Prince Sapphire

Name: Prince Sapphire
Englischer Name:
Originaltitel: Tateno Makoto Irasutosyu Prince Sapphire
Herausgebracht: Japan: Enterbrain 2008
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Prince SapphireInhalt
Das Artbook „Prince Sapphire“ von Makoto Tateno ist eines von zwei Artbooks die in Japan im April 2008 erschienen. Das vorliegende Artbook widmet sich hierbei all ihren Shonen-Ai und Yaoi-Reihen, während „Princess Ruby“ die Shojo-Serien abdeckt, so dass man bei diesem „Prince Sapphire“ weibliche Wesen vergeblich sucht. Auf 112 Seiten findet man Illustrationen zu „Yellow“, „I hate to Love you“, „Hero Heel“, „Steel Moon“ und eine Auswahl der bekanntesten Illustrationen ihrer Shonen-Ai Reihen. Auf den ersten 30 Seiten präsentieren sich nahezu alle Illustrationen zu „Yellow“ und erstmals kann man die Cover und Zwischenbilder ohne störenden Text genießen. Dem Ganzen folgen Bilder zu „Hero Heel“, „Steal Moon“ und schnell wird klar, dass es keine logische Ordnung nach Alter oder Entstehungszeit gibt, sondern die Illustrationen nach Serien geordnet wurden. Hin und wieder hat Makoto Tateno für ältere Serien neue Illustrationen geliefert oder man kann einige Originalbilder ohne Serienbezug dazwischen entdecken. Leider fehlt eine Kapitelaufteilung für neue Serien, so dass es schwer fällt zu sagen, welche Illustration zu welcher Serie gehört, besonders wenn sich die Charaktere zu sehr ähneln.

Haufenweise schöne Männer und Jungs, manchmal alleine, manchmal zu zweit oder zu dritt sind auf den Seiten zu finden, teilweise sogar in ziemlich eindeutigen Posen, jedoch niemals wirklich explizit. Makoto Tateno arbeitet lieber mit Andeutungen und Symbolen und zumeist sind die Bilder sehr stimmungsvoll umgesetzt. Teilweise stören jedoch die Photoshopeffekte, die zu Beginn recht plump eingesetzt werden und erst bei neueren Illustrationen einen besseren Platz eingeräumt bekommen.

Die knapp 100 Seiten rundet ein sehr interessantes Interview mit Makoto Tateno ab, in dem sie ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert und Einblicke in ihre Arbeitsweise gewährt. Dem ganzen schließt sich ein zweiseitiger Bericht darüber an, wie eine Mangaseite entsteht und als Bonus gibt es noch den farbigen Sondermanga „Weep in the Rain“ zu „Yellow“.

Eigene Meinung
Die deutsche Fassung ist nahezu 1:1 mit dem japanischen Original, dass jedoch wie in Japan üblich eigentlich einen Schutzumschlag hat. Ansonsten hat EMA das Artbook gut umgesetzt, sowohl was die Papierqualität anbelangt, als auch die Drucke selbst. Die Farben sind gut geworden, leuchten richtiggehend, nur die deutschen Texte auf den Illustrationen sind nicht so gut gelungen. Sie sind teilweise sehr schwer zu lesen und eigentlich sollte man meinen, dass es nicht gut ist schwarzen Text auf dunklem Hintergrund zu drucken.

Ansonsten ist „Prince Sapphire“ ein sehr schönes Artbook, bei dem Shonen-Ai und Yaoi- Fans nichts falsch machen können. Wer Makoto Tateno mag, wird um dieses Buch nicht herum kommen, doch auch andere sollten einen Blick riskieren. Besonders da „Princess Ruby“ ebenfalls bald in Deutschland zu erhalten sein wird und die beiden Bücher einfach zusammengehören…

© Koriko

Prince Sapphire: © 2008 Makoto Tateno, ENTERBRAIN, INC/ EMA

Prince of Monster

Name: Prince of Monster
Englischer Name:
Originaltitel: Kaibutsu Ouji
Herausgebracht: Japan: Libre 1998
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Modoru Motoni
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Prince of MonsterStory:
Der Einzelband „Prince of Monster“ von Modoru Motoni ist eine Sammlung düsterer Kurzgeschichten, die teilweise dem Boys Love Genre zuzuordnen sind. Der Manga erschien bereits 1998 in Japan, und erreicht nach einigen Verzögerungen nun endlich Deutschland.

In der ersten Kurzgeschichte „Hymn- Sanbika“ wird der Priester Luca mit dem Auftrag betraut in einem kleinen Reich der Spur eines Vampirs zu folgen, der seit einiger Zeit sein Unwesen treibt und viele Opfer fordert. Er lernt den wunderschönen Herzog und dessen rechte Hand Lord Yuri kennen, dem ein Auge fehlt und das Gerüchten nach einen Dämon beherbergen soll. Luca vermutet, dass Yuri der gesuchte Vampir ist, doch schnell wird klar, dass dieser selbst nur ein Opfer des Vampires ist, der mit Vorliebe diejenigen tötet, die Yuri zu nahe kommen…

„Killing Moon“ ist die zweite Geschichte des Bandes und eine der Faszinierendsten zugleich. Satoshi erhält die Nachricht, dass seine Tante von wilden Tieren zerrissen wurde und als letzter Verwandter reist er auf den riesigen Landsitz um das Erbe seiner Familie zu verwalten. Er trifft dort nicht nur auf Mariko, eine Freundin seiner Tante, sondern auch auf die maskuline Frau Fumio, die von seiner Tante aufgelesen wurde. Doch nicht nur die beiden Frauen leben in dem riesigen Haus, auch eine seltsame Kreatur, die sich als Wolf vorstellt und die für Satoshi als Mann mit Augenbinde auf den Plan tritt. Dass Fumio diesen seltsamen Wolf nicht nur kennt, sondern ihr Wunsch das Wesen bei Vollmond zu schrecklichen Taten verleitet, ist nur der Beginn der Geheimnisse um den Tod seiner Tante. Satoshi muss erkennen, dass Wolf für einen Menschen stets die Gestalt annimmt, die dieser am meisten liebt und dass Fumios Liebe in Wirklichkeit Mariko ist, die diese Gefühle sogar teilweise erwidert, sich jedoch nicht damit arrangieren kann, dass Fumio eine Frau ist. Als Wolf sich an Marikos Seite als männliche Ausgabe Fumios vorstellt, überschlagen sich die Ereignisse und Fumios Hass, Zorn und Verletztheit sorgen für eine Katastrophe…

