Masasumi Kakizaki beendet „Bestiarius“

Die Januar-Ausgabe des Shonen Sunday S Magazins von Shogakukans gab am Samstag bekannt, dass Masasumi Kakizaki seinen Manga „Bestiarius“ in der nächsten Ausgabe, welche am 25. Dezember erscheint,  beenden wird.

Der Manga wurde 2011 im Weekly Shonen Sunday gestartet. Der sechste Band erschien im April in Japan. Hierzulande startete die Serie 2015 bei EMA.

Quelle: ANN

Bestiarius

Name: Bestiarius
Englischer Name:  –
Originaltitel: Tôjûshi Bestiarius
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2013
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 8,99 €

Bestiarius Band 1Story
Finn und Xeno haben viel gemeinsam. Beide leben im Römischen Reich der frühen Kaiserzeit. Beide sind junge, talentierte Schwertkämpfer. Und beide sind Sklaven, die tagtäglich in den Arenen des Reichs als Gladiatoren ihr Leben zur Erheiterung des Publikums riskieren. Ihre Gegner sind aber nicht Ihresgleichen – als Bestiarii kämpfen sie gegen Geschöpfe, die gemeinhin als Monster gezeichnet werden. Drachen, Orks und andere illustre Gestalten. Eigentlich wäre es nachvollziehbar, wenn eine Feindschaft, zumindest aber eine gewisse Distanz zwischen menschlichen Gladiatoren und den Bestien entwickeln würde, immerhin stehen sie sich in Kämpfen auf Leben und Tod gegenüber.

Nicht so bei Finn und Xeno. Beide verloren früh ihre Eltern. Während Xeno zusammen mit dem Minotauren Tharos als Bruder aufwuchs, wurde Finn von dem eigenbrötlerischen Wyvern-Drachen namens Durandel aufgezogen und zum Schwertkämpfer ausgebildet. Im Grunde ihrer Herzen tragen alle vier einen Traum – ihre Freiheit zu erlangen und gemeinsam in die Heimat zurückzukehren. Doch ihr Leben gehört nicht ihnen und so ist es die Realität, die die Krieger schnell einholt…

Finn, der trotz seiner jungen Jahre bereits Hauptkämpfe im Kollosseum bestreiten kann, weckt das Interesse des Kaisers Domitianus. Bildet Finn etwa die Möglichkeit den Drachen Durandel, den letzten seiner Rasse, noch einmal in die Arena zu bringen?
Xeno dagegen erregt die Aufmerksamkeit der Patrizierin Ariana. Sie ermöglicht ihm mit einem hochdotierten Kampf, die Freiheit zu erlangen und nimmt ihn in ihrem Haus auf. Doch für den Minotaurus Tharos, Xenos Ziehbruder, hat sie keine Verwendung, darum soll dieser in der Arena sein Ende finden…

Bestiarius Band 2Eigene Meinung
Masasumi Kakizaki hat schon mehrere Manga mit historischem Setting produziert. Diesmal bildet das Römische Kaiserreich die Kulisse für einen (nach eigener Aussage) Shonen-Manga, der zwar über eine recht simple Handlung verfügt, aber aufgrund der martialisch anmutenden Dauerkämpfe kaum für ein junges Publikum geeignet scheint. Auch die „Spiele“ im Alten Rom, zu deren Hauptprogrammpunkten gerade die Gladiatorenkämpfe zählten, waren einfach gestrickt: Wer seinen Gegner tötete, überlebte. Wer unterlag, aber eine gute Show abgeliefert hatte,, konnte evt. begnadigt werden. Kakizaki peppt dieses System durch besondere nicht-menschliche Bestien auf. Das kann man gut finden, muss es aber nicht. Für die eigentliche Kernhandlung, die etwa die Frage stellt, ob die eigene Freiheit das Leben eines Freundes aufwiegt, ist es im Grunde irrelevant, ob der Gegenüber nun Mensch ist oder nicht.

Wenn es einen Unterschied macht, so ist der in der Optik zu suchen. Kakizaki zeigt detailreiche Sagengestalten, die die Herzen der Fantasy-Fans höher schlagen lassen. Insbesondere der Wyvern-Drache Durandal ist ein absoluter Hingucker. Da fallen auch die zum Teil etwas übertriebenen Proportionen der menschlichen Charaktere nicht ins Gewicht.

