Lumen Lunae

Name: Lumen Lunae
Englischer Name:
Originaltitel: Gekka Kajin
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 1996
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Mineko Ohkami
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Lumen Lunae Band 1Story
Kai Houyou ist ein Halbdämon, der hunderte von Jahren in einem Zeitkerker saß. Als er wieder zurück auf die Erde kommt, trifft er seine Mutter wieder. Diese wurde von einem Dämon vergewaltigt und gebar ihn, doch dann wurde ihr das Kind von einem Dämon weggenommen. Sie erkennt ihn natürlich nicht, weil er im gleichen Alter zu sein scheint wie sie.

Kai träumt jede Nacht einen grausamen Albtraum in dem er seine Mutter aufisst. Er versucht dennoch Kontakt mit ihr aufzunehmen, doch sie weißt ihn ab. Im nächsten Moment bekommt er Besuch von dem Dämon Hisanagu, der ihn zu seinem Bruder bringen soll. Kai weigert sich, damit er dort überhaupt überleben kann, gibt ihm der Dämon eine Medizin. Doch plötzlich wird seine Mutter Aika von einem Dämon des Yu-Clans angegriffen. Kai kann sie retten und den Dämon töten. Aber er wird dabei verletzt von einem giftigen Stachel und wird ohnmächtig.

Als er wieder aufwacht, findet er sich in Aikas Wohnung wieder. Die beiden freunden sich an. Als er nach Hause geht, trifft erneut auf Hisanagi. Dieser soll ihn wieder zu seinem Bruder bringen und erzählt ihm, dass seine Mutter diese Nacht getötet werden soll. Er ist sehr schwach, da er keine Medizin mehr hat und schafft es daher nicht bis zu ihrem Haus. Doch am nächsten Tag ist sie in der Schule.

Lumen Lunae Band 2In der Pause trifft er auf Kugunari aus dem Ju-Clan, der ihm helfen möchte. Dieser erzählt ihm, dass Chigi in der Menschenwelt ist und seine Mutter töten will. Ihre Klassenkameraden finden zur gleichen zeit ihr Schwert, dass sie in der Klasse vergessen hatte und zu allem Überfluss trifft Chigi auf Aika. Chigi kann Aika mit einem Duft betäuben und entführt sie. Wird Kai Aika retten können und wird er ihr sagen können, dass er ihr Sohn ist?

Eigene Meinung
Der Zeichenstil des Manga gefällt mir sehr gut, auch die Story ist gut gelungen. Sie ist sehr dramatisch und bleibt spannend. Der ganze Manga ist ziemlich blutig und nicht die beste Einschlaf-Lektüre. Die Reihe ist mit 5 Bänden abgeschlossen und wird für mich für das ältere Publikum empfohlen.

Lumen Lunae: © 1996 Mineko Ohkami, Shinshokan / EMA

Ludwig Revolution

Name: Ludwig Revolution
Englischer Name:
Originaltitel: Ludwig Kakumei
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 2004
Deutschland: Carlsen 2005
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Ludwig Revolution Band 1Story
In dem One-shot „Ludwig Revolution“ interpretiert Kaori Yuki die Märchen der Gebrüder Grimm auf ihre Weise. Die Rolle der Hauptperson spielt Prinz Ludwig, der die an sich abgeschlossenen Geschichten miteinander verknüpft. Allerdings das Einzige, was ihn mit den Prinzen aus Grimms Märchen verbindet, ist sein Aussehen, denn er glänzt nicht gerade mit den besten Charaktereigenschaften. So macht er sich (anfangs etwas widerwillig) auf, um seine perfekte Traumfrau zu finden. Und diese sollte hauptsächlich eines besitzen – eine große Oberweite!

Schneewittchen „Blanche Neige“
Der König hat die zahlreichen Affären seines Sohnes satt. Deswegen schmeißt er Prinz Ludwig kurzerhand aus dem Schloss. Dieser ist über die Idee seines Vaters, der Prinzessin des Nachbarreiches einen Heiratsantrag zu machen, nicht sonderlich begeistert. Da ihm jedoch keine andere Wahl bleibt macht er sich, mit seinem treuen Diener Wilhelm, doch noch auf den Weg zu Prinzessin Blanche.

Doch Blanche (frz.: Weiß) ist nicht so wie man, aufgrund ihres Namens, vermuten könnte. Sie ist sogar ziemlich gerissen und schreckt vor nichts zurück, um ihren Machthunger zu stillen. Ludwig lässt sich jedoch nicht von ihrem schönen Aussehen täuschen und durchschaut ihre wahren Motive schnell. Die Handlung spitzt sich am Ende der Geschichte zu und Ludwig muss sich am Ende wohl oder übel nach einer neuen Braut umsehen.

Rotkäppchen „Chapperon Rouge“
In diesem Kapitel gibt es einen kleinen Einblick in die Kindheit Ludwigs und Wilhelms. Wilhelm war damals in ein Mädchen namens Lisette verliebt, dass sehr mit Ludwig um Wilhelms Freundschaft konkurrierte.

Eines Tages wurde Lisette von ihren Eltern in den Wald geschickt, um der Großmutter Kuchen und Wein zu bringen. Allerdings wird sie von einem mysteriösen, sprechenden Wolf getäuscht, den sie für ein Waldmonster hält. Aufgrund der Lügen, die der Wolf ihr über ihre Eltern eingeredet hatte, stürmte sie nach Hause und tötete beide blind vor Zorn, bevor sich alles als ein Missverständnis herausstellen konnte. Wer dafür verantwortlich war, wird am Ende recht offensichtlich. Denn der ausgestopfte Wolf des Schlosses wird vermisst…

Ludwig Revolution Band 2Dornröschen „Princesse de Ronces“

Wieder in der Gegenwart: Ludwig hat sich in den Kopf gesetzt, die schlafende Prinzessin Friederike zu erwecken. Das es sich hierbei nur um eine Legende handelt und eine seltsame maskierte Frau ihn auch noch davor warnt, zu dem verfluchten Schloss zu gehen, stört ihn recht wenig. Denn für die perfekte Frau, mit den perfekten Maßen, würde er so ziemlich alles tun.

