälen sie seit einiger Zeit seltsame Träume, in denen sie selbst zum Dämon wird…

Doch zumindest an diesem Morgen ist alles normal. Im Bus trifft Takeru ihren Sandkastenfreund Kou, einen talentierten Kendo-Kämpfer, der auch an Wettbewerben teilnehmen könnte, wenn er nicht ständig „versehentlich“ das Training schwänzen würde. Auch ihre Freundin Ayaka. die in der Schule trifft, ist ganz die Alte. Sie lässt nie etwas anbrennen, wenn es um Männerbekanntschaften geht und tanzt auch gerne auf zwei Hochzeiten, wenn die Ausbeute dementsprechend ist. Außerdem schämt sie sich in keinster Weise vor der entsetzten Jungfrau Takeru von ihren nächtlichen Stelldichein zu erzählen.

Doch während des Unterrichts bekommt Takeru plötzlich wieder eine Vision. Sie beschleicht ein ungutes Gefühl und beschließt, früher nach Hause zu gehen, um nach dem Rechten zu sehen. Kou macht sich Sorgen um sie und fährt sie mit dem Motorrad zurück. Beim Tempel angekommen finden sie alles verwüstet vor. Sie spürt, dass sie Ereignisse mit dem mysteriösen Etwas im Lagerraum zusammenhängen und rennt sofort hin. Dort findet sie ihre Großmutter in der Gewalt einer Gruppe Dämonen. Als sie nun auch Takeru angreifen wollen, greift das Mädchen in letzter Sekunde nach der seltsamen Klaue, die sich im Lagerraum befand und von den Dämonen als „Witchblade“ bezeichnet wurde. Dadurch verwandelt sie sich wie in ihren Träumen in eine Dämonin und erhält neben üppigen Formen die Kraft, die sie braucht, um mit den Gegnern fertig zu werden. Kou ist entsetzt. Er erkennt seine Freundin, in die er auch heimlich verliebt ist und der er viel zu verdanken hat, gar nicht wieder, besonders nicht, als diese schonungslos und blutig mit den Dämonen abrechnet. Danach wendet sie sich ihrem Mitschüler zu. Kou will das nicht wahrhaben und ruft, dass sie aufhören soll. Durch seine Stimme erhält Takeru wieder ihren eigenen Geist und schließlich auch ihren richtigen Körper zurück. Der Tempel jedoch geht in Flammen auf.

Witchblade Band 2Kou bringt Takeru und ihre Großmutter erst einmal bei ihm zu Hause unter, da sein Vater Arzt ist. Die Großmutter erzählt Kous Vater, der aus einer Familie großer Dämonenjäger stammt, die ganze Geschichte von der „Hand des Teufels“. Doch für Takeru können sie nichts tun. Sie trägt nun die Witchblade. Und eigentlich hätte Kou als Sprössling der Dämonenjäger den Auftrag, sie zu vernichten, sobald sie zum Dämon wird. Leider oder zum Glück ist die ganze Sache etwas komplizierter, da Takeru offenbar ihren menschlichen Willen behalten kann, auch wenn sich ihr Körper verändert. Trotzdem leidet ihr Geist stark unter der Situation und ihrer Verwandlung, zumal sie nicht weiß, was beim nächsten Angriff besteht. Und dieser nächste Angriff steht unmittelbar bevor, da die Teufel nicht aufgeben werden, bis sie die Witchblade haben…

Eigene Meinung
„Witchblade“ war ursprünglich ein US-Comic. Das Mangaka-Dou Yasuko Kobayashi (Autorin) und Kazasa Sumita (Zeichnerin) machten aus dem Stoff nun auch die längst überfällige Manga-Adaption. Leider besitzt diese Serie zu Recht die Leseempfehlung ab 18 Jahren oder zumindest ab 16 Jahren. Die Story ist ziemlich blutig und beinhaltet auch teilweise sexuelle Inhalte oder zumindest Andeutungen, die definitiv nichts für Kinderaugen sind. Davon abgesehen kann man sich über die ziemlich detaillierten Zeichnungen eigentlich nicht beschweren, auch wenn die Charaktere etwas unförmig wirken. Wer in der Handlung allerdings eine Tiefe sucht, der wird zumindest nach dem ersten Band erfolglos bleiben. Bei der Übersetzung werden die Begriffe „Dämonen“ und „Teufel“ nach Belieben gemischt. Für Fans des US-Comics ist diese Serie sicher interessant. Des Weiteren gibt es eine Anime-Serie zur Serie, die vom Studio Gonzo produziert wurde und hierzulande auch bei Panini erscheint. Allerdings orientiert sich diese (zum Glück?) nicht an der Handlung des Manga, obwohl ursprünglich eine Kooperation geplant war.

© Rockita

Witchblade: © 2006 Yasuko Kobayashi & Kazasa Sumita, Top Cow Productions / Planet Manga