„Life of the Machine“ geht in eine ganz andere Richtung. Professor Koreya hat keinerlei Interesse mehr daran seinen gesellschaftlichen Pflichten nachzugehen. Dazu gehören nicht nur Empfänge, Diskussionen und weibliche Verehrerinnen, sondern auch sein Freund Kanbayashi, den er nicht immer in seiner Nähe haben will. Er konstruiert einen Roboter, der ihm all diese unliebsamen Tätigkeiten abnehmen soll und ihn vertreten soll. Die Maschine ist zu Beginn noch nicht perfekt doch nach und nach lernt sie immer mehr, wie Koreya selbst zu sein, seine Bewegungen zu imitieren und seine Gefühle und Gespräche vorherzusagen. Doch schnell wird klar, dass Koreya selbst nicht ganz mit der Maschine zurecht kommt und irgendwann nicht nur reine Imitation fordert, sondern sein Werk auffordert Koreya selbst zu werden. Mit diesen Worten besiegelt der Professor sein Schicksal, denn unweigerlich nimmt die Maschine seinen Platz ein und er selbst verhält sich immer weniger wie der Koreya, der er einst gewesen ist. Als Koreya selbst mitbekommt, dass die Maschine eine bessere Version als er selbst ist, beginnt er zu zweifeln und trifft eine folgenschwere Entscheidung…

Die Titelgeschichte „Prince of Monster“ ist die vierte Kurzgeschichte in dem Sammelband und mutet einem Märchen ein. Ein Prinz wurde von seinem Onkel des Thrones beraubt und in einen Turm gesperrt, weil er aufgrund seiner roten Augen „Prinz der Teufel“ genannt wurde. Als der Prinz vom Turm gestoßen wurde und stirbt, ist sein Bruder Eric der rechtmäßige Nachfolger, doch er kann nicht glauben, dass der Prinz wirklich böse ist. Jahre ziehen ins Land und nachdem Erics Vater mit der Zeit dem Wahnsinn verfallen ist, taucht eines nachts der Prinz der Teufel bei diesem auf und will ihn endgültig töten. Eric ist entsetzt, dass sein geliebter Prinz wirklich zu dem geworden ist, was die Leute sich erzählen, muss jedoch erfahren, dass sein Sturz vom Turm ihn erst zu dem gemacht hat, was er jetzt ist. Der Prinz muss sich von Blut ernähren, um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren und nur eine Person könnte seinen Fluch beenden…

Die fünfte und letzte Kurzgeschichte „Bye-Bye, Mizuhara“ ist im Vergleich zu den anderen Gehschichten recht unspektakulär gehalten. Mizuhara und Asou waren einst ein Paar, arbeiten sogar in der selben Abteilung. Doch die Beziehung zerbrach, als Asou sich entschied zu heiraten und seine Frau nun sogar ein Kind erwartet. Als Asou Mizuhara um einen zusätzlichen Vorschuss für seine Familie bittet, kochen alte Gefühle wieder hoch und die beiden kommen sich wieder näher. Als Mizuhara urplötzlich beschließt Japan zu verlassen verbringen die beiden Männer eine letzte Nacht miteinander…

Eigene Meinung:
„Prince of Monster“ von Modoru Motoni ist einer der besten Kurzgeschichtensammlungen, die ich bisher kenne. Alle Geschichten sind das Gegenteil von flach und simpel, sondern sehr tiefgründig und spannend. Besonders die Kurzmangas „Killing Moon“ und „Life of the Machine“ sind phantastisch und gehören zu den besten Geschichten des Bandes, da sie ungemein fesselnd sind und einen sehr guten Plot aufweisen können. Doch auch die anderen Geschichten sind tiefgründig und haben einen sehr schönen Storybogen.

Die Zeichnungen sind ebenso gut, wie die Geschichten. Modoru Motoni hat einen sehr feinen, eleganten und realistischen Zeichenstil, der besonders durch harte schwarz/weiß Flächen und einen spärlichen Einsatz von Rasterfolien zu beeindrucken weiß. Die Figuren sind lebendig, die Panelaufteilung sehr gut und die Dynamik schlägt den Leser sofort in seinen Bann. Die Künstlerin weiß genau, wie sie ihre düsteren Geschichten in Szene setzt und sie unterstreicht die Geschichten durch den Einsatz von Schlagschatten und düsteren Panelen, ohne jemals mit dunklem Raster zu arbeiten.

Boys Love kommt insgesamt betrachtet nur zweitrangig zum Einsatz. Lediglich in der letzten Geschichte hat man eine erotische Szene, ansonsten arbeitet Motoni nur mit Andeutungen oder verzichtet manchmal gänzlich darauf.

Alles in allem halte ich „Prince of Monster“ für einen der besten Einzelbände, die bisher im Genre BL erschienen sind. Die Geschichten sind düster, tiefgründig und logisch; die Zeichnungen wundervoll elegant und schön. Fans von realistischen Mangas, düsteren Horrorgeschichten und ernsten Mangas, sollten sich das Werk nicht entgehen lassen. Auch Leute, die sonst nichts mit Boys Love anfangen können, sollten einen Blick auf dieses Werk werfen. Es ist eine lohnenswerte Anschaffung, nicht nur für BL-Fans.

© Koriko

Prince of Monster: © 1998 Modoru Motoni, Libre Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Precious Lies

Name: Precious Lies
Englischer Name:
Originaltitel: Usotsuki Mi-kun to Kowareta Ma-chan
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Story: Hitoma Iruma
Zeichnungen: Atsuki Satoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Precious LiesStory:
Die junge Mayu Misono lebt vollkommen zurückgezogen in einer kleinen Wohnung. Ihre Klassenkameraden kennen sie kaum, zumeist redet Mayu nicht einmal mit ihnen. Für sie ist nur eine Person wichtig – Mii-kun, der unangekündigt in der Stadt auftaucht. Doch ihn hat nicht seine alte Freundin Maa-chan hierher gezogen, sondern die aufsehenerregenden Morde an jungen Frauen und die Entführung zweier Kinder, die in aller Munde sind. Mii-kun findet schnell heraus, dass die beiden vermissten Kinder bei Mayu versteckt sind. Sie werden in dem unbenutzten Zimmer in Mayus Wohnung festgehalten. Trotz dieser Umstände will Mii-kun seiner Freundin nicht in den Rücken fallen. Vielmehr setzt er alles daran, den Kindern zu helfen und zeitgleich Mayu zu beschützen. Denn die beiden verbindet ein grausames Erlebnis aus ihrer Vergangenheit. Sie selbst wurden vor zehn Jahren entführt und aufs Schrecklichste gequält.