Dementsprechend enttäuscht ist Ludwig, als sich herausstellt, dass es sich bei dem Mädchen, welches ihn im Traum aufgesucht hat, um die verwunschene Prinzessin Friederike handelt. Denn diese ist nicht nur flach wie ein Brett, sondern auch streitlustig. Nachdem er herausgefunden hat, um wen es sich hier handelte, findet er eine Möglichkeit, sie wieder im Traum zu besuchen. Er erfährt so die Umstände, durch die Friederike in den hundertjährigen Schlaf fiel. Ludwig findet schnell heraus, dass das Dornengefängnis von der sich unverstanden fühlenden Friederike selbst geschaffen wurde und dass so etwas wie ein Fluch niemals existiert hat. Mittlerweile hat Ludwig angefangen Gefühle für sie zu entwickeln, doch auch in dieser Geschichte gibt es kein Happy End, denn die Zeit fordert ihre „gestohlenen“ Jahre zurück!

Blaubart „Barbe Bleu“
In dieser Geschichte wird Ludwig von Blaubart für seine Verlobte gehalten, da dieser unter extremer Kurzsichtigkeit leidet. Ludwig findet nicht nur heraus, dass Blaubart eine gespaltene Persönlichkeit hat, sondern auch was sich in der verbotenen Kammer befindet, dessen Zutritt „ihr“ von Blaubart strikt verboten wurde. Auch Rotkäppchen trifft man in diesem Kapitel wieder, die sich mittlerweile einen Namen als gesuchte Serienkillerin gemacht hat. Diese Geschichte nimmt ebenfalls ein sehr märchenuntypisches Ende.

Eigene Meinung
Mir hat der Manga sehr gut gefallen. Kaori Yuki hat die Idee gut umgesetzt. Der Manga ist zwar recht düster, aber es gibt auch genug lustige Szenen, die das Ganze auflockern. Die Zeichnungen sind typisch Kaori Yuki und passen auch sehr gut zu der Atmosphäre der Geschichten. Für ganz junge Leser ist der Manga eher nicht zu empfehlen, da er teilweise doch recht brutal ist.

© Raine

Ludwig Revolution: © 2004 Kaori Yuki, Hakusensha / Carlsen

Ludwig II

Name: Ludwig II
Englischer Name:
Originaltitel: Ludwig II
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 1996
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: You Higuri
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

 Ludwig II Band 1Story
„Wirklichkeit? Welchen Wert soll die denn haben, bitte?“ – so Ludwigs Antwort auf den Vorwurf seines Ratgebers, dass er vor der Wirklichkeit fliehe. Ludwig II. ist König von Bayern als Krieg, Armut und politische Wirren Volk und Land beuteln. Doch weil er den Krieg und die Politik hasst, zieht er sich zum Ärger seines Volkes lieber in seine Märchenwelt zurück: Poesie, Opern, Mythen. Und schönen Männer. Sodass er schließlich deswegen „Märchenkönig“ genannt wird. Allein seine Kusine und Seelengefährtin Elisabeth (Sissi) kann ihn verstehen. Sie ist die Möwe und er der Adler, beide sehnen sich nach Freiheit.

An seinen Hof kommt schließlich Richard Hornig, ein junger gut aussehender Mann, der die Stelle des Stallmeisters übernehmen soll. Richard hat auch einen revolutionären Zwillingsbruder namens Fritz, der ihn dazu anstiftet den Schlüssel zur Schatzkammer des Königs zu stehlen. Richard weigert sich zuerst, übernimmt dann aber doch die Aufgabe, weil sein Bruder ihn mit einem Messer bedroht.

Gerade macht er sich an dem Schreibtisch des Königs zu schaffen, als er schon vom König persönlich erwischt wird. Ludwig betäubt Richard mit Chloroform und entführt ihn in das (natürlich königliche) Tropenhaus. Als Richard erwacht, ist er gefesselt und entkleidet… Ludwig II. ist hin und hergerissen. Zum einen begehrt er Richard, zum anderen fürchtet er, dass er wahnsinnig werden könnte oder gar schon ist.

Richard wird Ludwigs Geliebter, doch handelt er sich nun den Ärger seines Zwillingsbruders Fritz ein. Dieser sperrt Richard ein und schleicht sich in das Schloss, um den Diebstahl selbst zu begehen. Da er Richard sehr ähnlich sieht, befürchtet er nichts. Als aber auch er von Ludwig II beim Diebstahl erwischt wird, bedroht er den König mit einer Pistole und zwingt ihn, den königlichen Schatz auszuhändigen. Dies geht gründlich schief und überrascht muss er feststellen, dass der König seine Tarnung durchschaut hat.

Ludwig II Band 2Ludwig befreit Richard und gesteht diesem, dass er Fritz getötet und ins Verlies geworfen hat. Richard ist entsetzt, Fritz war noch immer sein Bruder, kann Ludwig aber nicht hassen und sagt, dass er froh sei, dass Ludwig nichts passiert sei. Da händigt Ludwig ihm den Schlüssel zum Verlies aus und erklärt, dass es nur eine Lüge war. Richard ist erleichtert und schwört seinem König ewige Treue. Doch kommt es bald zum nächsten Unglück: Ludwig soll Elisabeths jüngere Schwester Sophie heiraten. Er willigt in die Verlobung ein. Sophie ist schwer in den König verliebt und überglücklich – bis sie eines Tages Ludwig und Richard heimlich beim Liebespiel erwischt…

Eigene Meinung
Der Manga beginnt mit einem Requiem der „Möwe“ Sissi auf das tragische Schicksal ihres Adlers, König Ludwigs II.: sein plötzlicher und mysteriöser Tod – der bis heute nicht aufgeklärt wurde – von You Higuri aber auf ihre eigene Weise interpretiert wurde. Das Gefühl, dass es kein Happy End geben wird, begleitet den Leser durch alle drei Bände, sodass es sich bei diesem Manga um ein psychologisches Drama erster Klasse handelt.

