Take Over Zone

Name: Take Over Zone
Englischer Name:
Originaltitel: Take Over Zone
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2009
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Masara Minase
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Take Over Zone Band 1Story:
Mizuki Hashimoto hat das Laufen endgültig aufgegeben. Nachdem es während seiner Zeit an der Mittelschule zu einigen unschönen Vorfällen im Leichtathletikclub kam, hat er sein Hobby endgültig an den Nagel gehängt. An seiner neuen Schule fällt Hashimoto aufgrund seiner guten Leistungen im Sprint auf und wird prompt von Ogasawara eingeladen dem Leichtathletikclub beizutreten. Hashimoto hat eigentlich gar keine Lust, doch da der Club dringend gute Sprinter sucht, lassen die Teammitglieder nicht locker. Konno, der vorwiegend Hochsprung macht, fordert ihn schließlich mit einer ungewöhnlichen Bedingung zu einem Kräftemessen im Sprint heraus: Sollte er gewinnen, muss er dem Club beitreten, sollte er verlieren, wäre er nutzlos für den Club und müsse sich nicht einmal um eine Aufnahme bemühen.

Hashimoto, der Konno von früher kennt, akzeptiert die seltsamen Bedingungen und verliert den Wettlauf. Da er sich an seinem Ehrgeiz gepackt fühlt und eine Revange verlangt, beschließt er den Bitten der Teammitglieder nachzugeben und tritt in den Leitathletikclub ein. In einem Monat will er erneut gegen Konno antreten, um zu beweisen, dass er ihn schlagen kann. Hashimoto beginnt zu trainieren und lernt in dieser Zeit die Mitglieder des Clubs immer besser kennen. Schon bald fühlt er sich wohl, da er erkennen muss, wie sehr er das Laufen vermisst hat. Auch mit Konno, den er am Anfang nicht leiden kann, versteht er sich immer besser, zumal dieser ihm beim Laufen unterstützt und sie beginnen immer mehr miteinander zu unternehmen. Mit der Zeit verhält sich Konno jedoch immer seltsamer zu werden. Er verdächtigt Hashimoto in den Captain und Yamauchi verliebt zu sein, weil sich Hashimoto sehr gut mit ihnen versteht.

Als Hashimoto die Vermutungen Konnos abstreitet, offenbart ihm dieser, sich in Hashimoto verliebt zu haben, was diesen in ein absolutes Chaos der Gefühle wirft. Zu allem Überfluss finden die ersten Vorentscheidungen statt und Konno und Hashimoto sind beide für den Staffellauf aufgestellt worden…

Take Over Zone Band 2Eigene Meinung:
Mit „Take Over Zone“ wagt sich Masara Minase erstmalig an einen Sportmanga, der überraschenderweise keine einzige erotische Szene enthält, was bei ihren Mangas recht ungewöhnlich ist. Die Mangaka konzentriert sich gänzlich auf die Geschichte und die Charaktere, jedoch gelingt es ihr nicht mit der Handlung aus dem Rahmen zu fallen. Man weiß schon von Anfang an, in welche Richtung „Take Over Zone“ gehen wird und auch die Charaktere sind recht stereotyp. Die sportlichen Elemente sind ganz okay, jedoch wird darauf nicht sonderlich viel Wert gelegt; vielmehr geht es um Hashimotos Vergangenheit und die Beziehungen der Figuren untereinander. Viel Spannung und Action darf man also nicht erwarten, der Manga bleibt nach wie vor ein Boys Love Werk.

Die Zeichnungen sind fein und hübsch anzusehen. Masara Minase hat einen routinierten Stil, auch wenn die Proportionen manchmal immer noch nicht stimmen und ihr Perspektiven und Verkürzungen nicht liegen. Dadurch wirken gerade die Laufszenen ein wenig plump, da sie keinerlei Bewegung und Dynamik in die Panele bannen kann.

Ein großes Manko an ihrem Zeichenstil ist die Ähnlichkeit der Charaktere. Nahezu alle Figuren sehen gleich aus. Lediglich an der Haarfarbe und der Körpergröße kann man sie voneinander unterscheiden. Dennoch wirken sie in mehr als einer Hinsicht wie Abziehbilder bereits bekannter Charaktere, die man schon in anderen deutschen Mangas von ihr gesehen hat. Ihr Stil ist zu gleichförmig, weswegen die Charaktere immer gleich aussehen. In Kombination mit ihren Geschichten, die ebenfalls immer in dieselbe Richtung gehen, wirken ihre Mangas leider stets wie Kopien ihrer vorherigen Werke.

