Fire Force

Name: Fire Force
Englischer Name: Fire Force
Originaltitel: Enn Enn no Shouboutai
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Atsushi Ohkubo
Bände: 18 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 4,95 €, ab 15.01.2018 6,95 € (Band 1)
6,95 € (ab Band 2)

Story:
Seit seine Mutter und sein kleiner Bruder bei einem schrecklichen Brand ums Leben gekommen sind, leidet Shinra Kusakabe unter Paramimie: Wann immer er nervös ist, ziert ein krampfhaftes Lächeln sein Gesicht, was natürlich zu vielen Missverständnissen führt und ihm bei seinen Mitmenschen den Spitznamen „Teufel“ eingebracht hat. Dabei wünscht er sich doch in Wirklichkeit nichts sehnlicher, als ein Held zu werden und alle zu beschützen! Deshalb tritt er der achten Sondereinheit der Feuerwehr bei, die sich mit dem Phänomen der spontanen Selbstentzündung befasst, um die Ursache dafür herauszufinden. Seit geraumer Zeit gehen nämlich Menschen von jetzt auf gleich in Flammen auf und werden zu brennenden Monstern, die eine Gefahr für sich selbst und alle anderen darstellen. Dies sind die Selbstentzündungsopfer der ersten Generation, die als „Flammenwesen“ gefürchtet werden und von den acht Sondereinheiten bei deren Einsätzen eliminiert werden müssen.

Allerdings gibt es auch Betroffene, die das Feuer kontrollieren können: die zweite Generation, zu der der strenge Hauptmann Takehisa Hinawa und die romantisch veranlagte Feuerwehrsoldatin ersten Ranges Maki Oze gehören. Die dritte Generation, der Shinra und sein Rivale von der Ausbildungsschule, Arthur Boyle, angehören, der sich wie ein Ritter aufführt, kann das Feuer nicht nur kontrollieren, sondern auch selbst erzeugen. Gemeinsam mit Kommandeur Akitaru Obi, der über keine Fähigkeiten verfügt, aber das Herz am rechten Fleck hat und hart trainiert, um seinen Mangel mit Körperkraft ausgleichen zu können, sowie Schwester Iris, die bei den Einsätzen für die Seelen der Flammenwesen betet, bilden diese skurrilen Gestalten die achte Sondereinheit.

Als die Neulinge aller acht Sondereinheiten bei einem Turnier ihr Können unter Beweis stellen sollen, taucht ein äußerst zwielichtiger Mann auf und macht Shinra weis, er wisse alles über den Brand vor zwölf Jahren, bei dem dieser seine ganze Familie verloren hat. Kann Shinra in Erfahrung bringen, wie es zu jenem Brand gekommen ist und kann die achte Sondereinheit irgendwann das Rätsel der spontanen Selbstentzündung lösen? Welchen Weg wird Shinra letztlich beschreiten: hero or devil?

Eigene Meinung:
Atsushi Ohkubo hat sich mit seinem Hit „Soul Eater“ einen Namen gemacht. Nun legt er mit „Fire Force“ nach und zeigt, wie sehr er sich seitdem als Autor weiterentwickelt hat. Denn es fällt gleich auf, dass „Fire Force“ um einiges ernster ist als „Soul Eater“. Außerdem wirkt die gesamte Hintergrundgeschichte sehr viel durchdachter und es gibt dieses Mal viele Mysterien zu ergründen. Dennoch bleibt Ohkubo sich selbst treu und ab der Mitte des ersten Bandes gibt es hier und da auch mal ein klamaukiges Kapitel. Während ich von Arthur Boyle eher genervt bin, hat jedes der restlichen Mitglieder der achten Sondereinheit etwas Liebenswertes an sich und es macht sehr viel Spaß dabei zuzusehen, wie dieser schrullige Haufen miteinander interagiert. Ohkubos Humor ist einfach einmalig und auch für Fanservice ist gesorgt.

Da es sich um einen SHONEN ATTACK!-Titel handelt, profitiert Band 1 von einem vorübergehenden Kennenlern-Preis von 4,95 €. Zudem liegt dem Band als Extra ein „feuriges Stickerset“ bestehend aus 8 kleinen Stickern bei. Seltsamerweise gibt es bisher nur sehr wenige Mangas, die das Thema Feuerwehr behandeln, obwohl es sich für das Shonen-Genre ja eigentlich geradezu anbietet. Wobei man natürlich sagen muss, dass die Feuerwehrarbeit hier nicht realistisch sondern in einem Fantasy-Kontext dargestellt wird. So hat Ohkubo für „Fire Force“ eine Welt geschaffen, in der sich alles um Feuer dreht: gebetet wird zum Sonnengott, die Zeitrechnung erfolgt nach dem Sonnenkalender, die Schwestern gehören dem Sol-Tempel an („Sol“ = spanisch für Sonne) und im Wetterbericht wird die „Auslastung des Amaterasu“ (Amaterasu = japanische Sonnengöttin) durchgegeben. Auch in den Charakternamen spiegelt sich das Thema Feuer wider, so ist z. B. Arthur Boyle ein cleveres Wortspiel aus dem Namen des „Sherlock Holmes“-Erfinders Sir Arthur Conan Doyle und dem englischen Wort „to boil“ (kochen). Ein Gebet wird in dieser Welt außerdem nicht mit „Amen“ sondern mit „Latum“ beendet. Es gibt also eine Menge zu entdecken und „Fire Force“ wird sicherlich eine längere Serie. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und beim Lesen der Review schon so richtig heiß geworden ist, sollte zugreifen, solange der erste Band noch günstiger ist. Ein absolut genialer Shonen-Manga mit Hit-Potenzial!

© Ban_Mido

Fire Force: © 2016 Atsushi Ohkubo, Kodansha / Tokyopop