Nana & Kaoru

Name: Nana & Kaoru
Englischer Name:
Originaltitel: Nana to Kaoru
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 2008
Deutschland: Planet Manga 2010
Mangaka: Ryuta Amazume
Bände: 18 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-3, 5-9)
7,99 € (Band 4, ab Band 10)

Nana & Kaoru Band 1Story
Kaoru Sugimura ist 17 Jahre alt und nicht gerade der Intelligenteste. Immer noch Jungfrau, flüchtet er sich, wann immer es ihm möglich ist, in sexuell ausschweifende Tagträume. In den schillernsten Farben malt er sich aus, wie es sein könnte, wenn… es eine Frau gäbe, die seine Faible für SM-Spielchen aller Art teilt. Ausreichend Material hat Kaoru bereits in diversen Internet-Erotik-Läden erstanden, dumm nur, dass er die passende Partnerin dafür nicht hat. In der Schule wird er vom weiblichen Geschlecht regelrecht gemieden, lediglich seine Nachbarin Nana Chigusa, die in die Parallelklasse geht, redet überhaupt mit ihm. Während sich Kaoru in Ermangelung von Alternativen in seinen Träumen gerne Nana als Objekt seiner Begierde vorstellt, ist er für sie in Wahrheit lediglich ein Freund.

Eines Tages greift Kaorus Mutter zu rabiaten Maßnahmen, um ihren Sohn zumindest einmal zum Lernen zu Animieren – immerhin sind seine Noten äußerst dürftig. Kurzerhand sammelt sie in seiner Abwesenheit sämtliches Sexspielzeug ein und lässt die Sachen in der Wohnung der Chigusas verstecken. Nana trifft fast der Schlag, als sie in der Tüte von nebenan ein Ganzkörper-Lackkostüm findet, das auch noch wie für sie gemacht aussieht. Mit der Sicherheit im Gepäck, dass sie in der eigenen Wohnung niemand sieht, kann Nana der Versuchung nicht widerstehen und probiert das heiße Outfit an.

Es sollte eigentlich nur ein kurzer Spaß sein, doch plötzlich schließt sich versehentlich das Schloss am Gürtel, was Nana in die ungünstige Lage versetzt, dass sie das Kostüm nun nicht mehr ausziehen kann. Ein Schlüssel war nicht in der Tüte…

Nana & Kaoru Band 2Es kommt, wie es kommen muss: Kurze Zeit später steht Nana vor Kaorus Tür. Der kann sein Glück kaum fassen, dass plötzlich seine Nachbarin vorbei kommt und es haut ihn um, dass sie auch noch das Lack-Outfit trägt. Selbstverständlich besitzt er den Schlüssel, um Nana aus ihrer Zwangslage zu befreien – aber den gibt es nicht umsonst. Erst will sich der kleine Möchtegern-Hengst ausgiebig an dem ihm gebotenen Anblick erfreuen. Indem er seiner Jugendfreundin ein schlechtes Gewissen macht, erreicht er tatsächlich, dass seine kühnsten Träume in Erfüllung gehen: Nana im Lack-Kostüm posierend in seinem Zimmer! Entgegen vorheriger Absprachen kommt er nicht umhin, sie in ihrer aufreizenden Schönheit zu berühren – und löst eine Kette fataler Ereignisse aus…

Einige Tage später kann Nana den betreffenden Abend immer noch nicht fassen. Umso erstaunter ist sie, als sie erfährt, dass sie in dem Test, den sie am Tag nach der „Begegnung“ mit Kaoru geschrieben hat, als Beste bestanden hat. Lag es womöglich an der „Entspannung“? Grund genug für Nana, einen weiteren Versuch zu starten…

Eigene Meinung
„Nana & Kaoru“ ist ein Erotik-Manga von Ryuta Amazume. Die Hintergrund-Story, die die zahlreichen erotischen Szenen miteinander verbindet erscheint dabei reichlich aberwitzig. Ein kleiner Perversling, der sich die Zeit mit Sexspielzeug vertreibt, mag keine Seltenheit sein. Eine junge Frau, die sich – mit dem Hintergrund, durch diese „Entspannungsübungen“ bessere Noten zu schreiben – darauf einlässt, sexuell erniedrigt zu werden, ist es schon weniger.
Aber eine Pseudo-Partnerschaft der beiden, die darauf hinausläuft, dass die Protagonistin wie ein Hund am Straßenrand uriniert oder sich von ihrem Nachbarn am Hundehalsband von der Schule nach Hause führen lässt, sprich, die Sache auch nach draußen in die Öffentlichkeit verlagert – solche Ideen sind im japanischen Kulturkreis sicherlich häufiger als hierzulande. Zumal die körperliche und geistige Unterordnung der Frau wohl in diesem Umfang auch nur mit den teils immer noch so vorherrschenden Normen der japanischen Gesellschaft begründet werden kann.

Als Frau muss man sexuell schon ziemlich ausgehungert sein, um dieses Werk gut finden zu können. Männer allerdings können sich unter Ausblendung der Nebenhandlung an den expliziten Darstellungen und den großzügigen Proportionen der Protagonistin erfreuen. Evt. findet der ein oder andere SM-Begeisterte sogar eine neue Technik für sich. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Herrn beim Nachstellen dann weniger perverse Gesichtsausdrücke an den Tag legen als der Hauptcharakter…

© Rockita

Nana & Kaoru: © 2008 Ryuta Amazume Hakusensha / Planet Manga

Najica

Name: Najica
Englischer Name: Najica Blitz Tactics
Originaltitel: Najica Dengeki Sakusen
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2002
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: Takuya Tashiro
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 8,90 €

Najica Band 1Story
Najica Hiiragi ist eine charmante Karrierefrau. Die schlagfertige Parfum-Designerin der Firma CRI Cosmetics ist nicht nur erfolgreich und beliebt sondern auch umschwärmt von vielen Männern, allen voran ihr aufdringlicher Mitarbeiter Gento Kuraku. Ein perfektes Leben, möchte man meinen, würde Najica nicht ein geheimes Doppelleben führen. Die attraktive junge Frau ist in Wirklichkeit eine Undercover-Agentin und ihre Firma eine große Organisation, die sich unter dem Deckmantel eines Kosmetikkonzerns verbirgt. Dabei ist sie als beste Agentin nicht weniger erfolgreich nur ihre Arbeitsmethoden sind etwas verschieden. Schließlich muss man nicht unbedingt Meisterschützin mit der Halbautomatik sein um Parfums zu entwickeln.