Insgesamt ist „Take Over Zone“ ein netter Manga, den sich Fans der Mangaka nicht entgehen lassen sollten. Wer Wert auf mehr legt oder einen reinen Sportmanga sucht, ist an der falschen Stellen. „Take Over Zone” ist eher etwas für Boys Love Fans und Leser, die Romantik und Dramatik mögen. Wer bereits andere Mangas von Masara Minase besitzt, sollte vielleicht im Vorfeld einen Blick riskieren – es könnte sein, dass einem das ein oder andere bekannt vorkommt.

© Koriko

Take Over Zone: © 2009 Masara Minase, Tokuma Shoten Publishing / Carlsen

Lover’s Position

Name: Lover’s Position
Englischer Name:
Originaltitel: Lover’s Position
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2006
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Lover's PositionStory:
Schon seit der Schulzeit ist Jun in den älteren Hayato verliebt. Nie hätte er gedacht, dass er überhaupt eine Chance gegen gutaussehenden Motoki hat. Immerhin waren die beiden schon während der Schulzeit ein Paar und die Beziehung hielt etliche Jahre. Als Jun irgendwann in der Bar, in der er arbeitet, wieder auf Hayato trifft, haben sich einige Sachen grundlegend geändert. Motoki hat sich gerade von Hayato getrennt und Jun sieht urplötzlich seine Chance. Sie verbringen eine Nacht miteinander. Jun gesteht dem verwirrten, wieder nüchternen Hayato, dass er ihn liebt und zu seiner Überraschung hat Hayato nichts gegen einen Lover. Jun ist glücklich, glaubt er doch endlich eine Beziehung mit Hayato aufbauen zu können. Doch die Ungewissheit nur ein Lückenbüßer zu sein, nagt tief in ihm und immer wieder sieht er seine Beziehung zu Hayato gefährdet. Besonders als Motoki plötzlich wieder auftaucht und seinen Exfreund um Hilfe bittet.

Dass Hayato dafür Jun von sich stößt und ihm offenbart, dass er in nächster Zeit nicht zu ihm kommen könne, verletzt den jungen Mann tief. Er sieht sich bereits als Verlierer und beschließt nach dieser Sache sämtlichen Kontakt zu Hayato zu unterbinden. Heimlich packt er seine Sachen, gibt Hayato Schlüssel und Ring zurück und geht sogar so weit seine Handynummer zu ändern. Als jedoch unerwartet Motoki bei Jun auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Besonders als Motoki dem entsetzten Jun offenbart, dass er Hayato wirklich zurück haben möchte…

In der Sidestory „Love Damage“ geht es um Naoto, der vor einigen Jahren von seiner Liebe schwer enttäuscht wurde. Jetzt nachdem er die gescheiterte Beziehung überwunden hat, ist er mit Aida zusammen und glücklich mit ihm. Doch alles ändert sich als Aida ihn mit einem fremden Mann im Bett erwischt. Naoto, der keinerlei Erinnerung an den vorherigen Abend hat, kann kaum etwas zur Verteidigung anbringen. Aida verlässt ihn daraufhin und Naoto ist am Boden zerstört. Als er den Mann in einem Café sitzen sieht, der für das Desaster verantwortlich ist, stellt er ihn wütend zur Rede. So lernt er Sawada kennen, der ihm anbietet fortan sein Lover zu sein. Naoto ist entsetzt, kann sich jedoch Sawadas Charme nicht entziehen. Als er jedoch erfährt, welchen Beruf Sawada ausübt, ist Naoto nicht nur entsetzt, sondern muss auch erkennen, dass Aida an der Trennung nicht ganz unschuldig ist…

Eigene Meinung:
„Lover’s Position“ ist ein schöner Einzelband der Künstlerin Minase Masara. Wie von der Künstlerin gewohnt, sind die Geschichten sind recht dramatisch und gefühlvoll. Dabei spart die Künstlerin nicht mit Tränen und Tragik, punktet jedoch immer mit einem Happy End. Dennoch sind die Geschichten nicht überdreht und unrealistisch, sondern wirken immer sehr real und erwachsen. Auch die Charaktere sind den Handlungsbögen angepasst, so dass sich „Lover’s Position“ eher an ältere Leser richtet.

