Area D

Name: Area D
Englischer Name:
Originaltitel: Area D: Inou Ryouiki
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Story: Kyouichi Nanatsuki
Zeichnungen: Yang Kyung-il
Bände: 14 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Area D Band 1Story
Die Rückstände einer Supernova im Weltall erreichen nach eines Tages die Erde. Zwar werden von den Splittern kaum Menschen verletzt, doch geschahen im Nachklang mysteriöse Dinge. Einige Menschen, „Altered“ genannt, entwickelten plötzlich seltsame Fähigkeiten oder Mutationen. Während die meisten Betroffenen nur in Frieden leben wollten, nutzten einige ihre neuen Kräfte für kriminelle Machenschaften. In ihrer Not beschloss die Regierung Japans, alle „Altered“ von den „normalen“ Menschen zu isolieren. Zu diesem Zweck wurde auf einer abgelegenen Insel das Areal „D“ geschaffen…

Zwölf Jahre später gehört der Jugendliche Satoru Iida zu einer Gruppe von gefangenen „Altered“, die zur Insel „D“ geschafft werden sollen. Obwohl er sich nie etwas hat zu schulden kommen lassen, wird er wegen seiner besonderen Kraft, Gegenstände per Berührung in ihre Einzelteile zerlegen zu können, als „Monster“ und potenzieller Verbrecher gebrandmarkt. Vor allem der grausame Kommandant des Gefangenenschiffs, Kurosaki, lässt keinen Zweifel daran, dass es für die „Altered“ kein Zurück mehr gibt.

Schon auf dem Schiff wird es für Satoru richtig brenzlig. Durch Zufall zieht er den Hass des Bosses einer Verbrecherbande auf sich. Auf der Flucht vor dem gewalttätigen und gefährlichen Mann trifft Satoru unversehens das Mädchen Rio, das ihm den Weg zeigt zum Bereich der Spezial-Gefangenen, die aufgrund ihrer kaum kontrollierbaren Kräfte in Containern transportiert werden. Unter diesen besonderen Gefangenen ist auch Jin Kazaragi, der die Kräfte anderer „Altered“ kopieren kann und Satoru dadurch rettet.

Area D Band 2Noch während der Fahrt schließen sich Satoru, Jin, Rio, der undurchsichtige Kaito und das kleine Mädchen Mika zusammen. Sie beschließen, irgendwann zusammen heimzukehren und niemals zu vergessen, dass sie Menschen sind. Doch werden sie es schaffen, bis dahin zu überleben?

Eigene Meinung
Von Yang Kyung-Il (u.a. „Shin Angyo Onshi“, „March Story“), inzwischen einer einer der hierzulande bekanntesten koreanischen Zeichner, wurden bereits einige Serien bei deutschen Verlagen veröffentlicht. Auch bei „Area D“ bleibt er seiner Linie treu, glänzt mit detaillierten Zeichnungen, feinen Linien und markanten Augen. Darüber hinaus bindet er fließend und leicht Naturelemente wie Feuer, Wasser, Blitze und Nebel in die Hintergründe ein. Auch die Hintergründe, insbesondere die technischen Details stechen positiv hervor.

Fans des in Japan leben und arbeitenden Zeichners aus Korea dürften dennoch mehr von der Serie erwarten. Im Vergleich zu den vielschichtigen Stories mit unerwarteten Wendungen, die Yang zusammen mit etwa Youn In-Wan aufs Papier brachte, geht diese Sci-Fi-Action eher Richtung Mainstream, zumindest, was den ersten Band betrifft. Besonderheiten, die einem im Gedächtnis bleiben, sind nur vereinzelt anzutreffen. Darunter fällt etwa die Fähigkeit des Protagonisten Satoru. Gegenstände in Einzelteile zerlegen, das ist mal etwas anderes und bietet vor allem ein großes erzählerisches Potenzial. Ansonsten bietet die Handlung einen recht vorhersehbaren Mix aus actiongeladenen Mutanten-Kämpfen, Battle Royale im Hochsicherheitsgefängnis und dem alten Kampf zwischen Menschen mit bzw. ohne besondere Fähigkeiten, wobei jede Seite (diesmal überraschend früh) zur Erkenntnis gelangt, dass es nicht von seltsamen Kräften abhängt, ob jemand „gut“ oder „böse, „Mensch“ oder „Monster“ ist. All das ist immerhin recht spannend und atemlos erzählt und kann insgesamt bedenkenlos genossen werden.

© Rockita

Area D: © 2012 Kyouichi Nanatsuki & Yang Kyung-il, Shogakukan / Carlsen

Archlord

Name: Archlord
Englischer Name: Archlord
Originaltitel: Archlord
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2005
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Jin-Hwan Park
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Archlord Band 1Story
Die Handlung beginnt im Lande Tullan im Jahre 501. Leon Manas ist Ritter und aufrichtiger Krieger mit der ehrenwerten Absicht, das Gleichgewicht der Mächte in seiner Welt Chantra zu sichern. Dafür kämpft und siegt er. Seine stärkste Waffe ist sein verzaubertes Schwert Brumhart, das von Gnomen geschaffen wurde und sich nur von einem würdigen Besitzer wie Leon ziehen zu lässt. Ein nützlicher Umstand, da die Macht über Brumhart in den falschen Händen einen Teil der Welt unterwerfen könnte. Doch Leon ist nicht an Macht interessiert. Er möchte nur weiter so gut es geht, seine Aufgabe erfüllen und möglichst viel Zeit mit seiner Familie verbringen, schließlich wurde er vor kurzem Vater eines Sohnes.