Als eine junge Polizistin auf Mayu und Mii-kun aufmerksam wird, gerät Mii-kun in Zugzwang. Insbesondere da er verdächtigt wird, für die Mordserie verantwortlich zu sein. Mii-kun bleibt nichts anderes übrig, als sich der Angelegenheit zu stellen, um sich und Mayu zu schützen. Dabei muss er sich jedoch zunächst seiner eigenen Vergangenheit und der Geschehnisse vor zehn Jahren stellen, die nicht nur Mayu vergessen hat …

Eigene Meinung:
Der Manga „Precious Lies – Lying Mii-kun and broken Maa-chan“ basiert auf einer 11-bändigen Novelreihe von Hitoma Iruma, der 2011 auch einen recht erfolgreichen Kinofilm nach sich zog. Die Mangaadaption wurde von Atsuki Satoh gezeichnet, die sich durch einen sehr niedlichen, shojohaften Stil auszeichnet, der optisch so gar nicht zur Geschichte passen will. Diese gehört nämlich dem Genre Mystery-Thrilles an, ist teilweise recht blutig und actiongeladen. Dennoch passen die Illustrationen paradoxerweise gut zur Handlung und den Charakteren. Atsuki Satoh gelingt es sowohl die actionlastigen, blutigen Szenen zu zeichnen, als auch die romantisch angehauchten Sequenzen.

Die Geschichte ist sehr spannend und mitreißend. Der Leser fiebert dem Ende, der Auflösung der ganzen Geschichte, entgegen. Man hofft, dass es für die beiden Charaktere gut ausgehen wird, obwohl ein wirkliches Happy-End aufgrund der traumatischen Ereignisse in der Vergangenheit der Jugendlichen von Anfang an nur schwer nachvollziehbar ist. Da die Geschichte vollkommen aus Mii-kuns Perspektive erzählt wird, und er sich selbst immer wieder als Lügner bezeichnet, ist „Precious Lies“ ein sehr undurchsichtiger und in sich verschachtelter Manga. Es ist nichts wie es scheint, da Mii-kun den Leser mehr als einmal aufs Glatteis führt. Umso spannender ist die Auflösung und die Wahrheit, die sich erst am Ende des Mangas vor dem Leser ausbreitet.

Die Charaktere sind ebenfalls gut nachvollziehbar. Mayu und Mii-kun führen den Leser in die Abgründe der menschlichen Seelen und regen zum Nachdenken an. Ab welchem Zeitpunkt ist man Opfer, ab welchem ist man Täter? Wieviel psychische Belastung hält ein Mensch aus? Der Manga selbst gibt zwar keine Antworten, doch man beginnt darüber nachzudenken.

Insgesamt ist „Precious Lies – Lying Mii-kun and broken Maa-chan“ ein spannender, gut durchdachter und in sich logischer Mystery- Thriller, der besonders denjenigen gefallen dürfte, die „A Lollypop or a Bullet“ oder „TSUMITSUKI“ mochten. Die Zeichnungen sind zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, passen jedoch gut zur Handlung, ebenso wie die vielschichtigen Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Precious Lies: © 2011 Hitoma Iruma / Atsuki Satoh, Kadokawa Shouten Co., Ltd. / EMA

Porträt eines Vampirs

Name: Porträt eines Vampirs
Englischer Name: Vampire Portrait
Originaltitel: Kyuketsuki no Shozo
Herausgebracht: Japan: Oakla 2007
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Hiroki Kusumoto
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Porträt eines Vampirs Band 1Story:
Der Porträtmaler Loup wird eines Tages von dem mysteriösen Zain auf der Straße angesprochen und erhält einen ungewöhnlichen Auftrag- der Künstler soll Zains „wahres Gesicht“ malen. Der offene, gutherzige Loup ist einverstanden, kann er bei freier Kost und Logie bei Zain wohnen und erhält ein großes Atelier. Doch der Auftrag entpuppt sich schnell als schwierig und schier unüberwindbar für Loup, denn all seine Skizzen sagen seinem neuen Mäzen nicht zu. Zu allem Überfluss ist Zain äußert rabiat mit den unfertigen Bilder- er zerstört sie. Loup akzeptiert jedoch die ruppige Art seines Auftraggebers schnell. Als Zain erneut eine Skizze zerreißen will, geht Loup beherzt dazwischen- und verletzt sich. Schlagartig wird dem Künstler bewusst, mit wem er es zu tun hat. Denn Zain ist ein Vampir, der sich nur zu gerne über den blutenden Loup hermacht.

Loup ist zwar entsetzt, doch er zwingt sich dazu nicht fortzulaufen, sondern weiterhin an dem Porträt zu arbeiten. Er gewinnt Zains Vertrauen und die beiden lernen sich besser kennen. Loup wird bald klar, dass schon sein Großvater Zain gekannt haben musste- immerhin hat Zain vor langer Zeit ein Musikstück namens „Adore“ geschrieben, dass bereits Loups Großvater kannte und liebte.

Doch noch bevor Loup mehr aufdecken kann taucht Adam auf, ein reicher Auftraggeber Zains, der mit ihm den Vertrag eingegangen ist neue Musikstücke gegen Blut einzutauschen. Adam erkennt, dass Zain sich ein neues Opfer gesucht hat und schon bald steckt Loup Hals über Kopf in einem Strudel aus Geheimnissen und Gefahr. Zains dunkle Vergangenheit holt auch den jungen Maler ein, ein Geheimnis, dass auch Loups Großvater kennen lernen musste. Als Zain plötzlich verschwindet und Loup eine seltsame Nachricht hinterlässt, überschlagen sich die Ereignisse. Adam beginnt Loup zu erklären, was Zain wirklich ist und dass er einen Vertrag mit dem Vampir geschlossen hat, der weit mächtiger ist, als es den Anschein hat. Auch gibt er Loup eine Andeutung, was Zains „wahres Gesicht“ ist und kurz darauf lernt der Maler es selbst kennen.