You Higuri hat diese Geschichte nicht nur zeichnerisch äußerst detailliert und schön ausgearbeitet, sondern auch inhaltlich: sie nähert sich Ludwigs Seelenleben auf eine sensible, aber teils pathetische Weise. Erotische Szenen sind weniger häufig, aber dafür umso eindeutiger gestreut. Historische Fakten dürfen weniger erwarten werden. Zwar fuhr You Higuri für ihre Recherche nach Deutschland (diese Episode findet sich als Bonus am Ende des ersten Bandes) und hält sich an den groben geschichtlichen Verlauf, allerdings hat sie manche Charaktere verändert. Zum Beispiel konnte die Affäre zwischen Ludwig II und Richard Hornig nie nachgewiesen werden, Hornig selbst war älter als Ludwig und nicht so ein Uke wie er hier dargestellt wird.

Insgesamt fällt der Schwerpunkt des Mangas auf Ludwigs inneren Kampf zwischen Schönheit und Realität liegt. Wem diese hoffnungslose Tragik gefällt, wird seine Freude haben, aber wer mehr Wert auf Shonen-Ai legt, wird eher enttäuscht sein.

© fullmoonchanie

Ludwig II: © 1996 You Higuri, Kadokawa Shoten / Planet Manga

Losing Neverland

Name: Losing Neverland
Englischer Name:
Originaltitel: Losing Neverland
Herausgebracht: Deutschland: Butter & Cream 2006
Mangaka: Fahr Sindram
Bände: 3 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 10,00 €

Losing Neverland Band 1Story
Laurie ist vierzehn Jahre alt. Seine Mutter starb vor sieben Jahren, doch er vermisst sie noch immer sehr und träumt oft von ihr und der heilen Welt. Nun lebt er mit seinem Vater zusammen, einem Säufer. Dieser zwingt ihn zur Prostitution. Es ist ein kalter Wintertag und Laurie soll in seinem knappen Outfit auf die Straße. Als er die Treppe herunter geht, sieht er den vier jährigen Tim, der seine große Schwester aus den Augen verloren hat. Der Junge hat schon aufgegeben sie zu suchen, doch Laurie hilft ihm. Auf dem Markt treffen sie Tims Schwester, die schon die ganze Zeit verzweifelt nach ihrem Bruder suchte. Tim möchte ihr Laurie vorstellen, doch dieser hat sich versteckt, weil er davon ausgehen konnte, dass die Schwester weiß was er ist.

Stunden später geht ein junger Mann die Straße entlang. Laurie spricht ihn an und nach ein wenig Überredungskunst hat er ihn soweit, dass er ihn für seine Dienste bezahlt. In einer Seitengasse will Laurie seiner „Arbeit“ nachgehen, doch muss er sich selbst Mut zusprechen. Plötzlich hat er das Gesicht seiner Mutter vor Augen und er wird sehr traurig. Er bittet den jungen Mann seinen Dienst zu verschieben, aber dieser wird sauer und packt ihn am Arm. Laurie kann sich gegen ihn schlecht wehren und so passiert es, dass er fast vergewaltigt wird. In letzter Sekunde erhascht Laurie einen großen Stein und wirft ihn dem jungen Mann an den Kopf. Schnell klaut Laurie dessen Geld, aber in diesem Moment kommt der Mann wieder zu sich und bedroht ihn. Laurie nimmt die Beine unter den Arm und flieht.

Wenig später stirbt Finnegan, ein zehn jähriger Straßenjunge und Freund von Laurie.
Nur wenige Minuten vergehen, bis Laurie Tim mit seiner Schwester in der Stadt trifft. Als das Mädchen ihn sieht, ruft sie ihren kleinen Bruder sofort zurück, weil dies keine gute Gesellschaft für Tim sein kann. Aber er hört nicht und freundet sich stattdessen mit Laurie an…

Losing Neverland Band 2Eigene Meinung
„Losing Neverland“ ist der erste Manga der deutschen Zeichnerin Fahr Sindram. Sie richtet sich in diesem Werk gegen Shotacon (Shotaru Complex) – Kindesmissbrauch und Vergewaltigung. Leider nimmt in letzter Zeit die Fangemeinschaft dieses so genannten „Genre“ im deutschsprachigen Raum stark zu und schon in 2006 soll der erste Manga & Anime dieser Art erscheinen. Kurz gesagt: Es ist genau der richtige Zeitpunkt, einen „Anti-Shotacon“-Manga zu veröffentlichen.

Der Zeichenstil ist gut und wird besonders durch die schönen Hintergründe in Szene gesetzt. Die Story ist sehr tragisch, düster und verzaubert durch ihre ganz eigene Art. Kaum ein anderer Manga weißt derart ausdrücklich und unnachgiebig auf einen Missstand hin, der damit droht, sich als „normal“ in unseren Gefilden zu etablieren. Fahr Sindram leistet mit „Losing Neverland“ im wahrsten Sinne des Wortes Pionierarbeit. Dieses Werk ist so einzigartig auf dem deutschen Markt, dass es wirklich für jeden Leser unbedingt zu empfehlen ist.

Losing Neverland: © 2006 Fahr Sindram, Butter & Cream

Line

Name: Line
Englischer Name:
Originaltitel: Line
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2003
Deutschland: Carlsen 2005
Mangaka: Yua Kotegawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

LineStory
Chiko befindet sich auf ihrem Weg zur Schule, als sie durch das Klingeln auf ein fremdes Handy aufmerksam  wird. Da sie es etwas eiliger hat, steckt sie das Handy ein und nimmt sich vor es später abzugeben. Doch das ständige Klingeln macht sie neugierig, also nimmt sie irgendwann doch ab. Jedoch bereut sie dies kurz darauf, denn der Fremde prophezeit ihr einen Selbstmord, der auch kurz darauf passiert.