© Rockita

Bestiarius: © 2013 Masasumi Kakizaki Shogakukan / EMA

Dark Hideout

Name: Dark Hideout
Englischer Name:
Originaltitel: Hideout
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2010
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Dark HideoutStory
Die Ehe von Seiichi Kirishima und seiner Frau Miki ist am Ende. Länger schon gärte es zwischen den beiden wegen finanzieller Streitigkeiten. Seiichi, ein Autor und Texter, verliert seine Festanstellung bei einem Verlag und hat es seither schwer, freiberuflich und mich Zeitverträgen über die Runden zu kommen. Dennoch sah es seine Frau Miki nie ein, ihren aufwändigen und teuren Lebensstil umzustellen. Obwohl sie als Hausfrau nichts zum Familieneinkommen beiträgt, gibt sie mit vollen Händen den Verdienst ihres Gatten für Luxusartikel und häufige Shoppingtouren durch Markenläden aus. Aus Scham spielte Seiichi seine prekäre finanzielle Situation herunter.

Der tragische Tod des gemeinsamen Sohnes Jun durch die Unaufmerksamkeit beider Eltern trieb endgültig einen Keil zwischen die Eheleute. Nun sozial geächtet, traumatisiert und wirtschaftlich kurz vor dem Ruin, trifft Seiichi eine weitreichende Entscheidung: Er beschließt, seine Frau umzubringen, um selbst einen völligen Neuanfang mit ihrer Lebensversicherung beginnen zu können.

Unter dem Vorwand reinen Tisch machen zu wollen, brechen die Kirishimas zu einer einsamen Insel auf. Nachts, inmitten des scheinbar undurchdringlichen Dschungels, versucht Seiichi seinen Plan in die Tat umzusetzen. Doch er schafft es nicht auf Anhieb, Miki zu töten. Sie schafft es noch, sich in eine düstere Höhle zu retten. Dort erwartet das Paar ein Grauen ungeahnten Ausmaßes. Denn in der Höhle lebt ein Monster, das schon zahlreiche Menschen auf dem Gewissen hat – und die Kirishimas scheinen die nächsten Opfer zu werden…

Eigene Meinung
Während bei Carlsen Masasumi Kakizakis History-Action-Serie „Green Blood“ erscheint, bringt EMA mit „Dark Hideout“ einen Mystery-Thriller des Mangaka in den deutschsprachigen Raum. Mit diesem Einzelband wandelt der Autor auf den Spuren Stephen Kings, aber auch die Handschrift japanischer Genre-Klassiker ist unübersehbar. Der Aufbau der Handlung ist klassisch: Aufgrund eines Unglücks, an dem alle Protagonisten schuld sind, reisen diese in eine einsame Gegend und werden dort mit unmenschlichem Grauen, Todesangst und physischen sowie psychischen Leiden konfrontiert. Die Hintergründe werden dabei in Versatzstücken zwischen die Haupthandlung gestreut. Abschluss-Grusel gibt es inklusive. Wer also auf ein Happy End hofft, wartet vergeblich. Darauf hofft man aber eigentlich nicht, denn die Protagonisten sind derart unsympathisch gestrickt und handeln selbst derart moralisch verwerflich, dass man eher dazu tendiert, diesen ihr Schicksal zu gönnen. Ganz anders sieht das mit den Nebencharakteren aus, denen leider (wohl aufgrund des Formats) nur sehr wenig Raum zugestanden wird.

Auch optisch bilden die Versatzstücke aus Hauptstory und Rückblenden einen augenmerklichen Kontrast. Während die Vergangenheit meist hell und freundlich dargestellt wird, dominiert in der Gegenwart die Schwärze das Bild. Das gehört eben zum Genre. Mangaka Kakizaki beherrscht die blutüberströmten Charaktere besonders gut, das allein ist schon sehenswert.

