Dear Devil

Name: Dear Devil
Englischer Name: Dear Devil
Originaltitel: Kono Akuma me!
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2008
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Jun Mayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Dear DevilStory
Der Manga “Dear Devil” ist in zwei unterschiedliche Handlungsbögen aufgeteilt. Das erste Kapitel ist den Polizisten Kisegawa und Hiiragi gewidmet, die bereits in „Sexy Effect 96“ einige Gastauftritte hatten. Hiiragi kommt nach einem fast zweijährigen Personalaustausch aus Osaka zurück in seine alte Polizeidienststelle. Der Grünschnabel hat sich während seines Aufenthaltes in Osaka zu einer wahren Perle gemausert- die meisten Verhaftungen gingen auf sein Konto. Von dem unsicheren Beamten ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Was die meisten nicht wissen, ist dass sein ehemaliger Partner Kisegawa eine Bedingung an Hiiragi gestellt hat, als dieser nach Osaka ging. Damals schon war Hiiragi in seinen Kollegen verliebt und konnte es nicht lassen mit Kisegawa zu flirten. Um sich diesen Annäherungen zu erwehren, hat Kisegawa die Bedingung gestellt, dass er nur dann verführt werden darf, wenn Hiiragi die meisten Verhaftungen in Osaka vorweisen kann. Unglücklicherweise ist ihm das gelungen. Kisegawa befindet sich fortan in einer Zwickmühle. Hiiragi scheint seinen alten Gefühlen nicht abgeschworen zu haben und als die beiden erneut Partner werden, spitzt sich die Situation immer weiter zu. Kisegawa weiß bald selbst nicht mehr, was er denken und fühlen soll, besonders weil Hiiragi alles andere als ein Grünschnabel, sondern ein sehr guter Polizist geworden ist. Die Beziehung zwischen ihnen eskaliert, als Hiiragi sich nicht mehr zurück halten kann und Kisegawa sich infolgedessen einen neuen Partner sucht…

Die zweite Geschichte „Lebe für den Augenblick“ handelt von dem Arzt Tachibana, der eines Tages im Park über einen Jungen stolpert, der von einem älteren Mann bedrängt wird. Im ersten Moment will er sich raushalten, wird jedoch gezwungen einzugreifen und den Jungen zu retten. Anstatt sich zu bedanken beschwert sich dieser über die späte Rettung, küsst Tachibana dann jedoch als Zeichen der Dankbarkeit.

Nach diesem Zwischenfall läuft Tachibanas Leben als Arzt weiter, bis er eines Abends auf einer Brücke erneut dem Jungen begegnet. Dieser rempelt ihn aus Versehen an, was zur Folge hat, dass Tachibanas Talisman ins Wasser fällt. Bevor der Arzt etwas unternehmen kann, springt der Junge ins Wasser und holt den Talisman heraus. Er stellt sich als Rin Mikanagi vor und schenkt Tachibana Karten für eine Noh-Vorstellung. Dabei stellt sich nicht nur heraus, das Mikanagi ein talentierter Noh-Schauspieler ist, Tachibana trifft dort auch auf seinen Bruder Hideaki, der eine besondere Beziehung zu Rin hat. Dennoch beginnt Tachibana sich regelmäßig mit dem Jungen zu treffen und die beiden freunden sich an. Rin beginnt Tachibanas Leben gehörig auf den Kopf zu stellen, da der Arzt zumeist vor Problemen davon gelaufen ist. Von seinem Bruder erfährt er schließlich, dass Rin nach und nach erblindet, muss Tachibana eine Entscheidung treffen…

Eigene Meinung:
„Dear Devil“ ist ein typischer Boys Love Manga. Viel Story kann man nicht erwarten, insbesondere weil es sich um Kurzgeschichten handelt, die in dieser Form schon (viel zu) oft erzählt wurden. Die Charaktere sind nett, wobei jedoch die Figuren aus der zweiten Geschichte wesentlich gefühlvoller und realer erscheinen, als im eigentlichen Manga „Dear Devil“. Es ist schade, dass sich Jun Mayama vorwiegend auf die üblichen Sterotypen beschränkt. Während die erste Geschichte teilweise einige lustige Elemente hat, jedoch vorwiegend dramatisch ist, ist die zweite Story eher romantisch und dramatisch.

Die Zeichnungen Jun Mayamas muss man einfach mögen. Sie spalten egal wie die Geschmäcker, da diese extrem langen Oberkörper und Gliedmaßen nicht jedermanns Sache sind. Auch die verzeichneten Gesichter und Profile sind nur bedingt jedermanns Geschmack. Der Manga besticht durch viele Zeichenfehler, wirkt öfters sehr statisch und undynamisch. Selbst die erotischen Szenen sind ein wenig plump geraten. Einzig die SDs und Slapstickeinlagen sind hübsch anzusehen.

Insgesamt ist „Dear Devil“ nur etwas für Fans der Künstlerin. Selbst eingefleischte Boys Love- Fans sollten im Vorfeld einen Blick hinein werfen, da sowohl die Geschichte, als auch die Charaktere nichts neues bieten…

© Koriko

Dear Devil: © 2008 Jun Mayama, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

DVD-Reviews zu „Sailor Moon Box 1“ und „Ein Brief für Momo“

DVD_MomoDie kalte Jahreszeit rückt näher – Zeit es sich mit einigen Animes daheim gemütlich zu machen. Zwei neue Reviews sind online gegangen, um euch bei der Wahl der nächsten Animes ein wenig unter den Arm zu greifen.

Im November 2013 erschien die erste „Sailor Moon“ DVD Box bei Kazé und erfüllte damit den Wunsch vieler Fans, die die Kultserie endlich in deutscher und japanischer Sprache auf DVD haben wollten.

Wesentlich dramatischer und ruhiger geht es in „Ein Brief für Momo“ von Production I.G zu, das Anfang September bei Universum Anime erschien. Der Familienfilm, der ein wenig an die alten Streifen von Ghibli erinnert, ist ein Film für jung und alt und wartet mit tollen, skurrilen Figuren auf.

Ein Brief für Momo
Sailor Moon Box 1

Wir danken an dieser Stelle Universum Anime und Kazé für die Rezensionsexemplare.

Deadlock

Name: Deadlock
Englischer Name:
Originaltitel: Deadlock
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Saki Aida
Zeichnungen: Yuh Takashina
Bände: 2 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Deadlock Band 1Story:
Fünfzehn Jahren Haft erwarten den ehemaligen Drogenfahnder Yuto Reinicks für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Doch niemand glaubt daran, dass man ihm den Mord an seinem Partner und Freund untergeschoben hat. Seine Zukunft sieht düster aus, da bietet ihm das FBI einen Deal an – er soll auf eigenen Wunsch ins Shelger Gefängnis verlegt werden, eines der härtesten des Landes, und dort die Identität eines Terroristen aufdecken, der von dort aus seine Fäden zieht. Yuto ist einverstanden, erhofft er sich doch auf diesem Weg seine Freiheit und eine Möglichkeit seine Unschuld zu beweisen.

