Death Edge

Name: Death Edge
Englischer Name:
Originaltitel: Death Edge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Kairi Shimotsuki
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Story
In „Death Edge“ steigen immer wieder gelangweilte Engel vom Himmel herab, um sich ihre Zeit mit perfiden Spielchen mit den Menschen zu vertreiben. Diese treiben sie geradezu in den Wahnsinn, bis sie Gewaltverbrechen begehen und ergötzen sich dann an dem Leid, dass sie verursacht haben. Dagegen schreitet die Organisation Death Edge ein. Doch auch deren Mitglieder scheinen keine normalen Menschen zu sein.

Inmitten all dem wird die junge Miki gezogen, die ebenfalls von einem Engel ins Visier genommen wird und kurz davor steht eine Gräueltat zu begehen. Doch da greifen Kai und seine Mitstreiter ein und retten sie. Allerdings ist danach nichts mehr wie es war für Miki, denn auf einmal kann sie Engelsfedern sehen und damit jene, welche von den Engeln besessen sind.

Hilfesuchend wendet sie sich an Kai und Death Edge und steckt bald tiefer in der Sache mit drin, als sie je gedacht hätte. Doch was ist Death Edge wirklich? Welche Wesen sind deren Mitglieder? Und was ist Kais Verbindung zu einem der hochrangigen Engel, der ebenfalls seine Spielchen auf der Erde zu treiben scheint?

Eigene Meinung
„Death Edge“ ist ein actionreicher Manga mit Mysteryelementen. Es geht um die Engel die hier keineswegs die netten Wesen sind zu denen sie in anderen Medien oft gemacht werden. Stattdessen sind sie perfide, böse Wesen, die sich am Leid anderer ergötzen und gezielt Gräueltaten auslösen. Welche Verbindung dabei genau zwischen den Engeln und Death Edge besteht wird schon grob beschrieben, aber noch nicht genau ausgeführt. Mysteriös ist auch die Tatsache, dass einer der Engel Kai besser zu kennen scheint als dieser ahnt, da dieser mit dessen Andeutungen nicht wirklich viel anzufangen weiß. Das alles macht den Leser neugierig darauf, zu erfahren, wie es mit Kai, Miki und den anderen weitergeht.

Die Zeichnungen sind detailreich und besonders dynamisch in den Kämpfen. Kämpfe gibt es so einige und es geht dabei nicht gerade zimperlich zu. Der Lesefluss war in Ordnung, wenn auch hin und wieder die Panels doch ein wenig textüberladen wirkten.

Eine Altersempfehlung gab es jetzt nicht, doch sollte man schon mindestens 12 Jahre alt sein, um den Manga zu lesen. Die Themen, wie Mobbing, Erfolgsdruck und auch die Brutalität sind nicht unbedingt geeignet für jüngere Leser.

Für Fans von Mysterygeschichten, die sich nach und nach entwickeln, und reichlich Action mögen, ist der Manga auf jeden Fall einen Kauf wert.

Death Egde: © 2009 Kairi Shimotsuki, Kadokawa/EMA

Manga News Nr. 658

Manga News WinterDiese Woche gibt es folgende neue Reviews:

Detektiv Conan – Sherry Edition
Detektiv Conan – Shinichi returns (Ergänzung zur Shinichi Edition)
Jimikoi – Simple Love

 

Panini-Manga-logoPanini Manga hat die folgenden neuen Bände veröffentlicht:
Angeloid 18
Archenemy & Hero 12
Berserk 38
Highschool DxD 9
Nana & Kaoru 17

Japanische Manga-Charts vom 28. November bis 4. Dezember 2016 von Oricon
01. Haikyu!! #24
02. One-Punch Man #12
03. Cardcaptor Sakura – Clear Card-hen #1
04. World Trigger #17
05. Boruto #2
06. Tensei shitara slime datta ken #3
07. Horimiya #10
08. Dakaretai otoko No. 1 ni odosarete imasu #3
09. Love Trouble Darkness #17
10. Toaru kagaku no Railgun #12