Chiko muss mit ansehen wie sich ein Mädchen ihrer Schule vor einen Bus wirft. Der Anrufer erklärt ihr, dass er Zeitpunkt und Orte der nächsten Selbstmorde voraussagen wird und Chiko soll die Aufgabe übernehmen, diese zu verhindern. Bando, eine Mitschülerin von Chiko bekommt das mit und findet es im Gegensatz zu Chiko total spannend.

Chiko möchte gar nicht mehr an das Handy gehen, Bando aber verlangt es von ihr. So sagt ihr der Fremde immer wieder einen Ort und eine Uhrzeit zu dem Chiko und Bando dann so schnell wie möglich hinrennen, um den Selbstmord zu verhindern. Anfangs müssen sie jedoch immer wieder mit ansehen, wie ein weiterer Mensch stirbt. Was Chiko dabei am meisten schockiert ist die Tatsache, dass andere Leute einfach nur zusehen ohne etwas zu unternehmen. Sie möchte schon alles aufgeben und übergibt das Handy an Bando. Doch als sie dann bei ihren Freunden eintrifft lässt sie das ganze nicht los.

Also verlässt sie ihre Freunde wieder, weil sie es einfach nicht verstehen kann, wieso sich Menschen selbst umbringen. Sie übernimmt das Handy wieder, dass bei Bando kein einziges Mal geklingelt hatte. Mit dem festen Vorhaben die nächsten Selbstmörder aufzuhalten, macht sie sich erneut mit Bando auf den Weg. Dabei riskieren sie sogar ihr Leben und legen sich mit der Polizei an.

Aber woher weiß der Anrufer wer sich wann und wo umbringen möchte? Und wieso tun sie alle das? Chiko denkt immer mehr über Selbstmord und die Begründung zu diesem nach. Können die beiden überhaupt irgendjemanden retten bevor er sich umbringt, obwohl die Orte und Zeiten immer erst sehr kurzfristig durchgegeben werden?

Eigene Meinung:
„Line“ ist ein Einzelband. Doch Yua Kotegawa schafft es auch nur in einem einzelnen Band sehr viel Spannung aufzubauen. Auch stellen sich dem Leser viele Fragen die fast bis zum Schluss offen bleiben. Ich finde den Manga sehr interessant. Das Thema Selbstmord ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. In „Line“ wird dieses Thema angesprochen. Wer nicht immer nur Witz oder schöne Liebesgeschichten für einen guten Manga braucht, sollte „Line“ unbedingt mal lesen.

© Nekolein
Line: © 2003 Yua Kotegawa, Kadokawa Shoten Publishing / Carlsen

Limit

Name: Limit
Englischer Name: Limit
Originaltitel: Limit
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2010
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Keiko Suenobu
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Limit Band 1Story
Konno ist eine typische Mitläuferin. Sie legt großen Wert darauf nicht aus der Reihe zu tanzen. Daher läuft sie immer mit dem Strom, um nicht negativ aufzufallen. So auch an diesem Morgen auf dem Weg zur Schule. Ein Mann, gekleidet in einem Anzug mit Krawatte, liegt zusammengekauert auf der Straße. Niemand beachtet ihn, alle gehen an ihm vorbei, obwohl sie ihn eindeutig bemerkt haben. Es dauert eine Ewigkeit bis ein Mädchen dem Mann ihre Hilfe anbietet. Doch so ist die Welt nun mal. Jeder kümmert sich in erster Linie um sich selbst. Dieser Meinung ist auch Sakura, die Chefin ihrer kleinen aber angesehen Gruppe an Schülerinnen, der sich auch Konno als Mitglied unterordnet.

Sakura steht innerhalb der Schule eindeutig an der Spitze der Nahrungskette. Sie ist hübsch, schreibt gute Noten, ist bei Jungen und Mädchen begehrt und auch bei Lehrern mehr als beliebt. Doch auch sie weiß, dass ihr all das nur durch die Oberflächlichkeit der Menschen und ihr umwerfendes Aussehen möglich ist. Für sie gibt es nichts wichtigeres als Make-up und ein gutes Erscheinungsbild.

Arisa Morishige ist daher das genaue Gegenteil von Sakura und ihrer Gruppe. Sie ist dick, ungepflegt, in sich zurückgezogen und introvertiert. Still und einsam zeichnet sie in den Pausen Manga und spricht mit niemanden. Daher ziehen alle über Arisa her und machen sich über sie lustig. Vor allem Sakuras Gruppe erlaubt sich immer wieder ihren Spaß mit Arisa, die sehr darunter leidet.

So wird Arisa auch dazu auserkoren, das Los für die Klassenfahrt zu ziehen. Hier wird bestimmt, in welcher Reihenfolge die Klassen ihre Reise antreten dürfen. Dabei schneidet die Klasse als schlechteste ab, die erst zu guter Letzt ins Klassencamp gehen darf. Denn dann ist bereits die ganze Unterkunft verdreckt, kaputt und die Lehrer sowie die Pensionswirte überaus genervt und gereizt. Zu allem Überfluss zieht Arisa natürlich genau dieses Los, was allen anderen natürlich ein willkommener Anlass ist, um Arisa ordentlich die Meinung zu sagen.

Doch als dann der Termin der Klassenfahrt gekommen ist und alle im Bus sitzen, ist die Stimmung wieder gelockert und alle freuen sich auf ein paar unterrichtsfreie Tage. Es wird viel geplaudert, Karten gespielt, Musik gehört und Pausenbrot gegessen als der Bus plötzlich beginnt, in Schleudern zu kommen. Hektisch rennen die Schüler zum Busfahrer, doch der ist bewusstlos und scheint nicht mehr zu atmen. Noch bevor auch nur ein Schüler reagieren kann, rast der Bus ungebremst durch eine Leitplanke und stürzt einen felsigen Abgrund hinunter.