Porträt eines Vampirs Band 2Denn Zains Bruder hat etwas ganz besonderes mit dem Vampir vor und dafür braucht er Loup, hängt Zain doch über alle Maßen an dem jungen Mann…

Eigene Meinung
„Porträt eines Vampirs“ ist ein mysteriöser und sehr stimmungsvoller Manga. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei deutlich auf der Handlung und den Charakteren, da Hiroki Kusumoto fast komplett auf Boys Love zu verzichten scheint, um die Story voranzutreiben. Lediglich in einer Szene blitzt die besondere Beziehung zwischen Loup und Zain durch. Dadurch entwickelt sich die Geschichte sehr schnell, es wird nicht langweilig und man hat es nicht mit einer gängigen, modernen Vampirromanze zu tun. Im Gegenteil. Die Hintergrundstory wird zum Ende hin zunehmend, düster, blutig und die Künstlerin scheut sich nicht davor Vampire so zu zeigen, wie sie der Legende nach wirklich sind- monströs und unansehnlich. Damit erschafft sie einen Hauptcharakter, dessen wahres Gesicht alles andere als das eines strahlenden Helden ist, sondern wirklich ein blutrünstiges Monster. Doch gerade das verleiht dem Manga seinen Reiz- die Handlung ist düster, die Charaktere ebenso, lediglich der fröhliche, liebenswerte Loup bringt ein wenig Farbe in die Handlung.

Die Zeichnungen sind durchweg gut, teilweise sehr dynamisch und schwungvoll. Hiroki Kusumoto bemüht sich um viele ausgearbeitete Hintergründe, was dem Manga wirklich gut tut. Man kann sich wunderbar in das europäische (französische) Setting hineindenken. Die Charaktere sind sehr schön geraten, besonders Zains mysteriöse Ausstrahlung wird gut eingefangen, doch auch Loup und Adam sind eigene Persönlichkeiten, die sich nicht nur durch Haare und Augen unterscheiden. Besonders schön sind auch die Panele mit den Monstern und den Kampfszenen, da sich die Künstlerin immer um ungewöhnliche Perspektiven bemüht, um Dynamik zu erzeugen.

Insgesamt ist „Porträt eines Vampirs“ ein sehr guter Manga, der mit einer spannenden Story, sehr guten Zeichnungen und ungewöhnlichen Protagonisten aufwartete. Boys Love Fans ist er auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn nicht soviel zwischen den beiden Protagonisten passiert. Doch vielleicht ist der Manga aus diesem Grund auch etwas für all diejenigen, die Boys Love wenig abgewinnen können. Reinlesen sollte man auf jeden Fall einmal.

© Koriko

Porträt eines Vampirs: © 2007 Hiroki Kusumoto, Oakla Publishing CO.,Ltd. / Tokyopop

Pirate’s Game

Name: Pirate’s Game
Englischer Name:
Originaltitel: Kaizoku Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Pirate's GameStory:
Nachdem bereits „King’s Game“ und „Prince’s Game“ in Deutschland erschienen sind, legt EMA den Einzelband „Pirate’s Game“ nach. Dieser lehnt sich ein wenig an die anderen beiden Einzelbände der Reihe an, gibt es doch ein Wiedersehen mit Kulon und seinem Gefährten, deren Geschichte in „King’s Game“ erzählt wurde.

„Prince’s Game“ ist ebenso aufgebaut, wie die Vorgängerbände und enthält drei Kurzgeschichten, die allesamt auf Kulons Piratenschiff spielen. In der ersten Geschichte „Prinz vs. Koch“ geht es um den vierten Prinzen Lien, der gekommen ist um Yuri zurück zu holen und sich an Kulon zu rächen. Doch sein Plan geht schief und er gerät in Gefangenschaft. Kogyoku, einer der Schiffköche Kulons erhält die Aufgabe sich um Lien zu kümmern, hat jedoch ein schweres Los gezogen. Lien verweigert sämtliches Essen, was ihm Ko vorsetzt und das kratzt den jungen Koch doch ziemlich an der Berufsehre. Verzweifelt versucht er Lien etwas vorzusetzen, was dieser isst und somit sein Vertrauen und seinen Respekt zu gewinnen. Dass sich Ko dabei in den sturen Prinzen verliebt, ist zwar nicht geplant und sorgt für einige Turbolenzen, als einige Crewmitglieder Lien darüber in Kenntnis setzen, dass Kogyoku ihn vergiften will…

Die zweite Geschichte „Prinz vs. Zweiter Kapitän“ handelt von Kulons erstem Maat (zweiten Kapitän) Rikka, der schon seit über acht Jahren in Kulon verliebt ist. Seitdem dieser sich jedoch mit Yuri einen festen Partner geangelt hat, sind für Rikka sämtliche Hoffnungen gestorben und um Kulon zu vergessen vergnügt er sich bei dem Landgang mit irgendwelchen Männern. Dass ausgerechnet am nächsten Tag einer seiner Männerbekanntschaften auf Kulons Piratenschiff anheuert und zur Mannschaft stößt, wirft Rikka komplett aus der Bahn. Der gutaussehende Suo hat sich fest vorgenommen Rikka für sich zu gewinnen, besonders als immer deutlicher wird, was Rikka für Kulon empfindet. Als Suo auch noch Kulon zu einem Duell herausfordert und Rikkas Posten als erster Maat in Gefahr ist, muss sich Rikka entscheiden…

Die letzte Geschichte „Musiker vs. Ausreißer“ hat am wenigsten mit einer Piratengeschichte zu tun. Der mädchenhafte Kuon sucht schon seit einer Weile den Musiker Shana, der seine Schwester sitzen gelassen und sie damit sehr verletzt hat. Kuon hat sich geschworen sich an dem Violinisten zu rächen und da er Shana wohl kaum einfach so töten kann, beschließt er dafür zu sorgen, dass Shana sich in ihn verliebt. Auf diesem Wege will er Shana zeigen, was seine Schwester empfunden hat, als sie verlassen wurde. Doch schon bald macht ihm nicht nur sein Herz einen Strich durch die Rechnung…

Eigene Meinung:
„Pirate’s Game“ von Ryo Takagi ist wie schon die anderen Mangas der „Game“- Reihe seichte BL- Kost, die nur wenig Tiefgang vorweisen kann. Die Kurzgeschichten verlaufen in den üblichen Bahnen, als Leser findet man ein typisches Ende vor und Ryo Takagi präsentiert jedes Mal eine erotische Szene des jeweiligen Pärchens. Dank der immer wiederkehrenden Nebenpersonen im Hintergrund hat man als Leser zeitweilig den Eindruck, dass das gesamte Piratenschiff inklusive der Länder schwul sind und es gar keine heterosexuellen Charaktere mehr gibt (vom Schiffkoch einmal abgesehen).