Quelle: www.oricon.co.jp

the-legend-of-zelda-legendary-edition-band-1US-Amerikanische Manga-Charts vom 27. November 2016 bis 3. Dezember von der New York Times
01. The Legend of Zelda: Ocarina of Time (Legendary Edition) #1
02. One-Punch Man #9
03. Tokyo Ghoul #1
04. Dragon’s Rioting #5
05. One-Punch Man #1
06. Tokyo Ghoul #9
07. Black Butler #23
08. Tokyo Ghoul #2
09. Black Butler #1
10. Fairy Tail #57

Quelle: nytimes.com

Natsumi Ando startet „Watashi wa Dōka Shiteiru“

Die 24. Ausgabe des Be-Love-Magazin von Kodansha beinhaltet das erste Kapitel der Serie „Watashi wa Dōka Shiteiru“ von Natsumi Ando. Im Zentrum der Geschichte geht es um Nao und Tsubaki, die sich als Kinder kannten und durch einen Zwischenfall getrennt wurden. 15 Jahre später treffen sie sich als Kollegen in einer Konditorei wieder.

Natsumi Ando ist hierzulande durch einige Veröffentlichungen bei Carlsen und Heyne bekannt: „Arisa„, „Zodiac Private Investigator“ und Kitchen Princess„.

Jimikoi – Simple Love

Name: Jimikoi – Simple Love
Englischer Name:
Originaltitel: Jimikoi
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Ema Toyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Story
Wakana Nakatani ist ein süßes, liebliches Mädchen. Sie sieht gut aus und sticht mit ihren blondierten Haaren und ihrem schillernden Outfit aus der Masse heraus. Aus diesem Grund ist es für Wakanas Freundinnen immer wieder unerklärlich, wieso sich ausgerechnet ein solch auffälliges Mädchen in den zurückhaltenden aber schlauen Bücherwurm Kagano verliebt hat. Doch von der Empörtung ihrer Freundinnen lässt sich Wakana nicht abschrecken. Sie versucht ein Gespräch zu Kagano aufzubauen. Doch es fällt ihr mehr als schwer, ein gemeinsames Thema zu finden, bei dem sie sich nicht als kleines Dummerchen verrät. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist der blaue Schal, den beide besitzen und der wie ein Ei dem anderen gleicht. So kommt es eines Tages dazu, dass Wakana aus Versehen nicht ihren Schal um den Hals trägt, sondern Kaganos. Als sie zurück in den Unterrichtsraum eilt hat auch Kagano die Verwechslung festgestellt. Wakana kann nicht länger an sich halten, sodass ihr plötzlich ein Liebesgeständnis herausrutscht. Sofort bereut Wakana die magischen drei Worte aus ihrem Mund. Doch Kagano ist alles andere als abgeschreckt. Er willigt ein, sich eine gemeinsame Beziehung mit Wakana zu überlegen. Für Wakana steht fest, die Chance darf sie sich nicht entgehen lassen und so versucht sie alles, um Kagano von sich zu überzeugen. Doch kann eine Liebe zwischen zwei so unterschiedlichen Menschen wirklich erbühen?

Neben dieser Hauptgeschichte gibt es noch 3 weitere Shortstories.

Die bildhüsche Shiono ist in ihrer Schule als die ideale Frau bekannt. Sie ist anmutig, überaus freundlich und hilfbereit. Jede Mutter wäre froh, eine solche Schwiegertochter zu haben. Allerdings tut Shiono auch alles, um dieses Bild von sich aufrecht zu erhalten. Ihre schlechten Schulnoten und das ständige Nachsitzen hält sich vor den anderen geheim. Auch an diesem Nachmittag muss sie nach Schulschluss als einzige die Schulbank drücken. Daher kommt es ihr mehr als ungelegen, als die unauffällige Brillenschlange Kenichi aus ihrer Klasse in den Unterrichtsraum platzt. Doch eh Shiono die Lage erklären kann, kommt Kenichi zu ihr rüber und küsst sie selbstsicher. Was ist da gerade passiert? Hat Shiono gerade eine Entdeckung gemacht, von der niemand außer ihr weiß?