Limit Band 2Als Kanno wieder zu sich kommt, ist es stockdunkel. Nicht mal die eigene Hand vor Augen kann sie erkennen. Was ist nur passiert? Ein unglaublicher Gestank liegt in der Luft. Vorsichtig tastet Kanno sich durch den engen Gang, als sie auf dem Boden ihr Handy ergreift. Schnell drück sie auf eine Taste und das grelle Licht des Displays erstrahlt. Der Anblick, der sich ihr bietet, lässt Kanno versteinern. Sakura starrt sie aus ihren weit aufgerissenen kalten Augen an. Ihr Körper ist völlig bewegungslos und hängt in einer unnatürlichen Haltung den Sitz herunter. Sakura ist tot, so wie unzählige weitere Schüler in diesem Bus! Mühevoll und voller Panik drängt sich Kanno aus dem Bus heraus. Ihr erscheint die Situation so unwirklich und makaber. In diesem Moment bemerkt sie Haru, ein Mädchen aus ihrer Klicke, die ebenfalls panisch vor dem Bus hockt und verängstigt ist. Zusammen versuchen sie eine Lösung zu finden und entschließen, in der Umgebung nach Hilfe zu suchen. Die Gegend ähnelt einem Dschungel, in dem es nur schwer ist, voranzukommen und der von der Außenwelt abgeschnitten zu sein scheint. An einer Höhle entdecken sie dann aber tatsächlich weitere Klassenkameraden. Die beiden Mädchen Usui-san, deren Bein verletzt ist, und Kamiya haben überlebt und bereits ein Feuer gemacht.

Als Kanno in die Höhle guckt, entdeckt sie eine weitere Überlebende. Es ist Arisa Morishige! Doch sie kann kaum glauben, was sie dort sieht. Arisa kniet in einem Hexenzirkel, bedeckt von Tarot-Karten und als sie vom Tod ihrer Tyrannin Sakura erfährt, bricht sie in hämisches Gelächter aus. Alles ist so gekommen, wie sie es sich gewünscht hat. Haru hält es nicht mehr aus, sie kann nicht mit anhören, wie Arisa über den Tod ihre besten Freundin herzieht. Augenblicklich packt sie einen Holzstumpf und setzt zum Schlag an, als Arisa aus ihrer Tasche eine Sense zieht und Haru verletzt. Niemand wird Arisa mehr schikanieren und herum schupsen, das hat sie sich fest vorgenommen. Hier sind sie nicht mehr in der Schule und Sakura ist tot. Ab jetzt hat sie das Sagen und jeder hat nach ihrer Pfeife zu tanzen. Die Rangordnung um zu überleben steht fest und Arisa steht ab heute ganz oben, fest entschlossen, sich für jede einzelne Schandtat zu rächen!

Eigene Meinung
„Limit“ ist ein düsterer und emotionaler Manga, der tief in die Materie geht und die schlechten Seiten der Menschen sowie die Missstände der heutigen Gesellschaft aufzeigt. Die Geschichte wird aus der Sicht der Schülerin Kanno erzählt, die Angst davor hat, auf sich aufmerksam zu machen und wie Arisa in die Mangel genommen zu werden. Lieber schlängelt sie sich durch und verdrängt ihre eigene Meinung. Dies ist eine Konflikt, in dem fast jeder sicher schon mal verwickelt war.

Als die Schüler dann jedoch in diese ausweglose Lage geraten und um ihr Überleben kämpfen müssen, zeigt plötzlich jeder sein wahres Gesicht. Arisa wittert dabei die Gelegenheit, sich für jede einzelne Gemeinheit zu rächen und es ihnen um ein zehnfaches schlimmer wieder heimzuzahlen.

Dabei wird der Leser immer wieder zum Nachdenken angeregt, wie er selber in dieser Situation gehandelt hätte. Das Manga zieht den Leser förmlich in seinen Bann und lässt ihn auch bis zum Schluss nicht mehr los. Spannung und Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde sind garantiert. Auch wenn der Zeichenstil recht einfach gehalten ist, passt die Grobheit trotzdem perfekt zur Handlung und zu den Charakteren. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht.

© Izumi Mikage
Limit: © 2010 Keiko Suenobu, Kodansha Ltd. / EMA

Life

Name: Life
Englischer Name: Life
Originaltitel: Life
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2002
Deutschland: Heyne 2006
Mangaka: Keiko Suenobu
Bände: 20 Bände (in Deutschland nach Band 12 eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 €

Life Band 1Story
Ayumu und ihre beste Freundin Shinozuka gehen in die gleiche Klasse. Shinozuka, wird von Ayumu immer „Shi-chan“ genannt. Es ist ihr letztes Jahr an ihrer Schule und der Traum beider ist es, auf die gleiche Oberschule zu gehen. Shi-chan möchte gerne auf die Nishi-Highschool gehen, aber an diese Schule kommen nur die Besten. Ayumu ist nicht sonderlich gut in der Schule, doch Shi-chan gehört zu den Schlauesten und gibt ihr Nachhilfe. Ihre Familie ist begeistert, dass Ayumu so viel Ergeiz zeigt.

Bis zur Prüfung ist es nicht mehr weit. Ayumu versucht die Nächte durchzulernen. Irgendwann wird jedoch jeder einmal müde und so geht es auch Ayumu. Im Radio erzählt der Sprecher, dass er sich immer wach gehalten hat, indem er sich mit dem Zirkel in die Hand gestochen hat. Dies probiert Ayumu sofort aus und es scheint Wirkung zu zeigen. Stück für Stück wird Ayumu besser und erreicht schon bald mehr Punkte in den Arbeiten als Shi-chan. Der Tag der Abschlussprüfung ist gekommen und damit auch das Ende einer wunderbaren Freundschaft.

