ENT.

Name: ENT.
Englischer Name:
Originaltitel: ENT.
Herausgebracht: Korea: Ylab 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Mi-Sook Park
Zeichnungen: Eun-Young Kang
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

ENT. Band 1Story
Somi Han ist auf den ersten Blick eine ganz normale Schülerin, die mit den Problemen des Schulalltags zu kämpfen hat. Sie selbst ist eher schüchtern und zurückhaltend. Daher steht sie nach ihrer Ansicht in der Schulhierarchie auf der Stufe des typischen Opfers, wohingegen ihre Mitschüler eher Mitläufer oder Unterdrücker sind.

Doch dass Somi lieber im Hintergrund bleibt und nicht auffallen möchte, hat seinen Grund, denn Somi führt insgeheim ein Doppelleben. Sie ist nicht nur die unscheinbare Schülerin, sondern vor allem die Sängerin Kay der populären Newcomer-Idols namens „Born on the Fourth of July“. Sobald aber die Wahrheit über Somi Han bekannt werden würde, könnte sie ihr ruhiges und normales Leben gänzlich vergessen. Deshalb möchte sie ihr Privatleben unter allen Umständen schützen.

Doch neuerdings sind vor allem die fiktiven Geschichten, sogenannte Fanfictions, des Internet-Autors „Wolfstern“ berühmt und berüchtigt, der „erfundene“ Erzählungen über die populären Idols schreibt. Allerdings sind seine Geschichten zumeist sehr stichhaltig und realistisch, sodass sie durch ihre Glaubwürdigkeit nicht selten Medienskandale verursachen, die sogar Rechtfertigungen und Pressekonferenzen der Idols nach sich ziehen. Bisher blieb Somi jedoch von solchen Geschichten verschont.

Sie plagt momentan ein ganz anderes Problem. Der neue Mitschüler Yujin Ko, den man eher als Streber und Lehrerliebling bezeichnen könnte, lässt Somi einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Sie kann es sich nicht erklären, doch er erweckt bei ihr den Eindruck, als würde Yujin nur vorgeben, ein netter, fleißiger und vorbildlicher Schüler zu sein.

ENT. Band 2Als Somi in die Fänge der üblen Schulrabauken gerät und von ihnen in den Hof geschliffen wird, droht die Situation zunächst zu eskalieren. Doch Yujin Ko hilft Somi aus dieser Lage heraus und zeigt dabei zum ersten Mal sein sadistisches Gesicht. Der Wolf im Schafsfell gibt sich zu erkennen – er ist Wolfstern und er weiß, wer Somi in Wirklichkeit ist. Um ihr Geheimnis zu bewahren muss Somi ab sofort nach Yujins Pfeife tanzen und den Spion in der eigenen Agentur spielen!

Eigene Meinung
„ENT.“ Ist in vielerlei Hinsicht eine absolute Innovation auf dem Manga/Manhwa-Markt. Die Story dreht sich um die Stars und Sternchen der tatsächlich existierenden Talent- und Plattenlabel-Agentur „S.M. Entertainment Korea“, sodass auch allerlei Personen aus der Realität ihren Auftritt in der Geschichte haben. Somit ist das Manhwa, das sich um Fanfictions dreht, selbst eine Fanfiction.

Zudem stammt das Autoren-Team, bestehend aus Mi-Sook Park und Eun-Young Kang, aus dem Netzwerk an koreanischen Zeichnern namens „Ylab“ („Young Story Lab“). Das Zeichenstudio „Ylab“, welches von In-Wan Youn gegründet wurde, nimmt seit 2010 verschiedene Künstler unter seine Fittiche. In-Wan Youn selbst konnte bereits mehrere Manhwa erfolgreich verkaufen. Vor allem seine Serie „Defense Devil“ erhielt hier in Deutschland durch die Veröffentlichung einen gewissen Bekanntheitsgrad.

„Ylab“ hat es sich zur Aufgabe genommen, einen neuartigen, innovativen und frischen Weg einzuschlagen, um ihre Manhwa zu publizieren. Auf „Naver.com“, Koreas erfolgreichste Suchmaschine, veröffentlichte „Ylab“ deswegen jede Woche ein Kapitel ihrer Serien. Um diesen Gedanken von „Ylab“ beizubehalten, veröffentlicht auch der Verlag Tokyopop hierzulande jede Woche ein Kapitel von „ENT.“ auf ihrer Internetseite und das sogar komplett in Farbe!

„Ylab“ selbst agiert mit Hilfe verschiedener Partner, wie unter anderen „Naver.com“, dem Verlag „Shogakukan“ und sogar der Agentur „S.M. Entertainment“. Wiederum entwerfen die Zeichner von „Ylab“ auch Bühnenoutfits oder Werbeplakate für die verschiedenen Idols der Agentur. Somit ist „ENT.“ eigentlich auch eine Art der Werbung für die Agentur und ihre Idols.

„ENT.“ überzeugt aber nicht nur durch seinen innovativen Charakter. Auch die Handlung ist erfrischend, spannend und abwechslungsreich. Somi Han ist mehr als sympathisch und zugleich überaus niedlich. Sie verleitet den Leser oftmals zum Schmunzeln und Lachen. Und auch Yujin Ko ist ein interessanter Charakter, den man nicht richtig einschätzen kann, ob er nun gute oder böse Absichten hat. Er sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Zu guter Letzt muss auch der detaillierte und liebevolle Zeichenstil erwähnt werden. Dieser ist ein wahres Kunstwerk. Umso trauriger ist es, dass die Serie nicht, wie die online Veröffentlichung, in Farbe gedruckt wurde. „ENT.“ ist daher mehr als empfehlenswert und kann nicht nur Fans von koreanischen Idols ans Herz gelegt werden.

© Izumi Mikage
ENT.: © 2012 Mi-Sook Park/ Eun-Young Kang, Ylab/ Tokyopop

Emma – Eine viktorianische Liebe

Name: Emma – Eine viktorianische Liebe
Englischer Name: Emma – Victorian Romance
Originaltitel: Emma
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2002
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Kaoru Mori
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-8)
7,50 € (Band 9-10

Emma - Eine viktorianische Liebe Band 1Story
Die Handlung spielt im viktorianischen London gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Emma ist eine junge Frau aus der Unterschicht, die als Dienstmädchen bei der ehemaligen Gouvernante Kelly Jones. Diese ist eine freundliche ältere Dame und für Emma mehr als ein Glücksfall.

Eines Tages kommt William Jones, ein ehemaliger Schüler von Mrs. Jones und Erbe eines großen Handelsimperiums zu Besuch. Nach einer ersten, eher unglücklichen, Begegnung verliebt er sich in Emma. Als Mrs. Stowner kurz aus dem Salon verschwindet, beginnt der junge Mann aus gutem Haus ein Gespräch mit dem Dienstmädchen. Dabei zeigt sich für William, der mit Mrs. Stowner eigentlich nicht gut auskam, wie ein Sohn für die ältere Dame war und ist. Emma hat den wahren Kern der rauen Lady erkannt. Mehr und mehr wird William von der bildschönen Emma eingenommen. Er ist schon soweit, sie um eine Verabredung zu bitten, als Mrs. Stowner zurück kommt und ihre traute Zweisamkeit unterbricht. Kaum ist der junge Herr gegangen, da findet Emma beim Aufräumen einen Handschuh, den nur William vergessen haben kann. Mrs. Stowner erkennt die Absicht dahinter, schickt aber Emma trotzdem hinterher um den gerissenen jungen Mann sein Eigentum zurück zu bringen. Williams Plan hat natürlich Erfolg und nur wenig später spazieren er und Emma durch den Park, was beiden sehr zusagt.

Nur wenige Tage später ist der junge Jones schon wieder soweit, zu grübeln, wie er Zeit mit Emma verbringen kann. Zufällig trifft er sie beim einkaufen. Dabei bemerkt er, dass sie eine bessere Brille bräuchte. Er bietet Emma an, ihr eine neue zu kaufen, doch Emma zögert. Diese Brille hatte sie von Mrs. Stowner bekommen. Für damalige Verhältnisse ein unglaubliches wertvolles Geschenk, dass eigentlich für eine reine Arbeitsbeziehung völlig überzogen wäre. Stattdessen wünscht sie sich von William, der ihr unbedingt etwas schenken möchte, ein Spitzentaschentuch, wie es die feinen Damen haben. Dieses Tuch wird von dem Moment an ihr größter Schatz.

Emma - Eine viktorianische Liebe Band 2Gerade als die Beziehung von Emma und William langsam enger wird, kommt in einer Karawane aus Tänzerinnen, Blumen und Elefanten Hakim, ein guter Freund Williams aus Indien zu Besuch. Verständlicherweise ist der Engländer nicht gerade begeistert von der „inkognito“ Reise des Inders, lässt sich aber letztendlich darauf ein. Bei einem Ausritt auf dem Elefanten wird William schlecht und da sie zufällig gerade bei Mrs. Stowner vorbei gekommen sind, lässt er sich nur zu gern von Emma helfen. Bei der Gelegenheit verliebt sich auch Hakim in die bezaubernde Magd. Nicht verwunderlich also, dass der Kronprinz aus Indien beschließt, noch etwas länger in England zu bleiben. Doch auch ohne ihn wächst die Zahl der Verehrer Emmas mit jedem Tag – vom einfachen Arbeiter über Postbeamte bis hin zu William und Hakim aus der Oberschicht beeindruckt sie einen nach dem anderen… Ihre eigene Liebe bleibt jedoch William. Der rutscht jedoch in weite Ferne, da der alte Mr. Jones bereits eine vorteilhafte Verbindung für ihn ausgewählt hat…

Eigene Meinung
Nachdem so viel Werbung auch schon vorher für „Emma“ gemacht wurde, bin ich schon etwas enttäuscht von der Serie. Die soziale Lage in England für die Menschen, die nicht in der Oberschicht lebten wird zwar durch einzelne Elemente kurz angeschnitten, doch ohne ein Maß an Vorkenntnissen, werden die wohl den meisten verborgen bleiben. So war es damals ein großes Glück als Dienstmädchen arbeiten zu dürfen. Dass Emma auch noch eine so nette Arbeitgeberin hat wie Mrs Stowner, war wie ein 6er im Lotto. Auch Hakim, der mit Geld und technischen Neuerungen um sich wirft, ist ein Ansatz, fällt aber viel zu früh in die Liebesgeschichte ein. Die bleibt ab der Mitte des ersten Bandes für längere Zeit auf der Strecke. Ab dem zweiten Band bessert sich dies allerdings deutlich. Die Handlung steigert sich immer mehr und man kommt nicht mehr von ihr los. Der Zeichenstil ist weich und detailliert.

© Rockita

Emma – Eine viktorianische Liebe: © 2002 Kaoru Mori, Enterbrain / Tokyopop

Elfen Lied

Name: Elfen Lied
Englischer Name: Elfen Lied
Originaltitel: Elfen Lied
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2002
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Lynn Okamoto
Bände: 6 Bände (2 in 1)
2 Boxen ink. Band 1-6
Preis pro Band: 14,00 € (Taschenbuch)
36,00 € (Box)

Elfen Lied Band 1Story
In einem geheimen Labor unter der Erde stellt ein Forschungsteam der Regierung Experimente über und mit Mutanten, sogenannten Diclonien, an. Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen werden die wenigen überlebenden Exemplare vor den Augen der Öffentlichkeit weggesperrt und wie Tiere gehalten – zum Schutz der Menschen, da manche der Mutanten gefährlich für die Allgemeinheit sind. Mit ihren zusätzlichen Armen, Vektoren genannt, sind sie in der Lage, alle Lebewesen in einem Umkreis von zwei Metern in Sekundenschnelle zu töten.
Das nach Ansicht der Forscher um den Direktor der Einrichtung, Murakami, wohl gefährlichste Exemplar ist die pinkhaarige Lucy – eine Mutantin mit dem Äußeren eines 18-jährigen Mädchens. Schon zahlreiche Wachleute wurden von ihr getötet.

Eines Tages geschieht das Unfassbare: Durch einen Fehler eines unvorsichtigen Sicherheitsmannes kann Lucy aus ihrer Zelle fliehen und nimmt Frau Kisaragi, die Sekretärin des Direktors, als Geisel, um mit ihr aus der Einrichtung fliehen zu können. Die Versuche des Wachpersonals inklusive des eigens herbeigekommenen Direktors, die Geiselnahme unblutig zu beenden, scheitern. Hinzu kommt auch noch, dass Lucy letztlich leicht verletzt ins Meer fällt und entkommen kann…

Kota ist ein junger Student, der nach mehreren Absagen endlich einen Studienplatz gefunden hat. Aus diesem Grund zieht er nach Tokyo. Dort will er im Haus seiner Verwandten leben. Seine Kusine Yuka, zu der er als Kind ein geschwisterliches Verhältnis hatte, holt ihn vom Bahnhof ab. Dabei stellt der Junge fest, dass er seltsamerweise überhaupt nicht an das Gesicht des Mädchens erinnern kann.

Auf dem Weg zu seinem neuen Zuhause gehen Yuka und Kota am Strand vorbei. Dabei läuft ihnen aus heiterem Himmel ein verletztes und völlig nacktes Mädchen über den Weg, das desorientiert wirkt. Die beiden Jugendlichen nehmen sich des Mädchens an und bringen sie zu sich nach Hause. Dort müssen sie feststellen, dass das seltsame Mädchen nicht in der Lage ist, etwas anderes als „Nyu“ zu sagen und offenbar ihr Gedächtnis verloren hat. Einfachste Dinge fallen ihr schwer. Kota fühlt sich dabei an seine kleine Schwester erinnert, die leider früh verstorben ist. Aus diesem Grund ist er wild entschlossen, dem Mädchen, das er nun „Nyu“ nennt, zu helfen.

Elfen Lied Band 2Inzwischen rüstet sich das Forschungsteam zu einer „Wiederbeschaffungsaktion“ und heuern dazu sogar das „Special Assault Team“ (kurz SAT) an – eine Einheit Elite-Killer, rund um den blutrünstigen Freizeitkiller Bando, der nur auf einen Einsatz à la „mit allen Mitteln“ wartet. Schon bald wird in Kotas und Yukas Leben nichts mehr so sein, wie es einmal war…

Eigene Meinung
„Elfen Lied“ ist bereits die zweite Serie in Tokyopops neuer „Adult“-Kategorie ab 18 Jahren. Schnell wird klar, dass diese Altersbeschränkung auch durchaus nachvollziehbar ist, beispielsweise, wenn Leute diverse Körperteile im Seitentakt ab- oder hinausgerissen werden. Aus diesem Grund ist diese Sci-Fi-Reihe für weniger Nervenstarke mit Vorsicht zu genießen.

Abgesehen von recht viel Blut, noch mehr Gewalt nebst Forschungslaboridylle und einer – zumindest in den Ansätzen vorhandenen – Love-Story gibt es aber überraschend wenig Handlung. Durch den Doppelband passiert immerhin in der zweiten Hälfte mal wirklich etwas, wenn auch nicht viel. Dieser Eindruck wird durch teilweise sehr große Panels noch verstärkt.
Der Zeichenstil erweist sich als eher schwach und ist sicherlich ein Manko der Reihe. Gerade die Charaktere sind extremst einfach gezeichnet und auch die Mehrheit der Hintergründe lässt nur eine geringe Beschäftigungszeit erahnen. Am besten kommen noch die farbigen Illustrationen weg.

Immerhin kann man durch die Doppelbände, in denen die Serie erscheint, Geld sparen. Allerdings ist die Serie nur bedingt empfehlenswert. Der Anime zum Manga ist bereits komplett in deutscher Sprache bei ADV Films erschienen und empfiehlt sich für Story- und Genre-Liebhaber wahrscheinlich eher.

© Rockita

Elfen Lied: © 2002 Lynn Okamoto Shueisha / Tokyopop

Electric Hands

Name: Electric Hands
Englischer Name:
Originaltitel: Electric Hands
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 1998
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Taishi Zaou
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Electric HandsStory
Toru ist total fasziniert von schönen Händen. Besonders die Hände von seinem Klassenkameraden Keiji findet er mehr als anziehend. Nur leider gibt es ein Problem bei dem Ganzen. Sobald Keiji ihn berührt fühlt es sich bei Toru an, als würde elektrische Stöße durch seinen Körper fahren. Verstehen kann er es nicht und eigentlich sind die Berührungen ihm überhaupt nicht unangenehm. Empfindet er mehr als nur normale Freundschaft für ihn?

Es ist ihm peinlich und um der Situation zu entgehen, weicht er Keiji aus. Den stört es mächtig, dass Toru ihm ausweicht und will endlich wieder normal mit ihm umgehen. Doch der zieht es vor davon zu rennen. Um ihn aufzuhalten, packt er ihn an den Hüften. Das stellt sich als Fehler heraus. Durch den elektrischen Schlag verliert der arme Toru das Bewusstsein.

Er wacht erst im Krankenzimmer wieder auf und erklärt Keiji, der die ganze Zeit bei ihm war, sein Verhalten. Plötzlich umarmt ihn Keiji, achtet aber darauf ihn nicht mit den Händen zu berühren. Doch damit nicht genug. Er küsst Toru und fragt dann wie das war und er muss sich eingestehen, dass er Keiji liebt. Aus beiden wird ein Paar und das stößt nicht nur auf Zustimmung.

Ein Klassenkamerad, Tomoharu, ist irgendwie auf das Thema Homosexualität nicht gut zu sprechen. Wenn man die Hintergründe kennt, dann kann man es verstehen. Denn Tomoharus Mutter will nach dem Tod ihres ersten Mannes erneut heiraten. So kommt es, dass er nun 2 Brüder hat. Den kleinen 12-jährigen Aki und den 16-jährigen Yuki. Problem nur, beide wollen etwas von ihm. Sowohl der kleine Aki als auch Yuki versuchen ihn herum zu bekommen und so kommt es, dass er eben auf das Thema Schwule etwas gereizt reagiert.

Eigene Meinung
Der Manga „Electric Hands“ ist von Taishi Zaou, die auch unter dem Pseudonym Mikiyo Tsuda arbeitet.  Insgesamt gefällt mir der Manga relativ gut. Der Zeichenstil gefällt mir. Allerdings gibt es inhaltlich ein bisschen was, was mich stört. Erstens gibt es am Ende eine letzte Geschichte, die inhaltlich nicht mit den anderen zu verbinden ist. Des weiteren finde ich es bedenklich wenn es in einem Manga um 12-jährige Jungs geht, die sich an ältere heranmachen. Es gibt zwar nicht mehr zu sehen als Küsse aber trotzdem. Ich finde es trotzdem leicht bedenklich kleine Kinder (und das sind 12-jährige Jungs für mich) im Bezug auf das Thema Homosexualität in einem Manga darzustellen. Die Einschränkung als Adult kann ich im Bezug auf die letzte Story nachvollziehen. Allerdings finde ich die ersten 3 Stories im Vergleich mit anderen Manga eher als harmlos. Insgesamt gibt es von mir die Note 2-.

© Kari

Electric Hands: © 1998 Taishi Zaou, Shinshokan / EMA

Einfach Liebe

Name: Einfach Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Atashi ga hamatta yottsu no junai
Aitsu ni Koishita Yottsu no Wake
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2005
Deutschland: Planet Manga 2008
Mangaka: Mayumi Yokoyama
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Einfach Liebe Band 1Der Manga „Einfach Liebe“ besteht aus acht niedlichen Kurzgeschichten.

Story: Ready, Steady, GO!
Mai ist kurz vorm durchdrehen. Ihr Ex-Freund Masahiro, mit dem sie vor drei Tagen Schluss gemacht hat, sitzt in der Klasse direkt hinter ihr und dann sind da noch ihre aufdringlichen Freundinnen, die unbedingt wollen, dass sie mit Masahiro wiederzukommen kommt. Kurzentschlossen verlässt sie den Unterricht. Der Lehrer bittet sie, dass sie sich um den neuen Mitschüler Atsushi kümmern soll, der seit er auf der Schule ist ständig krank ist.

Im Krankenzimmer angekommen, ist kein Arzt da. Sie schaut ins Krankenbuch und sieht, dass Atsushi sich scheinbar immer hier aufhält. Sie ruft ihn, erhält aber keine Antwort. Daraufhin schaut sie sich im Zimmer um und entdeckt ihn schlafend auf einer der Liegen. Sie setzt sich auf sein Bett und beobachtet ihn beim schlafen. Plötzlich greift er nach ihr, drückt sie an sich und spricht sie „Mika“ an.

In dem Moment wacht er auf und bekommt einen riesen Schreck. Trotz der Tatsache, dass er kaum im Unterricht war, weiß er sehr genau wer Mai ist und dass sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hat. Mai und Atsushi beschließen gemeinsam zu schwänzen und die Zeit sinnvoll bei einem guten Essen zu verbringen. Beim Essen macht er ihr den Vorschlag, dass er ihr Essen bezahlt, wenn sie jedes Mal freiwillig zusammen mit ihm die Schule schwänzt. „Keine Schlechte Idee“, denkt sich Mai.

Die Beiden verbringen jede freie Minuten zusammen. Stück für Stück bemerkt Mai, dass sie sich in ihn verliebt hat. Jedoch erfährt sie, dass Atsushi in dieser Stadt nicht glücklich ist. Zusammen fahren sie in seine alte Stadt, treffen seine alten Freunde und seine feste Freundin. Mai sieht ein, dass sie keine Chance hat und fährt allein zurück. Wird Atsushi ihr zurück folgen?

Einfach Liebe Band 2Story: Survivor
Rianne wundert sich, als ihre Eltern sie in einen Luxushotel in den Bergen einladen. Dort angekommen muss sie feststellen, dass sie reingelegt wurde. Sie befindet sich in einer Sommerschule, die mehr einem Gefängnis ähnelt, als einer Schule. Dort soll sie ihre schlechten Noten verbessern und Disziplin lernen.

Sie bekommt Kleidung, die aussieht wie von Häftlingen und muss ihr ganzes Gepäck abgegeben. Sie will nichts als nach Hause, muss aber dort bleiben. Plötzlich sieht sie ein bekanntes Gesicht, ein Schüler aus der Parallelklasse. Sie spricht ihn an, doch er leugnet sie zu kennen. Am Abend klettert sie in sein Zimmer und versucht ihn zu überreden mit ihr zu fliehen. Wird es ihr gelingen oder wird sie die ganzen Sommerferien in diesem Gefängnis vergeuden?

Eigene Meinung
„Einfach Liebe“ besteht aus acht zuckersüßen Liebesgeschichten, die eine herrliche Abwechslung sind zu den vielen Shonen-Ai- oder Shojo-Manga, in denen es nur darum geht, wann die beiden im Bett landen. Planet Manga kombiniert die beiden Einzelbände „Atashi ga hamatta yottsu no junai“ und „Aitsu ni Koishita Yottsu no Wake“ zu einer Kurzgeschichtenserie die gespickt ist mit viel Herzschmerz und eine Menge Comedy. Für jeden Fan von Shojo-Manga ein absolutes Muss.

Einfach Liebe: © 2005 Mayumi Yokoyama, Shogakukan / Planet Manga

Eine reizende Braut

Name: Eine reizende Braut
Englischer Name:
Originaltitel: Junai Bride
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Kayoru
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Eine reizende BrautStory
Die 16-jährige Tsubasa wurde noch nie geküsst und hatte noch nie einen Freund. Und nun zwingen ihre Eltern sie zu heiraten, um ihre Schulden zu tilgen. Ihr angetrauter heißt Takeru Shirogane und ist der Chef eines riesigen Konzerns. Tsubasa ist entsetzt. Niemals wird sie irgendeinen alten Knacker mit Lolita Komplex heiraten. Sie will nur heiraten, wenn sie wirklich liebt.

Doch scheint sie keine Wahl zu haben. Noch im Brautkleid am Tag der Hochzeit versucht sie zu fliehen. Alle Gäste bekommen es mit. Schließlich befindet sie sich auf einem Dach, als sie plötzlich von hinten gepackt wird und ein junger sehr gut aussehender Junge sie hält. Er selbst hält sich an einer Hängeleiter fest, dessen anderes Ende an einem Helikopter endet. Wahnsinn…jetzt schwebt sie über die Stadt hinweg.

Aber wer ist eigentlich dieser Junge? Natürlich… es ist niemand anderes als Takeru, der seine Braut zu sich holt. Naja, auf jeden Fall ist er kein alter Knacker mit Lolita Komplex, sondern in ihrem Alter und auch noch gut aussehend. Nach der Trauung befinden sich beide in Takerus Villa. Diese ist riesengroß. Tsubasa sitzt auf dem Bett mit einem unangenehmen Gefühl. Was wird nun passieren? Es ist die Hochzeitsnacht. Sie befürchtet Takeru würde über sie herfallen, doch krümmt er ihr kein Haar. Er streicht ihr sanft über den Kopf, lächelt sie an und sagt ihr, dass er ihr nichts tun würde, denn er möchte ihr Herz erobern. Er wünscht ihr eine gute Nacht und verlässt den Raum.

Am nächsten Tag bekommt Tsubasa eine neue Schuluniform. Sie soll von ihrer Schule auf eine Mädchenschule wechseln. Das hat Takeru so angeordnet erzählt ihr ein Hausmädchen. Sie ist stinkwütend. Das kann er doch nicht einfach so bestimmen! Sie brüllt aus dem Fenster und bezeichnet Takeru als Tyrann. Dieser schaut zum Fenster nach oben und lächelt. In der Mädchenschule wird Tsubasa schnell von einigen Mädchen angesprochen. Sie wissen bereits alle über die Hochzeit Bescheid, durch einen großen Zeitungsartikel. Sie erzählen auch, dass Takeru sehr viele Feinde als Chef einer so großen Firma hat und das sie auf der Hut sein muss. Aber hier in der Schule wäre sie sicher, da diese gut bewacht ist und immer Bodygards anwesend sind.

Hmmm….vielleicht reagiert Tsubasa über? Takeru ist vielleicht gar nicht so schlimm? Es tut ihr auf jeden Fall leid ihn einen Tyrannen genannt zu haben. Werden die beiden sich zusammenraufen und vielleicht sogar verlieben?

Eigene Meinung
Ein wirklich schöner Einzelband, der inzwischen sehr bekannten Mangaka Kayoru. Ich mag diese Zeichnerin immer mehr. Mit diesem Band wird sie wieder viele Mädchen sehr glücklich machen. Die Zeichnungen sind fantastisch wie eh und je. Die Hauptstory ist sehr amüsant und romantisch. Wer wollte nicht schon immer wie eine kleine Prinzessin behandelt werden? Weiterhin könnt ich euch über vier weitere tolle Kurzgeschichten freuen. Diese Inhaltsangaben habe ich mir mal gespart, denn ich will ja nicht zu viel vorweg nehmen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit diesem Manga!

© AyaSan

Junei Bride: © 2011 Kayoru, Shogakukan/Tokyopop

Ein Zoo im Winter

Name: Ein Zoo im Winter
Englischer Name:
Originaltitel: Fuyu no Dobutsuen
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 16,00 €

Ein Zoo im WinterStory
Kyoto im Dezember 1966… Der 21-jährige Hamaguchi arbeitet bei einem Großhändler für Textilwaren Er ist aber beruflich enttäuscht, hatte er doch den Job angenommen, weil er sich auf Produktdesign spezialisieren wollte. Leider lässt man ihn genau diese Arbeit nicht ausführen. Unentschlossen und ziellos angesichts seiner ungewissen Zukunft, führen ihn seine Schritte an freien Tagen wieder und wieder in den Zoo, wo er sich häufig zum Zeichnen niederlässt.

Hamaguchi teilt sich eine Wohnung mit ein paar Kollegen. Zwangsläufig bekommt er die neuesten Klatschgeschichten mit und erfährt so auch von Ayako, der Tochter seines Chef. Die war von ihren Eltern mit einem wohlhabenden Firmenchef verkuppelt worden, doch die Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Schließlich betrog sie ihrem Ehemann, den sie nie wirklich liebte, mit einem anderen und wurde daraufhin aus dem Haus geworfen. Auch nach ihrer darauf folgenden Scheidung und der Heimkehr in ihr Elternhaus, haftet ihr dieser Makel an. Fortan ist es ihr nicht gestattet, das Haus ohne Begleitung zu verlassen.

Ausgerechnet Hamaguchi wird durch Zufall zu Ayakos „Aufpasser“. Das geht auch zu Anfang gut – bis Ayako den jungen Mann als Alibi benutzt, um heimlich mit ihrem Freund durchzubrennen. Ab diesem Moment ist für Hamaguchi in seiner Firma kein Auskommen mehr. Man unterstellt ihm, die Flucht Ayakos gedeckt oder sogar unterstützt zu haben. Da kommt ihm die Einladung eines Jugendfreundes nach Tokyo gerade recht, um abzuschalten.

Da Hamaguchi nicht wirklich in der Textilfirma bleiben will, vermittelt ihm sein Kumpel spontan einen Assistentenjob beim Manga-Zeichner Kondo-sensei. Dort wird er mehr oder minder ins kalte Wasser geworfen, findet aber letztlich Gefallen an dieser Tätigkeit und zieht nach Tokyo.
Es folgen Wochen und Monate neuer Bekanntschaften, interessanter Erlebnisse und vor allem viel Arbeit.

Auch wenn seine neue Arbeit anstrengend ist, fühlt sich Hamaguchi mit der Zeit immer wohler und denkt schließlich darüber nach, selbst auch mal einen eigenen Manga zu zeichnen, um möglicherweise selbst einmal Mangaka zu werden – entgegen der Vorbehalte seiner Familie bezüglich dieses Berufsfeldes. Als dann auch noch die süße Mariko in sein Leben tritt, scheint er endlich Ziele am Ende seines Weges zu sehen…

Eigene Meinung
„Ein Zoo im Winter“ ist ein neuer One-Shot im Graphic Novel Format vom Meister der nachdenklichen Manga-Dramen Jiro Taniguchi. Auch mit seinem neuen Werk schafft er wieder eine Geschichte um einen jungen Menschen am Scheideweg seines Lebens. Es braucht Zeit, bis man seinen eigenen Weg findet – und Mut diesen Weg zu gehen. Das ist eine der Botschaften, die dem Leser mit auf den Weg gegeben werden soll.

Der Protagonist der Handlung, Hamaguchi, gelangt in gewisser Hinsicht aus Zufall und Glück in eine Position, in der es ihm möglich ist, neue Wege zu beschreiten, als alle seine freien Tage gedankenversunken im verschneiten Kyotoer Zoo zu verbringen, um vor sich hin zu zeichnen. Mit etwas Unterstützung nimmt er diese Chance an und lernt eine neue Welt kennen.
Realistische Zeichnungen und „echte“ Hintergrundaufnahmen aus Kyoto und Tokyo verleihen der Story einen authentischen Charakter.

Und ein weiteres Mal wirft die Lektüre eines Werks von Taniguchi-sensei auch neben der eigentlichen Storyline viele Fragen auf, über die man sich Gedanken machen kann. Kurzum: Gerade ältere Leser werden sich auch an diesem Werk erfreuen.

Ein Zoo im Winter: © 2008 Jiro Taniguchi Shogakukan / Carlsen

Ein melancholischer Morgen

Name: Ein melancholischer Morgen
Englischer Name: Blue Morning
Originaltitel: Yuuutsu na Asa
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2009
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Shoko Hidaka
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Ein melancholischer Morgen Band 1Story:
Der zehnjährige Akihito ist nach dem Tod seines Vaters der einzige legitime Nachfolger des Vicomte Kuze. Um seinen Platz in der Welt des Adels einzunehmen und den Titel Vicomte zu übernehmen, kehrt der Junge in den Stammsitz seiner Familie zurück, wo er den Haushofmeister und Butler Tomoyuki Katsuragi kennenlernt, der fortan für seine Ausbildung zuständig ist. Dieser ist streng, unerbittlich und lässt sich selten in die Karten sehen. Sein einziges Ziel ist es, Akihito auf seine Rolle vorzubereiten und ihn in die höchsten Adelskreise zu bringen. Dafür ist Katsuragi jedes Mittel recht, so dass er weder Mann noch Frau abweist, solange es dem Aufstieg des jungen Vicomte zugute kommt.

Akihitos Leben besteht fortan aus Lernen und Studieren. Als er älter wird und mitbekommt, mit wieviel eiskalter Berechnung sein Butler vorgeht, um ihn bis an den kaiserlichen Hof zu bringen, ist er entsetzt und beginnt Nachforschungen anzustellen, warum Katsuragi so darauf versessen ist. Für Akihito ist klar, dass sein Haushofmeister all dies nicht seinetwegen unternimmt, da er schon früh erkannt hat, dass Katsuragi ihn hasst. Doch mit seinen Fragen und Aktionen fördert er einige unschöne Ereignisse zu Tage und plötzlich entwickelt sich die Beziehung zwischen ihm und seinem Butler in eine Richtung, die er nie angestrebt hat …

Eigene Meinung:
„Ein melancholischer Morgen“ stammt aus der Feder Shoko Hidakas, die bereits für ihre ernsten und realistischen Mangas bekannt ist. So ist es kaum verwunderlich, dass dieses Werk ernstere Töne anschlägt und sich stark von den üblichen Boys Love Mangas abhebt. Die Handlung spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, einer Zeit in der der Name einer Familie mehr Wert ist, als ihr Vermögen; auch wenn dieses alte System im Umruch ist und die alten Adelsgeschlechter zunehmend an Einfluss verlieren.

Ein melancholischer Morgen Band 2Die historischen Hintergründe sind sehr lebendig und gut ausgearbeitet und bieten die Grundlage für eine interessante, ruhige und realistische Geschichte, die vollkommen auf Romantik und Kitsch verzichtet. Auch die Charaktere wirken weder aufgesetzt, noch künstlich. Sowohl Akihito, der sich nur schwer in die Rolle des Vicomte einfinden kann, da er zu gutherzig und ehrlich ist, als auch Katsuragi, als berechnender und undurchsichter Stratege, passen sehr gut in die Zeit. Sie bilden einen passenden Rahmen, um die dramatische ausgearbeitet, sind realistisch und nachvollziehbar. Shoko Hidaka gelingt es ein sehr überzeugendes Zeitkolorit zu schaffen, dass den Leser in die Welt Geschichte zu transportieren. Die übrigen Nebenfiguren sind ebenfalls sehr gut des beginnenden 20. Jahrhundert nimmt und Lust auf mehr macht.

Zeichnerisch passt Hidakas feiner, schnörkelloser Stil zu der ruhigen, ernsten Geschichte. Die Figuren sind recht einfach gehalten und wirken dadurch realistisch. Die Künstlerin verzichtet auch überladene Bilder, unnötige Details und zuviel Motivrasterfolie, so dass der Manga fast ein wenig leer wirkt, obwohl selten rein weiße Flächen zu finden sind. Die Hintergründe sind sehr gut ausgearbeitet und unterstreichen die Atmosphäre der Zeit perfekt. Fehler entdeckt man eigentlich nicht, hin und wieder wirken die Geschichter der Figuren sehr leer und unnahbar, doch dies passt sehr gut zu den Charakteren und ihren Persönlichkeiten.

Insgesamt ist „Ein melancholischer Morgen“ ein wundervoller, sehr ernster Manga, der sich sowohl durch die realistische Handlung, als auch durch die ungewöhnlichen Charaktere angenehm aus der breiten Masse hervorhebt. Die Zeichnungen unterstreichen die Atmosphäre des Mangas und passen wundervoll zum dramatischen Thema. Wer historische Mangas mag und sich nach Abwechslung im festgefahrenen, kitschigen Boys Love Genre sehnt, der sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Alle anderen sollten trotz der homoerotischen Komponente durchaus einen Blick riskieren, insbesondere wenn man die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts und japanische Historie mag. Es lohnt sich!

© Koriko

Ein melancholischer Morgen: © 2009 Shoko Hidaka, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Ein Lied für Elise

Name: Ein Lied für Elise
Englischer Name: A Song for Elise
Originaltitel: A Song for Elise
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Natalia Batista
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Ein Lied für EliseStory:
Andi, Marcus und Elise sind die besten Freunde. Schon seit der Schulzeit machen sind sie unzertrennlich und in Elise und Marcus hat Andi seine ersten Freunde gefunden, nachdem er mit seinen Eltern in die schwedische Heimatstadt der beiden anderen gezogen ist. Erst als Andi nach seinem Schulabschluss den musischen Weg einschlägt und mit seiner Band erste Erfolge feiert und Marcus für ein Kunststipendium die Stadt verlassen muss, trennen sich ihre Wege. Einzig Elise und Andi bleiben zusammen und müssen gemeinsam einiges an Problemen bewältigen – insbesondere die psychischen Höhen und Tiefen des Mädchens.

Erst zwei Jahre später kehrt Andi zurück und scheinbar ist alles wie zuvor. Die drei treffen sich nach einem Auftritt Andis in einer Bar und feiern ausgelassen ihre Wiedervereinigung. Lediglich Elise scheint etwas zu bedrücken, doch sie überspielt es immer wieder mit ihrer lauten, fröhlichen Art. Als das Mädchen kurz auf Toilette ist, haben Andi und Marcus endlich Zeit kurz miteinander zu sprechen. In Andi flammen sofort die Gefühle für Marcus hoch, die er schon seit Jahren hat, jedoch traut er es sich nicht seinem besten Freund seine Liebe zu gestehen.

Mit dem Versprechen sich bald wieder zu sehen, verabschiedet sich Marcus von seinen Freunden und kurz darauf fährt auch Elise nach Hause. Andi ahnt nicht, dass dieses Treffen sein letztes mit seiner Freundin war. Als er am nächsten Morgen erfährt, dass sich Elise das Leben genommen hat, ist er entsetzt, erschüttert und traurig. Er nimmt an der Beerdigung bei und erhält von Elises Mutter einen Abschiedsbrief es Mädchens, in dem sie ihn um Verzeihung bittet. Danach ist Andi nicht mehr wie vorher. Von Alpträumen verfolgt, will er schließlich mit der einzigen Person reden, die Elise kannte und die ihm helfen könnte – Marcus. Auch der junge Maler ist von dem Tod Elises erschüttert und steckt in einer Schaffenskrise. Das Gespräch der beiden endet abrupt, als Marcus gegenüber Andi erwähnt, dass er längst weiß, wie sehr Andi Elise geliebt hat. Enttäuscht und wütend lässt Andi den jungen Mann stehen, schickt ihm lediglich eine SMS, dass er die ganze Zeit nicht in Elise verliebt war, sondern in Marcus.

Die Tage vergehen und Andi hat schon fast aufgegeben, noch einmal etwas von Marcus zu hören, als dieser plötzlich bei den Proben auftaucht. Er überreicht Andi einen Brief, den Abschiedsbrief den Elise dem Künstler geschrieben hat. Darin erfährt Andi etwas, was er nie für möglich gehalten hat und dass alles ändert…

Eigene Meinung:
„Ein Lied für Elise“ ist der erste schwedische Manga, der in Deutschland erschien. Die Künstlerin Natalia Batista zeichnete den Manga zunächst als Doujinshi, um ihn auf Conventions zu verkaufen. Erst danach bewarb sie sich bei Verlagen und wurde schließlich von Tokyopop unter Vertrag genommen. In dem kleinen vierseitigen Nachwort, erfährt man genau wie der Manga entstand.

Die Geschichte ist recht einfach aufgebaut und handelt um es kurz zu fassen von Freundschaft, Liebe und dem Tod. Leider bleiben die Charaktere trotz der Ereignisse seltsam flach. Besonders Marcus erreicht kaum charakterliche Tiefe, da die Geschichte mehr aus Andis Sicht erzählt wird. Besonders schade ist es, dass man nur so wenig über Elise selbst erfährt. Mir fehlen einfach die Hintergründe, die Erklärungen, was genau Elise hatte und wieso sie psychisch so labil war.

Scheint es zu Beginn und auch bei den vielen Rückblenden, die in die Haupthandlung eingeflochten werden, doch noch recht wichtig zu sein, wird nach ihrem Tod mehr die Beziehung zwischen Andi und Marcus beleuchtet. Das ist im Grunde nicht schlecht, doch nach dem Lesen des Mangas hat man das Gefühl, dass zu viele Fragen offen geblieben sind. Was genau hatte Elise? Warum war sie so angeschlagen? Wieso hat Marcus kaum Kontakt zu seinen Freunden gehabt, als er nicht in der Stadt war? Es wird zuviel im Unklaren gelassen, was auch die Charaktere blass erscheinen lässt. Das ist sehr schade, die Geschichte hat durchaus Potential gehabt. Dementsprechend unpassend wirkt die sehr umfangreiche erotische Szene. Einzig positiv ist hierbei, dass sie wirklich realistisch gehalten ist und weitestgehend auf romantischen Kitsch verzichtet und unverblümt zeigt wie Sex zwischen Männern wirklich abläuft.

Die Zeichnungen sind solide, sehr klar und passen gut zu der ernsten Geschichte. Natalia Batista weiß, wie sie ihre Charaktere in Szene setzt und beherrscht dynamische Szenen und ungewöhnliche Perspektiven, die dem Manga mehr Schwung und Tiefe verleihen. Einzig ihre Farbbilder wirken manchmal etwas statisch, doch da die schwarz/weiß Illustrationen und Mangaseiten überwiegen ist das nicht so schlimm. Es sei auch angemerkt, dass dieser Manga deutsche Leserichtung hat, was überhaupt nicht stört und sehr angenehm ist.

Insgesamt ist „Ein Lied für Elise“ ein schöner Boys Love Manga, der inhaltlich versucht in eine andere Richtung zu gehen, jedoch aufgrund der geringen Seitenzahl (da Einzelband) ein wenig an der Umsetzung scheitert. Es wäre klüger gewesen die Geschichte auf zwei Bände anzulegen, um auch die Hintergründe zu beleuchten. Dennoch macht es Spaß Natalia Batistas Werk zu lesen.