Action oder wirkliche Piratengeschichten kann man nicht erwarten- wenn es hochkommt sieht man in vielleicht in einem halben Dutzend Panelen wirklich ein Piratenschiff im Hintergrund. Im Grunde vergisst man, dass es sich um Piraten handelt, da die Geschichten ebenso an Land spielen könnten. Wer also eine wirkliche Abenteuergeschichte erwartet, wird schwer enttäuscht, der Titel hat fast gar nichts mit dem Inhalt des Mangas zu tun.

Der Zeichenstil ist typisch für Ryo Takagi, sehr kantig mit lang gezogenen Oberkörpern und teilweise recht undynamischer Strichführung. Hintergründe kommen kaum vor, die Panele sind recht großflächig und werden fast vollständig von den Hauptcharakteren eingenommen. Auch die Gesichter der hübschen Männer werden sehr oft direkt gezeigt, zumeist aus der Frontalansicht, was auch die Stärke Ryo Takagis ist. So kann sie die hübschen Bishonen am besten in Szene setzen.

Insgesamt ist „Pirate’s Game“ für all diejenigen geeignet, die auch schon die anderen Mangas von Ryo Takagi mochten und solche, die seichte unkomplizierte BL- Mangas lesen. Wer Action, spannende Piratenabenteuer oder tiefgreifende Geschichten sucht, ist definitiv fehl am Platz…

© Koriko

Pirate’s Game: © 2008 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten Publishing Co., Ltd. / EMA

Parodie der Liebe

Name: Parodie der Liebe
Englischer Name: Love Skit
Originaltitel: Love Skit
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Parodie der LiebeStory:
Nach dem Tod seiner Schwester lebt der Highschool- Schüler Aoto mit seinem Schwager Takashi zusammen. Dieser möchte, nachdem er seine Frau nicht glücklich machen konnte, zumindest Aoto ein sorgenfreies Leben ermöglichen, da der Junge Vollwaise ist und niemanden mehr hat, der sich um ihn kümmern könnte. Aoto ist zwar dankbar, hat jedoch mit einem Problem zu kämpfen, das er Takashi nicht erzählen kann – er ist in seinen Schwager verliebt und das seitdem dieser mit seiner Schwester zusammengekommen ist. Als Takashi für mehrere tage auf Geschäftsreise muss, bittet dieser seinen Freund Masayuki sich um Aoto zu kümmern. Zu Aotos Entsetzen entdeckt Masayuki ziemlich schnell, was wirklich in dem Highschool Schüler vor sich geht, was Masayukis Interesse weckt. Er beginnt sich in Aoto zu verlieben und taucht immer wieder in dessen Nähe auf. Aoto ist anfangs nur genervt und kann mit dem wesentlich älteren Mann nicht viel anfangen, der so schamlos all seine Geheimnisse aufgedeckt hat. Dennoch kommen sich die beiden näher und Masayuki versichert ihm, dass er nicht mit Aoto spielt.

Als Takashi das Angebot erhält in Los Angeles zu arbeiten, beschließt er mit Aoto dorthin zu ziehen, immerhin wollte Aoto schon immer im Ausland arbeiten. Aoto ist überrascht und erzählt Masayuki von den Plänen seines Bruders. Doch anstatt Aoto davon abzuhalten nach L.A. zu gehen, beglückwünscht ihn Masayuki, was Aoto vollkommen durcheinander bringt. Spielt Masayuki doch nur mit ihm? Und was empfindet er selbst gegenüber Masayuki?

In die Kurzgeschichte „Ich seh nur dich“ geht es um Aotos besten Freund Akira, der aufgrund seines Äußeren zumeist für einen Rowdy und Schläger gehalten wird und deswegen immer wieder von Gangs und anderen Männern zu Kämpfen herausgefordert wird. Dass er meistens gewinnt, liegt daran, dass Akira unglaublich stark ist. Auch Yoo muss das erkennen, als er Akira herausfordert und haushoch unterliegt. Als sich Akira anschließend um Yoos Verletzungen kümmert, erkennt dieser, dass Akira nicht wirklich der Schläger ist, für den er ihn gehalten hat und freundet sich mit ihm an…

Eigenen Meinung:
„Parodie der Liebe“ von Rie Honjoh ist ein typischer Boys Love Manga aus ihrer Feder. Er ist ähnlich gestrickt, wie ihre bereits in Deutschland veröffentlichen Mangas und enthält dieselben Protagonisten, die man aus ihren Oneshots kennt. Dementsprechend austauschbar sind die Geschichten und die Charaktere. Die Handlung ist nicht wirklich ausgefeilt oder bietet viel Neues – Rie Honjoh versteht sich eher darauf die üblichen Klischees zu bedienen. Dazu gehören natürlich auch die entsprechenden erotischen Szenen, an denen es auch in „Parodie der Liebe“ nicht mangelt. Da sie es explizit mag, ist eine Altersfreigabe „ab 18“ auf jeden Fall angebracht.

Die Zeichnungen sind schön anzusehen. Rie Honjoh hat einen sauberen, sicheren Strich und weiß genau, wie sie ihre Charaktere in Szene setzen kann. Leider unterschieden sich ihre Protagonisten bis auf die Haare kaum voneinander. Es fehlt die Varietät, oftmals sehen die Charaktere aus, wie die Figuren ihrer anderen Mangas.