Ayumu erreicht erneut mehr Punkte in allen Fächern als Shi-chan. Dies ärgert Shi-chan und bittet Ayumu von nun an, getrennt für die Aufnahmeprüfung an der Nishi zu lernen. Zusammen bewerben sich Ayumu und Shi-chan an der Nishi-High. Die Konkurrenz ist höher als in den vorangegangen Jahren, deshalb versprechen sich die beiden Mädchen auch weiterhin Freundinnen zu bleiben, auch wenn sie nicht auf die gleiche Schule gehen sollten.

Sie schreiben ihre Prüfungen in getrennten Räumen. Bevor Ayumu den Raum betritt, wirft sie Shi-chan noch einen Glücksbringer zu. Der Tag der Abschlussfeier ist gekommen, doch so richtig Freude dazu will bei Shi-chan nicht aufkommen. Sie glaubt, die Prüfung nicht bestanden zu haben, da sie nur 240 Punkte hat. Um sie ein wenig aufzubauen sagt Ayumu, dass sie nur 235 Punkte hat. In Wirklichkeit hat sie 247. Dadurch ist Shi-chan viel besser gelaunt und es entsteht ein gemeinsames Abschiedsfoto.

Zusammen gehen die beiden mit ihrer Nummer, welche jeder Bewerber an der Schule bekommt, an den großen Aushang, um zu erfahren, ob sie genommen wurden. Ayumu wurde aufgenommen. Zusammen suchen sie Shi-chans Namen. Vergeblich, sie ist nicht auf der Liste. Shi-chan beginnt zu weinen und wird zornig. Sie schreit Ayumu an und rennt davon. Ayumu ist danach sehr verzweifelt. Sie hat ihre beste Freundin verloren und kann sich überhaupt nicht freuen, auf der Nishi-High aufgenommen worden zu sein.

An ihrem Schreibtisch angekommen fängt sie an zu weinen. Ihr Blick fällt dabei auf den Zirkel auf ihrem Tisch. Sie nimmt diesen und sticht ihn in ihre Hand.

Life Band 2Am nächsten Tag müssen alle Schüler noch einmal in die Schule, wegen der Ergebnisse der Abschlussprüfung. Dort trifft Ayumu auf Shi-chan. Die beiden reden sehr ruhig miteinander. Plötzlich schleudert Shi-chan Ayumu den Glücksbringer vor die Füße und wirft ihr vor, sie ausgenutzt zu haben. Danach geht Shi-chan langsam den Gang entlang in Richtung Ausgang. Ayumu macht sich Vorwürfe, weil sie Shi-chan scheinbar nicht verstanden hat.

Zuhause angekommen schaut sie sich das Abschiedsfoto an und beginnt zu weinen. Sie nimmt ein Cuttermesser und schneidet sich in den Arm. Sie versucht damit, den Schmerz nachzufühlen, den sie Shi-chan angetan hat und schneidet sich immer und immer wieder.

In den Ferien schneidet sie sich die Haare kürzer und geht mit ihrer Mutter die ganzen Schulutensilien kaufen. Als ihre Mutter kurz auf die Toilette geht, läuft ein Mädchen an Ayumu vorbei, die aussieht wie Shi-chan. Sie ruft nach ihr, doch sie ist es nicht. Wenig später nimmt Ayumu am Anfängerkurs teil. Dort beginnt sie einen Brief an Shi-chan zu schreiben, damit sie ihr verzeiht. Sie versucht auch sie anzurufen, doch Shi-chan geht einfach nicht ans Telefon.

Abends, als Ayumu an ihren Hausaufgaben sitzt, nimmt sie erneut den Cutter und schneidet sich den Arm. Sie bildet sich ein, dass es ihr dadurch besser geht. All dies bekommt niemand mit. An der neuen Schule versteht sie sich mit Manami recht gut. Eine erneute Freundschaft möchte Ayumu jedoch nicht, weil sie glaubt die Gefühle anderer nicht zu verstehen. Sie schottet sich Stück für Stück ab und hat nur noch Kontakt mit Manami…

Eigene Meinung
Nach „Vitamin“ ist dies nun das zweite Werk von Keiko Suenobu, welches in Deutschland erscheint. Erneut geht es um die Probleme von Schülerinnen. In Japan ist der Schuldruck höher und viele Schüler sind suizidgefährdet. Auch hierzulande ist dies leider keine Seltenheit mehr – ein ernstzunehmendes Problem der heutigen Zeit. Keiko Suenobu erzählt sehr detailliert und tiefgründig, diese wenig heitere Geschichte. Der Zeichenstil passt sehr gut zu dem Manga und ist überaus ausgereift. Der Manga ist eher etwas für das weibliche Publikum ab ca. 14 Jahren.

Heyne hat die Veröffentlichung von „Life“ wegen schlechter Verkaufszahlen eingestellt.

Life: © 2002 Keiko Suenobu, Kodansha / Heyne

Liberty – Raised out of Dirt

Name: Liberty – Raised out of Dirt
Englischer Name:
Originaltitel: Liberty – Raised out of Dirt
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Nheira
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 16,00 €

Liberty – Raised out of DirtInhalt
Das Artbook enthält in den drei Kapiteln „Heaven“, „Earth“ und „Hell“ hauptsächlich Fotografien des Autors und Models Nheira. Auf hochwertigem, etwas dickeren Papier finden sich aber auch noch andere Werke. Den Leser erwartet auf den übrigen Seiten ein bunter Mix aus Zeichnungen, zwei schriftliche Kurzgeschichten über mehrere Seiten sowie eine kurze Manga-Story. Abgerundet werden Bilder und Stories durch eine Menge Zitate, kurzer Gedichte oder einfach merkenswerten Sätzen, die den Gefühlszustand des Autors widerspiegeln sollen. Ferner gibt es noch ein Interview mit Nheira und zwei Seiten, die sich dem Making Of des Bandes und vor allem dem Fotoshootig widmen.

Die Stimmung im Artbook ist durchgängig düster und melancholisch gehalten, fast alle Geschichten, Zitate und Gedichte haben etwas mit dem Thema Tod zu tun und haben einen philosophischen Charakter. Dazwischen mischt sich allerdings auch das Ein oder Andere über verzweifelte Liebe, unerfüllte Träume und Hoffnungen. Oft werden diese ansatzweise positiven Erfahrungen mit den durch und durch schlechten gegenüber gestellt.

