Neue Serie von Mohiro Kitoh in Japan

Die Mangaka Mohiro Kitoh und Tôma werden zusammen eine neue Serie im „Good Afternoon“-Magazin (Kodansha-Verlag) veröffentlichen. Die neue Reihe wird den Titel „Nôryoku Shujinkô hosei“ tragen. Kitoh übernimmt die Story, während Tôma sich um die Zeichnungen kümmern wird. Die Serie startet im November.

Mohiro Kitoh ist hierzulande durch zwei ältere Veröffentlichungen bekannt, die Anfang der 2000er bei EMA erschienen: die zwölfbändige Reihe „Naru Taru“ (siehe Grafik) sowie die zweibändige Mini-Serie „Wings of Vendemiaire„, die in der Zeitschrift „Manga Power“ lief und anschließend als Print-on-Demand in Taschenbuchform veröffentlicht wurde.

Quelle: ANN

Wings of Vendemiaire

Name: Wings of Vendemiaire
Englischer Name:
Originaltitel: Wings of Vendemiaire
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1997
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Mohiro Kitoh
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 9,90 €

Wings of Vendemiaire Band 1Story
“Wings of Vendemiaire” erzählt die Geschichten von vier lebendigen Puppen, die alle den Namen Vendemiaire tragen.

In der ersten Geschichte trifft der Gastwirtssohn Ray, der in einem kleinen, verschlafenen Dorf auf dem Land wohnt, auf dem Jahrmarkt ein Mädchen mit Engelsflügeln namens Vendemiaire, das zu einem Wanderzirkus gehört. Er hält sie für ein normales Mädchen und verliebt sich schnell in sie. Gemeinsam erleben sie eine kurze, aber schöne Zeit zusammen. Als Ray erfährt, dass Vendemiaire bei ihrem Auftritt dem Vergnügen der Männer dient, versucht er, seiner Freundin zu helfen, hat jedoch keine Chance. Daraufhin beschließen die beiden in die Stadt zu fliehen, doch der Zirkusdirektor stellt sich ihnen in den Weg uns verletzt beide schwer.
Tage später erwacht Ray. Vendemiaire ist verschwunden, als ob es sie nie gegeben hätte. Oder doch?

Wenige Monate vor Beginn des ersten Weltkriegs landet der junge Kunstflieger Will mit seinem Eindecker „Hob Goblin“ in einem kleinen Ort, in dem gerade ein Wanderzirkus gastiert. Dort trifft er die gleichaltrige Vendemiaire, ein Mädchen mit Schmetterlingsflügeln, die er für eine Turmspringerin hält. Schnell entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen beiden und Will nimmt Vendemiaire sogar in seinem Flugzeug mit und zeigt ihr die Freiheit der Lüfte. Doch seine neue Freundin scheint vor irgendetwas große Angst zu haben. Erst später vertraut sie sich dem jungen Piloten an. In Wirklichkeit ist Vendemiaire eine Puppe, die vom Zirkusdirektor geschaffen wurde und als solche ein Gebrauchsgegenstand, der vernichtet wird, sobald er nutzlos geworden ist. Der verliebte Will macht daraufhin dem Direktor ein Angebot: Sollte er den Flugwettbewerb am nächsten Tag gewinnen, erhält der Zirkus da Preisgeld. Dafür ist Vendemiaire frei und darf mit ihm kommen. Zum Schein geht der Direktor auf den Handel ein. In Wirklichkeit liegt ihm nichts ferner, als sein Versprechen zu halten. Während des Wettbewerbs am nächsten Tag redet er Vendemiaire ein, dass Will den Wettbewerb nicht überleben und sie niemals frei sein wird. Tatsächlich gewinnt ihr Freund den Wettbewerb, danach greift jedoch der Rabe des Direktors ein und lässt die „Hob Goblin“ abstürzen. Daraufhin stürzt sich Vendemiaire vom Kirchturm in die Tiefe, wohlwissend, dass ihre Flügel nur zur Schau da sind und sie nicht tragen können. Wie durch ein Wunder überlebt jedoch Will den Absturz…

Wings of Vendemiaire Band 2Eigene Meinung
Die zweibändige Mini-Serie „Wings of Vendemiaire“ umfasst acht Kurzgeschichten der Mangaka Mohiro Kitoh. In ihr werden die Geschichten der vier Puppen-„Schwestern“ erzählt, die den Namen Vendemiaire tragen. Trotz unterschiedlichem Charakter und verschiedenen Situationen verfolgen sie im Grunde alle das Ziel, frei zu sein und von allen Ketten erlöst ein Leben zu führen, wie sie es möchten. Darauf deutet wohl auch die Tatsache hin, dass alle Protagonistinnen verschiedene Flügel tragen, die ihr Wesen symbolisieren, aber auch ihren Status als „Vogel im Käfig“ noch einmal unterstreichen. Ihre verschiedenen „Herstellungsarten“ sorgen für eine jeweils andere Gefühlsentwicklung.

Neben den Schicksalen der Vendemiaires werden auch die der Personen, die ihnen nahe stehen oder im Laufe der Handlung Zuneigung für sie empfinden, ins Licht gerückt.
Alles in allem wurde hierbei eine dramatische und gefühlsbetonte Story geschaffen, die mit einem Hauch Mystik und einem Schuss Romantik verfeinert wurde. Eine Art Happy-End rundet die Handlung ab. Der Zeichenstil ist sehr fein, teilweise aber auch sehr detailliert, zum Beispiel bei technischen Zeichnungen.