Insgesamt ist „Parodie der Liebe“ nur etwas für Hardcore Fans von Rie Honjoh oder Boys Love Fans, die eher die härtere Gangart bevorzugen. Wer viel Sex mag, wird bei den Werken der Künstlerin nie falsch liegen. Wer jedoch eine gute Story und interessante Charaktere sucht, die ein wenig abseits der üblichen Klischees liegen, wird mit „Parodie der Liebe“ nicht glücklich werden, denn leider ist auch dieser Manga zu austauschbar mit ihren anderen Werken.

© Koriko

Parodie der Liebe: © 2006 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Paradox – Mein Geheimnis

Name: Paradox – Mein Geheimnis
Englischer Name:
Originaltitel: Toaru Soragoto, Bokuno Himitsu
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2007
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Nao Hatoya
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-2)
6,50 € (Band 3)

Paradox - Mein Geheimnis Band 1Story:
Der 16-jährige Shota Sezaki hat eine ganz besondere Gabe- er kann direkt in die Herzen der Menschen blicken und sieht das wahre Wesen eines jeden. Dies offenbart sich ihm als eine Art Geist, der über den Menschen schwebt und mit ihnen verbunden ist. Shota selbst ist alles andere als glücklich mit seiner Fähigkeit, doch es fällt ihm schwer etwas dagegen zu unternehmen. Lediglich sein bester Freund Yuichi Mashita weiß von seiner Begabung und er war es auch, der den Begriff Paradox für diese Geister erfunden hat. Dabei ist Yuichi der Einzige, der kein Paradox besitzt, da er sich stets genauso gibt, wie er ist und nicht lügen kann.

Doch so sehr sich Shota gegen seine Begabung sträubt und so missmutig er sich auch gibt, er hat das Herz am rechten Fleck und scheut sich nicht denjenigen zu helfen, die sich in Not befinden oder denen es schlecht geht. Im ersten Kapitel hat die Musterschülerin Azusa Machimura ein ernsthaftes Problem mit ihrer Familie und dem Druck, unter dem sie leidet. Shota sieht ihr Paradox nicht nur mit einer Maske, es bittet ihn sogar um Hilfe. Noch bevor er überhaupt helfen kann, überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Lehrer, der Azusa erst vor kurzem bei einem Betrugsversuch während einer Prüfung erwischt hat, ist verschwunden und wird schon bald tot aufgefunden. Urplötzlich wird Azusa von ihren Schulfreunden bedrängt und nur Shota vermag es ihrer Seele wirklich zu helfen. Im zweiten Kapitel trifft Shota auf den fröhlichen, offenen Jungen Keisuke Hashimoto, der jedoch nicht das ist, was er zu sein scheint. Keisuke besitzt nicht nur einen Paradox, sondern drei und nach einem Zwischenfall erwachen die anderen Seelen seiner gespaltenen Persönlichkeit. Während Yuichi nichts mitbekommt und von dem plötzlichen Sinneswandel überrascht ist, versucht Shota erneut zu helfen.

Paradox - Mein Geheimnis Band 2Auch in den folgenden Kapiteln ist Shota immer gezwungen den Menschen zu helfen, deren Probleme er direkt mitbekommt. Sei es nun ein schwuler Junge, der seine weibliche Seite zu unterdrücken versucht oder ein stilles Mädchen, das sich nach Aufmerksamkeit sehnt, Shota ist bereit allen so gut es geht zur Seite zu stehen. Dass er dabei mit seinem Paradox eins werden muss und zum ersten Mal seine stoische, ruhige Maske ablegt, ist nur der Anfang einer steten Veränderung in dem Jungen…

Eigene Meinung:
„Paradox – Mein Geheimnis“ ist eine nette Story für zwischendurch, die eine sehr schöne Grundhandlung aufweist. Die Idee, die Seelen eines Menschen für den Hauptcharakter sichtbar zu machen, ist sehr schön und bietet viele Möglichkeiten interessante Kurzgeschichten zu gestalten. Leider verleiht das dem Manga einen gewissen Episodencharakter, was einen roten Faden vermissen lässt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die folgenden Bände ein wenig mehr Tiefgang entwickeln und sich die Geschichte besonders in Hinsicht auf Yuichi und seinen nicht existenten Paradox noch ein wenig dramatisiert. Momentan sind die Einzelstories ja ganz nett, aber man erwartet eben ein wenig mehr.

Die Zeichnungen sind sehr hübsch und niedlich geraten- ein typischer Shojostil. Nao Hatoya hat einen sehr gefälligen Stil, gleich wenn Hintergründe Mangelware sind. Dafür versteht sie es die Gefühle der Charaktere zu vermitteln, ein Grund weswegen sich der Manga sehr flott und schnell liest.

Insgesamt ist „Paradox“ ein gelungener Shojomanga, mit einer sehr schönen Hintergrundgeschichte, die viel Potential und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Einige seichte Boys Love- Andeutungen finden sich sicherlich darin, immerhin ist Satoshi in Yuichi verliebt, doch das ist nur ein Nebenstrang der Haupterzählung, was den Manga auch für Leute interessant macht, die mit Boys Love nichts anfangen können. Wirkliche Romantik darf man auch nicht erwarten, aber wer bei Mangas einer Mischung aus Mystery, seichter Action und Comedy nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick in „Paradox“ werfen. Es lohnt sich.

© Koriko

Paradox – Mein Geheimnis : © 2007 Nao Hatoya, Kadokawa Shoten Publishing Co., Ltd. / EMA

Only the flower knows

Name: Only the flower knows
Englischer Name:
Originaltitel: Hana Nomizu Shiru
Herausgebracht: Japan: Taiyoh Tosho 2010
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Rihito Takarai
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Only the flower knows Band 1Story:
Im Leben begegnet man sich immer zweimal. Diese Erfahrung macht der Jura-Student Yoichi Arikawa, als er an seiner Uni einem jungen Mann hilft, der mit ein paar Blumentöpfen hingefallen ist. Am Bahnhof stößt er erneut mit diesem zusammen, erkennt ihn jedoch aufgrund seiner nicht passenden Kontaktlinsen nicht wieder. Dafür findet er am Abend in seinen Sachen einen abgerissenen Anhänger in Form einer Blüte. Obwohl Arikawa das Gefühl hatte dieses Schmuckstück schon einmal irgendwo gesehen zu haben, gelingt es ihm nicht sich daran zu erinnern wo. Stattdessen beginnen ihn seltsame Träume zu plagen, in denen der Blütenanhänger eine wichtige Rolle spielt.