In Shelger angekommen, muss er erkennen, dass das Gefängnis nicht umsonst einen rauen Ruf hat – Brutalität und Vergewaltigung stehen an der Tagesordnung, schwarze, weiße und lateinamerikanische Gangs haben das Sagen und wer sich nicht an die Regeln der Gangleader hält, hat schnell ein Messer im Rücken, oder schlimmeres. Yuto setzt alles daran, sich nicht unterkriegen zu lassen, kein Aufsehen zu erregen und die Männer zu beobachten, die als mögliche Terroristenführer in Frage kommen. Doch es ist gar nicht so einfach Informationen zu bekommen, wenn man sich gleich am ersten Tag einen der Anführer zum Feind macht. Da kann ihm auch sein Zellenkollege Dick Burnford wenig helfen, mit dem er sich nach udn nach anfreundet …

Eigene Meinung:
Der Manga „Deadlock“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Saki Aida, die auch die Nachfolgeromane „Deadheat“ und „Deadshot“ verfasste. Die Bücher erschienen bereits 2006, seit 2011 erscheint die Mangaumsetzung von Yuh Takashina bei Tokuma Shoten als Debüt der Zeichnerin.

Die Geschichte ist spannend und erinnert ein wenig an „Under Grand Hotel“, wobei hier der Schwerpunkt nicht auf den erotischen Szenen und den Liebesgeschichten zwischen den Insassen liegt, sondern klar auf dem Kriminalfall und den Problemen, die Yuto im Shelger Gefängnis hat. Für Boys Love Fans bedeutet dies, dass es (zumindest im ersten Band) keinerlei erotische Szenen gibt, noch nicht einmal Küsse oder Umarmungen. Saki Aida legt mehr Wert auf eine realistische Entwicklung der Beziehung der Charaktere und auf die Verhältnisse des Gefängnisses. Sicherlich ist die Szenerie des Mangas fernab der Realität, da die Wachmänner und das Gefängnispersonal einfach zu inaktiv wirken, doch wesentlich realistischer und nachvollziehbarer als bei „Under Grand Hotel“. Zudem sind die Rassentrennungen und die Probleme unter den unterschiedlichen Gruppierungen interessant und durchaus ausbaufähig. Hin und wieder wäre ein wenig mehr Action schön gewesen, da die Geschichte nach einigen Kapiteln an Schwung verliert, doch zum Ende hin wird es wieder spannend und macht Lust auf mehr. Auch wird Yutos Ermittlungen im Gefängnis zu wenig Platz geboten – man bekommt eher die Ergebnisse mit, als direkt bei seiner Arbeit involviert zu sein, was schade ist. Hier wurden die Schwerpunkte falsch gesetzt und zu sehr auf unwichtige Handlungsbögen eingegangen.

MiDeadlock Band 2t Yuto und Dock sind Saki Aida interessante, logisch handelnde Figuren gelungen, die gut zur Geschichte passen und mit ihren Hintergründen, ihrer Art und ihrer Denkweise neugierig machen. Gerade der undurchsichtige Dick, über dessen Vergangenheit nichts herauskommt, weckt beim Leser mit seiner teils abweisenden, teils freundlichen Art Neugierde. Man weiß weder, warum er im Gefängnis sitzt, noch wie lange. Einzig seine Freundschaft zum Anführer der schwarzen Gang Black Soldiers wird erwähnt, aber nicht sonderlich vertieft. Auch der sturköpfige und liebenswerte Yuto birgt noch das ein oder andere Geheimnis, insbesondere die Hintergründe zum Mord an seinem Partner bietet viel Platz für Storytwists und Wendungen.
Leider bleiben die anderen Figuren verhältnismäßig blass und kommen kaum zum Tragen. Sicherlich liegt das auch daran, dass es viele Figuren gibt, die namentlich erwähnt und immer wieder eingebaut werden, dennoch wünscht man sich als Leser immer wieder mehr Tiefgang und Hintergründe.

Zeichnerisch ist „Deadlock“ mehr als gelungen. Takashina Yuu hat einen sehr erwachsenen Stil, dessen Stärken sich besonders bei den unterschiedlichen schönenFiguren zeigen. So können sowohl die Schwarzen und die Latainamerikaner, als auch die Eropäer und Asiaten überzeugen, da die Zeichnerin die typischen Merkmale der Völker gut in Szene setzen kann. Auch ältere Menschen, muskulöse Figuren und zierliche, feminine Charaktere stellen für Takashina Yuu kein Problem dar. Ihr Stil ist dynamisch, in sich stimmig und sehr routiniert, was man normalerweise von einem Debütanten nicht gewohnt ist.

Mit „Deadlock“ legt Tokyopop einen sehr schönen, gut gezeichneten Boys Love Manga vor, der diese Bezeichnung zumindest beim ersten Band noch gar nicht verdient. Sicherlich werden BL Fans im Laufe der Geschichte auf ihre Kosten kommen, doch wirklich erotische Lektüre á la „Under Grand Hotel“ sollte man nicht erwarten. Saki Aida konzentriert sich mehr auf die Hintergründe der Figuren, Yutos Auftrag und die Unruhen zwischen den Gangs, als auf romantische Liebesgeschichten, auch wenn es hin und wieder Ansätze zwischen Yuto und Dick gibt. Dennoch lässt sich nicht sagen, wie weit die Beziehung zwischen den beiden reifen wird.
Nichtsdestotrotz macht der Manga Spaß, da die Figuren interessant sind und die Zeichnungen überzeugen können. Wer Krimi, Suspense und Boys Love mag und wen realistische Figuren interessieren, sollte „Deadlock“ eine Chance geben. Es lohnt sich.

Daedlock: © 2012 Saki Aida / Yuh Takashina, Tokuma Shoten Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Das Spiel von Katz und Maus

Name: Das Spiel von Katz und Maus
Englischer Name: The Cornered Mouse Dreams of Cheese
Originaltitel: KYUSO WA CHEESE NO YUME WO MIRU
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2006
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Setona Mizushiro
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Das Spiel von Katz und Maus Band 1Story:
Kyouichi hat alles, was er sich wünschen kann- eine hübsche Frau und eine gute Stelle, doch so ganz will sich das Glück nicht einstellen. Besonders als sich ihm ein Detektiv vorstellt, den seine Frau beauftragt hat um seine Treue auf die Probe zu stellen und den Kyouichi auch noch kennt. Es handelt sich um seinen ehemaligen Kommilitonen Imagase und zunächst scheint es das Schicksal gut mit ihm zu meinen. Besonders da Kyouichis Weste nicht ganz so rein ist, wie er es gerne hätte, denn immer wieder hat er Affären mit anderen Frauen. Doch so einfach lässt sich Imagase nicht davon überzeugen gegenüber Kyouichis Ehefrau zu schweigen, denn der junge Mann verlangt anfangs einen Kuss von Kyouichi, doch schon bald will er mehr. Kyouichi erfährt, dass Imagase schon seit ihrer gemeinsamen Studienzeit in ihn verliebt ist und nun seine Chance sieht endlich selbst aktiv zu werden. Da Imagase immer mehr Affären aufdeckt und immer neue Beweise gegen Kyouichi in die Finger bekommt, geht es schon bald über das Küssen hinaus und Kyouichi bleibt nichts anderes übrig, als mitzumachen.

