Crunchyroll übernimmt Mehrheitsanteile der VIZ Media Europe Group

Seit gestern ist es nun fix.

Der Anime Streaminganbieter Crunchyroll übernimmt die Mehrheitsanteile der VIZ Media Europe Group.

Schon im September gaben beide Firmen bekannt, dass Crunchyroll der neue Hauptinvestor wird und dass die die Hitotsubashi Group (Shogakukan Inc., Shueisha Inc., Shogakukan-Shueisha Productions, Co., Ltd.)nur noch eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen behalten wird. 

Zur VIZ Media Europe Group gehören VIZ Media Europe, VIZ Media Switzerland (mit den Marken KAZÉ Anime, Manga, Movie, Games), AV Visionen (mit der Marke Anime on Demand) und Anime Digital Network (in Partnerschaft mit Citel, einer Tochtergesellschaft von Media-Participations).

John Easum, welcher bisher als Berater für Crunchyroll tätig war, wird die Geschäfte der neuen Crunchyroll EMEA leiten.

In dieser Position wird Easum die Ausweitung der internationalen Bemühungen von Crunchyroll steuern, einschließlich der Leitung der VIZ Media Europe Group, der Verwaltung neuer und bestehender Distributionsabkommen, sowie der Exploration und Ausweitung internationaler Events und Aktivitäten.

Für die Marken KAZÉ und Anime on Demand ergeben sich zunächst keine Änderungen.

Quelle: Kazé/Crunchyroll Newsletter

Auftritte von „Anly“ und „GIRLFRIEND“ für AnimagiC 2020 bestätigt

J-Pop-Fans aufgepasst:

Die Organisatoren der AnimagiC haben angekündigt, dass für die AnimagiC 2020 mit „Anly“ und „GIRLFRIEND“ zwei namhafte japanische Music-Acts nach Deutschland kommen:

  • „Anly“ besuchte bereits 2019 die AnimagiC. Die Solokünstlerin ist u.a. durch Ihre Musikbeiträge zu „Naruto Shippuden“ und „The Seven Deadly Sins: Die Rückkehr der Gebote“ bekannt geworden
  • „GIRLFRIEND“ feiern auf der AnimagiC 2020 ihre Europapremiere. Die vierköpfige Girlgroup aus Japan ist vielen Fans der Serien „Black Clover“ und „Twin Star Exorcist“ durch ihre musikalischen Beiträge ein Begriff

Die AnimagiC 2020 findet vom 31. Juli bis 2. August 2020 im Rosengarten Mannheim statt.

Quelle: Pressemitteilung

Pone – Posuka Demizu Artbook

Name: Pone – Posuka Demizu Artbook
Englischer Name: The Art of Posuka Demizu
Originaltitel: Pone – Demizu Posuka Artbook
Herausgebracht: Japan: PIE International 2016
Deutschland: Carlsen 2019
Mangaka: Posuka Demizu
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 20,00 €

Inhalt & Eigene Meinung
Als Carlsen dieses Artbook angekündigt hat, war ich doch ein wenig verblüfft. Ausgerechnet das Artbook der „The Promised Neverland“-Zeichnerin Posuka Demizu schafft es nach Deutschland? Ausgerechnet das Artbook der Frau, die vor allem für ihre krakeligen Zeichnungen berüchtigt ist? Doch schon beim Anblick des Covers musste ich unwillkürlich innehalten. In der Tat kann man ihre Linienführung nun wirklich nicht filigran nennen und im gesamten Artbook gibt es schon die ein oder andere Illustration, die mir zu skizzenhaft und unsauber wirkt, beinahe so als sei sie nie fertiggestellt worden. Doch diese Farben! Dieser unfassbar riesige Detailreichtum! Diese Originalität! Ich bin begeistert!