Als er kurz darauf von einem Kommilitonen gebeten wird Unterrichtsmaterialien einem befreundeten Schüler zu übergeben, begegnet Arikawa dem schweigsamen Misaki, der Agrarwissenschaften studiert. Da Arikawa von Natur aus offen und ehrlich ist, gesteht er Misaki, den er nie zuvor gesehen hat, dass er ihn toll findet und öfters von ihm träumt. Misaki ist von diesem Geständnis weniger angetan, insbesondere da ihm bereits einige männliche Studenten nachstellten und er einen gewissen Ruf in der Richtung hat. Umso unangenehmer wird es für Misaki, als ihm sein Professor Arikawa als neue Hilfskraft für’s Labor vorstellt. Da Misaki bei seinen Forschungen Hilfe braucht, akzeptiert er Arikawas Unterstützung, zumal dieser bereits Erfahrungen mit Labortätigkeiten hat.

In den folgenden Tagen lernen sich die Beiden besser kennen. Arikawa, der sich nach wie vor von Misaki angezogen fühlt, versucht alles, um das Vertrauen seines Kommilitonen zu gewinnen, während sich Misaki endlich ein wenig freier und sicherer fühlt. Dennoch fällt es Arikawa schwer hinter Misakis Fassade zu blicken. Zudem wird dieser von einem seltsamen Anrufer unter Druck gesetzt, dem die wachsende Beziehung zwischen Arikawa und Misaki ein Dorn im Auge ist…

Only the flower knows Band 2Eigene Meinung:
„Only the Flower knows“ stammt von der Künstlerin Rihito Rakarai, die bereits mit „Seven Days“ auf sich aufmerksam gemacht hat. Dieses Mal stärkt jedoch keine Autorin den Rücken der Künstlerin, so dass Rihito Rakarai auch für die Geschichte verantwortlich ist. Dennoch ist diese dem Manga „Seven Days“ nicht wirklich unähnlich. In sehr ruhigen Tönen und ohne viel Beiwerk wird die beginnende Beziehung zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen, jungen Männern erzählt.

Rihito Rakarai verzichtet bewusst auf die typischen mangahaften Stereotypen, was der Handlung nur zugute kommt. Sicher mag die Geschichte ein wenig eintönig daherkommen und teilweise plätschert alles ein wenig vor sich hin, aber dieser Stil passt sowohl zu den Zeichnungen, als auch zu den Charakteren. Arikawa ist offen, ehrlich und freundlich ohne zu perfekt zu wirken, Misaki als Gegenpol ruhig, zurückgezogen und ein wenig tollpatschig. Die Künstlerin lässt sich Zeit für die Beziehung der beiden, so dass ihre aufkeimende Liebe zueinander nicht aufgesetzt und unrealistisch wirkt.

Rihito Rakarai gelingt es ihre Geschichte mit sehr sanften, zarten Bildern zu erzählen. Ihr Stil ist locker und luftig, schlicht und einfach. Rasterfolien kommen spärlich zum Einsatz, ebenso Hintergründe, was die Seiten manchmal ein wenig leer wirken lässt. Nichtsdestotrotz ist „Only the Flower knows“ ein wundervoller Manga, der sowohl von der Handlung her, als auch von den Zeichnungen ein wenig aus der breiten Masse des Boys Love Genres heraussticht.

Insgesamt ist „Only the Flower knows“ ein lohnenswerter Manga für alle die ruhige und realistische Boys Love Mangas mögen, in denen weder Erotik noch das übliche „Kennenlernen – Zusammenkommen – erotische Szene“ im Vordergrund steht. Wer „Seven Days“ mochte, sollte sich „Only the Flower knows“ nicht entgehen lassen. Rihito Rakarai beweist eindrucksvoll, dass sie auch ohne Autorin einen wundervollen Manga zeichnen kann. Zu empfehlen…

© Koriko

Only the flower knows: © 2010 Rihito Takarai, TAIYOHTOSHO Co.,Ltd. / Tokyopop

Selena Lin: Farben Schule

Name: Selena Lin: Farben Schule
Englischer Name:
Originaltitel: Selena’s Colored Drawing School
Herausgebracht: Taiwan: Sharp Point Press 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Selena Lin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,95 €

Selena Lin Farben SchuleStory
Nachdem Tokyopop bereits „Selena Lin- Comic Schule“ herausgebracht hat, die dem angehenden Mangazeichner offenbart, wie man schwarz/weiß Illustrationen zeichnet und eine Story entwickelt, erschien nun auch „Selena Lin- Farben Schule“. In ihr erklärt die Künstlerin, wie sie mit Farben arbeitet und gibt einen ziemlich genauen Überblick welche Techniken sie anwendet um ein Bild zu kolorieren. In verschiedenen Lektionen erhält man zunächst ein Gesamtbild über die Materialien mit denen Selena Lin arbeitet und einen Einblick in ihr Arbeitszimmer. Stets wird das Zeichenmaterial erklärt und sogar mit Farbpaletten genau erläutert, so dass man einen Einblick in die unterschiedlichen Beschaffenheiten des Materials erhält.

Anschließend zeigt die Künstlerin wie man mit Aquarell umgeht und vermittelt im dritten Lektion die grundlegenden Techniken. Dabei erfährt man was Begriffe wie „Nass-in-Nass“- Technik bedeuten und wie man überhaupt mit Aquarell arbeiten sollte, bevor sie erklärt, wie ein Bild koloriert wird.

Erst in Lektion zeigt Selena Lin an ihrem Bild „Mond und Ahorn“ Schritt für Schritt, wie sie bei der Kolorierung einer Illustration vorgeht. Dabei verdeutlicht sie dem Nachwuchszeichner, wie man Haare koloriert, Details in Kleidungen zeichnet und was es bei Hintergründen und dem Umgang mit gewissen Medien zu beachten ist. Auch besondere Techniken und was der Unterschied zwischen dünner Gaze und dickem Stoff ausmacht, werden genauer beleuchtet, so das man den ein oder anderen Trick aufschnappen kann. Auch einige andere Materialien werden beschrieben, so zum Beispiel der Umgang mit Airbrush und mit Gel- oder Glitzerstiften.

