Dragon Head

Name: Dragon Head
Englischer Name:
Originaltitel: Dragon Head
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1994
Deutschland: Planet Manga 2001
Mangaka: Minetaro Mochizuki
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 14,95 DM / 7,95 € (Band 1-6)
8,50 € (Band 7-10)

Dragon Head Band 1Story
Der Mittelschüler Teru befindet sich auf dem Rückweg nach Tokyo von einem Ausflug mit seiner Klasse. Mit dem „Shinkansen“, dem schnellsten Zug Japans, sind sie schon fast wieder daheim, als plötzlich das Unfassbare geschieht. Der Zug verunglückt und ein Großteil der Schüler kommt ums Leben. Teru ist einer der wenigen Glücklichen, die relativ unverletzt das Unglück überleben, auch der verstörte Außenseiter Noburo und ein Mädchen namens Ako kommen mit dem Schrecken und ein paar Schrammen davon.

Auf der Suche nach Nahrung und Hilfe finden die drei ungleichen Persönlichkeiten zusammen und sind fortan auf sich gestellt. Im Speisewagen finden sie zwar Essen und Wasser, doch schnell wird den drei Kindern ihre Ausweglosigkeit bewusst- sie sind lebendig begraben. Der Zug, welcher sich zum Zeitpunkt des Unfalls in einem Tunnel befand ist vollkommen verschüttet, Handys funktionieren nicht mehr, ein Kontakt zur Außenwelt scheint unmöglich.

Teru versucht mit allen Mitteln Herr der Lage zu werden und nach einem Ausweg zu suchen, doch die Dunkelheit und Stille fordert von den drei Beteiligten ihr erstes Tribut. Panik, Angst und Aggressionen treiben besonders den willensschwachen Noburo zu Handlungen gegen den anderen und er wird mehr und mehr zu einer Bedrohung für Ako und Teru. Zudem müssen die Kinder feststellen, dass sich scheinbar niemand um den verunglückten Zug kümmert. Ihr Warten auf Rettung ist vergebens, und so beschließt Teru auf eigene Faust einen Weg nach draußen zu suchen. Begleitet von Ako machen sich die beiden auf den Weg, Noburo, der dabei ist vollkommen dem Wahnsinn zu verfallen, geht seiner eigenen Wege.

Nachdem sie mit einigen Mühen einen Weg aus dem Tunnel gefunden haben, stehen sie vor dem nächsten großen Schrecken und der Antwort auf die Frage, warum niemand zu Hilfe kam. Japan ist verwüstet, eine schwarze Wolke hat den Himmel bedeckt und taucht das Land in Dunkelheit. Ganze Städte fielen zum Opfer, es gibt weder Strom, noch Nahrung und die wenigen Überlebenden kämpfen selbst um ihre Existenz. Teru schlägt vor zu Fuß den Weg nach Tokyo zu gehen, um herausfinden, was passiert ist. Ako, die zunächst schon fast aufgeben will, schließt sich ihm letztendlich an und gemeinsam beginnen sie eine Reise durch ein karges, zerstörtes Japan, auf der Suche nach Hilfe, Überlebenden und vor allem nach der Antwort auf die eine Frage: Was ist passiert?

Dragon Head Band 2Ako und Teru gelangen auf ihrem Weg in eine zerstörte Stadt und treffen dort auf drei Fahnenflüchtige, unter ihnen auch der gewaltbereite Nimura. Die drei verweigern ihre Hilfe, doch haben großes Interesse an Ako, so dass es fast zum Kampf um das unschuldige Mädchen kommt. Nachdem einer der Männer gestorben ist, tun sie sich zusammen und setzen sie zu viert ihre Reise fort.

Sie gelangen in ein Dorf, wo Ako und Teru erstmalig Hilfe von einer Frau bekommen. Teru selbst ist auf dem Weg schwer erkrankt und obgleich die fremde Frau ihm helfen kann, verschlechtert sich sein Zustand. Nur Medikamente aus der nahe liegenden Stadt Izu können helfen und Ako entschließt sich, sich auf den Weg zu machen, um die notwendigen Medizin zu besorgen. Nimura begleitet sie, doch es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, besonders da sich in Izu die überlebenden Menschen wie Wahnsinnige auf die beiden stürzen…

Doch das ist erst der Beginn ihrer Reise und ihrer Probleme. Immer wieder geraten Teru und Ako in lebensgefährliche Situationen, und besonders andere Menschen werden zu einer wirklichen Bedrohung für die Kinder. Getrieben vom Wunsch ihre Familie wieder zu sehen und ihrem Überlebenswillen reifen die beiden Persönlichkeiten mehr und mehr, verändern sich und entwickeln sich weiter. Teru steht hierbei im Mittelpunkt, der Leser erfährt das meiste Geschehen aus seiner Perspektive. Ako entwickelt sich, findet ihre eigene Stärke und ist sie am Anfang noch hysterisch und schwächlich, so wird sie zunehmend ruhiger und überlegter.
Doch die ewig währende Dunkelheit, die nagende Ungewissheit und die Bedrohungen seitens der anderen Überlebenden setzen den Charakteren zu, treiben sie an den Rand der Erschöpfung und lassen sie über sich hinaus wachsen. Und je näher Teru und Ako bei ihrer Wanderung der Antwort und der Wahrheit kommen, umso erschreckender und furchteinflössender ist diese…

Eigene Meinung
„Dragon Head“ ist ein mehr als außergewöhnlicher Manga. Minetaro Mochizuki gelingt es den Leser von der ersten bis zur letzten Sekunde zu fesseln. Der Manga ist hierbei keine leichte Lektüre und ist dementsprechend schwere Kost, da er vielmehr wie eine Abhandlung über das menschliche Verhalten und die psychischen Entwicklungen in Extremsituationen wirkt.

Er führt unterschiedliche Charaktere ein, vermittelt glaubhaft deren Entwicklungen und begeht mehr als einmal eine Gradwanderung, die selbst die Leser nicht kalt lässt. Mit Absicht scheint es, hat der Mangaka Personen eingeführt, dessen Handlungen voraussehbar sind, nur um dem Leser dann die geahnten schockierenden Ereignisse in düsteren und prägnanten Bildern zu präsentieren. Einige Charaktere sind undurchsichtig, nicht einschätzbar und dennoch logisch nachvollziehbar, so dass der Leser Studien verschiedenster Persönlichkeiten mitverfolgen kann. Der Manga besticht hierbei durch eine klare Geschichte und einen strukturierten Aufbau, eine konsequente Entwicklung der Charaktere und einen tiefen Einblick in die Psycho des Menschen.