Eines ist Najica jedoch wichtig : Sie erledigt ihre Jobs immer allein. Daher passt es ihr überhaupt nicht, als ihr das Androidenmädchen Lila, das über Gefühle verfügt (weswegen diese Art Androiden „Humaliten“ genannt wird) zur Seite gestellt wird. Doch jammern hilft nichts, sie muss sich der Kleinen annehmen. Doch das ist nicht immer einfach und reibt des Öfteren hart an Najicas Geduld. Denn obwohl Lila herzensgut ist und alles tut um Najica die perfekte Assistentin und Mitbewohnerin zu sein, kann sie zwischen manchen Dingen einfach noch nicht unterscheiden, kennt andere Dinge, zum Beispiel Lachen, überhaupt nicht, was mehrere missliche Verwechselungen quasi vorprogrammiert. Also macht Najica es sich zur Aufgabe, Lila etwas mehr Natürlichkeit, vor allem im Umgang mit Menschen, beizubringen, was sich allerdings eher zum Running-Gag entwickelt, als dass die Arbeit wirklich Früchte trägt.

Najica Band 2Doch zu intensiveren Auseinandersetzungen bleibt den beiden keine Zeit, da sie immer wieder auf neue Missionen geschickt werden, die merkwürdigerweise alle mit Humaliten zusammenhängen. Diese wurden nämlich gestohlen und Gento, der für diese Entwicklung zuständige Abteilungsleiter, hätte sie gerne zurück. Das bedeutet für Najica und Lila harte Arbeit, denn die Humaliten wurden inzwischen an alle Enden der Welt verkauft. Ihre neuen Besitzer haben sie unter ihre Fittische genommen und so entwickelten sich die Humaliten auf völlig verschiedenen Wegen. Ob sie nun zu Bodyguards wurden und ihren eigenen Willen völlig abschalteten oder sich so mit den Idealen ihres Herrn identifizierten, dass sie diese übertrafen, alles ist dabei. Eine der Humaliten verliebte sich sogar in ihren Besitzer, was schmerzlich endete.

Doch nach und nach kommen Najica Zweifel an ihren Missionen und Lila macht einen tiefen inneren Wechsel durch. Vom kleinen Mädchen, dass alles tut, was man ihm aufträgt, wird eine starke Frau…

Eigene Meinung
Man merkt an dieser Serie sofort, dass sie vom selben Autor wie „Aika“ stammt. Freizügige Einblicke, viele Unterhosen und riesige Oberweiten bilden ein Festmahl für männliche Blicke. Die Story befasst sich tiefgründig mit dem Thema, wie weit Robotern menschliche Gefühle erlaubt werden sollten, mit den Gängen der Seele und mit ethischen Themen wie Menschlichkeit. Dazu kommen eine rasante Storyline, viel Aktion, ein rasanter Zeichenstil und viel Humor. Absolut empfehlenswert für die, die sich von obigen Einblicken nicht abschrecken lassen.

© Rockita

Najica: © 2002 Takuya Tashiro, Media Factory / Planet Manga

My Doll House

Name: My Doll House
Englischer Name:
Originaltitel: My doll house
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: Planet Manga 2012
Mangaka: Toshiki Yui
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

My Doll House Band 1Story
Sayaka Kubota steht heute ein wichtiger Tag bevor. Sie hat einen Termin für eine Audition bei einem berühmten Fernsehsender. Bei der Anmeldung an der Rezeption fällt ihr Blick auf einen Jungen, der scheinbar die Aufmerksamkeit aller auf sich zieht. Es handelt sich dabei um Mahiro Kogasaka, den Sohn eines Großaktionärs, der bereits in seinem jungen Alter drei Firmen leitet, obwohl er selber noch Student ist. Allerdings hat Sayaka gerade keine Zeit, sich damit gedanklich zu befassen. Sie muss pünktlich zu ihrem Termin kommen, was in diesem riesigen Gebäude, mit unzähligen verschachtelten Gängen, gar nicht so einfach ist.

Auf der Suche nach dem richtigen Raum läuft ihr ein Mädchen über den Weg. Sayaka fragt höflich nach dem Zimmer, als ihr etwas auffällt. Das Mädchen sieht dem Jungen aus der Lobby, Mahiro Kogasaka, zum Verwechseln ähnlich. Ist es vielleicht sogar ein und dieselbe Person? Als sie diese Vermutung äußert, zerrt das Mädchen sie plötzlich in einen Raum. Es scheint also zu stimmen! Mahiro hält Sayaka den Mund zu. Noch nie konnte er enttarnt werden, wenn er als „Arisu“ verkleidet war. Dabei ist er doch ein professioneller Crossdresser, der in der weiblichen Rolle als Modell arbeitet. Da muss er wohl dafür sorgen, dass sein Geheimnis nicht aufgedeckt wird. Er fällt über Sayaka her, die ihrem Trieb nicht mehr standhalten kann und schläft mit ihr, um sie zum Schweigen zu bringen.

My Doll House Band 2Aufgrund des spontanen Vorfalls gelingt es Sayaka nicht mehr rechtzeitig zur Audition zu kommen. Dabei war dies ihre letzte Chance, einen Job für Ihre Firma an Land zu ziehen. Ihr wurde bereits angedroht, dass sie aus der firmeneigenen Wohnung ausziehen muss und entlassen wird, sollte sie diesen Job nicht bekommen. Alle Hoffnungen auf ein geregeltes und erfolgreiches Leben sind auf einmal zerstört und nur wegen dem „Stelldichein“ mit Mahiro.