Zusammen mit dem noch namenlosen Jungen und seinem treuen Gefährten Ernan macht sich Leon auf zu seinem alten Freund, dem Magier Kenneth, auf das dieser den Namen seines Erstgeborenen auswählen möge. Auf halbem Weg werden die beiden Kameraden von Wegelagerern angegriffen, die es auf Brumhart abgesehen haben. Leon schickt Ernan mit seinem Sohn weg und kümmert sich allein um das Problem. Wie erwartet fällt es ihm nicht schwer, mit den Gegnern fertig zu werden. Doch als er sie schon fast alle besiegt hat, schleppt sich Ernan mit einem Schwert im Rücken und dem Kind auf dem Arm zurück. Diesen unbedachten Moment nutzen die Feinde zum Angriff. Nun gibt auch Ernan seine wahre Gesinnung bekannt. Er gehört zum den Angreifern und ist selbst hinter Brumhart her. Leon sieht die Gefahr für seinen Sohn und händigt seinem ehemaligen Freund das Schwert aus. Danach flieht er mit dem seinem Jungen und Ernan muss erkennen, dass er nicht in der Lage ist, das Schwert zu ziehen. Einen neuen Plan fassend, befiehlt er seinen Untergebenen, Leon zu verfolgen und zu töten. Vater und Sohn haben sich indes in eine Höhle retten können. Leon lässt seinen Jungen zurück, um sich schwer verletzt den Feinden zu stellen und damit von seinem Sohn abzulenken. Ersteres gelingt ihm: Ernan und sein Gefolge finden ihn und metzeln ihn nieder. Ernan befiehlt seinen Leuten, die Sippe der Manas auszulöschen. Da er scheint plötzlich ein seltsamer alter Mann…

Archlord Band 216 Jahre später…
Ein Mädchen wird auf der Suche nach dem Magier Kenneth zufällig von einem jungen Mann namens Zian gerettet. Dieser gibt sich als Enkel des Gesuchten zu erkennen und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Kurz darauf taucht Ugdrasil, ein alter Freund Zians und halb Mensch, halb Ork auf. Im Schlepptau hat er eine ganze Herde Goblins, mit denen er eine Streiterei angefangen hat und die nun Zerstörung verbreiten. Zusammen mit dem Mädchen aus dem Volk der Mage, das auch über Magie verfügt, hält das ungleiche Duo Zian und Ugdrasil die Meute davon ab, das Haus von Zians Großvater ganz dem Erdboden gleich zu machen. Nach dem Auftauchen Meister Kenneths enthüllt die Mage auch den Grund ihres Hierseins und bittet den einst mächtigsten Magier um Hilfe. Doch er lehnt ab und verweist auf die neue Generation, die die derzeitigen Probleme lösen soll. So kommt es, dass die drei Jugendlichen sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise begeben. Nicht zuletzt, da der hinterhältige Ernan seinen Plan, das Schwert Brumhart zu beherrschen, noch nicht aufgegeben hat und auch noch bald heraus findet, dass Leon Manas Sohn noch am Leben ist und ihm zum Dorn im Auge wird…

Eigene Meinung
„Archlord“ ist ein gelungenes Fantasy-Epos, das mal aus der Masse heraus sticht. Zu letzterem tragen die farbenfrohen Charaktere, der gut proportionierte Comedy-Anteil, ein überaus gelungener Zeichenstil sowie eine spannende Story maßgebend teil. Auch der leichte fernöstliche Touch durch die sehr ninja-ähnlichen Wegelagerer lässt sich nicht von der Hand weisen, wirkt aber nicht störend sondern in der Ritteratmosphäre eher erfrischend anders. Eine sechsbändige Serie, bei der man sich schon gleich den nächsten Band wünscht.

© Rockita

Archlord: © 2005 Jin-Hwan Park Daiwon/Tokyopop

Aqua

Name: Aqua
Englischer Name: Aqua
Originaltitel: Aqua
Herausgebracht: Japan: MAG Garden Corporation 2003
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Kozue Amano
Bände: 2 Bände / 1 Doppelband (2 in 1)
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
9,95 € (Doppelband)

Aqua Band 1Story
„Aqua“ erzählt die Geschichte von Akari Mizunashi, einem jungen Mädchen, dessen größter Traum es ist, eine Gondoliere zu werden. Die Story spielt im Jahr 2301 und klingt zunächst wie in einem Science-Fiction-Manga. Bereits vor 200 Jahren ist es der Menschheit gelungen, den Weltraum zu besiedeln. Nur 50 Jahre später in der Mitte des 22. Jahrhunderts veränderte der Planet Mars seine Oberflächenstruktur vollkommen. Das Eis an den Polen schmolz und bedeckte 90 % des einstigen „roten“ Planeten mit Wasser, weswegen er bald zu „Aqua“ umbenannt wurde.

Die eigentliche Handlung beginnt mit der Ankunft Akaris in Neo Venezia, einer Stadt auf Aqua, die nach dem Vorbild Venedigs errichtet wurde. Hier möchte sie eine Lehre als „Undine“ beginnen, als Fahrerin einer traditionellen Gondel, die für Fahrten mit Touristen eingesetzt wird. Eine Lehrstelle bei der ARIA COMPANY hatte sie bereits gefunden und nun wartet sie auf jemanden aus der Firma, der sie abholen soll. Während sie wartet, macht sie die Bekanntschaft einer Marskatze, mit der sie sich anfreundet. Plötzlich klaut diese Akari ohne Vorwarnung ihren Rucksack und fällt auch noch in eine vorbeifahrende Gondel. Akari stürmt hinterher und landet schließlich ebenfalls in besagter Gondel, die einem Postmann gehört. Sie schließt sich seiner Tour an und schläft irgendwann ein. Doch der Postmann bringt sie sicher zur ARIA COMPANY. Dort gibt es dann die erste Überraschung für Akari. Der Kater, dem sie den schönen Tag mit dem Briefträger verdankt ist niemand anderes, als der Direktor der Firma, in der sie ab diesem Tag angestellt ist. Alicia, ihre Vorgesetzte und Ausbilderin erklärt dem verdutzten Mädchen, dass Marskatzen eine menschenähnliche Intelligenz haben. Akari merkt, dass sie noch viel lernen muss.