In „Die Stimme, die mir in die Ohren rieselt“ leidet die stille Kikuna an einer schweren Ohrenkrankheit. Geräusche um sie herum sind so unerträglich laut, dass immer Kopfhören trägt, um die Lautstärke zu dämpfen. Nur die Stimme des neuen Mitschülers Subaru scheint wie Balsam für ihre Ohren. Was hat der Junge an sich, dass ihn von allen unterscheidet? Kikuna muss unbedingt mehr über Subarau und sein Goldkehlchen erfahrenS.

Die Abschlussstory handelt von Tasuku, die man auch als Putzteufel bezeichnen könnte. Ihre Markenzeichen sind die Atemmaske und die Handschuhe. Kein Staubkorn kann ihr entkommen. Doch der Job bei der Familie Gojozaka ist ihr persönlich größte Herausforderung. Seitdem die Mutter und Vater der Gojozakas auf Reisen gegangen sind, machen die beiden Söhne was sie wollen und hausen in einem absoluten Chaos. Zwei Fronten treffen aufeinander. Dabei haben alle drei ihre Gründe für ihre Eigenarten, denn beide haben traumatische Ereignisse in ihrer Kindheit erlebt.

Eigene Meinung
„Jimikoi“ ist eine niedliche Sammlung von Kurzgeschichten aus der Feder von Ema Toyama. Dabei stammen die Geschichten aus unterschiedlichen Lebensphasen von Ema Toyama. Vor allem die Titelstory stammt aus einer frühen Phase ihrer Karriere. Interessant ist es daher, den unterschiedlichen Zeichenstil zu erleben, der allerdings zu keinem Zeitpunkt wie die Zeichnungen eines „Greenhorn“ wirken. Ema Toyama hat scheinbar schon immer auf höchsten Niveau gezeichnet.

Etwas einfach und unspektakulär ist allerdings gleich die Hauptgeschichte, die dem Manga auch seinen Namen gab. Der Leser kann sich dennoch freuen, denn mit jeder Geschichte, steigert sich auch der Anspruch und die Vielfältigkeit. Vor allem „die Melanchonie des Kolumbus“ konnte mich überzeugen. Emotionen werden hier auf den Punkt dargestellt.

Zu der ein oder andere Kurzgeschichte hätte man sich durchaus auch eine eigene Serie gewünscht. Daher es „Jimikoi“ jedem Romantiker, Shojo- und Ema Toyama-Fan ans Herz zu legen.

© Izumi Mikage

Jimikoi – Simple Love © 2014 Ema Toyama, Kodansha/ EMA

Detektiv Conan – Sherry Edition

Name: Detektiv Conan – Sherry Edition
Englischer Name:
Originaltitel: Detektiv Conan – Sherry Edition
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Detektiv Conan Shinichi EditionInhalt & Eigene Meinung
Nach Shinichi Kudo widmet sich EMA nun zum zweiten Mal in einer Sonderedition einem besonders beliebten Charakter aus der Serie. Die Fans durften aus einer Vorauswahl abstimmen und heraus kam eine der vielschichtigsten Figuren aus „Detektiv Conan“: Ai Haibara, vormals Shiho Miyano, die bis zu ihrem Ausstieg unter dem Codenamen „Sherry“ selbst Mitglied der „Schwarzen Organisation“ war, hinter der Conan schon so lange her ist.

Mit dabei ist diesmal wenig überraschend der erste Fall mit Ai „Den Männern in Schwarz auf der Spur“ (Ep. 136-139, Fall 51, Band 18). Darüber sind die Fälle um den Mord im Kino („Schattenspiele“, Ep. 148/149, Fall 64, Band 23), „Der Weg des Drachen“ (Ep. 203/204, Fall 71, Band 25) inklusive des Prologs des Folgefalls „Mord in der ersten Reihe“ (Ep. 205, Fall 72, Band 26), „Arthur Conan und Doyle“ (Ep. 252/253, Fall 83, Band 29), „Die verschwundene Uhr“ (Ep. 291/292, Fall 97, Band 33), „Wo ist Mitsuhiko?“ (Ep. 311/312, Fall 104, Band 35), der Fall um die Puppen zum Mädchentag (Fall 111, Band 38) sowie „Freundschaft kann man nicht kaufen“ (Fall 115, Band 39) enthalten.