Nun ist mir auch vollkommen klar, warum Shueisha ausgerechnet Posuka Demizu als Zeichnerin für „The Promised Neverland“ ausgewählt hat! Denn nahezu jedes einzelne Bild von ihr erzeugt beim Betrachter gleichzeitig wohlig warme, ja fast schon heimelige, aber auch unheimliche und unbehagliche Gefühle. Diese Mischung passt natürlich hervorragend zu „The Promised Neverland“ und ist schließlich auch das Erfolgsrezept von US-Serien wie „Stranger Things“. Dennoch muss ich „The Promised Neverland“-Fans an dieser Stelle enttäuschen: Im gesamten Artbook befindet sich keine einzige Zeichnung zu besagter Manga-Reihe, da es in Japan gleichzeitig mit dem ersten Band veröffentlicht wurde. Der Fokus liegt also ganz klar auf ihren früheren Werken und je mehr man die dazu entstandenen Artworks bestaunt, desto mehr wünscht man sich ihr Deutschland-Release herbei. Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass viele der Illustrationen gar nicht zu irgendwelchen Mangas gehören, sondern zu Videospielen, Light-Novels, Zeitschriften oder sonstigem. Genaueres geht leider nicht immer aus dem Artbook hervor. Jedes Gemälde hat zwar einen eigenen Titel, doch anders als bei anderen Artbooks hat sich Posuka Demizu nicht die Mühe gemacht, jedes einzelne im Anhang zu kommentieren. Das wäre bei der Vielzahl an Illustrationen (192 Seiten!) aber auch ein wahres Mammutprojekt geworden. Stattdessen lässt Posuka Demizu ihre Kunst für sich sprechen und es ist beeindruckend, wieviel diese zu erzählen weiß!

Das Buch ist zweisprachig: Alle Texte und Namen der Bilder liegen sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch vor. Zum Auftakt gibt es ein bedauerlicherweise extrem kurzes Interview mit der Mangaka und ganz hinten im Buch hat sie noch ein kleines Nachwort verfasst. Abgesehen von ein paar extrem rar gesäten Anmerkungen hat „Pone“ auch nicht mehr Text zu bieten. Das Artbook liegt leider nicht im Hochformat vor und kommt lediglich als Softcover-Ausgabe mit Umschlag daher. Wobei der Band dafür etwas breiter ist als gewöhnliche Carlsen-Publikationen.

Posuka Demizu verwendet gerne herbstliche Farben mit viel Orange, malt aber auch leidenschaftlich gerne Szenen unter Wasser in tiefem Blau. Obwohl Carlsen den Band ausdrücklich „The Promised Neverland“-Fans empfiehlt, denke ich, dass diese eher nicht die Zielgruppe sind. Wer hingegen Halloween- und Steampunk-Motive mag, sollte hier unbedingt zugreifen! Weitere vorherrschende und immer wiederkehrende Elemente sind Meerestiere, Engel und Teufel, Essen, ungewöhnliche Fahr- und Flugzeuge und seltsame kleine Wesen mit Kapuzen. „Pone“ entführt den Betrachter in unendlich viele verschiedene Fantasy-Welten, die sowohl beeindruckend als auch gefährlich anmuten. Ein absolutes Must-Have für Kunstliebhaber!

© Ban_Mido

Pone – Posuka Demizu Artbook: © 2016 Posuka Demizu, PIE International / Carlsen

Manga News Nr. 811

Diese Woche gibt es folgende neue Review:

Uzumaki – Spiral into Horror

 

EMA hat die Neuheiten veröffentlicht:
Bungo Stray Dogs 14
Igai – The Play Dead/Alive 8
It smells like Lust
Jealousy 3
Kiss of the Fox 2
Kyokai no RINNE 24
Perfect World 9
Saint Young Men 8
Say „I love you“! 15
Tell me your Secrets! 8
Weathering with you (Roman)

Auch die Neuheiten von KAZÉ sind auf dem Markt:
Beastars 3
Black Torch 5
Bye-Bye Liberty 4
Der Wüstenharem 8
Haikyu!! 15
How NOT to Summon a Demon Lord 2
Kinder des Fegefeuers 8
Liebe im Fokus 2
Love & Lies 8
One-Punch Man 19
Prinz sucht Bräutigam
Seraph of the End – Guren Ichinose: Catastrophe at Sixteen 7
Übel Blatt 22
Unverschämt verliebt 2
Yunas Geisterhaus 11