Die Zeichnungen sind wie immer sehr schön. Besonders Gesichter, Augen und Haare sind am detailreichsten ausgearbeitet. Dennoch ist es schade, dass die Gesichter fast wie mit Schablonen gezeichnet zu sein scheinen. Minase Masara nutzt immer ein bestimmtes Schema, so dass man die Charaktere zumeist nur an den Augen und den Haaren unterscheiden kann.
Die Körper sind anatomisch manchmal nicht ganz korrekt, besonders Arme und Beine sind manchmal etwas sehr langgezogen. Dadurch wirken besonders die erotischen Szenen etwas steif, doch das kann man verschmerzen.

Wer Boys Love, realistische Geschichte, hübsche Bishonen und ein wenig Herzschmerz mag, der sollte sich „Lover’s Position“ nicht entgehen lassen. Es ist ein solides Werk, dass sich gut im Boys Love Regal macht. Für Minase Masara Fans ist der Band sowieso ein Muss…

© Koriko

Lover’s Position: © 2006 Masara Minase, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Ich hasse ihn

Name: Ich hasse ihn
Englischer Name:
Originaltitel: Daikirai na Aitsu
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Ich hasse ihnStory:
Da der 24-jährige Chihiro Kozuki nicht von seiner Schauspielerei leben kann, ist er gezwungen nebenher zu arbeiten. Da kommen ihm die Aufträge seines Onkels, der Haushälter an Privatpersonen vermittelt, gerade recht, zumal er sich hier seinen Zeitplan flexibel gestalten kann. Als er an den elitären und arroganten Yuto Aoki vermittelt wird, der Chihiro zumeist von oben herab behandelt und keinerlei Freundlichkeit kennt, steht für den jungen Schauspieler fest, dass er seinem neuen Auftraggeber so selten wie möglich begegnen will. Dennoch bemüht er sich Yutos Wünsche zu erfüllen, ist sogar soweit für den erfolgreichen Geschäftsmann zu kochen, doch schon bald missversteht dieser Chihiros Bemühung – und ist davon überzeugt, dass sein Haushälter in ihn verliebt ist …

Eigene Meinung:
Die Mangaka Masara Minase ist unterdessen auch deutschen Fans durch Werke wie „Lover’s Position“, „Hauch der Leidenschaft“ und „Der beste Liebhaber“ ein Begriff. Mit „Ich hasse ihn“ präsentiert Carlsen einen weiteren, in sich abgeschlossenen Einzelband, der sowohl zeichnerisch, als auch inhaltlich solide, aber nicht unbedingt neu ist.

Wer eine ungewöhnliche neue Grundhandlung erwartet, wird leider enttäuscht. Masara Minase legt einen Alltagsmanga vor, in dem es um das typischen Verlieben und Zusammenkommen geht, wenngleich sie dafür dieses Mal einen ungewöhnlichen Weg einschlägt. Dennoch ist dem Leser von Anfang an klar, wie der Manga endet – und die Künstlerin enttäuscht ihre Fans dahingehend nicht. Sogar die übliche erotische Szene ist enthalten. Allerdings mangelt es an Individualität und Kreativität, weswegen „Ich hasse ihn“ eher zu ihren schwächeren Werken gehört.

Die Hauptfiguren brechen leider ebenfalls nicht aus den altbekannten Schemen aus. Chihiro bietet zwar durch seine Schauspielerei ein gewisses Potenzial, doch das wird nicht wirklich ausgeschöpft, da dieses Thema nur am Rande gestreift wird. Vielmehr geht es um die Liebesgeschichte zwischen ihm und Yuto. Dieser wiederum ist von seinen Grundzügen her interessant gestaltet. Als menschenscheuer Charakter, der aus einer wohlhabenden Familie stammt und auf eigenen Beinen stehen will, bietet er zumindest Platz für Weiterentwicklung. Er verändert sich im Laufe der Geschichte, wird offener und wirkt weniger weltfremd. Dennoch entspricht er dem typischen Seme, wodurch von vornherein klar ist, wer letztendlich das Ruder in der Hand hat.

