Gosick

Name: Gosick
Englischer Name: Gosick
Originaltitel: Gosick
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Tokyopop 2006
Autor: Kazuki Sakuraba
Illustrator: Hinata Takeda
Bände: 9 Bände (in Deutschland nach Band 6 eingestellt)
Preis pro Band: 7,50 €

Gosick Band 1Story
„Gosick“ spielt im Jahre 1924, im europäischen Königreich Sovurien, einem kleinen unabhängigen Staat zwischen Frankreich und der Schweiz, der den Weltkrieg gänzlich unbeschadet überstanden hat und seitdem aufgrund seines Reizklimas ein beliebtes Urlaubsziel für den Adel Europas ist.

Um den Teil des Landes, der direkt an die Alpen angrenzt, ranken sich die seltsamsten Legenden um Geister, Gespenster und allgemein übersinnliche und unerklärliche Phänomene. In diesem Gebiet steht auch das Internat Saint Margueritte, eine Privatschule für die Kinder von adligen, überaus reichen oder einflussreichen Eltern und überdurchschnittlich begabten Schülern aus aller Welt. Zu Letzteren gehört auch Kazuya Kujo, ein japanischer Austauschschüler, der aufgrund seiner besonderen Leistungen ausgewählt wurde, Japan in Sovurien zu vertreten. Doch entgegen seiner hohen Erwartungen bei seiner Abreise, gestaltet sich Kazuyas Alltag nicht gerade malerisch. Seine adligen Mitschüler lassen ihn spüren, dass sie sozial über ihm stehen. Fast alle meiden ihn aufgrund seines exotischen Aussehens und seiner ernsten Umgangsart eines japanischen Soldatensohns, mit der die Europäer nichts anfangen können. Schnell hat er den Spitznamen „Todesengel“ weg. Einzig Avril Bradley, eine Austauschschülerin aus England, hält offen zu ihm, auch wenn Kazuya sich mit ihrer Art von Humor nicht recht anfreunden kann.

Eines Tages kommt die Lehrerin der Beiden, Fräulein Cecile, völlig verstört in die Klasse. Obwohl sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, merkt Kazuya sofort, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie erzählt dem Jungen unter vier Augen von einem merkwürdigen Mordfall, der sich in ihrem Heimatdorf ereignet hat. Eine angebliche Wahrsagerin, die sogar regelmäßigen Besuch von wichtigen Persönlichkeiten des Landes bekam, wurde in einem hermetisch abgeriegelten Raum tot aufgefunden, was natürlich die Spukgeschichten der Gegend kräftig anheizte. Bevor sie den Unterricht fortführt, bittet sie Kazuya noch, Victorica die Liste der im Unterricht behandelten Themen vorbei zu bringen, da sie wieder einmal schwänzte.

Gosick Band 2Wie ihm geheißen, macht sich Kazuya auf den Weg in die riesige Bibliothek des Internats, in der das geheimnisvolle Mädchen, das noch von kaum jemandem außer Kazuya gesehen wurde, lebt. Victorica ist ein hochbegabtes adeliges Mädchen, dass seine Zeit lieber mit der Lektüre von vielsprachigen, möglichst ausländischen Bänden, verbringt, da ihr der Unterricht nicht anspruchsvoll genug ist. Kurz nach Kazuyas Auftauchen kann sie auf den ersten Blick erkennen, dass er sich an diesem Morgen mit Avril im Garten unterhalten hat. Nicht umsonst ist Victorica eine begnadete Detektivin, die auch des Öfteren schon dem örtlichen Kommissar de Broix unter die Arme gegriffen hat. Natürlich hat auch der neue Fall schon längst ihre Aufmerksamkeit erregt und so dauert es nicht lange bis sich die beiden Schüler in ein aufregendes Abenteuer auf der Suche nach des Rätsels Lösung begeben…

Eigene Meinung
Die vorliegende Ausgabe von „Gosick“ ist eine so genannte „Light Novel“, ein Manga in Roman-Form. Doch meiner anfänglichen Skepsis muss ich sagen, dass ich nach der Lektüre richtig begeistert bin von sowohl dem Werk, als auch der deutschen Umsetzung durch Tokyopop. Die spannende und durchaus auch für Nicht-Krimi-Fans interessante Story ist in einfach verständlicher, aber dennoch unbeirrbarer Jugendbuch-Art wieder gegeben. Schöne, sehr gelungene ganzseitige Bilder von Hinata Takeda runden den Roman ab. Durch die Monologe, die immer wieder die Haupt-Handlung unterbrechen, steigt die Spannung immer mehr. Die Umsetzung ist ebenfalls gelungen. Durch das handliche 15 cm hohe Taschenbuchformat kann die Light Novel überall hin mitgenommen und genossen werden. Am Anfang gibt es außerdem ein paar hübsche Farbseiten. Fazit: Absolut empfehlenswert!