Mahiros Managerin, die sein Macke, mit allen Frauen zu schlafen, nur zu gut kennt, hat ein schlechtes Gewissen. Sie schlägt vor, dass Sayaka als Dienstmädchen bei Mahiro und ihr arbeitet und dafür bei ihnen wohnen darf. Allerdings gibt es dort noch eine Reihe anderer Hausmädchen, mit denen Sayaka auskommen muss. Sayaka ist erleichtert und nimmt das Angebot dankend an. Was sie allerdings noch nicht weiß, ist, dass Mahiros Haus eher einem Harem gleicht. Denn Mahiro sprüht eine Art Pheromon aus, das Frauen nur so verrückt und begierig macht.

Eigene Meinung
„My Doll House“ ist ein typischer Soft-Erotik-Manga. Die gesamte Geschichte dreht sich um den Geschlechtsverkehr, der ausgiebig praktiziert wird. Genitalien werden allerdings nicht explizite dargestellt. Da Mashiro als Frau, wie auch als Mann, zu zweit, wie aber ebenso in einer Gruppe, mit den anderen Damen schläft, deckt das Band viele unterschiedliche Vorlieben ab. Die eigentliche Handlung gerät hierbei allerdings eher in den Hintergrund. Sinnhaftigkeit und inhaltliche Tiefe sucht der Leser in „My Doll House“ vergebens. Dafür bemüht sich das Manga um die ein oder andere humorvolle Situation. „My Doll House“ spricht daher nur einen ausgewählten Empfängerkreis an.

© Izumi Mikage
My doll house: © 2008 Toshiki Yui, Shueisha / Planet Manga

Monster

Name: Monster
Englischer Name: Monster
Originaltitel: Monster
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1995
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Naoki Urasawa
Bände: 18 Bände
9 Bände (Perfect Edition)
Preis pro Band: 6,50 €

Monster Band 1Story
1986. Kenzo Tenma ist ein japanischer Chirurg, der in Deutschland lebt und arbeitet. Er ist ein wahrer Meister in seinem Gebiet und wird von den anderen Ärzten bewundert. Jede noch so schwierige Operation scheint er meistern zu können. Außerdem ist er mit Eva Heinemann, der Tochter seines Chefs, verlobt. Alles scheint perfekt zu sein. Doch dann wirft ihm eine türkische Frau vor, ihren Mann ermordet zu haben. Er sei vor einem anderen Patienten ins Krankenhaus eingeliefert worden, wurde aber erst nach diesem operiert. Er starb. Hätte Tenma ihn operiert würde er noch leben und dies wirft sie ihm vor. Dadurch fängt Tenma an nach zu denken. Hätte er etwas tun können? Er hatte von dem türkischen Patienten gar nichts mitbekommen. Was hätte er anders machen sollen? Und obwohl Eva ihm sagt, er hätte keine Schuld, grübelt er weiter. Und Evas Satz gibt ihm zu denken: „Es sind ja auch nicht alle Menschen gleich viel wert.“

Der ehemalige Berater des DDR-Handelsministeriums, Ribert, kam mit seiner Frau und seinen Zwillingen in die BRD. Kaum sind sie da, werden die Eltern ermordet. Außerdem wurde dem Sohn in den Kopf geschossen. Die Tochter steht dadurch unter Schock. Tenma kommt sofort ins Krankenhaus und bereitet die Operation des Jungen vor. Gleichzeitig wird der Bürgermeister nach einem Schlaganfall eingeliefert. Direktor Heinemann selbst verlangt, dass Tenma sich um den Bürgermeister kümmert, da dieser ihm eine hohe Spende versprochen hatte. Doch Tenma kann nicht auf seinen Chef hören, er möchte den Jungen retten. Und so überlässt er den Bürgermeister einfach seinen Kollegen.

Tenma schafft es den Jungen zu retten, er liegt zwar noch im Koma, scheint aber auf dem Weg der Besserung zu sein. Der Bürgermeister hingegen ist gestorben. Obwohl der Direktor Tenma gegenüber sagt es wäre alles okay, ernennt er einen anderen Arzt zum Leiter der Abteilung für Neurochirurgie. Außerdem droht er ihm an, dass er ihm kein Empfehlungsschreiben für eine andere Klinik schreiben wird. Damit hat Tenma keine Chance mehr auf eine Karriere. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, löst Eva auch noch ihre Verlobung.

Monster Band 2Verzweifelt sitzt Tenma am Bett von Johann, dem Jungen und murmelt vor sich hin. Er sagt, dass er den Direktor am liebsten umbringen würde, ohne weiter darüber nach zu denken.

Anna, die Schwester steht noch immer unter Schock. Sie spricht kein Wort und reagiert auf nichts. Der Direktor entzieht Tenma die Verantwortung für die beiden Kinder. Zusammen mit zwei anderen Ärzten überlegt er, wie er den Aufenthalt der Kinder zum Vorteil der Klinik nutzen kann. Er möchte ein Foto von dem Wiedersehen der beiden Geschwister haben. Johan hat von Menschen denen die Kindern leid tun Geschenke geschickt bekommen. Unverschämt nimmt der Direktor eine Tüte mit Bonbons, reist sie auf und isst eines. Außerdem bietet er sie auch den beiden Ärzten an, diese lehnen nicht ab.

Bei der Zusammenführung der beiden Kinder schreit Anna laut auf und fällt in Ohnmacht. Johann allerdings wacht dadurch aus und streckt die Hand nach seiner Schwester aus.
Am nächsten Tag sind der Direktor und die beiden Ärzte tot. Sie wurden scheinbar vergiftet und neben allen drei lag das gleiche Bonbonpapier. Doch was hat das zu bedeuten? Wem galt das Gift wirklich? Und wer war der Mörder? Und welche Motive hatte er? Und warum sind seit dieser Nacht die Zwillinge verschwunden?

Inspektor Runge vom BKA macht sich an diesen Fall und für ihn ist recht schnell klar, Tenma ist der Mörder. Nur er hatte Vorteile davon, denn nach dem Tod des Direktors wurde er zum Chefchirurgen ernannt. Aber wer war es wirklich? Und wie kann Tenma seine Unschuld beweisen?