Dennoch lässt sich die Scheidung nicht mehr abwenden, will Kyouichis Frau doch endgültig die Trennung, weil sie sich in jemand anderen verliebt hat und sofort vermutet Kyouichi Verrat seitens Imagase. Doch dieser hat nichts von den Informationen weitergegeben und Kyouichi muss erkennen, dass er in vielen Dingen selbst an dem Ausgang seiner Ehe Schuld ist.

Nachdem Kyouichi seine eigene Wohnung bezogen hat, wird Imagase mehr als nur ein ständiger Besucher und schließlich zieht er mehr oder weniger bei ihm ein. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden ein seltsames Band, doch wirklich Liebe oder Gefühl ist seitens Kyouichi nicht vorhanden. Er genießt zwar die Zärtlichkeiten und den Sex, den Imagase ihm zu geben vermag, kann jedoch nichts erwidern und stürzt sich aus diesem Grund immer wieder in weitere Affären mit Frauen, ohne zu bedenken, wie sehr er Imagase damit verletzt. Imagase seinerseits beginnt damit Kyouichi hinterher zuschnüffeln, was auch dem jungen Geschäftsmann nicht verborgen bleibt. Der erste Streit zwischen den beiden, endet in einem Bruch zwischen ihnen und Imagase verlässt die Wohnung.

Als die beiden sich zufällig in einem Hotel begegnen und Imagase in Begleitung eines jungen Mannes ist, brennt bei Kyouichi eine Sicherung durch und zum ersten Mal muss er sich eingestehen, dass er eifersüchtig ist und doch nicht so recht auf Imagases Nähe verzichten kann. Die Beziehung zwischen den Beiden gerät immer wieder ins Schwanken, besonders da Kyouichi sich nicht so recht mit einem Mann an seiner Seite abfinden kann und immer wieder Affären hat. Doch schon bald muss Kyouichi erkennen, wie ernst es Imagase meint, wenn er von Liebe spricht.

Hat Imagase überhaupt eine Chance und können die beiden ein wirkliches Paar werden?

Das Spiel von Katz und Maus Band 2Eigene Meinung:
Setona Mizushiro legt mit „Das Spiel von Katz und Maus“ einen ungewöhnlichen und ernsten Yaoi-Manga vor. Wer ihr Werk „After School Nightmare“ kennt wird die Künstlerin kaum wiedererkennen, da dieser Manga wesentlich härter und expliziter geraten ist und zeigt dass Setona Mizushiro im Grunde als Shonen- Ai/Yaoi Zeichnerin begonnen hat. Insgesamt ist „Das Spiel von Katz und Maus“ weder kitschig verbrämt, noch seicht und einfach zu nennen. Die Geschichte ist ernst und scheint sich sehr stark an die Realität zu halten.

Besonders die Charaktere und ihre Motivationen sind nicht übertrieben klischeehaft geworden. Imagase ist nicht romantisch veranlagt oder gibt sich damit zufrieden auf Kyouichi zu warten. Er weiß genau was er will und ist in seinen Wünschen durchaus egoistisch und zwingt Kyouichi seine Liebe förmlich auf. Dieser wiederum bevorzugt nun mal Frauen und kann mit Männern nicht viel anfangen, obwohl er sich mehr als einmal auf Imagases Liebesspiel einlässt. Zudem ist auch Kyouichi nicht wirklich unschuldig, sondern in vielen Dingen ein Feigling, der sich einfach nur der Gesellschaft anpasst, ohne wirklich aktiv zu werden, wenn es darum geht etwas zu verändern. Man hat mehrfach das Gefühl, Kyouichi ist nur deswegen heterosexuell, weil es für ihn und sein Leben einfacher ist. Das macht den Manga erwachsen und alles andere als die typische 08/15-Shonen-Ai Ware. Es gibt weder Romantik, noch gegenseitige Liebesschwüre, sondern ein halbwegs reales Bild auf eine gängige schwule Beziehung.

Die Zeichnungen sind schön, elegant und klar anzusehen, wie man es schon von Setona Mizushiro gewohnt ist. Die Charaktere sind einfach gehalten und glücklicherweise entsprechen glücklicherweise nicht den gängigen Bishonen, was auch nicht zu der ernsten Geschichte gepasst hätte. Zudem ist „Das Spiel von Katz und Maus“ unerwartet explizit, da nicht mit erotischen Zwischenspielen der Protagonisten gegeizt wird. Yaoi-Fans werden somit vollkommen auf ihre Kosten kommen. Doch auch Freunde ruhiger und realistischer Mangas sollten zugreifen.

Insgesamt ist Setona Mizushiros Manga mehr als empfehlenswert. Wer explizite BL-Mangas und zudem noch eine gut ausgereifte Alltagsgeschichte mag, sollte sich „Das Spiel von Katz und Maus“ nicht entgehen lassen. Wer die Künstlerin aus „After School Nightmare“ kennt, sollte im Vorfeld einen Blick hinein werfen, da dieser Manga doch in eine ganze andere Richtung geht.

© Koriko

Das Spiel von Katz und Maus: © 2006 Setona Mizushiro, Shogakukan Inc. / Carlsen

Das Demian-Syndrom

Name: Das Demian-Syndrom
Englischer Name:
Originaltitel: Demian Syndrome
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 1999
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Mamiya Oki
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-5)
6,95 € (ab Band 6)

Das Demian-Syndrom Band 1Story
So hat sich Joichiro Takayama das Wiedersehen mit seinem Kindheitsfreund Nadaka aber nicht vorgestellt. Kalt und abweisend behandelt ihn der junge Mann, der noch vor vier Jahren sein bester Freund war. Sogar sein Name hat sich geändert, trägt er doch nun den Namen Azuma, nachdem seine Mutter neu geheiratet hat. Takayama ist zunächst ziemlich verstört, beschließt dann jedoch der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was in den letzten Jahren passiert ist. Zu seinem Glück oder Unglück landet er auch noch im selben Zimmer wie Azuma, als er im Wohnheim der Johoku Schule unterkommt.

Doch so einfach ist der Start der beiden nicht. Azuma verhält sich noch abweisender, als bei ihrem ersten Treffen und auch die seltsamen Gebräuche der Schule haben es in sich. Kurachi, ebenfalls ein Jugendfreund nimmt sich Takayamas ein wenig an und die beiden werden erneut Freunde. Auch sonst findet der offene und lebenslustige Jo schnell Anschluss und beginnt auch für die Fußballmannschaft zu spielen. Schnell wird seinen Mitschülern klar, dass auch Takayama an einigen Dingen zu knabbern hat. Zum Beispiel kann er die Erlebnisse des Amoklaufes an seiner Schule in Amerika, den er nur knapp überlebt hatte, kaum vergessen. Auch zeigt sich, dass Jo sehr anfällig für Unfälle und Krankheiten ist.

In all der Zeit erhält er nur schwer Zugang zu Azuma und nur Stück um Stück findet Takayama mehr heraus. Er trifft auf alte Freunde Azumas, aber auch seine neue Familie und muss erkennen, dass sein alter Freund kaum noch existiert. Doch auch Azuma erfährt einiges über Takayama, den er immer noch gerne hat, jedoch durch den plötzlichen Bruch vor vier Jahren immer wieder von sich stößt. Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich eine Hass-Liebe, die schwer zu beschreiben ist und Takayama beginnt erst nach und nach zu begreifen, dass er nicht das einzige Opfer ist. Hermann Hesses Buch „Demian“ wird hierbei ein Bindeglied zwischen den ungleichen jungen Männern.