Zeichnerisch bietet Masara Minase solide Kost, auch wenn ihre Figuren sehr steif und ungelenk wirken. Gerade in den Erotikszenen, in denen es darum geht nackte Körper zu zeichnen, offenbaren sich die Schwächen der Künstlerin hinsichtlich Anatomie und Dynamik. Das fällt aber auch bei den übrigen Szenen auf – zumeist konzentriert sich Masara Minase auf Gesichter und Haare, weswegen diese immer sehr schön ausgearbeitet sind. Leider wirkt die Mimik dennoch sehr unpersönlich und nichtsagend, da es ihr nicht gelingt wirklich Emotionen zu zeigen und ihre Figuren lebendig darzustellen.

Insgesamt kann Masara Minases Einzelband „Ich hasse ihn“ nur bedingt überzeugen und gehört deutlich zu ihren schwächeren Werken. Die Geschichte bietet gewohnte, leichte BL Kost und die Charaktere brechen zu selten aus den stereotypen Rahmen aus, die in diesem Genre immer sehr eng gesteckt sind. Lediglich Yuto entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter.
Auch zeichnerisch kann Masara Minase nicht überzeugen – zu ungelenk und leblos wirken ihre Figuren, so gestelzt und konstruiert die Szenen und Hintergründe. Wer Masara Minase mag und einen Faible für romantische Alltagskost hat, kann einen Blick riskieren, alle anderen verpassen nichts, wenn sie sich nach anderen BL Lektüre umsehen.

© Koriko

Ich hasse ihn: © 2011 Masara Minase, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Carlsen

Hauch der Leidenschaft

Name: Hauch der Leidenschaft
Englischer Name:
Originaltitel: Toiki Yorimo Yasashii
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2008
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Hauch der LeidenschaftStory:
Als Masato Akino endlich einen neuen Job bei einem Café als Bedienung findet, ist er am Ziel einer zweijährigen Suche. Doch nicht, weil er so dringend einen Job benötigt hat, sondern weil dieses Café regelmäßig von dem Autoren Takashi Kazaoka besucht wird. Als kurz darauf der Schriftsteller tatsächlich das Café betritt und Masato sogar die Gelegenheit bekommt mit dem Mann zu reden, ist er überglücklich. Masato selbst hat lange nach dem Autoren gesucht, doch da er nicht preisgeben will, dass er genau weiß, wer Kazaoka ist, verstellt er sich und belügt ihn. Dank dieser Lüge und Asano, dem Besitzer des Cafés und einem gutem Freund Kazaokas erhält Masato die Gelegenheit Kazaoka zu Hause zu besuchen, um ein signiertes Buch abzuholen.

Diese Chance lässt sich Masato nicht entgehen und unerwartet ergibt sich mehr aus dem Besuch. Die beiden schlafen miteinander und Masato ist sich sicher dieses Mal seine erste Liebe zu vergessen und dieses Kapitel endgültig abzuschließen. Besonders die Tatsache, dass Kazaoka deutlich macht, dass er lediglich an einem One-Night-Stand interessiert ist, bestärkt den jungen Studenten in seinem Entschluss. Schon am frühen Morgen verlässt er die Wohnung des Autors und kündigt seinen Job bei Asano.

Dass Kazaoka nach dieser Nacht durchaus Interesse an einer Beziehung hat, erfährt der Junge erst, als dieser ihn nach der Uni abfängt. Er stellt Masato zur Rede und die beiden werden ein Paar. Masatos Träume gehen in Erfüllung, doch durch einen dummen Zufall erfährt Kazaoka, dass Masato von Anfang an wusste, wer er ist und ihn belogen hat. Bedingt durch eine sehr schlechte Erfahrung in der Vergangenheit des Schriftstellers, hasst er es belogen zu werden. Wütend er stellt Masato zur Rede und trennt sich schließlich von ihm, ohne dem jungen Mann die Gelegenheit zu geben, sich genauer zu erklären. Als Kazaoka später auf ein klärendes Gespräch besteht, erzählt Masato endlich, warum er zwei Jahre auf der Suche war, und dass sich die beiden Männer nicht zum ersten Mal begegnen…