Eigene Meinung
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Meinungen über diese Artbook unter den Lesern sehr weit auseinander gehen werden, etwa zwischen „genial“ und „krank“. Ich ordne meine Meinung etwa in der Mitte an. Auf alle Fälle ist Nheira mit diesem sicherlich gewagten Versuch ein neues Artbook-Konzept gelungen, was sicherlich durch seine Model-Karriere in Japan beeinflusst wurde. Der Inhalt des Bandes ist ausgewogen, auch wenn die Aufteilung in der ersten Hälfte etwas einseitig ist, da zum Beispiel beide Geschichten und der Mini-Manga in der zweiten Hälfte kurz hintereinander sind. Mit 16 € ist dieses Artbook zwar im Vergleich günstiger als andere, jedoch stellt sich die Frage, ob der Preis nicht etwas zu hoch ist, wenn man bedenkt, dass die Ausgabe nicht gebunden und daher wasser- und schmutzempfindlicher ist.

© Rockita

Liberty – Raised out of Dirt: © 2007 Nheira, Tokyopop

König der Dornen

Name: König der Dornen
Englischer Name: King of Thorn
Originaltitel: Ibara no oh
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2003
Deutschland: Tokyopop 2005, 2013
Mangaka: Yuji Iwahara
Bände: 6 Bände / 3 Bände (2in1)
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
9,95 € (2in1)

König der Dornen Band 1Story
Eine tödliche Krankheit, mit Namen „Medusa“ bedroht die Welt. Bei dieser rasend schnell ausbreitenden Krankheit fangen die Zellen an zu versteinern. Nur kurze Zeit später tritt der Tod ein. Ein Millionär, der durch diese Krankheit seinen Sohn verloren hat, lässt eine Einrichtung bauen, mit der zumindest einem kleinen Teil der Infizierten geholfen werden soll. Da es momentan noch kein Gegenmittel für diese Krankheit gibt, werden 160 Patienten in einen Kälteschlaf versetzt und erst wieder erweckt, wenn es ein Gegenmittel gibt. Sie bekommen ein Armband um das Handgelenk. Wenn sich das Display dieses Armbandes schwarz färbt, ist die Krankheit soweit fortgeschritten, dass der Tod kurz darauf eintritt. Unter diesen 160 Patienten ist auch die junge Kasumi. Doch sie selbst findet diese Entscheidung ungerecht, denn ihre Zwillingsschwester Shizuku wurde nicht ausgewählt. Sie hatte ihre Schwester immer beneidet und trotzdem war sie es nun, die gerettet werden sollte.

Als Kasumi dann erwacht, traut sie ihren Augen kaum. Der Raum, in dem die Kapseln mit den Patienten stehen, ist voll von Dornenranken bewachsen. Doch woher kommen diese? Kasumi scheint nicht die einzige zu sein, die erwacht ist. Heißt das, dass es ein Gegenmittel gibt? Doch es tauchen keine Ärzte auf. Stattdessen fliegen Fledermausartige Wesen auf die zu. Panik bricht unter den Patienten aus. Sie versuchen zum Fahrstuhl zu flüchten um nach draußen zu kommen. Jeder möchte als erster dort ankommen, ohne Rücksicht werden schwächere zur Seite gestoßen. Und kaum öffnet sich eine Tür, stürmen die ersten in den Fahrstuhl. Die Türen sollen möglichst schnell wieder geschlossen werden, egal, ob noch welche davor sind oder nicht. Doch da kommt ein weiteres unbekanntes Wesen von der Decke des Fahrstuhls. Dieses ist wesentlich größer und ohne zu zögern frisst es die ersten Patienten, die es erwischen kann, auf. Nur sieben Patienten überleben diesen Angriff und bleiben in dem Raum mit den Kapseln zurück. Die Fahrstuhltüren sind wieder geschlossen.

Doch was sollen sie nun tun? Wie viele Jahre sind wohl vergangen und was ist in dieser Zeit passiert? Weshalb wurden sie geweckt? Außerdem sind diese seltsamen Kreaturen nicht ihr einziges Problem. Nun, da sie wieder erwacht sind, breitet sich das Medusa-Syndrom weiter in ihrem Körper aus.

König der Dornen Band 2Die Gruppe steht vor vielen Problemen. Sie wissen nicht was um sie herum geschieht, sie stehen unter Zeitdruck und zusätzlich müssen sie irgendwie miteinander klar kommen, was sich nicht als einfach erweist. Auch Kasumi weiß nicht, was sie hier eigentlich soll. Im Grunde hat sie keinen Lebenswillen. Sie wollte von vornherein nicht in diesen Kälteschlaf versetzt werden, doch ihre Schwester hatte sie dazu überredet. Doch trotz aller Probleme beschließen sie erst mal irgendwie nach draußen zu gelangen. Doch es lauern noch mehr seltsame Kreaturen in dem Gebäude die sie angreifen. Es scheint, als wären sie in die Vergangenheit gereist und würden Dinosauriern gegenüber stehen.

Können sie gemeinsam einen Ausweg finden und gibt es dann ein Mittel gegen das Medusa? Und was erwartet sie außerhalb des Gebäudes?

Eigene Meinung:
Hat man „König der Dornen“ erst mal angefangen, kann man eigentlich nicht mehr aufhören zu lesen. Die Zeichnungen sind zwar nicht unbedingt so schön, eher etwas kantig, aber die Story entschädigt für alles. Sie ist sehr spannend und man fiebert von vornherein mit und möchte auch unbedingt herausfinden, was geschehen ist. Im Prinzip fühlt man sich wie die Patienten und stellt sich die gleichen Fragen, weshalb man jede Seite wissbegierig verschlingt, um endlich die Antworten zu finden.