Aqua Band 2Am nächsten Morgen entdeckt der frisch gebackene Undinen-Lehrling Akari gleich nach dem Aufstehen eine andere Undine, die aber sofort wieder verschwindet. Nach dem Frühstück möchten der Direktor und Alicia Akaris Können begutachten. Dabei zeigt sich, dass Akari das Rudern auf der falschen Seite gelernt hat, sich also nun völlig umstellen muss.
Am selben Tag lernt sie auch das Mädchen vom Morgen kennen. Sie heißt Aika, ist ebenfalls ein Lehrling, wenn auch bei einer anderen Firma und sieht ehrfurchtsvoll zu Alicia auf. Nach dem Hintergrund, dass sie so Alicia häufiger sehen kann, freundet sich Aika mit Akari an.
Eine spannende Ausbildung beginnt vor der magischen Kulisse von Neo Venezia…

Eigene Meinung
In seinem Manga „Aqua“ hat Kozue Amano eine völlig neue Zivilisation geschaffen, die an Venedig erinnert, aber auch viel Neues enthält. So ist es nicht verwunderlich, dass die Hintergründe besonders fantasievoll gestaltet sind. Doch auch die Story ist neuwertig, mal was ganz anderes und macht Lust auf mehr. Spaß, aber auch eine ernste Hintergrundhandlung mit einem Schuss Fantasy ist hier die treffende Beschreibung. Ein feiner Zeichenstil rundet die Sache ab und macht „Aqua“ mehr als lesenswert.

© Rockita

Aqua: © 2003 Kozue Amano MAG Garden Corporation / Tokyopop

Angel Para Bellum

Name: Angel Para Bellum
Englischer Name:
Originaltitel: Angel Para Bellum
Herausgebracht: Japan: Flex Comics 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Story: Kent Minami
Zeichnungen: Nozomu Tamaki
Bände: 3 Bände, abgebrochen (nach Band 2 in Deutschland eingestellt)
Preis pro Band: 6,95 €

Angel Para Bellum Band 1Story
Der kleine Mitsuru ist verzweifelt: Kirie ist verschwunden! Seit dem plötzlichen Tod seiner Familie hat sich die junge Frau um ihn wie eine große Schwester gekümmert. Nun ist sie seit drei Monaten wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizei sucht zwar weiter nach ihr, doch macht sich insgeheim wenig Hoffnungen, Kirie lebendig wiederzufinden. Mitsuru will dennoch nicht aufgeben. Sollte sie nicht zurückkehren, wäre er ganz allein auf der Welt. Darum geht er regelmäßig zur Polizeiwache, um sich über den Stand der Ermittlungen zu erkunden.

Nach einem weiteren erfolglosen Besuch beim Kommissar passiert das Unfassbare: Mitsuru wird von einigen skurrilen Gestalten in ein Auto gezerrt und gekidnappt. Erst erwähnt der Junge eine normale Entführung mit Lösegeldforderung, doch schnell muss er erkennen, dass die seltsamen Leute offenbar an etwas ganz anderem interessiert sind: an ihm selbst.

Bevor ihm die Fremden aber etwas antun können, brechen zwei Frauen mit Flügeln durch die Decke – und in einer von ihnen entdeckt Mitsuru die verschollene Kirie. Die und ihre Partnerin haben zunächst aber anderes zu tun, als sich um ihn zu kümmern. Immerhin stehen ihnen ein Dutzend bis auf die Zähne bewaffneten Geiselnehmer gegenüber. Doch Kugeln scheinen den beiden wenig auszumachen und auch sonst haben weder Kirie noch die schwarz gekleidete Azrael wirkliche Probleme, um mit ihren Gegnern aufzuräumen und Mitsuru zu retten.

Es stellt sich heraus, dass der Erzengel Gabriel in Kiries menschlichen Körper geschlüpft ist, um auf der Erde wandeln zu können. Gleichfalls wohnt auch Azrael in einem Menschen. Mitsuru selbst ein sogenannter Nephilim, ein Mischwesen, das unbedingt vor dem Zugriff der Dämonen beschützt werden muss. Für Gabriel/Kirie nicht nur eine Pflicht, sondern auch der persönliche Wunsch, denn ihr menschliches Bewusstsein bleibt erhalten. Von diesem Moment sind Mitsuru, Kirie sowie ihr Verbündeter Engel Azrael in eine nicht enden wollende Jagd verwickelt, deren Ende noch nicht absehbar ist…

Angel Para Bellum Band 2Eigene Meinung
„Angel Para Bellum“ ist eine Action-Serie von Kent Minami mit Zeichnungen des durch „Dance in the Vampire Bund“ bekannt gewordenen Mangaka Nozomu Tamaki. Auch diese Story um den ewigen Kampf zwischen Engeln und Dämonen geht auf die „Fantasy im 21. Jahrhundert“-Schiene, der auch Fernsehserien wie „Buffy“ angehören. Allerdings kann die Handlung weder mit erwähnten Serien, noch Tamakis eigenen Geschichten mithalten, denn sehr gehaltvoll ist sie nicht. Sie besteht nämlich zum größten Teil aus Action und schlüpfrigen Szenen. Mühsam hangelt sich die Handlung von Kampf zu Kampf, dazwischen bieten lediglich die freizügigen Ansichten so etwas wie den Stein zur Überbrückung. Mitsuru – zu Beginn der Erzählung eigentlich in den Mittelpunkt gestellt – wird schnell zur Randfigur und zum kleinen Anhängsel.

Die Zeichnungen dürften allen Tamaki-Lesern nicht sonderlich überraschen. In einigen Charakteren kann man problemlos Figuren aus „Dance in the Vampire Bund“ erkennen. Selbstredend sind alle Kämpfe gezeichnet von Dynamik und alle Frauen sind physisch gut bestückt. Was man von den angeblich androgynen Engeln auch sagen kann – sie weisen zumindest keine für den Leser sichtbaren nicht-weiblichen Attribute auf. Aber da diese Art von Manga in Japan hauptsächlich von Männern gelesen wird, sollte das nicht besonders überraschen.