Vendemiaire ist übrigens ein Name aus dem französischen Kalender, der während der Revolution von 1789 herausgegeben wurde. Auch weitere Namen daraus tauchen in den einzelnen Geschichten, die teilweise inhaltlich zusammenhängen auf – bei allen weiblichen Nebencharakteren.

Hierzulande erschien die Reihe komplett im Magazin „Manga Power“. Noch während der Veröffentlichung wurde im Rahmen einer „Print on Demand“-Aktion eine limitierte Auflage von 500 Tankobons (Einzelbänden) pro Band gedruckt und verkauft. Eigentlich schade, dass bei einer solchen Serie und der geringen Bandzahl nicht über eine reguläre Veröffentlichung nachgedacht wurde…

© Rockita

Wings of Vendemiaire: © 1997 Mohiro Kitoh, Kodansha/EMA

Naru Taru

Name: Naru Taru
Englischer Name:
Originaltitel: Naru Taru
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1998
Deutschland: EMA 2001
Mangaka: Mohiro Kitoh
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 11,95 DM / 6,10 €

Naru Taru Band 1Story
Am Himmel taucht plötzlich ein seltsames Objekt auf. Es bewegt sich rasend schnell und keiner weiß, was es ist. Mit einer enormen Geschwindigkeit stürzt es ins Meer. Was war das nur?

Shiina Mihara ist über die Ferien eine Woche bei ihren Großeltern. Hier schlägt sie sich mit dem Alltäglichen herum, wie die Hausaufgaben. Sie ist ein lebensfrohes Mädchen, das zwar morgens schlecht gelaunt ist, aber kaum ist sie mit ihren Freunden am Meer um zu schwimmen, sind ihre Lebensgeister wieder geweckt. Jedoch wird sie auch leichtsinnig und schwimmt trotz Warnungen vor starker Strömung sehr weit hinaus. Sie ist zwar fix und fertig, kommt aber an ihrem Ziel, einem riesigen Torii (ein Tor aus Holz, häufig rot lackiert) an. Sie hört wie ihre Freunde nach ihr rufen, beschließt aber trotzdem etwas zu tauchen. Auf dem Boden sieht sie plötzlich eine Art Stern an, durch den Schreck schluckt sie Wasser. Sofort holen ihre Freunde Hilfe, allerdings ist sie nicht zu finden. Zumindest nicht im Wasser. Keiner kann es sich erklären, aber sie liegt bewusstlos vor einer Klinik ganz in der Nähe.

Am nächsten Tag erzählt sie, dass sie sich an nichts erinnere. Doch kaum sind die anderen im Bett, zieht sie sich an und geht zurück ans Meer, Dort ist wieder dieser Stern, dieses Mal über dem Wasser. Hat er sie gerettet? Shiina stellt verblüfft fest, dass dieses Wesen fliegen kann und nicht nur das, es bietet ihr sogar an auf ihm zu fliegen. Auf dem Torii sitzend fängt sie an sich mit dem Wesen anzufreunden, jedoch ist sie die einzige von den beiden die spricht. Sie nennt ihren neuen Freund kurzerhand „Hoshimaru“. Da Hoshimaru gerne bei Shiina bleiben möchte, gibt diese ihn als ihren Rucksack aus.

Naru Taru Band 2Am nächsten Tag geht es für Shiina wieder nach Hause. Dafür wird sie mit dem Flugzeug von Kollegen ihres Vaters abgeholt. Nach einer Unterhaltung geht sie jedoch wütend in den Passagierraum, denn die beiden waren der Meinung ihr „Rucksack“ wäre scheußlich. Doch zu ihrem Schrecken muss sie feststellen, dass da zwei weitere Passagiere sitzen. Zwei Jungs, wobei sie den einen erst für ein Mädchen gehalten hatte. Einer lobt ihren niedlichen Rucksack, der andere jedoch meinte nur, Shiina wäre süßer. Sie beschließt den Rest des Fluges doch lieber im Cockpit zu verbringen, da ihr die beiden nicht geheuer sind.

Doch plötzlich fliegt etwas auf ihr Flugzeug zu und hätte sie fast gerammt. Es ist kein Flugzeug, aber was ist es dann? Die Passagiere scheinen es zu kennen und reden etwas von „Knochendrachen“ aber was soll das sein? Die Ereignisse überschlagen sich. Shiina beschließt mit Hoshimaru gegen das andere Wesen zu kämpfen, jedoch hat sie keine Chance und stürzt auf das Meer zu. Da tauchen noch ein Wesen und ein geheimnisvolles Mädchen auf und retten sie. Mit nur einer Handbewegung können sie den Angreifer vernichten. Wer sind diese Wesen alle und wer ist das Mädchen? Und wieso wissen die beiden Passagiere so gut Bescheid? Und wer ist diese Prinzessin des Drachenpalastes von der sie reden?

Es bleibt sehr spannend und Shiina merkt mit der Zeit, dass ihr neuer Freund viele Geheimnisse birgt, die sie sich niemals hätte vorstellen können.

Eigene Meinung:
„Naru Taru“ ist ein Manga der meiner Meinung nach etwas verwirrend beginnt. Am Anfang werden sehr viele Fragen aufgeworfen die sich mit der Zeit aber aufklären. Es ist eine ernste Story die auch zum Denken anregt. Man lernt Freundschaft richtig zu schätzen und fängt auch über ernste Themen wie Selbstmord nach zu denken. Aber gerade Shiinas Lebensfreude zaubert einem auch immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Wer Geschichten mag, die nicht von vornherein klar sind und auch gerne etwas nachdenkt beim lesen, der sollte sich „Naru Taru“ nicht entgehen lassen.

© Nekolein

Naru Taru: © 1998 Mohiro Kitoh , Kodansha / EMA