© Nekolein
König der Dornen: © 2003 Yuji Iwahara, Enterbrain / Tokyopop

Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond

Name: Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond
Englischer Name:
Originaltitel: Corsair – Eigetsu
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Fuuko Minami
Zeichnungen: Erii Misono
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Korsar der Liebe – Im zunehmenden MondStory:
Schon von Kindesbeinen an sind Yaan, Premierminister des Reiches Pisar und der Justizminister Sesaam Freunde, besuchten sie doch dieselbe Schule und teilten dort ein Zimmer miteinander. Gemeinsam überstanden sie so manches Problem, seien es Neider innerhalb der Schule, die Sesaam aufgrund seines Intellekts und seiner Herkunft das Leben schwer machten, oder ihre spätere Karriere innerhalb der politischen Strukturen des Reiches.

Dass Yaan seit jeher mehr für Sesaam empfindet und den Wunsch hegt dessen Geliebter zu werden, scheint ein auswegloses Unterfangen zu sein. Der Justizminister macht mehr als deutlich, dass er Yaan keinerlei Liebe entgegenbringt, ihn jedoch als vertrauten nicht verlieren möchte. Yaan akzeptiert den Wunsch seines Freundes, wenngleich er Sesaams Bemühungen um den blinden Canale, der eines Tages an der Seite des Justizministers mit Misstrauen beobachtete. Die Ereignisse überschlagen sich, als sich Canale als Attentäter entpuppt und der Anschlag auf Sesaam beinah erfolgreich ist. Yaan beschließt seinen Freund mit allen Mitteln zu beschützen, auch wenn dies bedeutet, Sesaam für Tod zu erklären und innerhalb des Palastes einzusperren …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band noch die Kurzgeschichte „Unter dem Mond über den Meeren“, in dem es erneut um Canale und Ayance geht.

Eigene Meinung:
Mit „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ erscheint der einbändige Spin-Off der Serie „Korsar der Liebe“ bei Tokyopop, in der der Leser bereits die Geschichte von dem blinden Attentäter Canale und dem Piraten Ayance erfahren hat. Der vorliegende Band dreht sich um Sesaam und seinen Kindheitsfreund Yaan, die beide bereits in der Hauptgeschichte vorkamen.

Dieses Mal konzentriert sich Fuuko Minami, Autorin der gleichnamigen Romanreihe, gänzlich auf die beiden Nebencharaktere und erzählt die Hintergrundgeschichte von Yaan und Sesaam. Dabei erfährt man wie sich die beiden kennenlernten, welche Probleme sie während ihrer Schulzeit bewältigen mussten und wie sie zu den mächtigen Politikern wurden, die die Geschicke des Staates Pisar lenken. Auch über die politischen Hintergründe, den Aufbau des Staates und die Zusammenhänge zwischen Sesaam als Justizminister und der Attentäter-Organisation Sharuk Ahmudji werden aufgeschlüsselt. Dies macht den Oneshot wesentlich komplexer und Handlungsstärker als die ursprüngliche Reihe, da weniger Gewichtung auf die Beziehung der beiden Hauptfiguren gelegt wird, denn auf die politischen Spielereien am Rand und die Entwicklung von Sesaam und Yaan. Somit findet man in „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ kaum romantische Szenen, und auch erotische Sequenzen sind bis auf eine kurze Ausnahme nicht vorhanden. Das ist nicht unbedingt schlecht, da die Hintergrundgeschichte spannend und sehr interessant ist. Es ist angenehm einen Boys Love Manga zu lesen, in dem es nicht nur um die Beziehung der Figuren untereinander geht.

Die Figuren sind ebenfalls interessant und in sich stimmig. Yaan, aus dessen Sicht erzählt wird, ist ein starker Protagonist und Handlungsträger, der einen sympathischen und liebenswerten Eindruck hinterlässt. Er ist offen und loyal, und im Gegensatz zu Sesaam sehr temperamentvoll. Sein Freund wirkt gegen ihn ein wenig blass, aber auch sehr kühl und reserviert. Das macht Sesaam ein wenig unsympathisch, wirkt er doch ganz anders als in „Korsar der Liebe“. Dennoch bildet er einen passenden Gegenpol zu Yaan, wenngleich man nur schwer nachvollziehen kann, warum dieser sein Herz an den distanzierten Sesaam verloren hat.

Zeichnerisch ist „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ solide und durchaus gelungen. Erii Misono hat einen sehr feinen, aber auch gewöhnungsbedürftigen Stil, da die Körper der Figuren hin und wieder sehr gummihaft wirken und die Proportionen hin und wieder nicht ganz stimmig sind. Dennoch gelingt es ihr Sesaam und Yaan in allen Altersstufen überzeugend darzustellen. Sei es die Episoden, die in ihrer Kindheit spielen, oder die Passagen ihrer frühen und späten Jugend – die Charaktere altern optisch. Dabei wirken sie nie seltsam oder unglaubwürdig. Erii Misono gelingt es die Entwicklung der beiden Charaktere passend umzusetzen und die komplexe Hintergrundgeschichte mittels Bildern zu transportieren.

„Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ ist ein gut gemachter Einzelband, der vorwiegend für diejenigen gedacht ist, die bereits die Hauptreihe gelesen haben und mochten. Doch auch Neulinge, die „Korsar der Liebe“ nicht kennen, können durchaus einen Blick riskieren – der Spin-Off ist durchaus spannend und gibt viele Einblicke in die Hintergründe des Staates Pisar, die man auch versteht, wenn man die dreibändige Reihe nicht gelesen hat. Neben den interessanten Charakteren und den vielen Informationen rund um Sesaam und Yaan, können auch die Zeichnungen überzeugen.

Wer „Korsar der Liebe“ mochte, sollte sich den Einzelband nicht entgehen lassen. Alle, die historische oder fantastische Mangas mögen, in denen es eher um die Handlung, als um die Beziehung geht, sollten einen Blick riskieren …

© Koriko

Korsar der Liebe © 2011 Fuuko Minami / Erii Misono, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

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