Die Morde gehen weiter. Bundesweit gab es bereits vier Mordfälle in zwei Jahren. Immer an Ehepaaren. Ein Verdächtiger wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Tenma soll sich um den Patienten kümmern. Er freundet sich mit dem Mann an und erfährt so, dass der Mann den wahren Mörder kennt. Er bezeichnet ihn als „Monster“ und zittert bei dem bloßen Gedanken an ihn. Als der Patient dann nachts aus dem Krankenhaus verschwindet folgt Tenma ihm und stößt dabei auf den Mörder. Doch er kann es kaum glauben, ausgerechnet dieser Mensch soll all diese Morde begangen haben?

Eigene Meinung:
Dieser Manga fesselt einen vom ersten Band an. Schon wenn man Band eins liest denkt man, spannender kann es nicht mehr werden, doch das kann es sehr wohl. „Monster“ besteht aus 18 Bänden und die Spannung lässt in keinem davon nach, im Gegenteil. Dieser Manga ist auch etwas für Leser die nichts für Horror übrig haben. Denn auch wenn es um Morde geht, so bieten die Mangas doch mehr Detektivarbeit. Ständig ist man am grübeln wer es war und warum. Wodurch wurde er so? Und immer wieder nimmt die Geschichte eine neue, überraschende Wendung, mit der keiner gerechnet hätte. Man fängt an zu hoffen, nur, damit diese Hoffnungen später wieder zerstört werden und neue Rätsel aufgeworfen werden.
Der Leser fiebert auf jeden Fall total mit. Ich kann diesen Manga nur empfehlen. Allerdings eher einem älteren Publikum, also erst ab 16 Jahren. Nicht, weil er brutal ist, sondern mehr, weil er sehr komplex ist.

© Nekolein
Monster: © 1995 Naoki Urasawa Shogakkan / EMA

Perfect Edition

March Story

Name: March Story
Englischer Name:
Originaltitel: March Story
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Kim Hyung Min
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

March Story Band 1Story
Die kleine March ist die Tochter der besten Hakenschmiede ihrer Provinz. Seit dem Tod ihrer Eltern führt allerdings ihre ältere Schwester Raspberry das Geschäft weiter – mit großem Erfolg. Ihre Haken sind die kunstvollsten weit und breit. Das kommt auch der grausamen Fürstin des Landes zu Ohren. Immer wieder lässt sie sich von Raspberry Haken für Folterzwecke herstellen. Eines Tages kündigt die Fürstin eine Großbestellung an, an der sich das ganze Dorf beteiligen soll. Als Gegenleistung verspricht sie den Menschen Landgüter und vor allem, sie danach nicht mehr zu behelligen.

Als die Herrscherin jedoch ihr Versprechen bricht, rastet March aus und greift die Fürstin verbal an. Daraufhin lässt diese alle Dorfbewohner gefangen nehmen und töten – bis auf March, die unter den gefolterten und niedergemetzelten Leichen der ihrer Freunde und nach – und ihrer Schwester – aufwacht.

Verwirrt und traumatisiert wird March von der resoluten Jake gefunden. Die ist eine Ciste Vihad, ein Mensch, der „Il“ genannte Dämonen aufspüren kann und diese vernichtet. Auch die Fürstin scheint mit einem dieser Dämonen, die von menschlichen Körpern Besitz ergreifen, im Bunde zu stehen. Jake möchte dem kleinen Mädchen helfen, kann aber nicht verhindern, dass ein mächtiger Il Marchs Körper übernimmt. Versteckt in einem Haken, der von Marchs Eltern vor deren Tod angefertigt wurde, hatte der Dämon auf ein weiteres Mitglied dieser Familie gewartet, dass er benutzen konnte.

Schnell zeigt sich, dass „Marchs“ Il zwar so stark ist, dass er der Fürstin überlegen ist, jedoch ist er kein Gegner für Jake. Die steht vor einem Dilemma: Als Ciste Vihad ist es ihre Aufgabe, Ils zu vernichten, aber das würde auch den Tod des Wirtes, also Marchs, einschließen. Aus Angst um sein Leben bietet der Il Jake einen Handel an: Er versetzt sich selbst in einen tiefen Schlaf und gibt damit March die Macht über ihren Körper zurück – und seine eigenen Fähigkeiten. Sobald er allerdings wieder aufwacht, wird er frei sein und unfassbar mächtig.

March Story Band 2Dies erscheint zunächst nicht als Problem, da der Schlaf eines Ils hundert oder sogar tausend Jahre dauern kann, doch gibt es einen Haken: Ein vor Liebe klopfendes Herz, dessen Gefühle erwidert werden, würde den Dämon sofort aufwecken…

Jahre später beginnt March, nun fertig ausgebildete Ciste Vihad, als Junge verkleidet ihren Kampf gegen die Ils. Sie begibt sich auf Reisen, um Gegenstände einzusammeln, in denen sich die Dämonen übergangsweise verstecken, bis sie einen menschlichen Wirt gefunden haben. Doch das Leben als Dämonenjäger ist nicht immer einfach – vor allem, da nicht jedes Opfer gerettet werden kann…

Eigene Meinung
„March Story“ ist eine fünfbändige actionreiche Mystery-Serie von Kim Hyung Min und dem hierzulande inzwischen wohlbekannten Zeichner Yang Kyung-Il (u.a. „Shin Angyo Onshi“ und „Defense Devil“). Im Gegensatz zur eher komödiantischen Serie „Defense Devil“ wird hier ein ernster Ton eingeschlagen, der durch düstere, in stimmungsvollem Maße blutlastige Inszenierungen den Kern der Serie ausmacht. Die Grundstory von der Dämonenjägerin, die den bösen Geist in ihrem eigenen Körper nutzt, um dessen Artgenossen zu töten, ist zunächst einmal nicht neu. Die Hintergrundgeschichte aber wartet mit einigen interessanten Details auf. Vor allem die gut ausgearbeiteten Charaktere bieten ein unglaubliches großes Potenzial an Tiefgang, aber auch an Entwicklungsmöglichkeiten. Beispielsweise beginnt March als Jugendliche ganz natürlich, Gefühle für das andere Geschlecht zu entwickeln, was sie unbedingt geheim halten muss. Aber für sie selbst wird dies immer schwerer…

Die wie immer sehr detaillierten Zeichnungen, die die Spannung verstärken, setzen vor allem die Action durch beinah epische Großbilder schaurig-schön in Szene. Wer nach „Shin Angyo Onshi“ von „Defense Devil“ enttäuscht war, kommt mit dieser Serie – trotz anderem Autor – wieder auf seine Kosten. Dieser Manga ist interessant und macht Spaß zu lesen.