Werden die beiden irgendwann doch einen Weg zueinander finden? Was hat sich in Azumas Leben abgespielt, was ihn so verändert hat? Welche Rolle spielt Hesses Buch „Demian“ bei den ungleichen Jungen wirklich?

All diese Fragen werden erst nach und nach beantwortet und erklärt, für einige Dinge lässt sich die Künstlerin mehrere Bände Zeit und somit entwickelt sich die Geschichte nur sehr langsam.

Das Demian-Syndrom Band 2Eigene Meinung
Wie von Mamiya Oki gewohnt sind die Zeichnungen des Mangas ungemein zart und lebendig, beinahe skizzenhaft. Die Charaktere wirken erwachsener und dynamischer, als beispielsweise in „Kleiner Schmetterling“ oder „Gravitation“ und das passt hervorragend zur realistischen Geschichte. Die Mangaka lässt sich sehr viel Zeit bei der Entwicklung der Charaktere und der Beziehung, die sich nur sehr langsam und Stück um Stück aufbaut. So kann man nicht davon ausgehen, dass sich die Charaktere bereits nach 100 Seiten in den Armen liegen. Die Geschichte ist so konzipiert, dass der Leser Zeit genug hat, die Charakterentwicklungen nachzuempfinden und zu verstehen. Der geschickte Einbau des Romans „Demian“ ist ein zusätzlicher Pluspunkt, macht es doch neugierig auch mal das Buch kennenzulernen, das Azuma und Takayama zu verbinden scheint. Immer wieder greift Mamiya Oki auf das Grundschema des Romanes zurück und tatsächlich kann man Parallelen zwischen Roman und Manga finden, wenn man die Bildsprache nur richtig interpretiert.

Der Manga zählt auch zu einer etwas schwereren Kost, die nicht immer leicht zu verstehen ist. Auch der unmäßig viele und manchmal wirre Text tut sein Übriges dazu bei den Manga nicht einfach so neben bei lesen zu können. Für „Demian Syndrom“ sollte man sich schon mehr Zeit nehmen.

Jeder der einen tiefgründigen und realistischen Manga lesen will, sollte unbedingt mal rein lesen, für Fans von seichterer Kost könnte es zwischendurch etwas konfus werden.

© Koriko

Das Demian-Syndrom: © 1999 Mamiya Oki, Tokuma Shoten / Carlsen

Darren Shan

Name: Darren Shan
Englischer Name: Darren Shan
Originaltitel: Darren Shan
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2006
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Story: Darren Shan
Zeichnungen: Takahiro Arai
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Darren Shan Band 1Story:
Darren Shan ist ein ganz normaler Junge, der Fußball liebt, sich gerne mit Freunden trifft und am liebsten mit Steve unterwegs ist. Gleichzeitig lieben die beiden Horrorgeschichten, Grusel und Darren hat einen Narren an Spinnen gefressen. Am liebsten würde Darren selbst eine Spinne als Haustier halten und lediglich Steve versteht dieses skurrile Hobby. Alles ändert sich, als eines Tages ein seltsamer Zirkus, der Cirque du Freak in die Stadt kommt und einige Vorstellungen gibt. Sofort sind die Freunde um Darren, darunter auch Steve, Feuer und Flamme- immerhin verspricht dieser Zirkus einen Schlangenjungen, einen Werwolf und eine bärtige Dame. Für Darren ist die Ankündigung der dressierten Spinne Madame Octa der Hauptgrund, den Zirkus zu besuchen. Die Freunde beschließen heimlich zu der Vorstellung zu gehen und Steve erklärt sich bereit die Karten zu organisieren. Doch Steve kann nur noch zwei Karten erwerben, von denen er selbst ein behält. In einem Spiel gelingt es Darren der letzten Karte habhaft zu werden und gemeinsam mit seinem besten Freund besucht er die Vorstellung des Zirkus.

Eine magische und gruselige Show erwartet sie. Neben den versprochen Highlights und den vielen Schockern, die die Jungs und die anderen Besucher zu sehen bekommen, ist für Darren der Auftritt von Mr. Crepsley und seiner dressierten Spinne der Höhepunkt der Aufführungen. Fasziniert betrachtet er die riesige Spinne, die Mr. Crepsley mittels einer Flöte kontrolliert. Doch während Darren von der Spinne fasziniert ist, hat Steve ein Auge auf Crepsley geworden und verhält sich äußert seltsam, als er den Darsteller sieht.

Als die Show vorüber ist und die Jungs sich einige Andenken gekauft haben, unterrichtet Steve seinen Freund darüber, dass er alleine nach Hause gehen soll. Vollkommen überrascht wird Darren von der herausströmenden Menschenmasse mitgerissen, während Steve im Zirkus bleibt. Mit viel Mühe kann sich Darren wieder zurück in den Aufführungssaal kämpfen und kommt auf den oberen Rängen heraus. Dort wird er Zeuge eines Gesprächs zwischen Steve und Crepsley und erfährt, dass Crepsley ein Vampir namens Vur Horston ist. Steve hat den Mann durchschaut und will nun, dass dieser ihm seinen Herzenswunsch erfüllt- Horston soll ihn zu einem Vampir machen. Darren ist entsetzt, da dies bedeutet, dass er seinen besten Freund verlieren könnte, kann jedoch nicht eingreifen. Doch als Horston von Steve trinken will, weist er den Jungen mit den Worten, dass in Steve das Böse schlummert und er ein Teufel sei, von sich.
Darren flieht bevor er das Ende des Gespräches mitbekommen kann und trifft Steve erst am nächsten Morgen in der Schule wieder. Dieser verhält sich halbwegs normal, dennoch spürt Darren, dass der letzte Abend viel zwischen den beiden verändert hat.

Darren beschließt die Spinne Madame Octa zu stehlen, als Steve ihm erzählt, dass jeder die Spinne mittels Telepathie kontrollieren kann. Tatsächlich gelingt es ihm die Spinne aus Crepsleys Besitz zu entwenden und er nimmt sie mit nach Hause. Erst mehrere Tage später erzählt er Steve davon und gemeinsam spielen sie mit ihr und Darren kontrolliert sie mittels Gedanken. Zum ersten Mal hat Darren wieder das Gefühl auf einer Wellenlänge mit Steve zu liegen. Als jedoch Darrens kleine Schwester unerwartet in das Zimmer stolpert und die Spinne in Steves Gesicht hängen sieht, schreit sie und erschreckt damit das Tier. Madame Octa beißt Steve, noch bevor Darren es verhindern kann. Im Krankenhaus ist man machtlos und Darren weiß, dass Steve früher oder später sterben wird. Vollkommen verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Crepsley, um diesen um Hilfe zu bitten. Tatsächlich findet er ihn, doch Crepsleys Preis für das Gegengift ist hoch- Darren soll ein Halbvampir und sein Assistent werden…

Darren Shan Band 2Eigene Meinung:
„Darren Shan“ basiert auf der gleichnamigen Jugendromanreihe von Darren O’Shaughnessy, die mit 12 Bänden komplett beim Knaur- Verlag vorliegt. Anfang 2010 lief auch der Kinofilm zum ersten Buch „Mitternachtszirkus“ in den deutschen Kinos, was wohl der Grund sein dürfte, dass nicht nur die Bücher in einer Neuauflage beim Pan-Verlag erschienen sind, sondern Tokyopop den populären Manga überraschend im Dezember 2009 in Übersetzung für den deutschen Markt ankündigte. Wie auch die Romanreihe, werden die Comics 12 Bände umfassen.