Wer ungewöhnliche, realistische Boys Love Geschichten mag und einmal für europäische Mangas offen ist, sollte zugreifen. Es lohnt sich und nach dem Lesen hat man Lust auf weitere Werke der Künstlerin…

© Koriko

Ein Lied für Elise: © 2010 Natalia Batista, Tokyopop

Ein Lehrer zum Verlieben

Name: Ein Lehrer zum Verlieben
Englischer Name: Lovely Teacher
Originaltitel: Kyoushi mo Iroiro Aruwakede
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Planet Manga 2010
Mangaka: Nase Yamato
Bände: 7 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1)
6,95 € (Band 2-4)

Ein Lehrer zum Verlieben Band 1Story:
Komori ist mit Leib und Seele Grundschullehrer, auch wenn er aufgrund seiner tollpatschigen und unbeholfenen Art nicht unbedingt ein Musterbeispiel seines Berufszweiges ist. Er hat zwar seine Klasse recht gut im Griff, doch ist er ein wenig unerfahren und weiß zumeist nicht, wie er in Konfliktsituationen richtig handeln soll. Sein Ehrgeiz und sein Verlangen nach Perfektion behindern ihn darüber hinaus zusätzlich, sodass Takigawa, der Klassenlehrer der Parallelklasse zumeist die besseren Lösungen findet. Er ist beliebter, weiß immer einen Rat und kann seine jungen Schüler sehr gut einschätzen. Komori schwankt zwischen Neid und Bewunderung für Takigawa und findet kaum eine negative Seite an seinem Kollegen. Das alles ändert sich, als sich die beiden näher kennen lernen und eines Abends zusammen trinken gehen. Auf dem Nachhauseweg offenbart Takigawa seinem verdutzten Kollegen sein Geheimnis – er ist schwul. Komori ist entsetzt, zumal Takigawa ihm in seinem leicht angetrunkenen Zustand durchaus Avancen macht.

Am nächsten Tag ist ihr Verhältnis angespannt, da Komori nicht weiß, wie er nun mit seinem Kollegen umgehen soll. Zudem sorgt er sich um die Kinder und will sie vor Takigawa beschützen, woraufhin ihm dieser. Takigawa sehr nachdrücklich klarmacht, dass er sich niemals an Kindern vergreifen würde.

Erst nach und nach beginnt Komori sich mit der Problem auseinander zu setzen und beschließt Takigawa besser kennen zu lernen und ihn nicht im Vorfeld zu verurteilen. Ein seltsame Beziehung beginnt, in der Komori feststellen muss, dass er sich dem Charme seines Lehrkollegen nur schwer entziehen kann. Denn dieser hat sich schon längst in den unbedarften und tollpatschigen Komori verliebt und möchte ihn nicht nur als Freund an seiner Seite wissen…

Der Manga „Ein Lehrer zum Verlieben“ enthält zudem noch die Kurzgeschichte „Die Geständnisse eines Lehrers“ in dem es um den Lehrer Kunihara geht, der Highschoolschülern Nachhilfe gibt, eine Arbeit, die er teilweise nicht ausstehen kann, da er zumeist gegen die vielen Avancen und Liebeleien seiner weiblichen Schülern kämpfen muss. Ausgerechnet der junge Ryota macht ihm besonders zu schaffen, da der Junge sich ebenfalls in ihn verliebt zu haben scheint. Kunihara ist nicht unbedingt glücklich, doch um Ryota zu helfen, will er ihn zu einem Liebesgeständnis bewegen, damit der Schüler sich wieder aufs Lernen konzentrieren kann. Doch egal wie viele Möglichkeiten Kunihara Ryota einräumt, der junge Schüler schweigt. Allmählich beginnt Kunihara an seiner Einschätzung zu zweifeln, und bemerkt fast zu spät, dass er selbst immer mehr Interesse an Ryota hegt…

Ein Lehrer zum Verlieben Band 2Eigene Meinung:
Mit „Ein Lehrer zum Verlieben“ erscheint der zweite Boys Love Manga von Nase Yamato in Deutschland und einer der ersten dieses Genres bei Planet Manga. Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, wenngleich es zumindest keine typische Lehrer/Schüler Beziehung ist. Auch die Charaktere sind nicht so ungewöhnlich, zumal dem Leser Komori mit seiner tollpatschigen Art fast ein wenig auf die Nerven fällt, ebenso die Grundschüler, doch wer die Werke von Nase Yamato kennt, weiß, dass sie gerne Kinder in ihre Mangas einbaut. Die Story plätschert ein wenig vor sich hin, auch wenn es ganz angenehm ist, dass die Charaktere nicht gleich nach dem ersten Kapitel zusammen im Bett landen und es auch einige Probleme gibt, nachdem sie zueinander gefunden haben…

Die Zeichnungen sind solide, sehr detailliert und stimmungsvoll. Nase Yamato arbeitet mit viel Rasterfolie, weswegen die Mangaseiten immer sehr voll wirken. Dennoch weiß sie genau, wie sie ihre Charaktere in Szene setzen muss und welche Perspektiven am meisten Stimmung in die einzelnen Panele zaubern.

Leider wird die deutsche Umsetzung von Planet Manga dem Manga leider nicht gerecht. Die Übersetzung ist zwar in Ordnung, jedoch hat man scheinbar entschieden den Boys Love Manga auf ein jüngeres Zielpublikum zurecht zu stutzen, was bedeutet, dass an einigen Stellen mehr schlecht als recht zensiert wurde. So findet der Leser bei erotischen Szenen, die für einen solchen Manga nun einmal typisch sind weiße Flecken, die das „Wichtigste“ verdecken, jedoch auch dafür sorgen, dass man gar nicht mehr so recht erkennen kann, was nun eigentlich passiert (und gerade bei diesem Manga fällt das stark negativ auf, weil Nase Yamato eine Form der körperlichen Liebe zeigt, die in dieser Art noch nicht in Boys Love Mangas aufgetreten ist). Bei der Kurzgeschichte am Ende wurden sogar die letzten drei Seiten weggelassen, um ja nicht zuviel Erotik zu zeigen. Für die Fans der Künstlerin ist das mehr als ärgerlich, da man das Werk der Künstlerin ziemlich verfremdet hat.

Insgesamt ist „Ein Lehrer zum Verlieben“ jedem Fan der Künstlerin und denjenigen, die humoristische Boys Love Mangas mögen, zu empfehlen. Wer Wert auf eine unzensierte Ausgabe legt, sollte vielleicht warten, bis der Manga irgendwann in einer zweiten Auflage erscheint, denn dann sollen sowohl die fehlenden Seiten vorhanden, als auch die weißen Flecken verschwunden sein. Alle anderen sollten im Vorfeld einen Blick hineinwerfen, ob sie etwas mit der Geschichte und den Charakteren anfangen können…

© Koriko

Ein Lehrer zum Verlieben: © 2008 Nase Yamato, Libre Publishing Co., Ltd./ Planet Manga

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