© Rockita

March Story: © 2008 Kim Hyung Min & Yang Kyung-Il, Shogakukan / Carlsen

Manhole

Name: Manhole
Englischer Name:
Originaltitel: Manhole
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2005
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Tetsuya Tsutsui
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Manhole Band 1Story:
Mitten im Dezember bricht auf einer belebten Einkaufsstraße ein nackter Mann blutüberströmt zusammen. Kurz vor seinem Tod spukt er Blut und erwischt dabei den Studenten Yoichi Amamiya, der verständlicherweise die Flucht ergreift. Als die Polizei auftaucht, um den Tod des nackten Mannes zu untersuchen, ist der junge Student längst verschwunden und den Beamten Ken Mizoguchi und Nao Inoue, die auf den Fall angesetzt werden, bleibt nur das Handy des Zeugen. Ein Anruf bei dessen Freundin bringt leider kein zufriedenstellendes Ergebnis, dafür die Autopsie des Toten. In seinem Körper, genauer gesagt in seinem Auge werden seltsame Parasiten gefunden, Filarien Würmer, die normalerweise nur Tiere befallen. Obwohl diese Unterart der Würmer sehr aggressiv ist, tötet sie den Wirt nicht, sondern frisst sich ins Gehirn des Opfers und schaltet Grundbedürfnisse wie Hunger, Schlaf und Durst, ab. So verhielt es sich auch bei Yoshito Horikawa, dem blutüberströmten Mann, da dieser durch einen Sturz starb, nicht durch die Würmer. Einziger Pluspunkt ist die Tatsache, dass es Winter ist und man glaubt, dass sich der Parasit nicht zu einer Seuche ausbreiten wird.

Mizoguchi und Inoue beginnen mit ihren Nachforschungen und stoßen bald auf Horikawas Eltern und Yoichi Amamiya, der sich selbst zur Polizei begibt, um seine Zeugenaussage abzugeben. Als Letzterer mitten in der Befragung sein Verhalten ändert und vor ein Auto läuft, wird klar, dass sich der Parasit bereits ausgebreitet hat. Zeitgleich geben die Eltern des ersten Opfers einen ersten Hinweis darauf, was mit ihrem Sohn geschehen sein könnte – aufgrund der Gewalttätigkeit und Spielsucht Yoshito Horikawas schickten ihn seine Eltern in eine seltsame Einrichtung, die ihnen von einem Fotografen empfohlen wurde. Und genau dieser Fotograph scheint der Schlüssel zu sein, hat er doch einst einen Parasiten aus Afrika mit nach Japan gebracht, um die Menschheit von gewalttätigen und unberechenbaren Tätern zu befreien …

Manhole Band 2Eigene Meinung:
Mit „Manhole“ erschien Anfang 2012 der erste Manga des Zeichners Tetsuya Tsutsui auf dem deutschen Markt, der für seine erwachsenen und psychologisch angehauchten Mangas bekannt ist, die gerne in die Horrorrichtung abdriften. So wirkt „Manhole“ auf den ersten Blick ebenfalls wie der typische Horrormanga und erinnert teilweise an Vertreter des Zombiegenre – eine Seuche, die die Menschen in lebende Tote verwandelt und sich rasend ausbreitet.

Dass es in der dreibändigen Mangareihe um mehr geht, wird bereits nach dem ersten Kapitel klar, da es nicht zu eine Jagd der Opfer auf die Menschen kommt und die Handlung schnell tiefer geht und die Werte eines Menschen in Frage stellt. Damit regt die Geschichte durchaus zum Nachdenken an und richtet sich deutlich an eine ältere Leserschaft. Das wird nicht nur bei den naturalistischen Zeichnungen deutlich, sondern auch bei den Begrifflichkeiten. So sollte der Leser beispielsweise wissen, was das Wort Lobotomie im Detail bedeutet, um die Hintergründe des Mangas gänzlich zu verstehen, denn mit der Übersetzung „Gehirnoperation“ ist es nicht getan.

Tetsuya Tsutsui gelingt es bereits nach wenigen Seiten zu fesseln und eine spannende Geschichte zu erzählen. Da mehrere Handlungsstränge parallel laufen, ist der Manga stellenweise ein wenig unübersichtlich, doch das hindert nicht daran, dass man „Manhole“ nur schwer aus der Hand legen kann. Auch die Charaktere, insbesondere die ungleichen Polizeibeamten Ken Mizoguchi und Nao Inoue sind dank ihrer Marotten sympathisch und gut nachvollziehbar. Sie geben der Geschichte den passenden rahmen und lockern die erste Thematik immer wieder auf.

Stilistisch ist „Manhole“ ebenfalls hervorragend. Tetsuya Tsutsui hat ein Händchen für detailreiche Settings, sehr realistische Figuren und Hintergründe und blutige, unheimliche Szenen. Mit harten schwarz/weiß Zeichnungen und wenig Rasterfolie sorgt er für Gänsehautfeeling. Der schlichte, realistische Stil passt gut zur unheimlichen Atmosphäre und überzeugt auf ganzer Linie.

Insgesamt ist „Manhole“ ein Muss für alle, die erwachsene und unheimliche Mangas mögen, und dabei kein Problem der detaillierten Darstellung von Leichen und Insekten. Zartbesaitete könnten diese Szenen ein wenig verschrecken, da sie mitunter wirklich eklig sind und Tetsuya Tsutsui zeichnerisch „kein Blatt vor den Mund nimmt“. Die Geschichte bietet einen solide aufgebauten Horrortrip, der die klassischen Elemente des Genres passend in Szene setzt und mitunter zum Nachdenken anregt. Tetsuya Tsutsuis Zeichenstil ist ein Pluspunkt, ebenso die Charaktere, die „Manhole“ zwischendurch ein wenig auflockern. Wer Horror, Mystery und Seinen mag, sollte zugreifen. Es lohnt sich.