Die deutsche Ausgabe beinhaltet eine Farbseite mit dem bunten Serienlogo sowie eine weitere mit dem Inhaltsverzeichnis, die aber ohnehin größtenteils schwarz-weiß gehalten ist. Auf einer weiteren Farbseite am Ende des ersten Bands finden sich die Waffen der Protagonisten in Farbe bzw. das Impressum… Vermutlich hat es technische Gründe, dass sich die Farbseiten am Anfang und Ende des Bands befinden müssen – in diesem Fall sind sie allerdings ziemlich überflüssig. Fans von Tamaki-Senseis Zeichnungen und solchen, denen es mehr um Zeichnungen, als um Handlung geht, kann diese Serie nahegelegt werden.

© Rockita

Angel Para Bellum: © 2011 Kent Minami / Nozomu Tamaki Flex Comics / Tokyopop

Angel Heart

Name: Angel Heart
Englischer Name: Angel Heart
Originaltitel: Angel Heart
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2001
Frankreich: Panini France 2003
Deutschland: –
Mangaka: Tsukasa Hôjô
Bände: 33 Bände
zweite Staffel als „Angel Heart II“
Preis pro Band:

Angel Heart Band 1Story
„Angel Heart“ beginnt mit einem ganz normalen Arbeitstag für die Hauptdarstellerin. Im Shinjuku-Park in Tokyo tötet die Auftragskillerin mit dem Codenamen „Glass Heart“ einen Mann. Doch diesmal ist alles anders. Als sich „Glass Heart“ vom Tatort enfernt, kommt ihr ein kleines Mädchen mit zwei Eistüten entgegen. Sie ist die Tochter des gerade Getöteten und versucht vergeblich, ihren Vater aufzuwecken. Dieses Erlebnis lässt das Herz von „Glass Heart“ zerspringen.

Am Abend dieses Tages auf einem Hochhaus…
Glass Heart erstattet ihrem Auftraggeber, einer geheimen Organisation, Bericht. Sie hat einen Entschluss gefasst. Nachdem sie nun bereits 50 Menschen für die Organisation getötet hat, möchte sie jetzt aussteigen und benutzt dafür die einzig mögliche Methode: Sie springt von dem Dach des Hochhauses…

Doch es läuft nicht so, wie sie es geplant hat. Sie ist für die Organisation zu wichtig, als dass man sie einfach so sterben lassen würde. Sie wird in einer Spezialklinik in Taiwan „wiederhergestellt“ und bekommt ein neues Herz, um das zu bekommen, die Organisation keine Mühen und Morde scheut…

Ein Jahr später sind alle Verletzungen von Glass Heart verheilt und auch das neue Herz funktioniert eigentlich fehlerlos. Trotzdem liegt die ehemalige Elite-Killerin immer noch im Koma und erlebt darin ihre Kindheit.

Von Kindesbeinen an lebte sie als Nr. 27 in einem Ausbildungslager der Organisation, wo sie unter harten und unmenschlichen Methoden mit dutzenden anderen Kindern zu einer Tötungsmaschine ausgebildet wurde. Doch auch nach der Ausbildung und dem radikalen Auswahlverfahren kommt Glass Heart nicht zur Ruhe. Wieder und wieder muss sie für die Organisation töten und immer mehr zerbricht dadurch ihr Herz. Das kleine Mädchen, das seinen toten Vater zum Eis essen animieren will, lässt es endgültig zerspringen. Sie möchte gerne sterben, aber sie schaffte es nicht. Doch jetzt ist auf eine unbeschreibliche Art alles anders für Glass Heart. Sie sieht Menschen und Bilder, sie hat Erinnerungen, die sie vorher nicht hatte und die nicht von ihr stammen. Und sie hat dieses komische Gefühl, dass sie am Leben bleiben will…

Angel Heart Band 2Gleichzeitig versucht „City Hunter“ Ryo Saeba den Verbleib des Herzens seiner Freundin Kaori Makimura herauszufinden. Nach dem Tod seiner Verlobten bei einem Autounfall sollte ihr Herz als Organspende zu einem anderen Krankenhaus transportiert werden. Dort kam es allerdings nie an, da der Transport überfallen und das Herz gestohlen wurde. Ryo ist fest davon überzeugt, dass Kaori zu ihm zurück kehren wird. Und seltsamerweise zieht es Glass Heart tatsächlich nach Tokyo…

Eigene Meinung
„Angel Heart“ ist die neue Serie des „City Hunter“-Zeichners Tsukasa Hojo und quasi die Fortsetzung der Serie. Laut Herrn Hojo soll man sie nicht als solche, sondern als „eigenständige Serie“ sehen und die „Ähnlichkeit der Charaktere der beiden Serien“ als „Zufall“ hinnehmen [aus dem Vorwort]. Der Zeichenstil ist gewohnt gut und die Story hat was. Sie ist gleichzeitig actiongeladen und romantisch, vermischt den normalen Gang der Dinge in der Unterwelt mit unglaublichen Szenen. Leider leider ist diese Serie bisher nur in Frankreich erschienen, aber wenn ihr sie euch kräftig wünscht bei einem Verlag kann diese Serie auch zu uns kommen.

© Rockita

Angel Heart: ©2001 Tsukasa Hojo, Shinchosha

Anatolia Story

Name: Anatolia Story
Englischer Name: Red River
Originaltitel: Sora wa akai kawa wo hotori
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1995
Deutschland: EMA 2003 (Manga Twister)
Mangaka: Chie Shinohara
Bände: 28 Bände
Preis pro Band: 5,00 € (Bände 1-13)
6,00 € (Bände 14-22)
6,50 € (Bände 23-28)

Anatolia Story Band 1Story
Yuri Suzuki ist eigentlich ein ganz normales 15-jähriges Mädchen. Sie ist rundherum glücklich, hat auf Anhieb die Aufnahmeprüfung für die Oberstufe bestanden und hat einen Freund namens Himuro, den sie über alles liebt und mit dem sie glücklich ist. Doch nur einen Tag, nachdem sie Himuro das erste Mal geküsst hat, fangen die seltsamen Ereignisse an. Immer, wenn sie in der Nähe von Wasser aufhält, erscheinen Hände aus dem Wasser und drohen sie mit sich zu ziehen. Niemand glaubt ihr. Als sie eines verschneiten Tages mit Himuro zusammen spazieren geht, passiert es dann: Die Hände schnappen sie und ziehen sie durch eine Wasserpfütze mit sich.

Beim Auftauchen befindet sie sich in einer anderen Welt. Es ist das Jahr 1350 v. Chr., zur Zeit Tutanchamuns, in Anatolien – der heutigen Türkei. Sie versteht die Welt nicht mehr, so flüchtet sie vor den herbeigeeilten Wachen, die sie gefangen nehmen wollen. Gerade rechtzeitig wird Yuri von einem jungen Mann vor den Soldaten gerettet, indem er so tut, als wäre sie seine Geliebte.

Aus Angst vor ihm läuft sie wieder weg und wird von der Königin des Landes gefangen genommen. Sie will Yuri opfern um damit einen Fluch auszusprechen, der alle Prinzen außer ihrem eigenen Sohn beseitigen soll, damit für diesen der Weg zur Thronfolge frei ist.
Am Tag der Opferung wird Yuri erneut von dem jungen Mann, der wie sich herausstellt der drittgeboree Prinz der Hethiter und voraussichtlicher Thronfolger ist, gerettet, indem er behauptet er hätte mit ihr geschlafen. Ein entjungfertes Opfer ist unbrauchbar, daher gelingt des dem jungen Mann, seinen Vater von dem Menschenopfer absehen zu lassen.
Um sie vor allem was kommt zu beschützen, gibt Kail, der Prinz, vor sie wäre seine Geliebte und nimmt sie mit in seinen Palast.

Anatolia Story Band 2Doch was soll Yuri hier? Das ist nicht ihre Welt, wie soll sie je wieder zurückkommen? Zudem droht Gefahr von der Königin, die ihren Plan nicht so schnell aufgibt. Ist Yuri vielleicht wirklich die Wiedergeburt der Göttin Ishtar, wie alle bald behaupten?

Eigene Meinung
Mit Anatolia Story hat die Manga Twister einen Volltreffer gelandet. In die Story flossen geschichtlich nachweisbare Elemente ein, Namen wurden übernommen. Der Manga vermittelt eindrucksvoll das Leben der Hehither. Eine Intrige, wie es die Königin plant, soll es früher häufig gegeben haben. Der typische Shojo-Stil der Zeichnungen regt zum Lesen an. Das Charakterdesign ist abwechslungsreich gestaltet. Die Handlung steigert sich von Kapitel zu Kapitel und trotz der relativen Länge der Serie von 28 Bänden kommt nie Langeweile auf. Absolute Spitzenklasse mit besonderer Leseempfehlung!

© Rockita

Anatolia Story: ©1995 Chie Shinohara, Shogakukan/EMA

Ame & Yuki – Die Wolfskinder

Name: Ame & Yuki – Die Wolfskinder
Englischer Name: Wolf Children
Originaltitel: Ôkami kodomo no Ame to Yuki
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Characterdesign: Yoshiyuki Sadamoto
Story: Mamoru Hosoda
Zeichnungen: Yu
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Ame & Yuki - Die Wolfskinder Band 1Story
Hana ist eine äußerst gewissenhafte junge Studentin an der naturwissenschaftlichen Fakultät einer Tokyoter Universität. Eines Tages fällt ihr ein junger Mann in einer ihrer Vorlesungen auf, der kein Student zu sein scheint. Sie verliebt sich auf den ersten Blick in den ruhigen, ein wenig in sich gekehrten Besucher. Schnell entwickelt sich einem Beziehung zwischen ihr und dem namenlosen Umzugshelfer. Für beide ist es die Liebe ihres Lebens und so beschließen sie, zusammen zu ziehen. Zuvor offenbart ihr Freund Hana allerdings noch ein großes Geheimnis: Sein Vater stammt von einem Wolfsmenschen ab, damit ist er auch zum Teil ein Wolf. Dadurch ist er in der Lage, sich nach Belieben in einen vollständigen Wolf, aber auch einen Wolfsmenschen (ähnlich einem Werwolf) zu verwandeln.

Hana lässt sich von dieser Enthüllung jedoch nicht beirren. Ihr Glück wird vollkommen, als sie entdeckt, dass sie schwanger ist. Jedoch entstehen dadurch auch Ängste vor Komplikationen. Was tun, wenn ihr Kind als Wolf auf die Welt kommt? Zur Sicherheit entscheidet sich Hana für eine Hausgeburt. Doch die Sorge ist zunächst unbegründet: Die kleine Yuki kommt als gesundes Menschen-Baby zur Welt, ebenso wie ein gutes Jahr später ihr Bruder Ame. Als alles perfekt scheint, geschieht das Unfassbare: Der Wolfs-Mann hat einen Unfall und stirbt! Nun steht Hana mit den beiden Babys alleine da und muss schauen, wie sie mit den Ersparnissen ihres verstorbenen Mannes über die Runden kommt.

eirtuonve 4Als wäre dies nicht schon schwierig genug, zeigt sich bald, dass Yuki und Ame durchaus Wolfsgene in sich tragen. Kaum sind sie etwas älter, entwickeln auch sie spielerisch die Fähigkeit, sich zu verwandeln. Dies macht es Hana unmöglich, sich Hilfe bei der Erziehung zu holen. Dazu kommen noch Konflikte mit Nachbarn und dem Vermieter ihrer Wohnung, die sich über den Lärm beschweren, sowie von der öffentlichen Fürsorge, die Hana Vernachlässigung unterstellen, da sie mit ihren Kindern nicht zu den Vorsorgeuntersuchungen erschiedenen ist.

Ame & Yuki - Die Wolfskinder Band 2In dieser Situation fasst Hana den Entschluss, aufs Land zu ziehen – dorthin, wo es Abstand zu den Nachbarn gibt und genügend Auslauf für die Kinder, um beide Identitäten – Mensch und Wolf – ausleben zu können. Doch auch das Leben auf dem Land ist mit Schwierigkeiten verbunden. Und wovon soll die kleine Familie leben, wenn die Ersparnisse des Vaters aufgebraucht sind?