© Rockita

Dark Hideout: © 2010 Masasumi Kakizaki Shogakukan / EMA

Green Blood

Name: Green Blood
Englischer Name:
Originaltitel: Green Blood
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-4)
8,95 € (Band 5)

Green Blood 1Story
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war New York ein Schmelztiegel für Einwanderer aus verschiedensten Ländern. Im berühmt-berüchtigten Viertel „Five Points“ haben Gangs das Sagen. Geschützt von korrupten Polizisten herrschen sie als Oligarchen in ihren Teilen des Viertels, kämpfen um jede Straße gegen die Konkurrenz.

Die Burns-Brüder Brad und Luke fristen ihr Dasein in einfachsten Verhältnissen. Zwar leben sie nicht auf der Straße, aber als irischstämmige Einwanderer sind sie der Missgunst vieler Mitmenschen ausgesetzt. Während Luke, der Jüngere, sich als Tagelöhner verdingt, geht sein älterer Bruder Brad scheinbar keiner geregelten Tätigkeit nach und gilt als Taugenichts. Nur wenige Menschen wissen, welches Gewerbe Brad des Nachts ausführt. Mit Cowboyhut und Bajonett-Revolver bewaffnet arbeitet er als Auftragskiller für die „Grave Diggers“, die größte Gang der Stadt. Als absolut zuverlässiger „Grim Reaper“ ist er stadtbekannt. Seinen Lohn investiert er in einen Privatdetektiv, der seinen verschollenen Vater ausfindig machen soll. Über zehn Jahre zuvor verließ dieser seine Söhne, um andernorts allein sein Glück zu machen.

Lange Zeit lief dieses System ohne größere Probleme. Doch nun greifen andere Gangs nach der Vorherrschaft in „Five Points“. Brads Dienste werden mehr denn je benötigt, um unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg zu schaffen. Doch die Gefahr kommt auch aus den eigenen Reihen. Kid, der untalentierte aber arrogante Sohn des „Grave Digger“-Paten MacDowell, neidet dem „Grim Reaper“ seine Erfolge und seine einflussreiche Stellung. Dass er seine Unzufriedenheit an Hilflosen auslässt, zieht ihm den Zorn vieler Mitmenschen auf sich. Als Kid aus gekränktem Stolz eine ihrer Kolleginnen verstümmelt, beschließt die junge Prostituierte Emma dem Treiben ein Ende zu machen. Nun ist es an Brad, Emmas Freund und Liebhaber, sich für eine Seite zu entscheiden…

Green Blood 2Eigene Meinung
„Mit Green Blood“ kommt endlich mal wieder ein Manga aus dem Western-Genre nach Deutschland. Und der bietet Action-Unterhaltung vom Feinsten. Das liegt nicht zuletzt an den Schauplätzen. Spätestens nach Leonardo diCaprios Auftritt in „Gangs of New York“ dürfte auch hierzulande den allermeisten das berüchtigte Einwandererviertel „Five Points“ ein Begriff sein. Das Setting geht in die Richtung des Hollywood-Blockbusters, doch ermöglichen das Manga-Format und die subtile Handlungsführung einen viel tieferen Zugang zu den Charakteren, allen voran zum Protagonisten, „Grim Reaper“ Brad, dessen wahre Gefühle im Zusammenspiel mit den diversen Nebencharakteren zutage treten. Als einsamer Samurai mit Cowboyhut, Mantel und Revolver, seinem Herrn treu ergeben, kämpft er sich durchs Leben, ohne jemals Ehre, Anstand oder seine Menschlichkeit zu verlieren. Dabei bietet sich die Kombination aus japanischen Idealen vor dem Western-Setting geradezu an, das ist nicht erst seit den US-Adaptionen diverser Filme von Akira Kurosawa bekannt.

Auch optisch stellt „Green Blood“ eine Verbindung zwischen Ost und West her. Eine klare Panel-Aufteilung, sehr detaillierte Hintergründe und gelegentliche ganzseitige Panorama-Blicke mit Hintergrundtexten erinnern an amerikanische Comics. Einen Kontrast bilden da die markanten Charaktere, deren fernöstliches Design insbesondere in actionreichen Szenen unübersehbar ist.

„Green Blood“ bietet noch viel mehr. Also am besten selbst lesen!

© Rockita

Green Blood: © 2011 Masasumi Kakizaki, Kodansha / Carlsen