Den Abschluss bilden ein paar Linearts von Werken Selena Lins, die man selbst kolorieren kann, sowie einige leere Seiten, die jeder selbst mit Skizzen und Entwürfen füllen kann.

Eigene Meinung
„Selena Lin – Farben Schule“ bietet einen schönen Überblick im Umgang mit Aquarellfarben. Copic Marker und Airbrush werden zwar kurz angerissen, jedoch nicht ausführlich vorgestellt. Selena Lin führt selbst durch die Farben Schule und man hat viele lustige Einwürfe und kleine Illustrationen am Rande, die jüngere Zeichner sicherlich niedlich und amüsant finden. Ältere Künstler und Erwachsene wird diese Art des Tutorials auf die Dauer ein wenig nerven, da nicht nur die Bilder extrem süßlich und kitschig sind, sondern auch die Fotos der Künstlerin und die gesamte Aufmachung des kleinen Büchleins.

Das Buch ist im Grunde nicht anders als jeder andere Aquarellkurs, den man auch auf normalem Wege im Kunsthandel erwerben kann, nur ein wenig teurer, wenn man bedenkt dass das zirka 100-seitige Buch knapp 15 Euro kostet, was im Vergleich zu normalen Kunstbüchern recht teuer ist. Für Fans der Künstlerin, die die bunten Arbeiten mögen und selbst die Techniken der Künstlerin lernen wollen, ist „Selena Lin – Farbenschule“ genau das Richtige. Sie bietet einen umfassenden Einblick in die Vorgehensweise der Künstlerin und regt durchaus zum Nachmachen an.

Wer Selena Lin mag und gerne einmal selbst zum Pinsel greifen möchte, sollte sich dieses kleine Werk nicht entgehen lassen. Anfänger und Amateure erhalten einen guten Überblick und lernen die Grundlagen des Aquarellierens. Wer schon mit dem Medium arbeitet und umgehen kann, erfährt nicht viel Neues und kann dementsprechend wenig mit dem Buch anfangen. Zudem ist „Selena Lin – Farben Schule“ deutlich für ein jüngeres Publikum gemacht, da sich die gesamte Aufmachung an Teenager zwischen 12 und 16 richtet.

© Koriko

Selena Lin Farben Schule : © 2007 Selena Lin, Sharp Point Press/Tokyopop

Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura

Name: Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura
Englischer Name:
Originaltitel: Paint Ribon Art of Arina Tanemura
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2009
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Arina Tanemura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,95 €

Manga-Zeichnen mit Arina TanemuraInhalt
Mit dem Büchlein „Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura“ erschien ein weiterer Zeichenkurs beim Tokyopop Verlag und gibt einen Einblick in die Arbeitsweise der beliebten Shojo- Mangaka.

Auf den ersten zehn Seiten wird sehr genau beschrieben, wie die Künstlerin das Titelcover coloriert hat. Es werden die Werkzeuge und Materialien beschrieben und ihre Nutzung erklärt, anschließend gibt es eine umfangreiche Schritt-für-Schritt Erklärung, in der man genau nachvollziehen kann, wie Arina Tanemura ihre aufwendigen Farbillustrationen zeichnet. Zu jedem Zwischenschritt gibt es Tipps, Tricks und Hinweise, wie man schnell das gewünschte Ergebnis erzielen kann.

Diesem Part schließt sich ein kurzer Illustrationsteil an, in dem einige Arbeiten der Mangaka präsentiert werden. Dieser Part ist wie ein Artbook aufgemacht, jedoch sieben Seiten nicht wirklich umfangreich.

Den größten Teil des Buches nehmen schwarz/weiß Vorlagen ein, die auf stabilerem Papier gedruckt sind. Die seiten sind hier perforiert, können also aus dem Buch gelöst und bemalt werden. Es handelt sich hierbei um bekannte Illustrationen zu Arina Tanemuras beliebtesten Serien, aber auch kleinere Gimmicks wie Lesezeichen, Stundenpläne und Briefpapier. Hier kann man die Colorations- Technik der Künstlerin direkt ausprobieren.

Eigene Meinung:
Wer einen richtigen Zeichenkurs erwartet, wird von „Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura“ enttäuscht sein. Bis auf die wenigen Seiten am Anfang bekommt man keinerlei hilfreiche Zeichenkurse geboten, sondern vielmehr ein Ausmalbuch. Fans und Hobbyzeichner werden in diesem Büchlein kaum etwas Hilfreiches finden, da lediglich die Coloration erklärt wird. Wer auf eine Einführung in die Zeichengrundlagen oder auf Tipps und Tricks in Richtung Stil oder Charakterdesign hofft, wird dies in diesem Buch vergeblich suchen. Im Grunde hätte eine solche Schritt-für-Schritt Erklärung auch einem normalen Artbook einen Platz finden können, wie es bei vielen bekannten Mangakas gehandhabt wird.

In Japan lag dem Buch noch eine 2-stündige DVD bei, bei der man die Coloration mitverfolgen konnte. Da diese bei der deutschen Fassung fehlt, ist „Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura“ nichts Halbes und nichts Ganzes. Für einen Zeichenkurs bietet es zu wenig Inhalt, da es kaum etwas gibt, was man wirklich lernen könnte. Die Zeichnungen sind zwar hübsch anzusehen und im Illustrationsteil gibt es einige ihrer schönsten Werke, doch das macht leider keinen guten Zeichenkurs aus. Zudem besteht der Großteil des Buches aus Ausmalbildern, was nicht wirklich hilfreich ist, um das Manga-Zeichnen selbst zu erlernen.

Insgesamt ist „Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura“ lediglich etwas für extreme Fans der Künstlerin und solche, die unbedingt wissen wollen, wie Arina Tanemura ihre Illustrationen coloriert. Wer Ausmalbücher mag und schon immer einmal Bilder der Shojo-Mangaka colorieren wollte, findet hier viele Motive, die man nach eigenen Wünschen ausmalen und gestalten kann. Viel Inhalt und Nützliches sollte man in jedem Fall nicht erwarten.

Wer wirklich Interesse am Manga-Zeichnen hat und sich die Grundlagen aneignen will, sollte sich eher nach den „How-to-Draw-Manga“ Büchern umschauen, die in Deutschland erschienen sind.

© Koriko

Manga-Zeichnen mit Arina Tanemura: © 2009 Arina Tanemura, Shueisha / Tokyopop

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