Color of Happiness

Name: Color of Happiness
Englischer Name:
Originaltitel: Sachi-iro no One Room
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2017
Deutschland: EMA 2018
Mangaka: Hakuri
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Die ganze Stadt ist in Aufruhe. Ein Mädchen ist spurlos verschwunden. Die Polizei geht von einer Entführung aus und sucht verzweifelt nach ihr. Auch ihre Eltern wenden sich an die Medien. Sie sind besorgt, dass sie ihr kleines Mädchen nie wiedersehen.
Doch der Schein trügt…
Sachi wurde nicht entführt, sie wurde vielmehr gerettet. Als sie eines Tages einen Mann trifft, der sie heimlich beobachtet und Fotos von ihr macht, geht Sachi freiwillig mit ihm mit, denn alles ist besser als ihr eigenes Zuhause. Von ihren Eltern wird sie misshandelt und geschlagen. Und weder ihre Mitschüler, noch Sachis Lehrer helfen ihr. In der Schule erfährt sie nur Mobbing und die Lehrer vergreifen sich an ihr.

Da scheint das Leben bei einem Mann, den Sachi zwar kaum kennt, der sie aber über alles vergöttert, die bessere Alternative zu sein. Die ersten Tage zeigen bereits, wie sehr er in Sachi verliebt ist. Er kümmert sich um sie, kocht ihr Essen, schneidet ihr die Haare und wäscht sie. Tatsächlich erfährt Sachi zum ersten Mal eine Art von Glücksgefühlen und Fröhlichkeit.

Am liebsten würde Sachi für immer bei diesem Mann bleiben. Doch im Fernsehen wimmelt es nur so von Nachrichten über die Suche nach Sachi und ihrem Entführer. Für nichts auf der Welt würde Sachi wieder zurück zu ihren Eltern gehen. Daher fassen sie einen Entschluss: Wenn all der Trubel vorbei ist und längst Gras über diese Entführungsgeschichte gewachsen ist, dann heiraten sie. Wenn ihnen jedoch die Polizei auf die Schliche kommt und sie entdeckt werden, dann beenden sie gemeinsam ihr trostloses Leben.

Eigene Meinung
„Color of Happiness” ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte.
Eine Entführung ist eigentlich etwas Grausames und Schreckliches, doch was ist, wenn es zuhause noch viel schlimmer ist? Die Grundidee von „Color of Happiness” ist sehr innovativ und fesselnd. Die gesamte Handlung spielt sich fast ausschließlich im kleinem Apartment des Entführers ab. Doch Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Beide Hauptpersonen sind faszinierend und gut ausgearbeitet.
Sachi ist ziemlich gefühllos. Mit den Jahren der körperlichen und seelischen Misshandlung durch ihre Eltern hat sie sich scheinbar einen Art Schutzpanzer angeeignet, der kaum Gefühle zulässt. Daher fürchtet sie sich auch nicht vor ihrem vermeintlichen Entführer. In Band 1 der Serie steht Sachi im Fokus. Es gibt viele Einblicke in ihr trauriges Leben, bei denen dem Leser schon mal ein Kloß im Hals stecken bleibt. Schnell versetzt man sich in Sachis aussichtslose Situation und empfindet Mitgefühl.

Von ihrem Entführer wird hingegen nicht viel offenbart. Nicht einmal sein Name ist bekannt. Auszugsweise erhält der Leser einen kurzen Einblick in seine Kindheit, aber bisher kann man sich daraus noch keinen großen Reim machen. Dabei würde man nur zu gerne erfahren, wieso Sachi in sein Blickfeld geraten ist und wie er zu einem Stalker werden konnte. Fest steht jedenfalls, dass er kein typischer Entführer ist. Er scheint ungewollt in diese Rolle „hineingefallen“ zu sein. Die ganze Zeit kümmert er sich fürsorglich und liebevoll um Sachi. Er macht sich Sorgen und Gedanken über ihre Gefühle. Er will ihr das Glück ermöglich, dass ihr all die Jahre verwehrt war.

Der Zeichenstil ist schlicht und auf die Handlung fokussiert. Doch grade in Momenten, in denen Sachi auftaut, wird überraschend „aus der Raupe ein Schmetterling“.

Mich hat „Color of Happiness” beeindruckt.
„Color of Happiness” ist eine dunkle und makabere Geschichte, die nichts für schwache Nerven ist. Man selbst hofft auf ein Happy End, das bisher aber noch in sehr weiter Ferne zu sein scheint. Es dürfte also spannend bleiben.

© Izumi Mikage

Color of Happiness: © 2017 Hakuri, Sqaure Enix/ EMA