 

 

Japanische Manga-Charts
vom 18. bis 24. November 2019 von Oricon
01. Kingdom #56
02. The Quintessential Quintuplets #12
03. Seven Deadly Sins #39
04. Meitantei Conan – Zero no Teatime #4
05. Shûmatsu no Walküre #5
06. Kimetsu no Yaiba #8
07. Kimetsu no Yaiba #7
08. Furumi-san wa komyushô desu. #15
09. Kimetsu no Yaiba #9
10. Kimetsu no Yaiba #1

Quelle: www.oricon.co.jp

Uzumaki – Spiral into Horror

Name: Uzumaki – Spiral into Horror
Englischer Name: Uzumaki – Spiral into Horror
Originaltitel: Uzumaki
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1998, 2010
Deutschland: Carlsen 2013, 2019
Mangaka: Junji Ito
Bände: 3 Bände (alte Ausgabe)
Einzelband (Deluxe Edition)
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-2), 8,95 € (Band 3)
28,00 € (Deluxe Edition)

Story:
Kurouzu ist die Heimat von Highschool-Schülerin Kirie Goshima und ihrem festen Freund Shuichi Saito. Eines Tages sieht Kirie mit an, wie Shuichis Vater in einer Seitengasse wie weggetreten auf ein Schneckenhaus starrt. Als Shuichi ihr daraufhin erzählt, die Stadt sei verseucht von Spiralen und dass er mit Kirie fortgehen möchte, schenkt sie ihm wenig Beachtung. Doch schon bald taucht Shuichis Vater bei ihr Zuhause auf und ordert bei Kiries Vater, einem Töpfer, eine Spiralschale und schwärmt ihm wie besessen von spiralförmigen Gegenständen vor. Später berichtet Shuichi ihr vom gesamten Ausmaß der Obsession seines Vaters: Dieser sammle spiralförmige Dinge und solche mit Spiralmuster und seine Pupillen sollen wild herumwirbeln. Erst als Kirie es mit eigenen Augen sieht, beginnt sie so langsam Shuichis skurrilen Erzählungen Glauben zu schenken. Kurz darauf soll Kirie die fertige Spiralschale ausliefern, doch Herr Saito will sie nicht mehr, da er nun eine Spirale aus sich selbst heraus erzeugen könne. Zum Beweis streckt er seine abnormal lange Zunge heraus und rollt sie vor Kiries entsetzten Augen spiralförmig zusammen. Geschockt rennt sie davon. Ein paar Tage später finden Shuichi und seine Mutter die Leiche seines Vaters spiralförmig zusammengerollt in einem Zuber. Sogar als der Leichnam im Krematorium verbrannt wird, geht es nicht mit rechten Dingen zu: Der Rauch bildet eine Spirale, die den gesamten Himmel bedeckt und verschwindet schließlich im Libellenweiher – ein Vorgang, der sich bei allen künftigen Beisetzungen von Bewohnern Kurouzus wiederholen wird.