Dragon Head Band 3„Dragon Head“ wirkt gerade deswegen teilweise wie das Werk eines Psychologen und ist für Freunde und Interessierte der Psychologie ein absoluter Pflichtkauf. Das Buch schildert und berichtet, lehrt und weist auf Fehler und Taten der menschlichen Spezies hin, die in keiner Weise schmeichelhaft sind, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger. Man muss selbst für sich aus der Geschichte lernen, bekommt keine Antworten, sondern nur einen Denkanstoß und fühlt sich teilweise allein gelassen oder vielleicht überfordert.

Bei „Dragon Head“ muss man sich komplett in die Geschichte hineindenken, sie mitverfolgen und am Ende darüber philosophieren, spekulieren und vielleicht auch seine eigenen Schlüsse ziehen. Über neun Bände hin baut sich eine konstante Spannungskurve auf, nimmt den Leser mit auf die Reise in das unergründliche Wesen des Menschen und erst am Ende des zehnten Bandes kommt die Auflösung des Rätsels, die Antwort auf die Frage nach dem „Was“ und hinterlässt eine bitteren Nachgeschmack, dem man sich nicht entziehen kann. Teilweise enttäuscht das Ende, gerade weil man sich selbst zu viele Gedanken gemacht hat, doch vielleicht liegt gerade hier der Reiz. Es ist definitiv unerwartet und alles andere als abgeschlossen.

Ebenso geradlinig und tiefgründig wie die Story ist, so sind auch die Zeichnungen. Einzigartig, einprägsam und düster, mit einer sehr klaren Linienführung versehen, entspricht der Manga nicht wirklich dem Bild des typischen japanischen Comics. Die Charaktere sind eine Vereinfachung realistischer Gesichter und Personen, so dass die typischen schmalen Augen und breiten Gesichter vorhanden sind. Der Manga ist insgesamt eher düster gehalten, Rasterfolie wird nur dazu eingesetzt die Bilder unheimlich und finster wirken zu lassen, ansonsten beschränkt sich Minetaro Mochizuki auf einen klaren Tuschestil mit schwarz/weiß Flächen.

Wenngleich bereits vergriffen lege ich dieses Werk Jedem ans Herz, der wirklich ungewöhnliche und tiefgründige Manga lesen möchte und nach Geschichten sucht, die fernab des Mainstream liegen. Gerade Leute, die Psychologie, Horror und Action mögen, sollten unbedingt zugreifen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Die letzteren Punkte sind definitiv Neuinterpretationen der Genre.

© Koriko

Dragon Head: ©1993 Minetarô Mochizuki, Kôdansha / Planet Manga

Domicile

Name: Domicile
Englischer Name:
Originaltitel: Domicile
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Robert Labs
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen (bei Tokyopop eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
14,95 € (Perfect Edition)

Domicile Band 1Story
Eine Stadt, eine Kirche, eine Legende…
Im zwölften Jahrhundert verlor der Erbauer des Kölner Doms, Meister Gerhard, einen Wettstreit mit dem Teufel. In seinem Zorn riss er den Teufel mit sich in den Tod und bannte so das Böse für alle Zeiten aus der Stadt. So besagt es die Legende.

Köln kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs…
Die Stadt liegt in Trümmern, viele Menschen starben, die Überlebenden hungern. In dieser schweren Zeit versucht die junge Melissa ihr Bestes, um sich und ihre hochschwangere Freundin Xin durch den Winter zu bringen. Keine einfache Aufgabe, betrachtet man die schlechte Versorgungslage. Zwei einzelne Mädchen, die zu keiner Bande gehören, haben kaum Chancen etwas Brot für sich zu ergattern.

In ihrer Verzweiflung klammert sich Melissa an die letzte Hinterlassenschaft ihres verschollenen Vaters – eine Postkarte mit seltsamen Koordinaten, die sie direkt zum Kölner Dom führt. Dort findet die junge Frau ein Päckchen mit einem seltsamen Buch darin. Doch kaum hat sie den Schmöker aufgeschlagen, verliert sie auch schon das Bewusstsein und liegt daraufhin Tage lang im Fieber und wacht in ihrem Zuhause auf, wo sie von Xin gepflegt wird. Erst danach ist sie in der Lage, das Buch normal zu lesen. Offenbar handelt es sich dabei um das lange verschollene Daimion, in dem ein mächtiger Schutzgeist wohnen soll.

Bevor die beiden Mädchen sich aber weiter Gedanken über das Buch machen können, taucht aus heiterem Himmel ein dämonenähnliches Wesen auf und entführt Xin. Melissa dagegen wird unversehens von einem furchterregenden Untoten in schwarzer Kutte aufgesucht, der ihr eine ebenso schreckliche wie gefährliche Zukunft prophezeit. Mit dem Buch scheint Melissa eine Art „Büchse der Pandora“ geöffnet zu haben und dunkle Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

Domicile Perfect Edition Band 1Die Voraussage erweist sich schnell als zutreffend. Ein fliegender Dämon taucht über Köln auf und vernichtet eine ganze amerikanische Fliegerstaffel. Dann entdeckt er das Daimion bei Melissa. In letzter Sekunde erscheint Cebrail, der Daimonion-Schutzgeist aus dem Buch und rettet sie. Von nun an untrennbar miteinander verbunden, stehen die beiden erst am Anfang ihrer gefährlichen Reise – auf der Suche nach Xin, auf der Flucht vor Dämonen, aber auch auf der Suche nach Antworten…

Eigene Meinung
Lange mussten die Fans warten, nun endlich startet mit „Domicile“ die neue Serie von Robert Labs. Wer jedoch dessen älteren Werke aus dem Manga-Bereich („Dragic Master“, „Crewman 3“) kennt, wird sicherlich verwundert sein, denn der Zeichenstil des deutschen Mangaka ist nicht mehr wieder zu erkennen, so sehr hat er sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Passend zum Mystery-Stoff dieser neuen Serien hat sich Robert Labs einen düsteren neuen Stil zugelegt, der von ausdrucksstarken Augen, dynamischen Bewegungsabläufen und nicht zuletzt der großflächigen Verwendung von Tusche lebt. Zum Teil sind die Hintergründe so detailliert dargestellt, dass man die Arbeitsstunden daran geradezu ablesen kann. Dafür stehen die teils sehr schlichten Charaktere etwas zurück.

Die geheimnisvolle und düster in Szene gesetzte Story ist so richtig etwas für dunkle Abende. Sie offenbart auch die eingehende Recherche des Autors, besonders hinsichtlich des Kölner Doms. In den nächsten Bänden wird da sicherlich noch klar, was eine Chinesin während / nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland macht. Oder warum die Handlung in der Nachkriegszeit spielen muss. Aber das nur am Rande.