Eigene Meinung
„Ame & Yuki – Die Wolfskinder“ ist die Manga-Fassung des gleichnamigen Anime-Films von Mamoru Hosoda (u.a. „Summer Wars“). Ein weiteres Mal gelingt es Regisseur Hosoda ein zartes, gefühlvolles Märchen zu erzählen, das durchaus romantisch, aber nie kitschig oder platt den Empfindungen der Protagonisten Hana folgt. Diese versucht, nicht selten kämpferisch, den für ihre Familie besten Weg zu gehen – aller Komplikationen und Anfeindungen der Menschen um sie herum zum Trotz.

Es sind die Details, die das Arrangement besonders machen. Zum Beispiel bleibt der Wolfs-Vater über die ganze Handlung hinweg namenlos, lebt aber stets in der Erinnerung fort. Immer wieder Blicke auf Fotos oder kurze Rückblenden lassen ihn nicht vergessen werden.
Mangaka Yu setzt die Handlung mit leichten, zum Teil beschwingten Zeichnungen wunderschön in Szene. Das Charakterdesign stammt dagegen von Yoshiyuki Sadamoto, der durch „Neon Genesis Evangelion“ bekannt wurde. Yu übernimmt diese Vorlagen, schafft es aber, dennoch eigene Akzente zu setzen. Parallel zum Manga erscheint bei KAZÉ der Anime-Film, den man sich ebenso wenig entgehen lassen sollte, wie diese beruhigende Manga-Serie.

© Rockita

Ame & Yuki – Die Wolfskinder: © 2012 Mamoru Hosoda / Yu / Yoshiyuki Sadamoto, Kadokawa Shoten / Tokyopop

All You Need is Kill

Name: All You Need is Kill
Englischer Name: All You Need is Kill
Originaltitel: All You Need is Kill
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2014
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Vorlage: Hiroshi Sakurazaka
Szenario: Ryosuke Takeuchi
Zeichnungen: Takeshi Obata
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

All you need is kill Band 1Story
In naher Zukunft wird die Menschheit von der außerirdischen Rasse der Mimics heimgesucht, deren einziges Streben und Trachten das Auslöschen aller Menschen ist. Soldaten aus aller Welt kämpfen, ausgestattet mit in Japan entwickelten Exoskeletten, gegen die Bedrohung aus dem All. Doch auch diese Technik scheint gegen die feindliche Übermacht kaum etwas auszurichten. Die Soldaten an der Front gleichen mehr Kanonenfutter. lediglich eine Spezialeinheit der US Army, die US Special Forces unter der Leitung der weltbesten Exo-Soldatin Rita Vrataski, kann nennenswerte Ergebnisse im Kampf verbuchen.

Davon ist der Jung-Soldat Keiji Kiriya noch weit entfernt. Kaum die Kadettenschule abgeschlossen, wird bereits sein erster Kampfeinsatz zum Alptraum. Sein Trupp gerät in einen Hinterhalt, den meisten seiner Kameraden nicht überleben. Und auch er selbst fällt kurze Zeit später auf dem Schlachtfeld – allerdings nicht, ohne kurz vor seinem Tod die Bekanntschaft der legendären „Kampfhündin des Schlachtfelds“ Rita Vrataski gemacht zu haben…

Unvermittelt wacht Keiji wieder in seinem Bett in der Kaserne auf. Hat der seinen eigenen Tod etwa nur geträumt? Alles erscheint ihm merkwürdig, den gesamten Tag erlebt er als ein einziges Déjà-Vu. Selbst das Straftraining, das seine Truppe aufgebrummt bekommt, scheint er im Traum schon einmal erlebt zu haben. Und wieder fällt er bei seinem ersten Kampfeinsatz auf dem Schlachtfeld – um erneut in seinem Bett aufzuwachen. Nach einiger Zeit und weiteren Toden wird es Keiji bewusst: Er befindet sich in einer Zeitschleife, dazu verdammt, seinen ersten Kampfeinsatz wieder und wieder zu erleben, bis er wieder stirbt und es von vorne losgeht.

Entschlossen, sich seinem Schicksal nicht zu beugen und der Zeitschleife zu entfliehen, beschließt Keiji, jedes einzelne Leben, jeden einzelnen Tag zu nutzen, um seine Fähigkeiten und Erfahrungen als Soldat zu erweitern. „Learning by doing“, in diesem Fall „Learn to kill by doing“ wird sein Motto. Sein Ziel ist nun das Überleben, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Und tatsächlich macht er nach und nach Fortschritte, bis er eines Tages eine Schlacht überlebt. Doch wird er der Zeitschleife jemals entfliehen können?

Eigene MeinungAll you need is kill Band 2
Der Manga „All You Need is Kill“ ist die zweibändige Adaption des gleichnamigen Romans aus der Feder von Hiroshi Sakurazaka. Anlässlich der US-amerikanischen Verfilmung des Stoffs unter dem Titel „Edge of Tomorrow“ (mit Tom Cruise und Emily Blunt in den Hauptrollen) wurde in Japan eine Manga-Fassung geschaffen, für den Takeshi Obata (u.a. „Death Note“) als Zeichner gewonnen werden konnte.

Der Manga folgt dem Roman inhaltlich im Gleichschritt. Man kann im Grunde beide Fassungen nebeneinander legen, so eng bleibt die Adaption am Original. Das liegt auch an der dankbaren Vorlage. Etwa die Gedanken des Protagonisten Keiji, die dem Leser stakkatoförmig nahe gebracht werden, eignen sich hervorragend zur Umsetzung im Manga. Obatas gewohnt gelungenes Design zeichnet sich durch detaillierte Hintergründe, ein ausgeklügeltes Mecha-Design (Lob also auch an die Assistenten!), eine flotte Panelfolge in den Actionszenen und abwechslungsreiche Perspektiven aus. Obwohl sich gewisse Abläufe immer wieder wiederholen, werden sie stets aus anderen Blickwinkeln gezeigt und so dadurch nicht langweilig. Die ausdrucksstarken Augen ermöglichen es dem Leser, sich in die Charaktere hinein zu versetzen – vielleicht sogar noch besser als der Roman, der zwar mehr Informationen bietet, aber immer nur aus einer Perspektive geschrieben ist – entweder aus Keijis oder aus Ritas. Der Manga führt beide Perspektiven bis zu einem gewissen Punkt von Anfang an zusammen.

Der Manga bietet eine echte Alternative zum Roman. Er ist optisch ansprechend, man verpasst nichts vom Inhalt im Vergleich zum Textband und für die Handlung ist das Format definitiv ansprechender.

© Rockita

All You Need is Kill: © 2014 Hiroshi Sakurazaka, Ryosuke Takeuchi, Takeshi Obata, Shueisha / Tokyopop

Alive

Name: Alive
Englischer Name:
Originaltitel: Alive
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1999
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Tsutomu Takahashi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

AliveStory
„Alive“ beginnt im Todestrakt eines Gefängnisses – dem Ort, an dem zum Tode Verurteilte auf ihre Hinrichtung warten. Auch Tenshu Yashiro gehört zu diesen Todeskandidaten. Aus Rache für die Vergewaltigung seiner Freundin Misako tötete er deren Peiniger. Später wurde er auch für den Tod Misakos zur Rechenschaft gezogen und schließlich zum Tode verurteilt. Wochenlang wartete er auf den Tag seiner Hinrichtung. Während dieser Zeit machte er sich besonders durch gute Führung und ein gutes Verhältnis zu allen Insassen und Bediensteten der Strafanstalt einen Namen. Bereit, für seine Vergehen zu büßen, macht ihm weniger das Sterben als vielmehr der Zustand nach seinem Tod zu schaffen…

Eines Tages wird Yashiro endlich zu seiner letzten Reise abgeholt. Nach einem abschließenden Gespräch mit dem Gefängnisdirektor macht sich der Todeskandidat letztendlich bereit. Doch zu seiner Verwunderung wird er nicht zum Henker abgeführt. Stattdessen bringt man ihn zu zwei seltsamen Personen – einem intelligent aussehenden Mann und einer hübschen Frau – in ein abgeschottetes Zimmer. Dort unterbreiten die beiden Yashiro ein unglaubliches Angebot: Sie könnten seine Hinrichtung absagen lassen, wenn er sich im Gegenzug bereit erklärt, mit ihnen zu kommen. Auch wenn ihm die ganze Sache äußerst suspekt vorkommt, siegt Yashiros Überlebenswille. Er unterschreibt ein Formular, das ihm alle Bürgerrechte aberkennt und verlässt zusammen mit seinem ehemaligen Mitgefangenen Gondo das Gefängnis. Sie werden in ein Forschungslabor gebracht und dort in einem monoton wirkenden Raum eingesperrt. Ihnen soll es an nichts fehlen, nur manche Dinge sind verboten – so darf zum Beispiel der Raum nicht verlassen werden, Uhren oder andere Gegenstände, die Zeitgefühl vermitteln, sind untersagt. Abgesehen davon mangelt es den beiden Ex-Todeskandidaten an nichts und sie haben vor allen Dingen ihr Leben geschenkt bekommen…

Die Tage vergehen zögerlich. Während Gondo sich dem Alkohol hingibt, überlegt sich Yashiro, was durch diese Prozedur erreicht werden soll, kann sich aber keinen Reim darauf machen. Eines Tages kommt es zu einem merkwürdigen Vorfall. Plötzlich wird ein Vorhang an einer Seite des Raumes geöffnet, in dem sich Gondo und Yashiro befinden. Dahinter befindet sich ein weiterer, ähnlicher Raum, in dem man eine hübsche junge Frau beim Duschen beobachten kann. Unvermittelt beginnt diese ein Gespräch mit den faszinierten Männer und macht ihnen ein unglaubliches Angebot: Einer von ihnen darf zu ihr kommen und mit ihr Spaß haben – sofern er vorher seinen Mitbewohner tötet. Der gewalttätige und sexuell ausgehungerte Gondo sieht gleich seine Chance gekommen und kann sich nur schwer zügeln, zumal von diesem Moment an Psycho-Tricks an den beiden Männer durchgeführt werden, um deren Emotionen noch zu verstärken, wie zum Beispiel die Einleitung des Duftes aus dem Nachbarzimmer.

Yashiro und Gondo wissen nicht, dass sie bereits mitten in einem Experiment stehen, aus dem es für sie kein Entkommen mehr gibt und dass ihr „Leben“ nur als Versuchsobjekt sieht…
Doch was hat das Mädchen im Nachbarzimmer damit zu tun und was planen die Wissenschaftler, die die beiden Todeskandidaten „gerettet“ haben, wirklich?

Eigene Meinung
„Alive“ ist ein One-Shot von Tsutomu Takahashi, der zumindest zunächst den Anschein erweckt aus einer neuen Perspektive geschrieben zu sein – aus der eines Todeskandidaten in der Todeszelle. Auch die Umstände zu Anfang des Bandes – die mysteriöse „Rettung“ Yashiros, die Unterbringung in einem seltsam abgeschotteten Raum zusammen mit einem gewalttätigen Mörder ohne jegliche Erklärung – erscheint auf den ersten Blick einmal neu und schürt auch die Erwartungen der Leser an die Story, die jedoch nicht verwirklicht werden. Mit der Zeit werden die wahren Absichten der Wissenschaftler und deren Hintermänner offenbart, die wiederum so gar nichts mit dem zu tun, was man erwartet. Stattdessen geht die Story in Richtung der altbekannten Grusel-Geschichten aus Japan. Dies ist sehr enttäuschend, zumal diese Handlung auch nicht an andere dieses Genres heran kommt und das Ergebnis am Ende nur allzu erschließbar ist.

Daneben bekommt der Leser noch Einblick in die Gefühlswelt des Protagonisten und dessen Schuldgefühlen im Bezug auf seine nun tote Geliebte Misako. Die Wahrheit scheint umso erschreckender, als dass sie überraschend ans Licht kommt. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei der Grundhandlung von „Alive“ viel Potenzial dadurch verschenkt wurde, dass man versucht hat, sich an anderen Szenarien zu orientieren und nicht auf der neuen Linie blieb.
Auch der Zeichenstil ist nichts Besonderes. Fans des Horror-Genres könnten sich allerdings evt. einen netten Nachmittag mit diesem Band machen.

© Rockita

Alive: © 1999 Tsutomu Takahashi, Shueisha / Carlsen

Alice im Wunderland

Name: Alice im Wunderland
Englischer Name: Alice in Wonderland
Originaltitel: Alice in Wonderland
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2007
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Sakura Kinoshita (Adaption)
Lewis Carroll (Original)
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Alice im WunderlandStory
Die junge Alice Liddel führt das ganz normale Leben einer höheren Tochter in London – zu normal für ihren Geschmack. Eines Tages, als sie mit ihrer älteren Schwester im Garten ist, bemerkt sie ein seltsames weißes Kaninchen. Das kann nicht nur sprechen und trägt einen Anzug, sondern scheint sich auch noch in akuter Zeitnot zu befinden. Kurz entschlossen folgt Alice dem Kaninchen in seinen Bau und fällt prompt durch einen nicht enden wollenden Tunnel in eine völlig fremde Welt.

Dort angekommen haben sich seltsamerweise ihre Frisur und ihr Kleid geändert. Zudem scheinen alle Türen, die aus dem seltsamen Bau herausführen, verschlossen. Die einzige Tür, zu der es einen Schlüssel gibt, scheint für Zwerge gemacht zu sein. Plötzlich bemerkt Alice ein kleines Fläschchen mit der verdächtigen Aufschrift „Trink mich!“. Unmittelbar nach Genuss des ominösen Getränks fängt das Mädchen an zu schrumpfen. Leider ermöglicht ihr auch dieser kleiner Trick nicht den Weg in den Garten, da sie den Schlüssel zur Tür auf dem Tisch liegen gelassen hat – und der ist nun wolkenkratzerhoch und unerreichbar.

Einiges an Hin und Her ist erforderlich, bis Alice endlich ihren Weg in den Garten gefunden hat. Dort macht sie sofort die Bekanntschaft von weiteren Bewohnern dieses „Wunderlands“, wo Einer seltsamer als der Andere ist. Eine rauchende alte Raupe ist es schließlich, die Alice den passenden Tipp gibt und ihr einen bestimmten Pilz zeigt, durch den sie wachsen bzw. schrumpfen kann, wenn es denn mal nötig sei.

Und das wird schnell nötig, denn auch die Menschen an diesem Ort scheinen nicht ganz normal zu sein. Ein Hutmacher frönt dem Nichtstun in einer Endlos-Teeparty mit dem Märzhasen und der Haselmaus. Die Herzkönigin und ihr Gatte haben – neben abstrusen Krocket-Matches – nichts besseres zu tun, als ihren Untertanen die Köpfe abschlagen zu lassen.
Und noch weitere Wunderlichkeiten erwarten Alice. Wird sie wieder nach Hause finden?

Eigene Meinung
„Alice im Wunderland“ ist die Manga-Adaption des gleichnamigen Romans von Lewis Carroll. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Japaner auf der „Alice-Welle“ der letzten Jahre mitschwimmen und einen Manga zum Fantasy-Roman produzieren lassen würden. Dafür ausgewählt wurde mit Sakura Kinoshita („Detektiv Loki“) eine Mangaka, für die aber damit ein großer Wunsch in Erfüllung ging, da sie nach eigener Aussage den Roman sehr liebte.
Das zeigt sich eindeutig an der Adaption, die dem Original wirklich sehr nahe folgt. Lediglich einige Kürzungen wurden vorgenommen, um die Story auf „Manga-Format“ zu bringen. Dies ist insoweit nicht so schlimm. Leider wurden aber auch zusammen mit den Manga-typischen Gestiken einige japanische Floskeln, Anspielungen und Verhaltensweisen eingefügt, die den Original-Kontext in jeder Hinsicht sprengen. Was für Japaner interessanter gemacht werden sollte, wirkt auf Europäer (insbesondere bei Kenntnis der Vorlage) recht befremdlich und stört eher die Handlung, als dass es ihr beiträgt. Die Story, die in sich schon überdreht und schrill wirkt, wird durch diese Einschübe überladen. Das ist einfach schade.

Ein umgekehrtes Bild erscheint bei den Zeichnungen. Um ansprechender zu wirken, wurde dieser „Alice“-Manga komplett in Farbe und Hardcover veröffentlicht. Leider unterstützt das Medium Farbe die Story längst nicht so sehr, wie es könnte. Was für Japaner sehr bunt herüber kommt, wirkt auf Europäer mit Comic-Erfahrung blass und etwas bleich. Gerade die Hintergründe hätte man bei dieser Story viel farbenfroher gestalten können. Die vorherrschenden Farben im sind tatsächlich Weiß und Grün. Überhaupt kommen die Hintergründe, ebenso wie die allermeisten Charaktere – abgesehen von Alice – sehr einfach und schematisch daher, wodurch einiges an Potenzial verschenkt wird. Einzig Alice selbst, kommt zuckersüß und detailliert daher und bekommt sogar pro Kapitel ein neues goldiges Outfit samt Frisur verpasst. In ihren Produktionsskizzen erklärt die Zeichnerin, dass sie alles selbst machen musste und eine enge Deadline hatte, weswegen sie auch nicht die Zeit für aufwendigere Kolorierungen hatte. Damit haben sich die Japaner ins eigene Fleisch geschnitten. Aus diesem Manga hätte man viel mehr heraus holen können. Die Steilvorlage – auch durch den Disney-Film mit Johnny Depp – wurde daher leider nicht genutzt.

So bleibt den Interessierten nur der Roman oder, für die, die es mit der Nähe zum Original nicht so genau nehmen, die Serie „Wonderful Wonder World“. Auch die Zeichnerin sollte man im Auge behalten. Mit ein paar Assistenten und etwas mehr Zeit könnte da Großes heraus kommen.

© Rockita

Alice im Wunderland: © 2007 Sakura Kinoshita Gentosha / Tokyopop

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