Shuichis Mutter dreht im Zuge der Ereignisse vollkommen durch und entwickelt eine Spiralphobie, die so weit geht, dass sie sich sogar ihre Fingerkuppen abschneidet und sich die Haare abrasieren lässt. Shuichi setzt alles daran, zu verhindern, dass seine Mutter von den Hörschnecken in ihren Innenohren erfährt, die ja ebenfalls die Form einer Spirale haben. Doch der Geist ihres Mannes sucht sie immer wieder heim, bis sie sich schließlich mit einer Schere in die Ohren sticht und stirbt. Natürlich wird auch ihre Asche zur Spirale und versinkt im Libellenweiher. Fortan töpfert Kiries Vater nur noch unbrauchbare Dinge mit Spiralmuster und versteht sich, ausgelöst durch Herrn Saitos Lobhudeleien, neuerdings in erster Linie als Künstler. Da fällt Kirie auf, dass man auf diesen zweifelhaften Kunstwerken die verzerrten Gesichter von Shuichis Eltern erkennen kann! Sie wurden aus Schlamm hergestellt, den ihr Vater aus dem Libellenweiher gefischt hat. Eines Nachts hört Kirie entsetzliche Schreie und sieht in den Brennofen: Darin wirbeln die Geister von Shuichis Eltern und anderen kürzlich Verstorbenen wild herum und stoßen schmerzverzerrte Hilfeschreie aus. Sie rufen Shuichis Namen, woraufhin dieser schließlich den Brennofen zerstört und dem Spuk somit vorerst ein Ende setzt. Immer wieder fallen Mitschüler von Kirie auf verschiedene Arten dem Fluch der Spirale zum Opfer, bis sie schließlich selbst betroffen ist. Ihre Haare beginnen von heute auf morgen wild zu wuchern und sich an den Spitzen spiralförmig zusammenzurollen. Alle Leute sind von Kiries neuer Haarpracht mit Eigenleben wie hypnotisiert, was eine Neiderin auf den Plan ruft, die sich dieselbe Frisur zurechtmacht, um genauso viel Aufmerksamkeit zu ernten. Doch das schnelle Haarwachstum fordert einen hohen Preis: Kirie droht ihre gesamte Lebensenergie zu verlieren! Können sie und Shuichi dem Fluch der Spirale noch rechtzeitig entkommen?

Eigene Meinung:
Junji Ito hat sich als Horror-Mangaka inzwischen weltweit einen Namen gemacht. Dennoch ist „Uzumaki“ nach wie vor sein einziges Werk, welches es nach Deutschland geschafft hat. Nun hat Carlsen der 3 Bände umfassenden Reihe eine fette 3in1 Deluxe Edition im Hochformat mit allen Farbseiten aus den Einzelbänden und Hardcover spendiert. Sowohl zeichnerisch als auch vom Storytelling her ist „Uzumaki“ eher westlich angehaucht. Die Zeichnungen sind nicht im typischen Manga-Stil gehalten, aber dennoch sehr schön anzusehen und die Handlung ist trotz erkennbarem roten Faden eher episodenhaft aufgebaut. Nahezu jedes Kapitel erzählt eine in sich abgeschlossene Kurzgeschichte über eines der mannigfaltigen mysteriösen Phänomene in Kurouzu. Dabei nimmt der Fluch der Spirale immer bizarrere Formen an: von Narben, die zur Spirale werden und Menschen vollkommen in sich aufsaugen bis hin zu Liebespaaren, deren Körper einander spiralförmig umschlingen, um als unzertrennliches Seeungeheuer durchzubrennen. Man muss schon ein gewisses Faible für das Absurde haben, um „Uzumaki“ genießen zu können. Die Vielfalt an schauderhaften Szenarien und originellen Ideen macht diesen Manga auf jeden Fall zu etwas ganz Besonderem.

Negativ fällt lediglich auf, dass die Kapitel durch ihre episodenhafte Beschaffenheit oft eher langweilig anfangen und erst zum Ende hin an Fahrt aufnehmen, einen dann aber oft richtig in ihren Bann ziehen und zu fesseln wissen. Dementsprechend ist das Leseerlebnis etwas durchwachsen. Man quält sich immer wieder abwechselnd ein paar Seiten lang durch, um dann wieder einige Seiten lang völlig gebannt der spannenden Handlung zu folgen und die alptraumhaften Illustrationen zu genießen. Eines Morgens hatte sich nach dem Lesen sogar meine Bettdecke spiralförmig um meinen Körper gewickelt! Also nehmt euch in Acht vor dem Fluch der Spirale! Dieser Manga ist nicht für Leser unter 16 Jahren geeignet. 

© Ban_Mido

Uzumaki – Spiral into Horror: © 1998 Junji Ito, Shogakukan / Carlsen

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