Fest steht, dass Robert Labs mit „Domicile“ der Wiedereinstieg in den Manga-Bereich furios gelungen ist und die Serie ein absoluter Brenner ist – besonders für alle, die sich gerne mit Geheimnissen und Legenden beschäftigen.

© Rockita

Domicile: © 2009 Robert Labs Tokyopop

Die Schokohexe

Name: Die Schokohexe
Englischer Name:
Originaltitel: Chocolat no Mahou
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Rino Mizuho
Bände: 16 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,95 €
6,50 € (ab 01.02.2019)

Die Schokohexe Band 1Story
Tief im dunklen Wald, verborgen zwischen hohen Tannen, befindet sich das prunkvolle Geschäft „Chocolat Noir“. Darin fertigt Chocolatier Chocola Aikawa ihre magischen Schoko-Pralinen, Kuchen und Soufflés an, die demjenigen, der sie verzehrt, einen Wunsch erfüllen. Doch fordert Aikawa eine entsprechende Gegenleistung, die weitaus wertvoller ist als Geld.

Auch die berühmte Sängerin Maria Abe, die eigentlich einen Chart Hit nach den anderen hervorbringt, verirrt sich nach einem schwerem Schicksalsschlag ins „Chocolat Noir“. Ihre härteste Konkurrentin Aya, die Maria eigentlich für eine Freundin hielt, lockte Maria in eine hinterhältige Falle. Sie verbreitete das Gerücht, dass Maria eine geheime Beziehung mit dem gefragten Schauspieler Sho Hayakawa führen würde, um selbst ins Rampenlicht aufsteigen zu können. Seit dem durchläuft Maria die Hölle auf Erden. Sie wird von Sho Hayakawas weiblichen Fans schikaniert, ihre eigenen Fans wenden sich von ihr ab und die Medien lassen ab sofort kein gutes Haar mehr an ihr. Zu allem Überfluss versagt ihr während einer Liveübertragung auch noch die Stimme.

Ihr Ruf ist absolut zerstört und ein Ausweg scheint einfach nicht in Sicht zu sein. All ihre Hoffnungen legt Maria also in die mystische Schokolade des geheimnisvollen Cafés. Ein cremiger Trüffel aus Schokolade und Sahne soll Marias Stimme heilen und ihr Herz von allen Sorgen befreien. Und tatsächlich scheint Maria von Angst und Kummer erlöst zu sein. Ihre Stimme erklingt so rein und klar wie nie zuvor. Nicht ein Hauch von Zweifel oder Furcht ist mehr zu erkennen. Alle Zuhörer lauschen dem Klang ihrer lieblichen Stimme und vergessen dabei all ihren Zorn. Aya kann nicht glauben, was sie sieht. Ihre heimtückischen Pläne haben versagt. Auch sie macht sich daraufhin in das Schokoladengeschäft im Wald und äußert ihren Wunsch, besser singen zu können als Maria. Doch wohingegen Maria mit ihrer unglücklichen Erinnerung bezahlen musste, ist der Preis für Ayas hasserfüllten Wunsch weitaus teurer, sodass Aya ihren Wunsch schon bald bereuen wird.

Die Schokohexe Band 2Neben dieser Geschichte beinhaltet „Die Schokohexe“ noch vier weitere Geschichten.

So gelangt die Musterschülerin Mayu Kajiwara, die von ihrer Klassenkameradin erpresst wird und schwer darunter leidet, ins „Chocolat Noir“, nachdem sie sich in ihrer Verzweiflung in den Wald geflüchtet hat.

Desweiteren muss eine Eisläuferin mit ansehen, wie der Mensch, den sie am meisten liebt, immer mehr Kontakt zu ihrer besten Freundin hat, eine Schülerin scheinbar von ihrem heimlichen Verehrer tyrannisiert wird und ein berühmtes Model von ihrer eigenen Make-up-Artistin in den Schatten gestellt wird.

Eigene Meinung
Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, dass „Die Schokohexe“ eher das jüngere Publikum ansprechen soll. Der Shojo-artige Zeichenstil wirkt sehr kindgerecht und niedlich. Doch fängt man an, die einzelnen Geschichten zu lesen, verfällt man schnell dem Charme dieser Serie und erkennt, dass auch junge Erwachsene durchaus angesprochen werden.

Die jeweiligen Short-Stories überzeugen durch Raffinesse und interessante Wendungen, wobei sich die Geschichten im Verlauf des Bandes immer weiter steigern und durchaus auch düstere Seiten haben. „Die Schokohexe“ könnte daher wohl am ehesten als eine Mischung aus „Scary Lessons“ und „xxxHolic“ bezeichnet werden.

Lediglich der Zeichenstil lässt oftmals zu wünschen übrig. Zwar werden die Emotionen der Protagonisten gut dargestellt, aber dafür werden die Proportionen häufig vernachlässigt. Hände und Körper wirken steif und puppengleich. Bewegungen erwecken den Eindruck eines Standbilds, als sei die Figur vorher in Position gestellt worden. Dennoch kann die Handlung überzeugen, sodass die zeichnerischen Fehler in den Hintergrund rücken.

Mir hat der erste Band der Serie jedenfalls Lust auf mehr gemacht, sodass ich die Serie genüsslich bei einem Stück Schokolade und einem heißen Kakao weiter verfolgen möchte.

© Izumi Mikage
Die Schokohexe: © 2009 Rino Mizuho, Shogakukan/ Carlsen

Die Sargprinzessin

Name: Die Sargprinzessin
Englischer Name: Chaika – The Coffin Princess
Originaltitel: Hitsugi no Chaika
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Character Design: Namaniku ATK (Nitroplus)
Story: Ichirou Sakaki
Zeichnungen: Shinta Sakayama
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Die Sargprinzessin Band 1Story
Ach wäre ihr Bruder doch nicht so ein Arbeitsscheuer! Die junge Kriegerin Akari hat ihre liebe Not mit ihrem Brüderlein Toru. Seit nämlich der große Krieg vor zwei Jahren zu Ende ging, verlor der als Saboteur angeheuerte Söldner Toru seine Beschäftigung – und seinen Lebensinhalt. Ein Leben ohne Kampf und Nervenkitzel erscheint ihm langweilig und uninteressant. Aus diesem Grund verbringt der junge Mann seine Tage faulenzend, manchmal steht er sogar nur zum Essen auf! Damit soll jetzt endgültig Schluss sein, verfügt seine Schwester, und verleiht ihren Worten auch gleich mit schlagkräftigen Argumenten Nachdruck.