Ganz überzeugen kann diese Auswahl der Fälle leider nicht, denn ohne den Titel „Sherry Edition“ käme man nur anhand der ausgewählten Fälle nicht unbedingt auf Anhieb darauf, wer im Mittelpunkt steht. Denn „Detective Boys Edition“ wurde den Band treffender beschreiben. Zwar kommen in den meisten Fällen Details aus Ais Vergangenheit ans Licht, doch nur am Rande. Im Fall um den Drachenweg taucht sie nur als Randfigur auf, fehlt gar beim eigentlichen Kriminalfall. Bei der Suche nach Mitsuhiko hat sie keinen wirklich besonderen Beitrag. Dabei hätte es zahlreiche Fälle gegeben, in denen Ai im Mittelpunkt gestanden hätte oder eine wichtige Entwicklung durchlebt. Das ist schon schade und dürfte die Fanbase der taffen Jung-Wissenschaftlerin wohl kaum zufriedenstellen. Dass zudem die aufgenommenen Fälle lediglich aus den ersten 40 Bänden stammen und damit eine potenzielle Fortsetzung einkalkuliert wurde, macht das Gesamtbild nicht besser. Hier hätte man sich mehr redaktionelles Feingefühl statt ökonomische Gedankenspiele gewünscht.

Zudem ist der Titel auch ein wenig irreführend, denn der Band dreht sich wenn, dann um Ai Haibara. Ihr früheres Leben als Sherry spielt im Grunde keine Rolle, man erfährt eher Infos aus ihrer Kindheit als Shiho. Den ursprünglich angekündigten Titel auf „Ai Haibara Edition“ zu kürzen hätte vollkommen genügt.

Alles in Allem lässt sich sagen, dass die „Sherry Edition“ inhaltlich leider nicht hält, was sie verspricht. Dessen ungeachtet wird EMA mit dem System fortfahren, eigene Sonderbände zu einzelnen Charakteren zu produzieren, auch ohne Vorlage aus Japan. Eine erneute Fan-Befragung läuft bereits. Die weiteren in Japan erschienenen Sonderbände (etwa weitere „Special Black Editions“) stehen dagegen (bisher) leider nicht zu Debatte.

© Rockita

Detektiv Conan – Sherry Edition: © 2016  Gosho Aoyama  Shogakukan / EMA

 

Programmankündigung für April 2017 bei Tokyopop

VerlagslogoTokyopop werden noch vor Weihnachten ihr Programm für die Monate April bis Juli 2017 ankündigen. Die neuen Titel für den Monat April (Erscheinungstermin: 16.03.2017) wurden bereits angekündigt:

  • Ai startet durch (OT: „Ai kara hajimaru“) von Moe Yukimaru – Einzelband für 6,50 €
  • Dive in the Vampire Bund von Nozomu Tamaki – Einzelband für 14,00 €
  • I Love Kayoru Box von Kayoru – Schmuckbox mit drei Bänden: Blutige Liebe, Du + Ich = Wir und Ich hab dich stets geliebt! für 16,95 €
  • Sternensammler von Anna Backhausen & Sophie Schönhammer – Sammelband & Hefte 6-10

Quelle: Tokyopop Forum

Das multidimensionale Unterwäschefach

Spieltitel:             Das multidimensionale Unterwäschefach
Genre:                   Visual Novel (Ren´ai), Otome
Entwickler:           KamiyaSoft
Spielbar auf:        PC (per Steam)
Spielsprache:       Deutsch/Englisch
Release:                31. August 2016
Preis:                     22,99 €

Review-Gliederung (spoilerfrei!):

  1. Produktion & Story
  2. Grafik & Sound
  3. Gameplay
  4. Fazit

Inhaltangabe (von Entwicklerwebseite):

Hanas normales Leben steht plötzlich Kopf!
An ihrem emotionalen Tiefpunkt nach der Trennung von ihrem Ex angekommen, läuft auf einmal alles anders als erwartet: Ihre beste Freundin Kerstin will sie mit ihrem Sandkastenfreund Furio verkuppeln, ihre aufdringliche Nachbarin Blanche wird immer aufdringlicher, zwei Dämonen, Tymoteusz und Einar, treten in Hanas Leben, um ihre Seele zu fressen, und dann kommt auch noch Ex Jan zurück, um sich auf seine wahre Liebe zu besinnen.

Und dann öffnet sich in Hanas Unterwäschefach ein Tor zur Hölle …
Welcher Weg wird für Hana der richtige sein? Welcher führt ins Glück? Welcher in die Einsamkeit oder gar in den Tod? Wie Hana entscheidet, das entscheidest du!

  1. Produktion & Story

Für mich als Neuling im Otome-Genre hat sich nach einiger Recherche schnell ergeben, dass die Handlung um Hana und ihr aufgewühltes Liebesleben für ein klassisches Otome-Spiel absoluter Storystandard ist. Was auf dem japanischen Markt schon seit Jahren fester Bestandteil der Game-Szene ist, ist in Deutschland immer noch ein absolutes Randspartengenre und viele Hobbyprojekte entstehen so meist über Foren oder im engsten Freundeskreis und finden selten den Weg über einen öffentlichen Release. Umso schöner, dass sich das deutsche Entwicklerteam von KamiyaSoft getraut hat, ihr Herzensprojekt „Das multidimensionale Unterwäschefach“ bei Steam Greenlight zu registrieren und durch die Community entscheiden zu lassen, ob es bei Steam veröffentlicht werden soll. Und es hat funktioniert! Ausschlaggebend ist hierfür sicherlich auch die etwas anders aufgezogene Story: Das Spiel beginnt mit einem Prolog, in dem kurz die Leidensgeschichte der Hauptfigur Hana erläutert wird (von Freund getrennt, von Außenwelt und Freundeskreis isoliert, Antriebslosigkeit). Klingt erstmal nach normalem Novel-Standard… käme da nicht dieses Unterwäschefach ins Spiel! Durch Ihre Wäschekommode trifft Hana nämlich auf den Dämonen Tymoszeus, der durch ein Portal aus der Hölle in ihrer Unterwäscheschublade gelandet ist und alles auf den Kopf stellt. Auch durch die Einführung einiger skurriler Nebenfiguren, wie der etwas aufdringlichen Nachbarin Blanche oder dem eigenen Teddybären Einar, kann man bereits im Prolog erahnen, welche Richtung die Story einschlagen könnte. Auch der Erzähler, der die Rahmengeschichte mehr oder weniger sinnvoll kommentiert, entwickelt sich zur abwechlungsreichen Nebenfigur, die durch zwei weitere Figuren mehr und mehr zum heimlichen Fanliebling der Geschichte aufsteigt. Hat man den Prolog abgeschlossen, kann man sich zwischen insgesamt 5 verschiedenen Storylines entscheiden (noch nicht alle wurden freigeschaltet, die Letzte folgt im Februar 2017): der Fokus liegt jeweils auf einer anderen Figur, mit der Hana hauptsächlich zu tun hat und die Geschichte in eine komplett andere Richtung lenken kann. So kann man z.B. eine klassische Romanze mit einem alten Schulfreund, eine amüsante Comedystory mit dem Dämonen Tymoszeus oder sogar einen Psycho-Thriller mit dem Teddybären Einar spielen. Die Dialoge und Sprache im Spiel sind allgemein sehr gut verständlich und unterhaltsam gewählt, man merkt jedoch regelmäßig, dass das Skript an einigen Stellen verbal etwas zu steif bzw. nicht mit alltäglich gängiger Sprache geschrieben wurde. Außerdem mussten einige einzelne Begriffe mit einer kleinen Hilfestellung bei Bedarf erklärt werden (dies wurde vermutlich als humoristisches Gimmick vom Entwicklerteam eingebaut). Hier wäre es vielleicht einfacher gewesen, einen alltäglicheren Begriff zu wählen oder dem Spieler zuzutrauen, das Wort bei Bedarf einfach nachzuschlagen.