© Koriko

Manhole: © 2005 Tetsuya Tsutsui, Square Enix Co., Ltd. / Carlsen

Terra Formars

Name: Terra Formars
Englischer Name: Terra Formars
Originaltitel: Terra Formars
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Story: Yu Sasuga
Zeichnungen: Ken-ichi Tachibana
Bände: 22 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

StoryTerra Formars Band 1
Im Jahr 2599 ist die Erde überbevölkert. Es herrscht Armut und Nahrungsknappheit. Die Umweltzerstörung ist zu einer akuten Bedrohung geworden, die es unumgänglich macht, nach neuem Lebensraum zu suchen. Aus diesem Grund wurde mit Hilfe von Kakerlaken die Oberfläche des Mars verdunkelt, um so das Sonnenlicht besser absorbieren zu können. Durch das sogenannte Terraforming sollte eine lebensfreundliche Atmosphäre geschaffen, Sauerstoff produziert und der Mars erwärmt werden.

Seit dem sind einige Jahre vergangen. Eine Crew aus 15 Mitgliedern wird nun auf den Mars gesandt, um den Planeten von den Kakerlaken wieder zu befreien und somit die Bevölkerung des Mars zu ermöglichen. Die Mission beinhaltet bei Ankunft auf dem Mars den Ausstoß eines starken Insektengiftes und die anschließende Entsorgung der toten Insekten. Doch alles kommt anders als erwartet.

Nanao und Shokichi sind zwei Astronauten der „Bugs 02“, die auf den Mars geschickt wurden und zudem mehr als einfache Freunde sind. Als sie das Raumschiff verlassen, hegen sie sofort Misstrauen, denn es fehlt jede Spur von den toten Insekten. Die Situation eskaliert, als sie auf eine neue Lebensform stoßen, die sogar die Statur eines Menschen besitzt. Zweifellos muss es sich um eine Weiterentwicklung der Kakerlaken handeln.

Shokichi muss schmerzhaft feststellen, dass diese Unbekannten keine freundlichen Absichten haben. Mit nur einem Handgriff bricht das mutierte Insekt Nanao das Genick. Und auch die anderen Besatzungsmitglieder stehen heftigen Problemen gegenüber, angesichts der Armee von Kakerlaken, die über abnormale Kräfte und keinerlei Gewissen verfügen. Kein normaler Mensch wäre in der Lage, auch nur eine Sekunde Stand zu halten. Aus diesem Grund musste jedes Crewmitglied einer äußerst riskanten OP über sich ergehen lassen. In extremen Situationen können sie sich den Fähigkeiten von Insekten bedienen. Doch auch damit haben die 15 Menschen nur einen Hauch einer Chance gegen Ihren Erzfeind – die Kakerlake.

Terra Formars Band 2Eigene Meinung
„Terra Formars“ ist ein Sci-Fi Endzeitszenario. Die Hauptgeschichte ist fantasiereich aber ebenso bizarr. Lässt man sich jedoch auf diese groteske Handlung ein, wird man mit einer spannenden und gut durchdachten Serie belohnt.

Der erste Band gibt einen guten Einblick in die Serie. Jedoch ist er in sich abgeschlossen und wirkt damit eher wie ein Einzelband oder eine Kurzgeschichte.
Am Ende ist es für den Leser kaum vorstellbar, wie die Handlung weitergehen soll. An dieser Stelle sei daher nicht zu viel gesagt, nur dass Band zwei rund 20 Jahre nach dem Vorgänger beginnt.

„Terra Formars“ ist allerdings nichts für schwache Nerven. Der Atem der Leser kommt bei dermaßen gewalttätigen und erbarmungslosen Kämpfen mehrmals ins Stocken. Auf einem Großteil der Seiten gleicht die Geschichte einem bestialischen Massaker.  In gewisser Weise wird dies zum Merkmal von „Terra Formars“.

„Tarrs Formars“ erscheint im Großformat sowie mit Character Card in der Erstauflage.

© Izumi Mikage

Terra Formars© 2011 Yu Sasuga/ Ken-ichi Tachibana, Shueisha / Tokyopop 

Lone Wolf & Cub

Name: Lone Wolf & Cub
Englischer Name: Lone Wolf and Cub
Originaltitel: Kozure Ôkami
Herausgebracht: Japan: Koike Shoin 1995
Deutschland: Planet Manga 2003
Mangaka: Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Gôseki Kojima
Bände: 28 Bände
Preis pro Band: 9,99 € (Band 1-15)
11,00 € (Band 16-25)
12,95 € (Band 26-28)

Lone Wolf & Cub Band 1Story
Im Japan zur Zeit der Bürgerkriege hält sich ein Ronin mit Auftragsmörderdiensten über Wasser. Immer dabei ist sein kleiner Sohn Daigoro. Wo immer die beiden hinkommen, erregen sie zunächste Aufsehen: Ein Ronin mit einem kleinen Jungen in einem Kinderwagen, an dem eine Fahne mit der Aufschrift „Kind zu vermieten, Schwert zu vermieten“ hängt. Letzteres können die meisten Leute noch als einen herrenlosen Samurai verstehen, der Arbeit sucht, zu welchem Zweck man allerdings ein Kind mieten sollte, können sich die Leute nicht ausmalen. Doch das stört Ogami, den Ronin, wenig, schließlich ahnt niemand, was seine wahre Natur ist.

Gerade erst hat er wieder einen Auftrag angenommen, den Mord an Sugito Kemmotsu, dem Lehnsherren der Gegend. Niemand schaffte es bisher, diesen Auftrag zu erfüllen, da sich der schwerreiche Mann von acht kampferprobten Leibwächtern beschützen lässt. Und auch für Ogami scheinen die Sterne nicht günstig zu stehen. Die Informanten dieser Leibwächter erhalten die Nachricht, dass der nächste Attentäter in Begleitung eines Kleinkinds unterwegs ist, was Ogami natürlich eindeutig ausweist. Schnell ist der richtige Mann gefunden und trotz einem spektakulären Fluchtversuch samt Kind geschnappt.

Lone Wolf & Cub Band 2In der Residenz seines Gegners erreicht er durch einen Trick, dass seine Fesseln gelöst werden. Auch kommt heraus, dass er sich absichtlich hat schnappen lassen, um so ungehindert in das Herzstück des Schlosses zu seinem Opfer zu kommen. Nun kann er mit Hilfe des Überraschungsmomentes den Schlossherren und mittels seiner ausgefeilten Lanzenkunst die Leibwächter ausschalten. Nach getaner Arbeit macht sich der Wolf wieder auf die Reise.

Viele weitere Abenteuer werden auf den nicht ganz alltäglichen Attentäter warten und auch viele Erlebnisse, die er nie zuvor erwartet hätte… Doch wie kam es überhaupt dazu, dass er zusammen mit seinem Sohn Auftragsmörder wurde? Das Beisein Daigoros ist nicht etwa eine Schwäche sondern zeugt im Gegenteil eher von neuen Möglichkeiten…

Eigene Meinung
„Lone Wolf & Cub“ ist ein Manga, der im mittelalterlichen Japan spielt. Ohne irgendwelche fantastischen Elemente wird man hier Zeuge von Personen und Handlungen, die zwar frei erfunden sind, aber doch damals gelebt bzw. passiert sind. Man könnte meinen, dass man selbst zu jener Zeit zur stehen würde. Darüber hinaus werden im Anhang einige Wörter erläutert, die zum Teil auch mangakundigen Lesern noch unbekannt sein dürften. Wie schon bei „Lady Snowblood“ ist Kazuo Koike ein kleines Meisterwerk für Fans des Genre gelungen. Schade, dass Kazuo Kamimura, der damalige Partner Koikes, bereits tot ist. Die Zeichnungen Gôseki Kojimas reichen nämlich bei weitem nicht an seine heran.

© Rockita

Lone Wolf & Cub: © 1995 Gôseki Kojima, Koike Shoin / Planet Manga

Liar Game

Name: Liar Game
Englischer Name:
Originaltitel: Liar Game
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2005
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Shinobu Kaitani
Bände: 19 Bände
Preis pro Band: 7,50 € (Band 1-14)
8,50 € (ab Band 15)

Liar Game Band 1Story
Die junge Studentin Nao Kanzaki ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Mädchen. Nicht nur versucht sie alles, um ihrem todkranken Vater seine letzten Monate so angenehm und sorgenfrei wie möglich zu gestalten. Sie ist zudem ein überaus ehrliches und rechtschaffenes Mädchen. Selbst geringste Fundbeträge gibt sie ordnungsgemäß bei der örtlichen Polizeiwache ab, allen Menschen gegenüber ist sie vertrauensvoll und wohlwollend. So ist es nicht verwunderlich, dass sie häufig als „treudoof“ bezeichnet wird.

Eines Tages erhält Nao ein merkwürdiges Paket ohne Absender. Nichtsahnend öffnet sie die Sendung und findet darin zu ihrer Überraschung 100 Millionen Yen (ca. 900.000 €). Was sie erst danach realisiert: Mit dem Öffnen des Pakets hat sie gleichzeitig der Teilnahme an einem seltsamen Spiel, dem Liar Game, zugestimmt. Sie hat nun einen Monat Zeit, um einem Gegenspieler von dessen 100 Millionen Yen so viel Geld wie möglich abzuluchsen. Was sie an Überschuss erwirtschaftet, darf sie behalten, doch am Ende des Monats muss sie in jedem Fall 100 Millionen Yen an die Verwaltung des „Liar Game“ zurückzahlen – wenn sie sich ihr Start-Kapital abknöpfen lässt, im Zweifelsfall aus eigener Tasche.

Für die ehrliche Nao eine unfassbare Situation. Auch wenn es nur ein Spiel ist, sie also keines Verbrechens belangt werden kann, wie sollte sie einen Anderen um so viel Geld betrügen. Die Situation spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass Naos Gegenspieler niemand anderes als ihr ehemaliger Klassenlehrer Herr Fujisawa ist. Gutgläubig, wie sie ist, vertraut Nao Herrn Fujisawa ihre 100 Millionen zur Aufbewahrung an – und ist wie vom Donner gerührt, dass der Lehrer sie über’s Ohr haut und nicht im Traum daran denkt, das Geld wieder herauszugeben.

Liar Game Band 2Nun ist guter Rat teuer. In ihrer Not wendet sich Nao an den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Trickbetrüger und Verwandlungskünstler Shinichi Akiyama. Trotz anfänglicher Vorbehalte stimmt Akiyama schließlich zu, der verzweifelten Nao zu helfen. Das Liar Game beginnt…

Eigene Meinung
Allerspätestens seit dem Publikumsliebling „Death Note“ sind Thriller-Manga mit Mind-Battles im Zentrum international hoffähig. Seit dem Knallererfolg haben beim Shueisha-Verlag viele Serien versucht, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Seit 2005 versucht es die Reihe „Liar Game“ im „Young Jump“-Magazin.

Diese Reihe kann allerdings weder inhaltlich noch (oder vor allem nicht) optisch mit anderen Serien des Genres mithalten. Der Kern der Story ist relativ einfach gestrickt: Verschiedene Menschen geraten in ein Spiel, in dem sie viel gewinnen, aber auch alles verlieren können. Sobald es ums Geld geht, zeigen die Leute (aus den Reihen der Gegenspieler) ihr wahres Gesicht, während die Protagonisten auf trickreiche Art und Weise versuchen, sich selbst, aber auch möglichst andere heil aus der Sache heraus zu bringen. Psychologisch gesehen ist es interessant, welche Methoden sich der Profi Akiyama einfallen lässt, um das zu bekommen, was er möchte. Die naive Nao – und damit der hoffentlich nicht ganz so naive Leser – bekommt dabei zahlreiche Tricks erklärt, die das Psychologenherz erfreuen. Ansonsten bleiben die Charaktere – von denen es ohnehin wenige gibt – auffallend farblos, zumindest während des ersten Bands. In bis zu zwei Sätzen lässt sich alles über sie sagen, Tiefgang gibt es quasi nicht.
Auch die Zeichnungen sind doch etwas bescheiden – sehr einfache Hintergründe, häufig ohne Motive; Charaktere mit wenig flexiblen Gesichtsausdrücken in meistens einfarbiger, einfacher Kleidung. Vor allem die Mimiken, die wohl hämisch oder entsetzt aussehen sollen, wirken eher lächerlich.

Von der Inhaltsangabe lässt sich bei dieser Serie zunächst mal mehr erhoffen, als tatsächlich dabei rauskommt. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Runde des „Liar Game“ interessanter wird.

© Rockita

Liar Game: © 2005 Shinobu Kaitani, Shueisha / EMA

Kirihito

Name: Kirihito
Englischer Name: Ode to Kirihito
Originaltitel: Kirihito Sanka
Herausgebracht: Japan: Tezuka Productions 1970
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Osamu Tezuka
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 16,90 €

Kirihito Band 1Story
Kirihito Osanai ist ein junger aufstrebender Arzt in einem Klinikum in Japan, der sich mit einer rätselhaften Krankheit beschäftigt. Die Symptome der Patienten sind stets gleich: Nach plötzlichen Fieber- und Migräneanfällen beginnen die Gesichter der Betroffenen zu mutieren, bis sie hundeähnliche Züge angenommen haben. Damit einher geht schubweise eine Gier nach rohem Fleisch. Bereits wenige Monate nach Ausbruch der Krankheit sterben alle Infizierten. Die Ärztewelt ist ratlos.

Während Prof. Tatsugaura, der Chefarzt des Klinikums, von einer Viruskrankheit ausgeht, ist sich Osanai sicher, dass es sich um eine biochemische Krankheit handeln muss, also, dass die Erkrankung nach dem äußeren Zugang gefährlicher Substanzen wie z.B. Gift erfolgt ist. Doch der Chefarzt will davon nichts hören, sieht er doch im sogenannten „Monmo-Syndrom“ seine große Aufstiegschance in internationale Gefielde.

Auch der glücklich verlobte Osanai hat große Ziele. Um seine Theorie zu beweisen, bekannt zu werden und darauf endlich seine geliebte Izumi heiraten zu können, entschließt er sich zu einer Feldforschung in einem kleinen Dorf in Shikoku, wo die Krankheit erstmals auftrat. Dort hat er gleich von Anfang an mit dem Misstrauen der Bewohner zu kämpfen. Nur die junge Tazu, deren Vater an der Krankheit leidet, ist freundlich zu Osanai.

Bald schon erweist sich die Reise als von der Klinikleitung geschickt eingefädelte Falle. Niemals soll Osanai zurückkommen. Tatsächlich kann sich der junge Arzt nur durch die Heirat mit der einheimischen Tazu vor dem Tode retten und steckt sich auch noch selbst mit der Monmo-Krankheit an. Zwar gelingt es ihm darauf, seine Theorien zu bestätigen und die Krankheit auf verunreinigtes Trinkwasser zurück zu führen – was ihn vor dem Tod bewahrt – doch die Außenwelt tut in der Zwischenzeit alles, um die Erinnerungen an den Menschen Kirihito Osanai auszulöschen.

Kirihito Band 2Gleichzeitig entdeckt Osanais Kollege Uraba in Südafrika weitere Fälle der Krankheit. Auch eine weiße Frau hat sich angesteckt, was vorher für unmöglich gehalten wurde. Doch bevor es zu weiteren Studien kommen kann, wird ein Anschlag auf das Leben Urabas und seiner neuen Patientin verübt…

Trotz aller Geschehnisse beschließt Osanai aufzubrechen und die Wahrheit zu verkünden – eine Reise voller Gefahren beginnt…

Eigene Meinung
„Kirihito“ ist ein Werk des japanischen „Gott der Manga“ Osamu Tezuka, einem der legendärsten und beliebtesten Mangaka in Japan überhaupt. Sein Ärzte-Drama entführt den Leser in die Welt der 1970er, eine Zeit der Intrigen und der Ungleichheit der Menschen. Während der Einstieg in das Thema über eine mysteriöse Krankheit genommen wird, stellen sich schon bald als zentrale Fragen: „Bis zu welchem Punkt ist man ein Mensch?“ und „Was macht einen Menschen wirklich aus“. Grandios zieht der Autor den Vergleich zur Apartheid, die zum Zeitpunkt der Entstehung des Manga noch ein großes und wichtiges Thema in Afrika (und im Großteil der Welt) war. Dabei schreckt er nicht vor indirekter Kritik zurück, beispielsweise mit der wiederholt aufgeworfenen Frage, ob Japaner nun als „Farbige“ oder als hochtechnisierte „Partner“ und damit mit „Weißen“ gleichgesetzt behandelt werden sollen / müssen. Aber Tezuka beschreibt auch die Tiefen der menschlichen Psyche durch die bald auftretenden Selbstzweifel Osanais, aber auch die menschenverachtenden Behandlungsmethoden, denen er sich auf den Abwegen seiner Reise ausgesetzt sieht.

Der Zeichenstil ist – wie zur Entstehungszeit üblich – sehr einfach gehalten, die schlagartige Bewegungen nehmen comichafte Züge an. Am besten erkennt man den typischen Tezuka-Stil an den markanten und ausdrucksstarken Gesichtern der meisten Charaktere.

In Deutschland erscheint die dreibändige Serie im großformatigen Klappenbroschur, der leider mit 16,90 € pro Band auch etwas teuer ist. Im Anhang befindet sich ein Glossar, das viele unbekannte Begriffe erklärt, das aber leider vorher nirgends ausgewiesen ist. Zudem kann man neben der Kurzbiografie Tezukas im Klappentext noch eine ausführlichere Version im Anhang lesen.

Jeder sollte mal eine Tezuka-Serie gelesen haben. An „Kirihito“ sollte man sich aber nur mit der entsprechenden Toleranz vor älteren Serien, die nicht dem heute üblichen Standard entsprechen, heranwagen – und auch nur, wenn man eine anspruchsvolle Story gewohnt ist.

© Rockita

Kirihito: © 1970 Osamu Tezuka, Tezuka Productions / Carlsen

1 4 5 6 7 8 11