Der Manga enthält zu dem den Kurzcomic „Mehr als tausend Worte“, in dem es um die beiden Arbeitskollegen Kiryu und Takase. Während Takase sehr deutlich zeigt, dass er Kiryu liebt, ist dieser sehr still und ruhig und nach einigen Monaten zweifelt Takase an der Liebe Kiryus und beendet die Beziehung. Als er Kiryu mit einem gemeinsamen Freund Konno sieht, ist er unheimlich eifersüchtig und betrinkt sich. Kiryu erklärt sich bereit Takase nach Hause zu bringen und so kommt es auf dem Weg zu einem klärenden Gespräch zwischen den beiden Männern…

Eigene Meinung:
Mit „Hauch der Leidenschaft“ liegt der erste Manga der Künstlerin Masara Minase vor. Der Oneshot erzählt eine alltägliche, ruhige Geschichte, die gänzlich ohne Action auskommt und Wert auf die Romantik und das Drama der Geschichte legt. Teilweise ist sie ein wneig langweilig geraten, da sie alles in allem doch den üblichen Bahnen folgt. Masara Minase konzentriert sich gänzlich auf die Charakterentwicklung und die Beziehung der beiden ungleichen Männer untereinander. Dadurch hat sie eine recht erwachsene Geschichte entwickelt, die nicht wirklich dem typischen BL-Genre entspricht und nicht aus übermäßigem Kitsch besteht. Natürlich kommen erotische Szenen vor, jedoch passen diese wirklich gut zur Handlung und wirken in keiner Weise aufgesetzt.

Die Zeichnungen sind sehr schön, Masara Minasa versteht es hübsche Männer zu zeichnen. Ihr Stil besticht durch sehr feine, weiche Linien, wenig Hintergründe und recht wenig Rasterfolie. Dadurch wirken die Seiten manchmal jedoch etwas leer. Teilweise stimmen auch die Proportionen nicht, die Gliedmaßen wirken etwas zu lang gezogen, doch daran gewöhnt man sich schnell.

Insgesamt ist „Hauch der Leidenschaft“ ein schöner, ruhiger BL- Oneshot, der besonders Fans von erwachsenen Geschichten und feinen Zeichnungen gefallen wird. An erotischen Szenen mangelt es nicht, so dass auch Fans von härteren Sachen ohne Bedenken zugreifen können. Allen BL-Fans zu empfehlen…

© Koriko

Hauch der Leidenschaft: © 2008 Masara Minase, Frontier Works Inc. / Carlsen

Der bittere Kuss der Lüge

Name: Der bittere Kuss der Lüge
Englischer Name: Lies & Kisses
Originaltitel: Uso to Kiss
Herausgebracht: Japan: Oakla 2005
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Der bittere Kuss der LügeStory:
Der 26-jährige Tatsuya ist seit Monaten auf der Suche nach seinem jüngeren Halbbruder Haruka, der vor vielen Jahren mit seiner Mutter das Haus verließ, nachdem sich ihr Vater hat scheiden lassen. Er möchte wissen, was aus seinem kleinen Bruder geworden ist, doch die Suche erweist sich als schwierig, da die Mutter des Jungens noch einmal geheiratet hat. Zudem lebt er nicht mehr bei seiner Mutter und ist nahezu unauffindbar. In dieser Zeit stolpert er in seiner Stammbar auf einen neuen, jungen Kellner, der dort hin und wieder Piano spielt. Er stellt sich als Haru Igarashi vor und sofort ist Tatsuya angetan von dem hübschen, jungen Mann.

Schon in der folgenden Nacht verführt er Haru, in den er sich verliebt hat. Auch Haru scheint dem Werben des älteren Mannes nicht abgeneigt zu sein und schließlich treffen sie sich immer öfter. Als Tatsuya kurz darauf erfährt, wer wirklich sein Halbbruder ist, ist er nicht nur entsetzt, sondern auch verzweifelt – ausgerechnet Haru ist sein gesuchtes Familienmitglied und er beginnt sich von dem Jungen zurückzuziehen. Haru kann dieses Verhalten nur schwer nachvollziehen und versucht immer wieder Tatsuya zu treffen und herauszufinden, was plötzlich geschehen ist. Doch sein neuer Freund schweigt, da er Haru nicht sagen will, dass sie eigentlich miteinander verwandt sind.