Der Manga entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Autoren, während die Zeichnungen von Takahiro Arai stammen. Die Geschichte hält sich demnach nah an das Originalbuch, ist spannend und passt sehr gut zur andauernden Vampirwelle, wenngleich die Romane natürlich bereits 2001 erschienen. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man schließt Darren sofort ins Herz. Es macht Spaß Steve und Darren bei ihren Abenteuern im Zirkus zu verfolgen und man fiebert mit, als Steve verletzt im Krankenhaus liegt.

Die Zeichnungen sind sehr dynamisch und erinnern an eine Mischung aus „Detektiv Conan“ und „One Piece“. Takahiro Arai versteht es ungewöhnliche, abstrakte Charaktere in Szene zu setzen, wie die Mitglieder des Cirque du Freak es beweisen, aber auch die kindlichen Protagonisten, die durch ihre kugeligen Köpfe bestechen. Dadurch gelingt es dem Zeichner sehr abwechslungsreiche Charaktere zu gestalten, so dass es nie langweilig wird und es Spaß macht den Manga zu lesen. Auch die Hintergründe sind aufwendig gearbeitet und durch viele Perspektivwechsel bleibt es spannend.

„Darren Shan“ ist ein toller, mitreißender Manga, der sowohl durch eine interessante Story und liebenswerte Charaktere als auch durch einen schönen und ungewöhnlichen Zeichenstil zu punkten weiß. Natürlich zielt der Manga mehr auf die männlichen Leser ab, doch auch weibliche Mangafans, die Abenteuergeschichten mögen, sollten einen Blick hineinwerfen.

Insgesamt ist „Darren Shan“ ein sehr schöner Manga, der dank der Mitarbeit des Originalautors der Romanreihe in nichts nachsteht. Wer actionhaltige Shonen-Mangas mag, gespickt mit Vampiren und die Geschichte einer Freundschaft , der sollte unbedingt zugreifen (und vielleicht auch überlegen, sich die Originalromane zuzulegen). „Darren Shan“ ist in jeder Hinsicht empfehlenswert…

© Koriko

Darren Shan: © 2006 Takahiro Arai / Darren Shan, Shogakukan Inc/ Tokyopop

Ein Brief an Momo

DVD_MomoInhaltsangabe (Covertext)
Die elfjährige Momo zieht eher unfreiwillig mit ihrer Mutter von der Großstadt Tokio an die japanische Seto-Inlandsee aufs Familienanwesen der Insel Shio. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gewöhnt sie sich an ihre neue Heimat doch die Gedanken um den letzten Brief ihres Vaters lassen ihr keine Ruhe.

Als Momo eines Tages auf dem Dachboden ein altes Buch entdeckt, geschehen plötzlich seltsame und übernatürliche Dinge: So entdeckt Momo drei schelmische Geister, die nur sie sehen kann und die damit beauftragt wurden, sie zu beschützen. Alsbald stellen die unersättlichen Geister die sonst so ruhige Insel auf den Kopf und plündern Speisekammern und Obstplantagen. Doch die kauzigen Weggefährten haben auch eine ernstere Seite und es scheint, als wären sie der Schlüssel zum Rätsel um den unvollendeten Brief ihres verstorben Vaters …

Allgemeine Infos zur DVD

Hersteller/Label Universum Anime
05.09.2014
EAN-Code 0888430445697
UVP € 19,99
Genre Fantasy, Drama, Family
Sprache Japanisch (Dolby Digital 5.1)
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel Deutsch
Synchronstudio Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH & Co. KG, Berlin
Bildformat 1,85:1 (16:9 anamorph)
Laufzeit 115 Min.
FSK ab 6
Verpackung Amaray
Bonus

Charaktere

Momo Miyaura – Marie Christin Morgenstern (Synchronsprecherin von Abigail Breslin, AnnaSophia Robb)


MomoDie 11-jährige Momo leidet noch immer unter dem Verlust ihres Vaters, bei dem sie sich nie für einige unbedachte Worte entschuldigen konnte. Lediglich ein begonnener Brief ihres Vaters ist ihr geblieben. Als sie mit ihrer Mutter von Tokyo auf die Insel Shio zieht, stolpert sie über drei Yokai, die sich auf dem Dachboden des alten Hauses einnisten und nur von ihr gesehen werden können. Erst nach und nach freundet sie sich mit dem skurrilen Trio an.

Ikuko Miyaura – Melanie Hinze (u.a. Miya Asama in „Sekirai“, Ryomou Shimei in „Ikki Tousen“)


IkukoMomos Mutter ist zumeist offen, fröhlich und lässt sich ihre Gedanken und Gefühle nicht anmerken. Sie versucht ihr Leben so gut es geht allein zu stemmen und so bald wie möglich fortzusetzen, um mit Momo auf eigenen Beinen zu stehen. Darüber vergisst sie manchmal ihre Tochter und schadet zunehmend ihrer Gesundheit.

Iwa – Elmar Gutmann (u.a. Mr. Satan in „Dragonball Z“)


IwaVon dem Yokai-Trio ist er der Größte und zumeist der Wortführer. Er ist nicht ganz so bissig und bösartig wie Kawa, sondern versucht immer den Frieden zwischen den Yokai und Momo zu wahren. Nichtsdestotrotz sehnt er sich nach seiner alten Macht und den Zeiten, in denen er und seine Freunde ungehindert unter den Menschen wüten konnten. Seine besondere Fähigkeit ist außergewöhnliche Geschwindigkeit und Kraft. Iwa ist (wie seine Freunde) immer hungrig, geht oftmals auf Raubzüge und verwüstet damit die Felder der Bauern.

Kawa – Rainer Fritzsche (u.a. Shigeru Aoba in „Evangelion“, Synchronsprecher von Joel David Moore)


KawaKawa ist zumeist giftig, hinterlistig und oftmals gemein, hat aber doch ein gutes Herz, wenn es darum geht seinen Freunden zu helfen. Wie Iwa und Mame ist er immer hungrig und nutzt die meiste Zeit um Essen oder auch andere Gegenstände zu stehlen. Sein besonderes Talent ist ein übelriechender Furz, den er auf Angreifer loslassen kann. Von den drei Yokai versteht er sich am wenigsten mit Momo, weswegen die beiden oft in Streit geraten.

Mame – Stefan Krause (u.a. Pippin in „Herr der Ringe“)


MameMame ist der kleinste und naivste des Yokai-Trios. Er spricht selten und wenn hat er meist vergessen, was er sagen oder machen wollte, da ihn seine Erinnerung fast immer im Stich lässt. Auf seine Art wirkt er wie ein Kind, weswegen er auch unendlich viele Naturgeister um sich versammeln kann, die er als seine Freunde betrachtet. Er ist der harmloseste Yokai, der zumeist hinter Kawa und Iwa zurücksteht und kaum von früheren Zeiten spricht.

Youta – Patrick Baehr (u.a. Tatsuyoshi in “ Das Mädchen mit dem Zauberhaar“)


YoutaYouta lebt auf der Insel Shio und ist etwa in Momos Alter. Er und seine Schwester Umi (die die Yokai sehen kann) freunden sich mit Momo an, wenngleich diese immer ein wenig zurückhaltender ist. Er hilft Momo hin und wieder aus der Patsche und stellt sie seinem Freundes Kreis vor.

 

Deutsche Bearbeitung
(Synchro & Untertitel)

Die DVD enthält sowohl die japanische Originalfassung, als auch eine gut gelungene deutsche Sprachfassung. Diese wurde von der Deutschen Synchron Filmgesellschaft mbH & Co. KG erstellt und ist qualitativ sehr hochwertig. Die Stimmen sind angenehm und passen gut zu den Figuren, insbesondere Iwa, Kawa und Mame sind gut besetzt. In der deutschen Sprachfassung wurde darauf geachtet den Begriff Yokai im Original zu belassen, ebenso wurden die japanischen Endungen (-san, -chan, etc.) übernommen.

Die Untertitel sind weiß und schwarz umrandet und lassen sich sehr gut lesen. Allerdings fällt auf, das der Titelsong nicht übersetzt und untertitelt wurde, was in der heutigen Zeit eigentlich Gang und Gebe sein sollte. Auch die Tatsache, dass der Begriff „Yokai“ bei den Untertiteln mit „Gespenster“ übersetzt wurde, wirkt seltsam, da man in der deutschen Synchronfassung doch auf das japanische Original zurückgegriffen hat.

Daher ist die deutsche Bearbeitung hinsichtlich der Untertitel nur bedingt gelungen, wenngleich dies den Film nicht unbedingt schmälert.


Verpackung & Bonusmaterial

Die DVD kommt in einer normalen DVD-Hülle mit Wendecover daher, so dass man wenigstens das gelbe FSK-Logo nicht dauerhaft auf dem hübsch gestalteten Cover ertragen muss. Allerdings erschöpfen sich an dieser Stelle bereits die Extras – es liegt weder ein Booklet noch weitere Gimmicks wie z.B. Postkarten bei.

Auch auf der DVD findet man nichts außer einer Trailershow. Es ist schade, das Universum hier nicht mehr zu bieten hat – Informationen zum Film, zu den Machern, Interviews oder zumindest die japanischen Kinotrailer.

Menü

Nach dem Logo von Universum Anime und üblichen urheberrechtlichen Hinweis gelangt man ins Hauptmenü. Das Menü ist recht schlicht gestaltet, teilweise mit Szenen aus dem Film und mit der Musik des Titelsongs hinterlegt. Die Bedienung ist einfach und, der rote Auswahlrahmen ist gut gewählt, so dass man sich schnell durchs Menü klicken kann.

Je nach Untermenü wechseln die Hintergründe und die Gesamtgestaltung, so dass es nicht langweilig wird.

Technische Qualität
(Bild & Ton)

Die Bildqualität  ist absolut top. Es gibt weder unscharfe Stellen, noch ruckelt der Film. Das Bild selbst liegt im Format 1,85:1 (16:9 anamorph) vor.

Auch beim Ton gibt es nichts zu bemängeln. Sowohl die japanische, als auch die deutsche Fassung wird in Dolby 5.1 bereitgestellt und sorgt für ein optimales Klangerlebnis. Der Surround Sound funktioniert prima und gerade bei dem Sturm am Ende des Films hat man das Gefühl mitten im Regen zu stehen.

Bewertung (kompakt)

Verpackung
50%
Menü
80%
Booklet / Goodies 0%
Bonusmaterial
0%
Synchronisation
90%
Untertitel
60%
Bildqualität
100%
Tonqualität
100%

Fazit

Mit ein „Ein Brief an Momo“ legt Universum Anime den Kinofilm vor, der „Jin-Roh“ Regisseur Hiroyuki Okiura sieben Jahre beschäftigte und der in seiner Art ein wenig an Ghiblis „Totoro“ erinnert. Die Grundidee ist ähnlich, wenngleich „Ein Brief an Momo“ wesentlich dramatischer und ernster ist und die Monster, die Momo trifft nicht ansatzweise so niedlich sind wie Totoro oder der Katzenbus. Nichtsdestotrotz ist der Film gelungen und sowohl für Kinder, als auch für Erwachsen geeignet.

Leider wird Universum Anime dem qualitativ hochwertigen Film nur teilweise gerecht. Während es an der Bild- und Tonqualität nichts zu meckern gibt, und auch die Synchronisation mehr als gelungen ist, fallen die fehlenden Extras doch negativ ins Auge. Gerade weil in „Ein Brief an Momo“ so viel Liebe und Arbeit steckt, hätte man die deutsche Fassung mit einigen zusätzlichen Informationen, Extras und Begleitmaterial bereichern können. Es ist schade, dass trotz der gelungenen Aufbereitung des Films die fehlenden Extras das Vergnügen ein wenig trüben.

Nichts destotrotz ist „Ein Brief an Momo“ ein schöner, lohnenswerter Film, dessen Anschaffung sich durchaus lohnt. Universum Anime punktet mit einem brillanten Bild- und Tonerlebnis, das dem fantastischen Familienfilm auf jeden Fall gerecht wird. Wer kein Wert auf Extras legt und Filme im Ghibli-Stil mag, sollte zuschlagen.

© Koriko

Die Urheberrechte für alle hier veröffentlichten Texte, Grafiken, Ton- und Videodokumente liegen, soweit nicht anders angegeben, bei uns. Davon ausgenommen sind alle Originalmaterialien, wie Screenshots, Covertexte usw., deren Urheberrecht natürlich bei den offiziellen Lizenzinhabern der Serie liegt.

Ein Brief an Momo © Hiroyuki Okiura / Production I.G
© 2014 Universum Anime

Daniel X

Name: Daniel X
Englischer Name: Daniel X
Originaltitel: Daniel X, The Manga
Herausgebracht: USA: Hachette Book Group 2010
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Story: James Patterson
Zeichnungen: SeungHui Kye
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Daniel X Band 1Story
Nachdem seine Eltern von dem Außerirdischen „Prayer“ umgebracht wurden, hat Daniel nur ein Ziel: Rache. So tritt er in die Fußstapfen seines Vaters und wird einer der besten Alienjäger, die es auf der Erde gibt. Seine Fähigkeit Dinge aus dem Nichts zu erschaffen und mit anderen telepathisch zu kommunizieren, hilft ihm bei seinen Kampf gegen die Aliens.

All das ändert sich, als er als nächstes auf den gefährlichen Ergent Seth Jagd machen will. Dieser ist nicht nur ein Sklaven- und Waffenhändler, sondern weit gefährlicher und mächtiger, als Daniel es für möglich hält. Schon frühzeitig lässt ihm Ergent Seth Warnungen zukommen und setzt alles daran Daniel von seiner Jagd abzubringen. Doch all dies nützt nichts – Daniel ist fest entschlossen den Außerirdischen zur Strecke zu bringen und zieht deswegen nach L.A. um. Dort freundet er sich mit der jungen Phoebe an, deren Schwester seit einigen Wochen vermisst wird. Daniel beschließt ihr zu helfen, vermutet er Ergent Seth hinter den Entführungsvorfällen.

Dennoch lässt sich Ergent Seth nicht so schnell zur Strecke bringen, insbesondere da dieser Phoebe für seine Zwecke nutzt. Er nimmt Daniel gefangen, doch anstatt ihn zu töten, nimmt er ihn mit sich. Ergent Seth bringt den jungen Alienjäger nach Alpar Nok, Daniels verwüsteten Heimatplaneten, der der Erde sehr ähnlich ist. Hier erfährt Daniel, dass der Außerirdische selbst den Planeten und die Städte vernichtet hat.

Nachdem Daniel aus den Fängen Ergent Seths fliehen kann, lernt er die Bewohner des Planeten kennen, die sich unter der Erdoberfläche verborgen halten. Diese erzählen Daniel nicht nur, wer seine Eltern eigentlich waren, sondern auch, welche besonderen Fähigkeiten in ihm liegen. Mit neuem Mut tritt Daniel schließlich erneut Ergent Seth entgegen, um Alpar Nok zu befreien…

Daniel X Band 2Eigene Meinung:
Mit „Daniel X“ erscheint die zweite Comicadaption der Romane des Bestsellerautors James Patterson in Deutschland, der bereits für „Maximum Ride“ verantwortlich war. Die Romane zu „Daniel X“ erscheinen seit 2008 in den USA, der von der Künstlerin SeungHui Kye umgesetzte Comic wurde 2010 veröffentlicht.

Der Manga beinhaltet die komplette Handlung des ersten Buches „The Dangerous Days of Daniel X“ und hält sich recht nah an die Originalgeschichte. Das hat zur Folge, dass die Handlung sehr schnell voranschreitet. Teilweise werden Schlüsselszenen und wichtige Hintergründe innerhalb weniger Seiten oder gar in Nebensätzen abgehandelt, die eigentlich mehr Platz gebraucht hätten. So wirken gerade der Anfang und die Szenen mit Phoebe recht langgezogen, während die Sequenzen auf Alpar Nok wesentlich zu kurz geraten sind. Es geht Knall auf Fall. Der Leser kommt fast gar nicht hinterher, was zusätzlich dafür sorgt, dass die Geschichte einfach nicht zünden kann. Es plätschert vor sich hin, obwohl es jede Menge Informationen und Actionszenen gibt.

Auch die Charaktere leider unter der zusammengestauchten Erzählperspektive. Daniel erhält kaum Tiefgang, seine selbst erschaffenen Freunde kommen nur am Rande zum Tragen und die Szenen mit Daniels Eltern und seiner Schwester (ebenfalls von ihm erschaffen) wirken unpassend. Es wurden zu viele Figuren eingeführt, um sie logisch handeln zu lassen. Wie bei der Geschichte wird einfach zu sehr gehetzt, so dass man zu keinem Charakter eine richtige Beziehung aufbauen kann. Die Charaktere sind zwar alles in allem liebenswert, doch es wird ihnen viel zu wenig Platz eingeräumt.

Zudem kann Daniel einfach zu viel: Er kann Dinge aus dem Nichts erschaffen, beherrscht Telepathie, kann so schnell laufen wie ein Auto und besitzt Superkräfte – da fehlen einfach die Ecken und Kanten, die einen Protagonisten greifbar machen.

Zeichnerisch ist „Daniel X“ sehr schön anzusehen. SeungHui Kye hat einen schönen, dynamischen Stil, und kann sowohl atmosphärische Hintergründe, als auch actionreiche Kampfszenen zeichnen. Insgesamt sind die Seiten zwar sehr rasterfolienlastig, doch daran gewöhnt man sich schnell.

Insgesamt hinterlässt „Daniel X“ ein durchwachsenes Gefühl, da die Handlung viel zu schnell voranschreitet (und daher irgendwann fast ins Lächerliche abdriftet), und der Protagonist einfach zu perfekt geraten ist. Wer schon immer auf der Suche nach SciFi-, Alien- und Superhelden- Mangas war, dem dürfte „Daniel X“ gefallen. Ansonsten ist der Comic eher etwas für die, die bereits die Originalromane kennen.

© Koriko

Daniel X: © 2010 James Patterson / SeungHui Kye , Hachette Book Group/Tokyopop

Daemonium

Name: Daemonium
Englischer Name: Daemonium
Originaltitel: Daemonium
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Studio Kôsen
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 6,50 €

DaemoniumStory:
Als einziger Überlebender eines Autounfalls ist Seisu fortan von Pech und Unglück verfolgt. Nicht nur dass sein Gesicht seither von einer Narbe verunstaltet wird, auch verfolgen ihn Alpträume und Visionen, die in zu einem Außenseiter machen. Seine Mitschüler machen sich über ihn lustig und lediglich seine Schwester Alys vermag es zu ihm durchzudringen. Als es Seisu besonders schlecht geht, nimmt Alys ihn mit zu einem Wochenendtrip fernab der Zivilisation. In einem alten Kloster kommen die beiden unter und schon von Anfang an wirken die Angestellten weltfremd und ungewöhnlich. Einzig und allein ein seltsamer junger Mann mit weißen Haaren ist als weiterer Gast eingetragen und bereits kurz nach ihrer Ankunft findet eine Willkommensparty statt.

Auch Seisus Alpträume vermehren sich und selbst die Spaziergänge mit seiner Schwester können ihn nicht mehr ablenken- im Gegenteil. Zu allem Überfluss folgt ihm der fremde junge Mann und offenbart schließlich seinen Namen- Yabrail. Seisu ist skeptisch und in der folgenden Nacht überschlagen sich die Ereignisse. Alys verschwindet und gemeinsam mit Yabrail macht sich Seisu voller Sorge auf die Suche nach ihr. Gemeinsam dringen sie bis in die Keller und Gewölbe des Klosters vor und entdecken dabei nicht nur Geheimgänge, sondern auch den kleinen Jungen der Besitzerin, der urplötzlich vollkommen verändert aussieht. Sie folgen ihm und finden schließlich in einem unterirdischem Raum die gesamte Belegschaft des Hotels und direkt über einem Altar die verstümmelte Leiche von Alys.

Seisu, der bei diesem Anblick vollkommen die Kontrolle über sich verliert, offenbart seine wirkliche Gestalt und verwandelt sich in einen Dämon. Wahllos beginnt er die umstehenden Menschen zu töten, bis Yabrail den Versuch startet ihn aufzuhalten. Seisu verletzt ihn mit einem Schlag schwer und dabei zeigt sich auch, dass Yabrail nicht das ist, was er zu sein scheint. Der Engel wurde geschickt um genau das zu verhindern, was nun eingetreten ist und Seisu erkennt erst zu spät, dass er einen großen Fehler begangen hat. Seine Tat verbannt seine Seele direkt in die Hölle und ausgerechnet seine Schwester, die ebenfalls ein Dämon ist, erzählt Seisu von seinem Schicksal.

Als Seisu in die Unterwelt gezogen werden soll, nimmt Yabrail dessen Platz an und Alys nimmt den Tausch nur zu bereitwillig an, wiegt Yabrails Seele doch mehr als Seisus. Die Dämonenschar verschwindet zusammen mit Yabrail und Seisu lernt dabei Ophel kennen, den Partner Yabrails. Die beiden beschließen sich zusammenzutun und gemeinsam in die Unterwelt zu gehen um Yabrail zu retten. Dafür nimmt Ophel den Jungen mit sich an einen Ort, in dem verunreinigte Engel gesund gepflegt werden. Denn nur dort ist eine Person zu finden, die das Tor zur Hölle öffnen kann…

Eigene Meinung:
„Daemonium“ von Studio Kôsen ist der erste Band einer längeren Reihe, die ursprünglich bei Tokyopop USA erschienen ist. Das Team, dass bereits Mangas wie „Stallion“ und „Saihôshi the Guardian“ veröffentlicht hat, wagt sich dieses Mal an ein neues Genre, denn zum ersten Mal handelt es sich bis auf kleinere Andeutungen um keine Boys Love Story. Die Handlung ist packend und spannend und die Grundidee über Dämonen und Engel ist durchaus interessant. Das Team weiß genau, wie man Szenen aufbaut und Action und Spannung erzeugt. Teilweise zieht sich die Geschichte am Anfang ein wenig, doch das ändert sich, als endlich die Identität der einzelnen Personen aufgedeckt wird.

Die Zeichnungen sind gut, wesentlich besser als in ihren vorhergehenden Werken. Besonders die Hintergründe sind sehr schön ausgearbeitet worden. Das Kloster und die dunklen Gänge unterstützen die düstere Atmosphäre des Mangas und ein wenig können die Künstler das vermitteln, was der Mangas auslösen soll- Angst und ein wenig Schrecken. Ganz kann „Daemonium“ dies nicht auslösen, dennoch macht es Spaß den Manga zu lesen. Sowohl die Mädchen als auch die Männer sind sehr hübsch gezeichnet. Bishonen-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten, doch auch Freunde hübscher niedlicher Mädchen werden bei „Daemonium“ nicht leer ausgehen.

Insgesamt ist der Manga jedem empfehlenswert, der Fantasygeschichten mag und einen besonderen Faible für Engel und Dämonen hat. Wer „Angel Sanctuary“ mag, wird „Daemonium“ ebenfalls mögen. BL-Fans sollten vorher einen Blick hinein werfen, denn wirklich viel Shonen-Ai ist nicht enthalten. Vielleicht wird sich das in den folgenden Bänden ändern und ich hoffe, dass man nicht all zu lange auf eine Fortsetzung warten muss. Es lohnt sich…

© Koriko

Daemonium: © 2008 Studio Kôsen, Tokyopop

Therapie: Liebe

Name: Therapie: Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Kenshuui wa Koakuma to Odoru
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2013
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Therapie LiebeStory:
Nachdem der Internist Misawa die Liebe des Praktikanten Tono zurückgewiesen hat, geht letzterer seinem Freund aus dem Weg und arbeitet überall mit, wo eine helfende Hand gebraucht wird. Als er eines Tages auf einen unhöflichen, jungen Mann trifft, der sich von eine komplizierten Bruch seines Armes erholt, ahnt Tono nicht, welche Folgen diese Begegnung für ihn hat. Erst als sich der Patient als Ichii, Sohn des Direktors der Klinik entpuppt und speziell nach Tono als Pfleger fragt, kommen eine Menge Probleme auf Tono u. Ichii ist keineswegs so friedlich wie erhofft, sondern setzt alles daran Tono entweder auf die alme zu bringen, oder ihn zu verführen. Zu spät erkennt Tono, dass sich hinter Ichiis Verhalten mehr verbirgt, als es den Anschein hat, und dass er sich den Arm nicht bei einem Unfall gebrochen hat …

Eigene Meinung:
Nachdem der junge Praktikant Tono in dem Einzelband „Diagnose: Liebe“ am Ende der Geschichte „leer“ ausging, da dessen große Liebe Misawa mit seinem Kollegen Kazami zusammenkam, interessierten sich etliche Fans dafür, wie die Geschichte mit Tono weiterging. Grund genug für Makoto Tateno dem sympathischen jungen Mann einen eigenen Manga inklusive Happy End zu widmen und so entstand „Therapie: Liebe“ als Spin-Off zu „Diagnose: Liebe“.

Die Geschichte entwickelt sich in den üblichen Bahnen und bietet Fans des Genres wenig Neues – lediglich die Hintergründe um Ichiis Verletzung sorgen für ein bisschen Dynamik, ebenso Tonos Gefühle für Misawa und die Probleme, die er hat, wenn er seine alte Flamme sieht oder mit ihm spricht. Dennoch sollte man nicht zu viel erwarten _ Makoto Tateno liefert eine soliden, gut lesbaren Einzelband ab, der jedoch schnell in Vergessenheit gelegt, kaum dass man den Manga beendet hat.

Charakterlich bleibt sich die Zeichnerin treu – Tono ist ein liebenswerter, gutmütiger Kerl, den man schnell ins Herz schließt und dem man ein Happy End wünscht. Ichii auf der anderen Seite ist schwer greifbar. Er ist verzogen, führt sich immer wieder kindisch und egozentrisch auf und geht mit seinen Launen nicht nur Tono auf die Nerven, sondern auch dem Leser. Sicher wird es am Ende irgendwie erklärt, doch das reicht nicht, um sein gesamter Verhalten zu entschuldigen. Er fällt einfach zu oft hin und her, ist mal der große Verführer, mal das verängstigte Kind. So recht passt das nicht zusammen.

Wer Misawa und Kazami aus „Diagnose: Liebe“ mochte, bekommt die beiden in diesem Manga in einer Nebenrolle zu sehen, allerdings wird ihre Beziehung zueinander nicht weiter vertieft. Sie tauchen am Rande auf und unterstützen Tono. Weitere Nebenakteure gibt es nicht, da sich die Mangaka vorwiegend auf Tono und Ichii konzentriert.

Stilistisch liefert Makoto Tateno gewohnt gute, solide Kost ab. Den Leser erwarten sichere, dynamische Zeichnungen, stimmungsvolle Panele und schöne Hintergründe. Natürlich sind Tatenos Zeichnungen hin und wieder ein wenig flüchtig geraten, s dass sich kleinere Fehler einschleichen, doch insgesamt ist „Therapie: Liebe“ durchaus gelungen. Leser, die bereits andere Mangas der Künstlerin kennen, werden mitbekommen, wie ähnlich die Figuren diversen Charakteren ihrer anderen Werke sind. Mit der Zeit zeigt sich, dass Makoto Tatenos Stil schnell langweilt, da er optisch kaum Abwechslung bietet und sich die Figuren sowohl optisch als auch charakterlich zu sehr ähneln. Das macht ihre Werke leider schnell langweilig.

„Therapie: Liebe“ ist ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der sich vorwiegend an die Leser richtet, die bereits „Diagnose: Liebe“ kennen und mögen. Makoto Tateno besticht durch hübsche, aber auch sehr monotone Zeichnungen, angenehme Charaktere und einer geradlinig verlaufenden Handlung. Wer auf der Suche nach einer hübschen Yaoi-Geschichte ist, macht mit „Therapie: Liebe“ sicherlich nichts falsch, nichtsdestotrotz gibt es wesentlich interessante Werke auf dem deutschen Markt.

Theraphie: Liebe © 2013 Makoto Tateno, Shinshokan/ EMA

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