© Rockita

Gosick: © 2003 Hinata Takeda Kadokawa Shoten / Tokyopop

A Lollypop or A Bullet

Name: A Lollypop or A Bullet
Englischer Name: A Lollypop or A Bullet
Originaltitel: Satougashi no Dangan wa Uchinukenai
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Text: Kazuki Sakuraba
Zeichnungen: Iqura Sugimoto
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

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Die 13-jährige Nagisa Yamada führt kein einfaches Leben. Ihr Vater, ein Fischer, kam vor zehn Jahren durch einen schweren Sturm nicht mehr von einer Ausfahrt zurück. Das Geld aus seiner Lebensversicherung ist mittlerweile aufgebraucht, sodass sie Familie von dem kargen Kassiererinnen-Gehalt der Mutter und der Sozialhilfe leben muss. Zu allem Überfluss leidet Nagisas älterer Bruder Tomohiko an der Krankheit Hikikomori, dem krankhaften Rückzug aus der Umgebung anderer Menschen, und hat seit Jahren die Wohnung nicht mehr verlassen.

Nagisas Plan für die Zukunft steht fest: Sie will raus aus dem Elend und möglichst auch weg vom Land. Aus diesem Grund hat sie vor, nach der Mittelschule nicht mehr auf die Oberschule zu gehen. Stattdessen möchte sie den JSDF, den japanischen Selbstverteidigungsstreitkräften, beitreten. Dort wird man sofort bezahlt und als mündig angesehen. Für Nagisa ist klar, dass sie hauptsächlich schnell Geld verdienen möchte. Alles andere ordnet sie diesem Wunsch unter.

Eines Tages kommt die seltsame Mokozu Umino in Nagisas Klasse. Sie ist ein hübsches Mädchen aus Tokyo, das zudem einen solch ausgefallenen Namen trägt („Mokozu“ bedeutet „Seetang“ auf japanisch). Dadurch allein erregt sie schon Aufsehen, bevor sie die Klasse betritt. Zudem soll ihr Vater der bekannte Sänger Masachiko Umino sein. Als wäre das nicht schon Trubel genug, schockt sie die ganze Klasse mit ihrer Vorstellung. Ohne Vorwarnung kippt sie eine halbe Flasche Wasser in sich hinein, als wäre sie am Verdursten. Darauf verkündet sie der Klasse, dass sie in Wirklichkeit eine Nixe, also eine Meerjungfrau, sei und eigentlich aus dem Ozean stamme.

Die meisten Schüler tun Mokozus Gehabe als das typische Verhalten einer Prominententochter aus der Großstadt ab. Auch Nagisa hat eigentlich überhaupt keine Ambitionen, mit der offensichtlich verwöhnten Tochter aus gutem Hause etwas zu tun haben zu wollen. Dies beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Aus unbekanntem Anlass ist Mokozus im Gegenteil sogar ganz wild darauf, Nagisas Freundin zu werden – komme, was da wolle.

A Lollypop or A Bullet Band 2Neben einigem anderen fallen Nagisa die ständigen Lügen ihrer neuen Klassenkameradin auf die Nerven. Nicht nur, dass sie leugnet, die Tochter des Sängers Umino zu sein, sie behauptet auch nach wie vor, eine Nixe zu sein und erzählt allerhand wundersame Geschichten aus dem Meer. Eher widerwillig stimmt Nagisa einem gemeinsamen Kinobesuch zu.
Dieser Tag soll einige Erkenntnisse mit sich bringen, die das Verhältnis der beiden Mädchen verändern…

Eigene Meinung
„A Lollypop or a Bullet“ ist die Manga-Adaption des Romans „Satougashi no Dangan wa Uchinukenai“ der „Gosick“-Autorin Kazuki Sakuraba mit den Zeichnungen von Iqura Sugimoto.
Auf den ersten Blick wirkt die Story wie eine Mystery-Geschichte, doch mit der Zeit kann man deutlich mehr dramatische und auch sozialkritische Elemente darin festmachen. Der Leser kann den Weg zweier Mädchen verfolgen, die mit der Zeit Freundinnen werden. Es zeigt sich, dass sich die beiden Mädchen trotz der unterschiedlichen Welten, aus denen sie stammen, eigentlich sehr ähnlich sind. Abgesehen von den finanziellen Problemen Nagisas, stammen beide aus problematischen familiären Verhältnissen. Aus Liebe zu ihrem Bruder erstickt Nagisa ihre eigenen Träume für die Zukunft und zwingt sich zu einer realistischen Denkweise. Auf der anderen Seite versucht Mokozu, die Probleme mit ihrem Vater zu vergessen, indem sie sich ein imaginäres zweites Leben ausmalt – als Nixe im Ozean, die frei und ungezwungen leben kann. „Liebe heißt auch Verzweiflung“ ist ein Zitat aus dem ersten Band, das die Problematik der Handlung verdeutlicht.
„A Lollypop or a Bullet“ ist eine ernsthafte zweibändige Serie, die Grusel-Elemente mit einer realistischen Story verknüpft. Durchaus empfehlenswert!

© Rockita

A Lollypop or a Bullet: © 2008 Kazuki Sakuraba & Iqura Sugimoto, Kadokawa Shoten / EMA