Als Tatsuya schließlich herausfindet, wie Haru lebt entschließt er sich seinen Bruder bei sich aufzunehmen, jedoch weigert er sich auf Harus Verführungsversuche einzugehen. Die Beziehung der beiden wird immer komplizierter, da Haru nicht versteht, warum er jetzt zurückgewiesen wird und Tatsuya sich immer noch körperlich von seinem Bruder angezogen fühlt.

Alles wird schlimmer, als Kaname Igarashi auftaucht, ebenfalls ein älterer Halbbruder Harus. Als dieser auch noch gegenüber Tatsuya äußert, dass sie sich als Brüder beide sehr ähnlich sind, wird Tatsuya klar, dass Haru die ganze Zeit über bereits wusste, dass sie Halbbrüder sind. Wütend wirft er Haru aus seiner Wohnung…

Eigene Meinung:
„Der bittere Kuss der Lüge“ ist der zweite Manga, den Masara Minase jemals veröffentlicht hat. Die Handlung folgt den üblichen Mustern ihrer Mangas und man kann in ihrem Fall durchaus sagen, dass sich ihre Mangas inhaltlich wiederholen, besonders was die Charakterentwicklung und die dramatischen Höhepunkte anbelangt. Kennt man einen – kennt man alle. Dementsprechend wird man sich beim Lesen an anderer ihrer Werke erinnert fühlen, wenngleich ihre Mangas trotz allem ein wenig von den üblichen Boys Love Geschichten abweichen. Die Charaktere sind nicht nur erwachsen, sie sehen auch so aus und zumeist zeichnet Masara Minase Männer in Anzügen und verzichtet auf die typischen High School Storys, die es in diesem Genre zuhauf gibt. Schön ist ebenfalls, dass die Geschichte weitestgehend realistisch abläuft und Handlungsträger die dramatischen Elemente sind. Natürlich dürfen auch entsprechende erotische Szenen nicht fehlen, die anatomisch gesehen besser aussehen, als in ihren späteren Mangas, wo gerade die Beine manchmal viel zu lang wirken.

Die Zeichnungen sind schön, teilweise sogar noch besser, als in ihren neueren Werke. Vielleicht liegt das daran, dass die Charaktere wärmer und detailreicher wirken, als in den späteren Mangas. Wie immer findet man auf jeder Seite wunderschöne Bishonen, ebenso hübsche Gesichter und fein ausgearbeitete Gesichtszüge. Großformatige Portraits nehmen auch den Hauptteil der Panels ein, man merkt, dass Masara Minase darauf besonders viel Wert legt. Doch auch ältere Menschen und Hintergründe sind für die Mangaka kein Problem.

Insgesamt ist „Der bittere Kuss der Lüge“ als eines der Debütwerke Masara Minases durchaus empfehlenswert. Wer die Künstlerin antesten möchte ist mit diesem Manga gut beraten, da er wärmer und wenig steril wirkt, als ihre späteren Werke. Doch auch wer Boys Love und realistische Dramas mag, sollte einen Blick hinein werfen. Zu empfehlen…

© Koriko

Der bittere Kuss der Lüge: © 2005 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Der beste Liebhaber

Name: Der beste Liebhaber
Englischer Name:
Originaltitel: Gokujyo no Koibito
Herausgebracht: Japan: Oakla 2007
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Der beste Liebhaber Band 1Story:
Suda Yoshimi ist arrogant, überheblich und egoistisch. Als er sich dafür entscheidet unbedingt zu modeln und dank seines Vaters den Fuß in eine bekannte Agentur setzen kann, wird Kuniyoshi Masahiro damit beauftragt sich um den unverschämten Jungen zu kümmern. Immerhin will sich niemand den finanziellen Rückhalt des Vaters verscherzen und man geht davon aus, dass Yoshimi schon bald das Interesse am modeln verliert. Ein schweres Los für Masahiro, denn Yoshimi ist viel schlimmer, als zunächst gedacht. Er fordert nur die besten Jobs, will sofort an die Spitze und Masahiro kann ihn nicht ausstehen.