2. Grafik & Sound

Das Startmenü und sämtliche Optionsfenster sind simpel, aber gestalterisch schön und übersichtlich umgesetzt. Steigt man dann ins Spiel ein, können die handgezeichneten Figuren- und Hintergrundbilder definitiv überzeugen: viel Liebe zum Detail, ein angenehmer Zeichenstil und situationsabhängige Zeichnungen (gerade, was Gesichtsausdrücke angeht) schaffen eine schöne Spielatmosphäre. Als Bonus kann man sich sämtliche Zeichnungen nach dem Freispielen jederzeit in der Galerie anschauen. Auch der Spielbildschirm ist mit übersichtlichen Textboxen und wenigen, aber sinnvollen Icons absolut angenehm anzuschauen und man verliert so gut wie nie die Übersicht. Hier merkt man, dass die Entwickler neben dem Händchen für die Geschichte auch eins für die zeichnerische Gestaltung übrig hatten und sich hier mit viel Mühe ein ansehnliches Setting aufgebaut haben. Animationen oder bewegliche Grafiken sucht man vergebens, werden hier aber nach kurzer Eingewöhnung auch nicht wirklich vermisst. Zum Sound muss man anmerken, dass es lediglich einige variierende Hintergrundthemen gibt, die je nach Situation als Schleife eingespielt werden. Die Schleifen sind nicht immer rund, so sind bei einigen Themes die „Klebestellen“ des Loops deutlich zu hören. Sprachausgabe gibt es nicht, Soundeffekte findet man vereinzelt. Hier hätte man sich vielleicht etwas mehr Abwechslung gewünscht.

3. Gameplay

Das Spielprinzip ist ein altbekanntes: das Spiel erzählt dem Spieler seine Geschichte über diverse Textboxen, die zu bestimmten Charakteren gehören, wie in einem digitalen Roman (deshalb auch „Visual Novel“ genannt). Auf Dauer wäre das jedoch etwas langweilig, weshalb der Spieler aktiv in die Geschichte eingebunden wird: man bekommt an entscheidenden Stellen im Spiel meist mehrere Entscheidungmöglichkeiten, was die Hauptperson machen oder sagen soll. Je nachdem, welche Wahl man trifft, können verschiedene Ereignisse hervorgerufen, geändert oder übersprungen werden. Jede Entscheidung hat aktiven Einfluss auf den späteren Spielfluss und natürlich auch auf das Ende. „Das multidimensionale Unterwäschefach“ überschüttet den Spieler nicht mit Entscheidungsmöglichkeiten, hat sie aber an sehr markanten Stellen positioniert, die über Leben und Tod (im bildlichen Sinne!) entscheiden können. Denn damit es dem Spieler nicht langweilig wird, schwebt das ganze Spiel über ein bedrohlicher Death-Counter in eurem Spieldisplay herum. Trifft man eine „falsche“ Entscheidung, wird das nach einigen Zügen gerne mal mit dem Tod der Hauptfigur „belohnt“. In diesem Fall ist das Spiel vorbei und man beginnt wieder von vorne. Zum Glück kann man jederzeit im Spiel per Quicksave einen Speicherstand anlegen, den man auch jederzeit wieder neu laden kann, falls man mit der getroffenen Entscheidung nicht zufrieden ist. Die Entscheidungen untermalen auch den jeweiligen Ton der gewählten Spielroute, so kann z.B. auch die banale Entscheidung, ob man einen Keks oder eine Tüte Chips einkauft, spielentscheidend sein. Der Death-Counter soll zudem einen Anreiz darstellen, die Routen mehrfach zu spielen und so allen möglichen Änderungen und Ausgängen auf den Grund zu gehen. Das bietet durchaus eine Langzeitmotivation und wird so schnell nicht langweilig. Auch Spielerboni wie z.B. spezielle Achievements, das Finden aller Todesszenarien oder die zu sammelnden Belohnungsbilder sind hier definitiv ein Pluspunkt. Auch die stückchenweise Veröffentlichung der Routen trägt hierzu bei, sodass man sich alle paar Wochen mit einer neuen, abwechslungsreichen Spielroute beschäftigen kann.

Die Steuerung basiert ausschließlich auf der PC-Maus in Kombination mit diversen Buttons und anklickbaren Feldern, die zum Spielen benutzt werden müssen und klar als solche erkennbar sind. Negativ aufgefallen ist leider, dass zur Veröffentlichung des Spiels im August 2016 noch zahlreiche Bugs aufzufinden waren, die das Weiterspielen teilweise unmöglich gemacht haben (Textboxen sind nicht verschwunden, Entscheidungen waren nicht anwählbar oder endeten wieder im Startmenü). Das Entwicklerteam war jedoch mehr als hilfsbereit und ist auf jeden Bug, den man im Steam-Forum des Spiels gemeldet hat, eingegangen und hat diesen entsprechend korrigiert bzw. behoben. Solche anfänglichen Kinderkrankheiten kann man nie vollends ausschließen, hier sollte in Zukunft vielleicht eine ausführlichere Testphase mit Testspielern eingeplant werden.

4. Fazit

Mit „Das multidimensionale Unterwäschefach“ ist dem Entwicklerteam von KamiyaSoft eine liebevoll gestaltete und auch auf Dauer unterhaltsame Visual Novel gelungen, die mit typischen Schwächen eines solchen „Erstlingsprojektes“ zu kämpfen hat. Das Spiel ist sehr einsteigerfreundlich, kann aber sicherlich auch bereits Genre-erfahrenen Spielern viele interessante und spaßige Spielelemente bieten. Eine klare Empfehlung, man darf auf zukünftige Projekte gespannt sein. 🙂

(c) Beckman

Vielen Dank an KamiyaSoft für die Bereitstellung des Spieles zu Review-Zwecken.
Die Urheberrechte für alle hier veröffentlichten Texte, Grafiken, Ton- und Videodokumente liegen, soweit nicht anders angegeben, bei uns. Davon ausgenommen sind alle Originalmaterialien wie Screenshots, Covertexte usw., deren Urheberrecht natürlich bei den offiziellen Lizenzinhabern des Spiels liegt.

Das multidimensionale Unterwäschefach: (c) 2015 KamiyaSoft

Programm für KAZÉ Anime Nights 2017 bekannt

KAZÉ hat einige Programmhighlights mit deutscher Synchro für die anstehenden KAZÉ Anime Nights 2017 bekannt gegeben:

10. Januar: „One Piece Gold“
28. Februar: 3 Folgen „One Punch Man“
28. März: „Attack on Titan: End of the World“
25. April: „Project Itoh: Genocidal Organ“
30. Mai: exklusive Sneak-Preview (noch unbekannt)

Außerdem sollen an bisher noch unbekannten Termine weitere Filme wie z.B. „Black Butler – Book of the Atlantic“ ausgestrahlt werden.

Quelle: KAZÉ Newsletter

„Blue Exorcist Kyoto Saga“ im Januar bei KAZÉ

KAZÉ haben mit ihrem aktuellen Newsletter angekündigt, dass sie sich die Rechte an dem brandneuen Anime „Blue Exorcist Kyoto Saga“ gesichert haben. Der Anime startet am 6. Januar 2017 in Japan. KAZÉ bringt die neue „Blue Exorcust“-Staffel als Simulcast mit deutschen Untertiteln auf Anime on Demand. Später wird die Serie auch mit deutscher Synchro auf DVD und Blu-ray erscheinen.

Quelle: KAZÉ Newsletter

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