Toru bleibt gezwungenermaßen nichts anderes übrig, als sich aufzumachen und einen Job oder zumindest etwas Essbares aufzutreiben. Im Wald trifft er zufällig das silberhaarige Mädchen Chaika, das mit einem Sarg auf dem Rücken durch die Gegend spaziert. Sie hat sich verlaufen und sucht den Weg zur Stadt. Toru wittert seine Chance: Im Austausch fürs Frühstück bietet er Chaika an den Fremdenführer zu spielen und sie in die Stadt zu bringen.

Die Tour gestaltet sich jedoch als weit schwieriger als gedacht, da plötzlich ein mächtiger Feila, ein wildgewordenes Tier in Form eines Einhorns, auftaucht und die beiden Jugendlichen attackiert. Es zeigt sich, dass Chaika in Wirklichkeit eine Zauberin ist und in dem Sarg ihre Waffe, eine Art magisches Langstreckengewehr, transportiert. Dennoch braucht es die vereinten Kräfte von Chaika und dem ehemaligen Saboteur Toru, um das Untier zu bezwingen.

Die Sargprinzessin Band 2Eigentlich sollten sich die Wege der beiden in der Stadt trennen. Aber so sympathisch wie sie sich sind, heuert Chaika kurz entschlossen Toru und seine Schwester Akari für einen geheimen Auftrag an. Ein wichtiger Gegenstand soll aus dem Schloss des Lehnsherren Graf Abarth gestohlen werden. Dazu benötigt die Zauberin mit dem Sarg die Hilfe der beiden Söldner.
Was die Geschwister jedoch nicht wissen: Hinter der ehemaligen Prinzessin sind einige finstere Gestalten her – und damit auch hinter Toru und Akari. Zudem scheinen die drei neuen Freunde auch nicht die einzigen zu sein, die sich für das Objekt im Anwesen des Grafen interessiere. Dunkle Ereignisse werfen ihre Schatten voraus…

Eigene Meinung
„Die Sargprinzessin“ ist ein actionreicher Manga aus der Feder von Shinta Sakayama, der auf der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Ichirou Sakaki basiert. Was zunächst wie ein klassischer Fantasy-Manga wirkt (Prinzessin verliert ihr Königreich, trifft kriegserprobten Kämpfer, der ihr hilft), entpuppt sich auf den zweiten Blick als etwas ungewöhnlich und durchaus undurchsichtig. Dies liegt zum einen an Kleinigkeiten, die etwas sehr leicht hingenommen werden, wie etwa dem Sarg, von dem sich Chaika nicht trennen möchte. Vor allem liegt es aber an der alternativen Charakterkonstruktion und den ungewöhnlichen Marotten, die die Figuren an den Tag legen. Da ist etwa Toru, den das Kriegsende so aus der Bahn wirft, dass er Tage einfach nur im Bett verbringt. Oder seine offenbar nicht blutsverwandte Schwester, deren Bruderkomplex seltsame Stilblüten hervorbringt. Oder der als Finstertyp eingeführte Matthäus, der innerlich eigentlich butterweich ist. Oder die Neckereien im Gilette Corps. (ja, das heißt wirklich so) untereinander.

All dies schwankt irgendwo zwischen recht witzig und absolut albern. Manches ist ganz klar überzogen und führt zusätzlich dazu, dass es ziemlich lange dauert, bis sich die Story entwickelt und der Lesende endlich weiß, wohin die Reise in etwa gehen wird.

Die Handlung wurde von Sakayama ganz nett verpackt in Zeichnungen im üblichen Stil des Genres. Sehen lassen können sich allerdings die schön animierten Farbseiten, die sich auch in der deutschen Ausgabe wiederfinden.

© Rockita

Die Sargprinzessin: © 2012 Ichirou Sakaki / Shinta Sakayama, Kadokawa Shoten / EMA

Die Legenden vom Traumhändler

Name: Die Legenden vom Traumhändler
Englischer Name:
Originaltitel: The tale of the child pedlar
Herausgebracht: Korea: Seoul Cultural 2005
Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Jeong-A Lee
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-5)
7,50 € (Band 6)

Die Legenden vom Traumhändler Band 1“Möchten Sie ein Kind? Dann gebe ich Ihnen eins. Aber…“

Story: Dornröschen
Es war einmal, da lebte in einem Königreich ein König mit seiner Königin. Sie waren gut und gerecht. Der König hatte ein großes Hobby. Er machte Tag und Nacht Skulpturen, so dass er seine Frau sehr vernachlässigte. Sie wünschte sich nichts mehr als ein Kind, um etwas mehr Beachtung von ihrem Mann zu bekommen. So trifft sie auf den Traumhändler. Er gibt ihr einen Samen, mit dem sie ein Kind nach ihrer Vorstellung gebären könne. Doch wenn das Kind nicht glücklich lebt, wird es wieder zum Samen.

Wenig später gebar die Königin eine Prinzessin. Der König war entzückt von der Schönheit seiner Tochter und ließ die Skulpturen verstauben. Als der König die Geburt der Tochter feiert, kommt eine Hexe auf ihn zu. Diese verkündet, dass sich die Prinzessin an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel stechen wird und in einen hundertjährigen Schlaf fallen wird. Daraufhin lies der König alle Spinräder im ganzen Königreich verbrennen. Die Prinzessin wird von Tag zu Tag hübscher, so dass die Prinzen aller benachbarten Königreiche um die Hand der Prinzessin anhalten. Dem König wird klar, dass er sich bald von seiner Tochter trennen muss. Er zieht sich in seine Werkstatt zurück und beginnt mit dem Bau eines Spinnrades. An ihrem 15.Geburtstag entdeckt sie das Spinnrad und sticht sich daran. Der Fluch der Hexe tritt ein und die Prinzessin fällt in einen hundertjährigen Schlaf. Der König bettet sie auf ein wunderschönes Bett im Nordturm. Jahre vergehen und um das Schloss wächst ein Dornengestrüpp. Immer wieder versuchen junge Männer das Schloss zu erreichen. Doch sie sterben alle.

Nach hundert Jahren träumt ein Junge jede Nacht von der Prinzessin, die ihn bittet in den Dornenwald zu kommen. Nach einigen Nächten macht er sich mit einem Messer bewaffnet auf den Weg zum Schloss. Vor dem Dornengestrüpp sitzt die Hexe und erzählt ihm die Geschichte. Nichts desto trotz schlägt er sich durch das Gestrüpp und erreicht das Schloss. Er findet die Prinzessin und erweckt sie aus ihrem Schlaf. Nun beginnt das Märchen einen komplett anderen Weg zu gehen…

Die Legenden vom Traumhändler Band 2Story: Hänsel und Gretel
Es war einmal, da irrten zwei Kinder mutterseelenallein im Wald umher. Die beiden Kinder hießen Hänsel und Gretel. Sie sehen im Wald eine Katze und folgen ihr bis zu einem Haus, zum Haus des Traumhändlers. Die Katze war in Wahrheit ein Wesen mit menschlichem Aussehen. Diese Katze misstraut den beiden Kindern, als sie um eine Unterkunft betteln. Die beiden Kinder kümmern sich ums Essen und putzen das Haus. An einem Tag gehen die beiden Kinder in den Wald, um Blaubeeren für einen Blaubeerkuchen zu sammeln. Dabei sehen sie, wie die Katze auf einem Baum mit einem Zweig Blaubeeren im Maul sitzt. Sie folgen der Katze und werfen sie einen Abhang hinunter. Sie gehen zurück zum Traumhändler und erzählen ihm von dem „Unfall“. Die beiden bringen ihm dann unaufgefordert einen Tee. Der Traumhändler nimmt einen Schluck und fragt sie nach den Kräutern. Sie gestehen, dass dies kein gewöhnlicher Kräutertee ist. Sie wollen den Traumhändler vergiften. Schnell wird klar, was wirklich geschah und wie es zum Märchen von „Hänsel und Gretel“ kam…

Eigene Meinung
„Die Legenden vom Traumhändler“ ist ein Fantasy-Manhwa aus der Feder von Jeong-A Lee. Die Serie verzaubert durch ihren genialen Zeichenstil und die spannenden Geschichten. Zwar kennt man die Märchen, doch diese werden auf eine ganz andere Art und Weise erzählt und haben manchmal nicht mehr viel mit den eigentlichen Märchen von den Gebrüdern Grimm und Hans Christian Andersen zu tun. Märchen die ein Happyend im Original haben, enden plötzlich in einer Tragödie, Märchen ohne Happyend haben plötzlich eins. Diese Märchen verzaubern nicht nur junge Leser, sondern auch ältere. Deshalb wird diese Manhwaserie für Leser ab 13 Jahren empfohlen.

The tale of the child pedlar: © 2005 Jeong-A Lee, Seoul Cultural Publishers / Tokyopop

Di(e)ce

Name: Di(e)ce
Englischer Name:
Originaltitel: Di(e)ce
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2007
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Otoh Saki / Kana Yamamoto
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,99 € (Band 1)
7,00 € (Band 2-6)

Di(e)ce Band 1Story:
Kazuki, ungeschlagener König im Gamecenter, und Haruki, Schülersprecher des Seitoko Gymnasiums, sind von klein auf beste Freunde. Sie haben nicht nur am selben Tag Geburtstag, sondern ähneln sich auch so stark, dass jeder sie für Zwillinge halten. Ihr weitestgehend normales Leben wird gehörig durcheinander gebracht, als an ihrem 16. Geburtstag plötzlich eine seltsame Ansage durch die Schulflure schalt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Spiel begonnen hat, und ihnen 180 Minuten Zeit bleibt, um den Ausgang zu finden.

Tatsächlich sind alle Fluchtwege versperrt. Darüber hinaus haben sich die meisten Schüler ohne erkennbaren Grund in zombieähnliche Gestalten verwandelt, die Kazuki, seinen Freund Yuki und Haruki angreifen. Da sowohl Kazuki, als auch Haruki kämpfen können, gelingt es ihnen, sich halbwegs gegen die Angriffe zu wehren. Während Kazuki keine Probleme hat, sich zu verteidigen und notfalls zu töten, weigert sich Haruki ins Kampfgeschehen einzugreifen. Zudem scheint letzterer zu ahnen, was hier vor sich geht. Als in ihrem älteren Mitschüler Sion jemand auftaucht, der Informationen darüber hat, was hier vor sich geht, macht sich die Gruppe auf den Weg, den Ausgang zu finden. Doch dies ist leichter gesagt, als getan. Immer noch stellen sich ihnen Mitschüler in den Weg oder sie stoßen auf grausig zugerichtete Jungen und Mädchen.

Als sie endlich allen Hinweisen gefolgt sind und in der Schulkapelle ankommen, kommt es zu einem weiteren Kampf, bei dem jemand auftaucht, der Sion wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Er hat es ganz besonders auf Kazuki abgesehen, der feststellen muss, dass er dem Unbekannten nicht gewachsen ist …

Di(e)ce Band 2Eigene Meinung:
„Die(c)e“ ist eine sechsteilige Mangareihe von Otah Saki und Kana Yamamoto, wobei letztere besonders durch ihre Arbeit an „Togainu no Chi“ und verschiedenen Boys Love Doujinshis bekannt geworden ist. Der Manga ist sehr actionhaltig, spannend und mysteriös, auch wenn es im ersten Band kaum Erklärungen gibt. Erst in den folgenden Bänden wird mehr und mehr gelüftet, was mit Kazuki und Haruki geschehen ist und welche Aufgaben auf sie warten. Sie sind unfreiwillig die wichtigsten Figuren von „Die(c)e“ geworden, einem Spiel auf Leben und Tod. Die daraus entstehenden Probleme und die immer wieder startenden „Die(c)e“- Runden machen den Manga interessant und lassen den Leser dem Ende entgegenfiebern.

Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, entwickeln sich jedoch im Laufe der Geschichte weiter. Schön ist, dass in den Folgebänden auch die Nebencharaktere mehr Platz eingeräumt bekommen und sich die Handlung nicht nur auf Kazuki und Haruki konzentriert. So bekommt „Die(c)e“ mehr Tiefgang. Teilweise wirkt die Beziehung zwischen Haruki und Kazuki fast schon zu eng, so dass man mehr hineininterpretieren kann, als eigentlich da ist. Mag sein, dass das daran liegt, das Otah Saki und Kana Yamamoto ursprünglich aus dem Boys Love Genre kommen, doch insgesamt könnte dieser Aspekt gerade potentielle männliche Leser abschrecken.

Zudem sind auch die Zeichnungen sehr bishonen-haft, was besonders daran liegt, dass kaum weibliche Charaktere auftauchen. Kana Yamamoto hat einen sehr schönen, detailverliebten Stil, der die Charaktere immer von ihrer vorteilhaftesten Seite präsentiert. Dynamische Szenen, Hintergründe, Kämpfe und schwierige Perspektiven sind überhaupt kein Problem. Die Zeichnerin bringt jede Szene überzeugend herüber, so dass man hin und wieder beim Lesen innehält, um die Zeichnungen zu betrachten.

Insgesamt ist „Die(c)e“ ein sehr schöner, spannender und überzeugender Action-Manga, der sich trotz der Handlung eher an ein weibliches Publikum richtet. Die Charaktere sind sympathisch, die Zeichnungen einfach nur schön und der Beginn der Geschichte macht Lust auf mehr. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Di(e)ce: © 2007 Otoh Saki / Kana Yamamoto, Ichijinsha Inc. / EMA

Devils and Realist

Name: Devils and Realist
Englischer Name: Devils and Realist
Originaltitel: Makai Ouji: Devils & Realist
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2010
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Madoka Takadono
Zeichnungen: Utako Yukihiro
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Devils and Realist Band 1Story
William Twining ist gut aussehend und klug. Wie immer führt er die Bestenliste des Stratford Eliteinternats an. Er ist das Aushängeschild der Schule und zudem auch bei den Schülern beliebt. Alles könnte perfekt sein, wenn da nicht das Problem mit den nicht getilgten Schulgebühren wäre. Seit dem Tod von Williams Eltern hatte sein Onkel Burton die Leitung des mächtigen Familienunternehmens, das Anwesen sowie das Vermögen der Twinings übernommen. Er kümmerte sich ebenfalls um William und bezahlte ihm den Aufenthalt an der renommierten Privatschule. Seit neusten gingen allerdings keine Zahlungen mehr auf das Konto des Internats ein, was William vor allem Angst um seinen guten Ruf beschert. Sein Schicksal darf William nicht auf die leichte Schulter nehmen, schließlich möchte er später an der Oxford Universität studieren und sich danach als erfolgreicher Politiker oder Anwalt einen Namen machen.

Diese unangenehme Angelegenheit muss daher schnellstens geklärt werden, bevor dies den anderen Schülern zu Ohren kommen sollte. Daher fährt William in den Ferien zur Grafschaft „Pem-Brokshire“, seinem eigentlichen zu Hause, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, trifft ihn allerdings buchstäblich der Schlag! Die Villa ist nahezu leer geräumt und marode geworden, an den restlichen einzelnen Möbeln klebt ein Schild mit der Aufschrift „verpfändet“ und alle Bediensteten haben wohl schon lange reis aus genommen. Nur Kevin, sein treuer Butler, der William immer zur Seite stand, ist geblieben und kümmert sich um den Haushalt. Was ist nur aus den prunkvollen Besitztümern der Familie geworden und wo ist Williams Onkel? Kevin erklärt, dass das Unternehmen vor geraumer Zeit pleite ging und sich aufgrund dessen die Schulden nur so stapelten. Onkel Burton entschied sich abzutauchen. Seitdem gingen die Pfandleiher ein und aus und nahmen alles mit, was an Wert besaß. William kann nicht glauben, was er dort hört! Was soll nun aus seiner glorreichen Zukunft und Karriere werden? Zu aller erst muss er daher irgendwo Geld für die Schulgebühren her bekommen. Zusammen mit Kevin durchkämmt er jeden Zentimeter des Anwesen, doch leider erfolglos. Als bereits die Hoffnung schwindet, fällt William ein unterirdischer Gang ein, den seine Familie immer geheim hielt. Vielleicht findet sich hier etwas Wertvolles. Jedoch ist die Tür zum rätselhaften Raum verschlossen. Gewaltsam bricht William die morsche Tür auf und gelangt in das kellerartige Gewölbe, als auf dem Boden ein heller Bannkreis erstrahlt. Als William und Kevin die vom Licht geblendeten Augen wieder öffnen, steht vor ihnen ein unbekannter Mann. Wo kam er so plötzlich her?

Devils and Realist Band 2Der Fremde stellt sich als Dantalion, Großherzog der Hölle und Thronanwärter vor, dem 36 dämonische Legionen unterstehen würden. William sei der Nachfahre des Dämonen Salomo, der enorme Magie besaß. Mit seinem Zauber machte er sich damals 72 Dämonen, darunter auch Dantalion zu eigen. Aufgrund seiner Fähigkeiten gab man Salomo die Macht, den zukünftigen Herrscher der Hölle zu wählen, sollte dies von Nöten sein. Nun, da Luzifer in einen andauernden Schlaf gefallen sei, suche die Dämonenwelt unter den Dämonenkönigen nach einem stellvertretenden Herrscher. William hätte als Salomos Nachkomme nun die Aufgabe, diesen zu wählen und Dantalion möchte sich nun für dieses Amt bei Williams vorstellen. So hofft er, sich Williams Stimme zu sichern.

William könnte sich krümmen vor Lachen. So viel Blödsinn hätte er noch nie gehört. Er selbst ist überzeugter Realist und Vertreter der Wissenschaft. Dämonen, Engel, Magie und Hokuspokus ist nach William nichts weiter als Aberglaube und Fantasie. Hinter dem plötzlichen Erscheinen von Dantalion muss daher ein wirklich guter Trick stecken, aber nie im Leben Zauberei! Kurzerhand lässt er Dantalion vor die Tür setzten!

Dass William zukünftig aber noch Schwierigkeiten haben würde, an seinen realistischen Maximen festzuhalten, ist ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Sprechende Fledermäuse, Butler mit Ziegenköpfen und allerlei Dämonen, die um Williams Stimme wetteifern, werden es William aber noch sehr schwer machen, seinen Prinzipien treu zu bleiben.

Eigene Meinung
„Devils and Realist“ ist ein mystisches und actionreiches Fantasy-Abenteuer. Es überzeugt vor allem durch seinen detaillierten und eindrucksvollen Zeichenstil, der auch nicht an aufwändige Hintergrunddarstellungen oder Effekten spart. Dadurch wirken besonders die Kämpfe zwischen den Dämonen dynamisch und abwechslungsreich. Die Hauptcharaktere sind allesamt hübsch anzusehen und höchst attraktiv, wodurch selbst die Dämonen nicht wirklich bösartig wirken.
Die Zeichnungen von „Devils and Realist“ sowie einige Handlungsstränge erinnern jedoch auszugsweise an „Black Butler“ oder „Pandora Hearts“.

Das Aufeinandertreffen von William, dem Verfechter der Wissenschaft, für den selbst die unglaubwürdigsten Ereignisse wissenschaftlich erklärbar sein müssen und Dantalion, dem dämonischen Herzog aus der Hölle, ist höchst unterhaltsam und lustig.

Insgesamt ist der Wettkampf um Williams Stimme und William selbst, der sich immer wieder eine logische Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse zusammen dichtet, sehr amüsant und unterhaltend.

© Izumi Mikage
Devils and Realist: © 2010 Utako Yukishiro/ Madoka Takadono, Ichijinsha/ Carlsen

Devil’s Bride

Name: Devil’s Bride
Englischer Name:
Originaltitel: Devil’s Bride
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2001
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Ju-Yeon Rhim
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Devil's BrideStory
Eines Tages erhält Jeong-Hwan Min einen Brief von seiner jüngeren Schwester Ji-Yeong. In diesem steht, dass sie Hilfe benötigt, weil der Teufel sich an ihrer Schule befindet. Ji-Yeong lebt in einem alten Mädcheninternat in Südkorea. Jeong-Hwan macht sich sofort auf den Weg, um seiner Schwester zu helfen. Er tarnt sich als neue Schülerin und betritt das Gelände der Schule. Am Eingang trifft er auf seine Schwester, die ihn sofort erkennt. Für die neue Schülerin wurde eine Willkommensfeier vorbereitet, doch diese ist nicht wie an anderen Schulen… Ein Mädchen ruft leise nach Hilfe. Um sie herum schlingt sich eine Schlange, weil sie bestraft werden soll. Danach werden Jeong-Hwan von Ji-Yeong die Augen verbunden, dabei erfährt er den Sinn dieser Schule: Dort werden die Mädchen erzogen, um eines Tages die Braut des Teufels zu werden. Die Mädchen bringen ihm das Fürchten bei und aus Angst zieht er seine Pistole, die er in der Jackentasche hat. Doch eine sanfte männliche Stimme hält ihn davon ab zu schießen: der Teufel, der Name des jungen Mannes, der hinter ihm steht. Daraufhin wird Jeong-Hwan ohnmächtig.

Als er wenig später das Krankenzimmer verlässt und sich dem Klassenraum nähert, hört er, wie die Mädchen sich darüber unterhalten, dass er zur nächsten schwarzen Messe geopfert werden soll. Das alles wird ihm zu viel und er möchte die Schule mit seiner Schwester verlassen. Seltsamerweise möchte sie dies jedoch nicht. Trotzdem bittet er den Teufel darum, das Internat verlassen zu dürfen, ohne Erfolg. Erneut zeiht er die Pistole. Um zu zeigen, dass es sich um eine echte Waffe handelt, schießt er hinter sich und trifft eine Schülerin. Sie fällt um und viele Schülerinnen versammeln sich um sie. Aber niemand von ihnen versteht, was eben passierte…

Der Tag der schwarzen Messe ist gekommen und die Schülerinnen haben ihre besonderen Gewänder angezogen. Ein Mann im Priestergewand kommt auf Jeong-Hwan, mit einer Schale warmen Blutes, zu und fordert ihn auf, es zu trinken.

In der Schule gibt es viele Legenden, einige davon entbehren jedoch jeglicher Logik. So gibt es zum Beispiel eine Statue, an der um Mitternacht genau nichts passiert (Alle anderen bewegen sich um diese Uhrzeit). Jeden Abend wird außerdem der Musikraum abgeschlossen. Dennoch erklingt jede Nacht Klavierspiel, wenn man ein Notenblatt auf dem Flügel dort zurückgelassen hat. Auf dem Sportplatz der Schule erscheint jede Nacht eine Person im schwarzen Regenmantel…

Eigene Meinung
„Devil’s Bride“ ist ein weiteres Werk von Ju-Yeon Rhim, welche durch „Ami – Queen of Hearts“ bekannt wurde. Das Genre der Serie Fantasy / Mysterie. Die Story ist manchmal nicht sonderlich verständlich und man muss einige Passagen doppelt lesen. Auf die Geschichten der vielen Charaktere wird meist auch nicht weiter eingegangen. Jedoch wäre dies bei einem Einzelband auch sehr verwunderlich. Der Zeichenstil ist detailliert und hübsch. Mir gefällt er aber nicht so gut wie in ihrem späteren Werk „Ami – Queen of Hearts“. Dennoch ist dieser Manhwa eine schöne Ergänzung für Fans von „Ami – Queen of Hearts“. Die Serie wird empfohlen für weibliche Leser zwischen 13 und 18 Jahren.

Devil’s Bride © 2001 Ju-Yeon Rhim, Daiwon / Tokyopop

Devil from a foreign land

Name: Devil from a foreign land
Englischer Name:
Originaltitel: Iiki no Ki
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Devil from a foreign land Band 1Story
Ein Erdbeben im 19. Jahrhundert des viktorianischen Zeitalters hat ganz Tokyo zerstört und tausenden Menschen das Leben gekostet. Der reiche Baron Hisaya Kamichiko, der aus der Verwüstung seinen Nutzen ziehen und viele Grundstücke günstig kaufen möchte, geht mit seinem Sohn Garan über die Schuttberge und Trümmerhaufen, die einst Tokyo verkörperten. Das Beben ist nun zwei Wochen her und viele Familien vermissen immer noch ihre Angehörigen, als Garan plötzlich eine Stimme vernimmt. Das Winseln ist zwar leise, kommt aber eindeutig aus einem der zerstörten Häuser. Auch wenn nach dieser Zeit eigentlich niemand überleben könnte, gräbt Garan im Geröll nach der Person, die er gehört hat und findet einen Jungen. Hisaya und seine Angestellten schrecken zurück. Das Gesicht des unbekannten Jungen wird durch eine Teufelsmaske verdeckt, seine Hände liegen in Handschellen und seine rechten Hand wird von einem merkwürdiges Zeichen geprägt. Doch der Junge lebt!

Nach stundenlanger Diskussion kann Garan seinen Vater überreden, den Jungen aus den Trümmern namens Sorato bei sich aufzunehmen.

Heute sind die beiden bereits im jugendlichen Alter und die verspielten und sorglosen Kindertage lange hinter ihnen. Ein weiteres Mitglied hat sich dem Hause Kamichiko angeschlossen. das Mädchen Kiyora ist eine Waise und stammt aus einer Priesterfamilie. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie von Hisaya aus dem Waisenhaus abgeholt und aufgenommen. Dies ist eine lange Tradition, bei der die Familie Kamichiko eine Waise im Kindesalter adoptiert um diese mit dem ältesten Sohn aufzuziehen und später zu vermählen. Somit ist Kiyora die Verlobte von Garan.

Dass Hisaya damals dagegen war, Sorato aufzunehmen, lässt er ihn jeden Tag spüren. Bei jedem Anlass der sich bietet wird er beschimpft und geschlagen. So auch an diesem Tag…

Devil from a foreign land Band 2Als Sorato im Garten umherwandert, um auf andere Gedanken zu kommen, entdeckt er eine Puppe, die an einen Baum gelehnt ist und aussieht wie ein kleines Mädchen. Als er näher kommt, spricht die Puppe plötzlich mit ihm! Es ist tatsächlich ein lebendes Mädchen.
Allerdings scheint sie gelähmt zu sein, denn sie bewegt sich keinen Millimeter. Doch ihre Worte lassen Sorato einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Sie bezeichnet Sorato als Dämon. Der Beweis sei das Mal des Teufels an seiner Hand. Sorato versucht ihre Worte zu verstehen, als er bemerkt, dass das fremde Mädchen blind ist. Sie starrt ihn regungslos aus ihren tiefroten Augen an! Wie konnte sie also das Mal gesehen haben? Noch ehe Sorato weiter nachfragen kann, wird er plötzlich von Hisaya entdeckt, der von seinem Gespräch mit dem Mädchen nicht begeistert ist. Er schlägt Sorato bis er letztendlich das Bewusstsein verliert.

Ab diesem Treffen sollte das Leben Soratos völlig aus dem Ruder laufen. In der Stadt werden plötzlich Mädchen entführt, die später völlig entstellt wieder aufgefunden werden. Sollte die Familie Kamichika damit etwas zu tun haben? Was hat es mit dem Puppen-Mädchen auf sich und was verbirgt Hisaya?

Eigene Meinung
„Devil from a foreign land” stammt aus der Feder von Kaori Yuki, die in Deutschland bereits mehrere Manga veröffentlicht und sich einen anschaulichen Ruf als Mangaka erarbeitet hat. Mit ihrer neuen Serie wagt sie sich erneut in Genre der Mystik und Fantasie. „Devil from a foreign land“ hält für den Leser dunkle Rituale, unheimliche Charaktere, altertümliche Sagen und finstere Geheimnisse bereit. Die Entwicklung der Handlung ist jedenfalls vielversprechend.

Einzig und allein die parallel laufenden Handlungsstränge und Rückblenden in die Vergangenheit sind teilweise etwas undurchsichtig. Ich bin aber sicher, dass im Laufe der Serie noch einiges klarer werden wird.

© Izumi Mikage
The devil from a foreign land: © 2011 Kaori Yuki, Kodansha/Carlsen

Detektiv Conan – Kick it like Conan

Name: Detektiv Conan – Kick it like Conan
Englischer Name:
Originaltitel: Meitantei Conan: Soccer Selection
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,99 €

Detektiv Conan - Kick it like ConanInhalt & Eigene Meinung
Im Sonderband „Kick it like Conan“ (OT: Soccer Selection) dreht sich überraschenderweise alles um das Spiel mit dem runden Leder, der großen Leidenschaft von Mini-Schnüffler Conan. Wie auch bei den letzten Sonderbänden wurde dabei in der inzwischen 80 Bände umfassenden Conan-Historie gestöbert – diesmal auf der Suche nach Fällen, in denen Spieler, Stadion oder das runde Leder selbst eine wichtige Rolle spielen. Aus dem Fundus entschied man sich schließlich für den Fußball-Entführungsfall (File 19, Band 7/8), der bereits in der „Romance Edition“ vertreten war, den Erpressungsfall im Fußballstadion (File 55, Band 19/20), den Mordfall im Hotel des britischen Fußballstars Ray Curtis (File 84, Band 29), einen Fall, in dem der Mörder unter Fußballfans zu suchen ist (File 100, Band 34), einen Fall, zu dem Gentas Fußballkick einen wichtigen Beitrag liefert (File 164, Band 55) und schließlich das Happy End für einen Fußballfan (File 204, Band 64). Die Titel der Fälle wurden dabei größtenteils von den entsprechenden Anime-Episoden entlehnt. Beschreibungen der auftretenden Charaktere sowie eine Datenblattsammlung mit allen weiteren Fußball-Fällen am Ende darf natürlich nicht fehlen.

Der Egmont-Verlag lässt sich nicht lumpen und bringt diesen Band als Klappenbroschur mit opulenter Ausstattung und in hochwertigem Material heraus. So ist das Cover beidseitig vollfarbig und mit zahlreichen Fußball-Artworks geschmückt. Im Inneren der vorderen Klappe wurde ein passendes breitformatiges Kapitelbild positioniert. Die rückwertige Klappe, die auch als Lesezeichen genutzt werden kann, zeigt innen Bilder von Gosho Aoyama, darunter auch zwei von seinem letzten Deutschland-Besuch, 2006 während der Fußball-WM. Als Extra liegt dem Band zudem eine Stickerseite mit acht Abziehbildern bei. Die Druckqualität kann sich sehen lassen.

Dennoch müssen auch Schönheitsfehler negativ angemerkt werden. Schon bei der japanischen Ausgabe ist wurde der Fall um die Entführung des kleinen Bruders von Fußballstar Hideo nun schon zum zweiten Mal in einem Sammelband herausgebracht (in der Romance Edition unter dem Label „Shinichis Geliebte“). Das ist schon schwach, hier hätte man durchaus einen anderen Fall nehmen können.

Die deutsche Ausgabe erscheint unter dem Titel „Kick it like Conan“, in der mittlerweile schon inflatiönär benutzten Anlehnung an dem populären Film „Kick it like Beckham“. Warum keine „Special Football Edition“, um in der Reihe zu bleiben? Auch ist dem Verlag der ein oder andere inhaltliche Fehler unterlaufen. Bei den Charakterbeschreibungen wird etwa Kazuha als Kapitänin der Karate-Mannschaft ausgewiesen, obwohl sie eigentlich Aikido betreibt.

Insgesamt muss man für die Fußball-Edition mit 9,99 Euro fast doppelt so tief in die Tasche greifen wie für die anderen Sonderbände, die nur 5,95 Euro kosteten. Nur mit dem farbigen Klappenbroschur lässt sich das nicht rechtfertigen, die „Black Edition“ war seitenmäßig deutlich umfangreicher. Und man darf nicht vergessen: Aller Ausstattung zum Trotz handelt es sich hierbei um einen Sammelband mit einzelnen, bereits bekannten Fällen, zusammen mit gerade mal vier Seiten neuem Input. Das ist schon etwas teuer. Allerdings: So sicher wie EMA den Erscheinungstermin bewusst auf vier Wochen vor die Fußball-Weltmeisterschaft gelegt hat, wird sicherlich auch dieser Band von den Fans gekauft werden. Das Fußballfieber diesen Sommer tut sein Übriges…

© Rockita

Kick it like Conan: © 2012 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

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