Dennoch ist Yoshimi ungewöhnlich begabt, hat ein ausgezeichnetes Gefühl für Shootings und versteht es sich vor der Kamera zu profilieren. Masahiro muss sich auch eingestehen, dass Yoshimi sowohl das perfekte Aussehen, als auch die idealen körperlichen Voraussetzungen mitbringt, um Model zu werden. Masahiro gibt sich alle Mühen, doch alles ändert sich, als Yoshimi herausfindet, dass sein Manager schwul ist und dieser auch noch offen dazu steht.

Yoshimi, der es gewohnt ist, als verzogenes Bürschchen alles zu bekommen, was er will, zwingt Masahiro dazu mit ihm zu schlafen. Er möchte die Erfahrung machen, wie es ist mit einem Mann zusammen zu sein und obwohl Masahiro sich nicht wehrt, hat Yoshimi noch lange nicht gewonnen. Das erste Mal erfährt Yoshimi, was es heißt abgewiesen zu werden und das stachelt seinen Zorn und seinen Ehrgeiz gleichermaßen ab. Zudem schafft er sich mit seinem rasanten Aufstieg in der Agentur nicht nur Freunde, besonders da er sich gegenüber den anderen Models sehr ungehobelt und überheblich verhält.

Der beste Liebhaber Band 2Die Ereignisse überschlagen sich als das Topmodel der Agentur aus dem Ausland zurück nach Japan kommt- Akito. Und ausgerechnet Masahiro ist mehr als nur gut mit Akito befreundet; sie scheinen auch ein Paar gewesen zu sein, bevor Akito seine Profikarriere startete. Voller Zorn und Eifersucht versucht Yoshimi alles, um Masahiro für sich zu gewinnen und den Rivalen auszustechen, doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Zum einen weil er erkennt, dass er mehr für seinen Manager empfindet, zum anderen weil er Akito noch lange nicht das Wasser reichen kann. Er beschließt sich mit vollem Ernst dem Modeln zu widmen, um so nicht nur Akito ebenbürtig zu sein, sondern auch Masahiros Herz für sich zu gewinnen…

Eigene Meinung:
„Der beste Liebhaber“ ist bisher die einzig lange Reihe Minase Masaras und umfasst bisher zwei von vier Bänden, da die Geschichte bereits komplett in einer Anthologie erschienen ist. Die Handlung ist dementsprechend ausgebaut und ermöglicht der Künstlerin ihre Charaktere tiefgründiger zu gestalten. So entwickelt sich Yoshimi durchaus im Laufe der Handlung, ebenso Masahiro. Zudem bringt sie mit Akito ein wenig Dynamik in die Handlung, da er die Möglichkeit einer Dreiecksbeziehung bietet und die Geschichte sich dadurch ein wenig abseits vom üblichen Schema entwickeln kann. Insgesamt ist der Manga erwachsener und folgt nicht den üblichen Bahnen, wie man es von anderen Boys Love Mangas gewöhnt ist. Zudem ergeben sich einige, wenn auch verklärte, Einblicke in die Welt des Modelns. Zwar liegt das Hauptaugenmerk immer noch auf der Beziehung zwischen Yoshimi und Masahiro, doch die Rahmenhandlung ist gelungen.

Der Zeichenstil ist wie nicht anders erwartet sehr erwachsen und elegant. Besonders die Gesichter und die Haare sind sehr schön und auf nahezu jeder Seite findet man hübsche Bishonen und Nahaufnahmen der Protagonisten. Leider wirken die Körper manchmal etwas steif, sogar die ansonsten lockere Kleidung fällt unnatürlich und die Linienführung verstärkt diesen Eindruck noch. Besonders bei den erotischen Szenen (von denen es nicht gerade wenige gibt) fallen die langen Gliedmaßen oder Oberkörper störend auf.

Insgesamt ist „Der beste Liebhaber“ ein schöner Manga, der sich eher an erwachsene Leser richtet und jeden, der nicht die übliche Romantikstory lesen möchte. Wer zudem erotische Sequenzen und eine mögliche Dreiecksbeziehung mag, sollte sich den Manga holen. „Der beste Liebhaber“ ist eine lohnenswerte Anschaffung.

© Koriko

Der beste Liebhaber: © 2007 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen